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Nachbetrachtungsthread zum Auswärtsspiel gegen Sofia

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Adlerdenis_Reloaded schrieb:

Und was genau ist für dich ein "Schienenspieler", wenn wir nur einen davon haben? Und was ist dann Buta? Der hat die Position bei seinem Ex-Klub auch schon gespielt. Und Ebimbe kann das sogar auf sehr hohem Niveau, auch wenn er Mittelfeldspieler ist.


Buta ist, meiner Ansicht nach ganz klar ein rechter Verteidiger, aber kein Schienenspieler. In einer Viererkette wäre er für mich rechts hinten gesetzt, da sehe ich ihn am stärksten. Für die Schiene fehlt ihm für mich die offensive Qualität. Die hat aber ganz klar Ebimbe, der und da wiederhole ich mich gerne, meinem Empfinden nach seine Stärken dort am besten für uns ins Spiel bringen kann. Im Zentrum fehlt ihm meiner Meinung nach die Möglichkeit mit Tempo und Explosivität zu agieren.

Auf der linken Seite sehe ich das ähnlich, auch da sind wir meiner Meinung nach mit zwei Linksverteidigern besetzt, weder Max noch Lenz sind für mich Schienenspieler.

Daher ist es für mich einfach verwunderlich, dass wir bei dieser Kadersituation weiter an der Dreierkette festhalten und uns selbst Möglichkeiten berauben.
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Buta gehörte in der abgelaufenen Saison zu den besten Außen/Flügelverteidigern was Vorstöße ins gegnerische Drittel, Offensivläufe mit Ball, Ballaktionen im gegnerischen Drittel etc angeht. Bei Antwerpen war das nicht anders. Er ist schon ein offensivstarker Schienenspieler.
Seine Assists haben auch zu weit überdurchschnittlich guten Torchancen geführt. Wenn sie den mal angekommen sind. Und genau da liegt das Problem bei Buta. Er ist sehr viel in der Offensive unterwegs und ist an vielen Offensivsituationen beteiligt, aus den Situationen wird nur selten etwas Zählbares weil er nur selten mal einen Ball zum Mitspieler bringt. Bei angekommenen Flanken und Pässen im gegnerischen Drittel ist er maximal Durchschnitt bis weit unterdurchschnittlich. Ähnlich wie daCosta. Super Spieler wenn man kontern und Hereingaben in große freie Räume spielen kann. Aber komplett unbrauchbar wenn nicht.

In der Hinsicht gibt er sich garnichts mit Dina Ebimbe. Der scheint besser zu sein als Buta weil er von seiner Körpersprache her engagierter wirkt und zumindest defensiv ist er auch besser als Buta. Offensiv haben sie aber fast identische Statistiken. Viel in der Offensive unterwegs aber es kommen selten mal Hereingaben beim Mitspieler an.
Das mit den schwachen Vorlagen und dem maximal durchschnittlichen Passspiel gilt bei Dina Ebimbe auch wenn er im Mittelfeld spielt. Nur hat er da andere Stärken die ihn wertvoll machen. Dina Ebimbe ist verdammt gut vorm Tor wenn er mit seiner Dynamik aus dem Mittelfeld nachrückt oder den Ball vorwärts treibt. Nicht nur ist er dann selbst gut im Torschuss, er kreiert dann auch vergleichsweise viele und gute Chancen für seine Mitspieler.

Krösche hat vollkommen recht wenn er behauptet das Dina Ebimbe ins Mittelfeld gehört und dort für uns wichtiger ist.
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Der Nachbetrachtungs Thread ist jetzt ein Kaderplan Thread geworden
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Der Nachbetrachtungs Thread ist jetzt ein Kaderplan Thread geworden
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Tafelberg schrieb:

Der Nachbetrachtungs Thread ist jetzt ein Kaderplan Thread geworden


Naja... Der Kader und entsprechende Aufstellungen betreffen nunmal auch das Spiel
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Adlerdenis_Reloaded schrieb:

Und was genau ist für dich ein "Schienenspieler", wenn wir nur einen davon haben? Und was ist dann Buta? Der hat die Position bei seinem Ex-Klub auch schon gespielt. Und Ebimbe kann das sogar auf sehr hohem Niveau, auch wenn er Mittelfeldspieler ist.


Buta ist, meiner Ansicht nach ganz klar ein rechter Verteidiger, aber kein Schienenspieler. In einer Viererkette wäre er für mich rechts hinten gesetzt, da sehe ich ihn am stärksten. Für die Schiene fehlt ihm für mich die offensive Qualität. Die hat aber ganz klar Ebimbe, der und da wiederhole ich mich gerne, meinem Empfinden nach seine Stärken dort am besten für uns ins Spiel bringen kann. Im Zentrum fehlt ihm meiner Meinung nach die Möglichkeit mit Tempo und Explosivität zu agieren.

Auf der linken Seite sehe ich das ähnlich, auch da sind wir meiner Meinung nach mit zwei Linksverteidigern besetzt, weder Max noch Lenz sind für mich Schienenspieler.

