Proteste / Demos / Aktionen gegen die Klimapolitik - Diskussionsthread
Thread wurde von SGE_Werner am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 16:00 Uhr um 16:00 Uhr gesperrt weil:
Siehe https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/141794
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Ich weiß jetzt nicht, wo du LG-Befürworter siehst. Als nächstes kommt dann noch "Fanboy"?
Ich kann nur für mich sprechen und das habe ich so auch schon des öfteren hier gesagt: mir selbst käme eine solche Art von Protest nie in den Sinn. Insofern bin ich auch kein "LG-Befürworter". Allerdings versuche ich auch, mich mal in die Leute hineinzuversetzen und ihre Wut/Verzweiflung angesichts der bisherigen Nutzlosigkeit aller Proteste zu verstehen.
Du hast jedes noch so gute Argument, warum die Art des Protests oder die Empfänger falsch sein könnten, zu widerlegen versucht, weil Dir die Intention von LG sehr wichtig war. Das kann man so definitiv festhalten.
Ich versuche mich auch reinzuversetzen in die LG. Und ich verstehe es nicht. Nein, ich verstehe es nicht, wie man, wenn man schon mit dem Rücken zur Wand steht und weiß, dass man die breite Bevölkerung auf seine Seite ziehen muss, Methoden wählt, bei denen kaum jemand sagt "Oh, da haben sie aber mich an ner wunden Stelle getroffen, ich hinterfrage mein Verhalten".
Ich frage mittlerweile Leute direkt, warum sie den 3. Flug in den Urlaub in einem Jahr gemacht haben. Ich frage Leute, warum sie nen fetten SUV gekauft haben. Warum sie für ne kurze Strecke nicht zu Fuß gehen. Das ist meine Art zu kämpfen.
Auch hier: das wurde alles schon gemacht. Appelle, Demos, Aufklärung, Null hat irgendetwas gebracht, jedenfalls nichts, was irgendetwas Wesentliches geändert hätte. Jetzt ist die Konfrontation an der Reihe.
Ist halt so.
Ich versuche mich schon seit geraumer Zeit an einem Wortspiel mit der Pointe „linke Klebe“. Ich geb‘s jetzt aber auf. Wer möchte, bitte, ist kein Copyright drauf.
Die Aufgabe erscheint mir zu groß!
Mehl und Kartoffelsuppe werfen.
Gleich wird Dir erklärt werden, dass das halt die Schuld der Medien und der Gesellschaft ist, die dann nicht über die Botschaft dahinter reden.
Kaum jemand wird sich hinterfragen, weil ein Gemälde mit Kartoffelbrei beworfen wird oder paar Personen sich auf ner Straße festkleben. Und um bei Würzis Intention zu bleiben... Selbst wenn man alle Bürger ansprechen wollen würde, müsste man sie dort packen, wo sie selbst Mist bauen. Und das tut die LG nicht. Sie bestraft Pendler und irgendwelche Gemälde. Vielleicht fängt man erstmal an sich gegen das zu richten, was offensichtlich problematisch und unnütz ist. Vielfliegerei, Inlandsflüge, fette Karren usw.
Aber wie gesagt... Ist wohl ausdiskutiert.
Lieber Werner, es gibt keine Botschaft. Welche Botschaft soll denn da kommen, die noch nicht gesendet worden ist? Es liegt doch auf der Hand, dass die Aktivitäten von LG auf Konfrontation ausgelegt sind. Oder welche Botschaft steckt hinter so mancher Ultra-Aktion gegen den DFB, den Kommerz, warum wurden Montagsspiele verspätet angepfiffen und/oder anderweitig erheblich gestört?
Es geht um Konfrontation, ihr gegen uns. Die Botschaft ist Schnee von gestern, die ist gesendet worden, als noch Zeit war.
Irgendwie scheinen sich hier aber alle daran festzubeißen, dass die Form der Aktion in irgendeinem kausalen Zusammenhang zum Problem stehen muss. Warum eigentlich?
Disclaimer: LG wäre keine Organisation, der ich angehören möchte.
