>

Kleinraumschnicker Kamada und die Schokoladenseite des Filip Kostić - Bericht vom zweiten Trainingstag in Thun, 8.7.

#
Grüessech aus Thun,

der ortsansässige FC, Vierter der zurückliegenden Super-League-Saison, ist gemäß Werners wunderbarem EL-Übersichtsfred ein potenzieller Gegner der SGE in der dritten Qualirunde. Durchaus möglich also, dass Hütters Tross in einem Monat schon wieder hier aufschlägt, um dem Team des heimischen Chefcoachs Admiral Marc von Schneider beim Dinner for Europa zu zeigen, wo der Apfelweinkelterer den Most holt. Daher gilt es in diesen Tagen von Thun vielleicht auch, sich einen gewissen Heimvorteil anzutrainieren.

Gekickt würde in der 10000 Zuschauer fassenden Stockhorn Arena, 2 Kilometer vom Übungsgelände der SGE entfernt. Die Hütte hat den Charme des Paderborner Möbelmarktes, verlegt ist unnötigerweise ein Kunstrasen. Von solch fiesen Tricks der Schweizer No-Name-Truppe sollten sich die Adlerträger aber nicht schrecken lassen. Zwar ist mit Fatkić, Salanović, Sorgić und Vašić die ić-Dichte ähnlich hoch wie bei uns, aber Stürmer Nicolas Hunziker scheint lediglich der schöne Neffe von Michelle zu sein.

An diesem Montagmorgen steht um 10.40 Uhr erstmal unlustige Plackerei im Lachen-Stadion an. No-show ist Gelson Fernandes (Wade), Tawatha läuft wie gestern seine Runden, unterbrochen von ein paar Stabilisierungsübungen. Die drei Torhüter verabschieden sich gleich mit Moppes auf einen Nebenplatz und trainieren dort, von viel Gebüsch vor allzu neugierigen Blicken geschützt, vor sich hin. Auf dem Hauptsportfeld ist kein Platz für sie, denn hier ist schon alles mit Stangen, Minitoren, Leibchen und Hütchen volldrapiert. Für die Feldspieler geht wieder die Tortur auf der Tartanbahn los, der millionenschwere Körper muss ansprechend mobilisiert werden. Gleich daneben, vor dem leicht ranzigen Vereinsheim, stehen und liegen ein paar Kisten und Gewichte herum. Auf die Boxen wird nun mal ein-, dann zweibeinig gesprungen und die Balance gehalten. Die Gewichte werden so ähnlich vom Boden angehoben, wie der durchschnittliche Fußballfan mit Wampe einen Kasten Bier aus dem Keller wuchtet. Willems macht bei dieser Übung die beste Figur, ob das jetzt gut oder schlecht ist, soll der Trainer entscheiden

All das dauert geschlagene 40 Minuten, ehe endlich mal die Pille ins Spiel kommt. Auf Halbfeld laufen die Spieler wild umher und passen sich die Bälle kurz zu. Kurz ist auch diese Übung, denn um 11.25 Uhr ist schon wieder was anderes angesagt, Kurzantrittssprints über 10 Meter, mal aus dem Stand, mal aus dem Liegen.

Gegen 11.35 Uhr gibt es eine Art verschärftes Kreisspiel: zwei oder drei Spieler sind in der Kreismitte, und wenn einer den Ball ergattert hat, darf er nicht raus, sondern es wird sofort eine neue Pille reingespielt. Das geht so zehnmal, erst dann wird gewechselt. Haller zeigt sich in der Mitte sehr bissig, auch Kamada ist giftig, während Durm als Kreisaußenstehender gute Lösungen findet, wenn der Ball unter Druck weitergespielt werden muss.

Eine Viertelstunde später kommen die Minitore zum Einsatz, zwei Felder mit halber Platzlänge und Drittelbreite sind abgesteckt. Gruppe 1 besteht aus Russ, Gaci, Durm, Haller, Kostić, Kamada, Torró, da Costa, da Stenda, Rebić, Willems, Abraham und Sow. Die übrigen 12 Adler bilden Gruppe 2 auf dem anderen Feld. Fünf gelbe Leibchen werden jeweils verteilt, drei blaue, und der Rest spielt in schwarz. Die Blauen tun sich mal mit den Schwarzen, mal mit den Gelben zusammen und versuchen, in Überzahl sieben Pässe hintereinander im maximalen Two-Touch-Style zu spielen. Co Peintinger ist on fire, er spornt die Gruppe 1 an, als ob es um das Erreichen des Endspiels um den sagenumwobenen Thunersee-Cup geht. Kamada ist auch hier voll dabei, mal defensiver Angriffszunichtemacher, mal offensiver Kleinraumschnicker.

