Flüchtlingsdrama in Europa - Teil 2
Thread wurde von SGE_Werner am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:00 Uhr um 16:00 Uhr gesperrt weil:
Siehe https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
Siehe https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
b) "es zu sein scheinen" kann man inzwischen mehr und mehr ausschließen, leider.
c) Hilfskultur ist wichtig, aber bedeutet eben nicht eine professionelle und nachhaltige Lösung!
Es ist sicher schön dass damals Leute die Flüchtlinge begrüßt haben, es Initiativen gab etc. Und dies ist weiterhin wichtig. Aber so etwas reicht dauerhaft nicht, kann es letztlich auch nicht.
Und deshalb ist Dein Punkt mit dem Sozialen (Pflicht)Jahr für mich zu kurz gesprungen. Es hilft natürlich an manchen Orten, aber nicht dauerhaft und nicht bei wirklich wichtigen Themen und Engpässen. Es geht primär nicht darum niederschwellige Angebote zu schaffen, bei denen "Freiwillige" (wie motiviert Leute in einem Pflichtjahr sind, ist mal eine ganz andere Frage) die Arbeit machen könnten.
Sondern um Plätze in Kindergärten & Schulen, also pädagogische Fachkräfte. Bei der Verwaltung Mitarbeiter, die hochkomplexe Szenarien und Anträge bearbeiten bzw. beim Ausfüllen helfen müssen, es geht um Wohnraum.
Nichts davon löst man alleine oder auch nur primär mit einer Hilfskultur.
Natürlich. Aber eine ausgeprägte Hilfekultur bereitet eben den Boden für staatliche Maßnahmen. Derzeit ist es ja eher umgekehrt: eine Kultur des Abschiebens und der Ausländerfeindlichkeit prägt zunehmend das Klima.
Das habe ich ganz anders gemeint. Ich meinte, dass durch das FSJ (früher: Zivildienst) bei vielen jungen Menschen durch unmittelbare Begegnung ein Bewusstsein dafür geschaffen wird, wie vielen Menschen es wesentlich schlechter geht als ihnen selbst. Sozusagen ein Akt des Augenöffnens. Wer aus behüteten und wohlgeordneten Verhältnissen plötzlich mit Krankheit, Armut, Behinderung, Obdachlosigkeit o.Ä. konfrontiert wird, vergisst das nicht so schnell wieder.
Wenn es nach mir ginge, gäbe es das "Pflichtjahr" wieder. Zur freien Entscheidung. Das reicht von Bundeswehr bis zur Arbeit in Altenheimen. Aber man braucht die jungen Menschen ja dringend in der Wirtschaft. Die Entwicklung von sozialer Kompetenz und Intelligenz war noch nie wichtig. Leider.
Die Ausländerfeindlichkeit hat es schon immer gegeben und war bestenfalls weniger offen gezeigt worden. Also wenn man sich so die Reaktionen auf die Gastarbeiter in den 60ern anschaut, auf die Spätaussiedler in den 80ern und 90ern und die Flüchtlinge in den 90ern, auf die potenziellen Zuwanderungen aus dem Osten im Zuge der EU-Erweiterung usw. , dann frage ich mich wirklich, wo die Ausländerfeindlichkeit wirklich zugenommen hat?
Das, was zugenommen hat, sind die Triggerfaktoren für Ausländerfeindlichkeit. Und der ist ganz einfach: Es gibt mehr Ausländer / Migranten. Menschen wollen halt ungern, dass sich Dinge verändern, vor allem, wenn sie sich zu schnell verändern. Weißte ja selbst aus der Bekämpfung des Klimawandels. Und die Gesellschaftsstrukturen verändern sich seit einigen Jahren rapide. Ich weiß noch, wie die Innenstädte in den 90ern ausgesehen haben und wenn ich heute so herumlaufe, dann ist mir absolut klar, warum Menschen, die lieber "homogene" Gesellschaftsstrukturen haben wollen, damit Probleme haben und (noch weiter) nach rechts abdriften.
Das muss man nicht gutheißen, aber wenn man einfach annimmt, dass Menschen gegenüber Fremden skeptisch oder gar feindlich sind, dann triggern noch mehr Migranten, noch mehr Ausländer, noch mehr Flüchtlinge diese Gefühle im Besonderen, egal wie verwerflich die auch sein mögen. Und dann muss man eben leider mit der Konsequenz leben, dass rechte Deppen das ausnutzen und diese Leute zu sich ziehen.
Wir haben in einem Jahrzehnt ca. 6 Mio Nettozuwanderung gehabt. In den 60 Jahren zuvor waren es übrigens 9 Mio. Und die hohe Nettozuwanderung in den späten 80ern und 90ern hat die Reps ja auch nach oben gespült gehabt.
Man muss einfach festhalten, dass viele Menschen hierzulande eine solche Änderung der gesellschaftlichen Strukturen, erst recht nicht in dem Tempo, haben wollen. Und man kann eine Änderung dieser Haltung nicht erzwingen in einer Demokratie.
Ne Abschiebe-Kultur sehe ich aber nicht. Wir hatten letztes Jahr 13.000 Abschiebungen und 218.000 Asyl-Erstanträge. In den Jahren 2015 bis 2019 lag die Zahl der Abschiebungen jährlich bei über 20.000 nur mal als Einordnung. Es wird von Abschiebungen viel geredet, aber eigentlich wird kaum abgeschoben.
Bzgl Pflichtjahr bin ich aber bei Dir. Das Problem ist hier aber, dass einfach auch die durchschnittliche Dauer bis junge Menschen aus Schule / Studium rauskommen, deutlich gestiegen ist (ca. 1,5 Jahre nach meinen Berechnungen innerhalb von 25 Jahren). Liegt einfach an der höheren Studierendenquote und Abi-Quote. Und das zusammen mit dann einem Pflichtjahr oben drauf... Ich weiß nicht, wie sinnvoll es ist, wenn bald die Hälfte der jungen Menschen erst mit 24 oder 25 ins Berufsleben startet, weil man Abi, Bachelor, Master plus Pflichtjahr draufpackt. Sensibilisieren für soziale Dinge würde das aber sicherlich und das Problem bzgl. Bundeswehr und Reservisten könnte man auch lösen (das wäre ja was für die Law&Order-Fraktion). In der Pflege fehlen ja nach der Pflegereform jetzt vor allem Hilfskräfte und weniger die Fachkräfte, einige Zehntausend deutschlandweit. Und man müsste nicht Leute irgendwo aus Madagaskar anwerben, damit die diese Lücken füllen. Da wären sogar die Rechten doppelt zufrieden.
Na klar ist es schwierig und natürlich ist die Entscheidung von Migranten sich auf den Weg nach Europa zu machen nachvollziehbar. Ist er aber alternativlos? Bei der geringen Anzahl von anerkannten Asylgründen sind Zweifel angebracht.
Und warum und für wen ist Deutschland das Einwanderungsland Nr. 1?
Man fokussiert sich in der Diskussion auf die afrikanischen Länder, auf die Fahrt übers Mittelmeer, die Schicksale der Umgekommenen.
Wenn man sich die Zahlen der Asylbewerber anschaut fällt auf, die weitaus meisten kommen aus Syrien, Afganistan, Irak, Iran.
Die Statistik für 01-08.2023:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/154287/umfrage/hauptherkunftslaender-von-asylbewerbern/
Die kommen aber nach wie vor über die Türkei und über die Balkanroute.
Zwischen den Herkunftsländern und Deutschland liegen eine Menge sichere Drittstaaten. Verstehe, dass sie nach Deutschland wollen. Eine starke Community von Landsleuten und natürlich bessere Sozialleistungen als in allen anderen europäischen Ländern.
Die Ukraine ist nicht aufgeführt, da keine Asylanträge gestellt werden müssen. 1 Million haben bei uns Schutz gesucht.
Baden-Württemberg zum Beispiel hat über 135000 aufgenommen und damit mehr als doppelt so viel wie Frankreich insgesamt. Warum wohl?
Es gibt eine Welle von Ukrainern die in Polen Zuflucht gefunden haben und nach Deutschland weitergezogen sind
"Laut der Umfrage gehören für ukrainische Flüchtlinge das Zusammensein mit Familie oder Freunden, höhere und umfassendere Sozialleistungen sowie ein besserer Lebensstandard und bessere Arbeitsmöglichkeiten zu den Hauptmotiven, nach Deutschland zu ziehen."
https://www.euractiv.de/section/europa-kompakt/news/bessere-loehne-ukrainische-fluechtlinge-ziehen-von-polen-nach-deutschland/
Alles völlig verständlich und als Ukrainer würde ich das wohl auch machen. Und niemand will Kriegsflüchtlinge abweisen.