Du hast jedes noch so gute Argument, warum die Art des Protests oder die Empfänger falsch sein könnten, zu widerlegen versucht, weil Dir die Intention von LG sehr wichtig war. Das kann man so definitiv festhalten.
Ich versuche mich auch reinzuversetzen in die LG. Und ich verstehe es nicht. Nein, ich verstehe es nicht, wie man, wenn man schon mit dem Rücken zur Wand steht und weiß, dass man die breite Bevölkerung auf seine Seite ziehen muss, Methoden wählt, bei denen kaum jemand sagt "Oh, da haben sie aber mich an ner wunden Stelle getroffen, ich hinterfrage mein Verhalten".
Ich frage mittlerweile Leute direkt, warum sie den 3. Flug in den Urlaub in einem Jahr gemacht haben. Ich frage Leute, warum sie nen fetten SUV gekauft haben. Warum sie für ne kurze Strecke nicht zu Fuß gehen. Das ist meine Art zu kämpfen.
Auch hier: das wurde alles schon gemacht. Appelle, Demos, Aufklärung, Null hat irgendetwas gebracht, jedenfalls nichts, was irgendetwas Wesentliches geändert hätte. Jetzt ist die Konfrontation an der Reihe.
Ist halt so.
Bringt halt auch nix.
Ist halt so.
Die Letzte Generation hat, sofern ich da richtig informiert bin, zwei Forderungen:
1. Tempolimit auf 100/130 (?)
2. 9-Euro-Ticket
Zum Tempolimit gibt es keine Neuigkeiten. Ist halt so wie immer bisher.
Jetzt kommt das 49-Euro-Ticket, ein flächendeckendes ÖPNV-Ticket, was den Menschen finanzielle Entlastung bietet. Nicht nur, dass man in der eigenen Stadt/Ballungsgebiet einen Haufen Geld spart. Nein, es ist in ganz Deutschland gültig! Ich zahle monatlich 49 Euro und kann jeden ÖPNV des Landes nutzen. Geiler Shit!
Kann man das 49-Euro-Ticket nicht als Teilerfolg werten? Für mich ist es eine sinnvolle Einführung. Man spart einen Haufen Geld und bekommt vielleicht doch mehr Menschen wieder Richtung ÖPNV - flächendeckend für die ganze Bundesrepublik. Machen die 40 Euro wirklich so einen "krassen" Unterschied für die von dir erwähnte Konfrontation?
Und diese Konfrontation wird wieder eine Gegenreaktion provozieren, diese dann eine weitere Radikalisierung der Bewegung und das dann wieder ne schärfere Reaktion. Haben wir alles schon mehrfach gehabt.
Wie oft hat die Protestbewegung damit Erfolg gehabt und wurde a) nicht niedergeschlagen oder hat sich b) durch Radikalisierung bis hin zum Terror selbst diskreditiert? Und wie oft hat die Radikalisierung der Sache geholfen? Könnte die Antwort kaum über 0 liegen?
Menschen reagieren dann, wenn sie Angst haben. Ich habe zB gemerkt, dass die Menschen nach den Dürre- und Hitzesommern der letzten Jahre deutlich sensibler auf das Thema reagiert haben. Warum? Weil sie erstmals Angst um ihre Zukunft oder die ihrer Kinder hatten. Warum wurde die Anti-Atomkraft-Bewegung so groß? Weil die Menschen Angst hatten und diese Angst nach spätestens Tschernobyl verstärkt und bestätigt wurde. Wer die Ängste anspricht, gewinnt die Menschen. Wäre jetzt wieder was für die Populismus-Debatte.
Aktuell sehe ich eine Protestbewegung, die es denen leicht macht, Ängste vor dieser Protestbewegung ! zu schüren, die mit ihren Aktionen Unbehagen und Unverständnis bei vielen auslösen. Das muss man nicht als rational begründet ansehen, aber man sieht ja, wie so manche Parole von Politikern rechts der Mitte jetzt schon verfangen. Statt über das Klima-Thema reden wir über die Klimaaktivisten. LG tappt in die Falle ihrer Gegner rein.
