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Schwarz auf Weiß - 19.09.2007 - gesabbel

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Madchaotikan schrieb:
Atouba scheint außerhalb des Platzes ja ein echter Kerl zu sein.

Ich denke ihm war klar, daß er für seinen Elbogen womöglich einige Spiele Sperre und einigen weiteren persönliche Strafen (finanzieller Straffe beim HSV, Ansehen, eventuell Verlust seines Stammplatz etc) bekommt.

Nicht wenige hätten da versucht ihre Tat als Affekthandlung auf einen Schmerzhaften Griff ins Gemächt abzumildern, in der Hoffnung so eine möglichst geringe Bestrafung davon zu tragen. In diesem Punkt bin ich mit eigentlich recht sicher.

Natürlich heiße ich seinen Elbogencheck nicht gut, aber für seine Ehrlichkeit mit gleichbedeutendem Verzicht auf einen möglichen privaten Vorteil, ist er in meinem ansehen auf jeden Fall wieder etwas gestiegen.


Dem kann ich mich nur anschließen. Atouba hat in diesem Fall wirklich Größe bewiesen.

Es freut mich, dass es letztlich doch so gekommen ist, wie wir alle gehofft haben. Eine andere - in unserem Sinne negative - Entscheidung hätte die ohnehin schon zweifelhaften "Rechtssprechungsmethoden" des DFB nur noch fragwürdiger erscheinen lassen. Zumal HB mit seinem Gang bis "ganz nach oben" wohl wirklich ernst gemacht hätte.
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Ursprünglich sollte eine mündiche Verhandlung am Donnerstagmittag über die Bühne gehen. Nach den zwischenzeitlich durchgeführten weiteren Ermittlungen des DFB-Kontrollausschusses unter Vorsitz von Horst Hilpert (Bexbach) wurde der Sachverhalt aber offenbar geklärt, so dass im schriftlichen Verfahren entschieden und die auf Donnerstag anberaumte Verhandlung deshalb abgesetzt werden konnte.Atouba wurde zum Verhängnis, dass Schiedsrichter Manuel Gräfe (Berlin) beim 2:1-Sieg der Hessen nur das Foul von Streit mit einem Freistoß bewertet hatte. Den versuchten Ellbogencheck von Atouba in Richtung Streit hatte Gräfe offenbar nicht gesehen, deshalb konnte der Kameruner vom DFB-Sportgericht nachträglich gesperrt werden. Unterdessen sorgte Atouba sogar persönlich dafür, dass der gebürtige Rumäne Streit einer Sperre entkam. Nach Aussage von Atouba habe ihn Streit nicht in die Genitalien gegriffen, sondern nur an der Sporthose gerissen.

Aha. Herr Hilpert hat also weiter ermittelt. Interessant. Eigentlich stellt ja die Anklageerhebung den Abschluss der Ermittlungen dar, zumindest in der Strafprozessordnung. Ermittlungen bedeutet weiter, das Hilpert aktiv bei Atouba vorstellig geworden sein muss, nicht etwa Atouba von sich aus eine Erklärung beim DFB abgegeben hat.  
Die Sache könnte so gewesen sein: Hilpert bekommt, vielleicht sogar durch eien Anruf der FIFA, kalte Füsse. In Sachen Streit lag ja sehr wohl eine Tatsachenentscheidung des Schiris vor. Und der DFB befindet sich mit der FIFA ja schon länger im Clinch wegen Einführung des Videobeweises. Nun muss Hilpert die Kuh vom Eis kriegen. Was liegt da näher als ein Anruf beim HSV, mit dem Vorschlag eines Deals über vier Spiel Sperre (für Atouba als Wiederholungstäter ein günstiger Tarif) gegen Bekenntnis der Unschuld Streits.
Auch wenn die Sache für uns gut ausgegangen ist, bleibe ich bei meiner Kritik an der DGB-Sportgerichtsbarkeit als insgesamt rechtsstaatlich fragwürdig.      
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Es lebe der Deutsche Gwerkschaftsbund - ich meinte natürlich DFB.
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Schobberobber72 schrieb:
ulfmeister schrieb:


Andererseits hat Atouba gut daran getan, jetzt nicht die beleidigte Leberwurst zu spielen, das hätte ihn in ein noch schlechteres Licht gestellt.