Und knapp die Hälfte der Ukrainer wollen nach einer neuen Studie in Deutschland bleiben. Obwohl nur rund 18% eine Arbeit gefunden haben.
https://www.tagesschau.de/inland/ukraine-fluechtlinge-bleiben-100.html
Aber es ist eine gesamteuropäische Aufgabe und eine Angleichung von Rechtsbedingungen wäre eine Maßnahme. Und nein, nicht auf dem geringsten Niveau. Die EU könnte Ausgleiche herstellen.
Und was die Gewissenskonflikte (die WA anspricht) angeht. Die FAZ kommentiert heute:
"Diejenigen, die strikt dagegen sind [europäisches Asylrecht] werden sich entscheiden müssen, was Ihnen wichtiger ist, ihre Prinzipien, die nicht verwechselt werden sollten mit den Perspektiven der Mütter und Väter des Grundgesetzes, oder die Stabilität einer Demokratie, die für jene Generation Anfang und Ende ihrer Überlegungen war."
Haben wir erstmal die Stabilität der Demokratie verloren, dann leiden die Flüchtlinge als erstes und am meisten.
Es ist ein Akt der Vernunft, hier einheitliche Regelungen des Asylrechts und der Sozialleistungen zu schaffen.
Und zwar nicht die von Orban oder der AfD.
Das ist richtig, warum Du dann Dänemark als mögliches Vorbild ausmachst erschliest sich dann aber nicht.
Orbanmässiger geht's ja kaum.
Lies meinen Beitrag von 13:54. Da steht:
"Aber es ist eine gesamteuropäische Aufgabe und eine Angleichung von Rechtsbedingungen wäre eine Maßnahme. Und nein, nicht auf dem geringsten Niveau. Die EU könnte Ausgleiche herstellen."
Ich habe in meinem Ursprungsbeitrag Bezug auf den Vorschlag von Alt-BP Gauck genommen. Übrigens ist der nicht neu. Auch Ex-SPD-Chef Gabriel hatte sich auch schon an Dänemark orientiert.
https://www.rnd.de/politik/sigmar-gabriel-im-interview-er-will-eine-asyl-wende-wie-in-daenemark-WSOBVQIXH5G5TBVPF62KGTVH6E.html
Das Asylrecht ist eigentlich eindeutig. Uneinheitlichkeiten kann ich da keine feststellen.
Möglich, dass man Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine aus Solidarität besser behandelt, ich weiß es nicht. Aber wenn, dann nur in Nuancen. Die Mär vom früheren Renteneintritt für Ukrainer*innen ist ja inzwischen widerlegt worden.
Wir werden das Flüchtlingsproblem nur gemeinsam in Europa lösen können. Und hier ist das europäische Asylrecht gemeint. Und da hat jedes Land ein eigenes. und das ist nicht eindeutig.
Beispiel. Ein abgelehnter Asylbewerber bekommt in Frankreich keine finanzielle Unterstützung mehr, in Deutschland wird weiter gezahlt.
Ein Schritt wäre nun die Umsetzung der europäischen Beschlüsse zum Asylrecht. Ziel der Regelung ist es, Menschen aus sicher geltenden Ländern, die nur eine geringe Bleibeperspektive haben, erst gar nicht in die EU einreisen zu lassen. Aber was sind schon sichere Länder?
Das Gesetz liegt nun im EU-Parlament. Ob es noch vor der nächsten EU-Wahl in 2024l entschieden wird?
Meine Erfahrungen mit der Einschätzung des Auswärtigen Amts zur Situation in den betreffenden Ländern sprechen da eine ganz eigene Sprache. Da werden schnell mal Länder mit autokratischen Herrschern, die die Opposition im Land verfolgen, als "sicher" eingestuft, nur weil gerade der Bürgerkrieg Pause macht.
Und Menschen, die ihre Existenz verloren haben, weil ihnen Nestlé oder sonst jemand das Wasser abgegraben und ihre Märkte zerstört hat, erreicht man dadurch auch nicht, indem man ihre Heimat, die sie nicht mehr ernährt, als "sicher" erklärt.
Wir werden das Flüchtlingsproblem nur gemeinsam in Europa lösen können. Und hier ist das europäische Asylrecht gemeint. Und da hat jedes Land ein eigenes. und das ist nicht eindeutig.
Beispiel. Ein abgelehnter Asylbewerber bekommt in Frankreich keine finanzielle Unterstützung mehr, in Deutschland wird weiter gezahlt.
Ein Schritt wäre nun die Umsetzung der europäischen Beschlüsse zum Asylrecht. Ziel der Regelung ist es, Menschen aus sicher geltenden Ländern, die nur eine geringe Bleibeperspektive haben, erst gar nicht in die EU einreisen zu lassen. Aber was sind schon sichere Länder?
Das Gesetz liegt nun im EU-Parlament. Ob es noch vor der nächsten EU-Wahl in 2024l entschieden wird?
Meine Erfahrungen mit der Einschätzung des Auswärtigen Amts zur Situation in den betreffenden Ländern sprechen da eine ganz eigene Sprache. Da werden schnell mal Länder mit autokratischen Herrschern, die die Opposition im Land verfolgen, als "sicher" eingestuft, nur weil gerade der Bürgerkrieg Pause macht.
Und Menschen, die ihre Existenz verloren haben, weil ihnen Nestlé oder sonst jemand das Wasser abgegraben und ihre Märkte zerstört hat, erreicht man dadurch auch nicht, indem man ihre Heimat, die sie nicht mehr ernährt, als "sicher" erklärt.
Das ist richtig, warum Du dann Dänemark als mögliches Vorbild ausmachst erschliest sich dann aber nicht.
Orbanmässiger geht's ja kaum.
Lies meinen Beitrag von 13:54. Da steht:
"Aber es ist eine gesamteuropäische Aufgabe und eine Angleichung von Rechtsbedingungen wäre eine Maßnahme. Und nein, nicht auf dem geringsten Niveau. Die EU könnte Ausgleiche herstellen."
Ich habe in meinem Ursprungsbeitrag Bezug auf den Vorschlag von Alt-BP Gauck genommen. Übrigens ist der nicht neu. Auch Ex-SPD-Chef Gabriel hatte sich auch schon an Dänemark orientiert.
https://www.rnd.de/politik/sigmar-gabriel-im-interview-er-will-eine-asyl-wende-wie-in-daenemark-WSOBVQIXH5G5TBVPF62KGTVH6E.html
Natürlich. Aber eine ausgeprägte Hilfekultur bereitet eben den Boden für staatliche Maßnahmen. Derzeit ist es ja eher umgekehrt: eine Kultur des Abschiebens und der Ausländerfeindlichkeit prägt zunehmend das Klima.
Das habe ich ganz anders gemeint. Ich meinte, dass durch das FSJ (früher: Zivildienst) bei vielen jungen Menschen durch unmittelbare Begegnung ein Bewusstsein dafür geschaffen wird, wie vielen Menschen es wesentlich schlechter geht als ihnen selbst. Sozusagen ein Akt des Augenöffnens. Wer aus behüteten und wohlgeordneten Verhältnissen plötzlich mit Krankheit, Armut, Behinderung, Obdachlosigkeit o.Ä. konfrontiert wird, vergisst das nicht so schnell wieder.
Wenn es nach mir ginge, gäbe es das "Pflichtjahr" wieder. Zur freien Entscheidung. Das reicht von Bundeswehr bis zur Arbeit in Altenheimen. Aber man braucht die jungen Menschen ja dringend in der Wirtschaft. Die Entwicklung von sozialer Kompetenz und Intelligenz war noch nie wichtig. Leider.
Die Ausländerfeindlichkeit hat es schon immer gegeben und war bestenfalls weniger offen gezeigt worden. Also wenn man sich so die Reaktionen auf die Gastarbeiter in den 60ern anschaut, auf die Spätaussiedler in den 80ern und 90ern und die Flüchtlinge in den 90ern, auf die potenziellen Zuwanderungen aus dem Osten im Zuge der EU-Erweiterung usw. , dann frage ich mich wirklich, wo die Ausländerfeindlichkeit wirklich zugenommen hat?