Wäre ich ein eher wirtschaftsliberaler Mitte-Rechts-Politiker, der gerne mehr Law and Order möchte und nicht mehr Klimaschutz (oder zumindest kein allzu starkes Tempo) und Probleme hatte mich an den Kindern von FFF groß auszulassen (außer, dass die gefälligst in die Schule zurück sollen), weil dies Wählerstimmen gekostet hätte, dann würde ich drei Mal zum lieben Gott ein Dankesgebet schicken, dass es jetzt die LG gibt. An der kann man sich wunderbar abarbeiten.
Auch hier: das wurde alles schon gemacht. Appelle, Demos, Aufklärung, Null hat irgendetwas gebracht, jedenfalls nichts, was irgendetwas Wesentliches geändert hätte. Jetzt ist die Konfrontation an der Reihe.
Ist halt so.
Bringt halt auch nix.
Bringt halt auch nix.
Auch hier: das wurde alles schon gemacht. Appelle, Demos, Aufklärung, Null hat irgendetwas gebracht, jedenfalls nichts, was irgendetwas Wesentliches geändert hätte. Jetzt ist die Konfrontation an der Reihe.
Ist halt so.
Ist halt so.
Das wissen die Aktivist*innen auch und widersprechen dem auch nicht. Oder hast du anderslautende Informationen?
Lieber Werner, es gibt keine Botschaft. Welche Botschaft soll denn da kommen, die noch nicht gesendet worden ist? Es liegt doch auf der Hand, dass die Aktivitäten von LG auf Konfrontation ausgelegt sind. Oder welche Botschaft steckt hinter so mancher Ultra-Aktion gegen den DFB, den Kommerz, warum wurden Montagsspiele verspätet angepfiffen und/oder anderweitig erheblich gestört?
Es geht um Konfrontation, ihr gegen uns. Die Botschaft ist Schnee von gestern, die ist gesendet worden, als noch Zeit war.
Irgendwie scheinen sich hier aber alle daran festzubeißen, dass die Form der Aktion in irgendeinem kausalen Zusammenhang zum Problem stehen muss. Warum eigentlich?
Disclaimer: LG wäre keine Organisation, der ich angehören möchte.
Ist halt so.
Das wissen die Aktivist*innen auch und widersprechen dem auch nicht. Oder hast du anderslautende Informationen?
Auch hier: das wurde alles schon gemacht. Appelle, Demos, Aufklärung, Null hat irgendetwas gebracht, jedenfalls nichts, was irgendetwas Wesentliches geändert hätte. Jetzt ist die Konfrontation an der Reihe.
Ist halt so.
Die Letzte Generation hat, sofern ich da richtig informiert bin, zwei Forderungen:
1. Tempolimit auf 100/130 (?)
2. 9-Euro-Ticket
Zum Tempolimit gibt es keine Neuigkeiten. Ist halt so wie immer bisher.
Jetzt kommt das 49-Euro-Ticket, ein flächendeckendes ÖPNV-Ticket, was den Menschen finanzielle Entlastung bietet. Nicht nur, dass man in der eigenen Stadt/Ballungsgebiet einen Haufen Geld spart. Nein, es ist in ganz Deutschland gültig! Ich zahle monatlich 49 Euro und kann jeden ÖPNV des Landes nutzen. Geiler Shit!
Kann man das 49-Euro-Ticket nicht als Teilerfolg werten? Für mich ist es eine sinnvolle Einführung. Man spart einen Haufen Geld und bekommt vielleicht doch mehr Menschen wieder Richtung ÖPNV - flächendeckend für die ganze Bundesrepublik. Machen die 40 Euro wirklich so einen "krassen" Unterschied für die von dir erwähnte Konfrontation?
Die Letzte Generation hat, sofern ich da richtig informiert bin, zwei Forderungen:
1. Tempolimit auf 100/130 (?)
2. 9-Euro-Ticket
Zum Tempolimit gibt es keine Neuigkeiten. Ist halt so wie immer bisher.