Um 12.10 Uhr gibts ein Spiel auf Drittelfeld mit großen Toren, vier Feldspieler aufm Platz.
Team Schwarz: Wiedwald/Bördner, Chandler, Tuta, Hasebe, Touré, Paciência, Kohr, Kostić, Müller, Cetin, Ndicka, de Guzmán, Joveljić
Team Gelb: Rönnow, Abraham, Haller, Rebić, Sow, Stenda, Russ, Gaci, Willems, Kamada, Torró, Durm, Ćavar, da Costa

1:0 de Guzmán
2:0 Paciência
2:1 Abraham
2:2 Kamada
2:3 Russ, schöner Lupfer
3:3 Paciência, noch schönerer Seitfallzieher
3:4 Russ
3:5 Nicht G. Sehen

12.20 Uhr Trinkpause

4:5 Joveljić
4:6 Kamada
5:6 Hasebe
6:6 Paciência
6:7 da Costa
6:8 Nicht G. Sehen
7:8 Ndicka
8:8 Kostić
9:8 de Guzmán, Traumtor ins lange Winkeleck mit anschließendem Jubellauf auf die Tartanbahn, sein Team ihm gröhlend hinterher.
 

Mit diesem Paukenschlag endet kurz nach halb eins das thrillermäßige Training, doch keine fünf Stunden später folgt schon der Nachschlag am Nachmittag. Um Punkt 17 Uhr stehen die Spieler wieder vor der Gymnastikmatte, los gehts mit zwei Runden lockerem Einlaufen im Thuner Stadion:




Hütter ist nach de Guzmán der zweite Adler im Leichtathletikfieber, mit gelben Stangen wirft er in drei Versuchen neuen Thuner Gemeinderekord mit amtlichen 7,56 Metern. Die Goalies sind wieder auf den Nebenplatz entschwunden, gänzlich nicht zu sehen sind Gelson, Taleb und nach seinem grandiosen Siegtreffer heute Morgen leider auch Jonathan. Allen dreien gute Besserung! Die anwesenden Feldspieler hopsen und trippeln jetzt e bissje rum, ehe um 17.20 Uhr paarweise harte Kurzpässe gespielt werden. Nach fünf Minuten wiederholt sich die Übung des Vormittags, bei der in Überzahl sieben Pässe hintereinander im maximalen Two-Touch-Style gespielt werden sollen. In der durchgewürfelten Gruppe 1 sticht diesmal Hase heraus, in Gruppe 2 ist es Stenda, der mit Ballsicherheit Akzente setzt.

Es sind recht kühle und bewölkte 17.45 Uhr, als auf Dreiviertelfeld mit großen Toren eine Stressfußballübung in der beschaulichen Schweiz ansteht.
Team Gelb: Wiedwald, Chandler, Ndicka, Russ, Touré, Kohr, Sow, Kamada, Kostić, Joveljić, Haller
Team Schwarz: Rönnow, Tuta, Hase, Abraham, da Costa, Torró, Cetin, Gaci, Durm, Rebić, Paciência


Ein Team spielt von hinten raus, das gegnerische geht sofort und sehr weit vorne drauf. Wird der Ball verdaddelt, startet ein neuer Versuch, der von den Torhütern eingeleitet wird. Die Defensiven machen ihre Sache gut, in einer knappen halben Stunde treffen mal Joveljić für die Gelben und Cetin für die Black Eagles.

Müller, Stenda, Willems und Ćavar laufen derweil auf dem Nebenplatz sprintenderweise umher, dann später auf der Tartanbahn jeder nach seinem eigenen Rhythmus ein paar Runden.

Um 18.20 Uhr folgt endlich ein Spiel 11 gegen 11 auf großem Feld, geile Scheíße. Die Teams sind unverändert, nach zwei Minuten tankt sich Kostić auf links durch, Rönnow hält im Nachfassen. In der 8. Minute klingelts dann, Kostić schon wieder über seine Schokoladenseite, in der Mitte muss Joveljić nur noch Eindrücken, 1:0. An Gaci läuft das Spiel ziemlich vorbei, mehrmals ist er am Abwinken.

Gegen 18.30 Uhr startet Hälfte zwei des Testkicks, Cetin spielt jetzt in blauem Leibchen für das angreifende Team, weil wohl Sow Aua hat und bei den Gelben nicht mehr mittun kann. Nach einem Angriff über, logo, Kostić, machts Haller seinem Sturmkollegen nach und schießt aus kurzer Distanz zum 2:0 drei Minuten nach Wiederanpfiff ein. Kurz vor Schluss gelingt Paciência mit einem trockenen Schuss ins lange Eck nur noch der Anschlusstreffer, 2:1. Das wars, auf Socken laufen die Jungs noch ein paar Runden um den Platz.