Das, was zugenommen hat, sind die Triggerfaktoren für Ausländerfeindlichkeit. Und der ist ganz einfach: Es gibt mehr Ausländer / Migranten. Menschen wollen halt ungern, dass sich Dinge verändern, vor allem, wenn sie sich zu schnell verändern. Weißte ja selbst aus der Bekämpfung des Klimawandels. Und die Gesellschaftsstrukturen verändern sich seit einigen Jahren rapide. Ich weiß noch, wie die Innenstädte in den 90ern ausgesehen haben und wenn ich heute so herumlaufe, dann ist mir absolut klar, warum Menschen, die lieber "homogene" Gesellschaftsstrukturen haben wollen, damit Probleme haben und (noch weiter) nach rechts abdriften.
Das muss man nicht gutheißen, aber wenn man einfach annimmt, dass Menschen gegenüber Fremden skeptisch oder gar feindlich sind, dann triggern noch mehr Migranten, noch mehr Ausländer, noch mehr Flüchtlinge diese Gefühle im Besonderen, egal wie verwerflich die auch sein mögen. Und dann muss man eben leider mit der Konsequenz leben, dass rechte Deppen das ausnutzen und diese Leute zu sich ziehen.
Wir haben in einem Jahrzehnt ca. 6 Mio Nettozuwanderung gehabt. In den 60 Jahren zuvor waren es übrigens 9 Mio. Und die hohe Nettozuwanderung in den späten 80ern und 90ern hat die Reps ja auch nach oben gespült gehabt.
Man muss einfach festhalten, dass viele Menschen hierzulande eine solche Änderung der gesellschaftlichen Strukturen, erst recht nicht in dem Tempo, haben wollen. Und man kann eine Änderung dieser Haltung nicht erzwingen in einer Demokratie.
Ne Abschiebe-Kultur sehe ich aber nicht. Wir hatten letztes Jahr 13.000 Abschiebungen und 218.000 Asyl-Erstanträge. In den Jahren 2015 bis 2019 lag die Zahl der Abschiebungen jährlich bei über 20.000 nur mal als Einordnung. Es wird von Abschiebungen viel geredet, aber eigentlich wird kaum abgeschoben.
Bzgl Pflichtjahr bin ich aber bei Dir. Das Problem ist hier aber, dass einfach auch die durchschnittliche Dauer bis junge Menschen aus Schule / Studium rauskommen, deutlich gestiegen ist (ca. 1,5 Jahre nach meinen Berechnungen innerhalb von 25 Jahren). Liegt einfach an der höheren Studierendenquote und Abi-Quote. Und das zusammen mit dann einem Pflichtjahr oben drauf... Ich weiß nicht, wie sinnvoll es ist, wenn bald die Hälfte der jungen Menschen erst mit 24 oder 25 ins Berufsleben startet, weil man Abi, Bachelor, Master plus Pflichtjahr draufpackt. Sensibilisieren für soziale Dinge würde das aber sicherlich und das Problem bzgl. Bundeswehr und Reservisten könnte man auch lösen (das wäre ja was für die Law&Order-Fraktion). In der Pflege fehlen ja nach der Pflegereform jetzt vor allem Hilfskräfte und weniger die Fachkräfte, einige Zehntausend deutschlandweit. Und man müsste nicht Leute irgendwo aus Madagaskar anwerben, damit die diese Lücken füllen. Da wären sogar die Rechten doppelt zufrieden.
Aber wie auch immer: ohne Migration droht uns der absolute Personalnotstand. Und das bald.
Zum FSJ: wie haben wir das eigentlich damals gemacht, als die BW noch 15 Monate Dienst vorsah und der ZD 16 Monate, und das verpflichtend für alle, sofern sie nicht als komplett untauglich eingestuft wurden? Und das in Zeiten, als es noch keine Studienbeschränkungen hinsichtlich der Dauer des Studiums gab.
Und: wir haben ja jetzt auch das glorreiche G12. Noch ein Jahr "für die Wirtschaft" gut gemacht.
Die Ausländerfeindlichkeit hat es schon immer gegeben und war bestenfalls weniger offen gezeigt worden. Also wenn man sich so die Reaktionen auf die Gastarbeiter in den 60ern anschaut, auf die Spätaussiedler in den 80ern und 90ern und die Flüchtlinge in den 90ern, auf die potenziellen Zuwanderungen aus dem Osten im Zuge der EU-Erweiterung usw. , dann frage ich mich wirklich, wo die Ausländerfeindlichkeit wirklich zugenommen hat?
Das, was zugenommen hat, sind die Triggerfaktoren für Ausländerfeindlichkeit. Und der ist ganz einfach: Es gibt mehr Ausländer / Migranten. Menschen wollen halt ungern, dass sich Dinge verändern, vor allem, wenn sie sich zu schnell verändern. Weißte ja selbst aus der Bekämpfung des Klimawandels. Und die Gesellschaftsstrukturen verändern sich seit einigen Jahren rapide. Ich weiß noch, wie die Innenstädte in den 90ern ausgesehen haben und wenn ich heute so herumlaufe, dann ist mir absolut klar, warum Menschen, die lieber "homogene" Gesellschaftsstrukturen haben wollen, damit Probleme haben und (noch weiter) nach rechts abdriften.
Das muss man nicht gutheißen, aber wenn man einfach annimmt, dass Menschen gegenüber Fremden skeptisch oder gar feindlich sind, dann triggern noch mehr Migranten, noch mehr Ausländer, noch mehr Flüchtlinge diese Gefühle im Besonderen, egal wie verwerflich die auch sein mögen. Und dann muss man eben leider mit der Konsequenz leben, dass rechte Deppen das ausnutzen und diese Leute zu sich ziehen.
Wir haben in einem Jahrzehnt ca. 6 Mio Nettozuwanderung gehabt. In den 60 Jahren zuvor waren es übrigens 9 Mio. Und die hohe Nettozuwanderung in den späten 80ern und 90ern hat die Reps ja auch nach oben gespült gehabt.
Man muss einfach festhalten, dass viele Menschen hierzulande eine solche Änderung der gesellschaftlichen Strukturen, erst recht nicht in dem Tempo, haben wollen. Und man kann eine Änderung dieser Haltung nicht erzwingen in einer Demokratie.
Ne Abschiebe-Kultur sehe ich aber nicht. Wir hatten letztes Jahr 13.000 Abschiebungen und 218.000 Asyl-Erstanträge. In den Jahren 2015 bis 2019 lag die Zahl der Abschiebungen jährlich bei über 20.000 nur mal als Einordnung. Es wird von Abschiebungen viel geredet, aber eigentlich wird kaum abgeschoben.
Bzgl Pflichtjahr bin ich aber bei Dir. Das Problem ist hier aber, dass einfach auch die durchschnittliche Dauer bis junge Menschen aus Schule / Studium rauskommen, deutlich gestiegen ist (ca. 1,5 Jahre nach meinen Berechnungen innerhalb von 25 Jahren). Liegt einfach an der höheren Studierendenquote und Abi-Quote. Und das zusammen mit dann einem Pflichtjahr oben drauf... Ich weiß nicht, wie sinnvoll es ist, wenn bald die Hälfte der jungen Menschen erst mit 24 oder 25 ins Berufsleben startet, weil man Abi, Bachelor, Master plus Pflichtjahr draufpackt. Sensibilisieren für soziale Dinge würde das aber sicherlich und das Problem bzgl. Bundeswehr und Reservisten könnte man auch lösen (das wäre ja was für die Law&Order-Fraktion). In der Pflege fehlen ja nach der Pflegereform jetzt vor allem Hilfskräfte und weniger die Fachkräfte, einige Zehntausend deutschlandweit. Und man müsste nicht Leute irgendwo aus Madagaskar anwerben, damit die diese Lücken füllen. Da wären sogar die Rechten doppelt zufrieden.
Aber wie auch immer: ohne Migration droht uns der absolute Personalnotstand. Und das bald.
Zum FSJ: wie haben wir das eigentlich damals gemacht, als die BW noch 15 Monate Dienst vorsah und der ZD 16 Monate, und das verpflichtend für alle, sofern sie nicht als komplett untauglich eingestuft wurden? Und das in Zeiten, als es noch keine Studienbeschränkungen hinsichtlich der Dauer des Studiums gab.
Und: wir haben ja jetzt auch das glorreiche G12. Noch ein Jahr "für die Wirtschaft" gut gemacht.
Wenn man eine heterogene Gesellschaft nicht gewohnt ist, neigt man auch eher dazu eine homogene Geselllschaft beibehalten zu wollen. Und bzgl. Triggern reicht ja auch jemandem im ostdeutschen Kaff Bilder zu sehen, wie es zB dann in Marxloh aussieht.
