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SaW 47.KW 21. - 27.11.22: Wüsten-Gebabbel

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Eintracht Frankfurt liebäugelt wohl mit einem Wintertrainingslager in Dubai. Das berichtet die Bild. Die Hessen hätten demnach über eine Vorbereitung in Florida (USA) nachgedacht, stünden nun aber kurz davor, im Januar in den Wüstenstaat zu reisen. Teammanager Christoph Preuß habe vor Ort schon Hotel und Plätze geprüft.


Unter dem Vorbehalt, dass die Meldung stimmt: Ich verstehe es nicht. Da tobt seit Wochen eine Debatte über Zeichen für Menschenrechte und den heuchlerischen DFB. Seit Jahren wird über Menschenrechtsverletzungen in Katar gesprochen und die Toten auf den Baustellen. Über LGBTQ-Rechte, über Hinrichtungen und Inhaftierungen. Da wird der FC Bayern attackiert, für seine Partnerschaften. Ich verstehe wirklich nicht, wie in dieser Gemengelage jemand sagen kann: "Ja komm, Dubai ist doch geil." Und um das nicht zu verstehen, muss ich bei der Debatte nicht einmal eine Meinung haben. Ganz objektiv, ohne politischen Standpunkt, reine Marketingsicht: Es tobt ein riesiger Shitstorm, sogar der DFB verliert (frühzeitig) einen Werbepartner, und die Eintracht entscheidet sich, in die Vereinigte Arabische Emirate zu fliegen. Wahrscheinlich gabs Rabatt. Ja, die Eintracht war bis 2017 mehrfach dort. Aber es ist ja nicht verboten, was dazuzulernen.
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Eintracht Frankfurt liebäugelt wohl mit einem Wintertrainingslager in Dubai. Das berichtet die Bild. Die Hessen hätten demnach über eine Vorbereitung in Florida (USA) nachgedacht, stünden nun aber kurz davor, im Januar in den Wüstenstaat zu reisen. Teammanager Christoph Preuß habe vor Ort schon Hotel und Plätze geprüft.


Unter dem Vorbehalt, dass die Meldung stimmt: Ich verstehe es nicht. Da tobt seit Wochen eine Debatte über Zeichen für Menschenrechte und den heuchlerischen DFB. Seit Jahren wird über Menschenrechtsverletzungen in Katar gesprochen und die Toten auf den Baustellen. Über LGBTQ-Rechte, über Hinrichtungen und Inhaftierungen. Da wird der FC Bayern attackiert, für seine Partnerschaften. Ich verstehe wirklich nicht, wie in dieser Gemengelage jemand sagen kann: "Ja komm, Dubai ist doch geil." Und um das nicht zu verstehen, muss ich bei der Debatte nicht einmal eine Meinung haben. Ganz objektiv, ohne politischen Standpunkt, reine Marketingsicht: Es tobt ein riesiger Shitstorm, sogar der DFB verliert (frühzeitig) einen Werbepartner, und die Eintracht entscheidet sich, in die Vereinigte Arabische Emirate zu fliegen. Wahrscheinlich gabs Rabatt. Ja, die Eintracht war bis 2017 mehrfach dort. Aber es ist ja nicht verboten, was dazuzulernen.
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Klare Kante sähe in der Tat anders aus.
Aber jetzt warte ich erst einmal ab, ob es überhaupt Dubai wird.
Es ist ja nicht auszuschließen, dass man sich verschiedene Optionen anschaut und dann eine Entscheidung (wo mehrere Faktoren berücksichtigt werden) trifft.
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Klare Kante sähe in der Tat anders aus.
Aber jetzt warte ich erst einmal ab, ob es überhaupt Dubai wird.
Es ist ja nicht auszuschließen, dass man sich verschiedene Optionen anschaut und dann eine Entscheidung (wo mehrere Faktoren berücksichtigt werden) trifft.
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mikulle schrieb:

...Es ist ja nicht auszuschließen, dass man sich verschiedene Optionen anschaut und dann eine Entscheidung (wo mehrere Faktoren berücksichtigt werden) trifft.


Wobei sich für mich auch dann die Frage stellen würde, wieso man es als eine mögliche Option ansieht.
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Eintracht Frankfurt liebäugelt wohl mit einem Wintertrainingslager in Dubai. Das berichtet die Bild. Die Hessen hätten demnach über eine Vorbereitung in Florida (USA) nachgedacht, stünden nun aber kurz davor, im Januar in den Wüstenstaat zu reisen. Teammanager Christoph Preuß habe vor Ort schon Hotel und Plätze geprüft.


