Um mal inhaltlich auf den Aspekt von Arti einzugehen:
In Thailand beträgt beispielsweise der Beitrag der Tourismusbranche zum BIP rund 25 %. Darin sind noch nicht die mittelbaren Leistungen enthalten wie z.B. die Verwendung der im Tourismus erzielten Gehälter für die Lebenshaltung, für die Bildung der eigenen Kinder etc..
Fiele dieser Hauptwirtschaftsfaktor durch den Verzicht auf Fernreisen zukünftig ersatzlos weg, dann hätte das für Thailand deutlich schwerwiegendere und dauerhaftere Folgen als eine Wirtschaftskrise. Bei einem derart gravierenden BIP-Einbruch kann die Wirtschaft Thailands und damit auch der Staat vollständig kollabieren. Und Thailand ist bei weitem nicht der einzige Staat, dessen Wirtschaft schwerpunktmäßig auf den Tourismus ausgerichtet ist.
Dieses Opfer mag nicht so schlimm wie eine globale Klimakatastrophe sein. Unter dem Tisch fallen, sollte es aber auch nicht.
Natürlich sollte das nicht unter den Tisch fallen. Die Lösung dafür kann jedenfalls nicht ein "weiter so" sein. Egal in welchem Bereich - es braucht sehr kurzfristige Maßnahmen um drn CO2 Ausstoß drastisch zu reduzieren. Ich für meinen Teil sehe als kurzfristigen Ansatz das Verbot von Inlandsflügen und eine deutlich höhere Steuerlast für Fluggesellschaften und Reisende als kurzfristige Maßnahmen. Hier kann dann wieder das, natürlich berechtigte, Argument angeführt werden, dass das Menschen mit durchschnittlichem (als mich z.B.) und geringen Einkommen besonders hart trifft. Und dann können wir schön weiter drüber diskutieren, wie das funktioniert: waschen ohne nass machen! Wie seltsam ich ein Wirtschaftskonstrukt finde, das in so hohem Maße vom Tourismus abhängig ist, mag ich an dieser Stelle nicht ausführen!
Schon klar. Allerdings muss man irgendwann mal - wie so vieles andere - auch den Massentourismus auf den Prüfstand stellen. Der beispielsweise einerseits eine ganze Region wie die Alpen aus der Armut in den Wohlstand geführt, eine einzigartige Landschaft und Ökosystem aber weitgehend zerstört hat.
Pläne und Vorhaben, diese beiden Pole bei einem vernünftigen Maß zusammenzuführen, gab es zuhauf. Geschehen ist - bis auf ein paar Symbolprojekte - wenig.
Und, arti: wenn die Insolvenz eines einzigen Reiseveranstalters schon solche Verwerfungen nach sich zieht wie von dir geschildert, ist das Wachstumssystem vielleicht doch gerade so stabil wie der Einstieg Ismaiks bei 1860.
Da sind einige Länder dabei, die dann komplett wirtschaftlich weg vom Fenster sind. Vorallem muss man dann noch sehen, dass die Länder ja regional noch viel differenzierter betrachtet werden müssen. Insbesondere die Kanaren, die türkische Küste oder die griechischen Inseln, um nur die Regionen vor der Tür zu nennen.
Ganze Regionen wären von derartigen Verboten oder Regularien arbeitslos. Da braucht man auch nicht von einem "Konstrukt" zu reden, es ist in vielen Regionen die einzige wirtschaftliche Einnahmequelle, die ganze Familien ernährt.
Um mal inhaltlich auf den Aspekt von Arti einzugehen:
In Thailand beträgt beispielsweise der Beitrag der Tourismusbranche zum BIP rund 25 %. Darin sind noch nicht die mittelbaren Leistungen enthalten wie z.B. die Verwendung der im Tourismus erzielten Gehälter für die Lebenshaltung, für die Bildung der eigenen Kinder etc..
Fiele dieser Hauptwirtschaftsfaktor durch den Verzicht auf Fernreisen zukünftig ersatzlos weg, dann hätte das für Thailand deutlich schwerwiegendere und dauerhaftere Folgen als eine Wirtschaftskrise. Bei einem derart gravierenden BIP-Einbruch kann die Wirtschaft Thailands und damit auch der Staat vollständig kollabieren. Und Thailand ist bei weitem nicht der einzige Staat, dessen Wirtschaft schwerpunktmäßig auf den Tourismus ausgerichtet ist.
Dieses Opfer mag nicht so schlimm wie eine globale Klimakatastrophe sein. Unter dem Tisch fallen, sollte es aber auch nicht.
Natürlich sollte das nicht unter den Tisch fallen. Die Lösung dafür kann jedenfalls nicht ein "weiter so" sein. Egal in welchem Bereich - es braucht sehr kurzfristige Maßnahmen um drn CO2 Ausstoß drastisch zu reduzieren. Ich für meinen Teil sehe als kurzfristigen Ansatz das Verbot von Inlandsflügen und eine deutlich höhere Steuerlast für Fluggesellschaften und Reisende als kurzfristige Maßnahmen. Hier kann dann wieder das, natürlich berechtigte, Argument angeführt werden, dass das Menschen mit durchschnittlichem (als mich z.B.) und geringen Einkommen besonders hart trifft. Und dann können wir schön weiter drüber diskutieren, wie das funktioniert: waschen ohne nass machen! Wie seltsam ich ein Wirtschaftskonstrukt finde, das in so hohem Maße vom Tourismus abhängig ist, mag ich an dieser Stelle nicht ausführen!
Um mal inhaltlich auf den Aspekt von Arti einzugehen:
In Thailand beträgt beispielsweise der Beitrag der Tourismusbranche zum BIP rund 25 %. Darin sind noch nicht die mittelbaren Leistungen enthalten wie z.B. die Verwendung der im Tourismus erzielten Gehälter für die Lebenshaltung, für die Bildung der eigenen Kinder etc..
Fiele dieser Hauptwirtschaftsfaktor durch den Verzicht auf Fernreisen zukünftig ersatzlos weg, dann hätte das für Thailand deutlich schwerwiegendere und dauerhaftere Folgen als eine Wirtschaftskrise. Bei einem derart gravierenden BIP-Einbruch kann die Wirtschaft Thailands und damit auch der Staat vollständig kollabieren. Und Thailand ist bei weitem nicht der einzige Staat, dessen Wirtschaft schwerpunktmäßig auf den Tourismus ausgerichtet ist.
Dieses Opfer mag nicht so schlimm wie eine globale Klimakatastrophe sein. Unter dem Tisch fallen, sollte es aber auch nicht.
Und du glaubst, mittelfristig bricht die Wirtschaft auf den Kanaren ein, weil Thomas Cook pleite ist?
mittelfristig nicht, die Probleme sind jetzt da.
Bei Pauschalreisen warten die Hoteliers 8 Wochen bis 3 Monate auf das Geld - nach Abreise. Die Hoteliers sind alle schön in Vorleistung gegangen, haben alle Kosten für Gehälter, Wartung und Nahrungsmittel aufgewendet, und bekommen jetzt in ein paar Monaten ihren Bruchteil aus der Insolvenzmasse.
Die Hoteliers versuchen jetzt schon die Verträge der Angestellten vorzeitig zu beenden, bzw. Neueinstellungen nur noch zu befristen.
reggaetyp schrieb:
Glaubst du nicht, dass recht bald andere Airlines die Urlauber dort hinbringen, die bis vor kurzem vom Thomas Cook Konzern dort hinbefördert wurden?
erst einmal werden die slots verkauft werden müssen, wie damals bei air berlin. Das wird wieder nen Insolvenzverwalter machen, der versucht das Beste raus zu holen. Und das wird wieder Monate dauern...
Und bis dahin: Welche airline bietet auf slots für Destinationen, bei denen ich gar nicht sicher bin, dass das Angebot vor Ort noch weiterhin Bestand hat, wenn 20% der Häuser schließen? Stand jetzt weiß nämlich auch keiner, ob nach dem 01.11. überhaupt Briten in der EU ohne großen Aufwand Urlaub machen dürfen... Und erst recht nicht, wie sie an und abreisen können.
Um mal inhaltlich auf den Aspekt von Arti einzugehen:
In Thailand beträgt beispielsweise der Beitrag der Tourismusbranche zum BIP rund 25 %. Darin sind noch nicht die mittelbaren Leistungen enthalten wie z.B. die Verwendung der im Tourismus erzielten Gehälter für die Lebenshaltung, für die Bildung der eigenen Kinder etc..
Fiele dieser Hauptwirtschaftsfaktor durch den Verzicht auf Fernreisen zukünftig ersatzlos weg, dann hätte das für Thailand deutlich schwerwiegendere und dauerhaftere Folgen als eine Wirtschaftskrise. Bei einem derart gravierenden BIP-Einbruch kann die Wirtschaft Thailands und damit auch der Staat vollständig kollabieren. Und Thailand ist bei weitem nicht der einzige Staat, dessen Wirtschaft schwerpunktmäßig auf den Tourismus ausgerichtet ist.
Dieses Opfer mag nicht so schlimm wie eine globale Klimakatastrophe sein. Unter dem Tisch fallen, sollte es aber auch nicht.
Schon klar. Allerdings muss man irgendwann mal - wie so vieles andere - auch den Massentourismus auf den Prüfstand stellen. Der beispielsweise einerseits eine ganze Region wie die Alpen aus der Armut in den Wohlstand geführt, eine einzigartige Landschaft und Ökosystem aber weitgehend zerstört hat.
Pläne und Vorhaben, diese beiden Pole bei einem vernünftigen Maß zusammenzuführen, gab es zuhauf. Geschehen ist - bis auf ein paar Symbolprojekte - wenig.
Und, arti: wenn die Insolvenz eines einzigen Reiseveranstalters schon solche Verwerfungen nach sich zieht wie von dir geschildert, ist das Wachstumssystem vielleicht doch gerade so stabil wie der Einstieg Ismaiks bei 1860.
Um mal inhaltlich auf den Aspekt von Arti einzugehen:
In Thailand beträgt beispielsweise der Beitrag der Tourismusbranche zum BIP rund 25 %. Darin sind noch nicht die mittelbaren Leistungen enthalten wie z.B. die Verwendung der im Tourismus erzielten Gehälter für die Lebenshaltung, für die Bildung der eigenen Kinder etc..
Fiele dieser Hauptwirtschaftsfaktor durch den Verzicht auf Fernreisen zukünftig ersatzlos weg, dann hätte das für Thailand deutlich schwerwiegendere und dauerhaftere Folgen als eine Wirtschaftskrise. Bei einem derart gravierenden BIP-Einbruch kann die Wirtschaft Thailands und damit auch der Staat vollständig kollabieren. Und Thailand ist bei weitem nicht der einzige Staat, dessen Wirtschaft schwerpunktmäßig auf den Tourismus ausgerichtet ist.
Dieses Opfer mag nicht so schlimm wie eine globale Klimakatastrophe sein. Unter dem Tisch fallen, sollte es aber auch nicht.
Da sind einige Länder dabei, die dann komplett wirtschaftlich weg vom Fenster sind. Vorallem muss man dann noch sehen, dass die Länder ja regional noch viel differenzierter betrachtet werden müssen. Insbesondere die Kanaren, die türkische Küste oder die griechischen Inseln, um nur die Regionen vor der Tür zu nennen.
Ganze Regionen wären von derartigen Verboten oder Regularien arbeitslos. Da braucht man auch nicht von einem "Konstrukt" zu reden, es ist in vielen Regionen die einzige wirtschaftliche Einnahmequelle, die ganze Familien ernährt.
Ob einer Generation, die sich gerade über ihre Internationalität, über ihre Weltgewandtheit, über ihre Reisen und über ihre Flexibilität in einer globalen Welt definiert, ob so einer Generation eine Veränderung des Lebensstils möglich ist - sei es von "oben" angeordnet oder auf freiwilliger Basis durch Einsicht - wage ich ehrlich gesagt zu bezweifeln. Da würden mich realistische Ansatzpunkte wirklich viel eher interessieren, als erhobene Zeigefinger. Wie soll ein solcher U-Turn im Wertekonzept, in der Lebenseinstellung und im Alltagsverhalten in kurzer Zeit von statten gehen?
Wie sollte die Tourismusbranche einen Menschen überzeugen, der bislang seinen Urlaub in Bali, Mexiko oder mit dem Rucksack in Kambodscha verbracht hat, dass der Rennsteig, die Eifel oder das Steinhuder Meer auch ganz dufte zum Urlaub machen sind. Oder das die Schrebergartenlaube mit Planschbecken im Zweifel doch der vertretbarere Ort für einen Sommerurlaub ist, als die Ferienwohnung auf Mallorca?
Das hört sich immer alles so schön an, wenn man höhere Steuern auf Flüge fordert, aber die EInschnitte in viele Lebensentwürfe von Menschen in Deutschland währen gravierend. Völlig unabhängig von der klimapolitischen Notwendigkeit würde mich interessieren, ob ihr solch ein oben beschriebner U-Turn in den Lebensentwürfen für möglich und realistisch haltet.
Ich glaube die Leute, die den Drang haben, die Welt erkunden zu wollen, die werden das, so sie es sich ermöglichen können, auch weiterhin tun. Der größte Faktor, so glaube ich, wird da der Preis sein. Wenn der Flug nach London übers Wochenende 50 € kostet, wird das gemacht, bei 500 € werden es viele nicht mehr können. Bei Pauschalreisen genauso. 2 Wochen Ägypten für 2.500 € oder für 450 €. Da fallen dann viele einfach aufgrund der finanziellen Situation raus. Ob jemand, der die Wahl hat 2 Wochen nach Spanien zu fahren, sich für die Seenplatte in Meck-Pom entscheidet? Vielleicht, aber auch das glaube ich nicht. Weil Spanien ist warm und Ausland und halt richtiges Urlaubsfeeling. So schätze ich den Großteil der Menschen ein. Und noch weniger glaube ich, dass der Großteil der Menschen der Umwelt zuliebe auf eine Fernreise verzichten würden. Ich nehme an, dass die eigenen Wünsche, Interessen etc. da subjektiv höher gewichtet werden und dann kommt das Argument: der Rest fliegt ja auch in die DomRep. Vielleicht täusche ich mich auch und tue allen Leute Unrecht. Allein mir fehlt der Glaube.