Gleich hinter dem Lachen-Stadion ist aber noch keine Ruhe eingekehrt. Dort steigt gerade die Vorpremiere der Thunerseespiele, bei der Freiluftveranstaltung wird das Musical "Ich war noch niemals in New York" aufgeführt. Während Kicker und Kiebitze geschafft in ihre Hotels und Herbergen strömen, machen sich schick gekleidete Thuner und Touristen auf Richtung Seebühne. Ich melde mich morgen Abend wieder mit meinen Eindrücken von der Sehbühne des Lachen-Stadions.

Auf Wiederlesen aus dem Studio Schmid in Spiez,
Enkhaamer


Ein von zahlreichen Usern jahrelang gehegter Wunsch wird demnächst übrigens endlich in Erfüllung gehen - die rund 130 Trainingslagerberichte von Exil-Bischemer und mir werden am 28. Oktober gesammelt in einem über 500 Seiten dicken Buch erscheinen! Seit 2008 begleiten wir die magische SGE nach Abu Dhabi, Windischgarsten, Alicante oder Flachau. 11 Männer bilden ein Team, und nach 11 Jahren bietet es sich nun an, die Geschichten mit über 60 Farbfotos, Statistiken und launigen Zusatzinfos in einem Band zu veröffentlichen. Kleinen Appetithappen gefällig? Hier https://tinyurl.com/leseprobe-von-gude-aus-dhabi schon mal reinschauen! Natürlich werden die aktuellen Berichte aus Thun noch Eingang in das Buch finden. Vorbestellt werden kann das gute Stück hier https://tinyurl.com/gude-aus-dhabi-vorbestellung
Weitere Infos gibt es auf https://www.facebook.com/enkhaamer1 oder https://twitter.com/enkhaamer1
#
Danke!
Frage: Nicht G. Sehen scheint ja Knipser-Qualitäten zu haben, nimmt er auch am Spiel teil?
#
Feine Feder,
Danke Dir.

Warten wir mal, was die Mediziner zu den Muskelgeschichten verkünden und ob der "ausgebootete" Willems demnächst auf dem See rumpaddelt

Schönen Abend
Wiener
#
Grüessech aus Thun,

der ortsansässige FC, Vierter der zurückliegenden Super-League-Saison, ist gemäß Werners wunderbarem EL-Übersichtsfred ein potenzieller Gegner der SGE in der dritten Qualirunde. Durchaus möglich also, dass Hütters Tross in einem Monat schon wieder hier aufschlägt, um dem Team des heimischen Chefcoachs Admiral Marc von Schneider beim Dinner for Europa zu zeigen, wo der Apfelweinkelterer den Most holt. Daher gilt es in diesen Tagen von Thun vielleicht auch, sich einen gewissen Heimvorteil anzutrainieren.

Gekickt würde in der 10000 Zuschauer fassenden Stockhorn Arena, 2 Kilometer vom Übungsgelände der SGE entfernt. Die Hütte hat den Charme des Paderborner Möbelmarktes, verlegt ist unnötigerweise ein Kunstrasen. Von solch fiesen Tricks der Schweizer No-Name-Truppe sollten sich die Adlerträger aber nicht schrecken lassen. Zwar ist mit Fatkić, Salanović, Sorgić und Vašić die ić-Dichte ähnlich hoch wie bei uns, aber Stürmer Nicolas Hunziker scheint lediglich der schöne Neffe von Michelle zu sein.

An diesem Montagmorgen steht um 10.40 Uhr erstmal unlustige Plackerei im Lachen-Stadion an. No-show ist Gelson Fernandes (Wade), Tawatha läuft wie gestern seine Runden, unterbrochen von ein paar Stabilisierungsübungen. Die drei Torhüter verabschieden sich gleich mit Moppes auf einen Nebenplatz und trainieren dort, von viel Gebüsch vor allzu neugierigen Blicken geschützt, vor sich hin. Auf dem Hauptsportfeld ist kein Platz für sie, denn hier ist schon alles mit Stangen, Minitoren, Leibchen und Hütchen volldrapiert. Für die Feldspieler geht wieder die Tortur auf der Tartanbahn los, der millionenschwere Körper muss ansprechend mobilisiert werden. Gleich daneben, vor dem leicht ranzigen Vereinsheim, stehen und liegen ein paar Kisten und Gewichte herum. Auf die Boxen wird nun mal ein-, dann zweibeinig gesprungen und die Balance gehalten. Die Gewichte werden so ähnlich vom Boden angehoben, wie der durchschnittliche Fußballfan mit Wampe einen Kasten Bier aus dem Keller wuchtet. Willems macht bei dieser Übung die beste Figur, ob das jetzt gut oder schlecht ist, soll der Trainer entscheiden