Unter dem Vorbehalt, dass die Meldung stimmt: Ich verstehe es nicht. Da tobt seit Wochen eine Debatte über Zeichen für Menschenrechte und den heuchlerischen DFB. Seit Jahren wird über Menschenrechtsverletzungen in Katar gesprochen und die Toten auf den Baustellen. Über LGBTQ-Rechte, über Hinrichtungen und Inhaftierungen. Da wird der FC Bayern attackiert, für seine Partnerschaften. Ich verstehe wirklich nicht, wie in dieser Gemengelage jemand sagen kann: "Ja komm, Dubai ist doch geil." Und um das nicht zu verstehen, muss ich bei der Debatte nicht einmal eine Meinung haben. Ganz objektiv, ohne politischen Standpunkt, reine Marketingsicht: Es tobt ein riesiger Shitstorm, sogar der DFB verliert (frühzeitig) einen Werbepartner, und die Eintracht entscheidet sich, in die Vereinigte Arabische Emirate zu fliegen. Wahrscheinlich gabs Rabatt. Ja, die Eintracht war bis 2017 mehrfach dort. Aber es ist ja nicht verboten, was dazuzulernen.
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Als ich das heute morgen gelesen habe musste ich auch mit dem Kopf schütteln. Ist doch toll so ein Land in dem Vergewaltigungsopfer wegen außerehelichen Geschlechtsverkehr verurteilt werden.
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Ein bisschen ce ? 😊
Gibt schon einen eigenen Faden:
Stoppt Dubai!
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Vorab: Ich kann einem Trainingslager in Dubai auch nicht viel abgewinnen.
Sie sollen lieber nach Andalusien gehen.

Trotzdem muss man auch mal hinterfragen, wie sinnvoll es für ein exportorientiertes Land wie Deutschland wäre, nun alle Kontakte zu Despoten, Emiren, Sheiks und ähnlichen Staatenlenkern aus Gründen ethischer und moralischer Überlegenheit abzubrechen. Da bleibt am Ende von der Welt nicht mehr viel übrig, mit wem wir da noch Geschäfte machen können.

Ja, es gibt auch in Dubai wie in Qatar, Abu Dhabi, Kuweit oder Saudi Arabien vieles zu kritisieren, es sind aber auch Staaten bzw. Gesellschaften, die noch sehr jung sind und sich noch entwickeln müssen. Der Beginn unserer Aufklärung ist auch erst 250 Jahre her, die Abschaffung der Leibeigenschaft etwas mehr als 200 Jahre. Sklavenhaltung und Genozid keine 80 Jahre. Der Kampf um Demokratie und die faschistischen Rückschläge, die Festschreibung der Menschenrechte in unseren Verfassungen, und wie lange danach noch der 175er in Kraft war. Es war ein langer Weg bis hierher und bei so einigen ist dieses Aufklärungsding immer noch nicht angekommen.

Versteht das bitte nicht als whataboutism, es geht einfach darum zu verstehen, wie viele Generationen es braucht, um aufgeklärte Werte aus einer Gesellschaft heraus zu entwickeln. Klar, da unten ist noch alles fest im Griff der alten weißen Männer, aber sie haben sich soviel Moderne, Technik und Ausländer ins Land geholt, dass sich die Kulturen langsam wandeln werden. Und wenn man die Berichte im ÖR verfolgt, wie vor allem junge Menschen um den arabischen Golf ihre Zukunft sehen, kann man schon die Hoffnung haben, dass sie andere Werte als ihre Vorgänger hochhalten werden - auch gegen den Widerstand religiöser Fanatiker.

Insofern - auch wenn ich selbst jetzt in Dubai nicht unbedingt Urlaub oder Trainingslager machen würde - sollte man jetzt nicht alles reflexartig ablehnen, was irgendwie mit den Ländern um den Golf herum zu tun hat.
Ein wenig mehr positiver Realismus im Umgang mit den Herrschern anderer Länder schadet uns glaub ich nicht. Und auch diese Wandel-durch-Handel-Sache ist nicht völlig blödsinnig, bloß weil wir damit jetzt mal am Russenfascho Putin gescheitert sind.
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Vorab: Ich kann einem Trainingslager in Dubai auch nicht viel abgewinnen.
Sie sollen lieber nach Andalusien gehen.

