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Verhalten der Fans

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Robby1976 schrieb:

also du bist aber auch ein ziemlicher Provokant, der jede Diskussion zu unterbinden versucht, eigentlich schade für eine sachlich geführte Diskussion.......

Unterbinden will ich überhaupt nichts, kann aber eine gegenteilige Meinung vertreten....oder willst du die unterbinden....?
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cm47 schrieb:

Robby1976 schrieb:

also du bist aber auch ein ziemlicher Provokant, der jede Diskussion zu unterbinden versucht, eigentlich schade für eine sachlich geführte Diskussion.......

Unterbinden will ich überhaupt nichts, kann aber eine gegenteilige Meinung vertreten....oder willst du die unterbinden....?

Du bist nicht gemeint.🙋
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Maxfanatic schrieb:

WürzburgerAdler schrieb:


Was die Polizeieinsätze angeht, bin ich ebenfalls bei dir, allerdings muss man hier auch sagen, dass der Protest gegen überzogenes Vorgehen sehr wohl stattfindet, auch hier. Es ist also nicht so, dass man dieses (Pyro etc.) verdammt und das andere (Pfefferspray oder Gewalt gegen Unbeteiligte) toleriert.


Da steht aber der Aufschrei, medial sowie hier und anderswo im Internet, nun zu keinem Verhältnis. Vielleicht auch, weil es gerade auswärts fast schon dazu gehört. Selbst ich rege mich ja nicht mehr über Schikanen auf, bei denen Menschen ohne Fußballaffinität aus allen Wolken fallen, wenn man sie erzählt. Aber da driften wir sicherlich vom Thema ab. Wo du aber Rockkonzerte ansprichst: Ich habe in den letzten Monaten gleich mehrere Konzerte gesehen, bei denen Pyro gezündet wurde. Auch in unkontrollierbaren Menschenmengen...

Macht die Sache nicht besser. Aber wo wir gerade dabei sind: Vergleiche doch mal die Römerfeiern 2018 und 2022. Keine Eskalation?
Rücksichtslos. Nichts anderes fällt mir zu 2022 ein.
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WürzburgerAdler schrieb:


Macht die Sache nicht besser. Aber wo wir gerade dabei sind: Vergleiche doch mal die Römerfeiern 2018 und 2022. Keine Eskalation?
Rücksichtslos. Nichts anderes fällt mir zu 2022 ein.


Bedaure, den Vergleich kann ich nicht so richtig anstellen, weil ich 2022 größtenteils IM Römer war (Nein, nicht auf Einladung der Eintracht, bevor da jetzt wieder jemand kommt ). Rein von den Bildern sehe ich keinen großen Unterschied, auch wenn das eine später am Abend war und dadurch natürlich anders wirkt. Was ich allerdings gesehen habe ist, dass es in den Tagen rund um den Europapokaltriumph in FFM zu sehr viel Pyro und teilweise auch kleineren Ausschreitungen kam. Allerdings auch an den Tagen, an denen die komplette aktive Fanszene in Sevilla war.
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WürzburgerAdler schrieb:


Macht die Sache nicht besser. Aber wo wir gerade dabei sind: Vergleiche doch mal die Römerfeiern 2018 und 2022. Keine Eskalation?
Rücksichtslos. Nichts anderes fällt mir zu 2022 ein.


Bedaure, den Vergleich kann ich nicht so richtig anstellen, weil ich 2022 größtenteils IM Römer war (Nein, nicht auf Einladung der Eintracht, bevor da jetzt wieder jemand kommt ). Rein von den Bildern sehe ich keinen großen Unterschied, auch wenn das eine später am Abend war und dadurch natürlich anders wirkt. Was ich allerdings gesehen habe ist, dass es in den Tagen rund um den Europapokaltriumph in FFM zu sehr viel Pyro und teilweise auch kleineren Ausschreitungen kam. Allerdings auch an den Tagen, an denen die komplette aktive Fanszene in Sevilla war.
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Maxfanatic schrieb:

Was ich allerdings gesehen habe ist, dass es in den Tagen rund um den Europapokaltriumph in FFM zu sehr viel Pyro und teilweise auch kleineren Ausschreitungen kam.

Das wundert mich nicht.
Die Frankfurter Fanszene hat ja Pyro auch nicht erfunden.

Ist hier sonst noch jemand der Meinung, es sei kein großer Unterschied zwischen 2018 und 2022 gewesen? Vielleicht bin ich auch nicht mehr von dieser Welt, kann schon sein. Aber diese Fackelorgie mitten auf dem Platz fand ich schon extrem rücksichtslos. Hauptsache, es brennt, wo, mit wem und wann ist scheißegal.
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Lasst bitte die persönlichen Spitzen gegenüber Usern bleiben und lasst es bitte auch bleiben, eine euch unliebsame Gruppe von Menschen als „Einzeller“ etc. zu bezeichnen. Beides hilft in einer sachlichen Diskussion nicht weiter.
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vonNachtmahr1982 schrieb:

cm47 schrieb:

Robby1976 schrieb:

also du bist aber auch ein ziemlicher Provokant, der jede Diskussion zu unterbinden versucht, eigentlich schade für eine sachlich geführte Diskussion.......

Unterbinden will ich überhaupt nichts, kann aber eine gegenteilige Meinung vertreten....oder willst du die unterbinden....?

Ich verstehe das man sich im höheren Alter immer angesprochen fühlt... aber ich glaube Robby1976 hat dich gar nicht gemeint. 😉

Falls meine Meinung an den falschen Ansprechpartner gerichtet war, entschuldige ich mich sofort dafür, weil nicht beabsichtigt....an meiner Meinung ändert das aber nichts..
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Alles gut, in einer Diskussion kann das schon mal passieren und ich will auch niemanden was vorschreiben, aber manche versuchen die Diskussion ins lächerliche zu ziehen oder mit provokanten Äußerungen zum erliegen zu bringen.

Allerdings sehe ich es  nicht ganz so wir du, in meiner Sicht war es früher im Fussballstadion und drum herum viel gewaltätiger als es heute ist. Die ganzen Hools die sich nur daruf gefreut haben sich zu prügeln, dann der Alkohol der unkontrolliert abgegeben wurde, bis hin zu den unschönen Bildern in Sheffield, in Brüssel oder der tote Polizist bei der WM in Frankreich. Über sowas spricht man Gott sei dank heute nicht mehr und gerade unsere Fanszene wird von vielen bewundert, auch wenn du es nicht so siehst die Ultras und ihre Auftritte sorgen gewollt oder ungewollt, für einen höheren Bekanntheitsgrad, welcher sich definitiv monetär auswirkt. Man muss jetzt auch nicht so tun als ob die Ultras das personelle Böse sind, ich empfand die ganzen Hooligan Gruppierungen von damals viel viel schlimmer. Haste die falsche Kutte im falschen Bezirk angehabt, warste ratzfatz beim Zahnarzt.
Die Fussballfans von heute haben im Gegensatz zu den von früher auch ein gewisses standing in der Bevölkerung, auch das muss man anerkennen, heute versucht man den Gegner mit Choreos zu beindrucken, oder mit lustigen Aktionen wie in Mainz(Flugzeug, Bannertausch...)früher mit Gewalt.  