Daher ist es für mich einfach verwunderlich, dass wir bei dieser Kadersituation weiter an der Dreierkette festhalten und uns selbst Möglichkeiten berauben.
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Buta war stets ein offensiver Außenverteidiger und hat in Belgien auch als "Schienenspieler" gespielt. So wie fast alle auf dieser Position Außenverteidiger sind, schon lange bevor dieser neumodische Begriff dafür erfunden wurde.

Über seine Qualitäten können wir diskutieren, diese werden mir persönlich hier von manchen zu schnell in Abrede gestellt. Er hat in kurzer Zeit bereits mehrere Tore und Vorlagen mit hohen wie flachen Hereingaben zu Stande gebracht und kann sich, auch wenn er vom Alter her kein Talent mehr ist, natürlich auch noch steigern, so wie sich unsere ganze Mannschaft gerade noch steigern kann und muss. Flanken, Pässe und auch Defensivarbeit lassen sich alles trainieren.





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Buta war stets ein offensiver Außenverteidiger und hat in Belgien auch als "Schienenspieler" gespielt. So wie fast alle auf dieser Position Außenverteidiger sind, schon lange bevor dieser neumodische Begriff dafür erfunden wurde.

Über seine Qualitäten können wir diskutieren, diese werden mir persönlich hier von manchen zu schnell in Abrede gestellt. Er hat in kurzer Zeit bereits mehrere Tore und Vorlagen mit hohen wie flachen Hereingaben zu Stande gebracht und kann sich, auch wenn er vom Alter her kein Talent mehr ist, natürlich auch noch steigern, so wie sich unsere ganze Mannschaft gerade noch steigern kann und muss. Flanken, Pässe und auch Defensivarbeit lassen sich alles trainieren.





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Mit "neumodischem Begriff" meinst du alles was nach 1925 erfunden wurde?

Davor gab es keine Wingbacks, Flügelverteidiger, Schienenspieler oder Außenverteidiger weil es sie nicht gebraucht hat. Vor 1925 wurde hauptsächlich im 2-3-5 gespielt weil ein Angreifer 3 Verteidiger vor sich haben musste um nicht im Abseits zu stehen. Dementsprechend hat man auch nur mit 2 Verteidigern gespielt, von denen einer vorgeschoben war, um möglichst viele Angreifer des Gegners ins Abseits zu stellen.

Als die Abseitsregel auf die heute gültigen 2 Verteidiger geändert wurde musste man viel mehr Spieler in die Verteidigung holen um die gegnerischen Angreifer 1gegen1 decken zu können. Vor der Änderung der Abseitsregel wurden die letzten beiden Verteidiger übrigens als Full-Backs bezeichnet, also Spieler die ganz hinten sind. Mit der Änderung der Abseitsregel hat man dann einen Mittelfeldspieler zwischen diese beiden Full-Backs gezogen und ihn als Centre-Back, bzw auf deutsch Innenverteidiger, bezeichnet. Bei einer weiteren taktischen Änderung auf Viererkette hat man einen weiteren Spieler ins Abwehrzentrum gezogen und die beiden Full-Backs waren dann auf den Außenseiten der Viererkette.
Und die waren auch nicht offensiv, sondern rein defensiv und die Offensivaufgaben wurden von den davor postierten Wingern, auf Deutsch Flügelspielern, erledigt.
Bei Systemen mit Dreierkette wurden die Winger nach 1925 weiter zurückgezogen und ab dann meist als Wing-Backs oder Flügelverteidiger bezeichnet. In Deutschland hat man noch Jahrzehnte später von Flügelläufern geredet weil wir Deutschen einfach keine Ahnung von Fussball haben und ewig an einmal erlernten Sachen festhängen weil wir so große Angst vor Veränderungen haben.
Im Englischen hat man davon geredet das der Flügelverteidiger "is running down the track", womit eher die (Lauf)Bahn gemeint ist. Wir Deutschen sind aber auch schlecht in Englisch, haben Track mit Tracks verwechselt und das dann mit Schienen statt Laufbahn übersetzt. Und aus dem Flügelverteidiger wurde dann der Schienenspieler, auch weil wir Bildsprache lieben. Wir sagen ja auch Handschuh, zu Platypus sagen wir Schnabeltier und der Waschbär hat den Namen von uns bekommen weil er seine Nahrung reinigt bevor er sie isst.

Im Ausland sind diese "neumodischen" Begriffe seit fast 100 Jahren Teil des normalen Sprachgebrauchs und im Trainer- sowie Spielerjargon sind sie auch hierzulande schon sehr lange gängig. Es ist lediglich so dass der deutsche Sportjournalismus entschieden hat dass es dem deutschen Bürger nicht zuzumuten ist neue Dinge zu lernen und seine Sprache um diese neuen Begriffe zu bereichern. Und die Leute wundern sich warum wir seit 1971 darüber diskutieren warum es eine Zumutung für den normalen Bürger wäre sich an den Begriff Schokokuss zu gewöhnen.

