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Proteste / Demos / Aktionen gegen die Klimapolitik - Diskussionsthread

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hawischer schrieb:

Jetzt meinst Du, Hinweise, nicht zu Protestaktionen späterer Terroristen wie ich, sondern einen Relativierungsversuch durch Flugzeugentführung von Terroristen, die sich für palistinensische Belange einsetzen, als Vergleich heranzuziehen.
Merkste was?

Ja. Ich merke zweierlei:

1. Du kannst nicht zitieren
2. Das mit den Terroristen war mitnichten ein Vergleich, sondern ein Beispiel. Ich hätte auch irgendwas aus dem Straßenverkehr, der Flora & Fauna oder dem Wetterbericht nehmen können. Es fielen mir halt gerade die Palästinenser ein. Abgesehen von der Wahrnehmung durch Dritte wollte ich Palästinenser und LG in keiner Weise vergleichen und habe das auch nicht. Und den Relativierungsversuch von Flugzeugentführungen durch Terroristen verbitte ich mir.
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WürzburgerAdler schrieb:

Das mit den Terroristen war mitnichten ein Vergleich, sondern ein Beispiel.

Ah ja, kein Vergleich nur ein Beispiel. Ein Beispiel für was? Für eine verbrecherische Aktion zum Zweck der Bekanntmachung des Palistinaproblems? Und dieses "Beispiel" bringst Du in den Klimaaktivistenthread ein. Und willst damit nichts vergleichen und nichts relativieren?
Sorry, aber das ist übeleste Semantik.

Ich zitiere den Amsterdamer:
"Deine Folgeargumentation hinsichtlich der Palästinenser ist eine für Dich schon typische Meinungsmanipulation. Du versuchst Terroristen, die letztlich nichts anderes Mörder waren und beispielsweise in der Landshut Juden selektiert haben, als Opfer darzustellen. Dein zynischer Satz „Es ist doch ein Irrsinn, dass Menschen derart in die Enge getrieben werden, dass sie zu solchen Mitteln greifen!“ setzt dem Ganzen die Krone auf."

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
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WürzburgerAdler schrieb:

Das mit den Terroristen war mitnichten ein Vergleich, sondern ein Beispiel.

Ah ja, kein Vergleich nur ein Beispiel. Ein Beispiel für was? Für eine verbrecherische Aktion zum Zweck der Bekanntmachung des Palistinaproblems? Und dieses "Beispiel" bringst Du in den Klimaaktivistenthread ein. Und willst damit nichts vergleichen und nichts relativieren?
Sorry, aber das ist übeleste Semantik.

Ich zitiere den Amsterdamer:
"Deine Folgeargumentation hinsichtlich der Palästinenser ist eine für Dich schon typische Meinungsmanipulation. Du versuchst Terroristen, die letztlich nichts anderes Mörder waren und beispielsweise in der Landshut Juden selektiert haben, als Opfer darzustellen. Dein zynischer Satz „Es ist doch ein Irrsinn, dass Menschen derart in die Enge getrieben werden, dass sie zu solchen Mitteln greifen!“ setzt dem Ganzen die Krone auf."

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
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Seufz.

Ein Beispiel für ein Motiv, zu eskalierenden Maßnahmen zu greifen. Weil zuvor die Frage aufgeworfen wurde, was LG sich von seinen Aktionen verspricht. Vollkommen wertfrei. Wie oft muss ich das hier noch erklären?
Die moralische Komponente hat dann der amsterdamer ins Spiel gebracht, nicht ich. Der Satz mit dem "Irrsinn" war die Antwort auf seinen "verrutschten moralischen Kompass".

Aber das steht doch da alles, lies doch einfach nach.
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Seufz.

Ein Beispiel für ein Motiv, zu eskalierenden Maßnahmen zu greifen. Weil zuvor die Frage aufgeworfen wurde, was LG sich von seinen Aktionen verspricht. Vollkommen wertfrei. Wie oft muss ich das hier noch erklären?
Die moralische Komponente hat dann der amsterdamer ins Spiel gebracht, nicht ich. Der Satz mit dem "Irrsinn" war die Antwort auf seinen "verrutschten moralischen Kompass".

