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DFB beschließt Aufstockung der Frauen-Bundesliga

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kicker
https://www.kicker.de/dfb-beschliesst-aufstockung-der-frauen-bundesliga-1033159/artikel
DFB beschließt Aufstockung der Frauen-Bundesliga
Ab der Saison 2025/26 gehen 14 statt zwölf Mannschaften in der Frauen-Bundesliga an den Start. Damit will der DFB die Liga noch mehr ins Rampenlicht stellen.

https://www.kicker.de/die-richtige-entscheidung-aber-zu-frueh-1033183/artikel
Die richtige Entscheidung, aber zu früh
Von zwölf auf 14: Dass der DFB die Frauen-Bundesliga vergrößert, mag erst einmal logisch erscheinen. Zu diesem Zeitpunkt sprechen aber einige Gründe dagegen. Ein Kommentar von kicker-Redakteur Paul Bartmuß.
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kicker
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DFB beschließt Aufstockung der Frauen-Bundesliga
Ab der Saison 2025/26 gehen 14 statt zwölf Mannschaften in der Frauen-Bundesliga an den Start. Damit will der DFB die Liga noch mehr ins Rampenlicht stellen.

https://www.kicker.de/die-richtige-entscheidung-aber-zu-frueh-1033183/artikel
Die richtige Entscheidung, aber zu früh
Von zwölf auf 14: Dass der DFB die Frauen-Bundesliga vergrößert, mag erst einmal logisch erscheinen. Zu diesem Zeitpunkt sprechen aber einige Gründe dagegen. Ein Kommentar von kicker-Redakteur Paul Bartmuß.
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Eine Entscheidung, die zu erwarten war. Die Uneinigkeit bei den Verantwortlichen herrschte auch nur hinsichtlich des Zeitpunktes einer Aufstockung. Darüber, dass die Liga in Zukunft größer wird/werden muss, gab es breite Einigkeit.

Aus dem Bauch heraus bin ich persönlich da ehrlich gesagt etwas zwiegespalten. Die Leistungsunterschiede schon innerhalb der Bundesliga sind immens. Da sehe ich noch nicht, dass eine größere Liga darauf positiv Einfluss nehmen würde.

Der Rahmenterminkalender generell dürfte die vier Spieltage mehr sicher ohne größere Probleme hergeben, aber auch da hat man bereits vergangene Saison gesehen, dass es für die drei international spielenden Vereine zeitweise ordentlich knackig zugegangen ist. Ich denke da an unsere 7 Spiele in 22 Tagen Anfang des Jahres. Da aufgrund des noch großen Leistungsgefälles i.d.R. auch die international spielenden Vereine im DFB-Pokal weit kommen, werden diese am ehesten die Anhäufung von Spiele spüren  und händeln müssen.

Ich bin da eher bei Ralf Kellermann (Direktor Frauenfussball VfL Wolfsburg) und dem Kicker-Redakteur Paul Bartmuß (siehe im Eingangspost verlinkten Kommentar), eine Aufstockung ist alternativlos, aber zum jetzigen Zeitpunkt noch etwas zu früh. Aber wie immer, lasse ich mich gerne vom Gegenteil überzeugen.
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Eine Entscheidung, die zu erwarten war. Die Uneinigkeit bei den Verantwortlichen herrschte auch nur hinsichtlich des Zeitpunktes einer Aufstockung. Darüber, dass die Liga in Zukunft größer wird/werden muss, gab es breite Einigkeit.

Aus dem Bauch heraus bin ich persönlich da ehrlich gesagt etwas zwiegespalten. Die Leistungsunterschiede schon innerhalb der Bundesliga sind immens. Da sehe ich noch nicht, dass eine größere Liga darauf positiv Einfluss nehmen würde.

Der Rahmenterminkalender generell dürfte die vier Spieltage mehr sicher ohne größere Probleme hergeben, aber auch da hat man bereits vergangene Saison gesehen, dass es für die drei international spielenden Vereine zeitweise ordentlich knackig zugegangen ist. Ich denke da an unsere 7 Spiele in 22 Tagen Anfang des Jahres. Da aufgrund des noch großen Leistungsgefälles i.d.R. auch die international spielenden Vereine im DFB-Pokal weit kommen, werden diese am ehesten die Anhäufung von Spiele spüren  und händeln müssen.

Ich bin da eher bei Ralf Kellermann (Direktor Frauenfussball VfL Wolfsburg) und dem Kicker-Redakteur Paul Bartmuß (siehe im Eingangspost verlinkten Kommentar), eine Aufstockung ist alternativlos, aber zum jetzigen Zeitpunkt noch etwas zu früh. Aber wie immer, lasse ich mich gerne vom Gegenteil überzeugen.
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mmammu schrieb:

aber zum jetzigen Zeitpunkt noch etwas zu früh


Weiß ich nicht. "Zu früh" ist immer so eine komische Aussage. In zwei Jahren würde man auch damit kommen, dass es auch welchen Gründen auch immer zu früh ist. Dann ist auch wieder WM, oder EM, oder Schlechtwetterlage, oder oder oder.

Ich würde eher sagen, es ist zu spät. Den Schritt hätte man schon vor ein paar Jahren gehen sollen und damit Grundlagen zu schaffen, dass sich andere Vereine in der Liga etablieren können. Heute bin ich mir gar nicht mehr so sicher, ob es sinnvoll und alternativlos ist.
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mmammu schrieb:

aber zum jetzigen Zeitpunkt noch etwas zu früh


Weiß ich nicht. "Zu früh" ist immer so eine komische Aussage. In zwei Jahren würde man auch damit kommen, dass es auch welchen Gründen auch immer zu früh ist. Dann ist auch wieder WM, oder EM, oder Schlechtwetterlage, oder oder oder.