Ich sehe den eigentlichen Grund seiner Aussage auch eher darin, dass er sich für sich selber so ein milderes Urteil erhofft hat! Ist mir aber ehrlich gesagt auch wurscht! Hauptsache, Albert kann in Bochum wieder seine zwei Buden in den ersten fünf Minuten machen. Diesmal mit dem besseren Ende für uns  



Ich glaube das ehrlichgesagt nicht, denn wenn Atouba ausgesagt hätte, er hätte einen ordentlichen Schlag auf die Nüsse gekriegt, wäre der Ellenbogencheck "verständlicher" gewesen als so.
Aber trotzdem: Mir ist es auch wurscht!  
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Dann hat die ganze Sache ja doch noch ein gutes Ende genommen. Dank an Atouba, dass er die Situation so darstellte, wie sie stattfand und nicht versuchte, seinen Ellenbogencheck durch eine angebliche "Grabschattacke" Streits abzumildern! Jetzt können wir mit allen fitten Spielern, das schwere Spiel in Bochum angehen ohne auf unsern wichtigen Vorlagengeber und Chancentod zu verzichten!

Übrigens: Die Bezeichnung "Gesabbel" für diesen Fred finde ich doch ziemlich abwertend      
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Ist es nicht so, dass der DFB vom Rechtsstaat komplett getrennt ist? Also ich meine damit, dass der DFB nicht mal den Anspruch erhebt, eine auf den Grundlagen unserer Rechtssprechung bzw. der Prinzipien unseres Rechtsstaates fußende Rechtssprechung zu haben.

Vielmehr geht es hier um Verbandsinterne Strafen die vom Verband bei Fehlverhalten oder einem Verstoß gegen die Verbands-Statuten durch eines ihrer Mitglieder ausgesprochen werden. Diesen Statuten stimmen die Vereine bei einem Verbandszutritt zu.

Ansonsten müsste man ja auch fordern, dass die SchiedsRICHTER beim DFB alle ein fertiges Staatsexamen in Jura haben und in den ganzen Kammern (Kreissportkammer, Bezirkssportkammer, Verbandssportkammer, Jugensportgericht und der DFB-Gerichtsirgendwas) nur ausgebildete Juristen Sitzen. Desweiteren bräuchte dann jeder existierende Fußballsportverein (bis zur kleinsten Ebene)vermutlich eine eigene Rechtsabteilung betreiben. Wer soll das denn alles bezahlen?

Ich bin mir nicht sicher ob das im Sinne aller Beteiligten ist. Zudem würde ein Rechtsstaat im Rechtsstaat entstehen - was ich ebenfalls als rechtlich zumindest fragwürdig ansehen würde. Zudem haben die Staatsanwälte und Gerichte bestimmt wenig Interesse sich mit Roten Karten im Fußball auseinanderzusetzen.

Zudem stünde es im Konkreten Fall Streit imho frei, Anzeige gegen Atouba wegen Körperverletzung nach irgendeinem der §§ 223-231, 340 StGB zu erstatten. Zumindest auf Kreisebene kenne ich einige konkrete Fälle wo eine solche Klage Erfolg hatte - wobei es da um mehr ging als einen blosen Ellenbogenschlag.

Desweiteren gäbe es noch die Möglichkeit einer Schadensersatzklage vor einem Zivilgericht, welche, aus eigener Erfahrung, definitiv möglich ist.

Imho besteht einfach von allen Seiten kein Interesse solche Fälle vor einem ordentlichen Gericht zu verhandeln.
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@ Madchaotikan: Im Ansatz hast Du schon Recht. Der DFB hat mit dem Staat nichts zu tun. Die Verweisung auf rechtsstaatliche Prinzipien ist daher auch irreführend. Theoretisch kann der DFB das machen, was Du auch machen könntest, wenn Du mit ein paar Kumpels schnell mal einen Verein gründest: Nämlich was er will und vereinsrechtlich zulässig ist.
Allerdings haben die sog. rechtsstaatlichen Regeln eine andere schöne Eigenschaft: Sie sind, solange sie nicht missbraucht werden, objektiv und fair und da der DFB der größte Sportverband der Welt ist und dementsprechend vielschichtig und unübersichtlich ist, sollte er sich auch an faire, objektive Regeln halten und vermeiden, dass der Eindruck entsteht, es würde mit zweierlei Maß gemessen oder ähnliches.
In diesem Fall hat sich tatsächlich einmal die Vernunft durchgesetzt... oder stefank hat Recht und es hat sich im Hintergrund noch einiges abgespielt, wovon wir keine Ahnung haben...
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Ich bin immer noch so gluecklich, dass wir gegen den HSV die verdienten 3 Punkte mitgenommen haben.

Nach dem Elfer war der Kaese fuer mich eigentlich schon gegessen.Ich dachte nur so eine Scheisse, da hat man mal die Chance sich fuer ein paar Spieltage oben festzusetzen, woraus sich dann evtl. eine Eigendynamik entwickeln koennte, aber wir vermasseln es schon wieder   .

