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Corona und die Auswirkungen auf den Fußball


Thread wurde von SGE_Werner am Montag, 27. Dezember 2021, 14:11 Uhr um 14:11 Uhr gesperrt weil:
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Wenn die von der DFL nicht nur die Euro-Zeichen im Kopf hätten, dann könnten sie die Bundesliga als einen Gegenentwurf zur Premier League gestalten, anstatt dieser sinnlos hinterher zu hecheln. Die Bundesliga wird global ohnehin nie die Reichweite entwickeln, wie die Premier League. Wer daran glaubt, lebt jenseits der Realität.

Viele Freunde von mir sind Union Berlin Anhänger. Daher war ich in den letzten Jahren öfter in der Alten Försterei. Also als die noch in der 2. Bundesliga rum gedümpelt sind und man noch Karten an der Tageskasse bekommen hat. Einfach so um Fußball zu gucken und um mit Freunden Zeit zu verbringen. Dort habe ich sehr oft englische Fußball-Fans getroffen und bin mit denen am Bier-Stand ins Gespräch gekommen.   Und es war eigentlich immer die gleiche Geschichte, die sie erzählt haben: Sie waren früher glühender Anhänger von einem Premier League Verein, haben sich dann aber abgewendet, weil es finanziell nicht mehr machbar war die Spiele zu besuchen und weil  alles, was Fankultur betrifft, aus den Stadien vertrieben wurde. Ein Gespräch mit einem ManU-Fan ist mir da noch sehr eindrücklich in Erinnerung. Er sagte, dass man das jahrelang mitgemacht hat, dass man stolz auf des "Theatre of Dreams" war. Er hat aber auch gesagt, dass es praktisch das Anfang von der Entfremdung war, als das Old Trafford als eben dieses Theatre of Dreams bezeichnet wurde. Der Fußball wurde durch Hollywood abgelöst, hat er gesagt. Und viele dieser englischen Fußball-Fans haben erzählt, dass sie für ein Wochenende in Berlin (mit Billigflieger, Unterkunft, Fußball-Eintrittskarte Saufen und Fressen) weniger bezahlen, als für das Ticket eines Premier League Spiels. Sie haben immer gesagt, dass es eigentlich eine sehr traurige und ambivalente Sache ist, da sie ihren Verein natürlich immer noch im Herzen tragen. Aber dass sie das Geld jetzt lieber 3 mal im Jahr für so einen Trip an die Alte Försterei  in Berlin-Köpenick ausgeben, als Spiele dieser seelenlosen Premier League im Stadion zu verfolgen.

Es ist natürlich eine realitätsferne Träumerei, dass die Bundesliga sich auf solche Sachen besinnen sollte. Dass sie dem Fußball-Fan eben rustikalen Fußball zu erschwinglichen Preisen mit einer guten (weil lokal hergestellten) Bratwurst und einem richtigen Bier anbieten soll. Dass sie Fankultur weiterhin zulässt und diese berechtigterweise als gewinnbringend einstuft. Sachen eben, für die Leute aus England inzwischen für Spiele der 2. Bundesliga regelmäßig anreisen.  Dieser Weg ist mit Leuten wie Watzke, Mateschitz, Rummenigge und Hopp halt nicht gangbar, da deutlich weniger Euros.

Einen Markt würde es dafür aber geben. Das wäre sicher kein  Markt, der die Umsätze der PL generiert, aber dafür Liebhaber des eigentlichen Produktes anziehen würde. Sogar international. Und das wäre ja auch was wert. Aber klar, jetzt kommt der Ehemals Michael@Owen um die Ecke und erwidert ein schlichtes: "Angebot und Nachfrage". Und natürlich bringt er es damit auf den Punkt. Aber natürlich ist dadurch auch so vieles offensichtlich, was  im Eimer ist. Die Frage, die sich zwangsläufig anschließt: Wer oder was ist hier jetzt das eigentliche Problem?
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Macht, was ihr wollt.

Ihr könnt  einfach weitermachen.
Bis sie euch aussortieren, weil sie euch gar nicht mehr brauchen.

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reggaetyp schrieb:

Bis sie euch aussortieren, weil sie euch gar nicht mehr brauchen.


Du weißt genau, wen sie in England aussortiert haben. Das waren nicht die stillen Haupttribünensitzer, die brav ihr Trikot jedes Jahr neu kaufen und ein Sky-Abo haben und die nicht jammern, wenn ein Ticket auch mal 50 Euro kostet.
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Wenn die von der DFL nicht nur die Euro-Zeichen im Kopf hätten, dann könnten sie die Bundesliga als einen Gegenentwurf zur Premier League gestalten, anstatt dieser sinnlos hinterher zu hecheln. Die Bundesliga wird global ohnehin nie die Reichweite entwickeln, wie die Premier League. Wer daran glaubt, lebt jenseits der Realität.

Viele Freunde von mir sind Union Berlin Anhänger. Daher war ich in den letzten Jahren öfter in der Alten Försterei. Also als die noch in der 2. Bundesliga rum gedümpelt sind und man noch Karten an der Tageskasse bekommen hat. Einfach so um Fußball zu gucken und um mit Freunden Zeit zu verbringen. Dort habe ich sehr oft englische Fußball-Fans getroffen und bin mit denen am Bier-Stand ins Gespräch gekommen.   Und es war eigentlich immer die gleiche Geschichte, die sie erzählt haben: Sie waren früher glühender Anhänger von einem Premier League Verein, haben sich dann aber abgewendet, weil es finanziell nicht mehr machbar war die Spiele zu besuchen und weil  alles, was Fankultur betrifft, aus den Stadien vertrieben wurde. Ein Gespräch mit einem ManU-Fan ist mir da noch sehr eindrücklich in Erinnerung. Er sagte, dass man das jahrelang mitgemacht hat, dass man stolz auf des "Theatre of Dreams" war. Er hat aber auch gesagt, dass es praktisch das Anfang von der Entfremdung war, als das Old Trafford als eben dieses Theatre of Dreams bezeichnet wurde. Der Fußball wurde durch Hollywood abgelöst, hat er gesagt. Und viele dieser englischen Fußball-Fans haben erzählt, dass sie für ein Wochenende in Berlin (mit Billigflieger, Unterkunft, Fußball-Eintrittskarte Saufen und Fressen) weniger bezahlen, als für das Ticket eines Premier League Spiels. Sie haben immer gesagt, dass es eigentlich eine sehr traurige und ambivalente Sache ist, da sie ihren Verein natürlich immer noch im Herzen tragen. Aber dass sie das Geld jetzt lieber 3 mal im Jahr für so einen Trip an die Alte Försterei  in Berlin-Köpenick ausgeben, als Spiele dieser seelenlosen Premier League im Stadion zu verfolgen.