Ich würde eher sagen, es ist zu spät. Den Schritt hätte man schon vor ein paar Jahren gehen sollen und damit Grundlagen zu schaffen, dass sich andere Vereine in der Liga etablieren können. Heute bin ich mir gar nicht mehr so sicher, ob es sinnvoll und alternativlos ist.
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cyberboy schrieb:

Ich würde eher sagen, es ist zu spät.

das würde ich auch sagen. Vor ein paar Jahren waren die Abstände innerhalb der Liga noch nicht so groß und der ein oder andere große Fußballverein hätte sich dann vielleicht auch früher entschieden etwas aufzubauen.

Wobei den richtigen Zeitpunkt wird es wohl nie geben.
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Ich bin ein großer Befürworter der Aufstockung auf 14 Vereine, muss ich eingestehen. Ich glaube das Leistungsgefälle zwischen beiden Bundesligen ist auch fließender geworden.

Wenn man mal den DFB-Pokal als Referenz nimmt, dann haben die Zweitligisten ein gutes Bild abgegeben und sich gegen einige Erstligisten durchsetzen können (siehe 1. FC Köln, SGS Essen, RB Leipzig, FC Carl Zeiss Jena).

Für mich ist der Tabellenkeller der 1. Liga nicht stärker einzuschätzen, wie die Tabellenspitze in der 2. Liga. Da sind die Vereine meines Erachtens nach mindestens auf Augenhöhe.

Wenn dann in der nächsten Saison mehrere Vereine um den Klassenerhalt bzw. um Anschluss an das Mittelfeld der Liga kämpfen, dann kann dies sehr attraktiv werden. Den 1. FCN, Union oder den HSV würde ich für eine echte Bereicherung halten, auch bezüglich des Zuschauersupports, und z. B. für Jena oder den 1. FC Köln (in der Verfassung dieser Saison) gäbe es mehr Spiele mit Teams auf Augenhöhe.

Und auch für junge Spielerinnen gibt es mit der Aufstockung zukünftig zwei zusätzliche Vereine, die ihnen Spielzeit auf Bundesliganiveau anbieten könnten. Es öffnen sich dadurch zusätzliche Möglichkeiten für Talente in der Bundesliga Fuß zu fassen und es gibt eine größere Zahl an Kaderplätzen mit Vollprofibedingungen.

Und kurz in die Zukunft geblickt - es kommen von unten auch ambitionierte Vereine mit professionellen Rahmenbedingungen nach. Wahrscheinlich spielt der VfB in zwei und der BVB in drei Jahren in der Bundesliga. Und bei Mainz 05, Viktoria 1889 Berlin oder beim VfL Bochum ist die Professionalisierung auch dabei sich zu entwickeln.
(Mainz spielt z. B. seit dieser Saison im Stadion am Bruchweg, Viktoria war mit seinem Regionalligateam auf Malta im Trainingslager und bezahlt einen Teil des Kaders schon so, dass sie keinen Job mehr brauchen, der VfB hat im Winter Maximiliane Rall verplichtet, der BVB zum Sommer Markus Högner, ...)

Der Frauenfußball in Deutschland bekommt sichtbar eine breitere Basis.
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Diese Aufstockung ist mehr als nur richtig für die Weiterentwicklung der Liga und dem Frauenfussball im Allgemeinen! Und wie du auch sagst, wird sich das positiv auf die jüngeren Spielerinnen auswirken. Mehr Konkurrenz hilft am Ende allen. Daher erwarte ich auch wie du, dass da noch viele Vereine nachziehen werden und wir in 5 Jahren eine ganz andere 1. Liga erleben werden. Das wird sich wiederum auch bei den Zuschauerzahlen deutlich bemerkbar machen! Ich bin da sehr positiv gestimmt. Nebenbei muss dieser Weg so weitergehen, will man auf lange Sicht in europäischen Wettbewerben mithalten.
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Letztendlich wird die Aufstockung halt dazu führen, dass noch mehr "etablierte" Vereine dabei sind und damit letztlich die Verhältnisse der Männer-Bundesliga auch bei den Frauen herrschen.
In der ersten Hälfte tummeln sich jetzt schon die Bayern, wir, Wolfsburg, Leverkusen, Freiburg und Hoffenheim. Leipzig folgt gleich. Also alles so wie man(n) es kennt.
Essen und Jena halten sich mühsam über dem Strich, aber seien wir einmal ehrlich - wie lange noch.
In Liga zwo tummeln sich sogar schon die Zweitvertretungen, neben uns natürlich die Bayern. Freiburg eher mit der Tendenz nach unten. Und der weitere Unterbau?
Schaut man an die Spitze der Regionalligen:
Nord: HSV II, gefolgt von Kiel und Wolfsburg II
Nordost: Viktoria Berlin(!), aber Leipzig II ist punktgleich dahinter, dann Hertha
West: Einzige Liga ohne die üblichen Verdächtigen. Warbeyen und Fortuna Köln
Südwest: Mainz 05, Saarbrücken
Süd: Stuttgart, dann Hoffenheim II

Was ich meine: Die großen Vereine drücken halt auch ihre Frauenmannschaften nach oben. Einfach weil sie es können. So ist der Lauf der Dinge, kann man auch positiv sehen und klar, wie will man es anders machen?
Nur schön finden muss man es irgendwie nicht.
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Leider ist der Frauenfusball in Deutschland weder in den Köpfen, den Medien noch bei den Sponsoren etabliert. Selbst wenn man ein Frauen-Profiteam auf Basis des geltenden Mindestlohns unterhalten wollte, wären das doch schon Kosten die für einen eigenständigen Verein kaum zu stemmen sind. Also bleiben nur die Teams, die auch einen großen Männerfußballbereich haben und das finanzieren können.