Aber nichts desto trotz gibt es auch für die Ultras Grenzen, eine davon ist sicherlich das keine Feuerwerkskörper, egal welcher Art, die Hand verlassen bzw in andere Blöcke geworfen werden. aber wie ich schon schrieb sind es denn immer nur die Ultras(Antwerpen) oder jugendliche Trittbrettfahrer. Ich denke der SGE ist nicht damit geholfen alles zu verteufeln was die Ultras so organisieren, Haltung gegen Investoren, Montagsspiele, Abgrenzung zu Rechten, Choreos, usw.
Es soll sogar schon vorgekommen sein das potentielle Spieler zu einem Spiel eingeladen wurden um sich von der grandiosen Stimmung zu überzeugen, auch das sollte erwähnt werden. ABer es soll halt auch kein Freifahrtschein sein, um Aktionen wie das Leuchtspur verschiessen zu relativieren. Denn das ist gefährlich und kann wirklich ernsthafte Verletzungen mit sich bringen.

Daher ist es auch super das wir so ein tolles Forum haben, um solche Sachen auch diskutieren zu können. Manch einer nimmt auch aus diesen Diskussionen was mit.
Was es aber nicht braucht ist getrennte Lager innerhalb der Fanszene, letztendlich geht es im Geiste doch nur um die SGE!
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Alles gut, in einer Diskussion kann das schon mal passieren und ich will auch niemanden was vorschreiben, aber manche versuchen die Diskussion ins lächerliche zu ziehen oder mit provokanten Äußerungen zum erliegen zu bringen.

Allerdings sehe ich es  nicht ganz so wir du, in meiner Sicht war es früher im Fussballstadion und drum herum viel gewaltätiger als es heute ist. Die ganzen Hools die sich nur daruf gefreut haben sich zu prügeln, dann der Alkohol der unkontrolliert abgegeben wurde, bis hin zu den unschönen Bildern in Sheffield, in Brüssel oder der tote Polizist bei der WM in Frankreich. Über sowas spricht man Gott sei dank heute nicht mehr und gerade unsere Fanszene wird von vielen bewundert, auch wenn du es nicht so siehst die Ultras und ihre Auftritte sorgen gewollt oder ungewollt, für einen höheren Bekanntheitsgrad, welcher sich definitiv monetär auswirkt. Man muss jetzt auch nicht so tun als ob die Ultras das personelle Böse sind, ich empfand die ganzen Hooligan Gruppierungen von damals viel viel schlimmer. Haste die falsche Kutte im falschen Bezirk angehabt, warste ratzfatz beim Zahnarzt.
Die Fussballfans von heute haben im Gegensatz zu den von früher auch ein gewisses standing in der Bevölkerung, auch das muss man anerkennen, heute versucht man den Gegner mit Choreos zu beindrucken, oder mit lustigen Aktionen wie in Mainz(Flugzeug, Bannertausch...)früher mit Gewalt.  

Aber nichts desto trotz gibt es auch für die Ultras Grenzen, eine davon ist sicherlich das keine Feuerwerkskörper, egal welcher Art, die Hand verlassen bzw in andere Blöcke geworfen werden. aber wie ich schon schrieb sind es denn immer nur die Ultras(Antwerpen) oder jugendliche Trittbrettfahrer. Ich denke der SGE ist nicht damit geholfen alles zu verteufeln was die Ultras so organisieren, Haltung gegen Investoren, Montagsspiele, Abgrenzung zu Rechten, Choreos, usw.
Es soll sogar schon vorgekommen sein das potentielle Spieler zu einem Spiel eingeladen wurden um sich von der grandiosen Stimmung zu überzeugen, auch das sollte erwähnt werden. ABer es soll halt auch kein Freifahrtschein sein, um Aktionen wie das Leuchtspur verschiessen zu relativieren. Denn das ist gefährlich und kann wirklich ernsthafte Verletzungen mit sich bringen.

Daher ist es auch super das wir so ein tolles Forum haben, um solche Sachen auch diskutieren zu können. Manch einer nimmt auch aus diesen Diskussionen was mit.
Was es aber nicht braucht ist getrennte Lager innerhalb der Fanszene, letztendlich geht es im Geiste doch nur um die SGE!
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Robby1976 schrieb:

in meiner Sicht war es früher im Fussballstadion und drum herum viel gewaltätiger als es heute ist. Die ganzen Hools die sich nur daruf gefreut haben sich zu prügeln, dann der Alkohol der unkontrolliert abgegeben wurde,

Da kann ich dir aus eigenem Erleben, auch als Beteiligter, nur zustimmen, es war wirklich so.
Wir waren verrufen, verschrieen und berüchtigt und waren auch noch stolz darauf....heute im Rückblick völlig hirnrissig.
Das ist aber nur der eine Teil.
Es gab auch Auseinandersetzungen innerhalb des Stadions, obwohl es eigentlich strikt vermieden werden sollte, um der Eintracht nicht zu schaden.
Das Problem war halt, das es damals noch keine Blocktrennungen gab, auch keinen ausgewiesenen Gästeblock.
Gegnerische Fans konnten sich im ganzen Stadion verteilen, bevorzugt natürlich zu den Heimfans, um zu provozieren.
Da waren Konflikte schon vorprogrammiert, der noch recht billige Alkohol tat sein übriges dazu....bei Auswärtsfahrten zu besonders verhassten Klubs war es ähnlich, als wir in deren Block gingen..
Ich will nichts beschönigen, es war in den Auswirkungen komplette Scheiße.
Aber das hatte doch eine andere Qualität, weil wir nur die anderen Fans im Fokus hatten und keine Unbeteiligten.
Trotzdem war es Mist und das ist es auch heute, nur eben in anderer Form.
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Es wäre sicherlich schonmal ein Anfang, wenn man nicht vor jeder Europapokalpartie etwas von Schlägerien am Vorabend lesen würde. Warum man selbst in Sevilla, Rangers Fans angreifen musste, würde mich auch mal interessieren. Gefühlt gab es ja bei jedem EL-Auswärtsspiel vorher Stress. Da kann mir keiner erzählen, dass das so gehäuft auch durch andere Fanszenen passiert.
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CG1899 schrieb:

Es wäre sicherlich schonmal ein Anfang, wenn man nicht vor jeder Europapokalpartie etwas von Schlägerien am Vorabend lesen würde. Warum man selbst in Sevilla, Rangers Fans angreifen musste, würde mich auch mal interessieren. Gefühlt gab es ja bei jedem EL-Auswärtsspiel vorher Stress. Da kann mir keiner erzählen, dass das so gehäuft auch durch andere Fanszenen passiert.

Ich kann dir sagen, dass in Sevilla ein einzelner betrunkener Rangersfan unsere Gruppe von 8-9 Frankfurtern, die friedlich an nem Tisch saß und Bier getrunken hat, mit Sprüchen wie "Fck Frankfurt" mehrfach provozieren wollte. Wir sind entspannt sitzen geblieben, aber dass so jemand früher oder später auf die Schnauze bekommt, wenn er das bei jeder Frankfurter Gruppe macht, ist für mich weder überraschend noch würde ich da die Ursache bei den "bösen Frankfurtern" sehen. Gerade wenn man die Anzahl Fans beachtet, war Sevilla doch sehr friedlich.

