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Partnerschaften

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Danke Aceton & Knueller. Sehr differenzierte Beiträge, der in etwa ein "neues Denken" abbilden.

Vielleicht nicht ganz vergleichbar, vielleicht aber doch: Im Zuge der "Corona-Soforthilfe" bekam ich sehr differenzierte und sorgfältig ausgearbeitete Hinweise von Steuerberatern, die eindringlich davon abrieten, auch nur 1 Cent von der Wahrheit abzuweichen, auch unaufgefordert alle diesbezüglichen Zahlen offenzulegen und auf Tricksereien zu verzichten. Das wäre vor 20, 30 Jahren noch ganz anders gewesen.

Ob Pwc diesem "neuen Denken" anhängt oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Falls nicht wäre ein Schuldabwälzen auf den Kunden, der ja "die Wahl" hätte, jedenfalls nicht haltbar. Denn es geht auch anders. Siehe oben.
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Zu PWC kann ich nichts sagen, aber der öffentliche Druck ist zum Glück hoch. Schlechte Presse ist allgemein nicht gewollt. Ich würde vermuten, dass aggressive Steuerplanung auch bei denen nicht ohne Weiteres durchzukriegen ist bzw. auf einer roten Liste steht.

Es wird aber in Zeiten von BEPS insgesamt immer schwieriger „Gewinne“ in Ländern zu machen, in denen man nicht operativ tätig ist. Zumindest wirds blöd, wenn es sich um hohe Summen handeln sollte und es öffentlich wird (steuerliche Korrekturen gibt es meistens auch noch). Die Lufthansa musste ja kürzlich auch erstmal ihr Handeln erklären.

Es bleibt auf jeden Fall spannend, wo es nun am Ende insgesamt hingeht. Es sind auf jeden Fall auch positive Strömungen/Entwicklungen zu beobachten.
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propain schrieb:

Ob der Mandant schuldig ist bestimmt erst das Gericht mit dem Urteil. Der Anwalt ist dazu da darauf zu achten das die Rechte des Angeklagten gewahrt bleiben, das alles mit rechten Dingen zugeht. Würde es keine Anwälte geben würden einige Unschuldige hinter Gitter sitzen.


Nein, das Gericht bestimmt nur ob jemand schuldig gesprochen wird im Sinne des deutschen Rechtssystems, nicht ob diese Person schuldig ist. Als Katholik kann ich da so bestimmt mit 200 bis 300 Priestern als Beispiel dienen.

Und (da habe ich mich nicht klar ausgedrückt) es ging mir nicht um Strafrecht, sondern eher Wirtschaftsrecht.
Wie viele Anwälte verdienen denn weitaus mehr mit dem Durchdrücken des Rechts des Reicheren als eben der kleine Strafverteidiger, der wirklich die Rechte des Angeklagten wahren möchte?

Aus Spass, recherchiere mal was Du alles machen musst, wenn Du morgen als kleine Privatperson die Erfindung des Jahrhunderts machst und dafür dann das Patent anmelden möchtest.
Spoiler: Bereite schon mal den Insolvenzantrag vor.

Es ging mir nur darum, dass in jedem Bereich des Lebens, auch des notwendigen es moralisch widerliche Personen und Entscheidungen gibt, ganz egal wie gut es das System eigentlich meinte.
Und bei einer Wertung sollte man dies immer beachten und nicht von einem Podest die Moralkeule nach unten schwingen.
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SemperFi schrieb:

Es ging mir nur darum, dass in jedem Bereich des Lebens, auch des notwendigen es moralisch widerliche Personen und Entscheidungen gibt, ganz egal wie gut es das System eigentlich meinte.
Und bei einer Wertung sollte man dies immer beachten und nicht von einem Podest die Moralkeule nach unten schwingen.


Ich wollte das eigentlich präziser ausführen in Bezug auf PwC, aber Junior hat andere Pläne und der ist Chef.
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Verstehe vollkommen, was du meinst. Dein Schluss, dass letztendlich der Kunde entscheidet, ist auch nachvollziehbar.