Ähm, hier in BaWü wären wir ohne Migration nicht "bald" im Personalnotstand. Wir wären es schon jetzt.
Da untertreibst Du sogar diesmal. Die Frage ist aber halt welche Migration man möchte. Der AfD würde nach wenigen Monaten die Hölle heiß gemacht werden von der Wirtschaft, wenn diese Arbeitsmigration begrenzen würde.
Also das Abitur nach 12 Jahren wurde ja in einem guten Drittel der Bundesländer wieder abgeschafft.
Richtig ist natürlich schon, dass die Wehrpflicht länger war. Dann rechne mal die Ausgemusterten ab und bedenke, dass wir in den 80ern noch kürzer bzgl. Bildungszeit waren als das, was ich eben beschrieben habe (da war die Referenz direkt vor Bologna-Umstellung).
Richtig natürlich auch, dass es damals noch nicht die Studienbeschränkungen gab. Damals war aber der Studentenanteil in den 80ern nicht mal halb so hoch wie jetzt.
Selbst mit G8 in 2/3 Deutschlands plus den anderen Punkten ist die Bildungszeit höher als vor 30-40 Jahren.
Aber die Wirtschaft wollte ja auch mehr sich am OECD-Durchschnitt orientieren, ist also selbst schuld, wenn jetzt alle studieren. So gesehen ist meine Argumentation tatsächlich wieder für die Tonne, weil deren eigene Schuld.
Wir haben massenweise Gastarbeiter*innen aus Jugoslawien, Italien, Spanien, Portugal, Griechenland und natürlich der Türkei geholt, die dann zwei Generationen wie Schei55e behandelt, bis wir dann auf die Spätaussiedler aus den Warschauer Pakt Staaten eindreschen und den Weltuntergang durch Geflüchtete aus dem Ex-Jugoslawien prognostizieren konnten.
Klar. Man kann jede Krise dadurch lösen, dass man sich dagegen abschottet. Hab ich lösen geschrieben?
Vertagen ist das richtige Wort. Der Versuch weltweite Krisen durch Abschottung auszublenden ist in etwa so erfolgsversprechend wie der, sich auf eine Nationalwirtschaft in einer globalisierten Welt zu stützen.
Zur AfD: einseitig das erstarken des Nazipacks durch breite Wählerschichten aus dem konservativen und verstörten Milieus auf Migration zu verkürzen, ist Quatsch.
Wir haben in den letzten 15 Jahren eine veritable Wirtschaftskrise mit immensen Folgen für weite Teile des Euroraumes, eine weltweite Pandemie mit unfassbaren Kollateralschäden für Gesellschaft und Sozialsysteme erlebt und erleben seit eineinhalb Jahren einen dreckigen und endlosen Krieg direkt vor unserer Haustür.
Garniert mit einem immer schneller voranschreitenden Klimawandel.
Dass das gut 20% + Wähler für eine Partei bringt, die zum einen einfache Lösungen verspricht, zum anderen Sicherheiten vorgaukelt die es nicht gibt und darüber hinaus auch noch herrliche Sünd3nböcke liefert, dürfte für niemanden, der sich ein bisschen für die neuere Geschichte interessiert überraschend kommen.
Genausowenig, leider, wie der Umstand, dass eine Vielzahl von Leuten aus dem demokratischem Spektrum, scheinbar kaum zutrauen zum freiheitlich demokratischen Gemeinwesen zu haben scheinen.
Statt das zu tun, was von Demokraten die Land, Leuten und demokratischen Prinzipien, wie sie unser Grundgesetz in großer Klarheit aufzeigt, zu erwarten wäre, nämlich zusammenrücken um in Zeiten der Krise diese Demokratie vor Schaden durch Faschisten und anderes Grobzeug zu bewahren, wird Ton und Themensetzung der Faschisten aufgegriffen und verstärkt, statt ruhig und besonnen zu stehen.
"Nein. Wir rütteln nicht an unseren Grundfesten. Wir stehen ein für das woran wir glauben!"
Das will ich hören von Demokraten.
Was höre ich stattdessen?
Wir sollen uns unsere Demokratie zurückholen, unseren Anstand verlieren, unsere Menschlichkeit preis geben.
Ich warte gespannt auf die Wahlen im Osten. Und ehrlich, ich setze keinen Pfifferling auf die merzsche Brandmauer.
In Thüringen hat es einst angefangen, mit dem Verlust des Annstands der Konservativen. Gut möglich, dass sich Geschichte wiederholt.
Vor zwei Tagen, war ich Nachts an einem Strand in der Normandie. Bereits tagsüber saßen mehrere Menschen dunkler Hautfarbe in einer Höhle in den Klippen, vor sich Plastiktüten, ein altes Zelt.
Nachts, als die Flut kam, sind vier von diesen Menschen dann mit einem Schlauchboot los, Richtung England.
Ich konnte nur ohnmächtig daneben stehen.
In Frankreich gibt es kein Geld mehr, wenn der Asylantrag abgelehnt ist, das Leben als Illegaler ist super beschissen. Dann nimmt man halt das Risiko in Kauf, nachts auf dem Meer zu verrecken.
Darum geht es. Und um nichts anderes.
Jede*r hier hat die Wahl zwischen Anstand und Menschlichkeit oder der Bereitschaft über Leichen zu gehen.
Über nichts anderes diskutieren wir hier.
Aber wie auch immer: ohne Migration droht uns der absolute Personalnotstand. Und das bald.
Zum FSJ: wie haben wir das eigentlich damals gemacht, als die BW noch 15 Monate Dienst vorsah und der ZD 16 Monate, und das verpflichtend für alle, sofern sie nicht als komplett untauglich eingestuft wurden? Und das in Zeiten, als es noch keine Studienbeschränkungen hinsichtlich der Dauer des Studiums gab.
Und: wir haben ja jetzt auch das glorreiche G12. Noch ein Jahr "für die Wirtschaft" gut gemacht.
Wenn man eine heterogene Gesellschaft nicht gewohnt ist, neigt man auch eher dazu eine homogene Geselllschaft beibehalten zu wollen. Und bzgl. Triggern reicht ja auch jemandem im ostdeutschen Kaff Bilder zu sehen, wie es zB dann in Marxloh aussieht.
Ähm, hier in BaWü wären wir ohne Migration nicht "bald" im Personalnotstand. Wir wären es schon jetzt.
Da untertreibst Du sogar diesmal. Die Frage ist aber halt welche Migration man möchte. Der AfD würde nach wenigen Monaten die Hölle heiß gemacht werden von der Wirtschaft, wenn diese Arbeitsmigration begrenzen würde.
Also das Abitur nach 12 Jahren wurde ja in einem guten Drittel der Bundesländer wieder abgeschafft.
Richtig ist natürlich schon, dass die Wehrpflicht länger war. Dann rechne mal die Ausgemusterten ab und bedenke, dass wir in den 80ern noch kürzer bzgl. Bildungszeit waren als das, was ich eben beschrieben habe (da war die Referenz direkt vor Bologna-Umstellung).
Richtig natürlich auch, dass es damals noch nicht die Studienbeschränkungen gab. Damals war aber der Studentenanteil in den 80ern nicht mal halb so hoch wie jetzt.
Selbst mit G8 in 2/3 Deutschlands plus den anderen Punkten ist die Bildungszeit höher als vor 30-40 Jahren.
Aber die Wirtschaft wollte ja auch mehr sich am OECD-Durchschnitt orientieren, ist also selbst schuld, wenn jetzt alle studieren. So gesehen ist meine Argumentation tatsächlich wieder für die Tonne, weil deren eigene Schuld.
Aber wie auch immer: ohne Migration droht uns der absolute Personalnotstand. Und das bald.
Zum FSJ: wie haben wir das eigentlich damals gemacht, als die BW noch 15 Monate Dienst vorsah und der ZD 16 Monate, und das verpflichtend für alle, sofern sie nicht als komplett untauglich eingestuft wurden? Und das in Zeiten, als es noch keine Studienbeschränkungen hinsichtlich der Dauer des Studiums gab.
Und: wir haben ja jetzt auch das glorreiche G12. Noch ein Jahr "für die Wirtschaft" gut gemacht.
Wir haben massenweise Gastarbeiter*innen aus Jugoslawien, Italien, Spanien, Portugal, Griechenland und natürlich der Türkei geholt, die dann zwei Generationen wie Schei55e behandelt, bis wir dann auf die Spätaussiedler aus den Warschauer Pakt Staaten eindreschen und den Weltuntergang durch Geflüchtete aus dem Ex-Jugoslawien prognostizieren konnten.