Der letzte Satz stimmt nicht. In Europa gibt es etliche Fanszenen, die regelmäßig im Europapokal durch Angriffe auf gegnerische Fans auffallen. Unsere organisierte Fanszene ist sicherlich nicht immer friedlich aufgetreten, keine Frage. Mir sind allerdings keine größeren Aktionen außerhalb der Stadien bekannt, welche sich nicht gegen "gleichgesinnte" Fans bzw. Fangruppen richteten. Das ist bei vielen anderen Fangruppen, die - teilweise auch mit Waffengewalt - jeden Gegnerfan angreifen, den sie erwischen können, deutlich anders. Wer regelmäßig in Europa mit dabei war und sich vorher informiert hat, weiß das auch.
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Ich habe jetzt die letzten drei Tage sehr interessiert mitgelesen und fand die Diskussion größtenteils auch sehr gut.

Ich will auch gar nicht alles wiederkäuen, was hier von allen Seiten richtigerweise gesagt wurde. Aber gerade weil ich Dich, Max, immer wieder als reflektierenden und reflektierten Diskussionsteilnehmer wahrgenommen habe (auch wenn ich Deine Meinung in vielerlei Hinsicht nicht teile), kann ich mir die Frage, die mir seit Jahren immer wieder durch den Kopf geht, und auf die ich noch nie eine wirklich für mich nachvollziehbare Antwort bekommen habe, nicht verkneifen:

Warum? Warum schießt man potentiell gefährliche Leuchtspurmunition in Blöcke oder aufs Spielfeld? Warum schmeißt man Böller in Blöcken?

Ich verstehe es wirklich nicht. Weder ist schön anzusehen oder anzuhören noch ist es stimmungsfördernd oder die Mannschaft unterstützend.

Eine koordinierte Pyroshow im eigenen Block finde ich ja auch ganz ansprechend. Ich würde es mir halt verkneifen, wenn es mich potentiell ein Geisterspiel kostet. Aber da verstehe ich die Motivation. Ist halt rücksichtslos gegenüber allen anderen Fans, die dann mit ausgesperrt werden, aber das ist ein anderes Thema. Gilt auch für Platzstürme, auch wenn ich das gegen West Ham primär albern fand; und mit Feiern hatte das teilweise auch weniger zu tun, wie man aus Reihen des Presswerks lesen konnte. Aber auch dafür könnte ich eventuell noch Verständnis aufbringen.

Aber warum Dritte, ob Spieler oder Fans, egal ob eigene oder gegnerische, egal ob Linke oder Faschos, wirklich mit Raketen, Leuchtspur und Böllern gefährden?

Der Böller gegen Antwerpen kam nach meiner Kenntnis übrigens definitiv nicht von UF-Mitgliedern. Macht es aber auch nicht besser. Auch diesem Menschen würde ich gerne die Frage nach dem Warum stellen.

Und, Max, Deine Verweise auf Pyro bei Rockkonzerten etc. sind der reinste Whataboutism und für die Diskussion hier nicht relevant. Ich finde diese Unart gerade bei Metal- und Punk-Konzerten eher bedenklich. Bruce Dickinson hat kürzlich seinen Auftritt unterbrochen, um so einen Zündler zur Rede zu stellen. Es ist also mitnichten so, dass da jeder mit zweierlei Maß misst.
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brodo schrieb:


Hat jahrelang in Frankfurt ziemlich okay funktioniert, dass man als heterogene Kurve alle hat machen lassen hat und sich gegenseitig nicht übermäßig auf den Keks ging.



Ich weiß nicht, ob ich das richtig interpretiere, aber wenn du damit sagen willst, dass das alles lange funktioniert hätte aber jetzt nicht mehr, ist das völliger Quark - sorry. Seit ich aktiv zum Fußball fahre gibt es diese Diskussionen. 2001 Hannover auswärts sind schon Raketen in Heimblöcke geflogen, 2002 nach dem Heimspiel gegen Oberhausen gab es dann rund 80 Stadionverbote. Zu jener Zeit wurden sogar Podiumsdiskussionen zum Thema Pyro in der Licher Lounge veranstaltet. 2005 rum wurden dann Fahnen etc. in der Heimkurve verboten - wegen Pyro auswärts, vermutlich in Karlsruhe. 2006/2007 war dann mal nicht Pyro das Problem, sondern dass die blöden Ultras wegen Stadionverboten in großen Teilen nicht mehr bei den Profis aufgetreten sind, damals gabs sogar Spruchbänder "dagegen" und ein stattliches Pfeifkonzert gegen die Boykotteure vs Bielefeld. Ebenfalls Karlsruhe 2009 gab es die nächsten Riesendiskussionen, Strafe waren damals glaube sowas um die 40.000 € und dafür gabs dann personalisierte Tickets. 2011 (?) Leverkusen der nächste Aufreger, 2013 in der Europaleague das gewohnte Bild: Pyro, Strafen, Geisterspieldrohungen, Diskussionen. 2016 nach Magdeburg wurde bspw auf der Waldtribüne scharf gegen Ultras geschossen, dann das von dir angesprochene Mailand und kurz vor Corona Mainz auswärts und der Montagsboykott gegen Union.

Das ist jetzt wirklich nur eine kleine Auswahl der Geschehnisse und bei allen war es durch die Bank so, dass es riesige Aufregung in den Medien und im Internet gab. Und in begrenztem Maße auch im Stadion, wenngleich ich das sogar früher als sehr viel deutlicher in Erinnerung habe als heutzutage. Was sich geändert hat ist doch lediglich die Art der Bestrafung: Früher hat der Verein Sanktionen ausgesprochen, von Stadionverboten mit der Gießkanne und überhaupt nicht für die betreffenden Vorfälle bis hin zu Fahnenverboten usw. usf. Nach wenigen Wochen war das meistens wieder aufgehoben, also völlig sinnlos. Eine Zeitlang gab es beim DFB drakonischere Strafen wie Block, Auswärts und Stadiensperren, mittlerweile gibt es dies nicht mehr, was die "inländische" Debatte plötzlich entspannt hat (offenbar ist dann doch nicht Pyro selbst das Problem). Dafür gibt es solche Strafen weiterhin bei der UEFA, seit wir dort regelmäßig teilnehmen, verlagern die Diskussionen sich dorthin.

Nicht, dass ich all das brauchen würde - vor allem, weil überdeutlich ist, dass häufig eben die Strafen und deren Art zu den Diskussionen führen und nicht die Vorfälle selbst. Mir wird Pyro generell von beiden Seiten viel zu wichtig genommen, es ist fast schon albern. Man mag ja kaum glauben, dass seit 20 Jahren mit solcher Verve über eine achsogefährliche Sache gestritten wird, ohne dass es in dem Zeitraum hier überhaupt nennenswert zu Verletzungen oder schlimmerem gekommen ist. Aber "früher" war da bei weitem nicht alles "besser" und die "Jetzt reichts aber endgültig" und "Das Ende der Fahnenstange ist erreicht" - Beiträge gab es auch schon 2001.