Allerdings ist das Ganze doch schon immer ein Hase-und-Igel-Spiel. Bei dem die Beratergesellschaften die Igel sind, deren Geschäftsmodell es ist, Schlupflöcher auszumachen. Das ist denen ja nicht in den Schoß gefallen, sondern das Ergebnis zielgerichteter Arbeit. Eine Arbeit, die darauf ausgerichtet ist, einem Staat Steuereinnahmen vorzuenthalten, ohne die Gesetze zu verletzen.

Wenn der Hase dann flexibel und entscheidungsfreudig ist, schließt er die Schlupflöcher und das Spiel geht von vorne los. Oft fehlen ihm dazu aber die Mittel, denn er ist auf andere Staaten angewiesen, ihm dabei zu helfen. Was oft nicht gelingt.

Letztendlich ist es eine Sache, die Gesetzeslücken nutzt. Da dies für die Kunden bares Geld bedeutet, werden die meisten kaum ablehnen. Fragwürdig bleibt das Eruieren, Entdecken und Nutzbarmachen von Gesetzeslücken, bei denen der öffentlichen Hand ein beträchtlicher Schaden entsteht, trotzdem. Gerade wenn es das Geschäftsmodell ist.
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Du hast bei deinem Hase-und-Igel Beispiel (was ich übrigens genauso sehe) aber den Mandanten vergessen. Er trifft am Ende die Entscheidung bzgl. einer Steueroptimierung.

Darüberhinaus macht PwC übrigens nur ein Bruchteil der Umsätze mit Steuerberatung. Großteil entfällt auf Wirtschaftsprüfung sowie Management- und Transaktionsberatung (zB aktuell die Beratung rund um die Nachfolge bei Vapiano). Und ja, das hat alles nichts mit Steuerberatung zu tun.
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Wie ist eure Meinung zur Partnerschaft mit PWC?  

Axel Hellmann, Eintracht-Vorstandsmitglied schrieb:
„Die Partnerschaft mit PwC eröffnet für Eintracht Frankfurt neue Möglichkeiten im Bereich der Digitalisierung und bietet PwC die Möglichkeit die besondere emotionale Plattform Profifußball für die eigenen innovativen geschäftlichen Projekte zu nutzen.Außerdem wollen wir das breite Spektrum an praktischer Erfahrung von PwC in den verschiedenen Unternehmensumfeldern bei der Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie nutzen, um für die Eintracht und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schnellstmöglich und dauerhaft zum sicheren Vollbetrieb zurückzukehren.“


Das breite Spektrum an praktischer Erfahrung oder die innovativen geschäftlichen Projekte, umfasste zum Beispiel auch die Wirtschaftsprüfung der Sachsen LB, LBBW, Bayern LB und der Commerzbank, die den deutschen Steuerzahler im Zuge der „Bankenkrise“ von 2008 insgesamt 59.000.000.000€ gekostet hat.

Ich möchte nicht die eventuelle Produktivität der Partnerschaft diskutieren oder in Frage stellen. Mir geht es um den ethischen und moralischen Konflikt und um die Werte für die PWC steht. Die BIG 4 und Unternehmen wie PWC höhlen den Rechtsstaat aus, sind die Architekten von Steuerschlupflöchern, Steueroasen und kosten den Bürger jährlich Milliarden. An dieser Stelle darf man auch nicht vergessen, dass sich die Aktivitäten nicht nur auf asoziale Steuerminimierung oder wie es PWC so schön formuliert, Steueroptimierung beschränkt. In Steueroasen werden Gelder von Terroristen, Menschenhändlern, Waffenhändlern und Drogenkartellen gewaschen oder verschoben.

Alle Werte die unserer Präsidenten Peter Fischer vertritt und die Eintracht-Familie im Geist einen, werden hier meiner Auffassung nach mit Füßen getreten.

Wie ist eure Meinung zu diesem Thema?
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Andy Gerdes schrieb:

Mir geht es um den ethischen und moralischen Konflikt und um die Werte für die PWC steht. Die BIG 4 und Unternehmen wie PWC höhlen den Rechtsstaat aus, sind die Architekten von Steuerschlupflöchern, Steueroasen und kosten den Bürger jährlich Milliarden. An dieser Stelle darf man auch nicht vergessen, dass sich die Aktivitäten nicht nur auf asoziale Steuerminimierung oder wie es PWC so schön formuliert, Steueroptimierung beschränkt. In Steueroasen werden Gelder von Terroristen, Menschenhändlern, Waffenhändlern und Drogenkartellen gewaschen oder verschoben.