Trotzdem muss man auch mal hinterfragen, wie sinnvoll es für ein exportorientiertes Land wie Deutschland wäre, nun alle Kontakte zu Despoten, Emiren, Sheiks und ähnlichen Staatenlenkern aus Gründen ethischer und moralischer Überlegenheit abzubrechen. Da bleibt am Ende von der Welt nicht mehr viel übrig, mit wem wir da noch Geschäfte machen können.

Ja, es gibt auch in Dubai wie in Qatar, Abu Dhabi, Kuweit oder Saudi Arabien vieles zu kritisieren, es sind aber auch Staaten bzw. Gesellschaften, die noch sehr jung sind und sich noch entwickeln müssen. Der Beginn unserer Aufklärung ist auch erst 250 Jahre her, die Abschaffung der Leibeigenschaft etwas mehr als 200 Jahre. Sklavenhaltung und Genozid keine 80 Jahre. Der Kampf um Demokratie und die faschistischen Rückschläge, die Festschreibung der Menschenrechte in unseren Verfassungen, und wie lange danach noch der 175er in Kraft war. Es war ein langer Weg bis hierher und bei so einigen ist dieses Aufklärungsding immer noch nicht angekommen.

Versteht das bitte nicht als whataboutism, es geht einfach darum zu verstehen, wie viele Generationen es braucht, um aufgeklärte Werte aus einer Gesellschaft heraus zu entwickeln. Klar, da unten ist noch alles fest im Griff der alten weißen Männer, aber sie haben sich soviel Moderne, Technik und Ausländer ins Land geholt, dass sich die Kulturen langsam wandeln werden. Und wenn man die Berichte im ÖR verfolgt, wie vor allem junge Menschen um den arabischen Golf ihre Zukunft sehen, kann man schon die Hoffnung haben, dass sie andere Werte als ihre Vorgänger hochhalten werden - auch gegen den Widerstand religiöser Fanatiker.

Insofern - auch wenn ich selbst jetzt in Dubai nicht unbedingt Urlaub oder Trainingslager machen würde - sollte man jetzt nicht alles reflexartig ablehnen, was irgendwie mit den Ländern um den Golf herum zu tun hat.
Ein wenig mehr positiver Realismus im Umgang mit den Herrschern anderer Länder schadet uns glaub ich nicht. Und auch diese Wandel-durch-Handel-Sache ist nicht völlig blödsinnig, bloß weil wir damit jetzt mal am Russenfascho Putin gescheitert sind.
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Ich persönlich finde das einen guten Beitrag. Insbesondere der 3. Absatz sollte uns dazu bringen, unsere Kritik an solchen Staaten nicht aus einer Pseudo-Überlegenheit heraus zu formulieren. Dazu besteht wenig Anlass. Auch und gerade heute noch.
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Jetzt ist die Eintracht ja aber nicht ganz Deutschland.
Und man kann auch woanders hinfahren, ohne dass die Abu Dhabianer gleich beleidigt sind und mit uns nicht mehr handeln wollen.

Man könnte denen auch ganz klar sagen:
Euer Land ist super, wir kommen schon gerne.
Wir haben allerdings ein Image und wir haben vor allem Werte für die wir stehen.
Die können und wollen (und an und für sich dürfen) wir nicht so einfach mit Füßen treten.
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Vorab: Ich kann einem Trainingslager in Dubai auch nicht viel abgewinnen.
Sie sollen lieber nach Andalusien gehen.

Trotzdem muss man auch mal hinterfragen, wie sinnvoll es für ein exportorientiertes Land wie Deutschland wäre, nun alle Kontakte zu Despoten, Emiren, Sheiks und ähnlichen Staatenlenkern aus Gründen ethischer und moralischer Überlegenheit abzubrechen. Da bleibt am Ende von der Welt nicht mehr viel übrig, mit wem wir da noch Geschäfte machen können.

Ja, es gibt auch in Dubai wie in Qatar, Abu Dhabi, Kuweit oder Saudi Arabien vieles zu kritisieren, es sind aber auch Staaten bzw. Gesellschaften, die noch sehr jung sind und sich noch entwickeln müssen. Der Beginn unserer Aufklärung ist auch erst 250 Jahre her, die Abschaffung der Leibeigenschaft etwas mehr als 200 Jahre. Sklavenhaltung und Genozid keine 80 Jahre. Der Kampf um Demokratie und die faschistischen Rückschläge, die Festschreibung der Menschenrechte in unseren Verfassungen, und wie lange danach noch der 175er in Kraft war. Es war ein langer Weg bis hierher und bei so einigen ist dieses Aufklärungsding immer noch nicht angekommen.