Hinzu kommt, dass auch jetzt schon die Leistungsdichte sehr gering ist. Potsdam steigt sang und klanglos ab, dann direkt wieder auf , um dann wieder komplett chancenlos abzusteigen, nachdem sie über viele Jahre mit dem FFC zusammen das Maß der Dinge im Frauenfußball waren.

Am Ende stellt sich die Frage, wer bereit ist Geld zu investieren um den Frauenfußball auf ein neues Level zu heben. Eine Aufstockung der Liga reicht da wohl nicht.
Vielleicht muss man mal drüber nachdenken, ob man anhand zu definierender Kriterien Vereine verpflichtet Frauenmannschaften zu unterhalten, so wie früher mal die U23  Pflicht war. Aber das Geschrei, das dann aufkommt (besonders an den Stammtischen und nicht nur da) kann sich hier ja jeder ausmalen.
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Leider ist der Frauenfusball in Deutschland weder in den Köpfen, den Medien noch bei den Sponsoren etabliert. Selbst wenn man ein Frauen-Profiteam auf Basis des geltenden Mindestlohns unterhalten wollte, wären das doch schon Kosten die für einen eigenständigen Verein kaum zu stemmen sind. Also bleiben nur die Teams, die auch einen großen Männerfußballbereich haben und das finanzieren können.

Hinzu kommt, dass auch jetzt schon die Leistungsdichte sehr gering ist. Potsdam steigt sang und klanglos ab, dann direkt wieder auf , um dann wieder komplett chancenlos abzusteigen, nachdem sie über viele Jahre mit dem FFC zusammen das Maß der Dinge im Frauenfußball waren.

Am Ende stellt sich die Frage, wer bereit ist Geld zu investieren um den Frauenfußball auf ein neues Level zu heben. Eine Aufstockung der Liga reicht da wohl nicht.
Vielleicht muss man mal drüber nachdenken, ob man anhand zu definierender Kriterien Vereine verpflichtet Frauenmannschaften zu unterhalten, so wie früher mal die U23  Pflicht war. Aber das Geschrei, das dann aufkommt (besonders an den Stammtischen und nicht nur da) kann sich hier ja jeder ausmalen.
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Juno267 schrieb:

Vielleicht muss man mal drüber nachdenken, ob man anhand zu definierender Kriterien Vereine verpflichtet Frauenmannschaften zu unterhalten, so wie früher mal die U23  Pflicht war. Aber das Geschrei, das dann aufkommt (besonders an den Stammtischen und nicht nur da) kann sich hier ja jeder ausmalen.


Das ist tatsächlich seit letzter Saison bereits Pflicht.
Quelle: https://www.kicker.de/bundesliga-frauenfussball-als-verpflichtendes-b-kriterium-in-lizenzbestimmungen-928814/artikel

Genau diese Regelung dürfte auch dazu geführt haben, dass aktuell immer mehr Frauenteams von ursprünglichen Männer-Profivereinen in die oberen Ligen aufsteigen.
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Juno267 schrieb:

Vielleicht muss man mal drüber nachdenken, ob man anhand zu definierender Kriterien Vereine verpflichtet Frauenmannschaften zu unterhalten, so wie früher mal die U23  Pflicht war. Aber das Geschrei, das dann aufkommt (besonders an den Stammtischen und nicht nur da) kann sich hier ja jeder ausmalen.


Das ist tatsächlich seit letzter Saison bereits Pflicht.
Quelle: https://www.kicker.de/bundesliga-frauenfussball-als-verpflichtendes-b-kriterium-in-lizenzbestimmungen-928814/artikel

Genau diese Regelung dürfte auch dazu geführt haben, dass aktuell immer mehr Frauenteams von ursprünglichen Männer-Profivereinen in die oberen Ligen aufsteigen.
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Ach krass, wusste ich gar nicht.
Danke für den Hinweis
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Auch von mir danke für die Info.
Man will fördern, fördert damit am Ende dann leider auch Eintönigkeit und macht den kleinen/ klassischen Vereinen das Leben damit noch schwerer.
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Auch von mir danke für die Info.
Man will fördern, fördert damit am Ende dann leider auch Eintönigkeit und macht den kleinen/ klassischen Vereinen das Leben damit noch schwerer.
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Eintracht-Laie schrieb:

und macht den kleinen/ klassischen Vereinen das Leben damit noch schwerer.


Ich verstehe den systemischen Vorteil "kleiner/klassischer Vereine" in hohen Ligen nicht. Wer hat da was von?? (außer eben den kleinen, die sich kurz mal groß fühlen dürfen)

Man muss das ganze Bild anschauen, und man muss wissen, was man will, und wohin man will.

Wo wir international stehen, haben uns die Bauern und WOB ganz beeindruckend gezeigt. Und das sind immerhin die beiden, die richtig Kohle in die Hand nehmen (FCB) bzw. recht laut davon reden, dass man "jetzt investieren" muss (WOB) - ja grad so als ob sie das vorher nicht getan hätten. Interessant war da ein Satz (weiß nicht mehr ob Straus oder Stroot), "damit man auch in Zukunft um das Viertelfinale mitspielen kann" (o.s.ä.) - hört hört!! (Ich hab mich fast verschluckt ob der Klarheit...)

Es werden aktuell immer mehr, die finanziell in ganz anderen Universen leben. Denver legt mal eben 110 Mio$ auf den Tisch, allein für das Recht, in die Liga zu dürfen. Da ist noch kein Stadion bezahlt, kein Staff und keine Mannschaft. Arsenal spielt im vollen Emirates. In Lyon fließt das Qatar-Gas wie weiland Milch und Honig. Usw. usf.

Also wo wollen wir hin?

Aktuell gibt es keinen ersichtlichen Plan, wie unsere Liga organisch soviel Kohle verdienen möchte, um da auch nur irgendwie in sowas ähnliches wie die Nähe zu kommen - unser Axel Hellmann nennt das recht putzig "Ökosystem", aber das ist einfach um ein paar 10er-Potenzen zu klein. Und solange keinem was besseres einfällt, braucht es eben Männer-Kohle. Ganz viel davon. Und je mehr Vereine welche mitbringen, um so besser.