Aber das steht doch da alles, lies doch einfach nach.
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Ich hab‘s gleich verstanden. Aber das bin ja nur ich.

Mal was anderes: Wer von euch glaubt, dass LG menschliche Opfer bei den Aktionen billigend in Kauf nimmt?
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Seufz.

Ein Beispiel für ein Motiv, zu eskalierenden Maßnahmen zu greifen. Weil zuvor die Frage aufgeworfen wurde, was LG sich von seinen Aktionen verspricht. Vollkommen wertfrei. Wie oft muss ich das hier noch erklären?
Die moralische Komponente hat dann der amsterdamer ins Spiel gebracht, nicht ich. Der Satz mit dem "Irrsinn" war die Antwort auf seinen "verrutschten moralischen Kompass".

Aber das steht doch da alles, lies doch einfach nach.
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Das Terroristen Beispiel war dann halt unglücklich gewählt.
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Ich hab‘s gleich verstanden. Aber das bin ja nur ich.

Mal was anderes: Wer von euch glaubt, dass LG menschliche Opfer bei den Aktionen billigend in Kauf nimmt?
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Motoguzzi999 schrieb:

Mal was anderes: Wer von euch glaubt, dass LG menschliche Opfer bei den Aktionen billigend in Kauf nimmt?

Haben sie durch ihre letzten Aussagen doch gemacht. Sie wissen von der toten Radfahrerin und wollen das trotzdem weiter machen, also nehmen sie sogar Todesopfer in Kauf.

Auch so manche Aktion sorgte direkt dafür das es Opfer gab, wenn auch "nur" Verletzte. So schütteten sie in Frankfurt eine ölige Flüssigkeit auf die Straße und es stürzten mehrere Radfahrer, eine Radfahrerin musste sogar ins Krankenhaus gebracht werden.
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Das Terroristen Beispiel war dann halt unglücklich gewählt.
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Es war vielleicht deshalb nicht ganz passend, weil eine Flugzeugentführung natürlich eine klare Straftat darstellt, während das bei einer Straßenblockade noch nicht ausgemacht ist. Nötigung käme in Frage, aber dazu muss der Zweck ja verwerflich sein - ein Fall für Juristen.
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Ich hab‘s gleich verstanden. Aber das bin ja nur ich.

Mal was anderes: Wer von euch glaubt, dass LG menschliche Opfer bei den Aktionen billigend in Kauf nimmt?
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Motoguzzi999 schrieb:

Ich hab‘s gleich verstanden. Aber das bin ja nur ich.

Mal was anderes: Wer von euch glaubt, dass LG menschliche Opfer bei den Aktionen billigend in Kauf nimmt?


Ich denke das tun sie nicht. Aber ich denke, dass bei einigen Aktionen etwas der Weitblick für Konsequenzen fehlt.
Generell sehe ich das Problem aber a) bei den Adressaten ihres Protestes und b) teilweise in der Art und Weise.
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JayJayFan schrieb:

WürzburgerAdler schrieb:

JayJayFan schrieb:

Ziemlich viele Vorwürfe dafür, dass du die Letzte Generation als Klimabewegung verharmlost. Denn dieser Fehler sollte nicht gemacht werden. Die Klimabewegung mag wichtig und richtig sein, wird von der Letzten Generation selbst als Deckmantel missbraucht.

Wofür denn?


Als Rechtfertigung für ihre radikalen Aktionen. Genau damit schadet die Letzte Generation mMn der ganzen friedlichen und sinnvollen Bewegung und verspielt unglaublich viel Kredit.

Verstehe. Die Leutchen wollen sich unbedingt an irgendwas festkleben und suchen händeringend nach einem Vorwand, diese "radikalen Aktionen" zu rechtfertigen. Da kommt ihnen der Klimawandel gerade recht.
Oder wie meinst du das?
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Sie nutzen den öffentlichen Diskurs, der von vielen friedlich und in großer Masse vorangetrieben wurde, einfach gnadenlos aus und schaden diesem bzw. dem Anliegen der friedlichen Masse.