Es ist natürlich eine realitätsferne Träumerei, dass die Bundesliga sich auf solche Sachen besinnen sollte. Dass sie dem Fußball-Fan eben rustikalen Fußball zu erschwinglichen Preisen mit einer guten (weil lokal hergestellten) Bratwurst und einem richtigen Bier anbieten soll. Dass sie Fankultur weiterhin zulässt und diese berechtigterweise als gewinnbringend einstuft. Sachen eben, für die Leute aus England inzwischen für Spiele der 2. Bundesliga regelmäßig anreisen.  Dieser Weg ist mit Leuten wie Watzke, Mateschitz, Rummenigge und Hopp halt nicht gangbar, da deutlich weniger Euros.

Einen Markt würde es dafür aber geben. Das wäre sicher kein  Markt, der die Umsätze der PL generiert, aber dafür Liebhaber des eigentlichen Produktes anziehen würde. Sogar international. Und das wäre ja auch was wert. Aber klar, jetzt kommt der Ehemals Michael@Owen um die Ecke und erwidert ein schlichtes: "Angebot und Nachfrage". Und natürlich bringt er es damit auf den Punkt. Aber natürlich ist dadurch auch so vieles offensichtlich, was  im Eimer ist. Die Frage, die sich zwangsläufig anschließt: Wer oder was ist hier jetzt das eigentliche Problem?
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Brodowin schrieb:

Wenn die von der DFL nicht nur die Euro-Zeichen im Kopf hätten, dann könnten sie die Bundesliga als einen Gegenentwurf zur Premier League gestalten, anstatt dieser sinnlos hinterher zu hecheln. Die Bundesliga wird global ohnehin nie die Reichweite entwickeln, wie die Premier League. Wer daran glaubt, lebt jenseits der Realität.

Viele Freunde von mir sind Union Berlin Anhänger. Daher war ich in den letzten Jahren öfter in der Alten Försterei. Also als die noch in der 2. Bundesliga rum gedümpelt sind und man noch Karten an der Tageskasse bekommen hat. Einfach so um Fußball zu gucken und um mit Freunden Zeit zu verbringen. Dort habe ich sehr oft englische Fußball-Fans getroffen und bin mit denen am Bier-Stand ins Gespräch gekommen.   Und es war eigentlich immer die gleiche Geschichte, die sie erzählt haben: Sie waren früher glühender Anhänger von einem Premier League Verein, haben sich dann aber abgewendet, weil es finanziell nicht mehr machbar war die Spiele zu besuchen und weil  alles, was Fankultur betrifft, aus den Stadien vertrieben wurde. Ein Gespräch mit einem ManU-Fan ist mir da noch sehr eindrücklich in Erinnerung. Er sagte, dass man das jahrelang mitgemacht hat, dass man stolz auf des "Theatre of Dreams" war. Er hat aber auch gesagt, dass es praktisch das Anfang von der Entfremdung war, als das Old Trafford als eben dieses Theatre of Dreams bezeichnet wurde. Der Fußball wurde durch Hollywood abgelöst, hat er gesagt. Und viele dieser englischen Fußball-Fans haben erzählt, dass sie für ein Wochenende in Berlin (mit Billigflieger, Unterkunft, Fußball-Eintrittskarte Saufen und Fressen) weniger bezahlen, als für das Ticket eines Premier League Spiels. Sie haben immer gesagt, dass es eigentlich eine sehr traurige und ambivalente Sache ist, da sie ihren Verein natürlich immer noch im Herzen tragen. Aber dass sie das Geld jetzt lieber 3 mal im Jahr für so einen Trip an die Alte Försterei  in Berlin-Köpenick ausgeben, als Spiele dieser seelenlosen Premier League im Stadion zu verfolgen.

Es ist natürlich eine realitätsferne Träumerei, dass die Bundesliga sich auf solche Sachen besinnen sollte. Dass sie dem Fußball-Fan eben rustikalen Fußball zu erschwinglichen Preisen mit einer guten (weil lokal hergestellten) Bratwurst und einem richtigen Bier anbieten soll. Dass sie Fankultur weiterhin zulässt und diese berechtigterweise als gewinnbringend einstuft. Sachen eben, für die Leute aus England inzwischen für Spiele der 2. Bundesliga regelmäßig anreisen.  Dieser Weg ist mit Leuten wie Watzke, Mateschitz, Rummenigge und Hopp halt nicht gangbar, da deutlich weniger Euros.

Einen Markt würde es dafür aber geben. Das wäre sicher kein  Markt, der die Umsätze der PL generiert, aber dafür Liebhaber des eigentlichen Produktes anziehen würde. Sogar international. Und das wäre ja auch was wert. Aber klar, jetzt kommt der Ehemals Michael@Owen um die Ecke und erwidert ein schlichtes: "Angebot und Nachfrage". Und natürlich bringt er es damit auf den Punkt. Aber natürlich ist dadurch auch so vieles offensichtlich, was  im Eimer ist. Die Frage, die sich zwangsläufig anschließt: Wer oder was ist hier jetzt das eigentliche Problem?



Ich möchte das nochmal klar stellen, falls es Missverständnisse geben sollte. Ich finde die Entwicklung selbstverständlich auch nicht gut. Und mein „Angebot und Nachfrage“-Argument ist einfach eine kurze aber meiner Meinung nach zutreffende Erklärung dafür, warum es heute so ist wie es ist.
Und das einzige, was wirklich was bringen würde wäre wie bereits erwähnt, ein gänzlicher Verzicht.
Proteste im Stadion sind gut und richtig. Und manche Dinge wie Montagaspiele haben sie vielleicht zu einem großen Teil rückgängig machen können. Das große Ganze, was alles nach und nach kaputt macht, wird es aber nicht verhindern können. Das geht nur, wenn eine spürbar große Anzahl an Fans die Spiele boykottiert.
Klar ist das schwierig und ich selbst stelle gleich klar, dass ich dazu wohl angesichts der Wichtigkeit des Fußballs für mich nicht in der Lage wäre. Alles andere würde den Verlauf nicht stoppen, eventuell verlangsamen, aber nicht stoppen.
 
Wir alle lieben doch den „ursprünglicheren“ Fußball, auch wenn ich, da Kind der 90er darunter auch noch eine ganz andere Vorstellung habe als viele andere hier.
Für mich zeigt sich eine Entfremdung seit einigen Jahren bei den Spielern. Ich habe eigentlich zu nahezu keinem Spieler (auch nicht von der Eintracht) noch irgendeinen emotionalen Bezug. Für mich sind es in erster Linie austauschbare Arbeitnehmer von meinem Lieblingsverein. Es gibt da wenige Ausnahmen wie vielleicht Hinti, Abraham oder vielleicht Hasebe.

Aber mit dem typischen Profi von heute (Instagram, Friseur einfliegen, Trainingsstreik) habe ich grundsätzlich nichts mehr am Hut.

Das Geld steht nunmal im Mittelpunkt.
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Macht, was ihr wollt.

Ihr könnt  einfach weitermachen.
Bis sie euch aussortieren, weil sie euch gar nicht mehr brauchen.

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reggaetyp schrieb:

Macht, was ihr wollt.