Man mag es gerne so sehen, dass Männer-Kohle Werk des Teufels ist, und wir lieber unser "Ökosystem" leben. Das ist eine valide Entscheidung. Aber dann braucht hier keiner mehr von irgendwelchen Titeln halluzinieren. Nicht mit den Vereinen, nicht mit der A-Natio - und irgendwann dann auch nicht mehr mit den U-Teams. Denn ohne zugfähige Liga/Natio wird es im Nachwuchs auch wieder mauer.

Nochmal: Wo wollen wir hin?

BTW: Ich komme selber aus dem Zeitalter FFC/Turbine/Duisburg. War eine geile Zeit! Aber die ist vorbei.
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Juno267 schrieb:

Vielleicht muss man mal drüber nachdenken, ob man anhand zu definierender Kriterien Vereine verpflichtet Frauenmannschaften zu unterhalten, so wie früher mal die U23  Pflicht war. Aber das Geschrei, das dann aufkommt (besonders an den Stammtischen und nicht nur da) kann sich hier ja jeder ausmalen.


Das ist tatsächlich seit letzter Saison bereits Pflicht.
Quelle: https://www.kicker.de/bundesliga-frauenfussball-als-verpflichtendes-b-kriterium-in-lizenzbestimmungen-928814/artikel

Genau diese Regelung dürfte auch dazu geführt haben, dass aktuell immer mehr Frauenteams von ursprünglichen Männer-Profivereinen in die oberen Ligen aufsteigen.
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GauklerCrew schrieb:

Genau diese Regelung dürfte auch dazu geführt haben, dass aktuell immer mehr Frauenteams von ursprünglichen Männer-Profivereinen in die oberen Ligen aufsteigen.


Erstens ist das eine B-Regelung, die man durch Einwurf mehr oder weniger kleiner Münzen ignorieren kann.
Zweitens sieht es doof aus, wenn man sich dem Zeitgeist widersetzt.
Und drittens ist die Regel m.E. völlig überflüssig. Denn mehr oder weniger alle großen Männerclubs haben den Aufsprung geschafft, deutlich vor dieser Regelung.

Man hat die Bauern nicht motivieren müssen. Nicht WOB. Und nicht die SGE.
Und dann kommen demnächst der Club, Union, evtl HSV. Später VfB, BVB, S04 etc pp
Ich habe ganz ehrlich nicht den Eindruck, dass es an Kandidaten mangelt.

Aus anderer Sicht: Nur Essen durch HSV auszutauschen verbessert das System nicht.
Wichtig ist nicht, was die Vereine in die BuLi investieren, sondern im Nachwuchs, Stichwort NLZ. Da wird Substanz gemacht.

Was ich meine: Es wäre zielführender, die Männerclubs zu Mädchen-NLZ zu verdonnern. Die Infrastruktur für die Jungs müssen sie ja sowieso haben/aufbauen. Und ob die dann eine eigene Frauenmannschaft haben oder mit einem Verein kooperieren, ist doch egal.
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Die Regelung gilt zwar erst seit letzter Saison, aber wurde bereits Ende 2022 beschlossen und war DFL-intern vermutlich mindestens schon Anfang vorletzte Saison absehbar, wenn nicht sogar noch früher.

Klar gab es auch schon vorher den Trend, dass Männer-Profivereine im Frauenfußball einsteigen. Die Regelung hat dies aber nochmal deutlich verstärkt.
Macht als Verein schließlich mehr Sinn, das Geld in die Frauenmannschaft zu investieren als das gleiche Geld als Strafe an die DFL zu zahlen (und damit indirekt die Konkurrenz zu stärken).
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GauklerCrew schrieb:

Genau diese Regelung dürfte auch dazu geführt haben, dass aktuell immer mehr Frauenteams von ursprünglichen Männer-Profivereinen in die oberen Ligen aufsteigen.


Erstens ist das eine B-Regelung, die man durch Einwurf mehr oder weniger kleiner Münzen ignorieren kann.
Zweitens sieht es doof aus, wenn man sich dem Zeitgeist widersetzt.
Und drittens ist die Regel m.E. völlig überflüssig. Denn mehr oder weniger alle großen Männerclubs haben den Aufsprung geschafft, deutlich vor dieser Regelung.

Man hat die Bauern nicht motivieren müssen. Nicht WOB. Und nicht die SGE.
Und dann kommen demnächst der Club, Union, evtl HSV. Später VfB, BVB, S04 etc pp
Ich habe ganz ehrlich nicht den Eindruck, dass es an Kandidaten mangelt.

Aus anderer Sicht: Nur Essen durch HSV auszutauschen verbessert das System nicht.
Wichtig ist nicht, was die Vereine in die BuLi investieren, sondern im Nachwuchs, Stichwort NLZ. Da wird Substanz gemacht.

Was ich meine: Es wäre zielführender, die Männerclubs zu Mädchen-NLZ zu verdonnern. Die Infrastruktur für die Jungs müssen sie ja sowieso haben/aufbauen. Und ob die dann eine eigene Frauenmannschaft haben oder mit einem Verein kooperieren, ist doch egal.
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Für mich sind dies zwei unterschiedliche Themenfelder, die Aufstockung der Bundesliga und die zunehmende Dominanz von Klubs mit einer Lizenzspielerabteilung der Männer.