Ja, da du sie extra in Anführungszeichen setzt. Für mich sind es radikale Aktionen. Manche bezeichnen es als „festkleben“, andere sprechen von einem „Angriff auf unsere kritische Infrastruktur“. Ich spreche da jetzt nicht von Tomatensuppe auf Gemälde hinter Glas kippen. In dem Moment wo Menschenleben gefährdet werden, sind diese Aktionen einfach radikal.
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Motoguzzi999 schrieb:

Mal was anderes: Wer von euch glaubt, dass LG menschliche Opfer bei den Aktionen billigend in Kauf nimmt?

Haben sie durch ihre letzten Aussagen doch gemacht. Sie wissen von der toten Radfahrerin und wollen das trotzdem weiter machen, also nehmen sie sogar Todesopfer in Kauf.

Auch so manche Aktion sorgte direkt dafür das es Opfer gab, wenn auch "nur" Verletzte. So schütteten sie in Frankfurt eine ölige Flüssigkeit auf die Straße und es stürzten mehrere Radfahrer, eine Radfahrerin musste sogar ins Krankenhaus gebracht werden.
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Gibt es da gesicherte Erkenntnisse darüber? Also Aussagen wie: „Ja, wir wissen das, aber es ist uns egal…“ Ich frage das deshalb, weil das natürlich eine spannende Fragestellung für eine Unterrichtsstunde ist, bei der ich natürlich den advocatus diaboli spielen muss. Dafür muss ich mich gut vorbereiten, mit moralischer Entrüstung kommt man bei den smarten Oberstufenschülern nicht so weit.
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Gibt es da gesicherte Erkenntnisse darüber? Also Aussagen wie: „Ja, wir wissen das, aber es ist uns egal…“ Ich frage das deshalb, weil das natürlich eine spannende Fragestellung für eine Unterrichtsstunde ist, bei der ich natürlich den advocatus diaboli spielen muss. Dafür muss ich mich gut vorbereiten, mit moralischer Entrüstung kommt man bei den smarten Oberstufenschülern nicht so weit.
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"Scheiße, aber: nicht einschüchtern lassen. Es ist Klimakampf, nicht Klimakuscheln, und shit happens": Mit diesen Worten reagierte Klimaaktivist Tadzio Müller auf Twitter auf die Nachricht einer schwerst verletzten Frau – und löste damit Entsetzen aus. Später löschte er den Tweet und entschuldigte sich.

https://www.t-online.de/region/berlin/id_100073562/-shit-happens-klimaaktivist-entsetzt-nach-lebensgefaehrlichen-unfall-in-berlin.html

Kann man natürlich so sagen und selbst wenn er den Tweet löscht und sich entschuldigt: Die Denkweise kann man da schon erahnen.
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"Scheiße, aber: nicht einschüchtern lassen. Es ist Klimakampf, nicht Klimakuscheln, und shit happens": Mit diesen Worten reagierte Klimaaktivist Tadzio Müller auf Twitter auf die Nachricht einer schwerst verletzten Frau – und löste damit Entsetzen aus. Später löschte er den Tweet und entschuldigte sich.

https://www.t-online.de/region/berlin/id_100073562/-shit-happens-klimaaktivist-entsetzt-nach-lebensgefaehrlichen-unfall-in-berlin.html