Zum Glueck kam dann noch das erlösende und verdiente Tor.
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Juhuuu Streit ist frei

Ich hab wirklich schon geglaubt das sie ihn noch belangen. Hätten sie wohl auch wenn Atuoba ihn nicht entlastet hätte  
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Die Bild ist wirklich wieder klasse. Da sagt Atouba, dass Streit in nur an der Hose gezogen hat und trotzdem wird weiter vom Eier-Grapscher geschrieben.

Ich konnte es sowieso nicht verstehen, wieso Streit überhaupt angeklagt wurde, natürlich seiht ein Standbild mit der tiefen Hand schlimm aus, aber wenn man sich die gesamte Szene anschaut ist doch wirklich nur ein normales Festhalten erkennbar, bei dem er zu tief rutscht, aber trotzdem nur die Hose bzw. das Trikot in der Hand hat. Für Festahlten hätte der Schiri gelb geben können, hat er aber nicht, sondern Freisstoß und damit muss die Sache auch erledigt sein.

Bin wirklich froh, dass er freigesprochen wurde, aber ich würde mir auch wünschen, dass die Presse mit dem Märchen von der Eier-Grabscherei nun entgültig aufhören würde.
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Die BLÖD schrieb:
Aber warum wurde der Eier-Grabscher nicht bestraft? ...

Pikant: Frankfurts „Eier-Grabscher“ Albert Streit wurde für seinen Griff in die Genitalien Atoubas nicht belangt. ...

Vier Spiele Sperre für Atouba. Warum wurde der Eier-Grabscher nicht bestraft? ...


Wenn ich so einen MIST schon wieder bei der Blöd lese, bekomm ich echt das kotzen...  
Die sind doch nur sauer drauf, das ihre scheiß hetzerei keinen Erfolg hatte.
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Anthraxes schrieb:
Die BLÖD schrieb:
Aber warum wurde der Eier-Grabscher nicht bestraft? ...

Pikant: Frankfurts „Eier-Grabscher“ Albert Streit wurde für seinen Griff in die Genitalien Atoubas nicht belangt. ...

Vier Spiele Sperre für Atouba. Warum wurde der Eier-Grabscher nicht bestraft? ...


Wenn ich so einen MIST schon wieder bei der Blöd lese, bekomm ich echt das kotzen...  
Die sind doch nur sauer drauf, das ihre scheiß hetzerei keinen Erfolg hatte.


Ach der Schreiberling ist doch nur sauer das bei ihm keiner mehr an den Kronjuwelen rumspielt........
 
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@Bische: Du sprichst mir wirklich aus der Seele.

Meiner Meinung nach liest man aus so einer Nachricht den Frust des Autoren heraus, weil nicht das erhoffte eingetroffen ist, was die Absatz/Leserzahlen dieser "Zeitung" nur weiter erhöht hätte...

Bin natürlich auch heilfroh das der Käse mit Streit schnellstmöglich geklärt wurde.
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Aber warum wurde der Eier-Grabscher nicht bestraft?  
Untertitelt die BLÖD ihren "Artikel" zur Entscheidung des DFB. Dem aber nicht genug! Es geht weiter: Pikant: Frankfurts „Eier-Grabscher“ Albert Streit wurde für seinen Griff in die Genitalien Atoubas nicht belangt. Obwohl das fiese Foul von Streit erst zur Kurzschluss-Reaktion des HSV-Kameruners (bereits Platzverweis gegen ZSKA Moskau und Rüpel-Attacken gegen Bayern) führte.

Auf ihre blöde Frage, warum der "Eier-Grabscher" nicht bestraft wurde, gibt das Blatt sogar selbst die Antwort; nämlich: Zudem wirkte sich die Atouba-Aussage („Er hat mich nur an der Sporthose gerissen“) positiv für Streit aus.

Der "Leidtragende" hat - was ihm auch hoch anzurechnen ist - selbst ausgesagt, dass ihm von Streit eben nicht in den Genitalbereich gefasst worden ist.

Dieser Widerspruch scheint die Blöd allerdings nicht zu interessieren, da er nicht mit ihrer unnachahmlichen Art von Überschriften und populistischen Titulierungen in Einklang zu bringen ist.

Die Aufnahme der BLÖD im SAW hat zwar den "positiven" Effekt, dass dort wesentlich häufiger Meldungen zur Eintracht gepostet werden können. Allerdings steht dort nie etwas drin, was man nicht auch schon in anderen Artikeln, deren Absätze auch mal über 5 Zeilen hinausgehen und wesentlich mehr Inhalt bieten, geschrieben wurde.

Daher plediere ich dafür, die BLÖD aus dem SAW zu verbannen.
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Madchaotikan schrieb:
Ist es nicht so, dass der DFB vom Rechtsstaat komplett getrennt ist? Also ich meine damit, dass der DFB nicht mal den Anspruch erhebt, eine auf den Grundlagen unserer Rechtssprechung bzw. der Prinzipien unseres Rechtsstaates fußende Rechtssprechung zu haben.