Ihr könnt  einfach weitermachen.
Bis sie euch aussortieren, weil sie euch gar nicht mehr brauchen.


So wie du als DK-Besitzer „weitermachst“
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reggaetyp schrieb:

Macht, was ihr wollt.

Ihr könnt  einfach weitermachen.
Bis sie euch aussortieren, weil sie euch gar nicht mehr brauchen.


So wie du als DK-Besitzer „weitermachst“
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Ehemals Michael@Owen schrieb:

reggaetyp schrieb:

Macht, was ihr wollt.

Ihr könnt  einfach weitermachen.
Bis sie euch aussortieren, weil sie euch gar nicht mehr brauchen.


So wie du als DK-Besitzer „weitermachst“

Das ist ein valider Punkt.

Gibt aber schon Spiele, wo es schwierig ist, noch weiter zu machen.
Z.B. als Gästefan in Dortmund:
Unverschämte Preise, und immer wieder Ärger mit idiotischen BVB-Fans im Gästeblock.
Das überlege ich mir dann schon in Zukunft.
Oder in Augsburg:
Schikanöse Zustände für Gästefans, seelenloses Stadion mit miserabler Infrastruktur draußen in der Pampa.
Ähnliches gilt für Mainz und Gladbach.
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im übrigen, und das macht mich weder zu einem Besser- noch zu einem Schlechterfan, versuche ich ja was dagegen zu tun.
Es ist halt auch ein bisschen so, wie der Würzburger schrieb:
Was soll ich machen, zuhause bleiben, mein Maul halten, alles hinnehmen?
Ich glaub ja nach wie vor, dass Fernsehen, insbesondere Pay TV die größte Rolle spielt.
Premiere bzw Sky haben einen riesen Anteil, und dann die nachfolgenden Pay TV Sender von Eurosport über Datzen bis Telekom und was es nicht noch alles gibt.

btw finde ich es lustig, von meinem Lieblingsstalker um die Ohren gehauen zu bekommen, ich sei polemisch in Erwiderung auf einen Beitrag, den ich in der ersten Zeile als zugespitzt und polemisch kennzeichnete.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Was sollen sie denn machen, die Fans? Wegbleiben = aufgeben, das Feld den Profiteuren überlassen, ihr Lieblingshobby wegschmeißen? Oder sich still fügen?


Du, wenn ich wüsste, was sie machen sollen, würde ich es ja sagen. Was ich sehe, ist bisher folgendes Verhalten: Eine Fanszene, die im Stadion geprägt wird von sehr vielen jungen Menschen, die nie einen Fußball ohne Kommerzialisierung kennen gelernt haben, die in Teilen vermutlich auch ohne diese Kommerzialisierung gar nicht ein solches Interesse für den Fußball entwickelt hätten. Oder glaubt jemand, es gäbe ohne diese Dauerbeschallung von klein auf genauso viele Fans und auch "aktive Fans"?

Ich sehe eine DFL, die Stimmungsbilder und Stimmung als Image-Bestandteil der Bundesliga vermarktet. Die Bilder der trostlosen halbleeren Betonschüsseln von vor 30 Jahren wären da wohl eher nicht so geeignet gewesen. Nur das ist m.E. der Grund, warum ein Teil der aktiven Fanszene überhaupt noch in den Stadien "sein darf". Hätte sie keinen Nutzen für die DFL und würde ausschließlich Ärger machen, hätte man sich ihr schon entledigt. Das ist meine These, man kann ihr gerne widersprechen. Die aktiven Fans liefern der DFL die Bilder, die Stimmung, die Choreos, alles, was sie gut vermarkten können. Sie sind Teil des Events Profifußball geworden und die Parallelität bestimmter Entwicklungen in den Fankurven zeitgleich zu den Entwicklungen in der Kommerzialisierung des Fußballs fällt mir halt auf. Wenn Fans am Ende des Tages mehr darüber reden, wie gut sie Stimmung gemacht haben, statt sich darüber aufzuregen, was Toure für ne Grütze gespielt hat, dann sind solche Fans doch längst von dem entrückt, was eigentlich der "gute alte Fußball" mal war.
Das war für mich nämlich in meiner Kindheit mit ner Wurst und nem Getränk mich in einem ungemütlichen Stadion irgendwo hinzustellen und schlechten Fußball zu bestaunen, der am nächsten Tag irgendwo in der Zeitung hinten in paar Zeilen abgehandelt wurde. Und zwar bei wenig Stimmung im Stadion ohne Fans, die mit Megafon wie früher in Ostblockstaaten angestimmt werden und Choreografien präsentieren.

Aber letztlich auch egal. Ist meine Sicht der Dinge. Ich sehe die aktive Fanszene nicht nur als Gegner des Events sondern bereits als Teil des Events.
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SGE_Werner schrieb:

Du, wenn ich wüsste, was sie machen sollen, würde ich es ja sagen. Was ich sehe, ist bisher folgendes Verhalten: Eine Fanszene, die im Stadion geprägt wird von sehr vielen jungen Menschen, die nie einen Fußball ohne Kommerzialisierung kennen gelernt haben, die in Teilen vermutlich auch ohne diese Kommerzialisierung gar nicht ein solches Interesse für den Fußball entwickelt hätten. Oder glaubt jemand, es gäbe ohne diese Dauerbeschallung von klein auf genauso viele Fans und auch "aktive Fans"?


Da sprichst Du etwas wahres an.

Ende der 90ger/Anfang der 2000er bin ich ohne Karte zum Auswärtsspiel gefahren und habe zu 99 % am Kartenhäuschen ein Ticket für ca. 10 Mark, für einen noch so kleinen Stehbereich bekommen. Obwohl wir schon da eine durchaus aktive Fanszene hatten. So ab 2002 ging es dann los, dass man sich schon besser im Vorverkauf die Tickets holte, was zu 90 % noch geklappt hat.

Als der Fußball-Boom mit den neuen Stadien dann so richtig losging, explodierte auch die Zahl, der immertreuen Allesfahrer, die den kommerziellen Fußball ablehnen. Seither habe ich glaube ich nur noch Stehtickets für den Gästeblock hier übers Forum oder halt von anderen Fans vorm Stadion ergattern können. Wie viele unserer Fans waren 95 beim UI-Cup in Bordeaux? Ich hatte dazu vor 1-2 Jahren mal nen Bericht gelesen. Ich glaube es waren so 30. 2006 war es in Istanbul schon ein voller Gästeblock, dennoch bekam ich problemlos 3 Tickets. Heutzutage gehen sehr viele bei solchen Spieler leer aus, wenn sie Tickets wollen.