All das dauert geschlagene 40 Minuten, ehe endlich mal die Pille ins Spiel kommt. Auf Halbfeld laufen die Spieler wild umher und passen sich die Bälle kurz zu. Kurz ist auch diese Übung, denn um 11.25 Uhr ist schon wieder was anderes angesagt, Kurzantrittssprints über 10 Meter, mal aus dem Stand, mal aus dem Liegen.

Gegen 11.35 Uhr gibt es eine Art verschärftes Kreisspiel: zwei oder drei Spieler sind in der Kreismitte, und wenn einer den Ball ergattert hat, darf er nicht raus, sondern es wird sofort eine neue Pille reingespielt. Das geht so zehnmal, erst dann wird gewechselt. Haller zeigt sich in der Mitte sehr bissig, auch Kamada ist giftig, während Durm als Kreisaußenstehender gute Lösungen findet, wenn der Ball unter Druck weitergespielt werden muss.

Eine Viertelstunde später kommen die Minitore zum Einsatz, zwei Felder mit halber Platzlänge und Drittelbreite sind abgesteckt. Gruppe 1 besteht aus Russ, Gaci, Durm, Haller, Kostić, Kamada, Torró, da Costa, da Stenda, Rebić, Willems, Abraham und Sow. Die übrigen 12 Adler bilden Gruppe 2 auf dem anderen Feld. Fünf gelbe Leibchen werden jeweils verteilt, drei blaue, und der Rest spielt in schwarz. Die Blauen tun sich mal mit den Schwarzen, mal mit den Gelben zusammen und versuchen, in Überzahl sieben Pässe hintereinander im maximalen Two-Touch-Style zu spielen. Co Peintinger ist on fire, er spornt die Gruppe 1 an, als ob es um das Erreichen des Endspiels um den sagenumwobenen Thunersee-Cup geht. Kamada ist auch hier voll dabei, mal defensiver Angriffszunichtemacher, mal offensiver Kleinraumschnicker.

Um 12.10 Uhr gibts ein Spiel auf Drittelfeld mit großen Toren, vier Feldspieler aufm Platz.
Team Schwarz: Wiedwald/Bördner, Chandler, Tuta, Hasebe, Touré, Paciência, Kohr, Kostić, Müller, Cetin, Ndicka, de Guzmán, Joveljić
Team Gelb: Rönnow, Abraham, Haller, Rebić, Sow, Stenda, Russ, Gaci, Willems, Kamada, Torró, Durm, Ćavar, da Costa

1:0 de Guzmán
2:0 Paciência
2:1 Abraham
2:2 Kamada
2:3 Russ, schöner Lupfer
3:3 Paciência, noch schönerer Seitfallzieher
3:4 Russ
3:5 Nicht G. Sehen

12.20 Uhr Trinkpause

4:5 Joveljić
4:6 Kamada
5:6 Hasebe
6:6 Paciência
6:7 da Costa
6:8 Nicht G. Sehen
7:8 Ndicka
8:8 Kostić
9:8 de Guzmán, Traumtor ins lange Winkeleck mit anschließendem Jubellauf auf die Tartanbahn, sein Team ihm gröhlend hinterher.
 

Mit diesem Paukenschlag endet kurz nach halb eins das thrillermäßige Training, doch keine fünf Stunden später folgt schon der Nachschlag am Nachmittag. Um Punkt 17 Uhr stehen die Spieler wieder vor der Gymnastikmatte, los gehts mit zwei Runden lockerem Einlaufen im Thuner Stadion:




Hütter ist nach de Guzmán der zweite Adler im Leichtathletikfieber, mit gelben Stangen wirft er in drei Versuchen neuen Thuner Gemeinderekord mit amtlichen 7,56 Metern. Die Goalies sind wieder auf den Nebenplatz entschwunden, gänzlich nicht zu sehen sind Gelson, Taleb und nach seinem grandiosen Siegtreffer heute Morgen leider auch Jonathan. Allen dreien gute Besserung! Die anwesenden Feldspieler hopsen und trippeln jetzt e bissje rum, ehe um 17.20 Uhr paarweise harte Kurzpässe gespielt werden. Nach fünf Minuten wiederholt sich die Übung des Vormittags, bei der in Überzahl sieben Pässe hintereinander im maximalen Two-Touch-Style gespielt werden sollen. In der durchgewürfelten Gruppe 1 sticht diesmal Hase heraus, in Gruppe 2 ist es Stenda, der mit Ballsicherheit Akzente setzt.