Klar. Man kann jede Krise dadurch lösen, dass man sich dagegen abschottet. Hab ich lösen geschrieben?
Vertagen ist das richtige Wort. Der Versuch weltweite Krisen durch Abschottung auszublenden ist in etwa so erfolgsversprechend wie der, sich auf eine Nationalwirtschaft in einer globalisierten Welt zu stützen.
Zur AfD: einseitig das erstarken des Nazipacks durch breite Wählerschichten aus dem konservativen und verstörten Milieus auf Migration zu verkürzen, ist Quatsch.
Wir haben in den letzten 15 Jahren eine veritable Wirtschaftskrise mit immensen Folgen für weite Teile des Euroraumes, eine weltweite Pandemie mit unfassbaren Kollateralschäden für Gesellschaft und Sozialsysteme erlebt und erleben seit eineinhalb Jahren einen dreckigen und endlosen Krieg direkt vor unserer Haustür.
Garniert mit einem immer schneller voranschreitenden Klimawandel.
Dass das gut 20% + Wähler für eine Partei bringt, die zum einen einfache Lösungen verspricht, zum anderen Sicherheiten vorgaukelt die es nicht gibt und darüber hinaus auch noch herrliche Sünd3nböcke liefert, dürfte für niemanden, der sich ein bisschen für die neuere Geschichte interessiert überraschend kommen.
Genausowenig, leider, wie der Umstand, dass eine Vielzahl von Leuten aus dem demokratischem Spektrum, scheinbar kaum zutrauen zum freiheitlich demokratischen Gemeinwesen zu haben scheinen.
Statt das zu tun, was von Demokraten die Land, Leuten und demokratischen Prinzipien, wie sie unser Grundgesetz in großer Klarheit aufzeigt, zu erwarten wäre, nämlich zusammenrücken um in Zeiten der Krise diese Demokratie vor Schaden durch Faschisten und anderes Grobzeug zu bewahren, wird Ton und Themensetzung der Faschisten aufgegriffen und verstärkt, statt ruhig und besonnen zu stehen.
"Nein. Wir rütteln nicht an unseren Grundfesten. Wir stehen ein für das woran wir glauben!"
Das will ich hören von Demokraten.
Was höre ich stattdessen?
Wir sollen uns unsere Demokratie zurückholen, unseren Anstand verlieren, unsere Menschlichkeit preis geben.
Ich warte gespannt auf die Wahlen im Osten. Und ehrlich, ich setze keinen Pfifferling auf die merzsche Brandmauer.
In Thüringen hat es einst angefangen, mit dem Verlust des Annstands der Konservativen. Gut möglich, dass sich Geschichte wiederholt.
Vor zwei Tagen, war ich Nachts an einem Strand in der Normandie. Bereits tagsüber saßen mehrere Menschen dunkler Hautfarbe in einer Höhle in den Klippen, vor sich Plastiktüten, ein altes Zelt.
Nachts, als die Flut kam, sind vier von diesen Menschen dann mit einem Schlauchboot los, Richtung England.
Ich konnte nur ohnmächtig daneben stehen.
In Frankreich gibt es kein Geld mehr, wenn der Asylantrag abgelehnt ist, das Leben als Illegaler ist super beschissen. Dann nimmt man halt das Risiko in Kauf, nachts auf dem Meer zu verrecken.
Darum geht es. Und um nichts anderes.
Jede*r hier hat die Wahl zwischen Anstand und Menschlichkeit oder der Bereitschaft über Leichen zu gehen.
Über nichts anderes diskutieren wir hier.
Was würdest Du denn machen mit Menschen, deren Asylantrag abgelehnt wurde? Ihnen Unterkunft, Verpflegung usw. geben und nicht abschieben? Das Asylrecht lebt elementar davon, dass die, die Schutz brauchen nach vorgegebenen Kriterien den Schutz bekommen und die, die diese Kriterien nicht erfüllen, nicht. Und diese das Land bzw. die EU verlassen sollen. Wer das anders sieht, höhlt das Asylrecht ebenfalls aus, indem man einen wesentlichen Bestandteil wegnimmt. Und nimmt damit diesem Rechtsgebiet auch die Akzeptanz in breiten Teilen der Bevölkerung.
Wir brauchen nicht darüber zu reden, dass diese Menschen, die davon betroffen sind, mit dem verständlichen Wunsch nach einem besseren Leben hierher gekommen sind und dass jede Maßnahme, die diese benachteiligt, kaltherzig erscheinen muss. Aber das bestehende Asylrecht ist eben auch immer ein Kompromiss gewesen zwischen den Bedürfnissen breiter Bevölkerungsschichten zwischen Menschlichkeit (Aufnahme von Flüchtenden) und Abgrenzung / Begrenzung (Keine Aufnahme von jedermann). Und wir müssen dringend aufpassen, dass diese Grundsätze nicht in Frage gestellt werden, weder von der einen noch von der anderen Seite.
Was aber definitiv nicht geht in meinen Augen ist die fehlende effektive Rettung von zB Flüchtlingen auf dem Mittelmeer. Es ist eine Schande, dass dort Menschen ertrinken. Wenn man diese Menschen nicht in der EU haben will, bevor man deren Asylanspruch prüft, kann ich das durchaus noch verstehen, nicht aber, dass man nicht alles dafür tut, sie zu retten, wenn sie schon auf dem Wasser sind. Das ist für mich nicht anständig und unmenschlich. Und es ist für mich verheerend, dass wir weiterhin viel zu wenig gegen die Fluchtursachen machen. Dazu gilt eine Verringerung der Ausbeutung von armen Ländern zB , keine Waffenlieferungen in bestimmte Regionen usw. , die Politik des Westens ist verlogen, weil sie selbst Fluchtursachen schafft, aber sich dann über die Flüchtenden beschwert.
Wir haben massenweise Gastarbeiter*innen aus Jugoslawien, Italien, Spanien, Portugal, Griechenland und natürlich der Türkei geholt, die dann zwei Generationen wie Schei55e behandelt, bis wir dann auf die Spätaussiedler aus den Warschauer Pakt Staaten eindreschen und den Weltuntergang durch Geflüchtete aus dem Ex-Jugoslawien prognostizieren konnten.
Klar. Man kann jede Krise dadurch lösen, dass man sich dagegen abschottet. Hab ich lösen geschrieben?
Vertagen ist das richtige Wort. Der Versuch weltweite Krisen durch Abschottung auszublenden ist in etwa so erfolgsversprechend wie der, sich auf eine Nationalwirtschaft in einer globalisierten Welt zu stützen.
Zur AfD: einseitig das erstarken des Nazipacks durch breite Wählerschichten aus dem konservativen und verstörten Milieus auf Migration zu verkürzen, ist Quatsch.
Wir haben in den letzten 15 Jahren eine veritable Wirtschaftskrise mit immensen Folgen für weite Teile des Euroraumes, eine weltweite Pandemie mit unfassbaren Kollateralschäden für Gesellschaft und Sozialsysteme erlebt und erleben seit eineinhalb Jahren einen dreckigen und endlosen Krieg direkt vor unserer Haustür.
Garniert mit einem immer schneller voranschreitenden Klimawandel.
Dass das gut 20% + Wähler für eine Partei bringt, die zum einen einfache Lösungen verspricht, zum anderen Sicherheiten vorgaukelt die es nicht gibt und darüber hinaus auch noch herrliche Sünd3nböcke liefert, dürfte für niemanden, der sich ein bisschen für die neuere Geschichte interessiert überraschend kommen.
Genausowenig, leider, wie der Umstand, dass eine Vielzahl von Leuten aus dem demokratischem Spektrum, scheinbar kaum zutrauen zum freiheitlich demokratischen Gemeinwesen zu haben scheinen.
Statt das zu tun, was von Demokraten die Land, Leuten und demokratischen Prinzipien, wie sie unser Grundgesetz in großer Klarheit aufzeigt, zu erwarten wäre, nämlich zusammenrücken um in Zeiten der Krise diese Demokratie vor Schaden durch Faschisten und anderes Grobzeug zu bewahren, wird Ton und Themensetzung der Faschisten aufgegriffen und verstärkt, statt ruhig und besonnen zu stehen.
"Nein. Wir rütteln nicht an unseren Grundfesten. Wir stehen ein für das woran wir glauben!"
Das will ich hören von Demokraten.
Was höre ich stattdessen?
Wir sollen uns unsere Demokratie zurückholen, unseren Anstand verlieren, unsere Menschlichkeit preis geben.