Auch Beiträge mit dem Tenor von "Einige Ultras haben allerdings inzwischen  den Bezug zur  Realität verloren. Da sind nach meiner persönlichen Wahrnehmung viele  Kaputte bei den Auswärtsspielen unterwegs und diese Deppen werden auf Dauer die Kurve spalten. Wenn die nicht eingebremst werden." kann der geneigte Leser hier, wenn er sucht, sicherlich jedes einzelne Jahr, seit es das Forum gibt, finden.

Im Übrigen ging ich nach Mailand - was wirklich sackdämlich war - auch davon aus, dass es wirklich schwerwiegendere Verwerfungen geben würde. Aber schon gegen Benfica und Chelsea war davon halt tatsächlich überhaupt nichts mehr zu merken (liegt sicher auch daran, dass es eben letztlich keine Auswärtssperre gab, an der sicher genausowenig jemand Interesse hatte wie an einem CL-Geisterspiel). Und in Berlin war die Reaktion des Gästeblockes auf das verspätete Eintreffen von UF (ja, die Busse standen schlicht im Stau) auch nicht die, die man nach Lektüre von Internet und BILD hätte erwarten können, sondern überraschenderweise Jubel und Applaus.

Offensichtlich werden also schlichtweg immer Dinge passieren, die "übers Ziel hinausschießen", genauso wird es daraufhin Kritik und Aufregung geben und in der Stadionrealität verschwimmt das ganze wieder. Übrigens war das auch schon so, bevor es UF gab, irgendwelche rosaroten Bilder von dem tollen G-Block damals, in dem niemals nie was schlimmes passiert sei, sind halt totaler Unfug.
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Maxfanatic schrieb:

brodo schrieb:


Hat jahrelang in Frankfurt ziemlich okay funktioniert, dass man als heterogene Kurve alle hat machen lassen hat und sich gegenseitig nicht übermäßig auf den Keks ging.



Ich weiß nicht, ob ich das richtig interpretiere, aber wenn du damit sagen willst, dass das alles lange funktioniert hätte aber jetzt nicht mehr, ist das völliger Quark - sorry. Seit ich aktiv zum Fußball fahre gibt es diese Diskussionen.

Da hast du natürlich recht. Diskussionen dieser Art gibt es seit über 20 Jahren in unterschiedlichen Ausprägungen. Mir selbst geht es auch gar nicht um Pyro. Das ist mir egal, solange nix auf Menschen geschossen wird. Um was es mir ging sind eher persönliche Erfahrungen in letzter Zeit, die sich auf diese Passage hier beziehen:
Maxfanatic schrieb:

Auch Beiträge mit dem Tenor von "Einige Ultras haben allerdings inzwischen  den Bezug zur  Realität verloren. Da sind nach meiner persönlichen Wahrnehmung viele  Kaputte bei den Auswärtsspielen unterwegs und diese Deppen werden auf Dauer die Kurve spalten. Wenn die nicht eingebremst werden." kann der geneigte Leser hier, wenn er sucht, sicherlich jedes einzelne Jahr, seit es das Forum gibt, finden.



Als Beispiel ein persönliches Erlebnis aus Barcelona: Ein Kumpel wollte von mir ein Erinnerungsfoto vor dem Spiel im Camp Nou machen. Auf dem Bild war nur ich zu sehen und das weite Stadionrund. Es war wirklich keine einzige andere Person darauf zu identifizieren. Einfach nur als Erinnerung gedacht, weil so ein Auswärtsspiel vermutlich einmalig bleiben wird. Jedenfalls kommt ein Typ, schätzungsweise halb so alt wie ich hervorgeschossen und schlägt meinem Kumpel das Handy aus der Hand und brüllt ihn an: "Hier wird nicht fotografiert, du H.urensohn!". Wir haben das Handy aufgehoben und das Gespräch mit dem Typen gesucht. Ich hielt ihm das Handy hin und wollte ihm das Foto auf dem ramponierten Display zeigen, dass darauf nix schlimmes zu sehen ist. Er meinte zu mir "Laber mich nicht voll du Hu.rensohn und geht weiter hoch, was steht ihr denn hier unten rum, was bildet ihr euch ein, wer ihr seid!!??" Dialogbereitschaft also null vorhanden, obwohl ich mich wirklich im Griff hatte und freundlich mit ihm geredet habe.

Das sind Situationen, die hatte ich früher nicht im Eintracht-Block. Mag sein, dass ich früher einfach Glück hatte und nur mit den umgänglichen Leuten aus der aktiven Fanszene in Berührung kam und jetzt halt zwei-dreimal zufällig einfach an die Voll-Assis. geraten bin. Meine rein subjektive Schlussfolgerung ist halt die, dass der Ton rauer und respektloser geworden ist.

Und um das klar zu stellen: Ich kann es zu 100 % nachvollziehen, warum die Ultras nicht wollen, dass unten in der Kurve großartig gefilmt oder fotografiert wird. Dafür gibt es gute Gründe. Und sogenannte "Influencer" und Internet-Selbstdarsteller haben im Stadion nix verloren.  Und es geht mir auch nicht darum, dass der Spacken in Barcelona halb so alt war wie ich und ich vermutlich schon zur Eintracht gefahren bin, als der noch nicht mal im Sack von seinem Vadder war. Es geht mir um Respekt und vernünftigen Umgang untereinander. Völlig unabhängig vom Alter. Und erst Recht möchte ich niemandem Grenzüberschreitungen oder ein "übers Ziel hinaus schießen" absprechen, solange dadurch kein großer Schaden für unbeteiligte bei raus kommt. Aber Leute die sich so wenig im Griff haben, zu viel Testosteron oder einfach keine Impulskontrolle  oder was weiß ich für ein Problem haben, die haben nach meinem Verständnis nix in der Eintracht-Kurve verloren. Die sind nicht Eintracht Frankurt. Genau so wie die Deppen, die einen Ordner, der im Waldstadion knapp über Mindestlohn einfach seinen Job macht, verkloppen. Sowas ist nicht cool oder ehrenhaft, das ist einfach asozial und ehrenlos. Zumindest nach meinem Verständnis.
Maxfanatic schrieb:

Im Übrigen ging ich nach Mailand - was wirklich sackdämlich war - auch davon aus, dass es wirklich schwerwiegendere Verwerfungen geben würde. Aber schon gegen Benfica und Chelsea war davon halt tatsächlich überhaupt nichts mehr zu merken (liegt sicher auch daran, dass es eben letztlich keine Auswärtssperre gab, an der sicher genausowenig jemand Interesse hatte wie an einem CL-Geisterspiel). Und in Berlin war die Reaktion des Gästeblockes auf das verspätete Eintreffen von UF (ja, die Busse standen schlicht im Stau) auch nicht die, die man nach Lektüre von Internet und BILD hätte erwarten können, sondern überraschenderweise Jubel und Applaus.