Es sind recht kühle und bewölkte 17.45 Uhr, als auf Dreiviertelfeld mit großen Toren eine Stressfußballübung in der beschaulichen Schweiz ansteht.
Team Gelb: Wiedwald, Chandler, Ndicka, Russ, Touré, Kohr, Sow, Kamada, Kostić, Joveljić, Haller
Team Schwarz: Rönnow, Tuta, Hase, Abraham, da Costa, Torró, Cetin, Gaci, Durm, Rebić, Paciência


Ein Team spielt von hinten raus, das gegnerische geht sofort und sehr weit vorne drauf. Wird der Ball verdaddelt, startet ein neuer Versuch, der von den Torhütern eingeleitet wird. Die Defensiven machen ihre Sache gut, in einer knappen halben Stunde treffen mal Joveljić für die Gelben und Cetin für die Black Eagles.

Müller, Stenda, Willems und Ćavar laufen derweil auf dem Nebenplatz sprintenderweise umher, dann später auf der Tartanbahn jeder nach seinem eigenen Rhythmus ein paar Runden.

Um 18.20 Uhr folgt endlich ein Spiel 11 gegen 11 auf großem Feld, geile Scheíße. Die Teams sind unverändert, nach zwei Minuten tankt sich Kostić auf links durch, Rönnow hält im Nachfassen. In der 8. Minute klingelts dann, Kostić schon wieder über seine Schokoladenseite, in der Mitte muss Joveljić nur noch Eindrücken, 1:0. An Gaci läuft das Spiel ziemlich vorbei, mehrmals ist er am Abwinken.

Gegen 18.30 Uhr startet Hälfte zwei des Testkicks, Cetin spielt jetzt in blauem Leibchen für das angreifende Team, weil wohl Sow Aua hat und bei den Gelben nicht mehr mittun kann. Nach einem Angriff über, logo, Kostić, machts Haller seinem Sturmkollegen nach und schießt aus kurzer Distanz zum 2:0 drei Minuten nach Wiederanpfiff ein. Kurz vor Schluss gelingt Paciência mit einem trockenen Schuss ins lange Eck nur noch der Anschlusstreffer, 2:1. Das wars, auf Socken laufen die Jungs noch ein paar Runden um den Platz.

Gleich hinter dem Lachen-Stadion ist aber noch keine Ruhe eingekehrt. Dort steigt gerade die Vorpremiere der Thunerseespiele, bei der Freiluftveranstaltung wird das Musical "Ich war noch niemals in New York" aufgeführt. Während Kicker und Kiebitze geschafft in ihre Hotels und Herbergen strömen, machen sich schick gekleidete Thuner und Touristen auf Richtung Seebühne. Ich melde mich morgen Abend wieder mit meinen Eindrücken von der Sehbühne des Lachen-Stadions.

Auf Wiederlesen aus dem Studio Schmid in Spiez,
Enkhaamer


Ein von zahlreichen Usern jahrelang gehegter Wunsch wird demnächst übrigens endlich in Erfüllung gehen - die rund 130 Trainingslagerberichte von Exil-Bischemer und mir werden am 28. Oktober gesammelt in einem über 500 Seiten dicken Buch erscheinen! Seit 2008 begleiten wir die magische SGE nach Abu Dhabi, Windischgarsten, Alicante oder Flachau. 11 Männer bilden ein Team, und nach 11 Jahren bietet es sich nun an, die Geschichten mit über 60 Farbfotos, Statistiken und launigen Zusatzinfos in einem Band zu veröffentlichen. Kleinen Appetithappen gefällig? Hier https://tinyurl.com/leseprobe-von-gude-aus-dhabi schon mal reinschauen! Natürlich werden die aktuellen Berichte aus Thun noch Eingang in das Buch finden. Vorbestellt werden kann das gute Stück hier https://tinyurl.com/gude-aus-dhabi-vorbestellung
Weitere Infos gibt es auf https://www.facebook.com/enkhaamer1 oder https://twitter.com/enkhaamer1
#
Da hat Ben Manga wieder Toparbeit geleistet! Bei tm.de gibt es den Nicht G. Sehen nicht zu finden

Danke!
#
Danke für den feinen Bericht.