Ich warte gespannt auf die Wahlen im Osten. Und ehrlich, ich setze keinen Pfifferling auf die merzsche Brandmauer.
In Thüringen hat es einst angefangen, mit dem Verlust des Annstands der Konservativen. Gut möglich, dass sich Geschichte wiederholt.
Vor zwei Tagen, war ich Nachts an einem Strand in der Normandie. Bereits tagsüber saßen mehrere Menschen dunkler Hautfarbe in einer Höhle in den Klippen, vor sich Plastiktüten, ein altes Zelt.
Nachts, als die Flut kam, sind vier von diesen Menschen dann mit einem Schlauchboot los, Richtung England.
Ich konnte nur ohnmächtig daneben stehen.
In Frankreich gibt es kein Geld mehr, wenn der Asylantrag abgelehnt ist, das Leben als Illegaler ist super beschissen. Dann nimmt man halt das Risiko in Kauf, nachts auf dem Meer zu verrecken.
Darum geht es. Und um nichts anderes.
Jede*r hier hat die Wahl zwischen Anstand und Menschlichkeit oder der Bereitschaft über Leichen zu gehen.
Über nichts anderes diskutieren wir hier.
Was würdest Du denn machen mit Menschen, deren Asylantrag abgelehnt wurde? Ihnen Unterkunft, Verpflegung usw. geben und nicht abschieben? Das Asylrecht lebt elementar davon, dass die, die Schutz brauchen nach vorgegebenen Kriterien den Schutz bekommen und die, die diese Kriterien nicht erfüllen, nicht. Und diese das Land bzw. die EU verlassen sollen. Wer das anders sieht, höhlt das Asylrecht ebenfalls aus, indem man einen wesentlichen Bestandteil wegnimmt. Und nimmt damit diesem Rechtsgebiet auch die Akzeptanz in breiten Teilen der Bevölkerung.
Wir brauchen nicht darüber zu reden, dass diese Menschen, die davon betroffen sind, mit dem verständlichen Wunsch nach einem besseren Leben hierher gekommen sind und dass jede Maßnahme, die diese benachteiligt, kaltherzig erscheinen muss. Aber das bestehende Asylrecht ist eben auch immer ein Kompromiss gewesen zwischen den Bedürfnissen breiter Bevölkerungsschichten zwischen Menschlichkeit (Aufnahme von Flüchtenden) und Abgrenzung / Begrenzung (Keine Aufnahme von jedermann). Und wir müssen dringend aufpassen, dass diese Grundsätze nicht in Frage gestellt werden, weder von der einen noch von der anderen Seite.
Was aber definitiv nicht geht in meinen Augen ist die fehlende effektive Rettung von zB Flüchtlingen auf dem Mittelmeer. Es ist eine Schande, dass dort Menschen ertrinken. Wenn man diese Menschen nicht in der EU haben will, bevor man deren Asylanspruch prüft, kann ich das durchaus noch verstehen, nicht aber, dass man nicht alles dafür tut, sie zu retten, wenn sie schon auf dem Wasser sind. Das ist für mich nicht anständig und unmenschlich. Und es ist für mich verheerend, dass wir weiterhin viel zu wenig gegen die Fluchtursachen machen. Dazu gilt eine Verringerung der Ausbeutung von armen Ländern zB , keine Waffenlieferungen in bestimmte Regionen usw. , die Politik des Westens ist verlogen, weil sie selbst Fluchtursachen schafft, aber sich dann über die Flüchtenden beschwert.
Das weltweite Flüchtlingsproblem auf die Politik des Westens zu reduzieren ist zu kurz gesprungen. Das hat Wagenknecht gestern bei Lanz auch getan, indem sie - im Fall Syrien, da wo die meisten Flüchtlinge herkommen - die Wirtschaftssanktionen des Westens als Grund für die Armut im Land nannte.
Sollte Assad (und indirekt Putin) dort geholfen werden, ihre mörderische Diktatur mit Wirtschaftshilfe zu fördern.
Das Problem hat viele Ursachen und es gibt kein Gut ODER Böse. Sicher auch Fehler westlicher Staaten, aber wir versäumen, die Probleme in den Hauptfluchtländern genauer zu analysieren.
Und zu leicht begeben sich Gesinnungsethiker auf die moralisch gute Seite und überlassen den Verantwortungsethikern die "schmutzige" Arbeit an der Problembewältigung, die dann wiederum zu kritisieren ist.
Inklusive der Grünen zum Teil, wie FA schon richtigerweise sagt. Aber ehrlich gesagt waren diese Sprüche nie wirklich weg. Es gab nur nicht so oft einen "Anlass", sie anzubringen.
Dieser Spruch mit dem Boot ist übrigens so oder so zu kurz gegriffen. Ich habe nur eine Sorge... Wenn eine Million Flüchtlinge dazu führt, dass 3-4 Mio Menschen zur AfD wechseln im Wahlverhalten (und das bereits bevor alle anderen Parteien auf den Rechtspopulismus-Zug aufgesprungen sind), was passiert bei der nächsten Million Flüchtlinge? Meine Lust darauf, dass die AfD bundesweit irgendwann 20, 30 % holt , ist verdammt gering. Und die Wählerschaft aus ihrer Intoleranz und rechten Haltung heraus zu bekommen ist leider fast unmöglich. Also werden die Politiker die einfachere Lösung nehmen, selbst wenn diese menschenverachtend ist.
Hab grad ein wenig gestöbert und fand diesen Beitrag von 2019 schon bemerkenswert.
Mir macht es gerade bisschen Angst, dass ich leider damit irgendwie ja recht hatte.
Ich würde mir ja auch eine menschlichere, tolerantere Gesellschaft wünschen, die mit Veränderungen besser zurecht kommt. Aber die haben wir nicht. Wir haben derzeit eine Gesellschaft, die sich zu erheblichen Teilen nach Beständigkeit sehnt und dass erstmal bestehende Probleme gelöst werden in einer immer komplexer werdenden Welt. Da will mancher nicht noch Energie investieren in die Probleme von Menschen, die bis vor kurzem noch gar nicht hier waren.
Und in einer Demokratie, in der man auch Unmenschlichkeit wählen kann, kann man Menschlichkeit nicht erzwingen. Das ist es, was ich aufgrund der letzten 8 Jahre seit der Flüchtlingssituation 2015 mitgenommen habe. Jeder Schritt hin zu mehr Menschlichkeit hat uns zwei Schritte weiter an den rechten Abgrund gebracht. Das ist die traurige Realität in meinen Augen.
Ich kann in dem gesamten Kontext übrigens weiterhin die South-Park-Folge aus 2004 ! empfehlen:
https://www.southpark.de/folgen/n6dj9t/south-park-immigranten-aus-der-zukunft-staffel-8-ep-7
Kleiner Tipp, weil es viele Verhaltensmuster, wenn auch überspitzt und bissig, wiederspiegelt, die ich auch heute sehe.
Was würdest Du denn machen mit Menschen, deren Asylantrag abgelehnt wurde? Ihnen Unterkunft, Verpflegung usw. geben und nicht abschieben? Das Asylrecht lebt elementar davon, dass die, die Schutz brauchen nach vorgegebenen Kriterien den Schutz bekommen und die, die diese Kriterien nicht erfüllen, nicht. Und diese das Land bzw. die EU verlassen sollen. Wer das anders sieht, höhlt das Asylrecht ebenfalls aus, indem man einen wesentlichen Bestandteil wegnimmt. Und nimmt damit diesem Rechtsgebiet auch die Akzeptanz in breiten Teilen der Bevölkerung.
Wir brauchen nicht darüber zu reden, dass diese Menschen, die davon betroffen sind, mit dem verständlichen Wunsch nach einem besseren Leben hierher gekommen sind und dass jede Maßnahme, die diese benachteiligt, kaltherzig erscheinen muss. Aber das bestehende Asylrecht ist eben auch immer ein Kompromiss gewesen zwischen den Bedürfnissen breiter Bevölkerungsschichten zwischen Menschlichkeit (Aufnahme von Flüchtenden) und Abgrenzung / Begrenzung (Keine Aufnahme von jedermann). Und wir müssen dringend aufpassen, dass diese Grundsätze nicht in Frage gestellt werden, weder von der einen noch von der anderen Seite.