Von daher ist halt auch meine Feststellung, dass die Stadien immer voller werden. Sowohl zu hause als auch die Gästeblöcke, obwohl ich seit mindestens 2005 höre, dass man ja dabei sei, die Stadionfans zu vergraulen.
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im übrigen, und das macht mich weder zu einem Besser- noch zu einem Schlechterfan, versuche ich ja was dagegen zu tun.
Es ist halt auch ein bisschen so, wie der Würzburger schrieb:
Was soll ich machen, zuhause bleiben, mein Maul halten, alles hinnehmen?
Ich glaub ja nach wie vor, dass Fernsehen, insbesondere Pay TV die größte Rolle spielt.
Premiere bzw Sky haben einen riesen Anteil, und dann die nachfolgenden Pay TV Sender von Eurosport über Datzen bis Telekom und was es nicht noch alles gibt.

btw finde ich es lustig, von meinem Lieblingsstalker um die Ohren gehauen zu bekommen, ich sei polemisch in Erwiderung auf einen Beitrag, den ich in der ersten Zeile als zugespitzt und polemisch kennzeichnete.
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reggaetyp schrieb:

im übrigen, und das macht mich weder zu einem Besser- noch zu einem Schlechterfan, versuche ich ja was dagegen zu tun.
Es ist halt auch ein bisschen so, wie der Würzburger schrieb:
Was soll ich machen, zuhause bleiben, mein Maul halten, alles hinnehmen?
Ich glaub ja nach wie vor, dass Fernsehen, insbesondere Pay TV die größte Rolle spielt.
Premiere bzw Sky haben einen riesen Anteil, und dann die nachfolgenden Pay TV Sender von Eurosport über Datzen bis Telekom und was es nicht noch alles gibt.

btw finde ich es lustig, von meinem Lieblingsstalker um die Ohren gehauen zu bekommen, ich sei polemisch in Erwiderung auf einen Beitrag, den ich in der ersten Zeile als zugespitzt und polemisch kennzeichnete.



Gut die Frage ist natürlich schon, wieso du auf sachliche Ausführungen erst mit (ob selbst gekennzeichnet oder nicht) Polemik und anschließend gar nicht reagierst.
Drängt sich schon der Verdacht auf, dass wenn man dir den Spiegel vorhält und darauf hinweist, dass du das ganze Kacksystem förderst, du dir anders nicht zu helfen weißt.


Was genau machst du denn dagegen ? Im Stadion ein „Scheiß DFB“ brüllen?
Es ist natürlich leicht, die Schuld in erster Linie beim Pay-TV zu suchen und sich selbst von Schuld freizumachen und die Tatsache zu verdrängen, dass man UEFA/DFB bereits durch die Ticketkäufe 1.000e von Euros in den Rachen geworfen hat.

Wenn man wirklich als konsequenter Protestler ernst genommen werden würde, könnte man auch VOR statt IM Stadion protestieren.
Dann wäre dein ewig moralischer Zeigefinger zumindest berechtigt
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SGE_Werner schrieb:

Du, wenn ich wüsste, was sie machen sollen, würde ich es ja sagen. Was ich sehe, ist bisher folgendes Verhalten: Eine Fanszene, die im Stadion geprägt wird von sehr vielen jungen Menschen, die nie einen Fußball ohne Kommerzialisierung kennen gelernt haben, die in Teilen vermutlich auch ohne diese Kommerzialisierung gar nicht ein solches Interesse für den Fußball entwickelt hätten. Oder glaubt jemand, es gäbe ohne diese Dauerbeschallung von klein auf genauso viele Fans und auch "aktive Fans"?


Da sprichst Du etwas wahres an.

Ende der 90ger/Anfang der 2000er bin ich ohne Karte zum Auswärtsspiel gefahren und habe zu 99 % am Kartenhäuschen ein Ticket für ca. 10 Mark, für einen noch so kleinen Stehbereich bekommen. Obwohl wir schon da eine durchaus aktive Fanszene hatten. So ab 2002 ging es dann los, dass man sich schon besser im Vorverkauf die Tickets holte, was zu 90 % noch geklappt hat.

Als der Fußball-Boom mit den neuen Stadien dann so richtig losging, explodierte auch die Zahl, der immertreuen Allesfahrer, die den kommerziellen Fußball ablehnen. Seither habe ich glaube ich nur noch Stehtickets für den Gästeblock hier übers Forum oder halt von anderen Fans vorm Stadion ergattern können. Wie viele unserer Fans waren 95 beim UI-Cup in Bordeaux? Ich hatte dazu vor 1-2 Jahren mal nen Bericht gelesen. Ich glaube es waren so 30. 2006 war es in Istanbul schon ein voller Gästeblock, dennoch bekam ich problemlos 3 Tickets. Heutzutage gehen sehr viele bei solchen Spieler leer aus, wenn sie Tickets wollen.

Von daher ist halt auch meine Feststellung, dass die Stadien immer voller werden. Sowohl zu hause als auch die Gästeblöcke, obwohl ich seit mindestens 2005 höre, dass man ja dabei sei, die Stadionfans zu vergraulen.
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Exil-Adler-NRW schrieb:

SGE_Werner schrieb:

Du, wenn ich wüsste, was sie machen sollen, würde ich es ja sagen. Was ich sehe, ist bisher folgendes Verhalten: Eine Fanszene, die im Stadion geprägt wird von sehr vielen jungen Menschen, die nie einen Fußball ohne Kommerzialisierung kennen gelernt haben, die in Teilen vermutlich auch ohne diese Kommerzialisierung gar nicht ein solches Interesse für den Fußball entwickelt hätten. Oder glaubt jemand, es gäbe ohne diese Dauerbeschallung von klein auf genauso viele Fans und auch "aktive Fans"?


Da sprichst Du etwas wahres an.

Ende der 90ger/Anfang der 2000er bin ich ohne Karte zum Auswärtsspiel gefahren und habe zu 99 % am Kartenhäuschen ein Ticket für ca. 10 Mark, für einen noch so kleinen Stehbereich bekommen. Obwohl wir schon da eine durchaus aktive Fanszene hatten. So ab 2002 ging es dann los, dass man sich schon besser im Vorverkauf die Tickets holte, was zu 90 % noch geklappt hat.

Als der Fußball-Boom mit den neuen Stadien dann so richtig losging, explodierte auch die Zahl, der immertreuen Allesfahrer, die den kommerziellen Fußball ablehnen. Seither habe ich glaube ich nur noch Stehtickets für den Gästeblock hier übers Forum oder halt von anderen Fans vorm Stadion ergattern können. Wie viele unserer Fans waren 95 beim UI-Cup in Bordeaux? Ich hatte dazu vor 1-2 Jahren mal nen Bericht gelesen. Ich glaube es waren so 30. 2006 war es in Istanbul schon ein voller Gästeblock, dennoch bekam ich problemlos 3 Tickets. Heutzutage gehen sehr viele bei solchen Spieler leer aus, wenn sie Tickets wollen.

Von daher ist halt auch meine Feststellung, dass die Stadien immer voller werden. Sowohl zu hause als auch die Gästeblöcke, obwohl ich seit mindestens 2005 höre, dass man ja dabei sei, die Stadionfans zu vergraulen.