Versteht das bitte nicht als whataboutism, es geht einfach darum zu verstehen, wie viele Generationen es braucht, um aufgeklärte Werte aus einer Gesellschaft heraus zu entwickeln. Klar, da unten ist noch alles fest im Griff der alten weißen Männer, aber sie haben sich soviel Moderne, Technik und Ausländer ins Land geholt, dass sich die Kulturen langsam wandeln werden. Und wenn man die Berichte im ÖR verfolgt, wie vor allem junge Menschen um den arabischen Golf ihre Zukunft sehen, kann man schon die Hoffnung haben, dass sie andere Werte als ihre Vorgänger hochhalten werden - auch gegen den Widerstand religiöser Fanatiker.

Insofern - auch wenn ich selbst jetzt in Dubai nicht unbedingt Urlaub oder Trainingslager machen würde - sollte man jetzt nicht alles reflexartig ablehnen, was irgendwie mit den Ländern um den Golf herum zu tun hat.
Ein wenig mehr positiver Realismus im Umgang mit den Herrschern anderer Länder schadet uns glaub ich nicht. Und auch diese Wandel-durch-Handel-Sache ist nicht völlig blödsinnig, bloß weil wir damit jetzt mal am Russenfascho Putin gescheitert sind.
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philadlerist schrieb:

Trotzdem muss man auch mal hinterfragen, wie sinnvoll es für ein exportorientiertes Land wie Deutschland wäre, nun alle Kontakte zu Despoten, Emiren, Sheiks und ähnlichen Staatenlenkern aus Gründen ethischer und moralischer Überlegenheit abzubrechen. Da bleibt am Ende von der Welt nicht mehr viel übrig, mit wem wir da noch Geschäfte machen können.


Ich finde da gehst Du den üblichen Erklärmustern auf den Leim.
Gab neulich eine Veranstaltung des Eintracht-Museums, es ging um die WM und u.a. wieso die Vergabe nach Katar falsch war etc.
Dabei wurde Dein Argument auch gut entkräftet, es gibt nämlich einen Unterschied zwischen der FIFA & Eintracht Frankfurt und z.B. einem Wirtschaftminister, der für die Energieversorgung seines Landes zuständig ist.
Letzterer hat viel mehr zu beachten, hat wesentlich schwerere Abwägungen zu treffen.
Der Fußball muss nicht in so extrem umstrittene Länder wie auf der arabischen Halbinsel gehen.

Wir, also Eintracht Frankfurt, exportieren nichts in die VAE. Es gäbe keinen wirklichen Nachteil, wenn wir unser Trainingslager woanders aufschlagen würden. (Natürlich zahlen wir woanders mehr, weil andere Länder ihr Image nicht aufpolieren müssen, aber ob dies eine signifikante Summe ist?)
Dies unterscheidet uns von Ministern, oder Firmen die z.B. eine U-Bahn in ein Land verkaufen wollen. Ich willl ja nicht sagen dass die keine Moral zeigen müssen und Energieversorgung + Arbeitsplätze alles rechtfertigen.
Aber in Bezug auf eine Fußballmannschaft zu sagen: "Naja, wir können uns nicht von allen Despoten etc. fernhalten". Ne, da würde ich widersprechen.
Können wir, ohne große Probleme. Und wir sollten es auch.
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philadlerist schrieb:

Trotzdem muss man auch mal hinterfragen, wie sinnvoll es für ein exportorientiertes Land wie Deutschland wäre, nun alle Kontakte zu Despoten, Emiren, Sheiks und ähnlichen Staatenlenkern aus Gründen ethischer und moralischer Überlegenheit abzubrechen. Da bleibt am Ende von der Welt nicht mehr viel übrig, mit wem wir da noch Geschäfte machen können.


Ich finde da gehst Du den üblichen Erklärmustern auf den Leim.
Gab neulich eine Veranstaltung des Eintracht-Museums, es ging um die WM und u.a. wieso die Vergabe nach Katar falsch war etc.
Dabei wurde Dein Argument auch gut entkräftet, es gibt nämlich einen Unterschied zwischen der FIFA & Eintracht Frankfurt und z.B. einem Wirtschaftminister, der für die Energieversorgung seines Landes zuständig ist.
Letzterer hat viel mehr zu beachten, hat wesentlich schwerere Abwägungen zu treffen.
Der Fußball muss nicht in so extrem umstrittene Länder wie auf der arabischen Halbinsel gehen.