Kann man natürlich so sagen und selbst wenn er den Tweet löscht und sich entschuldigt: Die Denkweise kann man da schon erahnen.
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Ich weiß jetzt nicht, ob sich das auf meine Frage bezog, das kannte ich, aber das ist ja im Nachhinein daher geplappert. Ich meine, ob man das bewusst in Kauf nimmt oder ob man Vorkehrungen trifft, damit solche Fälle nicht eintreten, also dann „fahrlässig“ handelt.
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Gibt es da gesicherte Erkenntnisse darüber? Also Aussagen wie: „Ja, wir wissen das, aber es ist uns egal…“ Ich frage das deshalb, weil das natürlich eine spannende Fragestellung für eine Unterrichtsstunde ist, bei der ich natürlich den advocatus diaboli spielen muss. Dafür muss ich mich gut vorbereiten, mit moralischer Entrüstung kommt man bei den smarten Oberstufenschülern nicht so weit.
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Eine Aimée van Baalen von diesen LG stellt sich hin und erzählt sie hätten den Unfall nicht verursacht. Das sie aber Rettungskräfte behindert haben durch die Staus die wegen ihnen verursacht wurden will sie nicht verstehen. Ein Tadzio Müller schrieb was von Shit Happens wegen der verunfallten Frau und das die Rettungskräfte wegen ihnen im Stau stecken blieben.
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Ich weiß jetzt nicht, ob sich das auf meine Frage bezog, das kannte ich, aber das ist ja im Nachhinein daher geplappert. Ich meine, ob man das bewusst in Kauf nimmt oder ob man Vorkehrungen trifft, damit solche Fälle nicht eintreten, also dann „fahrlässig“ handelt.
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Als Vorkehrung habe ich gelesen, dass bei einer Blockade die in der Mitte angeblich nicht festgeklebt wären, um dann rechtzeitig Platz zu machen. Erschließt sich mir da zwar nicht ganz, wenn es in der ganzen Stadt staut und wirkt etwas nach:“Wir können Platz machen, müssen alle Autos im Stau nur auch - also sind wir unschuldig“.
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Als Vorkehrung habe ich gelesen, dass bei einer Blockade die in der Mitte angeblich nicht festgeklebt wären, um dann rechtzeitig Platz zu machen. Erschließt sich mir da zwar nicht ganz, wenn es in der ganzen Stadt staut und wirkt etwas nach:“Wir können Platz machen, müssen alle Autos im Stau nur auch - also sind wir unschuldig“.
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Auch das ist wahrscheinlich juristisch heikel (damit meine ich, es reicht wahrscheinlich nicht), denn, wenn das erste Auto anhält, stellt dieses ja die Blockade dar,  selbst wenn die da gleich weg gehen, löst sich der Stau ja nicht sofort auf. Kennt jeder, der schon mal Auto gefahren ist.
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Auch das ist wahrscheinlich juristisch heikel (damit meine ich, es reicht wahrscheinlich nicht), denn, wenn das erste Auto anhält, stellt dieses ja die Blockade dar,  selbst wenn die da gleich weg gehen, löst sich der Stau ja nicht sofort auf. Kennt jeder, der schon mal Auto gefahren ist.
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Hat schon mal jemand einen ce als Antwort auf den ce‘eten Ausgangsbeitrag geschafft?
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Naja, halten wir mal fest, dass ein stockender Verkehr bzw. Stau immer dazu führt, dass eine Rettungsgasse gebildet werden muss und dies aufgrund der Gegebenheiten vor Ort bzw. dummer Autofahrer oft nicht gelingt. Dafür kann erstmal keine Person was, die sich irgendwo auf die Straße legt. Nur sorgt sie eben für den Stau, der das andere heraufbeschwört. Aber schuld ist am Ende trotzdem die Person, die die Rettungsgasse nicht bildet.

Egal wie: Was mich bei der ganzen Diskussion stört, ist diese suggerierte Haltung, dass jede Art von Protest schon in Ordnung ist, wenn sie einer angeblich guten Sache dient. Für mich ist das eine ebenso problematische Haltung wie die der Gegner, die sofort ein Haar in der Suppe suchen wollen und alles überbewerten. Ich habe mir nur in den letzten Wochen mal überlegt, was passieren würde, wenn Menschen zB aus Protest gegen die Flüchtlingspolitik Zufahrstwege von Flüchtlingsheimen blockieren? Würde man da all diese verständnisvollen Äußerungen für diese Protestformen ebenfalls äußern, oder geht es letztlich weniger ums Prinzip als um die Meinung und das Anliegen? Vielleicht bin ich da zu sehr prinzipienreiterisch unterwegs, aber es würde mir schwer fallen passive Protestformen dieser Art dann zu verurteilen, wenn ich sie bei anderen als harmlos oder völlig in Ordnung oder angemessen bezeichne.

Naja, am Ende des Tages werden das ja fast alle hier wieder anders sehen. Ich finde nur, dass man sich im Klaren sein muss, dass bestimmte Argumentationen irgendwann einem auf die Füße fallen könnten.