Von Rebic ist wenig zu lesen. Macht er den, von Ingo Durstewitz zum Saisonfinale so wahrgenommenen, angeblich demotivierten Eindruck?
#
Dange
#
Gerade selber vom Training gekommen, und erfreue mich nun an dem Bericht der Profis

Schön geschrieben, vielen Dank!
#
Danke für den feinen Bericht.

Von Rebic ist wenig zu lesen. Macht er den, von Ingo Durstewitz zum Saisonfinale so wahrgenommenen, angeblich demotivierten Eindruck?
#
------14-----MEIER---------- schrieb:

Von Rebic ist wenig zu lesen. Macht er den, von Ingo Durstewitz zum Saisonfinale so wahrgenommenen, angeblich demotivierten Eindruck?


Wenn Ingo das so wahrgenommen hatte, gehe ich mit ihm aktuell d'ac­cord. Hatte ja gestern schon beschrieben, dass Rebić bei den Box-to-Box-Läufen ziemlich arrogant hinterhergehampelt ist. Und heute findet er nur in den Teamaufstellungen Erwähnung, das war sehr dezent von ihm bei beiden Trainings.
#
Grüessech aus Thun,

der ortsansässige FC, Vierter der zurückliegenden Super-League-Saison, ist gemäß Werners wunderbarem EL-Übersichtsfred ein potenzieller Gegner der SGE in der dritten Qualirunde. Durchaus möglich also, dass Hütters Tross in einem Monat schon wieder hier aufschlägt, um dem Team des heimischen Chefcoachs Admiral Marc von Schneider beim Dinner for Europa zu zeigen, wo der Apfelweinkelterer den Most holt. Daher gilt es in diesen Tagen von Thun vielleicht auch, sich einen gewissen Heimvorteil anzutrainieren.

Gekickt würde in der 10000 Zuschauer fassenden Stockhorn Arena, 2 Kilometer vom Übungsgelände der SGE entfernt. Die Hütte hat den Charme des Paderborner Möbelmarktes, verlegt ist unnötigerweise ein Kunstrasen. Von solch fiesen Tricks der Schweizer No-Name-Truppe sollten sich die Adlerträger aber nicht schrecken lassen. Zwar ist mit Fatkić, Salanović, Sorgić und Vašić die ić-Dichte ähnlich hoch wie bei uns, aber Stürmer Nicolas Hunziker scheint lediglich der schöne Neffe von Michelle zu sein.

An diesem Montagmorgen steht um 10.40 Uhr erstmal unlustige Plackerei im Lachen-Stadion an. No-show ist Gelson Fernandes (Wade), Tawatha läuft wie gestern seine Runden, unterbrochen von ein paar Stabilisierungsübungen. Die drei Torhüter verabschieden sich gleich mit Moppes auf einen Nebenplatz und trainieren dort, von viel Gebüsch vor allzu neugierigen Blicken geschützt, vor sich hin. Auf dem Hauptsportfeld ist kein Platz für sie, denn hier ist schon alles mit Stangen, Minitoren, Leibchen und Hütchen volldrapiert. Für die Feldspieler geht wieder die Tortur auf der Tartanbahn los, der millionenschwere Körper muss ansprechend mobilisiert werden. Gleich daneben, vor dem leicht ranzigen Vereinsheim, stehen und liegen ein paar Kisten und Gewichte herum. Auf die Boxen wird nun mal ein-, dann zweibeinig gesprungen und die Balance gehalten. Die Gewichte werden so ähnlich vom Boden angehoben, wie der durchschnittliche Fußballfan mit Wampe einen Kasten Bier aus dem Keller wuchtet. Willems macht bei dieser Übung die beste Figur, ob das jetzt gut oder schlecht ist, soll der Trainer entscheiden

All das dauert geschlagene 40 Minuten, ehe endlich mal die Pille ins Spiel kommt. Auf Halbfeld laufen die Spieler wild umher und passen sich die Bälle kurz zu. Kurz ist auch diese Übung, denn um 11.25 Uhr ist schon wieder was anderes angesagt, Kurzantrittssprints über 10 Meter, mal aus dem Stand, mal aus dem Liegen.

Gegen 11.35 Uhr gibt es eine Art verschärftes Kreisspiel: zwei oder drei Spieler sind in der Kreismitte, und wenn einer den Ball ergattert hat, darf er nicht raus, sondern es wird sofort eine neue Pille reingespielt. Das geht so zehnmal, erst dann wird gewechselt. Haller zeigt sich in der Mitte sehr bissig, auch Kamada ist giftig, während Durm als Kreisaußenstehender gute Lösungen findet, wenn der Ball unter Druck weitergespielt werden muss.