Wenn ich da mal auf meine Generation schaue (ich bin 28) und auf jene, die jünger sind. Da wird nach Mailand geflogen zum Shoppen, Party machen in Barcelona. Der, der nur an der Nordsee war zum Urlaub machen, der ist uncool. Weil auf Instagram ist ja Marrakesch gerade voll hipster oder was weiß ich. Ich hab mir schon anhören dürfen, dass die Ostsee kein richtiges Meer ist und wie man da nur Urlaub machen könnte. Das verschwindet mit den Jahren bestimmt, ich wurde ja auch älter. Aber gerade die Jungend wird doch bombadiert mit Angeboten und der großen weiten Welt. Ist doch klar, dass die das erleben wollen. Schnell und günstig.
Ich für meinen Teil bin seit langem ein Flugverweigerer. Mir tut das deshalb auch nicht weh. Wie der Eingriff in Lebensentwürfe und Präferenzen sich auswirkt wäre mir wahrscheinlich dadurch nahe zu bringen, dass man mir mein Motorrad nimmt, bzw. das Fahren so teuer macht, dass es schwierig wird, das in dieser Regelmäßigkeit zu tun. Natürlich wäre das für mich ein heftiger Schlag ins Kontor wenn das passiert. Aber wenn es passieren sollte - könnte ich mich beschweren? Eher nicht. Ich gehöre einer Generation an, die es so richtig hat krachen lassen. Meine Kinder hingegen, gehören der Generation an, die die Zeche dafür bezahlen werden. Wie sollte ich mich also darüber beschweren, wenn das würdige Überleben der nächsten Generationen höher gewichtet wird, als meine persönlichen Präferenzen? Ich weiß, in einer Gesellschaft in der Eigentum Verfassungsrang hat und auf einer Stufe steht mit der Unversehrheit der Person oder dem Recht auf Leben, mag so ein Eingriff in die persönliche Freiheit extrem anmuten. Aber ich bin ja schon von jeher der Meinung, dass die Freiheit des Einzelnen dort aufhören sollte, wo sie zum Schaden aller genutzt wird. Egal ob das jetzt ein Atommüllendlager betrifft oder andere Formen von Gewinnmaximierung um (fast) jeden Preis. Die großen Bedürfnisse der kleinen Leute dabei auszunehmen erscheint mir unlauter!
Und du glaubst, mittelfristig bricht die Wirtschaft auf den Kanaren ein, weil Thomas Cook pleite ist?
mittelfristig nicht, die Probleme sind jetzt da.
Bei Pauschalreisen warten die Hoteliers 8 Wochen bis 3 Monate auf das Geld - nach Abreise. Die Hoteliers sind alle schön in Vorleistung gegangen, haben alle Kosten für Gehälter, Wartung und Nahrungsmittel aufgewendet, und bekommen jetzt in ein paar Monaten ihren Bruchteil aus der Insolvenzmasse.
Die Hoteliers versuchen jetzt schon die Verträge der Angestellten vorzeitig zu beenden, bzw. Neueinstellungen nur noch zu befristen.
reggaetyp schrieb:
Glaubst du nicht, dass recht bald andere Airlines die Urlauber dort hinbringen, die bis vor kurzem vom Thomas Cook Konzern dort hinbefördert wurden?
erst einmal werden die slots verkauft werden müssen, wie damals bei air berlin. Das wird wieder nen Insolvenzverwalter machen, der versucht das Beste raus zu holen. Und das wird wieder Monate dauern...
Und bis dahin: Welche airline bietet auf slots für Destinationen, bei denen ich gar nicht sicher bin, dass das Angebot vor Ort noch weiterhin Bestand hat, wenn 20% der Häuser schließen? Stand jetzt weiß nämlich auch keiner, ob nach dem 01.11. überhaupt Briten in der EU ohne großen Aufwand Urlaub machen dürfen... Und erst recht nicht, wie sie an und abreisen können.
Ob einer Generation, die sich gerade über ihre Internationalität, über ihre Weltgewandtheit, über ihre Reisen und über ihre Flexibilität in einer globalen Welt definiert, ob so einer Generation eine Veränderung des Lebensstils möglich ist - sei es von "oben" angeordnet oder auf freiwilliger Basis durch Einsicht - wage ich ehrlich gesagt zu bezweifeln. Da würden mich realistische Ansatzpunkte wirklich viel eher interessieren, als erhobene Zeigefinger. Wie soll ein solcher U-Turn im Wertekonzept, in der Lebenseinstellung und im Alltagsverhalten in kurzer Zeit von statten gehen?
Wie sollte die Tourismusbranche einen Menschen überzeugen, der bislang seinen Urlaub in Bali, Mexiko oder mit dem Rucksack in Kambodscha verbracht hat, dass der Rennsteig, die Eifel oder das Steinhuder Meer auch ganz dufte zum Urlaub machen sind. Oder das die Schrebergartenlaube mit Planschbecken im Zweifel doch der vertretbarere Ort für einen Sommerurlaub ist, als die Ferienwohnung auf Mallorca?
Das hört sich immer alles so schön an, wenn man höhere Steuern auf Flüge fordert, aber die EInschnitte in viele Lebensentwürfe von Menschen in Deutschland währen gravierend. Völlig unabhängig von der klimapolitischen Notwendigkeit würde mich interessieren, ob ihr solch ein oben beschriebner U-Turn in den Lebensentwürfen für möglich und realistisch haltet.
Ich glaube die Leute, die den Drang haben, die Welt erkunden zu wollen, die werden das, so sie es sich ermöglichen können, auch weiterhin tun. Der größte Faktor, so glaube ich, wird da der Preis sein. Wenn der Flug nach London übers Wochenende 50 € kostet, wird das gemacht, bei 500 € werden es viele nicht mehr können. Bei Pauschalreisen genauso. 2 Wochen Ägypten für 2.500 € oder für 450 €. Da fallen dann viele einfach aufgrund der finanziellen Situation raus. Ob jemand, der die Wahl hat 2 Wochen nach Spanien zu fahren, sich für die Seenplatte in Meck-Pom entscheidet? Vielleicht, aber auch das glaube ich nicht. Weil Spanien ist warm und Ausland und halt richtiges Urlaubsfeeling. So schätze ich den Großteil der Menschen ein. Und noch weniger glaube ich, dass der Großteil der Menschen der Umwelt zuliebe auf eine Fernreise verzichten würden. Ich nehme an, dass die eigenen Wünsche, Interessen etc. da subjektiv höher gewichtet werden und dann kommt das Argument: der Rest fliegt ja auch in die DomRep. Vielleicht täusche ich mich auch und tue allen Leute Unrecht. Allein mir fehlt der Glaube.
Wenn ich da mal auf meine Generation schaue (ich bin 28) und auf jene, die jünger sind. Da wird nach Mailand geflogen zum Shoppen, Party machen in Barcelona. Der, der nur an der Nordsee war zum Urlaub machen, der ist uncool. Weil auf Instagram ist ja Marrakesch gerade voll hipster oder was weiß ich. Ich hab mir schon anhören dürfen, dass die Ostsee kein richtiges Meer ist und wie man da nur Urlaub machen könnte. Das verschwindet mit den Jahren bestimmt, ich wurde ja auch älter. Aber gerade die Jungend wird doch bombadiert mit Angeboten und der großen weiten Welt. Ist doch klar, dass die das erleben wollen. Schnell und günstig.
Genau das meine ich ja. Ich hab zwar ein paar Jährchen mehr auf dem Buckel, aber auch ich bin in einer Generation aufgewachsen, in der das "Raus in die Welt!" mindestens zum guten Ton, wenn nicht gar zum Lebensentwurf gehört hat. Urlaub in Italien, in Spanien, in Griechenland. Irgendwann hat das nicht mehr gereicht und es musste nach Thailand, nach Kanada oder Australien gehen. Wir gaben uns cool, wir gaben uns weltgewandt. Bondi Beach ja gerne, aber geh mir fott mit dem Gederner See!
Schüleraustausch, na klar! Aber nicht nach Frankreich, dann schon lieber in die USA, nach Neuseeland oder Südafrika. Horizonterweiterung, wenn schon, denn schon!
Schrebergarten war der Inbegriff der Spießigkeit und des beschränkten Horizonts. Auch kulinarisch durfte es bald nicht mehr nur die Kartoffelsuppe und das Kohlgemüse sein. Nein, immer internationaler, immer exotischer, immer weltoffener wurde gekocht. WIr sind ja schließlich nicht spießig! Klassisches Telefonat mit den Eltern: "Wie, bei euch gibt es heute Möhrensuppe? Aha. Wir machen heute Sushi selber." Eine Woche später: "Ach bei euch gibt es heute Kartoffelsalat? Wir machen gerade Quinoa-Bowls." Wieder eine Woche später: "Und eure Erbsensuppe ist bestimmt richtig lecker, klar wie immer. Aber bei uns gibt es selbstgemachte Tofu-Enchiladas, auch sehr lecker!"
Ganz zu schweigen von den Gesprächen über Urlaub: "Seid ihr dieses Jahr wieder auf dem Campingplatz am Timmendorfer Strand? Wir haben ja die Seychellen gebucht und übers Wochenende fliegen wir zu Freunden an die Algarve."
Und zack, planten wir die nächste Fernreise an den Golf von Bengalen. Klar, wir wussten schon immer, dass Flugreisen eigentlich ziemlich blöd für die Umwelt sind, aber dafür spendeten wir ja monatlich auch 15€ an Greenpeace. Und weil wir uns darüber hinaus noch engagieren wollten und eh ziemlich aufgeklärt sind und das SZ-Magazin gelesen haben und weil wir irgendwie Verantwortung übernehmen wollten, auch noch mal 20€ für Amnesty International. Das mit dem Ablasshandel funktioniert nämlich sogar noch im frühen 21. Jahrhundert.
Das mal als sicher nicht allgemeingültige und überspitzte Skizze einer Generation, die in einem Wertesystem aufgewachsen ist, welches komplett Klimaschädlich ist. Und für die es zu den uncoolsten Vorstellungen gehören würde, im Urlaub nicht irgendwo hinaus in die Welt zu jetten sondern zuhause im Garten Gemüse anzubauen, tagsüber ne Graupensuppe zu essen und abends zufrieden ein Bier zu trinken aber dabei komplett auf Internationalität und "Weltoffenheit" verzichten müsste.
Dann lieber kurz auf Twitter die Greta "liken" und dann aber schnell der Eintracht mit dem nächsten Billigflieger zum Auswärtsspiel in Europa hinterher brettern.
Und damit wieder zu der Frage: Wie will man bei dieser, meiner Generation den kompletten Umkehrschwung im Lebenswandel vermitteln, so dass das auch nachhaltig ist? Zwang oder auf Einsicht hoffend? Oder wie auch immer? Wie soll das funktionieren?
der die Wahl hat 2 Wochen nach Spanien zu fahren, sich für die Seenplatte in Meck-Pom entscheidet?
Ich finde es ja niedlich das jetzt ein Pseudoaufschrei kommt wegen dem einbrechenden Tourismus in Spanien, Griechenland, Thailand, weiß der teufel wo. Das in teilen von Deutschland der Tourismus eingebrochen ist weil alle lieber auf die Bahamas oder in die Dom Rep fliegen juckt dann auch nicht mehr wenn man an Weihnachten am Strand liegt...
Da wird nach Mailand geflogen zum Shoppen, Party machen in Barcelona. Der, der nur an der Nordsee war zum Urlaub machen, der ist uncool.
Oder eben mal schnell für ein neunzigminütiges Fußballspiel morgens hin und nachts zurück bzw. einen Tag vorher hin und einen Tag später zurück. Wenn man es darauf anlegt, ist das genauso hirnrissig.
Ob einer Generation, die sich gerade über ihre Internationalität, über ihre Weltgewandtheit, über ihre Reisen und über ihre Flexibilität in einer globalen Welt definiert, ob so einer Generation eine Veränderung des Lebensstils möglich ist - sei es von "oben" angeordnet oder auf freiwilliger Basis durch Einsicht - wage ich ehrlich gesagt zu bezweifeln. Da würden mich realistische Ansatzpunkte wirklich viel eher interessieren, als erhobene Zeigefinger. Wie soll ein solcher U-Turn im Wertekonzept, in der Lebenseinstellung und im Alltagsverhalten in kurzer Zeit von statten gehen?
Wie sollte die Tourismusbranche einen Menschen überzeugen, der bislang seinen Urlaub in Bali, Mexiko oder mit dem Rucksack in Kambodscha verbracht hat, dass der Rennsteig, die Eifel oder das Steinhuder Meer auch ganz dufte zum Urlaub machen sind. Oder das die Schrebergartenlaube mit Planschbecken im Zweifel doch der vertretbarere Ort für einen Sommerurlaub ist, als die Ferienwohnung auf Mallorca?
Das hört sich immer alles so schön an, wenn man höhere Steuern auf Flüge fordert, aber die EInschnitte in viele Lebensentwürfe von Menschen in Deutschland währen gravierend. Völlig unabhängig von der klimapolitischen Notwendigkeit würde mich interessieren, ob ihr solch ein oben beschriebner U-Turn in den Lebensentwürfen für möglich und realistisch haltet.