Bitte versteh das jetzt nicht als Kritik dir gegenüber. Wie gesagt ist der deutsche Sportjournalismus bescheiden was das angeht und es ist schwer neue Sachen zu lernen wenn man nicht weiss das es etwas Neues gibt. Ich wollte das nur mal erklären und wer mehr dazu wissen will sollte mal nach "Inverting the Pyramid" googlen. Das ist ein tolles Buch über die Evolution von Taktik und Formationen im Fussball, inclusive der Entwicklung der Spielerrollen etcpp. Dazu gibt es auch viele Erklärvideos auf Youtube.
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Mit "neumodischem Begriff" meinst du alles was nach 1925 erfunden wurde?

Davor gab es keine Wingbacks, Flügelverteidiger, Schienenspieler oder Außenverteidiger weil es sie nicht gebraucht hat. Vor 1925 wurde hauptsächlich im 2-3-5 gespielt weil ein Angreifer 3 Verteidiger vor sich haben musste um nicht im Abseits zu stehen. Dementsprechend hat man auch nur mit 2 Verteidigern gespielt, von denen einer vorgeschoben war, um möglichst viele Angreifer des Gegners ins Abseits zu stellen.

Als die Abseitsregel auf die heute gültigen 2 Verteidiger geändert wurde musste man viel mehr Spieler in die Verteidigung holen um die gegnerischen Angreifer 1gegen1 decken zu können. Vor der Änderung der Abseitsregel wurden die letzten beiden Verteidiger übrigens als Full-Backs bezeichnet, also Spieler die ganz hinten sind. Mit der Änderung der Abseitsregel hat man dann einen Mittelfeldspieler zwischen diese beiden Full-Backs gezogen und ihn als Centre-Back, bzw auf deutsch Innenverteidiger, bezeichnet. Bei einer weiteren taktischen Änderung auf Viererkette hat man einen weiteren Spieler ins Abwehrzentrum gezogen und die beiden Full-Backs waren dann auf den Außenseiten der Viererkette.
Und die waren auch nicht offensiv, sondern rein defensiv und die Offensivaufgaben wurden von den davor postierten Wingern, auf Deutsch Flügelspielern, erledigt.
Bei Systemen mit Dreierkette wurden die Winger nach 1925 weiter zurückgezogen und ab dann meist als Wing-Backs oder Flügelverteidiger bezeichnet. In Deutschland hat man noch Jahrzehnte später von Flügelläufern geredet weil wir Deutschen einfach keine Ahnung von Fussball haben und ewig an einmal erlernten Sachen festhängen weil wir so große Angst vor Veränderungen haben.
Im Englischen hat man davon geredet das der Flügelverteidiger "is running down the track", womit eher die (Lauf)Bahn gemeint ist. Wir Deutschen sind aber auch schlecht in Englisch, haben Track mit Tracks verwechselt und das dann mit Schienen statt Laufbahn übersetzt. Und aus dem Flügelverteidiger wurde dann der Schienenspieler, auch weil wir Bildsprache lieben. Wir sagen ja auch Handschuh, zu Platypus sagen wir Schnabeltier und der Waschbär hat den Namen von uns bekommen weil er seine Nahrung reinigt bevor er sie isst.

Im Ausland sind diese "neumodischen" Begriffe seit fast 100 Jahren Teil des normalen Sprachgebrauchs und im Trainer- sowie Spielerjargon sind sie auch hierzulande schon sehr lange gängig. Es ist lediglich so dass der deutsche Sportjournalismus entschieden hat dass es dem deutschen Bürger nicht zuzumuten ist neue Dinge zu lernen und seine Sprache um diese neuen Begriffe zu bereichern. Und die Leute wundern sich warum wir seit 1971 darüber diskutieren warum es eine Zumutung für den normalen Bürger wäre sich an den Begriff Schokokuss zu gewöhnen.

Bitte versteh das jetzt nicht als Kritik dir gegenüber. Wie gesagt ist der deutsche Sportjournalismus bescheiden was das angeht und es ist schwer neue Sachen zu lernen wenn man nicht weiss das es etwas Neues gibt. Ich wollte das nur mal erklären und wer mehr dazu wissen will sollte mal nach "Inverting the Pyramid" googlen. Das ist ein tolles Buch über die Evolution von Taktik und Formationen im Fussball, inclusive der Entwicklung der Spielerrollen etcpp. Dazu gibt es auch viele Erklärvideos auf Youtube.
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Schon ok. Mir ging es hier nur um den Sprachgebrauch in Deutschland, nicht um die Position. Seit Gosens in der Nationalmannschaft gespielt hat, ist plötzlich ständig von Schienenspielern die Rede, vorher nie. Auch Kostic wurde hier anfangs noch nicht so bezeichnet. Daher finde ich es unsinnig, zwischen Außenverteidigern und Schienenspielern zu unterscheiden. Es gibt halt AV, die dafür geeignet sind, andere sind es nicht. Gelernte AV sind aber fast alle.


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