Eine Viertelstunde später kommen die Minitore zum Einsatz, zwei Felder mit halber Platzlänge und Drittelbreite sind abgesteckt. Gruppe 1 besteht aus Russ, Gaci, Durm, Haller, Kostić, Kamada, Torró, da Costa, da Stenda, Rebić, Willems, Abraham und Sow. Die übrigen 12 Adler bilden Gruppe 2 auf dem anderen Feld. Fünf gelbe Leibchen werden jeweils verteilt, drei blaue, und der Rest spielt in schwarz. Die Blauen tun sich mal mit den Schwarzen, mal mit den Gelben zusammen und versuchen, in Überzahl sieben Pässe hintereinander im maximalen Two-Touch-Style zu spielen. Co Peintinger ist on fire, er spornt die Gruppe 1 an, als ob es um das Erreichen des Endspiels um den sagenumwobenen Thunersee-Cup geht. Kamada ist auch hier voll dabei, mal defensiver Angriffszunichtemacher, mal offensiver Kleinraumschnicker.

Um 12.10 Uhr gibts ein Spiel auf Drittelfeld mit großen Toren, vier Feldspieler aufm Platz.
Team Schwarz: Wiedwald/Bördner, Chandler, Tuta, Hasebe, Touré, Paciência, Kohr, Kostić, Müller, Cetin, Ndicka, de Guzmán, Joveljić
Team Gelb: Rönnow, Abraham, Haller, Rebić, Sow, Stenda, Russ, Gaci, Willems, Kamada, Torró, Durm, Ćavar, da Costa

1:0 de Guzmán
2:0 Paciência
2:1 Abraham
2:2 Kamada
2:3 Russ, schöner Lupfer
3:3 Paciência, noch schönerer Seitfallzieher
3:4 Russ
3:5 Nicht G. Sehen

12.20 Uhr Trinkpause

4:5 Joveljić
4:6 Kamada
5:6 Hasebe
6:6 Paciência
6:7 da Costa
6:8 Nicht G. Sehen
7:8 Ndicka
8:8 Kostić
9:8 de Guzmán, Traumtor ins lange Winkeleck mit anschließendem Jubellauf auf die Tartanbahn, sein Team ihm gröhlend hinterher.
 

Mit diesem Paukenschlag endet kurz nach halb eins das thrillermäßige Training, doch keine fünf Stunden später folgt schon der Nachschlag am Nachmittag. Um Punkt 17 Uhr stehen die Spieler wieder vor der Gymnastikmatte, los gehts mit zwei Runden lockerem Einlaufen im Thuner Stadion:




Hütter ist nach de Guzmán der zweite Adler im Leichtathletikfieber, mit gelben Stangen wirft er in drei Versuchen neuen Thuner Gemeinderekord mit amtlichen 7,56 Metern. Die Goalies sind wieder auf den Nebenplatz entschwunden, gänzlich nicht zu sehen sind Gelson, Taleb und nach seinem grandiosen Siegtreffer heute Morgen leider auch Jonathan. Allen dreien gute Besserung! Die anwesenden Feldspieler hopsen und trippeln jetzt e bissje rum, ehe um 17.20 Uhr paarweise harte Kurzpässe gespielt werden. Nach fünf Minuten wiederholt sich die Übung des Vormittags, bei der in Überzahl sieben Pässe hintereinander im maximalen Two-Touch-Style gespielt werden sollen. In der durchgewürfelten Gruppe 1 sticht diesmal Hase heraus, in Gruppe 2 ist es Stenda, der mit Ballsicherheit Akzente setzt.

Es sind recht kühle und bewölkte 17.45 Uhr, als auf Dreiviertelfeld mit großen Toren eine Stressfußballübung in der beschaulichen Schweiz ansteht.
Team Gelb: Wiedwald, Chandler, Ndicka, Russ, Touré, Kohr, Sow, Kamada, Kostić, Joveljić, Haller
Team Schwarz: Rönnow, Tuta, Hase, Abraham, da Costa, Torró, Cetin, Gaci, Durm, Rebić, Paciência


Ein Team spielt von hinten raus, das gegnerische geht sofort und sehr weit vorne drauf. Wird der Ball verdaddelt, startet ein neuer Versuch, der von den Torhütern eingeleitet wird. Die Defensiven machen ihre Sache gut, in einer knappen halben Stunde treffen mal Joveljić für die Gelben und Cetin für die Black Eagles.

Müller, Stenda, Willems und Ćavar laufen derweil auf dem Nebenplatz sprintenderweise umher, dann später auf der Tartanbahn jeder nach seinem eigenen Rhythmus ein paar Runden.