Wir, also Eintracht Frankfurt, exportieren nichts in die VAE. Es gäbe keinen wirklichen Nachteil, wenn wir unser Trainingslager woanders aufschlagen würden. (Natürlich zahlen wir woanders mehr, weil andere Länder ihr Image nicht aufpolieren müssen, aber ob dies eine signifikante Summe ist?)
Dies unterscheidet uns von Ministern, oder Firmen die z.B. eine U-Bahn in ein Land verkaufen wollen. Ich willl ja nicht sagen dass die keine Moral zeigen müssen und Energieversorgung + Arbeitsplätze alles rechtfertigen.
Aber in Bezug auf eine Fußballmannschaft zu sagen: "Naja, wir können uns nicht von allen Despoten etc. fernhalten". Ne, da würde ich widersprechen.
Können wir, ohne große Probleme. Und wir sollten es auch.
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Eintracht-Laie schrieb:

"Naja, wir können uns nicht von allen Despoten etc. fernhalten". Ne, da würde ich widersprechen.
Können wir, ohne große Probleme. Und wir sollten es auch.


Tatsächlich ist das gerade so.
Zur Zeit sind wir unheimlich attraktiv und können es uns erlauben.

Ganz nach dem Motto:
"Dankbar müsst ihr sein, wenn wir zu euch kommen"
War ja früher eher nicht so 😁
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philadlerist schrieb:

Trotzdem muss man auch mal hinterfragen, wie sinnvoll es für ein exportorientiertes Land wie Deutschland wäre, nun alle Kontakte zu Despoten, Emiren, Sheiks und ähnlichen Staatenlenkern aus Gründen ethischer und moralischer Überlegenheit abzubrechen. Da bleibt am Ende von der Welt nicht mehr viel übrig, mit wem wir da noch Geschäfte machen können.


Ich finde da gehst Du den üblichen Erklärmustern auf den Leim.
Gab neulich eine Veranstaltung des Eintracht-Museums, es ging um die WM und u.a. wieso die Vergabe nach Katar falsch war etc.
Dabei wurde Dein Argument auch gut entkräftet, es gibt nämlich einen Unterschied zwischen der FIFA & Eintracht Frankfurt und z.B. einem Wirtschaftminister, der für die Energieversorgung seines Landes zuständig ist.
Letzterer hat viel mehr zu beachten, hat wesentlich schwerere Abwägungen zu treffen.
Der Fußball muss nicht in so extrem umstrittene Länder wie auf der arabischen Halbinsel gehen.

Wir, also Eintracht Frankfurt, exportieren nichts in die VAE. Es gäbe keinen wirklichen Nachteil, wenn wir unser Trainingslager woanders aufschlagen würden. (Natürlich zahlen wir woanders mehr, weil andere Länder ihr Image nicht aufpolieren müssen, aber ob dies eine signifikante Summe ist?)
Dies unterscheidet uns von Ministern, oder Firmen die z.B. eine U-Bahn in ein Land verkaufen wollen. Ich willl ja nicht sagen dass die keine Moral zeigen müssen und Energieversorgung + Arbeitsplätze alles rechtfertigen.
Aber in Bezug auf eine Fußballmannschaft zu sagen: "Naja, wir können uns nicht von allen Despoten etc. fernhalten". Ne, da würde ich widersprechen.
Können wir, ohne große Probleme. Und wir sollten es auch.
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Eintracht-Laie schrieb:

philadlerist schrieb:

Trotzdem muss man auch mal hinterfragen, wie sinnvoll es für ein exportorientiertes Land wie Deutschland wäre, nun alle Kontakte zu Despoten, Emiren, Sheiks und ähnlichen Staatenlenkern aus Gründen ethischer und moralischer Überlegenheit abzubrechen. Da bleibt am Ende von der Welt nicht mehr viel übrig, mit wem wir da noch Geschäfte machen können.


Ich finde da gehst Du den üblichen Erklärmustern auf den Leim.
Gab neulich eine Veranstaltung des Eintracht-Museums, es ging um die WM und u.a. wieso die Vergabe nach Katar falsch war etc.
Dabei wurde Dein Argument auch gut entkräftet, es gibt nämlich einen Unterschied zwischen der FIFA & Eintracht Frankfurt und z.B. einem Wirtschaftminister, der für die Energieversorgung seines Landes zuständig ist.
Letzterer hat viel mehr zu beachten, hat wesentlich schwerere Abwägungen zu treffen.
Der Fußball muss nicht in so extrem umstrittene Länder wie auf der arabischen Halbinsel gehen.