Jetzt kommt das 49-Euro-Ticket, ein flächendeckendes ÖPNV-Ticket, was den Menschen finanzielle Entlastung bietet. Nicht nur, dass man in der eigenen Stadt/Ballungsgebiet einen Haufen Geld spart. Nein, es ist in ganz Deutschland gültig! Ich zahle monatlich 49 Euro und kann jeden ÖPNV des Landes nutzen. Geiler Shit!
Kann man das 49-Euro-Ticket nicht als Teilerfolg werten? Für mich ist es eine sinnvolle Einführung. Man spart einen Haufen Geld und bekommt vielleicht doch mehr Menschen wieder Richtung ÖPNV - flächendeckend für die ganze Bundesrepublik. Machen die 40 Euro wirklich so einen "krassen" Unterschied für die von dir erwähnte Konfrontation?
Sorry, aber ich gehe hier lediglich auf die Forderungen der Letzten Generation ein. Das sind nun mal Tempolimit und 9-Euro-Ticket. Ein Tempolimit ist vermutlich im Vergleich zu anderen Maßnahmen auch keine "wesentliche Maßnahme". Kann halt aber nur von den Forderungen derjenigen sprechen, die sich auf die Straße kleben, Kunstgegenstände mit Nahrungsmitteln übergießen und sich an das Tor beim Bundesligaspiel anheften.
Die Letzte Generation hat, sofern ich da richtig informiert bin, zwei Forderungen:
1. Tempolimit auf 100/130 (?)
2. 9-Euro-Ticket
Zum Tempolimit gibt es keine Neuigkeiten. Ist halt so wie immer bisher.
Jetzt kommt das 49-Euro-Ticket, ein flächendeckendes ÖPNV-Ticket, was den Menschen finanzielle Entlastung bietet. Nicht nur, dass man in der eigenen Stadt/Ballungsgebiet einen Haufen Geld spart. Nein, es ist in ganz Deutschland gültig! Ich zahle monatlich 49 Euro und kann jeden ÖPNV des Landes nutzen. Geiler Shit!
Kann man das 49-Euro-Ticket nicht als Teilerfolg werten? Für mich ist es eine sinnvolle Einführung. Man spart einen Haufen Geld und bekommt vielleicht doch mehr Menschen wieder Richtung ÖPNV - flächendeckend für die ganze Bundesrepublik. Machen die 40 Euro wirklich so einen "krassen" Unterschied für die von dir erwähnte Konfrontation?
Interessanter Blickwinkel, da gebe ich dir Recht. Das liegt natürlich im Bereich des Möglichen.
Sorry, aber ich gehe hier lediglich auf die Forderungen der Letzten Generation ein. Das sind nun mal Tempolimit und 9-Euro-Ticket. Ein Tempolimit ist vermutlich im Vergleich zu anderen Maßnahmen auch keine "wesentliche Maßnahme". Kann halt aber nur von den Forderungen derjenigen sprechen, die sich auf die Straße kleben, Kunstgegenstände mit Nahrungsmitteln übergießen und sich an das Tor beim Bundesligaspiel anheften.
Sorry, aber ich gehe hier lediglich auf die Forderungen der Letzten Generation ein. Das sind nun mal Tempolimit und 9-Euro-Ticket. Ein Tempolimit ist vermutlich im Vergleich zu anderen Maßnahmen auch keine "wesentliche Maßnahme". Kann halt aber nur von den Forderungen derjenigen sprechen, die sich auf die Straße kleben, Kunstgegenstände mit Nahrungsmitteln übergießen und sich an das Tor beim Bundesligaspiel anheften.
Auch hier: das wurde alles schon gemacht. Appelle, Demos, Aufklärung, Null hat irgendetwas gebracht, jedenfalls nichts, was irgendetwas Wesentliches geändert hätte. Jetzt ist die Konfrontation an der Reihe.
Ist halt so.
Und diese Konfrontation wird wieder eine Gegenreaktion provozieren, diese dann eine weitere Radikalisierung der Bewegung und das dann wieder ne schärfere Reaktion. Haben wir alles schon mehrfach gehabt.