Um 18.20 Uhr folgt endlich ein Spiel 11 gegen 11 auf großem Feld, geile Scheíße. Die Teams sind unverändert, nach zwei Minuten tankt sich Kostić auf links durch, Rönnow hält im Nachfassen. In der 8. Minute klingelts dann, Kostić schon wieder über seine Schokoladenseite, in der Mitte muss Joveljić nur noch Eindrücken, 1:0. An Gaci läuft das Spiel ziemlich vorbei, mehrmals ist er am Abwinken.

Gegen 18.30 Uhr startet Hälfte zwei des Testkicks, Cetin spielt jetzt in blauem Leibchen für das angreifende Team, weil wohl Sow Aua hat und bei den Gelben nicht mehr mittun kann. Nach einem Angriff über, logo, Kostić, machts Haller seinem Sturmkollegen nach und schießt aus kurzer Distanz zum 2:0 drei Minuten nach Wiederanpfiff ein. Kurz vor Schluss gelingt Paciência mit einem trockenen Schuss ins lange Eck nur noch der Anschlusstreffer, 2:1. Das wars, auf Socken laufen die Jungs noch ein paar Runden um den Platz.

Gleich hinter dem Lachen-Stadion ist aber noch keine Ruhe eingekehrt. Dort steigt gerade die Vorpremiere der Thunerseespiele, bei der Freiluftveranstaltung wird das Musical "Ich war noch niemals in New York" aufgeführt. Während Kicker und Kiebitze geschafft in ihre Hotels und Herbergen strömen, machen sich schick gekleidete Thuner und Touristen auf Richtung Seebühne. Ich melde mich morgen Abend wieder mit meinen Eindrücken von der Sehbühne des Lachen-Stadions.

Auf Wiederlesen aus dem Studio Schmid in Spiez,
Enkhaamer


Ein von zahlreichen Usern jahrelang gehegter Wunsch wird demnächst übrigens endlich in Erfüllung gehen - die rund 130 Trainingslagerberichte von Exil-Bischemer und mir werden am 28. Oktober gesammelt in einem über 500 Seiten dicken Buch erscheinen! Seit 2008 begleiten wir die magische SGE nach Abu Dhabi, Windischgarsten, Alicante oder Flachau. 11 Männer bilden ein Team, und nach 11 Jahren bietet es sich nun an, die Geschichten mit über 60 Farbfotos, Statistiken und launigen Zusatzinfos in einem Band zu veröffentlichen. Kleinen Appetithappen gefällig? Hier https://tinyurl.com/leseprobe-von-gude-aus-dhabi schon mal reinschauen! Natürlich werden die aktuellen Berichte aus Thun noch Eingang in das Buch finden. Vorbestellt werden kann das gute Stück hier https://tinyurl.com/gude-aus-dhabi-vorbestellung
Weitere Infos gibt es auf https://www.facebook.com/enkhaamer1 oder https://twitter.com/enkhaamer1
#
Vielen Dank! für deinen Bericht und Mühe!
#
Papperlapapp. Der Ante braucht halt Berlin-Thrill und hinterherhechelnde Hummels & Co., um richtig aufzudrehen. Trainingsweltmeister wird er wohl nimmer.
Feiner Bericht, sei bedankt, Enkhaamer.
#
Geile Schreibe - wie immer! Danke.
#
Danke schön. So machen Urlaub und Sommerpause Spaß!
#
Sehr schön. Danke.
Wird Kamada häufig erwähnt, weil er derzeit im Diskussionsfokus steht oder fällt er ins Auge?

Das Verhalten von Rebic lässt nichts Gutes befürchten. Ich müsste jetzt nachlesen, wie er sich in den letzten Trainingslagern verhielt. Hat das vielleicht noch jemand in Erinnerung?
#
Vielen Dank für den Text. Und auch für die Zeit und das Herzblut, welches in diesen Texten steckt.
#
Großartig! Vielen Dank und wgeiterhin viel Spaß!

Bei der Akribie die du walten lässt, wundert es mich, dass dir Torschützen entgangen sind. Fielen diese aus dem Gewühl, wo ohne VAR keine Zuordnung möglich wäre oder warst du profan abgelenkt?
#
Gemorsche Enkaamer😁
#
Wie immer Weltklasse.
Danke!
#
Wie immer Weltklasse.
Danke!
#
reggaetyp schrieb:

Wie immer Weltklasse.
Danke!

Auf den Punkt gebracht. Ich schließe mich an.
#
Genial wie immer!
#
Vielen Dank für den Bericht! Super


Teilen