Das sehe ich ähnlich. Es stimmt, dass das Stadionpublikum im großen und ganzen eher den Schulterschluss mit den Ultras sucht, sie zu schätzen weiß und über viele Dinge hinweg sieht, die auf Empörungs-Facebook, im Eintracht Forum oder in der Springerpresse weitaus vernichtender beurteilt werden. Auch ist es trotz Mailand und Corona und was sonst noch alles war immer wieder gelungen, die Kurve nicht zu spalten. Das ist sehr gut so, Und ich hoffe, dass der aktiven Fanszene daran gelegen ist, dass es in Frankfurt so bleibt.
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Maxfanatic schrieb:

brodo schrieb:


Hat jahrelang in Frankfurt ziemlich okay funktioniert, dass man als heterogene Kurve alle hat machen lassen hat und sich gegenseitig nicht übermäßig auf den Keks ging.



Ich weiß nicht, ob ich das richtig interpretiere, aber wenn du damit sagen willst, dass das alles lange funktioniert hätte aber jetzt nicht mehr, ist das völliger Quark - sorry. Seit ich aktiv zum Fußball fahre gibt es diese Diskussionen.

Da hast du natürlich recht. Diskussionen dieser Art gibt es seit über 20 Jahren in unterschiedlichen Ausprägungen. Mir selbst geht es auch gar nicht um Pyro. Das ist mir egal, solange nix auf Menschen geschossen wird. Um was es mir ging sind eher persönliche Erfahrungen in letzter Zeit, die sich auf diese Passage hier beziehen:
Maxfanatic schrieb:

Auch Beiträge mit dem Tenor von "Einige Ultras haben allerdings inzwischen  den Bezug zur  Realität verloren. Da sind nach meiner persönlichen Wahrnehmung viele  Kaputte bei den Auswärtsspielen unterwegs und diese Deppen werden auf Dauer die Kurve spalten. Wenn die nicht eingebremst werden." kann der geneigte Leser hier, wenn er sucht, sicherlich jedes einzelne Jahr, seit es das Forum gibt, finden.



Als Beispiel ein persönliches Erlebnis aus Barcelona: Ein Kumpel wollte von mir ein Erinnerungsfoto vor dem Spiel im Camp Nou machen. Auf dem Bild war nur ich zu sehen und das weite Stadionrund. Es war wirklich keine einzige andere Person darauf zu identifizieren. Einfach nur als Erinnerung gedacht, weil so ein Auswärtsspiel vermutlich einmalig bleiben wird. Jedenfalls kommt ein Typ, schätzungsweise halb so alt wie ich hervorgeschossen und schlägt meinem Kumpel das Handy aus der Hand und brüllt ihn an: "Hier wird nicht fotografiert, du H.urensohn!". Wir haben das Handy aufgehoben und das Gespräch mit dem Typen gesucht. Ich hielt ihm das Handy hin und wollte ihm das Foto auf dem ramponierten Display zeigen, dass darauf nix schlimmes zu sehen ist. Er meinte zu mir "Laber mich nicht voll du Hu.rensohn und geht weiter hoch, was steht ihr denn hier unten rum, was bildet ihr euch ein, wer ihr seid!!??" Dialogbereitschaft also null vorhanden, obwohl ich mich wirklich im Griff hatte und freundlich mit ihm geredet habe.

Das sind Situationen, die hatte ich früher nicht im Eintracht-Block. Mag sein, dass ich früher einfach Glück hatte und nur mit den umgänglichen Leuten aus der aktiven Fanszene in Berührung kam und jetzt halt zwei-dreimal zufällig einfach an die Voll-Assis. geraten bin. Meine rein subjektive Schlussfolgerung ist halt die, dass der Ton rauer und respektloser geworden ist.

Und um das klar zu stellen: Ich kann es zu 100 % nachvollziehen, warum die Ultras nicht wollen, dass unten in der Kurve großartig gefilmt oder fotografiert wird. Dafür gibt es gute Gründe. Und sogenannte "Influencer" und Internet-Selbstdarsteller haben im Stadion nix verloren.  Und es geht mir auch nicht darum, dass der Spacken in Barcelona halb so alt war wie ich und ich vermutlich schon zur Eintracht gefahren bin, als der noch nicht mal im Sack von seinem Vadder war. Es geht mir um Respekt und vernünftigen Umgang untereinander. Völlig unabhängig vom Alter. Und erst Recht möchte ich niemandem Grenzüberschreitungen oder ein "übers Ziel hinaus schießen" absprechen, solange dadurch kein großer Schaden für unbeteiligte bei raus kommt. Aber Leute die sich so wenig im Griff haben, zu viel Testosteron oder einfach keine Impulskontrolle  oder was weiß ich für ein Problem haben, die haben nach meinem Verständnis nix in der Eintracht-Kurve verloren. Die sind nicht Eintracht Frankurt. Genau so wie die Deppen, die einen Ordner, der im Waldstadion knapp über Mindestlohn einfach seinen Job macht, verkloppen. Sowas ist nicht cool oder ehrenhaft, das ist einfach asozial und ehrenlos. Zumindest nach meinem Verständnis.
Maxfanatic schrieb:

Im Übrigen ging ich nach Mailand - was wirklich sackdämlich war - auch davon aus, dass es wirklich schwerwiegendere Verwerfungen geben würde. Aber schon gegen Benfica und Chelsea war davon halt tatsächlich überhaupt nichts mehr zu merken (liegt sicher auch daran, dass es eben letztlich keine Auswärtssperre gab, an der sicher genausowenig jemand Interesse hatte wie an einem CL-Geisterspiel). Und in Berlin war die Reaktion des Gästeblockes auf das verspätete Eintreffen von UF (ja, die Busse standen schlicht im Stau) auch nicht die, die man nach Lektüre von Internet und BILD hätte erwarten können, sondern überraschenderweise Jubel und Applaus.

Das sehe ich ähnlich. Es stimmt, dass das Stadionpublikum im großen und ganzen eher den Schulterschluss mit den Ultras sucht, sie zu schätzen weiß und über viele Dinge hinweg sieht, die auf Empörungs-Facebook, im Eintracht Forum oder in der Springerpresse weitaus vernichtender beurteilt werden. Auch ist es trotz Mailand und Corona und was sonst noch alles war immer wieder gelungen, die Kurve nicht zu spalten. Das ist sehr gut so, Und ich hoffe, dass der aktiven Fanszene daran gelegen ist, dass es in Frankfurt so bleibt.
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brodo schrieb:

Und um das klar zu stellen: Ich kann es zu 100 % nachvollziehen, warum die Ultras nicht wollen, dass unten in der Kurve großartig gefilmt oder fotografiert wird. Dafür gibt es gute Gründe.

Die gleichen Gründe wieso auch Bankräuber gegen Überwachungskameras in den Banken sind. Nachvollziehen kann das jeder!
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brodo schrieb:

Und um das klar zu stellen: Ich kann es zu 100 % nachvollziehen, warum die Ultras nicht wollen, dass unten in der Kurve großartig gefilmt oder fotografiert wird. Dafür gibt es gute Gründe.