Ich finde das Anliegen der LG absolut richtig, bleibe aber dabei, dass sie derzeit die falschen Adressaten und Standorte mit ihrem Protest überziehen. Die, die diese Aktionen gut finden, sind die, die ohnehin schon auf Seiten von LG waren. Aber ob eine größere Personenzahl durch diese Aktionen zum Umdenken gebracht wird, das bezweifle ich weiterhin. Für mich gerät die eigentliche Botschaft des Protestes eher in den Hintergrund, wenn man sie am falschen Ort platziert. Ich werde auch keinen besseren VAR bekommen, wenn ich mich an der Zufahrtsstraße zum Kreis-Lehrgang der Schiedsrichter des Werra-Meißner-Kreises festklebe. Um es mal überspitzt zu formulieren.
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SGE_Werner schrieb:

Ich habe mir nur in den letzten Wochen mal überlegt, was passieren würde, wenn Menschen zB aus Protest gegen die Flüchtlingspolitik Zufahrstwege von Flüchtlingsheimen blockieren? Würde man da all diese verständnisvollen Äußerungen für diese Protestformen ebenfalls äußern, oder geht es letztlich weniger ums Prinzip als um die Meinung und das Anliegen? Vielleicht bin ich da zu sehr prinzipienreiterisch unterwegs, aber es würde mir schwer fallen passive Protestformen dieser Art dann zu verurteilen, wenn ich sie bei anderen als harmlos oder völlig in Ordnung oder angemessen bezeichne.


Interessanterweise hat bis auf mein Kollege da keiner was dazu gesagt. Sorry, dass ich das sagen muss, aber die Pro-LG-Fraktion hier bringt in meinen Augen einfach ähnliche Argumentationsketten ins Spiel, die ich bzgl. der Proteste von Pegida und anderen Montagsspaziergängern aus deren erweiterten !!! (nicht engeren, bitte beachten!) Sympathisantenkreis lesen durfte in den letzten Jahren. Überlegt Euch einfach mal, dass Gegner einer offenen Flüchtlingspolitik genau so handeln würden wie LG und genauso argumentieren würden, bzgl. existenzieller Ängste (auch wenn sie im Gegensatz zum Klimawandel eher zusammengesponnen sind) usw. und im Straßenverkehr kommen auch andere um usw. nach so einer Geschichte und es sei unfair, dass man die Proteste doch auf den einen Vorfall beschränkt oder auf 1, 2 dumme Plakate beim Montagsmarsch, alle anderen seien ja friedlich gewesen usw.

Und wenn die Proteste kontraproduktiv sind, dann wird hier von einigen der Eindruck erweckt, dass man doch das Volk zu hinterfragen habe und nicht den Protest. Das ist ja schön und gut. Aber entweder passe ich mich den Gegebenheiten an und suche die Wege, die am besten wirken oder ich wirke darauf hin, dass das Volk beginnt umzudenken. LG wird kläglich scheitern und dem Kampf gegen den Klimawandel haben sie bisher nicht geholfen, sondern in meinen Augen geschadet. Und nicht nur in meinen Augen.

PS: Ich vergleiche hier keinen mit den rechten Spinnern. Es geht mir einzig und allein um die Argumentationskette, wie man hier mit den LG-Protesten umgeht und mit anderen umgegangen ist.
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SGE_Werner schrieb:

Ich habe mir nur in den letzten Wochen mal überlegt, was passieren würde, wenn Menschen zB aus Protest gegen die Flüchtlingspolitik Zufahrstwege von Flüchtlingsheimen blockieren? Würde man da all diese verständnisvollen Äußerungen für diese Protestformen ebenfalls äußern, oder geht es letztlich weniger ums Prinzip als um die Meinung und das Anliegen? Vielleicht bin ich da zu sehr prinzipienreiterisch unterwegs, aber es würde mir schwer fallen passive Protestformen dieser Art dann zu verurteilen, wenn ich sie bei anderen als harmlos oder völlig in Ordnung oder angemessen bezeichne.