Ich für meinen Teil bin seit langem ein Flugverweigerer. Mir tut das deshalb auch nicht weh. Wie der Eingriff in Lebensentwürfe und Präferenzen sich auswirkt wäre mir wahrscheinlich dadurch nahe zu bringen, dass man mir mein Motorrad nimmt, bzw. das Fahren so teuer macht, dass es schwierig wird, das in dieser Regelmäßigkeit zu tun. Natürlich wäre das für mich ein heftiger Schlag ins Kontor wenn das passiert. Aber wenn es passieren sollte - könnte ich mich beschweren? Eher nicht. Ich gehöre einer Generation an, die es so richtig hat krachen lassen. Meine Kinder hingegen, gehören der Generation an, die die Zeche dafür bezahlen werden. Wie sollte ich mich also darüber beschweren, wenn das würdige Überleben der nächsten Generationen höher gewichtet wird, als meine persönlichen Präferenzen? Ich weiß, in einer Gesellschaft in der Eigentum Verfassungsrang hat und auf einer Stufe steht mit der Unversehrheit der Person oder dem Recht auf Leben, mag so ein Eingriff in die persönliche Freiheit extrem anmuten. Aber ich bin ja schon von jeher der Meinung, dass die Freiheit des Einzelnen dort aufhören sollte, wo sie zum Schaden aller genutzt wird. Egal ob das jetzt ein Atommüllendlager betrifft oder andere Formen von Gewinnmaximierung um (fast) jeden Preis. Die großen Bedürfnisse der kleinen Leute dabei auszunehmen erscheint mir unlauter!
Ohne das jetzt hier wirklich ins Philosophische abdriften zu lassen, stelle ich mal die These auf, dass es eh unmöglich ist, sich in unserer Gesellschaft als einzelnes Individuum moralisch einwandfrei zu verhalten.
Hätte ich mein ganzes Leben auf einer Scholle in Mitten von Deutschland verbracht, wo ich meine 15 Reihen Kartoffeln, meine paar Stangen Lauch, ordentlich Getreide, 4 Zentner Möhren und die Äpfel vom Baum angebaut hätte, dazu noch mein eigenes Brennholz gesammelt hätte, und zwei mal im Leben mit der Bahn nach Binz auf Rügen verreist wäre. Ich hätte mich klimamäßig top, top, top verhalten. Gleichzeitig hätte ich mir aber auch aus Angst vor Fremden in die Hose geschissen, ich hätte Angst vor anderen Religionen und Lebensentwürfen. Denn ich hätte nie die herzliche Gastfreundschaft in anderen Kulturkreisen tausende Kilometer fern der Heimat erlebt, die mich immun gegen rassistisches Gedankengut machen.
Aber auf die Erkenntnis kommt jeder irgendwann: Wie mers macht, man machts verkehrt.
Ob das am Ende zum Ziel führt, wenn man Menschen, die nichts böses im Sinn haben, außer dass sie sich so verhalten, wie es in ihrem jeweiligen gesellschaftlichen Umfeld gerade normal ist, ein schlechtes Gewissen macht, wird sich zeigen.
Präferenzen sich auswirkt wäre mir wahrscheinlich dadurch nahe zu bringen, dass man mir mein Motorrad nimmt, bzw. das Fahren so teuer macht, dass es schwierig wird,
Ich glaube die Leute, die den Drang haben, die Welt erkunden zu wollen, die werden das, so sie es sich ermöglichen können, auch weiterhin tun. Der größte Faktor, so glaube ich, wird da der Preis sein. Wenn der Flug nach London übers Wochenende 50 € kostet, wird das gemacht, bei 500 € werden es viele nicht mehr können. Bei Pauschalreisen genauso. 2 Wochen Ägypten für 2.500 € oder für 450 €. Da fallen dann viele einfach aufgrund der finanziellen Situation raus. Ob jemand, der die Wahl hat 2 Wochen nach Spanien zu fahren, sich für die Seenplatte in Meck-Pom entscheidet? Vielleicht, aber auch das glaube ich nicht. Weil Spanien ist warm und Ausland und halt richtiges Urlaubsfeeling. So schätze ich den Großteil der Menschen ein. Und noch weniger glaube ich, dass der Großteil der Menschen der Umwelt zuliebe auf eine Fernreise verzichten würden. Ich nehme an, dass die eigenen Wünsche, Interessen etc. da subjektiv höher gewichtet werden und dann kommt das Argument: der Rest fliegt ja auch in die DomRep. Vielleicht täusche ich mich auch und tue allen Leute Unrecht. Allein mir fehlt der Glaube.
Wenn ich da mal auf meine Generation schaue (ich bin 28) und auf jene, die jünger sind. Da wird nach Mailand geflogen zum Shoppen, Party machen in Barcelona. Der, der nur an der Nordsee war zum Urlaub machen, der ist uncool. Weil auf Instagram ist ja Marrakesch gerade voll hipster oder was weiß ich. Ich hab mir schon anhören dürfen, dass die Ostsee kein richtiges Meer ist und wie man da nur Urlaub machen könnte. Das verschwindet mit den Jahren bestimmt, ich wurde ja auch älter. Aber gerade die Jungend wird doch bombadiert mit Angeboten und der großen weiten Welt. Ist doch klar, dass die das erleben wollen. Schnell und günstig.
Genau das meine ich ja. Ich hab zwar ein paar Jährchen mehr auf dem Buckel, aber auch ich bin in einer Generation aufgewachsen, in der das "Raus in die Welt!" mindestens zum guten Ton, wenn nicht gar zum Lebensentwurf gehört hat. Urlaub in Italien, in Spanien, in Griechenland. Irgendwann hat das nicht mehr gereicht und es musste nach Thailand, nach Kanada oder Australien gehen. Wir gaben uns cool, wir gaben uns weltgewandt. Bondi Beach ja gerne, aber geh mir fott mit dem Gederner See!
Schüleraustausch, na klar! Aber nicht nach Frankreich, dann schon lieber in die USA, nach Neuseeland oder Südafrika. Horizonterweiterung, wenn schon, denn schon!
Schrebergarten war der Inbegriff der Spießigkeit und des beschränkten Horizonts. Auch kulinarisch durfte es bald nicht mehr nur die Kartoffelsuppe und das Kohlgemüse sein. Nein, immer internationaler, immer exotischer, immer weltoffener wurde gekocht. WIr sind ja schließlich nicht spießig! Klassisches Telefonat mit den Eltern: "Wie, bei euch gibt es heute Möhrensuppe? Aha. Wir machen heute Sushi selber." Eine Woche später: "Ach bei euch gibt es heute Kartoffelsalat? Wir machen gerade Quinoa-Bowls." Wieder eine Woche später: "Und eure Erbsensuppe ist bestimmt richtig lecker, klar wie immer. Aber bei uns gibt es selbstgemachte Tofu-Enchiladas, auch sehr lecker!"
Ganz zu schweigen von den Gesprächen über Urlaub: "Seid ihr dieses Jahr wieder auf dem Campingplatz am Timmendorfer Strand? Wir haben ja die Seychellen gebucht und übers Wochenende fliegen wir zu Freunden an die Algarve."
Und zack, planten wir die nächste Fernreise an den Golf von Bengalen. Klar, wir wussten schon immer, dass Flugreisen eigentlich ziemlich blöd für die Umwelt sind, aber dafür spendeten wir ja monatlich auch 15€ an Greenpeace. Und weil wir uns darüber hinaus noch engagieren wollten und eh ziemlich aufgeklärt sind und das SZ-Magazin gelesen haben und weil wir irgendwie Verantwortung übernehmen wollten, auch noch mal 20€ für Amnesty International. Das mit dem Ablasshandel funktioniert nämlich sogar noch im frühen 21. Jahrhundert.
Das mal als sicher nicht allgemeingültige und überspitzte Skizze einer Generation, die in einem Wertesystem aufgewachsen ist, welches komplett Klimaschädlich ist. Und für die es zu den uncoolsten Vorstellungen gehören würde, im Urlaub nicht irgendwo hinaus in die Welt zu jetten sondern zuhause im Garten Gemüse anzubauen, tagsüber ne Graupensuppe zu essen und abends zufrieden ein Bier zu trinken aber dabei komplett auf Internationalität und "Weltoffenheit" verzichten müsste.
Dann lieber kurz auf Twitter die Greta "liken" und dann aber schnell der Eintracht mit dem nächsten Billigflieger zum Auswärtsspiel in Europa hinterher brettern.
Und damit wieder zu der Frage: Wie will man bei dieser, meiner Generation den kompletten Umkehrschwung im Lebenswandel vermitteln, so dass das auch nachhaltig ist? Zwang oder auf Einsicht hoffend? Oder wie auch immer? Wie soll das funktionieren?
Und ich kriege dahingegend wirklich das Kotzen bei meiner Generation aufgrund dieser Heuchelei, die dann zu allem Überfluss oft auch noch mit moralischer Überheblichkeit einhergeht.
Finde es auch schlicht schade, dass so viele in irgendwelchen kult-bars auf Goa abhängen müssen und auf machu picchu runterglotzen müssen, dafür aber noch nie in Polen, Süditalien oder Dänemark waren und vermutlich nicht mal wissen, wie geil und abwechslungsreich dieser Kontinent sein kann. Ich glaube, es wird verdammt schwierig da einen Wertewandel einzuleiten. Es reicht nämlich nicht, in den Unverpacktladen zu rennen und Dinkel-Spirelli zu kaufen und den Leuten zu verzapfen, wie modern man sei. Wie oben schon geschrieben: so lang die Veränderungen nicht weh tun, sind sie witzlos.
Da bin ich ja fast stolz drauf, dass mit meinen 35 Jahren meine Rucksackreisen damals auf den Balkan und nach Italien gingen und die letzten Urlaube Uckermark, Ruhrgebiet (ehrlich) und Gardasee waren 😋
Ich glaube die Leute, die den Drang haben, die Welt erkunden zu wollen, die werden das, so sie es sich ermöglichen können, auch weiterhin tun. Der größte Faktor, so glaube ich, wird da der Preis sein. Wenn der Flug nach London übers Wochenende 50 € kostet, wird das gemacht, bei 500 € werden es viele nicht mehr können. Bei Pauschalreisen genauso. 2 Wochen Ägypten für 2.500 € oder für 450 €. Da fallen dann viele einfach aufgrund der finanziellen Situation raus. Ob jemand, der die Wahl hat 2 Wochen nach Spanien zu fahren, sich für die Seenplatte in Meck-Pom entscheidet? Vielleicht, aber auch das glaube ich nicht. Weil Spanien ist warm und Ausland und halt richtiges Urlaubsfeeling. So schätze ich den Großteil der Menschen ein. Und noch weniger glaube ich, dass der Großteil der Menschen der Umwelt zuliebe auf eine Fernreise verzichten würden. Ich nehme an, dass die eigenen Wünsche, Interessen etc. da subjektiv höher gewichtet werden und dann kommt das Argument: der Rest fliegt ja auch in die DomRep. Vielleicht täusche ich mich auch und tue allen Leute Unrecht. Allein mir fehlt der Glaube.
Wenn ich da mal auf meine Generation schaue (ich bin 28) und auf jene, die jünger sind. Da wird nach Mailand geflogen zum Shoppen, Party machen in Barcelona. Der, der nur an der Nordsee war zum Urlaub machen, der ist uncool. Weil auf Instagram ist ja Marrakesch gerade voll hipster oder was weiß ich. Ich hab mir schon anhören dürfen, dass die Ostsee kein richtiges Meer ist und wie man da nur Urlaub machen könnte. Das verschwindet mit den Jahren bestimmt, ich wurde ja auch älter. Aber gerade die Jungend wird doch bombadiert mit Angeboten und der großen weiten Welt. Ist doch klar, dass die das erleben wollen. Schnell und günstig.
der die Wahl hat 2 Wochen nach Spanien zu fahren, sich für die Seenplatte in Meck-Pom entscheidet?
Ich finde es ja niedlich das jetzt ein Pseudoaufschrei kommt wegen dem einbrechenden Tourismus in Spanien, Griechenland, Thailand, weiß der teufel wo. Das in teilen von Deutschland der Tourismus eingebrochen ist weil alle lieber auf die Bahamas oder in die Dom Rep fliegen juckt dann auch nicht mehr wenn man an Weihnachten am Strand liegt...
Ich finde es ja niedlich das jetzt ein Pseudoaufschrei kommt wegen dem einbrechenden Tourismus in Spanien, Griechenland, Thailand, weiß der teufel wo. Das in teilen von Deutschland der Tourismus eingebrochen ist weil alle lieber auf die Bahamas oder in die Dom Rep fliegen juckt dann auch nicht mehr wenn man an Weihnachten am Strand liegt...
Ob das ein Aufschrei ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Dass die Insolvenz von Thomas Cook Auswirkungen auf den Tourismus hat ist zumindest mal eine These die man diskutieren kann. Das hat ja erstmal nichts damit zu tun, dass auf Jahre gesehen der Tourismus hier eingebrochen ist. Damit hast Du vollkommen recht. Ich glaube, dass da die Menschen freilich zu egoistisch sind. Sie haben die Auswahl aus zig Reisen und Reisemöglichkeiten und wählen die, die für sie am interessantesten und besten erscheint. Und da liegen im Zweifel Ziele im Ausland vor der Eifel. Und die wenigsten juckt das, wenn sie dann am Strand liegen. Auch da gebe ich Dir recht.
Ich finde es ja niedlich das jetzt ein Pseudoaufschrei kommt wegen dem einbrechenden Tourismus in Spanien, Griechenland, Thailand, weiß der teufel wo.
Aufschrei ist es nicht, und pseudo schon 3x nicht. Es ist einfach ein Fakt, dass die TC pleite Auswirkungen hat, die die nächste (Süd) europäische Wirtschaftskrise auslösen kann (aus meinen Augen auch wird).
vonNachtmahr1982 schrieb:
Das in teilen von Deutschland der Tourismus eingebrochen ist weil alle lieber auf die Bahamas oder in die Dom Rep fliegen juckt dann auch nicht mehr wenn man an Weihnachten am Strand liegt...
ob jemand, der im Herbst in die Sonne fliegen will, stattdessen die Eifel im Oktober antut, ist mal mindestens gewagt. Und schau dir mal die Unterkünfte an. Was hier mitunter als 3 Sterne durchgeht, ist schon abenteuerlich. Ganze Regionen haben es einfach verpennt, ihre Häuser zu renovieren (Eifel und Mittelrhein mal zu nennen), bzw. die "Gastfreundlichkeit" lässt einen genau einmal dort Urlaub machen (Cuxhaven bei mir z.B.).