Vielmehr geht es hier um Verbandsinterne Strafen die vom Verband bei Fehlverhalten oder einem Verstoß gegen die Verbands-Statuten durch eines ihrer Mitglieder ausgesprochen werden. Diesen Statuten stimmen die Vereine bei einem Verbandszutritt zu.

Ansonsten müsste man ja auch fordern, dass die SchiedsRICHTER beim DFB alle ein fertiges Staatsexamen in Jura haben und in den ganzen Kammern (Kreissportkammer, Bezirkssportkammer, Verbandssportkammer, Jugensportgericht und der DFB-Gerichtsirgendwas) nur ausgebildete Juristen Sitzen. Desweiteren bräuchte dann jeder existierende Fußballsportverein (bis zur kleinsten Ebene)vermutlich eine eigene Rechtsabteilung betreiben. Wer soll das denn alles bezahlen?

Ich bin mir nicht sicher ob das im Sinne aller Beteiligten ist. Zudem würde ein Rechtsstaat im Rechtsstaat entstehen - was ich ebenfalls als rechtlich zumindest fragwürdig ansehen würde. Zudem haben die Staatsanwälte und Gerichte bestimmt wenig Interesse sich mit Roten Karten im Fußball auseinanderzusetzen.

Zudem stünde es im Konkreten Fall Streit imho frei, Anzeige gegen Atouba wegen Körperverletzung nach irgendeinem der §§ 223-231, 340 StGB zu erstatten. Zumindest auf Kreisebene kenne ich einige konkrete Fälle wo eine solche Klage Erfolg hatte - wobei es da um mehr ging als einen blosen Ellenbogenschlag.

Desweiteren gäbe es noch die Möglichkeit einer Schadensersatzklage vor einem Zivilgericht, welche, aus eigener Erfahrung, definitiv möglich ist.

Imho besteht einfach von allen Seiten kein Interesse solche Fälle vor einem ordentlichen Gericht zu verhandeln.



@Madchaotikan

Du triffst den Nagel auf den Kopf, warum die Sportgerichtsbarkeit nix aber auch garnix mit der Rechtsstaatlichkeit zu tun haben darf.

Außerdem liefert m. E. eher unsere staatliche Gerichtsbarkeit in weitaus größerem Umfang unerklärliche und ungerechte Urteile, als die Gerichtsbarkeit der Sportverbände.

Hier haben unsere "Juristen-Jungs" jedenfalls mit Ihrer Bewertung der Szene und den sich daraus ergebenden Folgen mal schön daneben gelegen.

beckip
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Schönwetterspieler schrieb:

..
Daher plediere ich dafür, die BLÖD aus dem SAW zu verbannen.


  jetzt kann es wieder losgehen. Bin ebenfalls dafür...

tobago
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So nun isses Raus Streit bekommt KEINE Sperre..
Aber Atouba      
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beckip schrieb:


Du triffst den Nagel auf den Kopf, warum die Sportgerichtsbarkeit nix aber auch garnix mit der Rechtsstaatlichkeit zu tun haben darf.

Sehr gelungene Formulierung, sollte sich der DFB in Granit über den Eingang meisseln lassen.

beckip schrieb:


Außerdem liefert m. E. eher unsere staatliche Gerichtsbarkeit in weitaus größerem Umfang unerklärliche und ungerechte Urteile, als die Gerichtsbarkeit der Sportverbände.


Das könnte natürlich auch damit zu tun haben, dass jede einzelne Kammer allein des LG Frankfurt etwas um den Faktor 10 mehr Entscheidungen pro Jahr trifft, als der Kontrollausschuss.


beckip schrieb:


Hier haben unsere "Juristen-Jungs" jedenfalls mit Ihrer Bewertung der Szene und den sich daraus ergebenden Folgen mal schön daneben gelegen.



Wüsste ich nicht, außer, man glaubt, Juristerei bedeute "Rat' das Urteil" und nicht Rechtsfindung.
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Der Friedhelm Funkel wird immer mehr zum Wunschtrainer für einige. Jetzt hat ja tatsächlich das hier gesagt:

Wir können an einem guten Tag auch Bayern München schlagen. Und in Bochum können wir auch gewinnen.»

Das passt ja so gar nicht, zu dem ihm immer vorgeworfenen Tiefstapeleien.

tobago
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Ich fand da "Es kann doch keiner ernsthaft glauben, dass wir da ganz locker drei weitere Siege einfahren", sagte Funkel, "das wäre hochnäsig und arrogant, das lasse ich nicht zu." sehr viel angenehmer *g*


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