Wie oft hat die Protestbewegung damit Erfolg gehabt und wurde a) nicht niedergeschlagen oder hat sich b) durch Radikalisierung bis hin zum Terror selbst diskreditiert? Und wie oft hat die Radikalisierung der Sache geholfen? Könnte die Antwort kaum über 0 liegen?
Menschen reagieren dann, wenn sie Angst haben. Ich habe zB gemerkt, dass die Menschen nach den Dürre- und Hitzesommern der letzten Jahre deutlich sensibler auf das Thema reagiert haben. Warum? Weil sie erstmals Angst um ihre Zukunft oder die ihrer Kinder hatten. Warum wurde die Anti-Atomkraft-Bewegung so groß? Weil die Menschen Angst hatten und diese Angst nach spätestens Tschernobyl verstärkt und bestätigt wurde. Wer die Ängste anspricht, gewinnt die Menschen. Wäre jetzt wieder was für die Populismus-Debatte.
Aktuell sehe ich eine Protestbewegung, die es denen leicht macht, Ängste vor dieser Protestbewegung ! zu schüren, die mit ihren Aktionen Unbehagen und Unverständnis bei vielen auslösen. Das muss man nicht als rational begründet ansehen, aber man sieht ja, wie so manche Parole von Politikern rechts der Mitte jetzt schon verfangen. Statt über das Klima-Thema reden wir über die Klimaaktivisten. LG tappt in die Falle ihrer Gegner rein.
Wäre ich ein eher wirtschaftsliberaler Mitte-Rechts-Politiker, der gerne mehr Law and Order möchte und nicht mehr Klimaschutz (oder zumindest kein allzu starkes Tempo) und Probleme hatte mich an den Kindern von FFF groß auszulassen (außer, dass die gefälligst in die Schule zurück sollen), weil dies Wählerstimmen gekostet hätte, dann würde ich drei Mal zum lieben Gott ein Dankesgebet schicken, dass es jetzt die LG gibt. An der kann man sich wunderbar abarbeiten.
Wir reden mehr über die Aktivistenproteste, als über die Ursache. Das ist richtig.
Eine Fehleinschätzung aber ist, dass hier eine Falle aufgebaut wurde, in die die LG tappt.
Wer und wann hätte denn Einfluss auf die Aktivisten gehabt und hätte diese Falle aufgebaut? Diese Vorstellung passt eher in die Auseinandersetzung zwischen politischen Richtungen.
Die Rechten sind schuld, die Linken sind die Bösen. So einfach ist es nicht.
Ich habe auch nicht den Eindruck, dass die LG sich gegen eine bestimmte Politikrichtung wendet. Ihr Adressat sind wir alle, die Regierung zuerst.
Ihre Forderungen, 9 Euro Ticket und Tempolimit sind so gewählt, dass sie im Bereich des Umsetzbaren liegt.
Würden sie erfüllt, ist klar, dann kommt die nächste Forderung.
Werner, das kann ja sein, bestreite ich doch gar nicht. Ich weiß nicht, warum du mich andauernd zum LG-Verteidiger machst - ich versuche lediglich, ihre Motive und Beweggründe zu erläutern. Weil ich ihre Wut/Verzweiflung/Ängste verstehen kann.
Und da sind die Vorhalte gegen LG für mich eben nicht der Weisheit letzter Schluss. Für deinen 2. Absatz wieder mal das Beispiel Fußball: wer hätte gedacht, dass eine Gruppe, die sich bewusst nicht an Regeln hält, die bewusst Verbote ignoriert, Spiele durch Rauch, Verzögerungen etc. beeinträchtigt und das System nachhaltig kritisiert, dass diese Gruppe einmal systemrelevant wird? Wurden die Ultras aber, denn ohne sie kein Zündstoff, keine Choreos, keine vollen Stadien, keine Auswärtsevents, kein Fußball-Hype, all das, womit sich der Fußball wunderbar vermarkten lässt. Und wieviel Zugeständnisse wurden schon an die Ultras gemacht. Von der Einstellung der Montagsspiele bis hin zu nahezu Duldungen ihrer in den Augen des Systems destruktiven Aktivitäten.