Wie auch immer, jedenfalls hier noch ein Beispiel des "Pseudoaufschreis": Hiphotels hat die Thomas Cook Pleite alleine EUR 20 Mio. gekostet.
Also wird man einsparen müssen. Und wo geht das am schnellsten? Bei den Mitarbeitern. Das paradoxe in dem Beispiel: die meisten Angestellten der mallorquinischen Hotels kommen vom spanischen Festland, also auch strukturschwache Regionen. Da fährt der Vater 6 Tagewochen mit bis zu 10 Stunden pro Tag, das von April bis Oktober, damit die Familie Kohle bekommt.
Ich für meinen Teil bin seit langem ein Flugverweigerer. Mir tut das deshalb auch nicht weh. Wie der Eingriff in Lebensentwürfe und Präferenzen sich auswirkt wäre mir wahrscheinlich dadurch nahe zu bringen, dass man mir mein Motorrad nimmt, bzw. das Fahren so teuer macht, dass es schwierig wird, das in dieser Regelmäßigkeit zu tun. Natürlich wäre das für mich ein heftiger Schlag ins Kontor wenn das passiert. Aber wenn es passieren sollte - könnte ich mich beschweren? Eher nicht. Ich gehöre einer Generation an, die es so richtig hat krachen lassen. Meine Kinder hingegen, gehören der Generation an, die die Zeche dafür bezahlen werden. Wie sollte ich mich also darüber beschweren, wenn das würdige Überleben der nächsten Generationen höher gewichtet wird, als meine persönlichen Präferenzen? Ich weiß, in einer Gesellschaft in der Eigentum Verfassungsrang hat und auf einer Stufe steht mit der Unversehrheit der Person oder dem Recht auf Leben, mag so ein Eingriff in die persönliche Freiheit extrem anmuten. Aber ich bin ja schon von jeher der Meinung, dass die Freiheit des Einzelnen dort aufhören sollte, wo sie zum Schaden aller genutzt wird. Egal ob das jetzt ein Atommüllendlager betrifft oder andere Formen von Gewinnmaximierung um (fast) jeden Preis. Die großen Bedürfnisse der kleinen Leute dabei auszunehmen erscheint mir unlauter!
Ohne das jetzt hier wirklich ins Philosophische abdriften zu lassen, stelle ich mal die These auf, dass es eh unmöglich ist, sich in unserer Gesellschaft als einzelnes Individuum moralisch einwandfrei zu verhalten.
Hätte ich mein ganzes Leben auf einer Scholle in Mitten von Deutschland verbracht, wo ich meine 15 Reihen Kartoffeln, meine paar Stangen Lauch, ordentlich Getreide, 4 Zentner Möhren und die Äpfel vom Baum angebaut hätte, dazu noch mein eigenes Brennholz gesammelt hätte, und zwei mal im Leben mit der Bahn nach Binz auf Rügen verreist wäre. Ich hätte mich klimamäßig top, top, top verhalten. Gleichzeitig hätte ich mir aber auch aus Angst vor Fremden in die Hose geschissen, ich hätte Angst vor anderen Religionen und Lebensentwürfen. Denn ich hätte nie die herzliche Gastfreundschaft in anderen Kulturkreisen tausende Kilometer fern der Heimat erlebt, die mich immun gegen rassistisches Gedankengut machen.
Aber auf die Erkenntnis kommt jeder irgendwann: Wie mers macht, man machts verkehrt.
Ob das am Ende zum Ziel führt, wenn man Menschen, die nichts böses im Sinn haben, außer dass sie sich so verhalten, wie es in ihrem jeweiligen gesellschaftlichen Umfeld gerade normal ist, ein schlechtes Gewissen macht, wird sich zeigen.
@ Brodowin Du hast den Ist-Zustand rund ums Reisen ganz gut und richtig beschrieben. Hier ein paar Thesen dazu:
1. Es geht - wie so oft - nicht um denjenigen, der von Fernweh geplagt und aufgeschlossen allem Neuem und Unbekanntem gegenüber die Welt erkunden möchte, interessiert ist an anderen Menschen, Kulturen, Religionen, Lebensentwürfen oder exotischen und aufregenden Landschaften. Es geht um all diejenigen, die in Massen in den nächstbesten Billigflieger steigen, um sich irgendwo all inklusive die Kante zu geben, in der Club-Sonne zu liegen und sich um einen freien Liegestuhl zu schlagen oder auch um das "Groundhopping" der schönsten Golfplätze dieser Welt. Um mal die beiden Extrempole aufzuzeigen, zwischen denen sich das Reisewesen bewegt.
2. Du fragst, wie man dazu kommen soll, diese betonierten Einstellungen zum Reisen zu ändern. Ganz einfach: noch so ein heißer und trockener Sommer, vielleicht noch heißer und trockener als die beiden letzten, und auch dem Dümmsten wird es so langsam dämmern, dass das alles kein Spaß mehr ist, sondern dass wir, wenn wir unser Umweltverhalten nicht radikal und sofort ändern, mit unserer eigenen Existenz spielen. Und ganz schnell werden dann SUV-Besitzer zu Klimaverbrechern, Billigflieger zu Monstern und Plastiktütenträger zu gewissenlosen Kriminellen gemacht. So wird das laufen und die Frage, wie man sein verhalten umstellen soll, wird sich dann von selbst erledigen.
3. Deshalb: es ist die Maßlosigkeit und die Überflüssigkeit, die uns dahin gebracht haben, wo wir heute stehen. Befeuert vom notorischen Wachstumsgebabbel. Reisen sollte nach wie vor möglich sein, ebenso wie individuelle Mobilität, Wohlstand und alles, was dazugehört. Nur anders. Und: das "Weniger" macht die Sache, die man gerade macht, doch auch wesentlich interessanter und einzigartiger als das Jetten um den Globus in jedem Jahr, und das "Anders" macht es befreiter, bewusster und oft auch gesünder. (Stichwort: Bewegung).
der die Wahl hat 2 Wochen nach Spanien zu fahren, sich für die Seenplatte in Meck-Pom entscheidet?
Ich finde es ja niedlich das jetzt ein Pseudoaufschrei kommt wegen dem einbrechenden Tourismus in Spanien, Griechenland, Thailand, weiß der teufel wo. Das in teilen von Deutschland der Tourismus eingebrochen ist weil alle lieber auf die Bahamas oder in die Dom Rep fliegen juckt dann auch nicht mehr wenn man an Weihnachten am Strand liegt...
Ich für meinen Teil bin seit langem ein Flugverweigerer. Mir tut das deshalb auch nicht weh. Wie der Eingriff in Lebensentwürfe und Präferenzen sich auswirkt wäre mir wahrscheinlich dadurch nahe zu bringen, dass man mir mein Motorrad nimmt, bzw. das Fahren so teuer macht, dass es schwierig wird, das in dieser Regelmäßigkeit zu tun. Natürlich wäre das für mich ein heftiger Schlag ins Kontor wenn das passiert. Aber wenn es passieren sollte - könnte ich mich beschweren? Eher nicht. Ich gehöre einer Generation an, die es so richtig hat krachen lassen. Meine Kinder hingegen, gehören der Generation an, die die Zeche dafür bezahlen werden. Wie sollte ich mich also darüber beschweren, wenn das würdige Überleben der nächsten Generationen höher gewichtet wird, als meine persönlichen Präferenzen? Ich weiß, in einer Gesellschaft in der Eigentum Verfassungsrang hat und auf einer Stufe steht mit der Unversehrheit der Person oder dem Recht auf Leben, mag so ein Eingriff in die persönliche Freiheit extrem anmuten. Aber ich bin ja schon von jeher der Meinung, dass die Freiheit des Einzelnen dort aufhören sollte, wo sie zum Schaden aller genutzt wird. Egal ob das jetzt ein Atommüllendlager betrifft oder andere Formen von Gewinnmaximierung um (fast) jeden Preis. Die großen Bedürfnisse der kleinen Leute dabei auszunehmen erscheint mir unlauter!
Präferenzen sich auswirkt wäre mir wahrscheinlich dadurch nahe zu bringen, dass man mir mein Motorrad nimmt, bzw. das Fahren so teuer macht, dass es schwierig wird,
Und gerade so Urlaubsziele wie Spanien, Frankreich, Italien, Kroatien, Portugal lassen sich auch einigermaßen vernünftig mit der Bahn erreichen, dafür habe ich noch nie ein Flugzeug bestiegen, außer aus Zwang 2003 bei der Abschlussfahrt des Lateinkurses nach Rom, weil da die meisten Eltern ja Ryanair gerade so toll fanden und das ja so viel billiger war als der Nachtzug, den der Lehrer davor und danach immer genommen hat. Gerade sitze ich mit Frau und 21 Monate altem Sohn auf Sizilien. Wir sind mit der Bahn hingefahren, hatten 7 Stunden Zeit uns München anzuschauen und 11 Stunden für Mailand. Die Etappen München- Mailand und Mailand-Sizilien sind wir recht komfortabel im Schlafwagen gefahren, wo wir ein Abtwil mit 3 Betten und Frühstück für uns hatten. Zurück geht es auch mit der Bahn, dann mit mehrstündigem Aufenthalt in Rom. Das ganze hat uns für 2 Wochen inklusive Unterkünften 1700€ gekostet und ist auch mir kleinem Kind angenehmer als eine Fernreise im Auto oder Flugzeug. Teuer empfinde ich es gegenüber einem Flug auch nichr. Es gibr also durchaus Alternativen, zumindest innerhalb Europas, man muss nur wollen.
Vollkommen richtig. Mit dem Nachtzug nach Rom: ein Erlebnis. Alleine das Aufwachen in der Toskana auf dem Hin-, mitten in den Alpen auf dem Rückweg. Bleibende Eindrücke, dazu stressfreies Reisen und ausgeruhtes Ankommen. Geht alles.
Und gerade so Urlaubsziele wie Spanien, Frankreich, Italien, Kroatien, Portugal lassen sich auch einigermaßen vernünftig mit der Bahn erreichen, dafür habe ich noch nie ein Flugzeug bestiegen, außer aus Zwang 2003 bei der Abschlussfahrt des Lateinkurses nach Rom, weil da die meisten Eltern ja Ryanair gerade so toll fanden und das ja so viel billiger war als der Nachtzug, den der Lehrer davor und danach immer genommen hat. Gerade sitze ich mit Frau und 21 Monate altem Sohn auf Sizilien. Wir sind mit der Bahn hingefahren, hatten 7 Stunden Zeit uns München anzuschauen und 11 Stunden für Mailand. Die Etappen München- Mailand und Mailand-Sizilien sind wir recht komfortabel im Schlafwagen gefahren, wo wir ein Abtwil mit 3 Betten und Frühstück für uns hatten. Zurück geht es auch mit der Bahn, dann mit mehrstündigem Aufenthalt in Rom. Das ganze hat uns für 2 Wochen inklusive Unterkünften 1700€ gekostet und ist auch mir kleinem Kind angenehmer als eine Fernreise im Auto oder Flugzeug. Teuer empfinde ich es gegenüber einem Flug auch nichr. Es gibr also durchaus Alternativen, zumindest innerhalb Europas, man muss nur wollen.
der die Wahl hat 2 Wochen nach Spanien zu fahren, sich für die Seenplatte in Meck-Pom entscheidet?
Ich finde es ja niedlich das jetzt ein Pseudoaufschrei kommt wegen dem einbrechenden Tourismus in Spanien, Griechenland, Thailand, weiß der teufel wo. Das in teilen von Deutschland der Tourismus eingebrochen ist weil alle lieber auf die Bahamas oder in die Dom Rep fliegen juckt dann auch nicht mehr wenn man an Weihnachten am Strand liegt...
Ich finde es ja niedlich das jetzt ein Pseudoaufschrei kommt wegen dem einbrechenden Tourismus in Spanien, Griechenland, Thailand, weiß der teufel wo. Das in teilen von Deutschland der Tourismus eingebrochen ist weil alle lieber auf die Bahamas oder in die Dom Rep fliegen juckt dann auch nicht mehr wenn man an Weihnachten am Strand liegt...
Ob das ein Aufschrei ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Dass die Insolvenz von Thomas Cook Auswirkungen auf den Tourismus hat ist zumindest mal eine These die man diskutieren kann. Das hat ja erstmal nichts damit zu tun, dass auf Jahre gesehen der Tourismus hier eingebrochen ist. Damit hast Du vollkommen recht. Ich glaube, dass da die Menschen freilich zu egoistisch sind. Sie haben die Auswahl aus zig Reisen und Reisemöglichkeiten und wählen die, die für sie am interessantesten und besten erscheint. Und da liegen im Zweifel Ziele im Ausland vor der Eifel. Und die wenigsten juckt das, wenn sie dann am Strand liegen. Auch da gebe ich Dir recht.
der die Wahl hat 2 Wochen nach Spanien zu fahren, sich für die Seenplatte in Meck-Pom entscheidet?
Ich finde es ja niedlich das jetzt ein Pseudoaufschrei kommt wegen dem einbrechenden Tourismus in Spanien, Griechenland, Thailand, weiß der teufel wo. Das in teilen von Deutschland der Tourismus eingebrochen ist weil alle lieber auf die Bahamas oder in die Dom Rep fliegen juckt dann auch nicht mehr wenn man an Weihnachten am Strand liegt...
Ich finde es ja niedlich das jetzt ein Pseudoaufschrei kommt wegen dem einbrechenden Tourismus in Spanien, Griechenland, Thailand, weiß der teufel wo.