Wir, also Eintracht Frankfurt, exportieren nichts in die VAE. Es gäbe keinen wirklichen Nachteil, wenn wir unser Trainingslager woanders aufschlagen würden. (Natürlich zahlen wir woanders mehr, weil andere Länder ihr Image nicht aufpolieren müssen, aber ob dies eine signifikante Summe ist?)
Dies unterscheidet uns von Ministern, oder Firmen die z.B. eine U-Bahn in ein Land verkaufen wollen. Ich willl ja nicht sagen dass die keine Moral zeigen müssen und Energieversorgung + Arbeitsplätze alles rechtfertigen.
Aber in Bezug auf eine Fußballmannschaft zu sagen: "Naja, wir können uns nicht von allen Despoten etc. fernhalten". Ne, da würde ich widersprechen.
Können wir, ohne große Probleme. Und wir sollten es auch.

Philadlerist hat aber nur einen Absatz zur Eintracht gesagt und dort das Trainingslager in Dubai nicht gutgeheißen.



Der Rest seiner Ausführungen ist abstrakt und auf allgemeine Überlegungen bezogen.
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Eintracht-Laie schrieb:

philadlerist schrieb:

Trotzdem muss man auch mal hinterfragen, wie sinnvoll es für ein exportorientiertes Land wie Deutschland wäre, nun alle Kontakte zu Despoten, Emiren, Sheiks und ähnlichen Staatenlenkern aus Gründen ethischer und moralischer Überlegenheit abzubrechen. Da bleibt am Ende von der Welt nicht mehr viel übrig, mit wem wir da noch Geschäfte machen können.


Ich finde da gehst Du den üblichen Erklärmustern auf den Leim.
Gab neulich eine Veranstaltung des Eintracht-Museums, es ging um die WM und u.a. wieso die Vergabe nach Katar falsch war etc.
Dabei wurde Dein Argument auch gut entkräftet, es gibt nämlich einen Unterschied zwischen der FIFA & Eintracht Frankfurt und z.B. einem Wirtschaftminister, der für die Energieversorgung seines Landes zuständig ist.
Letzterer hat viel mehr zu beachten, hat wesentlich schwerere Abwägungen zu treffen.
Der Fußball muss nicht in so extrem umstrittene Länder wie auf der arabischen Halbinsel gehen.

Wir, also Eintracht Frankfurt, exportieren nichts in die VAE. Es gäbe keinen wirklichen Nachteil, wenn wir unser Trainingslager woanders aufschlagen würden. (Natürlich zahlen wir woanders mehr, weil andere Länder ihr Image nicht aufpolieren müssen, aber ob dies eine signifikante Summe ist?)
Dies unterscheidet uns von Ministern, oder Firmen die z.B. eine U-Bahn in ein Land verkaufen wollen. Ich willl ja nicht sagen dass die keine Moral zeigen müssen und Energieversorgung + Arbeitsplätze alles rechtfertigen.
Aber in Bezug auf eine Fußballmannschaft zu sagen: "Naja, wir können uns nicht von allen Despoten etc. fernhalten". Ne, da würde ich widersprechen.
Können wir, ohne große Probleme. Und wir sollten es auch.

Philadlerist hat aber nur einen Absatz zur Eintracht gesagt und dort das Trainingslager in Dubai nicht gutgeheißen.



Der Rest seiner Ausführungen ist abstrakt und auf allgemeine Überlegungen bezogen.
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ce, ehemals concordi-eagle schrieb:

Philadlerist hat aber nur einen Absatz zur Eintracht gesagt und dort das Trainingslager in Dubai nicht gutgeheißen.



Der Rest seiner Ausführungen ist abstrakt und auf allgemeine Überlegungen bezogen.


Genau genommen waren es zwei Absätze. Und ich finde den Beitrag von Eintracht-Laie in diesem Zusammenhang gut und wichtig. Danke dafür.
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Könnte man nicht besser die, berechtigte, Diskussion über das mögliche Dubai-Trainingslager im "Stoppt Dubai"-Thread weiterführen?
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Könnte man nicht besser die, berechtigte, Diskussion über das mögliche Dubai-Trainingslager im "Stoppt Dubai"-Thread weiterführen?
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67sge schrieb:

Könnte man nicht besser die, berechtigte, Diskussion über das mögliche Dubai-Trainingslager im "Stoppt Dubai"-Thread weiterführen?