Andy geht es um den ethischen und moralischen Konflikt. Diese Prüfung ist zulässig und auch im Zweifel notwendig.
Er bringt dann im gleichen Absatz bereits das Ergebnis seiner Überlegungen. "Aushöhlung des Rechtsstaates" "asoziale Steuerminimierung" und die Herstellung einer indirekten Verbindung zu Finanztransaktionen von "Terroristen, Menschenhändlern, Waffenhändlern und Drogenkartellen". Warum sollte er sie sonst erwähnt haben?
Damit wird PWC auf eine Ebene mit Verbrecherorganisationen gestellt. Dies halte ich nicht für angemessen.

Das PWC im Rahmen ihrer Aktivitäten juristische Verfahren hatte und auch Urteile wegen Versäumnisse ihrer Prüfungspflicht hinnehmen musste ist unbestritten. Verfahren, die ähnlicher Art die Deutsche Bank zuhauf hatte und hat. Und die Commerzbank auch. Werden diese beiden Sponsoren auch mit einer Prüfung der Vereinbarung mit den Werten der Eintracht unterzogen?    

Die Werte der Eintracht. die Präsident Peter Fischer vertritt, werden Andys Auffassung nach mit "Füßen getreten".
Ich gehe davon aus, dass die Kooperation mit PWC im Vorstand, mit dem Präsidenten, dem Aufsichtsrat besprochen wurde und eine Zustimmung hierzu vorliegt.
So bleibt für mich, die Einschätzung von Andy ist eine persönliche Einzelmeinung die ihm zusteht. Zustimmen kann ich ihm nicht.    
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Wie ist eure Meinung zur Partnerschaft mit PWC?  

Axel Hellmann, Eintracht-Vorstandsmitglied schrieb:
„Die Partnerschaft mit PwC eröffnet für Eintracht Frankfurt neue Möglichkeiten im Bereich der Digitalisierung und bietet PwC die Möglichkeit die besondere emotionale Plattform Profifußball für die eigenen innovativen geschäftlichen Projekte zu nutzen.Außerdem wollen wir das breite Spektrum an praktischer Erfahrung von PwC in den verschiedenen Unternehmensumfeldern bei der Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie nutzen, um für die Eintracht und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schnellstmöglich und dauerhaft zum sicheren Vollbetrieb zurückzukehren.“


Das breite Spektrum an praktischer Erfahrung oder die innovativen geschäftlichen Projekte, umfasste zum Beispiel auch die Wirtschaftsprüfung der Sachsen LB, LBBW, Bayern LB und der Commerzbank, die den deutschen Steuerzahler im Zuge der „Bankenkrise“ von 2008 insgesamt 59.000.000.000€ gekostet hat.

Ich möchte nicht die eventuelle Produktivität der Partnerschaft diskutieren oder in Frage stellen. Mir geht es um den ethischen und moralischen Konflikt und um die Werte für die PWC steht. Die BIG 4 und Unternehmen wie PWC höhlen den Rechtsstaat aus, sind die Architekten von Steuerschlupflöchern, Steueroasen und kosten den Bürger jährlich Milliarden. An dieser Stelle darf man auch nicht vergessen, dass sich die Aktivitäten nicht nur auf asoziale Steuerminimierung oder wie es PWC so schön formuliert, Steueroptimierung beschränkt. In Steueroasen werden Gelder von Terroristen, Menschenhändlern, Waffenhändlern und Drogenkartellen gewaschen oder verschoben.

Alle Werte die unserer Präsidenten Peter Fischer vertritt und die Eintracht-Familie im Geist einen, werden hier meiner Auffassung nach mit Füßen getreten.

Wie ist eure Meinung zu diesem Thema?
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Andy Gerdes schrieb:

Wie ist eure Meinung zur Partnerschaft mit PWC?  