Die gleichen Gründe wieso auch Bankräuber gegen Überwachungskameras in den Banken sind. Nachvollziehen kann das jeder!
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Basaltkopp schrieb:

brodo schrieb:

Und um das klar zu stellen: Ich kann es zu 100 % nachvollziehen, warum die Ultras nicht wollen, dass unten in der Kurve großartig gefilmt oder fotografiert wird. Dafür gibt es gute Gründe.

Die gleichen Gründe wieso auch Bankräuber gegen Überwachungskameras in den Banken sind. Nachvollziehen kann das jeder!

Das mag für einen Teil zutreffen. Ich glaube aber, dass es vor allem darum geht, dass man sogenannten Youtubern, Influencern, Vblogern oder sonstigen Internet-Selbstdarstellern keinen Entfaltungsraum bieten will.
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Diegito schrieb:


Ich hoffe inständig das die Eintracht und wir alle nicht irgendwann die fette Quittung dafür kriegen.



Zunächst mal haben die Eintracht und wir alle ja die fette Quittung in Form eines DFB-Pokals und eines Europapokals bekommen. Das hat der ein oder andere hier ja bereits vergessen, aber ich würde gern mal in einem Paralleluniversum sehen, ob das so gekommen wäre, wenn die Kurve (und damit meine ich ausdrücklich nicht nur die Ultras) in den letzten Jahren nicht so gewesen wäre, wie sie war. Angefangen damit, dass der Europapokal hier anders als anderswo überhaupt erst ernst genommen wurde, was auch im Umfeld seinen Anfang genommen hat.

Selbstredend gehört da der Löwenanteil dem sportlichen Bereich, aber ich persönlich bin fest überzeugt, dass das ganze "Drumherum" die fehlenden 5-10% geliefert hat. Insofern kann gerne über die ganzen schlimmen Dinge diskutiert werden, aber vielleicht sollte man mitunter auch mal innehalten. Und "relativieren" bzw. einordnen. Wie z.B. hier (leider Paywall): https://www.faz.net/aktuell/sport/fussball/bundesliga/eintracht-frankfurt-will-mit-seinen-ultras-kuenftig-anders-umgehen-18240764.html
Ich zitiere mal den Ausschnitt am Ende, wo es heißt: "Aber im Gesamtsaldo der letzten Jahre kann es bitte nicht den leisesten Zweifel daran geben, dass unsere Fans sehr viel prägender für unser positives Image waren, als ihm geschadet zu haben".

Hier im Forum scheinen das ja doch einige anzuzweifeln. Aber vermutlich können sie das auch einfach besser beurteilen.
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Maxfanatic schrieb:

Selbstredend gehört da der Löwenanteil dem sportlichen Bereich, aber ich persönlich bin fest überzeugt, dass das ganze "Drumherum" die fehlenden 5-10% geliefert hat. Insofern kann gerne über die ganzen schlimmen Dinge diskutiert werden, aber vielleicht sollte man mitunter auch mal innehalten. Und "relativieren" bzw. einordnen. Wie z.B. hier (leider Paywall): https://www.faz.net/aktuell/sport/fussball/bundesliga/eintracht-frankfurt-will-mit-seinen-ultras-kuenftig-anders-umgehen-18240764.html
Ich zitiere mal den Ausschnitt am Ende, wo es heißt: "Aber im Gesamtsaldo der letzten Jahre kann es bitte nicht den leisesten Zweifel daran geben, dass unsere Fans sehr viel prägender für unser positives Image waren, als ihm geschadet zu haben".


Da gibt es doch keine Zweifel oder unterschiedliche Auffassungen, von ein paar Anti-Ultra Hardlinern mal abgesehen.
Ich persönlich empfinde das Aufkommen der Ultra-Bewegung seit ca Mitte der 90er in Deutschland als ein Segen.
In vielerlei Hinsicht. Gerade bei uns.

Dennoch heißt das doch nicht das man negative Dinge nicht diskutieren darf oder totschweigen sollte. Gerade weil die Ultras ein so wichtiger Bestandteil der Fankultur sind ist es doch umso bedeutender das man miteinander auskommt und Gräben untereinander weitesgehend vermeidet. Meist ist das gut gelungen.
Es gab aber immer wieder Momente wo das ganze am seidenen Faden hing.
Wäre schade wenn der Faden irgendwann reisst...

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Maxfanatic schrieb:

brodo schrieb:


Hat jahrelang in Frankfurt ziemlich okay funktioniert, dass man als heterogene Kurve alle hat machen lassen hat und sich gegenseitig nicht übermäßig auf den Keks ging.



Ich weiß nicht, ob ich das richtig interpretiere, aber wenn du damit sagen willst, dass das alles lange funktioniert hätte aber jetzt nicht mehr, ist das völliger Quark - sorry. Seit ich aktiv zum Fußball fahre gibt es diese Diskussionen.

Da hast du natürlich recht. Diskussionen dieser Art gibt es seit über 20 Jahren in unterschiedlichen Ausprägungen. Mir selbst geht es auch gar nicht um Pyro. Das ist mir egal, solange nix auf Menschen geschossen wird. Um was es mir ging sind eher persönliche Erfahrungen in letzter Zeit, die sich auf diese Passage hier beziehen:
Maxfanatic schrieb:

Auch Beiträge mit dem Tenor von "Einige Ultras haben allerdings inzwischen  den Bezug zur  Realität verloren. Da sind nach meiner persönlichen Wahrnehmung viele  Kaputte bei den Auswärtsspielen unterwegs und diese Deppen werden auf Dauer die Kurve spalten. Wenn die nicht eingebremst werden." kann der geneigte Leser hier, wenn er sucht, sicherlich jedes einzelne Jahr, seit es das Forum gibt, finden.



Als Beispiel ein persönliches Erlebnis aus Barcelona: Ein Kumpel wollte von mir ein Erinnerungsfoto vor dem Spiel im Camp Nou machen. Auf dem Bild war nur ich zu sehen und das weite Stadionrund. Es war wirklich keine einzige andere Person darauf zu identifizieren. Einfach nur als Erinnerung gedacht, weil so ein Auswärtsspiel vermutlich einmalig bleiben wird. Jedenfalls kommt ein Typ, schätzungsweise halb so alt wie ich hervorgeschossen und schlägt meinem Kumpel das Handy aus der Hand und brüllt ihn an: "Hier wird nicht fotografiert, du H.urensohn!". Wir haben das Handy aufgehoben und das Gespräch mit dem Typen gesucht. Ich hielt ihm das Handy hin und wollte ihm das Foto auf dem ramponierten Display zeigen, dass darauf nix schlimmes zu sehen ist. Er meinte zu mir "Laber mich nicht voll du Hu.rensohn und geht weiter hoch, was steht ihr denn hier unten rum, was bildet ihr euch ein, wer ihr seid!!??" Dialogbereitschaft also null vorhanden, obwohl ich mich wirklich im Griff hatte und freundlich mit ihm geredet habe.

Das sind Situationen, die hatte ich früher nicht im Eintracht-Block. Mag sein, dass ich früher einfach Glück hatte und nur mit den umgänglichen Leuten aus der aktiven Fanszene in Berührung kam und jetzt halt zwei-dreimal zufällig einfach an die Voll-Assis. geraten bin. Meine rein subjektive Schlussfolgerung ist halt die, dass der Ton rauer und respektloser geworden ist.