Bei Zweiterem bin ich nahe bei @NUEfan und ich denke, der Zug ist abgefahren. Am Beispiel vom BVB wird dies exemplarisch deutlich, wie ich finde. Dort hat man sich eine Zeit lang dagegen gesträubt eine Frauenabteilung zu gründen und die Argumentation war damals, dass man den etablierten Frauenfußballvereinen in der Region wie z. B. der SGS Essen oder dem FSV Gütersloh nicht das Wasser abgraben möchte. Es gab zugleich im Verein aber auch Stimmen, die für die Gründung dieser Abteilung eintraten, und letztlich eine Mitgliederbefragung, die mit einem Votum für den Frauenfußball beim BVB endete.
Daraufhin wurde 2021 eine Abteilung für Mädchen- und Frauenfußball gegründet, und das Frauenteam spielt sich nun Jahr für Jahr, eine Liga nach der anderen, nach oben und ist mittlerweile in der Westfalenliga angekommen. Übrigens parallel mit dem FC Schalke 04, der einen ähnlichen Weg gewählt hat.

Die Rahmenbedingungen beim BVB sind dabei der Westfalenliga schon weit entwachsen. Im letzten Jahr wurde ein ca. 30.000 Quadratmeter großes Grundstück in Nachbarschaft zum bestehenden Trainingszentrum der Männer-Profis und der Nachwuchsabteilung gekauft. Dort entsteht ein ein Komplex mit bis zu drei Rasenplätzen, einem Funktionsgebäude und ausreichenden Parkmöglichkeiten. Als Spielstätte dient den Frauen des BVB bereits das Stadion Rote Erde - das Derby gegen die Frauen des Schalke 04 am 27.04. ist mit 10.000 Zuschauern bereits ausverkauft.

Auf der sportlichen Seite ist der Impakt auf die Frauenfußballvereine in der Region auch bereits deutlich spürbar. Der BVB ist attraktiv und so wechselt beispielsweise der Trainer der SGS Essen im Sommer nach Dortmund, um dort die 1. Frauen zu übernehmen. Und mit Annika Enderle ist eine Spielerin der SGS Essen bereits in diesem Winter, von der Bundes- in die Westfalenliga dorthin gewechselt, so wie Hedda Wahle zu Saisonbeginn vom FSV Gütersloh losgeist wurde und dort schmerzlich vermisst wird.

Das Wachstum des BVB geht ohne Zweifel auf Kosten der etablierten Frauenfußballvereine. Zugleich aber steigt das Interesse am Frauenfußball und die Mädchen und Frauen bekommen Zugang zu professionellen Strukturen. Und im internationalen Vergleich ist dies wohl auch die einzige Möglichkeit einigermaßen wettbewerbsfähig zu bleiben.

NUEfan schrieb:

Aus anderer Sicht: Nur Essen durch HSV auszutauschen verbessert das System nicht.
Wichtig ist nicht, was die Vereine in die BuLi investieren, sondern im Nachwuchs, Stichwort NLZ. Da wird Substanz gemacht.

Aus meiner Sicht macht der HSV eine sehr gute und erfolgreiche Arbeit im Nachwuchsbereich und ist ein Verein, der im Gegensatz zum BVB oder dem VfB, eine lange Geschichte im Frauenfußball vorweisen kann. Die Frauenabteilung dort besteht seit 1970. Und ich würde mich freuen, wenn der HSV aufsteigt, allein schon wegen der Derbys gegen Werder im Volkspark- und Weserstadion.

Beim 1. FC Union gibt es Frauenfußball schon seit 1968. Damals galt beim DFB im alten Westen noch das Verbot für Frauenfußball-Abteilungen. Und auch dort gibt es eine gute Nachwuchsarbeit. Die U17 steht im Halbfinale des DFB-Pokals und hat vor wenigen Tagen den Deutschen Meistertitel im Futsal gewonnen, im Finalspiel gegen die U17 des HSV, Essen wurde Dritter.

Und vom Zuschauerzuspruch sind die beiden Vereine diejenigen in Deutschland, die vorraussichtlich am Ende der Saison bei ihren Heimspielen am meisten Zuschauer in Liga + DFB-Pokal begrüßen konnten.  

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Eintracht-Laie schrieb:

und macht den kleinen/ klassischen Vereinen das Leben damit noch schwerer.


Ich verstehe den systemischen Vorteil "kleiner/klassischer Vereine" in hohen Ligen nicht. Wer hat da was von?? (außer eben den kleinen, die sich kurz mal groß fühlen dürfen)

Man muss das ganze Bild anschauen, und man muss wissen, was man will, und wohin man will.

Wo wir international stehen, haben uns die Bauern und WOB ganz beeindruckend gezeigt. Und das sind immerhin die beiden, die richtig Kohle in die Hand nehmen (FCB) bzw. recht laut davon reden, dass man "jetzt investieren" muss (WOB) - ja grad so als ob sie das vorher nicht getan hätten. Interessant war da ein Satz (weiß nicht mehr ob Straus oder Stroot), "damit man auch in Zukunft um das Viertelfinale mitspielen kann" (o.s.ä.) - hört hört!! (Ich hab mich fast verschluckt ob der Klarheit...)

Es werden aktuell immer mehr, die finanziell in ganz anderen Universen leben. Denver legt mal eben 110 Mio$ auf den Tisch, allein für das Recht, in die Liga zu dürfen. Da ist noch kein Stadion bezahlt, kein Staff und keine Mannschaft. Arsenal spielt im vollen Emirates. In Lyon fließt das Qatar-Gas wie weiland Milch und Honig. Usw. usf.

Also wo wollen wir hin?

Aktuell gibt es keinen ersichtlichen Plan, wie unsere Liga organisch soviel Kohle verdienen möchte, um da auch nur irgendwie in sowas ähnliches wie die Nähe zu kommen - unser Axel Hellmann nennt das recht putzig "Ökosystem", aber das ist einfach um ein paar 10er-Potenzen zu klein. Und solange keinem was besseres einfällt, braucht es eben Männer-Kohle. Ganz viel davon. Und je mehr Vereine welche mitbringen, um so besser.