Und seit letzter, spätestens seit dieser Saison ist es sogar bei uns so, dass man als Nichtmitglied Schwierigkeiten bekommt, Tageskarten für ein ganz normales Bundesligaspiel zu bekommen. Momentan sind wir am boomen wie wohl nie zuvor. Bis zum Punkt der Übersättigung ist es für einen Großteil der Fans noch ziemlich weit.
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Wenn die von der DFL nicht nur die Euro-Zeichen im Kopf hätten, dann könnten sie die Bundesliga als einen Gegenentwurf zur Premier League gestalten, anstatt dieser sinnlos hinterher zu hecheln. Die Bundesliga wird global ohnehin nie die Reichweite entwickeln, wie die Premier League. Wer daran glaubt, lebt jenseits der Realität.

Viele Freunde von mir sind Union Berlin Anhänger. Daher war ich in den letzten Jahren öfter in der Alten Försterei. Also als die noch in der 2. Bundesliga rum gedümpelt sind und man noch Karten an der Tageskasse bekommen hat. Einfach so um Fußball zu gucken und um mit Freunden Zeit zu verbringen. Dort habe ich sehr oft englische Fußball-Fans getroffen und bin mit denen am Bier-Stand ins Gespräch gekommen.   Und es war eigentlich immer die gleiche Geschichte, die sie erzählt haben: Sie waren früher glühender Anhänger von einem Premier League Verein, haben sich dann aber abgewendet, weil es finanziell nicht mehr machbar war die Spiele zu besuchen und weil  alles, was Fankultur betrifft, aus den Stadien vertrieben wurde. Ein Gespräch mit einem ManU-Fan ist mir da noch sehr eindrücklich in Erinnerung. Er sagte, dass man das jahrelang mitgemacht hat, dass man stolz auf des "Theatre of Dreams" war. Er hat aber auch gesagt, dass es praktisch das Anfang von der Entfremdung war, als das Old Trafford als eben dieses Theatre of Dreams bezeichnet wurde. Der Fußball wurde durch Hollywood abgelöst, hat er gesagt. Und viele dieser englischen Fußball-Fans haben erzählt, dass sie für ein Wochenende in Berlin (mit Billigflieger, Unterkunft, Fußball-Eintrittskarte Saufen und Fressen) weniger bezahlen, als für das Ticket eines Premier League Spiels. Sie haben immer gesagt, dass es eigentlich eine sehr traurige und ambivalente Sache ist, da sie ihren Verein natürlich immer noch im Herzen tragen. Aber dass sie das Geld jetzt lieber 3 mal im Jahr für so einen Trip an die Alte Försterei  in Berlin-Köpenick ausgeben, als Spiele dieser seelenlosen Premier League im Stadion zu verfolgen.

Es ist natürlich eine realitätsferne Träumerei, dass die Bundesliga sich auf solche Sachen besinnen sollte. Dass sie dem Fußball-Fan eben rustikalen Fußball zu erschwinglichen Preisen mit einer guten (weil lokal hergestellten) Bratwurst und einem richtigen Bier anbieten soll. Dass sie Fankultur weiterhin zulässt und diese berechtigterweise als gewinnbringend einstuft. Sachen eben, für die Leute aus England inzwischen für Spiele der 2. Bundesliga regelmäßig anreisen.  Dieser Weg ist mit Leuten wie Watzke, Mateschitz, Rummenigge und Hopp halt nicht gangbar, da deutlich weniger Euros.

Einen Markt würde es dafür aber geben. Das wäre sicher kein  Markt, der die Umsätze der PL generiert, aber dafür Liebhaber des eigentlichen Produktes anziehen würde. Sogar international. Und das wäre ja auch was wert. Aber klar, jetzt kommt der Ehemals Michael@Owen um die Ecke und erwidert ein schlichtes: "Angebot und Nachfrage". Und natürlich bringt er es damit auf den Punkt. Aber natürlich ist dadurch auch so vieles offensichtlich, was  im Eimer ist. Die Frage, die sich zwangsläufig anschließt: Wer oder was ist hier jetzt das eigentliche Problem?
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Es ist wohl tatsächlich klar, wo ein Mateschitz, Rummenigge und Hopp hin wollen. So weit so gut. Dann gibt es aber meiner Meinung nach einen großen Denkfehler.

Denn möchten das die Verantwortlichen von der Eintracht, Werder, Gladbach, Union etc. tatsächlich auch. Evtl ein paar von denen. Einige evtl aber auch nicht. Hellmann und seine Mitstreiter haben ja nicht aus Spaß die Front „Mittelstand“ gebildet, die möchte, dass Fernsehgelder anders verteilt werden als noch derzeit, sehr zum Ärger der Bayern.

Und ein weiterer und evtl entscheidender Punkt: Was ist denn eigentlich die Nachfrage und was will sie? Wir sind uns denke einig, welche Nachfrage ein Mateschitz, Kind und Hopp gerne „hätten“. Aber haben wir diese denn? Haben wir denn eine Nachfrage, die gerne PL Zustände möchte? In Deutschland?

International mag es eine solche Nachfrage evtl grundsätzlich eher geben, aber der internationale Markt ist für die Bundesliga eben (noch) nicht entscheidend. Und ob er es mal werden könnte, ist noch lange nicht raus. Die Realität ist: Das Montagsspiel wurde erstmal abgeschafft, die Stehplätze in Deutschland waren nie Out und werden für die Vereine des Mittelstands wohl auch eher immer wichtiger, um neue junge Fans mit günstigen Preisen gewinnen zu können. Gegen den Fall der 50+1 Regelung gibt es immer noch eine breite Front, nicht nur bei den Fans (Kind hatte bisher keinen Erfolg, im Gegenteil, auch 1860 war mal wieder ein abschreckendere Beispiel). Und gerade in Frankfurt würden sich im Jahre 2020 wohl sehr viel mehr Menschen gegen einen Investor wehren, als das 2001 der Fall war.

Der Markt, so wie ihn ein Mateschitz, Hopp oder Kind gerne hätten, existiert in Deutschland nicht. Im Gegenteil, die große Mehrheit hier will gerade keine PL 2. Klar hier will einem der ein oder andere erzählen, dass es nur so kommen kann, weil die Nachfrage ja das Angebot regelt. Der Lauf der Dinge halt.

Nur: Welche Nachfrage denn eigentlich?

Das heißt nicht, dass sich am Ende die Kräfte durchsetzen, die eine PL2 möchten und damit die „eigentliche“ Nachfrage ignoriert wird. Vielleicht. Mit fällt dann dazu aber nur ein: Die Nationalmannschaft lässt grüßen...