Was aber definitiv nicht geht in meinen Augen ist die fehlende effektive Rettung von zB Flüchtlingen auf dem Mittelmeer. Es ist eine Schande, dass dort Menschen ertrinken. Wenn man diese Menschen nicht in der EU haben will, bevor man deren Asylanspruch prüft, kann ich das durchaus noch verstehen, nicht aber, dass man nicht alles dafür tut, sie zu retten, wenn sie schon auf dem Wasser sind. Das ist für mich nicht anständig und unmenschlich. Und es ist für mich verheerend, dass wir weiterhin viel zu wenig gegen die Fluchtursachen machen. Dazu gilt eine Verringerung der Ausbeutung von armen Ländern zB , keine Waffenlieferungen in bestimmte Regionen usw. , die Politik des Westens ist verlogen, weil sie selbst Fluchtursachen schafft, aber sich dann über die Flüchtenden beschwert.
Das weltweite Flüchtlingsproblem auf die Politik des Westens zu reduzieren ist zu kurz gesprungen. Das hat Wagenknecht gestern bei Lanz auch getan, indem sie - im Fall Syrien, da wo die meisten Flüchtlinge herkommen - die Wirtschaftssanktionen des Westens als Grund für die Armut im Land nannte.
Sollte Assad (und indirekt Putin) dort geholfen werden, ihre mörderische Diktatur mit Wirtschaftshilfe zu fördern.
Das Problem hat viele Ursachen und es gibt kein Gut ODER Böse. Sicher auch Fehler westlicher Staaten, aber wir versäumen, die Probleme in den Hauptfluchtländern genauer zu analysieren.
Und zu leicht begeben sich Gesinnungsethiker auf die moralisch gute Seite und überlassen den Verantwortungsethikern die "schmutzige" Arbeit an der Problembewältigung, die dann wiederum zu kritisieren ist.
Hä? Wer macht die Politik des Westens für den Krieg in Syrien verantwortlich? Kriegsflüchtlinge sind Kriegsflüchtlinge, vollkommen egal, wer daran schuld ist.
In meinen Beiträgen ging es um die Wirtschaftspolitik des Westens resp. der Industrienationen in Afrika. Mittlerweile zählen auch Russland sowie China dazu. Und das, lieber hawischer, ist ein Fakt und keineswegs "zu kurz gesprungen".
Gesinnungsethiker. Ist klar.
Das weltweite Flüchtlingsproblem auf die Politik des Westens zu reduzieren ist zu kurz gesprungen. Das hat Wagenknecht gestern bei Lanz auch getan, indem sie - im Fall Syrien, da wo die meisten Flüchtlinge herkommen - die Wirtschaftssanktionen des Westens als Grund für die Armut im Land nannte.
Sollte Assad (und indirekt Putin) dort geholfen werden, ihre mörderische Diktatur mit Wirtschaftshilfe zu fördern.
Das Problem hat viele Ursachen und es gibt kein Gut ODER Böse. Sicher auch Fehler westlicher Staaten, aber wir versäumen, die Probleme in den Hauptfluchtländern genauer zu analysieren.
Und zu leicht begeben sich Gesinnungsethiker auf die moralisch gute Seite und überlassen den Verantwortungsethikern die "schmutzige" Arbeit an der Problembewältigung, die dann wiederum zu kritisieren ist.
Hä? Wer macht die Politik des Westens für den Krieg in Syrien verantwortlich? Kriegsflüchtlinge sind Kriegsflüchtlinge, vollkommen egal, wer daran schuld ist.
In meinen Beiträgen ging es um die Wirtschaftspolitik des Westens resp. der Industrienationen in Afrika. Mittlerweile zählen auch Russland sowie China dazu. Und das, lieber hawischer, ist ein Fakt und keineswegs "zu kurz gesprungen".
Gesinnungsethiker. Ist klar.
Da hast Du was nicht richt gelesen.
Die aktuelle Flüchtlingssituation aus Syrien hat nichts oder sehr wenig mit aktuellen Kriegshandlungen zu tun, sondern kommt aus der zunehmenden Verarmung des Landes als eine Folge des Krieges, die von Frau Wagenknecht den Wirtschaftssanktionen des Westens gegenüber dem Assad-Regime zugeschrieben wird. Da mag sogar was dran sein. Aber, das macht die ganze Scheiße bei der Flüchtlingsfrage deutlich. Soll man dam mörderischen Regime in Syrien helfen, damit ihre Leute im Land bleiben?
Nutznießer wird eher das korrupte Regime sein und ähnliches gilt für sehr viele Länder der Welt.
"Und es ist für mich verheerend, dass wir weiterhin viel zu wenig gegen die Fluchtursachen machen."
Und ich verstehe es!
Hab grad ein wenig gestöbert und fand diesen Beitrag von 2019 schon bemerkenswert.
Mir macht es gerade bisschen Angst, dass ich leider damit irgendwie ja recht hatte.
Ich würde mir ja auch eine menschlichere, tolerantere Gesellschaft wünschen, die mit Veränderungen besser zurecht kommt. Aber die haben wir nicht. Wir haben derzeit eine Gesellschaft, die sich zu erheblichen Teilen nach Beständigkeit sehnt und dass erstmal bestehende Probleme gelöst werden in einer immer komplexer werdenden Welt. Da will mancher nicht noch Energie investieren in die Probleme von Menschen, die bis vor kurzem noch gar nicht hier waren.
Und in einer Demokratie, in der man auch Unmenschlichkeit wählen kann, kann man Menschlichkeit nicht erzwingen. Das ist es, was ich aufgrund der letzten 8 Jahre seit der Flüchtlingssituation 2015 mitgenommen habe. Jeder Schritt hin zu mehr Menschlichkeit hat uns zwei Schritte weiter an den rechten Abgrund gebracht. Das ist die traurige Realität in meinen Augen.
Ich kann in dem gesamten Kontext übrigens weiterhin die South-Park-Folge aus 2004 ! empfehlen:
https://www.southpark.de/folgen/n6dj9t/south-park-immigranten-aus-der-zukunft-staffel-8-ep-7
Kleiner Tipp, weil es viele Verhaltensmuster, wenn auch überspitzt und bissig, wiederspiegelt, die ich auch heute sehe.
Hä? Wer macht die Politik des Westens für den Krieg in Syrien verantwortlich? Kriegsflüchtlinge sind Kriegsflüchtlinge, vollkommen egal, wer daran schuld ist.
In meinen Beiträgen ging es um die Wirtschaftspolitik des Westens resp. der Industrienationen in Afrika. Mittlerweile zählen auch Russland sowie China dazu. Und das, lieber hawischer, ist ein Fakt und keineswegs "zu kurz gesprungen".
Gesinnungsethiker. Ist klar.
Da hast Du was nicht richt gelesen.
Die aktuelle Flüchtlingssituation aus Syrien hat nichts oder sehr wenig mit aktuellen Kriegshandlungen zu tun, sondern kommt aus der zunehmenden Verarmung des Landes als eine Folge des Krieges, die von Frau Wagenknecht den Wirtschaftssanktionen des Westens gegenüber dem Assad-Regime zugeschrieben wird. Da mag sogar was dran sein. Aber, das macht die ganze Scheiße bei der Flüchtlingsfrage deutlich. Soll man dam mörderischen Regime in Syrien helfen, damit ihre Leute im Land bleiben?
Nutznießer wird eher das korrupte Regime sein und ähnliches gilt für sehr viele Länder der Welt.
Ja. Wie immer.
Nochmal: mir und sicherlich auch Werner ging es nicht um den Krieg in Syrien. Die Flüchtlingsfrage in Syrien ist, verglichen mit der in Afrika, eher ein temporäres und ein regionales Problem. Dass dies in Afrika etwas ganz anderes ist, wird die Zukunft schon bald zeigen.
Da hast Du was nicht richt gelesen.
Die aktuelle Flüchtlingssituation aus Syrien hat nichts oder sehr wenig mit aktuellen Kriegshandlungen zu tun, sondern kommt aus der zunehmenden Verarmung des Landes als eine Folge des Krieges, die von Frau Wagenknecht den Wirtschaftssanktionen des Westens gegenüber dem Assad-Regime zugeschrieben wird. Da mag sogar was dran sein. Aber, das macht die ganze Scheiße bei der Flüchtlingsfrage deutlich. Soll man dam mörderischen Regime in Syrien helfen, damit ihre Leute im Land bleiben?
Nutznießer wird eher das korrupte Regime sein und ähnliches gilt für sehr viele Länder der Welt.
Ja. Wie immer.
Nochmal: mir und sicherlich auch Werner ging es nicht um den Krieg in Syrien. Die Flüchtlingsfrage in Syrien ist, verglichen mit der in Afrika, eher ein temporäres und ein regionales Problem. Dass dies in Afrika etwas ganz anderes ist, wird die Zukunft schon bald zeigen.