Man mag es gerne so sehen, dass Männer-Kohle Werk des Teufels ist, und wir lieber unser "Ökosystem" leben. Das ist eine valide Entscheidung. Aber dann braucht hier keiner mehr von irgendwelchen Titeln halluzinieren. Nicht mit den Vereinen, nicht mit der A-Natio - und irgendwann dann auch nicht mehr mit den U-Teams. Denn ohne zugfähige Liga/Natio wird es im Nachwuchs auch wieder mauer.

Nochmal: Wo wollen wir hin?

BTW: Ich komme selber aus dem Zeitalter FFC/Turbine/Duisburg. War eine geile Zeit! Aber die ist vorbei.
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Aufhalten lässt es sich eh nicht, dafür geht es inzwischen und besonders perspektivisch um viel zu viel Geld.
Am Ende stimmt es vermutlich, wenn der Frauenfußball mehr Zuschauer und Geld bekommen soll, dann muss man mit den Bayern, Leverkusen, der Eintracht und Leipzig arbeiten. Zumindest wenn man schnell viel Aufmerksamkeit und Geld will.
Und klar, wenn einem internationale Titel (und die 5-Jahres-Wertung!!!) wichtig sind, dann wird man dem alles unterordnen. Ist ein Weg, der am Ende Erfolg haben wird, natürlich.
Ich weiß gar nicht, ob wirklich so viele Fans des Frauenfußballs wirklich so geil auf internationale Titel sind und davon "halluzinieren". Aber ist auch egal, am Ende wird es so aussehen wie bei den Männern und dann ist ja erreicht was man will. Fans, Merchandise-Käufer und Zahlungswillige wird es dann genug geben - man hat dann alles kopiert.
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Für mich sind dies zwei unterschiedliche Themenfelder, die Aufstockung der Bundesliga und die zunehmende Dominanz von Klubs mit einer Lizenzspielerabteilung der Männer.

Bei Zweiterem bin ich nahe bei @NUEfan und ich denke, der Zug ist abgefahren. Am Beispiel vom BVB wird dies exemplarisch deutlich, wie ich finde. Dort hat man sich eine Zeit lang dagegen gesträubt eine Frauenabteilung zu gründen und die Argumentation war damals, dass man den etablierten Frauenfußballvereinen in der Region wie z. B. der SGS Essen oder dem FSV Gütersloh nicht das Wasser abgraben möchte. Es gab zugleich im Verein aber auch Stimmen, die für die Gründung dieser Abteilung eintraten, und letztlich eine Mitgliederbefragung, die mit einem Votum für den Frauenfußball beim BVB endete.
Daraufhin wurde 2021 eine Abteilung für Mädchen- und Frauenfußball gegründet, und das Frauenteam spielt sich nun Jahr für Jahr, eine Liga nach der anderen, nach oben und ist mittlerweile in der Westfalenliga angekommen. Übrigens parallel mit dem FC Schalke 04, der einen ähnlichen Weg gewählt hat.

Die Rahmenbedingungen beim BVB sind dabei der Westfalenliga schon weit entwachsen. Im letzten Jahr wurde ein ca. 30.000 Quadratmeter großes Grundstück in Nachbarschaft zum bestehenden Trainingszentrum der Männer-Profis und der Nachwuchsabteilung gekauft. Dort entsteht ein ein Komplex mit bis zu drei Rasenplätzen, einem Funktionsgebäude und ausreichenden Parkmöglichkeiten. Als Spielstätte dient den Frauen des BVB bereits das Stadion Rote Erde - das Derby gegen die Frauen des Schalke 04 am 27.04. ist mit 10.000 Zuschauern bereits ausverkauft.

Auf der sportlichen Seite ist der Impakt auf die Frauenfußballvereine in der Region auch bereits deutlich spürbar. Der BVB ist attraktiv und so wechselt beispielsweise der Trainer der SGS Essen im Sommer nach Dortmund, um dort die 1. Frauen zu übernehmen. Und mit Annika Enderle ist eine Spielerin der SGS Essen bereits in diesem Winter, von der Bundes- in die Westfalenliga dorthin gewechselt, so wie Hedda Wahle zu Saisonbeginn vom FSV Gütersloh losgeist wurde und dort schmerzlich vermisst wird.

Das Wachstum des BVB geht ohne Zweifel auf Kosten der etablierten Frauenfußballvereine. Zugleich aber steigt das Interesse am Frauenfußball und die Mädchen und Frauen bekommen Zugang zu professionellen Strukturen. Und im internationalen Vergleich ist dies wohl auch die einzige Möglichkeit einigermaßen wettbewerbsfähig zu bleiben.

NUEfan schrieb:

Aus anderer Sicht: Nur Essen durch HSV auszutauschen verbessert das System nicht.
Wichtig ist nicht, was die Vereine in die BuLi investieren, sondern im Nachwuchs, Stichwort NLZ. Da wird Substanz gemacht.

Aus meiner Sicht macht der HSV eine sehr gute und erfolgreiche Arbeit im Nachwuchsbereich und ist ein Verein, der im Gegensatz zum BVB oder dem VfB, eine lange Geschichte im Frauenfußball vorweisen kann. Die Frauenabteilung dort besteht seit 1970. Und ich würde mich freuen, wenn der HSV aufsteigt, allein schon wegen der Derbys gegen Werder im Volkspark- und Weserstadion.

Beim 1. FC Union gibt es Frauenfußball schon seit 1968. Damals galt beim DFB im alten Westen noch das Verbot für Frauenfußball-Abteilungen. Und auch dort gibt es eine gute Nachwuchsarbeit. Die U17 steht im Halbfinale des DFB-Pokals und hat vor wenigen Tagen den Deutschen Meistertitel im Futsal gewonnen, im Finalspiel gegen die U17 des HSV, Essen wurde Dritter.