Interessanterweise hat bis auf mein Kollege da keiner was dazu gesagt. Sorry, dass ich das sagen muss, aber die Pro-LG-Fraktion hier bringt in meinen Augen einfach ähnliche Argumentationsketten ins Spiel, die ich bzgl. der Proteste von Pegida und anderen Montagsspaziergängern aus deren erweiterten !!! (nicht engeren, bitte beachten!) Sympathisantenkreis lesen durfte in den letzten Jahren. Überlegt Euch einfach mal, dass Gegner einer offenen Flüchtlingspolitik genau so handeln würden wie LG und genauso argumentieren würden, bzgl. existenzieller Ängste (auch wenn sie im Gegensatz zum Klimawandel eher zusammengesponnen sind) usw. und im Straßenverkehr kommen auch andere um usw. nach so einer Geschichte und es sei unfair, dass man die Proteste doch auf den einen Vorfall beschränkt oder auf 1, 2 dumme Plakate beim Montagsmarsch, alle anderen seien ja friedlich gewesen usw.

Und wenn die Proteste kontraproduktiv sind, dann wird hier von einigen der Eindruck erweckt, dass man doch das Volk zu hinterfragen habe und nicht den Protest. Das ist ja schön und gut. Aber entweder passe ich mich den Gegebenheiten an und suche die Wege, die am besten wirken oder ich wirke darauf hin, dass das Volk beginnt umzudenken. LG wird kläglich scheitern und dem Kampf gegen den Klimawandel haben sie bisher nicht geholfen, sondern in meinen Augen geschadet. Und nicht nur in meinen Augen.

PS: Ich vergleiche hier keinen mit den rechten Spinnern. Es geht mir einzig und allein um die Argumentationskette, wie man hier mit den LG-Protesten umgeht und mit anderen umgegangen ist.
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Dann will ich mal (damals habe ich mir nur gedacht, dass der Vergleich furchtbar hinkt und das hat mich nicht genügend getriggert):

Also der Unterschied liegt für mich in der Absicht, also dem Zweck der Blockade. Politisch Verfolgte genießen Asyl, das ist ein Grundrecht. Jetzt kann man darüber streiten, wie Asylbewerber verteilt werden, aber das ist ein Verwaltungsakt. Die Unterbringung ist also durch Verwaltung legitimiert (Luhmann lässt grüßen). Die Unterbringung durch Blockade zu verhindern,  wäre wahrscheinlich eine Nötigung (der Zweck ist verwerflich). Was anderes wäre es, wenn die Klimaaktivisten den Rettungswagen blockieren würden, um sich mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Das wäre dann in etwa so, wie wenn Nazis die Feuerwehr blockieren, damit das Heim auch ja abfackelt. Das wäre in etwa meine laienhafte Antwort.
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SGE_Werner schrieb:

Ich habe mir nur in den letzten Wochen mal überlegt, was passieren würde, wenn Menschen zB aus Protest gegen die Flüchtlingspolitik Zufahrstwege von Flüchtlingsheimen blockieren? Würde man da all diese verständnisvollen Äußerungen für diese Protestformen ebenfalls äußern, oder geht es letztlich weniger ums Prinzip als um die Meinung und das Anliegen? Vielleicht bin ich da zu sehr prinzipienreiterisch unterwegs, aber es würde mir schwer fallen passive Protestformen dieser Art dann zu verurteilen, wenn ich sie bei anderen als harmlos oder völlig in Ordnung oder angemessen bezeichne.


Interessanterweise hat bis auf mein Kollege da keiner was dazu gesagt. Sorry, dass ich das sagen muss, aber die Pro-LG-Fraktion hier bringt in meinen Augen einfach ähnliche Argumentationsketten ins Spiel, die ich bzgl. der Proteste von Pegida und anderen Montagsspaziergängern aus deren erweiterten !!! (nicht engeren, bitte beachten!) Sympathisantenkreis lesen durfte in den letzten Jahren. Überlegt Euch einfach mal, dass Gegner einer offenen Flüchtlingspolitik genau so handeln würden wie LG und genauso argumentieren würden, bzgl. existenzieller Ängste (auch wenn sie im Gegensatz zum Klimawandel eher zusammengesponnen sind) usw. und im Straßenverkehr kommen auch andere um usw. nach so einer Geschichte und es sei unfair, dass man die Proteste doch auf den einen Vorfall beschränkt oder auf 1, 2 dumme Plakate beim Montagsmarsch, alle anderen seien ja friedlich gewesen usw.