Im laufenden Jahr 2023 sind die häufigsten Herkunftsländer Syrien, Afghanistan, Türkei, Iran, Irak und Georgien. Wäre es "nur" Afrika. Wir hätte kaum ein Problem.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/154287/umfrage/hauptherkunftslaender-von-asylbewerbern/
Und ansonsten:
"Prognosen sind schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen“ (Mark Twain)
Ja. Wie immer.
Nochmal: mir und sicherlich auch Werner ging es nicht um den Krieg in Syrien. Die Flüchtlingsfrage in Syrien ist, verglichen mit der in Afrika, eher ein temporäres und ein regionales Problem. Dass dies in Afrika etwas ganz anderes ist, wird die Zukunft schon bald zeigen.
Im laufenden Jahr 2023 sind die häufigsten Herkunftsländer Syrien, Afghanistan, Türkei, Iran, Irak und Georgien. Wäre es "nur" Afrika. Wir hätte kaum ein Problem.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/154287/umfrage/hauptherkunftslaender-von-asylbewerbern/
Und ansonsten:
"Prognosen sind schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen“ (Mark Twain)
Da können sich die "Besorgten" freundlich bei der Sahara bedanken.
Die Ausbeutung von Afrika führt also in ihren Nachwehen schon zu Flucht, aber die Flucht endet nicht bei uns, destabilisiert aber Länder und irgendwann rückt es immer näher an uns ran. Zuzüglich Klimaflüchtlinge in den kommenden Jahrzehnten.
Afghanistan hat der Westen komplett versagt, Irak ist destabilisiert worden (da kann Deutschland zugegebenermaßen eher weniger für, aber andere Länder des "Westens") , Türkei haben wir halt die Erdogan-Repressionen gegen Gülen-Anhänger und Kurden, was natürlich durch Hofieren gegenüber Erdogan nicht besser wird. Also ne Mitschuld ist da schon bzgl. so mancher Fluchtgründe, aber die Nation, die da den größten Anteil daran hatte, wird ja nicht von deren Flüchtlingen angepeilt, da ist ein Ozean dazwischen.
Bleibt für mich jetzt die Frage, ob wir bzgl. Syrien und Irak immer noch von einer Situation ausgehen müssen wie zB 2014/15. Unstrittig, dass Assad ein brutaler Diktator ist, aber ob jetzt alle Flüchtlinge wirklich vor Verfolgung fliehen oder ob der dort miserablen allgemeinen Zustände, das ist schon eine Frage, die man jetzt allmählich stellen muss. Denn wenn ein Diktator plus Angst vor Militärdienst etc. ein Asylgrund ist, dann müssten wir gegenüber Russen, die fliehen, weitaus offenherziger sein als wir es bisher sind. Das ist für mich nicht mehr ganz so stringent gerade, was wir da machen. Und das ist etwas, was ich nicht sonderlich schätze.
Und Irak ist so halbwegs stabil zumindest gemessen an den letzten Jahren. Nicht schön, aber ob da die Lage schlechter ist als im Libanon oder Jordanien?
Kurzum: Wir müssen davon ausgehen, dass es aus diesen Ländern mittlerweile einen nicht unerheblichen Teil an Menschen gibt, die nicht aus Verfolgung fliehen und daher ist eine genaue Einzelfallprüfung notwendig, denn wer verfolgt wird, sollte Asyl bekommen und wer nicht verfolgt wird, fällt halt nicht unters Asylrecht. Aber am Ende des Tages darf man eins nicht vergessen: Wir reden hier immer noch von Menschen und ihren Schicksalen. Jeder, der abgelehnt oder/und abgeschoben wird, kehrt in ein Land zurück, indem es ihm wahrscheinlich schlechter geht. Auch jemandem einen "Korb zu geben" sozusagen muss im menschlichen Rahmen bleiben und es muss schnelle Entscheidungen geben.
Menschen nach 15 Jahren abzuschieben, während sie hier schon Arbeitsplatz haben und alle deutsch können, wie es schon passiert ist, ist der größte Schwachsinn der Geschichte. Dann brauchen wir nicht zu integrieren. Es muss hier einfach auch eine vernünftige Höchstgrenze bzgl. Zeitrahmen geben. Irgendwann muss auch ein Mensch ankommen können bzw. wenigstens Klarheit haben.
Das ist es, was mich an unserer Flüchtlingspolitik stört. Nicht Kontingent-Diskussionen usw. , sondern diese fehlende Einheitlichkeit, Nachvollziehbarkeit und Verlogenheit in der Debatte und im Umgang mit dem Thema und gegenüber den Beteiligten. Ich möchte eine Linie erkennen, die einen guten nachvollziehbaren Kompromiss darstellt, auch wenn dann weder Rechte noch Linke damit zufrieden sein mögen.
Also alles, wie seit über 20 Jahren... oder 30... oder 40... wie immer halt.
Da können sich die "Besorgten" freundlich bei der Sahara bedanken.
Die Ausbeutung von Afrika führt also in ihren Nachwehen schon zu Flucht, aber die Flucht endet nicht bei uns, destabilisiert aber Länder und irgendwann rückt es immer näher an uns ran. Zuzüglich Klimaflüchtlinge in den kommenden Jahrzehnten.
Afghanistan hat der Westen komplett versagt, Irak ist destabilisiert worden (da kann Deutschland zugegebenermaßen eher weniger für, aber andere Länder des "Westens") , Türkei haben wir halt die Erdogan-Repressionen gegen Gülen-Anhänger und Kurden, was natürlich durch Hofieren gegenüber Erdogan nicht besser wird. Also ne Mitschuld ist da schon bzgl. so mancher Fluchtgründe, aber die Nation, die da den größten Anteil daran hatte, wird ja nicht von deren Flüchtlingen angepeilt, da ist ein Ozean dazwischen.
Bleibt für mich jetzt die Frage, ob wir bzgl. Syrien und Irak immer noch von einer Situation ausgehen müssen wie zB 2014/15. Unstrittig, dass Assad ein brutaler Diktator ist, aber ob jetzt alle Flüchtlinge wirklich vor Verfolgung fliehen oder ob der dort miserablen allgemeinen Zustände, das ist schon eine Frage, die man jetzt allmählich stellen muss. Denn wenn ein Diktator plus Angst vor Militärdienst etc. ein Asylgrund ist, dann müssten wir gegenüber Russen, die fliehen, weitaus offenherziger sein als wir es bisher sind. Das ist für mich nicht mehr ganz so stringent gerade, was wir da machen. Und das ist etwas, was ich nicht sonderlich schätze.
Und Irak ist so halbwegs stabil zumindest gemessen an den letzten Jahren. Nicht schön, aber ob da die Lage schlechter ist als im Libanon oder Jordanien?
Kurzum: Wir müssen davon ausgehen, dass es aus diesen Ländern mittlerweile einen nicht unerheblichen Teil an Menschen gibt, die nicht aus Verfolgung fliehen und daher ist eine genaue Einzelfallprüfung notwendig, denn wer verfolgt wird, sollte Asyl bekommen und wer nicht verfolgt wird, fällt halt nicht unters Asylrecht. Aber am Ende des Tages darf man eins nicht vergessen: Wir reden hier immer noch von Menschen und ihren Schicksalen. Jeder, der abgelehnt oder/und abgeschoben wird, kehrt in ein Land zurück, indem es ihm wahrscheinlich schlechter geht. Auch jemandem einen "Korb zu geben" sozusagen muss im menschlichen Rahmen bleiben und es muss schnelle Entscheidungen geben.
Menschen nach 15 Jahren abzuschieben, während sie hier schon Arbeitsplatz haben und alle deutsch können, wie es schon passiert ist, ist der größte Schwachsinn der Geschichte. Dann brauchen wir nicht zu integrieren. Es muss hier einfach auch eine vernünftige Höchstgrenze bzgl. Zeitrahmen geben. Irgendwann muss auch ein Mensch ankommen können bzw. wenigstens Klarheit haben.
Das ist es, was mich an unserer Flüchtlingspolitik stört. Nicht Kontingent-Diskussionen usw. , sondern diese fehlende Einheitlichkeit, Nachvollziehbarkeit und Verlogenheit in der Debatte und im Umgang mit dem Thema und gegenüber den Beteiligten. Ich möchte eine Linie erkennen, die einen guten nachvollziehbaren Kompromiss darstellt, auch wenn dann weder Rechte noch Linke damit zufrieden sein mögen.
Also alles, wie seit über 20 Jahren... oder 30... oder 40... wie immer halt.