Aufschrei ist es nicht, und pseudo schon 3x nicht. Es ist einfach ein Fakt, dass die TC pleite Auswirkungen hat, die die nächste (Süd) europäische Wirtschaftskrise auslösen kann (aus meinen Augen auch wird).
vonNachtmahr1982 schrieb:
Das in teilen von Deutschland der Tourismus eingebrochen ist weil alle lieber auf die Bahamas oder in die Dom Rep fliegen juckt dann auch nicht mehr wenn man an Weihnachten am Strand liegt...
ob jemand, der im Herbst in die Sonne fliegen will, stattdessen die Eifel im Oktober antut, ist mal mindestens gewagt. Und schau dir mal die Unterkünfte an. Was hier mitunter als 3 Sterne durchgeht, ist schon abenteuerlich. Ganze Regionen haben es einfach verpennt, ihre Häuser zu renovieren (Eifel und Mittelrhein mal zu nennen), bzw. die "Gastfreundlichkeit" lässt einen genau einmal dort Urlaub machen (Cuxhaven bei mir z.B.).
Wie auch immer, jedenfalls hier noch ein Beispiel des "Pseudoaufschreis": Hiphotels hat die Thomas Cook Pleite alleine EUR 20 Mio. gekostet.
Also wird man einsparen müssen. Und wo geht das am schnellsten? Bei den Mitarbeitern. Das paradoxe in dem Beispiel: die meisten Angestellten der mallorquinischen Hotels kommen vom spanischen Festland, also auch strukturschwache Regionen. Da fährt der Vater 6 Tagewochen mit bis zu 10 Stunden pro Tag, das von April bis Oktober, damit die Familie Kohle bekommt.
Und gerade so Urlaubsziele wie Spanien, Frankreich, Italien, Kroatien, Portugal lassen sich auch einigermaßen vernünftig mit der Bahn erreichen, dafür habe ich noch nie ein Flugzeug bestiegen, außer aus Zwang 2003 bei der Abschlussfahrt des Lateinkurses nach Rom, weil da die meisten Eltern ja Ryanair gerade so toll fanden und das ja so viel billiger war als der Nachtzug, den der Lehrer davor und danach immer genommen hat. Gerade sitze ich mit Frau und 21 Monate altem Sohn auf Sizilien. Wir sind mit der Bahn hingefahren, hatten 7 Stunden Zeit uns München anzuschauen und 11 Stunden für Mailand. Die Etappen München- Mailand und Mailand-Sizilien sind wir recht komfortabel im Schlafwagen gefahren, wo wir ein Abtwil mit 3 Betten und Frühstück für uns hatten. Zurück geht es auch mit der Bahn, dann mit mehrstündigem Aufenthalt in Rom. Das ganze hat uns für 2 Wochen inklusive Unterkünften 1700€ gekostet und ist auch mir kleinem Kind angenehmer als eine Fernreise im Auto oder Flugzeug. Teuer empfinde ich es gegenüber einem Flug auch nichr. Es gibr also durchaus Alternativen, zumindest innerhalb Europas, man muss nur wollen.
Vollkommen richtig. Mit dem Nachtzug nach Rom: ein Erlebnis. Alleine das Aufwachen in der Toskana auf dem Hin-, mitten in den Alpen auf dem Rückweg. Bleibende Eindrücke, dazu stressfreies Reisen und ausgeruhtes Ankommen. Geht alles.
Ohne das jetzt hier wirklich ins Philosophische abdriften zu lassen, stelle ich mal die These auf, dass es eh unmöglich ist, sich in unserer Gesellschaft als einzelnes Individuum moralisch einwandfrei zu verhalten.
Hätte ich mein ganzes Leben auf einer Scholle in Mitten von Deutschland verbracht, wo ich meine 15 Reihen Kartoffeln, meine paar Stangen Lauch, ordentlich Getreide, 4 Zentner Möhren und die Äpfel vom Baum angebaut hätte, dazu noch mein eigenes Brennholz gesammelt hätte, und zwei mal im Leben mit der Bahn nach Binz auf Rügen verreist wäre. Ich hätte mich klimamäßig top, top, top verhalten. Gleichzeitig hätte ich mir aber auch aus Angst vor Fremden in die Hose geschissen, ich hätte Angst vor anderen Religionen und Lebensentwürfen. Denn ich hätte nie die herzliche Gastfreundschaft in anderen Kulturkreisen tausende Kilometer fern der Heimat erlebt, die mich immun gegen rassistisches Gedankengut machen.
Aber auf die Erkenntnis kommt jeder irgendwann: Wie mers macht, man machts verkehrt.
Ob das am Ende zum Ziel führt, wenn man Menschen, die nichts böses im Sinn haben, außer dass sie sich so verhalten, wie es in ihrem jeweiligen gesellschaftlichen Umfeld gerade normal ist, ein schlechtes Gewissen macht, wird sich zeigen.
@ Brodowin Du hast den Ist-Zustand rund ums Reisen ganz gut und richtig beschrieben. Hier ein paar Thesen dazu:
1. Es geht - wie so oft - nicht um denjenigen, der von Fernweh geplagt und aufgeschlossen allem Neuem und Unbekanntem gegenüber die Welt erkunden möchte, interessiert ist an anderen Menschen, Kulturen, Religionen, Lebensentwürfen oder exotischen und aufregenden Landschaften. Es geht um all diejenigen, die in Massen in den nächstbesten Billigflieger steigen, um sich irgendwo all inklusive die Kante zu geben, in der Club-Sonne zu liegen und sich um einen freien Liegestuhl zu schlagen oder auch um das "Groundhopping" der schönsten Golfplätze dieser Welt. Um mal die beiden Extrempole aufzuzeigen, zwischen denen sich das Reisewesen bewegt.
2. Du fragst, wie man dazu kommen soll, diese betonierten Einstellungen zum Reisen zu ändern. Ganz einfach: noch so ein heißer und trockener Sommer, vielleicht noch heißer und trockener als die beiden letzten, und auch dem Dümmsten wird es so langsam dämmern, dass das alles kein Spaß mehr ist, sondern dass wir, wenn wir unser Umweltverhalten nicht radikal und sofort ändern, mit unserer eigenen Existenz spielen. Und ganz schnell werden dann SUV-Besitzer zu Klimaverbrechern, Billigflieger zu Monstern und Plastiktütenträger zu gewissenlosen Kriminellen gemacht. So wird das laufen und die Frage, wie man sein verhalten umstellen soll, wird sich dann von selbst erledigen.
3. Deshalb: es ist die Maßlosigkeit und die Überflüssigkeit, die uns dahin gebracht haben, wo wir heute stehen. Befeuert vom notorischen Wachstumsgebabbel. Reisen sollte nach wie vor möglich sein, ebenso wie individuelle Mobilität, Wohlstand und alles, was dazugehört. Nur anders. Und: das "Weniger" macht die Sache, die man gerade macht, doch auch wesentlich interessanter und einzigartiger als das Jetten um den Globus in jedem Jahr, und das "Anders" macht es befreiter, bewusster und oft auch gesünder. (Stichwort: Bewegung).
Es geht - wie so oft - nicht um denjenigen, der von Fernweh geplagt und aufgeschlossen allem Neuem und Unbekanntem gegenüber die Welt erkunden möchte, interessiert ist an anderen Menschen, Kulturen, Religionen, Lebensentwürfen oder exotischen und aufregenden Landschaften. Es geht um all diejenigen, die in Massen in den nächstbesten Billigflieger steigen, um sich irgendwo all inklusive die Kante zu geben, in der Club-Sonne zu liegen und sich um einen freien Liegestuhl zu schlagen oder auch um das "Groundhopping" der schönsten Golfplätze dieser Welt.
Ach so. Die Edlen und die Assis. Und die Einteilung nimmst du vor?
Und mit welchem Recht nimmst du dir raus, die New York Tour mit Museumsbesuch als Reisewert zu bewerten, den Familienurlaub des Schichtarbeiters auf Mallorca hingegen nicht?
In Thailand beträgt beispielsweise der Beitrag der Tourismusbranche zum BIP rund 25 %. Darin sind noch nicht die mittelbaren Leistungen enthalten wie z.B. die Verwendung der im Tourismus erzielten Gehälter für die Lebenshaltung, für die Bildung der eigenen Kinder etc..
Fiele dieser Hauptwirtschaftsfaktor durch den Verzicht auf Fernreisen zukünftig ersatzlos weg, dann hätte das für Thailand deutlich schwerwiegendere und dauerhaftere Folgen als eine Wirtschaftskrise. Bei einem derart gravierenden BIP-Einbruch kann die Wirtschaft Thailands und damit auch der Staat vollständig kollabieren. Und Thailand ist bei weitem nicht der einzige Staat, dessen Wirtschaft schwerpunktmäßig auf den Tourismus ausgerichtet ist.
Dieses Opfer mag nicht so schlimm wie eine globale Klimakatastrophe sein. Unter dem Tisch fallen, sollte es aber auch nicht.
Egal in welchem Bereich - es braucht sehr kurzfristige Maßnahmen um drn CO2 Ausstoß drastisch zu reduzieren.
Ich für meinen Teil sehe als kurzfristigen Ansatz das Verbot von Inlandsflügen und eine deutlich höhere Steuerlast für Fluggesellschaften und Reisende als kurzfristige Maßnahmen.
Hier kann dann wieder das, natürlich berechtigte, Argument angeführt werden, dass das Menschen mit durchschnittlichem (als mich z.B.) und geringen Einkommen besonders hart trifft. Und dann können wir schön weiter drüber diskutieren, wie das funktioniert: waschen ohne nass machen!
Wie seltsam ich ein Wirtschaftskonstrukt finde, das in so hohem Maße vom Tourismus abhängig ist, mag ich an dieser Stelle nicht ausführen!
Glaubst du nicht, dass recht bald andere Airlines die Urlauber dort hinbringen, die bis vor kurzem vom Thomas Cook Konzern dort hinbefördert wurden?
Pläne und Vorhaben, diese beiden Pole bei einem vernünftigen Maß zusammenzuführen, gab es zuhauf. Geschehen ist - bis auf ein paar Symbolprojekte - wenig.
Und, arti: wenn die Insolvenz eines einzigen Reiseveranstalters schon solche Verwerfungen nach sich zieht wie von dir geschildert, ist das Wachstumssystem vielleicht doch gerade so stabil wie der Einstieg Ismaiks bei 1860.
Da sind einige Länder dabei, die dann komplett wirtschaftlich weg vom Fenster sind. Vorallem muss man dann noch sehen, dass die Länder ja regional noch viel differenzierter betrachtet werden müssen. Insbesondere die Kanaren, die türkische Küste oder die griechischen Inseln, um nur die Regionen vor der Tür zu nennen.
Ganze Regionen wären von derartigen Verboten oder Regularien arbeitslos. Da braucht man auch nicht von einem "Konstrukt" zu reden, es ist in vielen Regionen die einzige wirtschaftliche Einnahmequelle, die ganze Familien ernährt.
In Thailand beträgt beispielsweise der Beitrag der Tourismusbranche zum BIP rund 25 %. Darin sind noch nicht die mittelbaren Leistungen enthalten wie z.B. die Verwendung der im Tourismus erzielten Gehälter für die Lebenshaltung, für die Bildung der eigenen Kinder etc..
Fiele dieser Hauptwirtschaftsfaktor durch den Verzicht auf Fernreisen zukünftig ersatzlos weg, dann hätte das für Thailand deutlich schwerwiegendere und dauerhaftere Folgen als eine Wirtschaftskrise. Bei einem derart gravierenden BIP-Einbruch kann die Wirtschaft Thailands und damit auch der Staat vollständig kollabieren. Und Thailand ist bei weitem nicht der einzige Staat, dessen Wirtschaft schwerpunktmäßig auf den Tourismus ausgerichtet ist.
Dieses Opfer mag nicht so schlimm wie eine globale Klimakatastrophe sein. Unter dem Tisch fallen, sollte es aber auch nicht.
Egal in welchem Bereich - es braucht sehr kurzfristige Maßnahmen um drn CO2 Ausstoß drastisch zu reduzieren.
Ich für meinen Teil sehe als kurzfristigen Ansatz das Verbot von Inlandsflügen und eine deutlich höhere Steuerlast für Fluggesellschaften und Reisende als kurzfristige Maßnahmen.
Hier kann dann wieder das, natürlich berechtigte, Argument angeführt werden, dass das Menschen mit durchschnittlichem (als mich z.B.) und geringen Einkommen besonders hart trifft. Und dann können wir schön weiter drüber diskutieren, wie das funktioniert: waschen ohne nass machen!
Wie seltsam ich ein Wirtschaftskonstrukt finde, das in so hohem Maße vom Tourismus abhängig ist, mag ich an dieser Stelle nicht ausführen!
In Thailand beträgt beispielsweise der Beitrag der Tourismusbranche zum BIP rund 25 %. Darin sind noch nicht die mittelbaren Leistungen enthalten wie z.B. die Verwendung der im Tourismus erzielten Gehälter für die Lebenshaltung, für die Bildung der eigenen Kinder etc..
Fiele dieser Hauptwirtschaftsfaktor durch den Verzicht auf Fernreisen zukünftig ersatzlos weg, dann hätte das für Thailand deutlich schwerwiegendere und dauerhaftere Folgen als eine Wirtschaftskrise. Bei einem derart gravierenden BIP-Einbruch kann die Wirtschaft Thailands und damit auch der Staat vollständig kollabieren. Und Thailand ist bei weitem nicht der einzige Staat, dessen Wirtschaft schwerpunktmäßig auf den Tourismus ausgerichtet ist.
Dieses Opfer mag nicht so schlimm wie eine globale Klimakatastrophe sein. Unter dem Tisch fallen, sollte es aber auch nicht.
Glaubst du nicht, dass recht bald andere Airlines die Urlauber dort hinbringen, die bis vor kurzem vom Thomas Cook Konzern dort hinbefördert wurden?
mittelfristig nicht, die Probleme sind jetzt da.
Bei Pauschalreisen warten die Hoteliers 8 Wochen bis 3 Monate auf das Geld - nach Abreise. Die Hoteliers sind alle schön in Vorleistung gegangen, haben alle Kosten für Gehälter, Wartung und Nahrungsmittel aufgewendet, und bekommen jetzt in ein paar Monaten ihren Bruchteil aus der Insolvenzmasse.