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reggaetyp schrieb:

im übrigen, und das macht mich weder zu einem Besser- noch zu einem Schlechterfan, versuche ich ja was dagegen zu tun.
Es ist halt auch ein bisschen so, wie der Würzburger schrieb:
Was soll ich machen, zuhause bleiben, mein Maul halten, alles hinnehmen?
Ich glaub ja nach wie vor, dass Fernsehen, insbesondere Pay TV die größte Rolle spielt.
Premiere bzw Sky haben einen riesen Anteil, und dann die nachfolgenden Pay TV Sender von Eurosport über Datzen bis Telekom und was es nicht noch alles gibt.

btw finde ich es lustig, von meinem Lieblingsstalker um die Ohren gehauen zu bekommen, ich sei polemisch in Erwiderung auf einen Beitrag, den ich in der ersten Zeile als zugespitzt und polemisch kennzeichnete.



Gut die Frage ist natürlich schon, wieso du auf sachliche Ausführungen erst mit (ob selbst gekennzeichnet oder nicht) Polemik und anschließend gar nicht reagierst.
Drängt sich schon der Verdacht auf, dass wenn man dir den Spiegel vorhält und darauf hinweist, dass du das ganze Kacksystem förderst, du dir anders nicht zu helfen weißt.


Was genau machst du denn dagegen ? Im Stadion ein „Scheiß DFB“ brüllen?
Es ist natürlich leicht, die Schuld in erster Linie beim Pay-TV zu suchen und sich selbst von Schuld freizumachen und die Tatsache zu verdrängen, dass man UEFA/DFB bereits durch die Ticketkäufe 1.000e von Euros in den Rachen geworfen hat.

Wenn man wirklich als konsequenter Protestler ernst genommen werden würde, könnte man auch VOR statt IM Stadion protestieren.
Dann wäre dein ewig moralischer Zeigefinger zumindest berechtigt
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Ehemals Michael@Owen schrieb:

Was genau machst du denn dagegen ? Im Stadion ein „Scheiß DFB“ brüllen?

Ein bisschen mehr schon, ich sehe aber nicht, mich hier rechtfertigen zu müssen.
Ehemals Michael@Owen schrieb:

Wenn man wirklich als konsequenter Protestler ernst genommen werden würde, könnte man auch VOR statt IM Stadion protestieren.

Damit enziehst du z.B, kritischen Polizisten ihre Berechtigung.
Oder Leuten, die z.B. finden, dass die Bedingungen für Angestelle in Kinos scheiße sind, sich aber dennoch ins Kino begeben.
Oder Menschen, die glauben, dem motorisierten Individualverkehr wird zu viel eingeräumt, aber dennoch mal mit dem Auto nach Mittelfranken fahren.
Eigentlich jedem, der einen Zustand kritisiert, aber ihn nicht radikal und konsequent boykottiert.

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reggaetyp schrieb:

im übrigen, und das macht mich weder zu einem Besser- noch zu einem Schlechterfan, versuche ich ja was dagegen zu tun.
Es ist halt auch ein bisschen so, wie der Würzburger schrieb:
Was soll ich machen, zuhause bleiben, mein Maul halten, alles hinnehmen?
Ich glaub ja nach wie vor, dass Fernsehen, insbesondere Pay TV die größte Rolle spielt.
Premiere bzw Sky haben einen riesen Anteil, und dann die nachfolgenden Pay TV Sender von Eurosport über Datzen bis Telekom und was es nicht noch alles gibt.

btw finde ich es lustig, von meinem Lieblingsstalker um die Ohren gehauen zu bekommen, ich sei polemisch in Erwiderung auf einen Beitrag, den ich in der ersten Zeile als zugespitzt und polemisch kennzeichnete.



Gut die Frage ist natürlich schon, wieso du auf sachliche Ausführungen erst mit (ob selbst gekennzeichnet oder nicht) Polemik und anschließend gar nicht reagierst.
Drängt sich schon der Verdacht auf, dass wenn man dir den Spiegel vorhält und darauf hinweist, dass du das ganze Kacksystem förderst, du dir anders nicht zu helfen weißt.


Was genau machst du denn dagegen ? Im Stadion ein „Scheiß DFB“ brüllen?
Es ist natürlich leicht, die Schuld in erster Linie beim Pay-TV zu suchen und sich selbst von Schuld freizumachen und die Tatsache zu verdrängen, dass man UEFA/DFB bereits durch die Ticketkäufe 1.000e von Euros in den Rachen geworfen hat.

Wenn man wirklich als konsequenter Protestler ernst genommen werden würde, könnte man auch VOR statt IM Stadion protestieren.
Dann wäre dein ewig moralischer Zeigefinger zumindest berechtigt
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Ehemals Michael@Owen schrieb:

Wenn man wirklich als konsequenter Protestler ernst genommen werden würde, könnte man auch VOR statt IM Stadion protestieren.
Dann wäre dein ewig moralischer Zeigefinger zumindest berechtigt


Ich sehe bei reggae keine moralischen Zeigefinger. Aber vielleicht bist du ja einer von diesen viel zitierten "Getroffenen Hunden". Dein friss oder stirb Gelaber wird übrigens  nicht richtiger, wenn du es dauernd wiederholst. Alle die ohne Sünde sind, dürfen was sagen und alle anderen sollen bitte die Fresse halten, damit die Fußball-Kunden sich weiter ungestört ihrer Konsumsucht hingeben können, oder wie ist deine Argumentationslinie zu verstehen?

Das ganze Leben unter den Bedingungen unserer Zeit ist ein permanentes Austarieren von Widersprüchen und der Suche nach unausgegorenen Kompromissen. Wenn man deiner Logik folgt, bedeutet das, dass sich niemand für den Klimaschutz engagieren darf, der je ein Auto besessen hat oder mal mit dem Flieger nach Mallorca oder zum Auswärtsspiel in Porto geflogen ist. Niemand, der je ein paar Socken bei H&M gekauft hat, dürfte sich Sorgen um die Arbeitsbedingungen der Näherinnen in Bangladesch machen, niemand der je eine Bratwurst bei Aldi gekauft hat dürfte sich für artgerechten Tierschutz einsetzen und jeder, der je freiwillig ein abhängiges Arbeitsverhältnis eingegangen ist dürfte demnach auch nicht die  menschenfeindlichen Auswüchse des Wirtschaftssystems benennen. Also komm mal bitte klar mit deinem unmoralischen Zeigefinger.
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Okay, das war jetzt zumindest ein Teil-C-E
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Okay, das war jetzt zumindest ein Teil-C-E
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Brodowin schrieb:

Okay, das war jetzt zumindest ein Teil-C-E

Du hast es besser auf den Punkt gebracht.

In dieser Gesellschaft all die Widersprüche und Ambivalenzen auszuhalten, gelingt halt nicht immer.
Siehe auch das FAZ Interview mit dem NWK-Sprecher.
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Ehemals Michael@Owen schrieb:

reggaetyp schrieb:

Macht, was ihr wollt.

Ihr könnt  einfach weitermachen.
Bis sie euch aussortieren, weil sie euch gar nicht mehr brauchen.


So wie du als DK-Besitzer „weitermachst“

Das ist ein valider Punkt.