Weil? Ist ja nun nicht Offtopic in Gebabbel, wenn es gerade in der Presse läuft.
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Aber ja, könnte man sicher. Ist ja quasi zweimal dasselbe.
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Vorab: Ich kann einem Trainingslager in Dubai auch nicht viel abgewinnen.
Sie sollen lieber nach Andalusien gehen.

Trotzdem muss man auch mal hinterfragen, wie sinnvoll es für ein exportorientiertes Land wie Deutschland wäre, nun alle Kontakte zu Despoten, Emiren, Sheiks und ähnlichen Staatenlenkern aus Gründen ethischer und moralischer Überlegenheit abzubrechen. Da bleibt am Ende von der Welt nicht mehr viel übrig, mit wem wir da noch Geschäfte machen können.

Ja, es gibt auch in Dubai wie in Qatar, Abu Dhabi, Kuweit oder Saudi Arabien vieles zu kritisieren, es sind aber auch Staaten bzw. Gesellschaften, die noch sehr jung sind und sich noch entwickeln müssen. Der Beginn unserer Aufklärung ist auch erst 250 Jahre her, die Abschaffung der Leibeigenschaft etwas mehr als 200 Jahre. Sklavenhaltung und Genozid keine 80 Jahre. Der Kampf um Demokratie und die faschistischen Rückschläge, die Festschreibung der Menschenrechte in unseren Verfassungen, und wie lange danach noch der 175er in Kraft war. Es war ein langer Weg bis hierher und bei so einigen ist dieses Aufklärungsding immer noch nicht angekommen.

Versteht das bitte nicht als whataboutism, es geht einfach darum zu verstehen, wie viele Generationen es braucht, um aufgeklärte Werte aus einer Gesellschaft heraus zu entwickeln. Klar, da unten ist noch alles fest im Griff der alten weißen Männer, aber sie haben sich soviel Moderne, Technik und Ausländer ins Land geholt, dass sich die Kulturen langsam wandeln werden. Und wenn man die Berichte im ÖR verfolgt, wie vor allem junge Menschen um den arabischen Golf ihre Zukunft sehen, kann man schon die Hoffnung haben, dass sie andere Werte als ihre Vorgänger hochhalten werden - auch gegen den Widerstand religiöser Fanatiker.

Insofern - auch wenn ich selbst jetzt in Dubai nicht unbedingt Urlaub oder Trainingslager machen würde - sollte man jetzt nicht alles reflexartig ablehnen, was irgendwie mit den Ländern um den Golf herum zu tun hat.
Ein wenig mehr positiver Realismus im Umgang mit den Herrschern anderer Länder schadet uns glaub ich nicht. Und auch diese Wandel-durch-Handel-Sache ist nicht völlig blödsinnig, bloß weil wir damit jetzt mal am Russenfascho Putin gescheitert sind.
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Man kann sich auch etwas "schön trinken". Wenn wir schon gewisse Werte vor uns her tragen wie eine Reliquie, dann sollte es keine Diskussionen geben. Es muss klar sein, dass es kein Trainingslager in Dubai geben kann. Sonst degradieren wir Peter Fischer zu einem Schwätzer und die Eintracht zu einem beliebigen Opportunistenverein.
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philadlerist schrieb:

Trotzdem muss man auch mal hinterfragen, wie sinnvoll es für ein exportorientiertes Land wie Deutschland wäre, nun alle Kontakte zu Despoten, Emiren, Sheiks und ähnlichen Staatenlenkern aus Gründen ethischer und moralischer Überlegenheit abzubrechen. Da bleibt am Ende von der Welt nicht mehr viel übrig, mit wem wir da noch Geschäfte machen können.


Ich finde da gehst Du den üblichen Erklärmustern auf den Leim.
Gab neulich eine Veranstaltung des Eintracht-Museums, es ging um die WM und u.a. wieso die Vergabe nach Katar falsch war etc.
Dabei wurde Dein Argument auch gut entkräftet, es gibt nämlich einen Unterschied zwischen der FIFA & Eintracht Frankfurt und z.B. einem Wirtschaftminister, der für die Energieversorgung seines Landes zuständig ist.
Letzterer hat viel mehr zu beachten, hat wesentlich schwerere Abwägungen zu treffen.
Der Fußball muss nicht in so extrem umstrittene Länder wie auf der arabischen Halbinsel gehen.