Die Hoteliers versuchen jetzt schon die Verträge der Angestellten vorzeitig zu beenden, bzw. Neueinstellungen nur noch zu befristen.
erst einmal werden die slots verkauft werden müssen, wie damals bei air berlin. Das wird wieder nen Insolvenzverwalter machen, der versucht das Beste raus zu holen. Und das wird wieder Monate dauern...
Und bis dahin: Welche airline bietet auf slots für Destinationen, bei denen ich gar nicht sicher bin, dass das Angebot vor Ort noch weiterhin Bestand hat, wenn 20% der Häuser schließen? Stand jetzt weiß nämlich auch keiner, ob nach dem 01.11. überhaupt Briten in der EU ohne großen Aufwand Urlaub machen dürfen... Und erst recht nicht, wie sie an und abreisen können.
In Thailand beträgt beispielsweise der Beitrag der Tourismusbranche zum BIP rund 25 %. Darin sind noch nicht die mittelbaren Leistungen enthalten wie z.B. die Verwendung der im Tourismus erzielten Gehälter für die Lebenshaltung, für die Bildung der eigenen Kinder etc..
Fiele dieser Hauptwirtschaftsfaktor durch den Verzicht auf Fernreisen zukünftig ersatzlos weg, dann hätte das für Thailand deutlich schwerwiegendere und dauerhaftere Folgen als eine Wirtschaftskrise. Bei einem derart gravierenden BIP-Einbruch kann die Wirtschaft Thailands und damit auch der Staat vollständig kollabieren. Und Thailand ist bei weitem nicht der einzige Staat, dessen Wirtschaft schwerpunktmäßig auf den Tourismus ausgerichtet ist.
Dieses Opfer mag nicht so schlimm wie eine globale Klimakatastrophe sein. Unter dem Tisch fallen, sollte es aber auch nicht.
Pläne und Vorhaben, diese beiden Pole bei einem vernünftigen Maß zusammenzuführen, gab es zuhauf. Geschehen ist - bis auf ein paar Symbolprojekte - wenig.
Und, arti: wenn die Insolvenz eines einzigen Reiseveranstalters schon solche Verwerfungen nach sich zieht wie von dir geschildert, ist das Wachstumssystem vielleicht doch gerade so stabil wie der Einstieg Ismaiks bei 1860.
In Thailand beträgt beispielsweise der Beitrag der Tourismusbranche zum BIP rund 25 %. Darin sind noch nicht die mittelbaren Leistungen enthalten wie z.B. die Verwendung der im Tourismus erzielten Gehälter für die Lebenshaltung, für die Bildung der eigenen Kinder etc..
Fiele dieser Hauptwirtschaftsfaktor durch den Verzicht auf Fernreisen zukünftig ersatzlos weg, dann hätte das für Thailand deutlich schwerwiegendere und dauerhaftere Folgen als eine Wirtschaftskrise. Bei einem derart gravierenden BIP-Einbruch kann die Wirtschaft Thailands und damit auch der Staat vollständig kollabieren. Und Thailand ist bei weitem nicht der einzige Staat, dessen Wirtschaft schwerpunktmäßig auf den Tourismus ausgerichtet ist.
Dieses Opfer mag nicht so schlimm wie eine globale Klimakatastrophe sein. Unter dem Tisch fallen, sollte es aber auch nicht.
Da sind einige Länder dabei, die dann komplett wirtschaftlich weg vom Fenster sind. Vorallem muss man dann noch sehen, dass die Länder ja regional noch viel differenzierter betrachtet werden müssen. Insbesondere die Kanaren, die türkische Küste oder die griechischen Inseln, um nur die Regionen vor der Tür zu nennen.
Ganze Regionen wären von derartigen Verboten oder Regularien arbeitslos. Da braucht man auch nicht von einem "Konstrukt" zu reden, es ist in vielen Regionen die einzige wirtschaftliche Einnahmequelle, die ganze Familien ernährt.
Wie sollte die Tourismusbranche einen Menschen überzeugen, der bislang seinen Urlaub in Bali, Mexiko oder mit dem Rucksack in Kambodscha verbracht hat, dass der Rennsteig, die Eifel oder das Steinhuder Meer auch ganz dufte zum Urlaub machen sind. Oder das die Schrebergartenlaube mit Planschbecken im Zweifel doch der vertretbarere Ort für einen Sommerurlaub ist, als die Ferienwohnung auf Mallorca?
Das hört sich immer alles so schön an, wenn man höhere Steuern auf Flüge fordert, aber die EInschnitte in viele Lebensentwürfe von Menschen in Deutschland währen gravierend. Völlig unabhängig von der klimapolitischen Notwendigkeit würde mich interessieren, ob ihr solch ein oben beschriebner U-Turn in den Lebensentwürfen für möglich und realistisch haltet.
Wenn ich da mal auf meine Generation schaue (ich bin 28) und auf jene, die jünger sind. Da wird nach Mailand geflogen zum Shoppen, Party machen in Barcelona. Der, der nur an der Nordsee war zum Urlaub machen, der ist uncool. Weil auf Instagram ist ja Marrakesch gerade voll hipster oder was weiß ich. Ich hab mir schon anhören dürfen, dass die Ostsee kein richtiges Meer ist und wie man da nur Urlaub machen könnte. Das verschwindet mit den Jahren bestimmt, ich wurde ja auch älter. Aber gerade die Jungend wird doch bombadiert mit Angeboten und der großen weiten Welt. Ist doch klar, dass die das erleben wollen. Schnell und günstig.
Wie der Eingriff in Lebensentwürfe und Präferenzen sich auswirkt wäre mir wahrscheinlich dadurch nahe zu bringen, dass man mir mein Motorrad nimmt, bzw. das Fahren so teuer macht, dass es schwierig wird, das in dieser Regelmäßigkeit zu tun.
Natürlich wäre das für mich ein heftiger Schlag ins Kontor wenn das passiert. Aber wenn es passieren sollte - könnte ich mich beschweren?
Eher nicht. Ich gehöre einer Generation an, die es so richtig hat krachen lassen. Meine Kinder hingegen, gehören der Generation an, die die Zeche dafür bezahlen werden.
Wie sollte ich mich also darüber beschweren, wenn das würdige Überleben der nächsten Generationen höher gewichtet wird, als meine persönlichen Präferenzen?
Ich weiß, in einer Gesellschaft in der Eigentum Verfassungsrang hat und auf einer Stufe steht mit der Unversehrheit der Person oder dem Recht auf Leben, mag so ein Eingriff in die persönliche Freiheit extrem anmuten. Aber ich bin ja schon von jeher der Meinung, dass die Freiheit des Einzelnen dort aufhören sollte, wo sie zum Schaden aller genutzt wird.
Egal ob das jetzt ein Atommüllendlager betrifft oder andere Formen von Gewinnmaximierung um (fast) jeden Preis. Die großen Bedürfnisse der kleinen Leute dabei auszunehmen erscheint mir unlauter!
Glaubst du nicht, dass recht bald andere Airlines die Urlauber dort hinbringen, die bis vor kurzem vom Thomas Cook Konzern dort hinbefördert wurden?
mittelfristig nicht, die Probleme sind jetzt da.
Bei Pauschalreisen warten die Hoteliers 8 Wochen bis 3 Monate auf das Geld - nach Abreise. Die Hoteliers sind alle schön in Vorleistung gegangen, haben alle Kosten für Gehälter, Wartung und Nahrungsmittel aufgewendet, und bekommen jetzt in ein paar Monaten ihren Bruchteil aus der Insolvenzmasse.
Die Hoteliers versuchen jetzt schon die Verträge der Angestellten vorzeitig zu beenden, bzw. Neueinstellungen nur noch zu befristen.
erst einmal werden die slots verkauft werden müssen, wie damals bei air berlin. Das wird wieder nen Insolvenzverwalter machen, der versucht das Beste raus zu holen. Und das wird wieder Monate dauern...
Und bis dahin: Welche airline bietet auf slots für Destinationen, bei denen ich gar nicht sicher bin, dass das Angebot vor Ort noch weiterhin Bestand hat, wenn 20% der Häuser schließen? Stand jetzt weiß nämlich auch keiner, ob nach dem 01.11. überhaupt Briten in der EU ohne großen Aufwand Urlaub machen dürfen... Und erst recht nicht, wie sie an und abreisen können.
Wie sollte die Tourismusbranche einen Menschen überzeugen, der bislang seinen Urlaub in Bali, Mexiko oder mit dem Rucksack in Kambodscha verbracht hat, dass der Rennsteig, die Eifel oder das Steinhuder Meer auch ganz dufte zum Urlaub machen sind. Oder das die Schrebergartenlaube mit Planschbecken im Zweifel doch der vertretbarere Ort für einen Sommerurlaub ist, als die Ferienwohnung auf Mallorca?
Das hört sich immer alles so schön an, wenn man höhere Steuern auf Flüge fordert, aber die EInschnitte in viele Lebensentwürfe von Menschen in Deutschland währen gravierend. Völlig unabhängig von der klimapolitischen Notwendigkeit würde mich interessieren, ob ihr solch ein oben beschriebner U-Turn in den Lebensentwürfen für möglich und realistisch haltet.
Wenn ich da mal auf meine Generation schaue (ich bin 28) und auf jene, die jünger sind. Da wird nach Mailand geflogen zum Shoppen, Party machen in Barcelona. Der, der nur an der Nordsee war zum Urlaub machen, der ist uncool. Weil auf Instagram ist ja Marrakesch gerade voll hipster oder was weiß ich. Ich hab mir schon anhören dürfen, dass die Ostsee kein richtiges Meer ist und wie man da nur Urlaub machen könnte. Das verschwindet mit den Jahren bestimmt, ich wurde ja auch älter. Aber gerade die Jungend wird doch bombadiert mit Angeboten und der großen weiten Welt. Ist doch klar, dass die das erleben wollen. Schnell und günstig.
Schüleraustausch, na klar! Aber nicht nach Frankreich, dann schon lieber in die USA, nach Neuseeland oder Südafrika. Horizonterweiterung, wenn schon, denn schon!
Schrebergarten war der Inbegriff der Spießigkeit und des beschränkten Horizonts. Auch kulinarisch durfte es bald nicht mehr nur die Kartoffelsuppe und das Kohlgemüse sein. Nein, immer internationaler, immer exotischer, immer weltoffener wurde gekocht. WIr sind ja schließlich nicht spießig! Klassisches Telefonat mit den Eltern: "Wie, bei euch gibt es heute Möhrensuppe? Aha. Wir machen heute Sushi selber." Eine Woche später: "Ach bei euch gibt es heute Kartoffelsalat? Wir machen gerade Quinoa-Bowls." Wieder eine Woche später: "Und eure Erbsensuppe ist bestimmt richtig lecker, klar wie immer. Aber bei uns gibt es selbstgemachte Tofu-Enchiladas, auch sehr lecker!"
Ganz zu schweigen von den Gesprächen über Urlaub: "Seid ihr dieses Jahr wieder auf dem Campingplatz am Timmendorfer Strand? Wir haben ja die Seychellen gebucht und übers Wochenende fliegen wir zu Freunden an die Algarve."
Und zack, planten wir die nächste Fernreise an den Golf von Bengalen. Klar, wir wussten schon immer, dass Flugreisen eigentlich ziemlich blöd für die Umwelt sind, aber dafür spendeten wir ja monatlich auch 15€ an Greenpeace. Und weil wir uns darüber hinaus noch engagieren wollten und eh ziemlich aufgeklärt sind und das SZ-Magazin gelesen haben und weil wir irgendwie Verantwortung übernehmen wollten, auch noch mal 20€ für Amnesty International. Das mit dem Ablasshandel funktioniert nämlich sogar noch im frühen 21. Jahrhundert.
Das mal als sicher nicht allgemeingültige und überspitzte Skizze einer Generation, die in einem Wertesystem aufgewachsen ist, welches komplett Klimaschädlich ist. Und für die es zu den uncoolsten Vorstellungen gehören würde, im Urlaub nicht irgendwo hinaus in die Welt zu jetten sondern zuhause im Garten Gemüse anzubauen, tagsüber ne Graupensuppe zu essen und abends zufrieden ein Bier zu trinken aber dabei komplett auf Internationalität und "Weltoffenheit" verzichten müsste.
Dann lieber kurz auf Twitter die Greta "liken" und dann aber schnell der Eintracht mit dem nächsten Billigflieger zum Auswärtsspiel in Europa hinterher brettern.
Und damit wieder zu der Frage: Wie will man bei dieser, meiner Generation den kompletten Umkehrschwung im Lebenswandel vermitteln, so dass das auch nachhaltig ist? Zwang oder auf Einsicht hoffend? Oder wie auch immer?
Wie soll das funktionieren?
Ich finde es ja niedlich das jetzt ein Pseudoaufschrei kommt wegen dem einbrechenden Tourismus in Spanien, Griechenland, Thailand, weiß der teufel wo. Das in teilen von Deutschland der Tourismus eingebrochen ist weil alle lieber auf die Bahamas oder in die Dom Rep fliegen juckt dann auch nicht mehr wenn man an Weihnachten am Strand liegt...
Oder eben mal schnell für ein neunzigminütiges Fußballspiel morgens hin und nachts zurück bzw. einen Tag vorher hin und einen Tag später zurück. Wenn man es darauf anlegt, ist das genauso hirnrissig.
Wie sollte die Tourismusbranche einen Menschen überzeugen, der bislang seinen Urlaub in Bali, Mexiko oder mit dem Rucksack in Kambodscha verbracht hat, dass der Rennsteig, die Eifel oder das Steinhuder Meer auch ganz dufte zum Urlaub machen sind. Oder das die Schrebergartenlaube mit Planschbecken im Zweifel doch der vertretbarere Ort für einen Sommerurlaub ist, als die Ferienwohnung auf Mallorca?