Und wenn die Proteste kontraproduktiv sind, dann wird hier von einigen der Eindruck erweckt, dass man doch das Volk zu hinterfragen habe und nicht den Protest. Das ist ja schön und gut. Aber entweder passe ich mich den Gegebenheiten an und suche die Wege, die am besten wirken oder ich wirke darauf hin, dass das Volk beginnt umzudenken. LG wird kläglich scheitern und dem Kampf gegen den Klimawandel haben sie bisher nicht geholfen, sondern in meinen Augen geschadet. Und nicht nur in meinen Augen.

PS: Ich vergleiche hier keinen mit den rechten Spinnern. Es geht mir einzig und allein um die Argumentationskette, wie man hier mit den LG-Protesten umgeht und mit anderen umgegangen ist.
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Das mag erst einmal ähnlich anmuten, wäre aber in meinen Augen doch etwas gänzlich anderes, da man bei der Blockade eines Flüchtlingsheimes ein Drohszenario aufbaut, was man durch das Festkleben auf der Straße oder vor einem Gemälde eben nicht tut.

Natürlich sind solche Aktionen widerrechtlich und selbst wenn aus vielen die Verzweiflung sprechen mag, kann man die LG nicht einfach gewähren lassen. Aber die Politik sollte den Dialog führen und Taten folgen lassen.
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Hm, rechtlich gesehen ein guter Konter bzgl. meines Beispiels. Zeigt aber eher, dass mein Beispiel nicht gut war.

Sind dann Kartoffelbreiwürfe gegen die Fenster einer Asyleinrichtung, die ja nicht das Asylrecht und die Wahrnehmung einschränken, nicht auch eine legitime Protestform oder ermittelt dann nicht eher der Staatsschutz?

In wie weit ist das Grundgesetz nicht auch betroffen, wenn es um die aus einer Straftat heraus begangene Verhinderung der Fortbewegung geht? Ich weiß, Freiheitsbegrifflichkeiten usw. sind ein schwieriges Ding... Das aber nur etwas überspitzt.

Wie gesagt... Jeder soll sich mal überlegen, ob er diese Protestformen auch bei politisch rechts stehenden Menschen und politisch rechten Anliegen, sofern diese zumindest im Einklang mit dem GG sind (den Einwand verstehe ich, daher die Präzisierung), akzeptieren würde. Wenn ja, gar keine Sache. Wenn nein, dann geht es am Ende einem nicht ums Prinzipielle, sondern dann ist der Protest je nach Anliegen unterschiedlich zu bewerten. Das wäre nicht so meins...
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Das mag erst einmal ähnlich anmuten, wäre aber in meinen Augen doch etwas gänzlich anderes, da man bei der Blockade eines Flüchtlingsheimes ein Drohszenario aufbaut, was man durch das Festkleben auf der Straße oder vor einem Gemälde eben nicht tut.

Natürlich sind solche Aktionen widerrechtlich und selbst wenn aus vielen die Verzweiflung sprechen mag, kann man die LG nicht einfach gewähren lassen. Aber die Politik sollte den Dialog führen und Taten folgen lassen.
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Haliaeetus schrieb:

da man bei der Blockade eines Flüchtlingsheimes ein Drohszenario aufbaut, was man durch das Festkleben auf der Straße oder vor einem Gemälde eben nicht tut.


Naja, anscheinend fühlen sich ja einige bereits durch einen Stau in ihrer Lebensweise erheblich bedroht, da kann man jetzt aber vortrefflich über die Empfindlichkeiten dieser Personen diskutieren. Ich mache mir weniger Gedanken darüber, was LG jetzt macht, ich frage mich mittlerweile vor allem, was LG macht, wenn diese Proteste erwartungsgemäß null bewirken und eher kontraproduktiv sind und potenzielle Sympathisanten eher nach rechts treiben. Was macht man, wenn das Festkleben nichts bringt? Gibt man auf? Oder radikalisiert man sich? Also ernsthafte Sachbeschädigung (Tankstellenfenster einschlagen, Autoreifen regelmäßiger zerstechen, was auch immer...) oder auch gegen Menschen selbst? Also die Frage darf ich ja mal an die LG-Sympathisanten durchaus stellen: Was macht LG, wenn sie damit keinen Erfolg haben außer ein bisschen Aufmerksamkeit für sich selbst bei 0 Ertrag für den Kampf gegen den Klimawandel?


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