Und vom Zuschauerzuspruch sind die beiden Vereine diejenigen in Deutschland, die vorraussichtlich am Ende der Saison bei ihren Heimspielen am meisten Zuschauer in Liga + DFB-Pokal begrüßen konnten.  

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Ramen schrieb:
Auf der sportlichen Seite ist der Impakt auf die Frauenfußballvereine in der Region auch bereits deutlich spürbar.

Ja klar. Das ist die eine Seite der Medaille. Die andere ist: Mit der Kohle und den Resourcen des BVB wird im ganzen mehr für die Breite des Nachwuchses möglich sein, als es Gütersloh jemals stemmen könnte. Ja, das ist nicht fair. Meinen ganz großen Respekt für deren Arbeit - und ich habe gespendet, Ihr hoffentlich auch! Aber es ist einfach eine andere Welt.
Und wenn es nun ein existenzielles Problem darstellt, wenn eine Spielerin geht (ob nach BVB oder Essen ist egal), dann ist sowieso gar arg auf Kante genäht.
Viele der "kleinen/einfachen" Vereine werden nicht von den Bauern/SGE/BVB erledigt, sondern durch interne Effekte. Da hat mal der große Mäzen keinen Bock mehr, der ewige Vorstand hört auf, ein gibt einen Streit um den Esel des Großvaters, oder es wird mal ein/zwei Jahre unglücklich gewirtschaftet - und schon sind solche Vereine in allergrößter Bedrängnis. Auch die Turbine wurde durch derartige Vorkommnisse dahin gebracht, wo sie jetzt sind. Und nicht durch Abwerben einzelner Spielerinnen, oder eben schleichend.
Ein Großverein hat da ganz andere Möglichkeiten, sowas einfach wegzustecken.
Ramen schrieb:
Aus meiner Sicht macht der HSV eine sehr gute und erfolgreiche Arbeit im Nachwuchsbereich

Das weiß ich, und ich habe genau deswegen Essen  (als FF-Verein) und HSV (als Männer-Club) genommen. Beide sind nützlich für den Nachwuchs. Mir ging es eher um die Frage, ob es fürs große Ganze relevant ist, wer von beiden BuLi spielt.
Ramen schrieb:
Und vom Zuschauerzuspruch sind die beiden Vereine diejenigen in Deutschland, die vorraussichtlich am Ende der Saison bei ihren Heimspielen am meisten Zuschauer in Liga + DFB-Pokal begrüßen konnten.

Das ist natürlich ein Argument, wobei die Pokalspiele das ganze ein wenig verzerren. Interessant wird sein, wieviele Leute die gegen Jena etc. mobilisieren.
Am Ende geht nicht um Nostalgie, sondern die Perspektive mittel- und langfristig. Und da tut sich Essen halt schwerer mit dem Wachstumspotenzial.
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Aufhalten lässt es sich eh nicht, dafür geht es inzwischen und besonders perspektivisch um viel zu viel Geld.
Am Ende stimmt es vermutlich, wenn der Frauenfußball mehr Zuschauer und Geld bekommen soll, dann muss man mit den Bayern, Leverkusen, der Eintracht und Leipzig arbeiten. Zumindest wenn man schnell viel Aufmerksamkeit und Geld will.
Und klar, wenn einem internationale Titel (und die 5-Jahres-Wertung!!!) wichtig sind, dann wird man dem alles unterordnen. Ist ein Weg, der am Ende Erfolg haben wird, natürlich.
Ich weiß gar nicht, ob wirklich so viele Fans des Frauenfußballs wirklich so geil auf internationale Titel sind und davon "halluzinieren". Aber ist auch egal, am Ende wird es so aussehen wie bei den Männern und dann ist ja erreicht was man will. Fans, Merchandise-Käufer und Zahlungswillige wird es dann genug geben - man hat dann alles kopiert.
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Eintracht-Laie schrieb:

Ich weiß gar nicht, ob wirklich so viele Fans des Frauenfußballs wirklich so geil auf internationale Titel sind und davon "halluzinieren".

Jeder Jeck ist anders. Und die Fans in Jena (nur ein Beispiel) machen sich vermutlich keinen so großen Schädel um Titel, und gehen trotzdem zu den Spielen. Den meisten ergeht es so.

Mir ging es eher um den Anspruch, den man als Verband formuliert. Wir sind eines der größten und reichsten Länder in Europa, haben den größten Sportverband (oder zumindest annähernd), und haben die mit Abstand ruhmreichste Historie im FF. Da kann das Ziel doch nicht sein, ich will irgendwann auch mal ins Halbfinale.

Es geht um die Glaubwürdigkeit des Leistungsgedankens, und auch um die Visionen, mit denen die jungen Mädchen begeistert werden sollen.
Leider haben wir jetzt 15 Jahre Selbstgefälligkeit genossen, während uns die anderen links und rechts überholt haben. Und da geht es weniger um die Kohle von so einem Scheich, sondern um langfristige, nachhaltige und letztlich in der Masse erfolgreiche Nachwuchsarbeit. Neben dem ganzen Glanz rund um die Großen vergisst man das ganz gerne mal, was da in England, Frankreich, Spanien geleistet wird. Die ganzen Stars dort sind keine Zufallsprodukte, sondern die Spitzen von recht ordentlichen Eisbergen.
Genau in dem Aspekt sind wir ein wenig ins Hintertreffen geraten. Und man tut sich schwer, sich das einzugestehen, und zu der Erkenntnis zu gelangen, dass es mit einem Hurra-weiter-so irgendwann nicht mehr getan ist. Große Sportverbände sind halt in erster Linie groß und behäbig.
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Eintracht-Laie schrieb:

Ich weiß gar nicht, ob wirklich so viele Fans des Frauenfußballs wirklich so geil auf internationale Titel sind und davon "halluzinieren".