Das hört sich immer alles so schön an, wenn man höhere Steuern auf Flüge fordert, aber die EInschnitte in viele Lebensentwürfe von Menschen in Deutschland währen gravierend. Völlig unabhängig von der klimapolitischen Notwendigkeit würde mich interessieren, ob ihr solch ein oben beschriebner U-Turn in den Lebensentwürfen für möglich und realistisch haltet.
Wie der Eingriff in Lebensentwürfe und Präferenzen sich auswirkt wäre mir wahrscheinlich dadurch nahe zu bringen, dass man mir mein Motorrad nimmt, bzw. das Fahren so teuer macht, dass es schwierig wird, das in dieser Regelmäßigkeit zu tun.
Natürlich wäre das für mich ein heftiger Schlag ins Kontor wenn das passiert. Aber wenn es passieren sollte - könnte ich mich beschweren?
Eher nicht. Ich gehöre einer Generation an, die es so richtig hat krachen lassen. Meine Kinder hingegen, gehören der Generation an, die die Zeche dafür bezahlen werden.
Wie sollte ich mich also darüber beschweren, wenn das würdige Überleben der nächsten Generationen höher gewichtet wird, als meine persönlichen Präferenzen?
Ich weiß, in einer Gesellschaft in der Eigentum Verfassungsrang hat und auf einer Stufe steht mit der Unversehrheit der Person oder dem Recht auf Leben, mag so ein Eingriff in die persönliche Freiheit extrem anmuten. Aber ich bin ja schon von jeher der Meinung, dass die Freiheit des Einzelnen dort aufhören sollte, wo sie zum Schaden aller genutzt wird.
Egal ob das jetzt ein Atommüllendlager betrifft oder andere Formen von Gewinnmaximierung um (fast) jeden Preis. Die großen Bedürfnisse der kleinen Leute dabei auszunehmen erscheint mir unlauter!
Hätte ich mein ganzes Leben auf einer Scholle in Mitten von Deutschland verbracht, wo ich meine 15 Reihen Kartoffeln, meine paar Stangen Lauch, ordentlich Getreide, 4 Zentner Möhren und die Äpfel vom Baum angebaut hätte, dazu noch mein eigenes Brennholz gesammelt hätte, und zwei mal im Leben mit der Bahn nach Binz auf Rügen verreist wäre. Ich hätte mich klimamäßig top, top, top verhalten. Gleichzeitig hätte ich mir aber auch aus Angst vor Fremden in die Hose geschissen, ich hätte Angst vor anderen Religionen und Lebensentwürfen. Denn ich hätte nie die herzliche Gastfreundschaft in anderen Kulturkreisen tausende Kilometer fern der Heimat erlebt, die mich immun gegen rassistisches Gedankengut machen.
Aber auf die Erkenntnis kommt jeder irgendwann: Wie mers macht, man machts verkehrt.
Ob das am Ende zum Ziel führt, wenn man Menschen, die nichts böses im Sinn haben, außer dass sie sich so verhalten, wie es in ihrem jeweiligen gesellschaftlichen Umfeld gerade normal ist, ein schlechtes Gewissen macht, wird sich zeigen.
Ähnlich bei mir und Freunden, natürlich wird heute die Fahrt nach Bad Orb freudig erfolgen!
https://www.veranstaltung-hessen.de/gradierwerkfest-mit-grosser-oldtimerausstellung-bad-orb-qqa2138231a
Wenn ich da mal auf meine Generation schaue (ich bin 28) und auf jene, die jünger sind. Da wird nach Mailand geflogen zum Shoppen, Party machen in Barcelona. Der, der nur an der Nordsee war zum Urlaub machen, der ist uncool. Weil auf Instagram ist ja Marrakesch gerade voll hipster oder was weiß ich. Ich hab mir schon anhören dürfen, dass die Ostsee kein richtiges Meer ist und wie man da nur Urlaub machen könnte. Das verschwindet mit den Jahren bestimmt, ich wurde ja auch älter. Aber gerade die Jungend wird doch bombadiert mit Angeboten und der großen weiten Welt. Ist doch klar, dass die das erleben wollen. Schnell und günstig.
Schüleraustausch, na klar! Aber nicht nach Frankreich, dann schon lieber in die USA, nach Neuseeland oder Südafrika. Horizonterweiterung, wenn schon, denn schon!
Schrebergarten war der Inbegriff der Spießigkeit und des beschränkten Horizonts. Auch kulinarisch durfte es bald nicht mehr nur die Kartoffelsuppe und das Kohlgemüse sein. Nein, immer internationaler, immer exotischer, immer weltoffener wurde gekocht. WIr sind ja schließlich nicht spießig! Klassisches Telefonat mit den Eltern: "Wie, bei euch gibt es heute Möhrensuppe? Aha. Wir machen heute Sushi selber." Eine Woche später: "Ach bei euch gibt es heute Kartoffelsalat? Wir machen gerade Quinoa-Bowls." Wieder eine Woche später: "Und eure Erbsensuppe ist bestimmt richtig lecker, klar wie immer. Aber bei uns gibt es selbstgemachte Tofu-Enchiladas, auch sehr lecker!"
Ganz zu schweigen von den Gesprächen über Urlaub: "Seid ihr dieses Jahr wieder auf dem Campingplatz am Timmendorfer Strand? Wir haben ja die Seychellen gebucht und übers Wochenende fliegen wir zu Freunden an die Algarve."
Und zack, planten wir die nächste Fernreise an den Golf von Bengalen. Klar, wir wussten schon immer, dass Flugreisen eigentlich ziemlich blöd für die Umwelt sind, aber dafür spendeten wir ja monatlich auch 15€ an Greenpeace. Und weil wir uns darüber hinaus noch engagieren wollten und eh ziemlich aufgeklärt sind und das SZ-Magazin gelesen haben und weil wir irgendwie Verantwortung übernehmen wollten, auch noch mal 20€ für Amnesty International. Das mit dem Ablasshandel funktioniert nämlich sogar noch im frühen 21. Jahrhundert.
Das mal als sicher nicht allgemeingültige und überspitzte Skizze einer Generation, die in einem Wertesystem aufgewachsen ist, welches komplett Klimaschädlich ist. Und für die es zu den uncoolsten Vorstellungen gehören würde, im Urlaub nicht irgendwo hinaus in die Welt zu jetten sondern zuhause im Garten Gemüse anzubauen, tagsüber ne Graupensuppe zu essen und abends zufrieden ein Bier zu trinken aber dabei komplett auf Internationalität und "Weltoffenheit" verzichten müsste.
Dann lieber kurz auf Twitter die Greta "liken" und dann aber schnell der Eintracht mit dem nächsten Billigflieger zum Auswärtsspiel in Europa hinterher brettern.
Und damit wieder zu der Frage: Wie will man bei dieser, meiner Generation den kompletten Umkehrschwung im Lebenswandel vermitteln, so dass das auch nachhaltig ist? Zwang oder auf Einsicht hoffend? Oder wie auch immer?
Wie soll das funktionieren?
Etwas polemisiert, aber im Kern ganz richtig.
Und ich kriege dahingegend wirklich das Kotzen bei meiner Generation aufgrund dieser Heuchelei, die dann zu allem Überfluss oft auch noch mit moralischer Überheblichkeit einhergeht.
Finde es auch schlicht schade, dass so viele in irgendwelchen kult-bars auf Goa abhängen müssen und auf machu picchu runterglotzen müssen, dafür aber noch nie in Polen, Süditalien oder Dänemark waren und vermutlich nicht mal wissen, wie geil und abwechslungsreich dieser Kontinent sein kann.
Ich glaube, es wird verdammt schwierig da einen Wertewandel einzuleiten. Es reicht nämlich nicht, in den Unverpacktladen zu rennen und Dinkel-Spirelli zu kaufen und den Leuten zu verzapfen, wie modern man sei. Wie oben schon geschrieben: so lang die Veränderungen nicht weh tun, sind sie witzlos.
Da bin ich ja fast stolz drauf, dass mit meinen 35 Jahren meine Rucksackreisen damals auf den Balkan und nach Italien gingen und die letzten Urlaube Uckermark, Ruhrgebiet (ehrlich) und Gardasee waren 😋
Wenn ich da mal auf meine Generation schaue (ich bin 28) und auf jene, die jünger sind. Da wird nach Mailand geflogen zum Shoppen, Party machen in Barcelona. Der, der nur an der Nordsee war zum Urlaub machen, der ist uncool. Weil auf Instagram ist ja Marrakesch gerade voll hipster oder was weiß ich. Ich hab mir schon anhören dürfen, dass die Ostsee kein richtiges Meer ist und wie man da nur Urlaub machen könnte. Das verschwindet mit den Jahren bestimmt, ich wurde ja auch älter. Aber gerade die Jungend wird doch bombadiert mit Angeboten und der großen weiten Welt. Ist doch klar, dass die das erleben wollen. Schnell und günstig.
Ich finde es ja niedlich das jetzt ein Pseudoaufschrei kommt wegen dem einbrechenden Tourismus in Spanien, Griechenland, Thailand, weiß der teufel wo. Das in teilen von Deutschland der Tourismus eingebrochen ist weil alle lieber auf die Bahamas oder in die Dom Rep fliegen juckt dann auch nicht mehr wenn man an Weihnachten am Strand liegt...
Eine der wirklich besten Feststellungen hier! Danke
Ob das ein Aufschrei ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Dass die Insolvenz von Thomas Cook Auswirkungen auf den Tourismus hat ist zumindest mal eine These die man diskutieren kann. Das hat ja erstmal nichts damit zu tun, dass auf Jahre gesehen der Tourismus hier eingebrochen ist. Damit hast Du vollkommen recht. Ich glaube, dass da die Menschen freilich zu egoistisch sind. Sie haben die Auswahl aus zig Reisen und Reisemöglichkeiten und wählen die, die für sie am interessantesten und besten erscheint. Und da liegen im Zweifel Ziele im Ausland vor der Eifel. Und die wenigsten juckt das, wenn sie dann am Strand liegen. Auch da gebe ich Dir recht.
Aufschrei ist es nicht, und pseudo schon 3x nicht. Es ist einfach ein Fakt, dass die TC pleite Auswirkungen hat, die die nächste (Süd) europäische Wirtschaftskrise auslösen kann (aus meinen Augen auch wird).
ob jemand, der im Herbst in die Sonne fliegen will, stattdessen die Eifel im Oktober antut, ist mal mindestens gewagt. Und schau dir mal die Unterkünfte an. Was hier mitunter als 3 Sterne durchgeht, ist schon abenteuerlich. Ganze Regionen haben es einfach verpennt, ihre Häuser zu renovieren (Eifel und Mittelrhein mal zu nennen), bzw. die "Gastfreundlichkeit" lässt einen genau einmal dort Urlaub machen (Cuxhaven bei mir z.B.).
Wie auch immer, jedenfalls hier noch ein Beispiel des "Pseudoaufschreis": Hiphotels hat die Thomas Cook Pleite alleine EUR 20 Mio. gekostet.
https://www.mallorcamagazin.com/nachrichten/wirtschaft/2019/10/03/73813/top-hotelier-ubt-selbstkritik-nach-thomas-cook-pleite.html
Also wird man einsparen müssen. Und wo geht das am schnellsten? Bei den Mitarbeitern. Das paradoxe in dem Beispiel: die meisten Angestellten der mallorquinischen Hotels kommen vom spanischen Festland, also auch strukturschwache Regionen. Da fährt der Vater 6 Tagewochen mit bis zu 10 Stunden pro Tag, das von April bis Oktober, damit die Familie Kohle bekommt.
Wie der Eingriff in Lebensentwürfe und Präferenzen sich auswirkt wäre mir wahrscheinlich dadurch nahe zu bringen, dass man mir mein Motorrad nimmt, bzw. das Fahren so teuer macht, dass es schwierig wird, das in dieser Regelmäßigkeit zu tun.
Natürlich wäre das für mich ein heftiger Schlag ins Kontor wenn das passiert. Aber wenn es passieren sollte - könnte ich mich beschweren?
Eher nicht. Ich gehöre einer Generation an, die es so richtig hat krachen lassen. Meine Kinder hingegen, gehören der Generation an, die die Zeche dafür bezahlen werden.
Wie sollte ich mich also darüber beschweren, wenn das würdige Überleben der nächsten Generationen höher gewichtet wird, als meine persönlichen Präferenzen?
Ich weiß, in einer Gesellschaft in der Eigentum Verfassungsrang hat und auf einer Stufe steht mit der Unversehrheit der Person oder dem Recht auf Leben, mag so ein Eingriff in die persönliche Freiheit extrem anmuten. Aber ich bin ja schon von jeher der Meinung, dass die Freiheit des Einzelnen dort aufhören sollte, wo sie zum Schaden aller genutzt wird.
Egal ob das jetzt ein Atommüllendlager betrifft oder andere Formen von Gewinnmaximierung um (fast) jeden Preis. Die großen Bedürfnisse der kleinen Leute dabei auszunehmen erscheint mir unlauter!
Hätte ich mein ganzes Leben auf einer Scholle in Mitten von Deutschland verbracht, wo ich meine 15 Reihen Kartoffeln, meine paar Stangen Lauch, ordentlich Getreide, 4 Zentner Möhren und die Äpfel vom Baum angebaut hätte, dazu noch mein eigenes Brennholz gesammelt hätte, und zwei mal im Leben mit der Bahn nach Binz auf Rügen verreist wäre. Ich hätte mich klimamäßig top, top, top verhalten. Gleichzeitig hätte ich mir aber auch aus Angst vor Fremden in die Hose geschissen, ich hätte Angst vor anderen Religionen und Lebensentwürfen. Denn ich hätte nie die herzliche Gastfreundschaft in anderen Kulturkreisen tausende Kilometer fern der Heimat erlebt, die mich immun gegen rassistisches Gedankengut machen.
Aber auf die Erkenntnis kommt jeder irgendwann: Wie mers macht, man machts verkehrt.