Ob es letzten Endes die Katastrophe verhindert? Ich würde es mal bezweifeln, genauso wie die Ultras die Voll-Kommerzialisierung nicht verhindert haben. Aber kaum über 0? Nee. Allein die Aussage des Verfassungsschützers zeigt doch, dass man auch beim Establishment zu reflektieren beginnt.
Und diese Konfrontation wird wieder eine Gegenreaktion provozieren, diese dann eine weitere Radikalisierung der Bewegung und das dann wieder ne schärfere Reaktion. Haben wir alles schon mehrfach gehabt.
Wie oft hat die Protestbewegung damit Erfolg gehabt und wurde a) nicht niedergeschlagen oder hat sich b) durch Radikalisierung bis hin zum Terror selbst diskreditiert? Und wie oft hat die Radikalisierung der Sache geholfen? Könnte die Antwort kaum über 0 liegen?
Menschen reagieren dann, wenn sie Angst haben. Ich habe zB gemerkt, dass die Menschen nach den Dürre- und Hitzesommern der letzten Jahre deutlich sensibler auf das Thema reagiert haben. Warum? Weil sie erstmals Angst um ihre Zukunft oder die ihrer Kinder hatten. Warum wurde die Anti-Atomkraft-Bewegung so groß? Weil die Menschen Angst hatten und diese Angst nach spätestens Tschernobyl verstärkt und bestätigt wurde. Wer die Ängste anspricht, gewinnt die Menschen. Wäre jetzt wieder was für die Populismus-Debatte.
Aktuell sehe ich eine Protestbewegung, die es denen leicht macht, Ängste vor dieser Protestbewegung ! zu schüren, die mit ihren Aktionen Unbehagen und Unverständnis bei vielen auslösen. Das muss man nicht als rational begründet ansehen, aber man sieht ja, wie so manche Parole von Politikern rechts der Mitte jetzt schon verfangen. Statt über das Klima-Thema reden wir über die Klimaaktivisten. LG tappt in die Falle ihrer Gegner rein.
Wäre ich ein eher wirtschaftsliberaler Mitte-Rechts-Politiker, der gerne mehr Law and Order möchte und nicht mehr Klimaschutz (oder zumindest kein allzu starkes Tempo) und Probleme hatte mich an den Kindern von FFF groß auszulassen (außer, dass die gefälligst in die Schule zurück sollen), weil dies Wählerstimmen gekostet hätte, dann würde ich drei Mal zum lieben Gott ein Dankesgebet schicken, dass es jetzt die LG gibt. An der kann man sich wunderbar abarbeiten.
Mir ging es nicht um die ganz Radikalen, sondern um die Menschen, die gerne eine bequeme "Geringlösung" bzgl. des Problems wollen. Also bloß nicht mehr machen wollen als für Wählerstimmen-Sicherung nötig.
Mir ging es nicht um die ganz Radikalen, sondern um die Menschen, die gerne eine bequeme "Geringlösung" bzgl. des Problems wollen. Also bloß nicht mehr machen wollen als für Wählerstimmen-Sicherung nötig.
By the way, der Spiegel hat eine schöne Fotostrecke zu den besudelten Kunstwerken.
https://www.spiegel.de/kultur/klimaaktivismus-in-museen-die-gesammelten-werke-in-der-gemaeldeklebergalerie-a-d61d94ca-02af-4940-ab59-03f33a8ef756
Hoffentlich verschwindet das nicht wieder hinter der Schranke.
Mir ging es nicht um die ganz Radikalen, sondern um die Menschen, die gerne eine bequeme "Geringlösung" bzgl. des Problems wollen. Also bloß nicht mehr machen wollen als für Wählerstimmen-Sicherung nötig.
By the way, der Spiegel hat eine schöne Fotostrecke zu den besudelten Kunstwerken.
https://www.spiegel.de/kultur/klimaaktivismus-in-museen-die-gesammelten-werke-in-der-gemaeldeklebergalerie-a-d61d94ca-02af-4940-ab59-03f33a8ef756
Hoffentlich verschwindet das nicht wieder hinter der Schranke.