Gibt aber schon Spiele, wo es schwierig ist, noch weiter zu machen.
Z.B. als Gästefan in Dortmund:
Unverschämte Preise, und immer wieder Ärger mit idiotischen BVB-Fans im Gästeblock.
Das überlege ich mir dann schon in Zukunft.
Oder in Augsburg:
Schikanöse Zustände für Gästefans, seelenloses Stadion mit miserabler Infrastruktur draußen in der Pampa.
Ähnliches gilt für Mainz und Gladbach.
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reggaetyp schrieb:

Schikanöse Zustände für Gästefans, seelenloses Stadion mit miserabler Infrastruktur draußen in der Pampa.


hust*WALDSTADION*hust
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reggaetyp schrieb:

Schikanöse Zustände für Gästefans, seelenloses Stadion mit miserabler Infrastruktur draußen in der Pampa.


hust*WALDSTADION*hust
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ASAP schrieb:

reggaetyp schrieb:

Schikanöse Zustände für Gästefans, seelenloses Stadion mit miserabler Infrastruktur draußen in der Pampa.


hust*WALDSTADION*hust

Kapier ich net.
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reggaetyp schrieb:

Schikanöse Zustände für Gästefans, seelenloses Stadion mit miserabler Infrastruktur draußen in der Pampa.


hust*WALDSTADION*hust
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Welches Waldstadion ist denn mitten in der Pampa?
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WuerzburgerAdler schrieb:

Was sollen sie denn machen, die Fans? Wegbleiben = aufgeben, das Feld den Profiteuren überlassen, ihr Lieblingshobby wegschmeißen? Oder sich still fügen?


Du, wenn ich wüsste, was sie machen sollen, würde ich es ja sagen. Was ich sehe, ist bisher folgendes Verhalten: Eine Fanszene, die im Stadion geprägt wird von sehr vielen jungen Menschen, die nie einen Fußball ohne Kommerzialisierung kennen gelernt haben, die in Teilen vermutlich auch ohne diese Kommerzialisierung gar nicht ein solches Interesse für den Fußball entwickelt hätten. Oder glaubt jemand, es gäbe ohne diese Dauerbeschallung von klein auf genauso viele Fans und auch "aktive Fans"?

Ich sehe eine DFL, die Stimmungsbilder und Stimmung als Image-Bestandteil der Bundesliga vermarktet. Die Bilder der trostlosen halbleeren Betonschüsseln von vor 30 Jahren wären da wohl eher nicht so geeignet gewesen. Nur das ist m.E. der Grund, warum ein Teil der aktiven Fanszene überhaupt noch in den Stadien "sein darf". Hätte sie keinen Nutzen für die DFL und würde ausschließlich Ärger machen, hätte man sich ihr schon entledigt. Das ist meine These, man kann ihr gerne widersprechen. Die aktiven Fans liefern der DFL die Bilder, die Stimmung, die Choreos, alles, was sie gut vermarkten können. Sie sind Teil des Events Profifußball geworden und die Parallelität bestimmter Entwicklungen in den Fankurven zeitgleich zu den Entwicklungen in der Kommerzialisierung des Fußballs fällt mir halt auf. Wenn Fans am Ende des Tages mehr darüber reden, wie gut sie Stimmung gemacht haben, statt sich darüber aufzuregen, was Toure für ne Grütze gespielt hat, dann sind solche Fans doch längst von dem entrückt, was eigentlich der "gute alte Fußball" mal war.
Das war für mich nämlich in meiner Kindheit mit ner Wurst und nem Getränk mich in einem ungemütlichen Stadion irgendwo hinzustellen und schlechten Fußball zu bestaunen, der am nächsten Tag irgendwo in der Zeitung hinten in paar Zeilen abgehandelt wurde. Und zwar bei wenig Stimmung im Stadion ohne Fans, die mit Megafon wie früher in Ostblockstaaten angestimmt werden und Choreografien präsentieren.

Aber letztlich auch egal. Ist meine Sicht der Dinge. Ich sehe die aktive Fanszene nicht nur als Gegner des Events sondern bereits als Teil des Events.
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SGE_Werner schrieb:

Was ich sehe, ist bisher folgendes Verhalten: Eine Fanszene, die im Stadion geprägt wird von sehr vielen jungen Menschen, die nie einen Fußball ohne Kommerzialisierung kennen gelernt haben, die in Teilen vermutlich auch ohne diese Kommerzialisierung gar nicht ein solches Interesse für den Fußball entwickelt hätten. Oder glaubt jemand, es gäbe ohne diese Dauerbeschallung von klein auf genauso viele Fans und auch "aktive Fans"?

Ich sehe eine DFL, die Stimmungsbilder und Stimmung als Image-Bestandteil der Bundesliga vermarktet. Die Bilder der trostlosen halbleeren Betonschüsseln von vor 30 Jahren wären da wohl eher nicht so geeignet gewesen. Nur das ist m.E. der Grund, warum ein Teil der aktiven Fanszene überhaupt noch in den Stadien "sein darf". Hätte sie keinen Nutzen für die DFL und würde ausschließlich Ärger machen, hätte man sich ihr schon entledigt. Das ist meine These, man kann ihr gerne widersprechen. Die aktiven Fans liefern der DFL die Bilder, die Stimmung, die Choreos, alles, was sie gut vermarkten können. Sie sind Teil des Events Profifußball geworden und die Parallelität bestimmter Entwicklungen in den Fankurven zeitgleich zu den Entwicklungen in der Kommerzialisierung des Fußballs fällt mir halt auf. Wenn Fans am Ende des Tages mehr darüber reden, wie gut sie Stimmung gemacht haben, statt sich darüber aufzuregen, was Toure für ne Grütze gespielt hat, dann sind solche Fans doch längst von dem entrückt, was eigentlich der "gute alte Fußball" mal war.
Das war für mich nämlich in meiner Kindheit mit ner Wurst und nem Getränk mich in einem ungemütlichen Stadion irgendwo hinzustellen und schlechten Fußball zu bestaunen, der am nächsten Tag irgendwo in der Zeitung hinten in paar Zeilen abgehandelt wurde. Und zwar bei wenig Stimmung im Stadion ohne Fans, die mit Megafon wie früher in Ostblockstaaten angestimmt werden und Choreografien präsentieren.

Aber letztlich auch egal. Ist meine Sicht der Dinge. Ich sehe die aktive Fanszene nicht nur als Gegner des Events sondern bereits als Teil des Events.        