Jeder Jeck ist anders. Und die Fans in Jena (nur ein Beispiel) machen sich vermutlich keinen so großen Schädel um Titel, und gehen trotzdem zu den Spielen. Den meisten ergeht es so.

Mir ging es eher um den Anspruch, den man als Verband formuliert. Wir sind eines der größten und reichsten Länder in Europa, haben den größten Sportverband (oder zumindest annähernd), und haben die mit Abstand ruhmreichste Historie im FF. Da kann das Ziel doch nicht sein, ich will irgendwann auch mal ins Halbfinale.

Es geht um die Glaubwürdigkeit des Leistungsgedankens, und auch um die Visionen, mit denen die jungen Mädchen begeistert werden sollen.
Leider haben wir jetzt 15 Jahre Selbstgefälligkeit genossen, während uns die anderen links und rechts überholt haben. Und da geht es weniger um die Kohle von so einem Scheich, sondern um langfristige, nachhaltige und letztlich in der Masse erfolgreiche Nachwuchsarbeit. Neben dem ganzen Glanz rund um die Großen vergisst man das ganz gerne mal, was da in England, Frankreich, Spanien geleistet wird. Die ganzen Stars dort sind keine Zufallsprodukte, sondern die Spitzen von recht ordentlichen Eisbergen.
Genau in dem Aspekt sind wir ein wenig ins Hintertreffen geraten. Und man tut sich schwer, sich das einzugestehen, und zu der Erkenntnis zu gelangen, dass es mit einem Hurra-weiter-so irgendwann nicht mehr getan ist. Große Sportverbände sind halt in erster Linie groß und behäbig.
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NUEfan schrieb:

Mir ging es eher um den Anspruch, den man als Verband formuliert.

Kleine Ergänzung dazu, aus aktuellem Anlass:

Deutschland ist gemeinsam mit Spanien in dieser Altersklasse Rekordeuropameister.
Boah eh! San mia guat!!!

Der letzte der sechs Titel datiert aus dem Jahr 2011.
Ups...

https://www.dfb.de/news/zum-auftakt-der-em-qualifikation-gegen-israel
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Ramen schrieb:
Auf der sportlichen Seite ist der Impakt auf die Frauenfußballvereine in der Region auch bereits deutlich spürbar.

Ja klar. Das ist die eine Seite der Medaille. Die andere ist: Mit der Kohle und den Resourcen des BVB wird im ganzen mehr für die Breite des Nachwuchses möglich sein, als es Gütersloh jemals stemmen könnte. Ja, das ist nicht fair. Meinen ganz großen Respekt für deren Arbeit - und ich habe gespendet, Ihr hoffentlich auch! Aber es ist einfach eine andere Welt.
Und wenn es nun ein existenzielles Problem darstellt, wenn eine Spielerin geht (ob nach BVB oder Essen ist egal), dann ist sowieso gar arg auf Kante genäht.
Viele der "kleinen/einfachen" Vereine werden nicht von den Bauern/SGE/BVB erledigt, sondern durch interne Effekte. Da hat mal der große Mäzen keinen Bock mehr, der ewige Vorstand hört auf, ein gibt einen Streit um den Esel des Großvaters, oder es wird mal ein/zwei Jahre unglücklich gewirtschaftet - und schon sind solche Vereine in allergrößter Bedrängnis. Auch die Turbine wurde durch derartige Vorkommnisse dahin gebracht, wo sie jetzt sind. Und nicht durch Abwerben einzelner Spielerinnen, oder eben schleichend.
Ein Großverein hat da ganz andere Möglichkeiten, sowas einfach wegzustecken.
Ramen schrieb:
Aus meiner Sicht macht der HSV eine sehr gute und erfolgreiche Arbeit im Nachwuchsbereich

Das weiß ich, und ich habe genau deswegen Essen  (als FF-Verein) und HSV (als Männer-Club) genommen. Beide sind nützlich für den Nachwuchs. Mir ging es eher um die Frage, ob es fürs große Ganze relevant ist, wer von beiden BuLi spielt.
Ramen schrieb:
Und vom Zuschauerzuspruch sind die beiden Vereine diejenigen in Deutschland, die vorraussichtlich am Ende der Saison bei ihren Heimspielen am meisten Zuschauer in Liga + DFB-Pokal begrüßen konnten.

Das ist natürlich ein Argument, wobei die Pokalspiele das ganze ein wenig verzerren. Interessant wird sein, wieviele Leute die gegen Jena etc. mobilisieren.
Am Ende geht nicht um Nostalgie, sondern die Perspektive mittel- und langfristig. Und da tut sich Essen halt schwerer mit dem Wachstumspotenzial.
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NUEfan schrieb:

Ja klar. Das ist die eine Seite der Medaille. Die andere ist: Mit der Kohle und den Resourcen des BVB wird im ganzen mehr für die Breite des Nachwuchses möglich sein, als es Gütersloh jemals stemmen könnte. Ja, das ist nicht fair. Meinen ganz großen Respekt für deren Arbeit - und ich habe gespendet, Ihr hoffentlich auch! Aber es ist einfach eine andere Welt.
Und wenn es nun ein existenzielles Problem darstellt, wenn eine Spielerin geht (ob nach BVB oder Essen ist egal), dann ist sowieso gar arg auf Kante genäht.

Der FSV Gütersloh ist gerettet, auch Dank Deiner und meiner Spende. Und für die Nachwuchsarbeit werden zuzdem von der Klaus-Peter Reinert Stiftung zusätzlich noch einmal 2 x 50.000 Euro zur Verfügung gestellt.
Es gab dazu heute eine interessante Pressekonferenz.
Am Rande dieser PK merkt der 1. Vorsitzende des FSV kurz an, dass der FSV in den letzten Jahren vierzehn Spielerinnen an den BVB "verloren" hat.


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