Axel Hellmann, Eintracht-Vorstandsmitglied schrieb:
„Die Partnerschaft mit PwC eröffnet für Eintracht Frankfurt neue Möglichkeiten im Bereich der Digitalisierung und bietet PwC die Möglichkeit die besondere emotionale Plattform Profifußball für die eigenen innovativen geschäftlichen Projekte zu nutzen.Außerdem wollen wir das breite Spektrum an praktischer Erfahrung von PwC in den verschiedenen Unternehmensumfeldern bei der Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie nutzen, um für die Eintracht und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schnellstmöglich und dauerhaft zum sicheren Vollbetrieb zurückzukehren.“


Das breite Spektrum an praktischer Erfahrung oder die innovativen geschäftlichen Projekte, umfasste zum Beispiel auch die Wirtschaftsprüfung der Sachsen LB, LBBW, Bayern LB und der Commerzbank, die den deutschen Steuerzahler im Zuge der „Bankenkrise“ von 2008 insgesamt 59.000.000.000€ gekostet hat.

Ich möchte nicht die eventuelle Produktivität der Partnerschaft diskutieren oder in Frage stellen. Mir geht es um den ethischen und moralischen Konflikt und um die Werte für die PWC steht. Die BIG 4 und Unternehmen wie PWC höhlen den Rechtsstaat aus, sind die Architekten von Steuerschlupflöchern, Steueroasen und kosten den Bürger jährlich Milliarden. An dieser Stelle darf man auch nicht vergessen, dass sich die Aktivitäten nicht nur auf asoziale Steuerminimierung oder wie es PWC so schön formuliert, Steueroptimierung beschränkt. In Steueroasen werden Gelder von Terroristen, Menschenhändlern, Waffenhändlern und Drogenkartellen gewaschen oder verschoben.

Alle Werte die unserer Präsidenten Peter Fischer vertritt und die Eintracht-Familie im Geist einen, werden hier meiner Auffassung nach mit Füßen getreten.

Wie ist eure Meinung zu diesem Thema?

Wenn du dich besser informiert hättest, wüsstest du, dass die Big 4 den rechtsstaat eben nicht aushöhlen. Sondern auch noch mit ihm zusammenarbeiten. Zudem gibt es ein Gesetz, dass eine WpG, sofern sie Prüfer eines Unternehmens ist, dieses nicht oder nur ziemlich eingeschränkt beraten darf.

Über Jojos Quatsch, dass "der Vater einer Freudin dort ein Hohes Tier ist und die veile Sachen haben und machen die keiner braucht" kann ich auch nur lachen. Kennst du denn das Tagesgeschäft alles Abteilungen? Ich denke du weißt darübre gar nichts. Sie machen eben Sachen, die sehr sehr viele brauchen, daher sind sie auch so Umsatzstark.

Man könnte das ganze aber auch mal von einer anderen Seite betrachten. Wer unterstützt denn die ganzen großen Unternehmen und Banken etc. aktuell dabei, die Nachhaltigskeitsvorgaben der Europäischen Kommission (die wirklich so schlecht ausdefiniert sind, dass man sich Fragen muss, wie diese Politiker dafür überhaupt Geld verdienen lönnen, das macht ein Grundschüler besser) umzusetzen?  Dig BIG4 lösen nämlich einfach verdammt viele Probleme für Unternehmen, was sehr positiv zu deuten ist.

Und letztendlich sagte es schon der ExilNRWler, nicht die BIG4 treffen entscheidungen, sondern die Unternehmen selbst. Die Beratung ist, wie der Name schon sagt, einfach nur eine Beratung und kein Entscheider.
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Ich bin momentan leicht außer Gefecht, daher nur ne kurze Anmerkung hierzu: Der Consulting-Bereich "Digitale Transformation" und die klassische Wirtschaftsprüfung u. Steueroptimierung von denen haben meines Wissens nach wenig miteinander zu tun. Klar, es ist der gleiche Konzern, aber die handelnden Personen und ihr Mindset sind schon andere.
Zum Thema Steueroasen: Natürlich sind die Big 4 da beteiligt, in dem sie solche Lösungen erarbeiten. Da auf den Kunden abzustellen, ist mir auch zu simpel. Das eigentliche Problem liegt aber im System, welches dieses Gebahren legal zulässt.


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