Und um das klar zu stellen: Ich kann es zu 100 % nachvollziehen, warum die Ultras nicht wollen, dass unten in der Kurve großartig gefilmt oder fotografiert wird. Dafür gibt es gute Gründe. Und sogenannte "Influencer" und Internet-Selbstdarsteller haben im Stadion nix verloren.  Und es geht mir auch nicht darum, dass der Spacken in Barcelona halb so alt war wie ich und ich vermutlich schon zur Eintracht gefahren bin, als der noch nicht mal im Sack von seinem Vadder war. Es geht mir um Respekt und vernünftigen Umgang untereinander. Völlig unabhängig vom Alter. Und erst Recht möchte ich niemandem Grenzüberschreitungen oder ein "übers Ziel hinaus schießen" absprechen, solange dadurch kein großer Schaden für unbeteiligte bei raus kommt. Aber Leute die sich so wenig im Griff haben, zu viel Testosteron oder einfach keine Impulskontrolle  oder was weiß ich für ein Problem haben, die haben nach meinem Verständnis nix in der Eintracht-Kurve verloren. Die sind nicht Eintracht Frankurt. Genau so wie die Deppen, die einen Ordner, der im Waldstadion knapp über Mindestlohn einfach seinen Job macht, verkloppen. Sowas ist nicht cool oder ehrenhaft, das ist einfach asozial und ehrenlos. Zumindest nach meinem Verständnis.
Maxfanatic schrieb:

Im Übrigen ging ich nach Mailand - was wirklich sackdämlich war - auch davon aus, dass es wirklich schwerwiegendere Verwerfungen geben würde. Aber schon gegen Benfica und Chelsea war davon halt tatsächlich überhaupt nichts mehr zu merken (liegt sicher auch daran, dass es eben letztlich keine Auswärtssperre gab, an der sicher genausowenig jemand Interesse hatte wie an einem CL-Geisterspiel). Und in Berlin war die Reaktion des Gästeblockes auf das verspätete Eintreffen von UF (ja, die Busse standen schlicht im Stau) auch nicht die, die man nach Lektüre von Internet und BILD hätte erwarten können, sondern überraschenderweise Jubel und Applaus.

Das sehe ich ähnlich. Es stimmt, dass das Stadionpublikum im großen und ganzen eher den Schulterschluss mit den Ultras sucht, sie zu schätzen weiß und über viele Dinge hinweg sieht, die auf Empörungs-Facebook, im Eintracht Forum oder in der Springerpresse weitaus vernichtender beurteilt werden. Auch ist es trotz Mailand und Corona und was sonst noch alles war immer wieder gelungen, die Kurve nicht zu spalten. Das ist sehr gut so, Und ich hoffe, dass der aktiven Fanszene daran gelegen ist, dass es in Frankfurt so bleibt.
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brodo schrieb:

"Laber mich nicht voll du Hu.rensohn und geht weiter hoch, was steht ihr denn hier unten rum, was bildet ihr euch ein, wer ihr seid!!??"


Zur Einigkeit der Fanszene trägt so ein Verhalten sicher nicht bei. Und Respekt muss man vor solchen Halbstarken auch nicht haben.

Mal abgesehen davon, dass das aus der Hand schlagen des Handys schlicht Sachbeschädigung war.
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Robby1976 schrieb:

in meiner Sicht war es früher im Fussballstadion und drum herum viel gewaltätiger als es heute ist. Die ganzen Hools die sich nur daruf gefreut haben sich zu prügeln, dann der Alkohol der unkontrolliert abgegeben wurde,

Da kann ich dir aus eigenem Erleben, auch als Beteiligter, nur zustimmen, es war wirklich so.
Wir waren verrufen, verschrieen und berüchtigt und waren auch noch stolz darauf....heute im Rückblick völlig hirnrissig.
Das ist aber nur der eine Teil.
Es gab auch Auseinandersetzungen innerhalb des Stadions, obwohl es eigentlich strikt vermieden werden sollte, um der Eintracht nicht zu schaden.
Das Problem war halt, das es damals noch keine Blocktrennungen gab, auch keinen ausgewiesenen Gästeblock.
Gegnerische Fans konnten sich im ganzen Stadion verteilen, bevorzugt natürlich zu den Heimfans, um zu provozieren.
Da waren Konflikte schon vorprogrammiert, der noch recht billige Alkohol tat sein übriges dazu....bei Auswärtsfahrten zu besonders verhassten Klubs war es ähnlich, als wir in deren Block gingen..
Ich will nichts beschönigen, es war in den Auswirkungen komplette Scheiße.
Aber das hatte doch eine andere Qualität, weil wir nur die anderen Fans im Fokus hatten und keine Unbeteiligten.
Trotzdem war es Mist und das ist es auch heute, nur eben in anderer Form.
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cm47 schrieb:

Da kann ich dir aus eigenem Erleben, auch als Beteiligter, nur zustimmen, es war wirklich so.
Wir waren verrufen, verschrieen und berüchtigt und waren auch noch stolz darauf....heute im Rückblick völlig hirnrissig.

Also im Grunde das Selbe wie heute, oder?
cm47 schrieb:

Ich will nichts beschönigen, es war in den Auswirkungen komplette Scheiße.
Aber das hatte doch eine andere Qualität, weil wir nur die anderen Fans im Fokus hatten und keine Unbeteiligten.
Trotzdem war es Mist und das ist es auch heute, nur eben in anderer Form.        

Ich habe großen Respekt vor deiner Lebenserfahrung. Ich habe aber Sachen gelesen, die vor über 90 Jahren passiert sind, die heute kaum noch vorstellbar wären. Als Beispiel das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft 1932, zwischen Bayern München und Eintracht Frankfurt in Stuttgart. Beim Stande von 2:0 für die Bayern wurde das Endspiel aufgrund einer zünftigen Massenschlägerei zwischen Zuschauern auf dem Spielfeld abgebrochen. Man stelle sich sowas heute beim DFB-Pokal-Finale oder am letzten Bundesligaspieltag vor.
Da wäre mit Sicherheit von einer "neuen Dimension" die Rede.
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Basaltkopp schrieb:

brodo schrieb:

Und um das klar zu stellen: Ich kann es zu 100 % nachvollziehen, warum die Ultras nicht wollen, dass unten in der Kurve großartig gefilmt oder fotografiert wird. Dafür gibt es gute Gründe.

Die gleichen Gründe wieso auch Bankräuber gegen Überwachungskameras in den Banken sind. Nachvollziehen kann das jeder!