Du hast mit vielen Dingen Recht, die du da aufführst. Ich zitiere auch  hier gerne noch mal Beve aus seinem insgesamt sehr lesenswerten Text:

Machen wir uns nichts vor …
https://www.beveswelt.de/?p=14200

Auszug: "Die Ultras entstanden, als der moderne Fußball ins Rollen kam. Ihrem Wesen nach untrennbar mit dem Jetzt verbunden. Manchmal wundere ich mich, weshalb junge Menschen ihre Subkultur in einer der größten und zynischsten Industrien etablierten. Wenn du jung und wild bist, dann suchst dur dir Nischen, entwickelst Neues. Wie in der Musik. Schon immer hat die Jugend die alten Zöpfe abgeschnitten, sich abgegrenzt, ihre eigene Identität gesucht. Rock’n’Roll, die Hippies, Punk, Gothic, Indie, Techno, HipHop, Rap – es wurden eigene Welten kreiert, die zunächst auf die Verbürgerlichten verstörend wirkten – bis sich die jeweilige Subkultur angepasst hat oder angepasst wurde. Später stellten die meisten dann fest, dass auch die jeweils Altvorderen brauchbares hervor gebracht hatten. So funktioniert Musik nicht nur als Teil der eigenen, sich entwickelten, Identität, sondern gleichermaßen als über allem Stehenden – im besten Falle unabhängig von Zeit und Raum.

Aber niemand unter 20 kommt, sagen wir mal im April 2020 auf die Idee, die Stones zu entdecken, ihre Konzerte abzufeiern und dennoch in schönster Regelmäßigkeit alles daran zu setzen, dass die Stones wieder so werden, wie Ende der 60er, als sie noch etwas zu sagen hatten. Beim Fußball aber funktioniert das. Und genau dies ist ein Baustein, der den modernen Fußball am Leben hält. Ein nie zu lösender Widerspruch. Und dennoch sind die Attacken auf den modernen Fußballs immens wichtig, enthalten sie doch einen Kern von Utopie, den Wunsch nach einer besseren (Fußball)Welt."
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ASAP schrieb:

reggaetyp schrieb:

Schikanöse Zustände für Gästefans, seelenloses Stadion mit miserabler Infrastruktur draußen in der Pampa.


hust*WALDSTADION*hust

Kapier ich net.
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reggaetyp schrieb:

ASAP schrieb:

reggaetyp schrieb:

Schikanöse Zustände für Gästefans, seelenloses Stadion mit miserabler Infrastruktur draußen in der Pampa.


hust*WALDSTADION*hust

Kapier ich net.

Sie sehen ein Beispiel für einen Misslungenen Versuch, ein Stadion mit einer fast 100 jährigen Tradition gleichzusetzen mit Stadien die die letzten 10 bis 15 Jahre irgendwo in die Landschaft gezimmert wurden. Ich würde sagen... viel Glück beim nächsten Mal.
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SGE_Werner schrieb:

Was ich sehe, ist bisher folgendes Verhalten: Eine Fanszene, die im Stadion geprägt wird von sehr vielen jungen Menschen, die nie einen Fußball ohne Kommerzialisierung kennen gelernt haben, die in Teilen vermutlich auch ohne diese Kommerzialisierung gar nicht ein solches Interesse für den Fußball entwickelt hätten. Oder glaubt jemand, es gäbe ohne diese Dauerbeschallung von klein auf genauso viele Fans und auch "aktive Fans"?

Ich sehe eine DFL, die Stimmungsbilder und Stimmung als Image-Bestandteil der Bundesliga vermarktet. Die Bilder der trostlosen halbleeren Betonschüsseln von vor 30 Jahren wären da wohl eher nicht so geeignet gewesen. Nur das ist m.E. der Grund, warum ein Teil der aktiven Fanszene überhaupt noch in den Stadien "sein darf". Hätte sie keinen Nutzen für die DFL und würde ausschließlich Ärger machen, hätte man sich ihr schon entledigt. Das ist meine These, man kann ihr gerne widersprechen. Die aktiven Fans liefern der DFL die Bilder, die Stimmung, die Choreos, alles, was sie gut vermarkten können. Sie sind Teil des Events Profifußball geworden und die Parallelität bestimmter Entwicklungen in den Fankurven zeitgleich zu den Entwicklungen in der Kommerzialisierung des Fußballs fällt mir halt auf. Wenn Fans am Ende des Tages mehr darüber reden, wie gut sie Stimmung gemacht haben, statt sich darüber aufzuregen, was Toure für ne Grütze gespielt hat, dann sind solche Fans doch längst von dem entrückt, was eigentlich der "gute alte Fußball" mal war.
Das war für mich nämlich in meiner Kindheit mit ner Wurst und nem Getränk mich in einem ungemütlichen Stadion irgendwo hinzustellen und schlechten Fußball zu bestaunen, der am nächsten Tag irgendwo in der Zeitung hinten in paar Zeilen abgehandelt wurde. Und zwar bei wenig Stimmung im Stadion ohne Fans, die mit Megafon wie früher in Ostblockstaaten angestimmt werden und Choreografien präsentieren.

Aber letztlich auch egal. Ist meine Sicht der Dinge. Ich sehe die aktive Fanszene nicht nur als Gegner des Events sondern bereits als Teil des Events.        

Du hast mit vielen Dingen Recht, die du da aufführst. Ich zitiere auch  hier gerne noch mal Beve aus seinem insgesamt sehr lesenswerten Text:

Machen wir uns nichts vor …
https://www.beveswelt.de/?p=14200

Auszug: "Die Ultras entstanden, als der moderne Fußball ins Rollen kam. Ihrem Wesen nach untrennbar mit dem Jetzt verbunden. Manchmal wundere ich mich, weshalb junge Menschen ihre Subkultur in einer der größten und zynischsten Industrien etablierten. Wenn du jung und wild bist, dann suchst dur dir Nischen, entwickelst Neues. Wie in der Musik. Schon immer hat die Jugend die alten Zöpfe abgeschnitten, sich abgegrenzt, ihre eigene Identität gesucht. Rock’n’Roll, die Hippies, Punk, Gothic, Indie, Techno, HipHop, Rap – es wurden eigene Welten kreiert, die zunächst auf die Verbürgerlichten verstörend wirkten – bis sich die jeweilige Subkultur angepasst hat oder angepasst wurde. Später stellten die meisten dann fest, dass auch die jeweils Altvorderen brauchbares hervor gebracht hatten. So funktioniert Musik nicht nur als Teil der eigenen, sich entwickelten, Identität, sondern gleichermaßen als über allem Stehenden – im besten Falle unabhängig von Zeit und Raum.

Aber niemand unter 20 kommt, sagen wir mal im April 2020 auf die Idee, die Stones zu entdecken, ihre Konzerte abzufeiern und dennoch in schönster Regelmäßigkeit alles daran zu setzen, dass die Stones wieder so werden, wie Ende der 60er, als sie noch etwas zu sagen hatten. Beim Fußball aber funktioniert das. Und genau dies ist ein Baustein, der den modernen Fußball am Leben hält. Ein nie zu lösender Widerspruch. Und dennoch sind die Attacken auf den modernen Fußballs immens wichtig, enthalten sie doch einen Kern von Utopie, den Wunsch nach einer besseren (Fußball)Welt."
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Das stimmt allerdings nicht für Italien oder die ehemals jugoslawischen Staaten.
In Bezug auf Griechenland müsste ich mal schlau machen.

Aber die Torcida in Split oder die ersten Ultragruppen in Italien haben Jahrzehnte auf dem Buckel.


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