Ob das am Ende zum Ziel führt, wenn man Menschen, die nichts böses im Sinn haben, außer dass sie sich so verhalten, wie es in ihrem jeweiligen gesellschaftlichen Umfeld gerade normal ist, ein schlechtes Gewissen macht, wird sich zeigen.
Du hast den Ist-Zustand rund ums Reisen ganz gut und richtig beschrieben. Hier ein paar Thesen dazu:
1. Es geht - wie so oft - nicht um denjenigen, der von Fernweh geplagt und aufgeschlossen allem Neuem und Unbekanntem gegenüber die Welt erkunden möchte, interessiert ist an anderen Menschen, Kulturen, Religionen, Lebensentwürfen oder exotischen und aufregenden Landschaften. Es geht um all diejenigen, die in Massen in den nächstbesten Billigflieger steigen, um sich irgendwo all inklusive die Kante zu geben, in der Club-Sonne zu liegen und sich um einen freien Liegestuhl zu schlagen oder auch um das "Groundhopping" der schönsten Golfplätze dieser Welt. Um mal die beiden Extrempole aufzuzeigen, zwischen denen sich das Reisewesen bewegt.
2. Du fragst, wie man dazu kommen soll, diese betonierten Einstellungen zum Reisen zu ändern. Ganz einfach: noch so ein heißer und trockener Sommer, vielleicht noch heißer und trockener als die beiden letzten, und auch dem Dümmsten wird es so langsam dämmern, dass das alles kein Spaß mehr ist, sondern dass wir, wenn wir unser Umweltverhalten nicht radikal und sofort ändern, mit unserer eigenen Existenz spielen. Und ganz schnell werden dann SUV-Besitzer zu Klimaverbrechern, Billigflieger zu Monstern und Plastiktütenträger zu gewissenlosen Kriminellen gemacht. So wird das laufen und die Frage, wie man sein verhalten umstellen soll, wird sich dann von selbst erledigen.
3. Deshalb: es ist die Maßlosigkeit und die Überflüssigkeit, die uns dahin gebracht haben, wo wir heute stehen. Befeuert vom notorischen Wachstumsgebabbel. Reisen sollte nach wie vor möglich sein, ebenso wie individuelle Mobilität, Wohlstand und alles, was dazugehört. Nur anders.
Und: das "Weniger" macht die Sache, die man gerade macht, doch auch wesentlich interessanter und einzigartiger als das Jetten um den Globus in jedem Jahr, und das "Anders" macht es befreiter, bewusster und oft auch gesünder. (Stichwort: Bewegung).
Ich finde es ja niedlich das jetzt ein Pseudoaufschrei kommt wegen dem einbrechenden Tourismus in Spanien, Griechenland, Thailand, weiß der teufel wo. Das in teilen von Deutschland der Tourismus eingebrochen ist weil alle lieber auf die Bahamas oder in die Dom Rep fliegen juckt dann auch nicht mehr wenn man an Weihnachten am Strand liegt...
Eine der wirklich besten Feststellungen hier! Danke
Wie der Eingriff in Lebensentwürfe und Präferenzen sich auswirkt wäre mir wahrscheinlich dadurch nahe zu bringen, dass man mir mein Motorrad nimmt, bzw. das Fahren so teuer macht, dass es schwierig wird, das in dieser Regelmäßigkeit zu tun.
Natürlich wäre das für mich ein heftiger Schlag ins Kontor wenn das passiert. Aber wenn es passieren sollte - könnte ich mich beschweren?
Eher nicht. Ich gehöre einer Generation an, die es so richtig hat krachen lassen. Meine Kinder hingegen, gehören der Generation an, die die Zeche dafür bezahlen werden.
Wie sollte ich mich also darüber beschweren, wenn das würdige Überleben der nächsten Generationen höher gewichtet wird, als meine persönlichen Präferenzen?
Ich weiß, in einer Gesellschaft in der Eigentum Verfassungsrang hat und auf einer Stufe steht mit der Unversehrheit der Person oder dem Recht auf Leben, mag so ein Eingriff in die persönliche Freiheit extrem anmuten. Aber ich bin ja schon von jeher der Meinung, dass die Freiheit des Einzelnen dort aufhören sollte, wo sie zum Schaden aller genutzt wird.
Egal ob das jetzt ein Atommüllendlager betrifft oder andere Formen von Gewinnmaximierung um (fast) jeden Preis. Die großen Bedürfnisse der kleinen Leute dabei auszunehmen erscheint mir unlauter!
Ähnlich bei mir und Freunden, natürlich wird heute die Fahrt nach Bad Orb freudig erfolgen!
https://www.veranstaltung-hessen.de/gradierwerkfest-mit-grosser-oldtimerausstellung-bad-orb-qqa2138231a
Gerade sitze ich mit Frau und 21 Monate altem Sohn auf Sizilien. Wir sind mit der Bahn hingefahren, hatten 7 Stunden Zeit uns München anzuschauen und 11 Stunden für Mailand. Die Etappen München- Mailand und Mailand-Sizilien sind wir recht komfortabel im Schlafwagen gefahren, wo wir ein Abtwil mit 3 Betten und Frühstück für uns hatten. Zurück geht es auch mit der Bahn, dann mit mehrstündigem Aufenthalt in Rom. Das ganze hat uns für 2 Wochen inklusive Unterkünften 1700€ gekostet und ist auch mir kleinem Kind angenehmer als eine Fernreise im Auto oder Flugzeug. Teuer empfinde ich es gegenüber einem Flug auch nichr. Es gibr also durchaus Alternativen, zumindest innerhalb Europas, man muss nur wollen.
Gerade sitze ich mit Frau und 21 Monate altem Sohn auf Sizilien. Wir sind mit der Bahn hingefahren, hatten 7 Stunden Zeit uns München anzuschauen und 11 Stunden für Mailand. Die Etappen München- Mailand und Mailand-Sizilien sind wir recht komfortabel im Schlafwagen gefahren, wo wir ein Abtwil mit 3 Betten und Frühstück für uns hatten. Zurück geht es auch mit der Bahn, dann mit mehrstündigem Aufenthalt in Rom. Das ganze hat uns für 2 Wochen inklusive Unterkünften 1700€ gekostet und ist auch mir kleinem Kind angenehmer als eine Fernreise im Auto oder Flugzeug. Teuer empfinde ich es gegenüber einem Flug auch nichr. Es gibr also durchaus Alternativen, zumindest innerhalb Europas, man muss nur wollen.
Ich finde es ja niedlich das jetzt ein Pseudoaufschrei kommt wegen dem einbrechenden Tourismus in Spanien, Griechenland, Thailand, weiß der teufel wo. Das in teilen von Deutschland der Tourismus eingebrochen ist weil alle lieber auf die Bahamas oder in die Dom Rep fliegen juckt dann auch nicht mehr wenn man an Weihnachten am Strand liegt...
Ob das ein Aufschrei ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Dass die Insolvenz von Thomas Cook Auswirkungen auf den Tourismus hat ist zumindest mal eine These die man diskutieren kann. Das hat ja erstmal nichts damit zu tun, dass auf Jahre gesehen der Tourismus hier eingebrochen ist. Damit hast Du vollkommen recht. Ich glaube, dass da die Menschen freilich zu egoistisch sind. Sie haben die Auswahl aus zig Reisen und Reisemöglichkeiten und wählen die, die für sie am interessantesten und besten erscheint. Und da liegen im Zweifel Ziele im Ausland vor der Eifel. Und die wenigsten juckt das, wenn sie dann am Strand liegen. Auch da gebe ich Dir recht.
Ich finde es ja niedlich das jetzt ein Pseudoaufschrei kommt wegen dem einbrechenden Tourismus in Spanien, Griechenland, Thailand, weiß der teufel wo. Das in teilen von Deutschland der Tourismus eingebrochen ist weil alle lieber auf die Bahamas oder in die Dom Rep fliegen juckt dann auch nicht mehr wenn man an Weihnachten am Strand liegt...
Aufschrei ist es nicht, und pseudo schon 3x nicht. Es ist einfach ein Fakt, dass die TC pleite Auswirkungen hat, die die nächste (Süd) europäische Wirtschaftskrise auslösen kann (aus meinen Augen auch wird).
ob jemand, der im Herbst in die Sonne fliegen will, stattdessen die Eifel im Oktober antut, ist mal mindestens gewagt. Und schau dir mal die Unterkünfte an. Was hier mitunter als 3 Sterne durchgeht, ist schon abenteuerlich. Ganze Regionen haben es einfach verpennt, ihre Häuser zu renovieren (Eifel und Mittelrhein mal zu nennen), bzw. die "Gastfreundlichkeit" lässt einen genau einmal dort Urlaub machen (Cuxhaven bei mir z.B.).
Wie auch immer, jedenfalls hier noch ein Beispiel des "Pseudoaufschreis": Hiphotels hat die Thomas Cook Pleite alleine EUR 20 Mio. gekostet.
https://www.mallorcamagazin.com/nachrichten/wirtschaft/2019/10/03/73813/top-hotelier-ubt-selbstkritik-nach-thomas-cook-pleite.html
Also wird man einsparen müssen. Und wo geht das am schnellsten? Bei den Mitarbeitern. Das paradoxe in dem Beispiel: die meisten Angestellten der mallorquinischen Hotels kommen vom spanischen Festland, also auch strukturschwache Regionen. Da fährt der Vater 6 Tagewochen mit bis zu 10 Stunden pro Tag, das von April bis Oktober, damit die Familie Kohle bekommt.
Gerade sitze ich mit Frau und 21 Monate altem Sohn auf Sizilien. Wir sind mit der Bahn hingefahren, hatten 7 Stunden Zeit uns München anzuschauen und 11 Stunden für Mailand. Die Etappen München- Mailand und Mailand-Sizilien sind wir recht komfortabel im Schlafwagen gefahren, wo wir ein Abtwil mit 3 Betten und Frühstück für uns hatten. Zurück geht es auch mit der Bahn, dann mit mehrstündigem Aufenthalt in Rom. Das ganze hat uns für 2 Wochen inklusive Unterkünften 1700€ gekostet und ist auch mir kleinem Kind angenehmer als eine Fernreise im Auto oder Flugzeug. Teuer empfinde ich es gegenüber einem Flug auch nichr. Es gibr also durchaus Alternativen, zumindest innerhalb Europas, man muss nur wollen.
Hätte ich mein ganzes Leben auf einer Scholle in Mitten von Deutschland verbracht, wo ich meine 15 Reihen Kartoffeln, meine paar Stangen Lauch, ordentlich Getreide, 4 Zentner Möhren und die Äpfel vom Baum angebaut hätte, dazu noch mein eigenes Brennholz gesammelt hätte, und zwei mal im Leben mit der Bahn nach Binz auf Rügen verreist wäre. Ich hätte mich klimamäßig top, top, top verhalten. Gleichzeitig hätte ich mir aber auch aus Angst vor Fremden in die Hose geschissen, ich hätte Angst vor anderen Religionen und Lebensentwürfen. Denn ich hätte nie die herzliche Gastfreundschaft in anderen Kulturkreisen tausende Kilometer fern der Heimat erlebt, die mich immun gegen rassistisches Gedankengut machen.
Aber auf die Erkenntnis kommt jeder irgendwann: Wie mers macht, man machts verkehrt.
Ob das am Ende zum Ziel führt, wenn man Menschen, die nichts böses im Sinn haben, außer dass sie sich so verhalten, wie es in ihrem jeweiligen gesellschaftlichen Umfeld gerade normal ist, ein schlechtes Gewissen macht, wird sich zeigen.
Du hast den Ist-Zustand rund ums Reisen ganz gut und richtig beschrieben. Hier ein paar Thesen dazu:
1. Es geht - wie so oft - nicht um denjenigen, der von Fernweh geplagt und aufgeschlossen allem Neuem und Unbekanntem gegenüber die Welt erkunden möchte, interessiert ist an anderen Menschen, Kulturen, Religionen, Lebensentwürfen oder exotischen und aufregenden Landschaften. Es geht um all diejenigen, die in Massen in den nächstbesten Billigflieger steigen, um sich irgendwo all inklusive die Kante zu geben, in der Club-Sonne zu liegen und sich um einen freien Liegestuhl zu schlagen oder auch um das "Groundhopping" der schönsten Golfplätze dieser Welt. Um mal die beiden Extrempole aufzuzeigen, zwischen denen sich das Reisewesen bewegt.
2. Du fragst, wie man dazu kommen soll, diese betonierten Einstellungen zum Reisen zu ändern. Ganz einfach: noch so ein heißer und trockener Sommer, vielleicht noch heißer und trockener als die beiden letzten, und auch dem Dümmsten wird es so langsam dämmern, dass das alles kein Spaß mehr ist, sondern dass wir, wenn wir unser Umweltverhalten nicht radikal und sofort ändern, mit unserer eigenen Existenz spielen. Und ganz schnell werden dann SUV-Besitzer zu Klimaverbrechern, Billigflieger zu Monstern und Plastiktütenträger zu gewissenlosen Kriminellen gemacht. So wird das laufen und die Frage, wie man sein verhalten umstellen soll, wird sich dann von selbst erledigen.
3. Deshalb: es ist die Maßlosigkeit und die Überflüssigkeit, die uns dahin gebracht haben, wo wir heute stehen. Befeuert vom notorischen Wachstumsgebabbel. Reisen sollte nach wie vor möglich sein, ebenso wie individuelle Mobilität, Wohlstand und alles, was dazugehört. Nur anders.
Und: das "Weniger" macht die Sache, die man gerade macht, doch auch wesentlich interessanter und einzigartiger als das Jetten um den Globus in jedem Jahr, und das "Anders" macht es befreiter, bewusster und oft auch gesünder. (Stichwort: Bewegung).
Ach so. Die Edlen und die Assis. Und die Einteilung nimmst du vor?
Und mit welchem Recht nimmst du dir raus, die New York Tour mit Museumsbesuch als Reisewert zu bewerten, den Familienurlaub des Schichtarbeiters auf Mallorca hingegen nicht?