Wir, also Eintracht Frankfurt, exportieren nichts in die VAE. Es gäbe keinen wirklichen Nachteil, wenn wir unser Trainingslager woanders aufschlagen würden. (Natürlich zahlen wir woanders mehr, weil andere Länder ihr Image nicht aufpolieren müssen, aber ob dies eine signifikante Summe ist?)
Dies unterscheidet uns von Ministern, oder Firmen die z.B. eine U-Bahn in ein Land verkaufen wollen. Ich willl ja nicht sagen dass die keine Moral zeigen müssen und Energieversorgung + Arbeitsplätze alles rechtfertigen.
Aber in Bezug auf eine Fußballmannschaft zu sagen: "Naja, wir können uns nicht von allen Despoten etc. fernhalten". Ne, da würde ich widersprechen.
Können wir, ohne große Probleme. Und wir sollten es auch.
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Eintracht-Laie schrieb:

philadlerist schrieb:

Trotzdem muss man auch mal hinterfragen, wie sinnvoll es für ein exportorientiertes Land wie Deutschland wäre, nun alle Kontakte zu Despoten, Emiren, Sheiks und ähnlichen Staatenlenkern aus Gründen ethischer und moralischer Überlegenheit abzubrechen. Da bleibt am Ende von der Welt nicht mehr viel übrig, mit wem wir da noch Geschäfte machen können.


Ich finde da gehst Du den üblichen Erklärmustern auf den Leim.
Gab neulich eine Veranstaltung des Eintracht-Museums, es ging um die WM und u.a. wieso die Vergabe nach Katar falsch war etc.
Dabei wurde Dein Argument auch gut entkräftet, es gibt nämlich einen Unterschied zwischen der FIFA & Eintracht Frankfurt und z.B. einem Wirtschaftminister, der für die Energieversorgung seines Landes zuständig ist.
Letzterer hat viel mehr zu beachten, hat wesentlich schwerere Abwägungen zu treffen.
Der Fußball muss nicht in so extrem umstrittene Länder wie auf der arabischen Halbinsel gehen.

Wir, also Eintracht Frankfurt, exportieren nichts in die VAE. Es gäbe keinen wirklichen Nachteil, wenn wir unser Trainingslager woanders aufschlagen würden. (Natürlich zahlen wir woanders mehr, weil andere Länder ihr Image nicht aufpolieren müssen, aber ob dies eine signifikante Summe ist?)
Dies unterscheidet uns von Ministern, oder Firmen die z.B. eine U-Bahn in ein Land verkaufen wollen. Ich willl ja nicht sagen dass die keine Moral zeigen müssen und Energieversorgung + Arbeitsplätze alles rechtfertigen.
Aber in Bezug auf eine Fußballmannschaft zu sagen: "Naja, wir können uns nicht von allen Despoten etc. fernhalten". Ne, da würde ich widersprechen.
Können wir, ohne große Probleme. Und wir sollten es auch.


Hab ich „ein exportorientiertes Land wie die Eintracht“ geschrieben?
Danke für deinen Beitrag, wie man meiner ersten Zeile entnehmen kann, bin ich ja auch nicht dafür, dahin zu fahren. Mir ist es aber auch zu einfach immer so zu tun, als seien Teile der Menschheit unserer nicht würdig und es lohne sich nicht, mit seinen eigenen Werten auf Menschen zuzugehen, die wie wir auch noch viel zu lernen haben.
Ist das jetzt so verständlicher ausgedrückt?
Ist zwar noch nicht offiziell, scheint aber sicher zu sein: Ben Manga wechselt mit einigen seiner Leute nach England. Sehr schade aus meiner Sicht, wenn auch inzwischen nicht mehr überraschend. Ich bin sehr gespannt, ob die Lücke, die er und sein Team hinterlassen, bei uns sichtbar wird. Fast fürchte ich es. Eine seiner ganz großen Stärken war es ja, Spieler zu finden, die nicht nur sportlich hohes Potenzial hatten, sondern die auch charakterlich top waren und sich hervorragend in unsere Mannschaft eingefügt haben. Vor allem diese zwischenmenschliche Komponente wird sich anhand des Daten-Scoutings, das von Krösche/Hardung eher favorisiert wird, nicht so leicht definieren lassen. Nun ja, wir werden es sehen. Gut  immerhin, dass er nicht innerhalb der Liga wechselt.


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