Das mag für einen Teil zutreffen. Ich glaube aber, dass es vor allem darum geht, dass man sogenannten Youtubern, Influencern, Vblogern oder sonstigen Internet-Selbstdarstellern keinen Entfaltungsraum bieten will.
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Wenn es nur darum geht, kann man die Leute ja zunächst einmal darum bitten, das Filmen und Fotografieren zu unterlassen. Stattdessen haut man den Leuten das Handy gleich aus der Hand. Ein Verhalten, welches dann doch eher der Bankräuber an den Tag legen würde.
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Wenn es nur darum geht, kann man die Leute ja zunächst einmal darum bitten, das Filmen und Fotografieren zu unterlassen. Stattdessen haut man den Leuten das Handy gleich aus der Hand. Ein Verhalten, welches dann doch eher der Bankräuber an den Tag legen würde.
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SamuelMumm schrieb:

Wenn es nur darum geht, kann man die Leute ja zunächst einmal darum bitten, das Filmen und Fotografieren zu unterlassen. Stattdessen haut man den Leuten das Handy gleich aus der Hand.

Ja, sehe ich auch so.
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Ich habe jetzt die letzten drei Tage sehr interessiert mitgelesen und fand die Diskussion größtenteils auch sehr gut.

Ich will auch gar nicht alles wiederkäuen, was hier von allen Seiten richtigerweise gesagt wurde. Aber gerade weil ich Dich, Max, immer wieder als reflektierenden und reflektierten Diskussionsteilnehmer wahrgenommen habe (auch wenn ich Deine Meinung in vielerlei Hinsicht nicht teile), kann ich mir die Frage, die mir seit Jahren immer wieder durch den Kopf geht, und auf die ich noch nie eine wirklich für mich nachvollziehbare Antwort bekommen habe, nicht verkneifen:

Warum? Warum schießt man potentiell gefährliche Leuchtspurmunition in Blöcke oder aufs Spielfeld? Warum schmeißt man Böller in Blöcken?

Ich verstehe es wirklich nicht. Weder ist schön anzusehen oder anzuhören noch ist es stimmungsfördernd oder die Mannschaft unterstützend.

Eine koordinierte Pyroshow im eigenen Block finde ich ja auch ganz ansprechend. Ich würde es mir halt verkneifen, wenn es mich potentiell ein Geisterspiel kostet. Aber da verstehe ich die Motivation. Ist halt rücksichtslos gegenüber allen anderen Fans, die dann mit ausgesperrt werden, aber das ist ein anderes Thema. Gilt auch für Platzstürme, auch wenn ich das gegen West Ham primär albern fand; und mit Feiern hatte das teilweise auch weniger zu tun, wie man aus Reihen des Presswerks lesen konnte. Aber auch dafür könnte ich eventuell noch Verständnis aufbringen.

Aber warum Dritte, ob Spieler oder Fans, egal ob eigene oder gegnerische, egal ob Linke oder Faschos, wirklich mit Raketen, Leuchtspur und Böllern gefährden?

Der Böller gegen Antwerpen kam nach meiner Kenntnis übrigens definitiv nicht von UF-Mitgliedern. Macht es aber auch nicht besser. Auch diesem Menschen würde ich gerne die Frage nach dem Warum stellen.

Und, Max, Deine Verweise auf Pyro bei Rockkonzerten etc. sind der reinste Whataboutism und für die Diskussion hier nicht relevant. Ich finde diese Unart gerade bei Metal- und Punk-Konzerten eher bedenklich. Bruce Dickinson hat kürzlich seinen Auftritt unterbrochen, um so einen Zündler zur Rede zu stellen. Es ist also mitnichten so, dass da jeder mit zweierlei Maß misst.
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So unterschiedlich sind die Auffassungen, ich finde Max alles andere als reflektierend.
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brodo schrieb:

"Laber mich nicht voll du Hu.rensohn und geht weiter hoch, was steht ihr denn hier unten rum, was bildet ihr euch ein, wer ihr seid!!??"


Zur Einigkeit der Fanszene trägt so ein Verhalten sicher nicht bei. Und Respekt muss man vor solchen Halbstarken auch nicht haben.

Mal abgesehen davon, dass das aus der Hand schlagen des Handys schlicht Sachbeschädigung war.
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Rheinadler65 schrieb:

brodo schrieb:

"Laber mich nicht voll du Hu.rensohn und geht weiter hoch, was steht ihr denn hier unten rum, was bildet ihr euch ein, wer ihr seid!!??"


Zur Einigkeit der Fanszene trägt so ein Verhalten sicher nicht bei. Und Respekt muss man vor solchen Halbstarken auch nicht haben.

Mal abgesehen davon, dass das aus der Hand schlagen des Handys schlicht Sachbeschädigung war.

Ist völlig richtig. Wir waren in dem Moment zu zweit (da die Kollegen im Stadion verteilt saßen) und haben es im Sinne der Deeskalation und der Abwägung in dieser Situation nicht auf die Spitze getrieben. Hätten wir auf Recht und Ordnung bestanden, wäre es uns vermutlich so ergangen, wie dem Ordener, der in der Halbzeit des Bayern-Spiels nach seiner Dienstvorschrift gehandelt hat, und den Typ, der die Fahne geklaut hat, auf dem Rasen  gestellt hat.  Insofern stimmt es zumindest in Teilen, dass die Kurve ein "rechtsfreier" Raum ist. Mir persönlich kommt es so vor, als hätte das zugenommen in den letzten 20 Jahren. Max wird (nicht zu unrecht)  einwänden, dass es sowas auch schon früher gab.
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Rheinadler65 schrieb:

brodo schrieb:

"Laber mich nicht voll du Hu.rensohn und geht weiter hoch, was steht ihr denn hier unten rum, was bildet ihr euch ein, wer ihr seid!!??"


Zur Einigkeit der Fanszene trägt so ein Verhalten sicher nicht bei. Und Respekt muss man vor solchen Halbstarken auch nicht haben.

Mal abgesehen davon, dass das aus der Hand schlagen des Handys schlicht Sachbeschädigung war.

Ist völlig richtig. Wir waren in dem Moment zu zweit (da die Kollegen im Stadion verteilt saßen) und haben es im Sinne der Deeskalation und der Abwägung in dieser Situation nicht auf die Spitze getrieben. Hätten wir auf Recht und Ordnung bestanden, wäre es uns vermutlich so ergangen, wie dem Ordener, der in der Halbzeit des Bayern-Spiels nach seiner Dienstvorschrift gehandelt hat, und den Typ, der die Fahne geklaut hat, auf dem Rasen  gestellt hat.  Insofern stimmt es zumindest in Teilen, dass die Kurve ein "rechtsfreier" Raum ist. Mir persönlich kommt es so vor, als hätte das zugenommen in den letzten 20 Jahren. Max wird (nicht zu unrecht)  einwänden, dass es sowas auch schon früher gab.
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Was es nicht besser macht. In keinster Weise.
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So unterschiedlich sind die Auffassungen, ich finde Max alles andere als reflektierend.
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Tafelberg schrieb:

So unterschiedlich sind die Auffassungen, ich finde Max alles andere als reflektierend.

Er stellt sich der Diskussion hier, er untermauert seine Standpunkte mit Argumenten und macht das überwiegend in einem angemessenen Umgangston. Völlig losgelöst von der Stringenz der Argumente. Niemand muss seine Standpunkte teilen oder nachvollziehen. Jeder darf widersprechen. Ich  persönlich finde seine Beteiligung unterm Strich der Diskussion zuträglicher, als wenn sich hier einhellig über die "Einzeller" aus der aktiven Fanszene empört wird.


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