>

Erlebnisse in ( aus Berlin )

#
Ein richtig geiler Abend!! Danke an alle Union-Fans. So etwas glaube ich gabs noch nicht in der ÄRA Bundesliga
#
...ich frage mich nur, warum kann Fußball nicht immer so sein, ohne randalierende Hohlköppe! Jeder unterstützt seinen Verein und hinterher geht man gemeinsam ein Bier trinken!
#
Ick hab ja Jott sei Dank nen Koffa in Balin.

Seit zwei Jahren verbringe ich regelmäßig Zeit in der aus meiner Sicht einzigen deutschen Metropole, die diesen Namen verdient hat. Klingt vielleicht etwas übertrieben, aber wenn ich dort ankomme, meine ich die Vibrations förmlich zu erspüren, die es nur in solchen Städten gibt.

So auch am Sonntag nach einer schnellen Fahrt (4 Stunden) von Darmstadt in die Hauptstadt. Die gut ausgebauten  und relativ wenig frequentierten Autobahnen ab der ehemaligen innerdeutschen Grenze machen es möglich.  Dann ein sehr netter Abend im Schöneberger Bekanntenkreis.

Karten habe ich über einen Berliner Kollegen besorgt, der Schalke-Anhänger ist. Die Tickets kamen per Post mit unerwünschter Beilage:



Montag noch ein paar Termine, mal ein bisschen durch die Stadt gefahren, bin selten mitm Auto in Berlin. Zwei Tickets für das Spiel hatte ich ja in der Tasche, der vorgesehene Gast sagte allerdings ab. Gut. Muss ich eben alle Bekannten in Berlin abtelefonieren, ob sie kurzfristig Bock haben. Der erste sagt ab, weil er Fußball nicht so knorke findet, der andere ist Fußballfanatiker, aber schafft es nach Feierabend so schnell nicht nach Köpenick. Beim Dritten dann aber die Zusage.

Mit der S-Bahn gemütlich am Tempelhofer Flugfeld vorbeituckernd bis zum Ostkreuz gefahren. Hier umsteigen in die S3 Richtung Erker. Schon viele Eiserne unterwegs. Kein schwarz-weißer Schal zu sehen, alle also inkognito da. Ein genauerer Blick aber verrät, dass viele auffällig unauffällig (in schwarz) unterwegs sind. Und natürlich: Wer die Ohren aufsperrt, erkennt die Kandidaten an der Mundart.

Aussteigen am Bahnhof Köpenick.  So weit in den Osten  der Stadt war ich bisher nicht vorgedrungen. Überlege mir kurz, ob etwas an dieser Gegend an den berühmten Hauptmann erinnert. Kaum aus dem Bahnhof raus, gegenüber eine Schänke mit dem Namen „Hauptmann von Köpenick“.  Kaufe mir aber lieber ein Bier direkt beim Straßendealer am Bahnhof: zwee Euro, ok. Dann weiter am Bahndamm entlang. Jetzt taucht an einer Straßenecke die „Union Tanke“ auf, grob beschrieben: ein Bierausschank und Grillstand, rund 200 Leute vertreiben sich die Zeit hier vor dem Spiel. Ich hol mir ne Bulette für wenig Geld  und treffe Miso inkognito.  Blöd, dass man seine Farben nicht tragen darf, beklage ich mich. Aber wir sind da, und das ist gut so.

Weiter geht die kleine Wanderung, vorm Stadiongelände eine Kneipe namens „Abseitsfalle“.  Für eine nähere Bekanntschaft mit dieser Schänke bleibt keine Zeit. Durch das Trainingsgelände geht’s zum Eingang. Hier wartet schon mein Ticketabnehmer, der meine Einladung mit Wurst und Bierchen revanchiert. Dem obligatorischen „Un wie?“ folgen sehr interessante Gespräche über Jott und die Welt, kurz vor Spielbeginn schnell in Sektor 3.Der Kollege kauft noch zwei Fanzines: eins für ihn, eins für mich:



Ich liebe diesen Augenblick, wenn man  in das Innere eines Stadions  kommt, vor allem bei Flutlichtspielen.
Und ich werde nicht enttäuscht. Die Gegentribüne der Alten Försterei ist zugestopft mit gut gelaunten Zeitgenossen.  Allerdings  bleibt die Suche nach einem Platz mit guter Aussicht weniger erfolgreich. Was solls? Ohnehin labere ich ständig mit meinem Wegbegleiter über Jott und die Welt im Allgemeinen und Fußball im Besonderen.

Beide sind wir begeistert über die Solidarität der Anhänger. Hinreißend die Sprechchöre und das gegenseitige Supporten. Eindeutig die Botschaft an den Fußballverband. Wir lassen uns das Fußballspiel nicht verbieten.

Das Stadion, in meinen Augen eine Perle.  Das Publikum, hundertprozentig dabei. Großartiger Support. Auf Nachfrage gab es natürlich das ein oder andere Coming out meinerseits. Die Reaktionen  eher ehrlich, auf keinen Fall  zu problemversteherisch: „Ey, willste mich uff hessich anlabern  oda wat?“ Im Kern aber waren so ziemlich alle einer Meinung.



Nach dem Spiel zurück zur S-Bahn, Wartezeit,  ab zur Warschauer Straße. In der Bahn noch sehr nette Unionisten kennengelernt, denen ich versicherte, dass das Konzept des Vereins  Sinn macht und Erfolg verspricht. Ich meinte es ehrlich.

Dann  Bembelbar, viele Leute nach langer Zeit mal wieder getroffen. Sehr schön. Drinnen wars zu voll, deswegen lieber draußen rumstehen. Ab und an fährt ne Wanne vorbei und keiner weiß warum. Naja, Berlin ohne Wannen, dit jeht jarnüscht.

Auf der Rückfahrt bei Bad Hersfeld den Geiselgangsterbus überholt.  Ein weiteres Ziel erreicht.




YZ
#
Torsten schrieb:
larouso schrieb:
Torsten schrieb:

Umso mehr ärgere ich mich maßlos über einige Eintracht-Fans, die einen Verstand wie ein Mückenschiss haben!
Es war abzusehen, daß der Block neben dem Gästeblock geöffnet wird.

Warum bitte, muss man da noch einen Absperrzaun einreißen und sich wie ein Idiot benehmen? Was geht bloß in diesen Hohlköpfen vor!? Genau: NICHTS!

 


Ich mags irgendwie net wenn Anfeindungen permanent von den selben Personen in eine Richtung gemacht werden, also lass gern einfach Dein stumpfsinniges geschreibsel.

Das Thema Zaun kam vor dem Blocksturm und da war in keinster Weiße abzusehen was passieren wird, es ist nicht schön (geb ich Dir Recht), dennoch auch nicht wirklich der Rede wert. Von daher mäßige Dich mit Deinen Anfeindungen. Nen paar Lötstellen und dann sitzt das Ding wieder, sollten die Jungs von Union ja mit den zusätzlichen Einnahmen locker hinbekommen.

Nur wegen den Jungs hattest Du Deinen, wie schreibst Du immer so schön, tollen Event. Aber ich weiß auch was jetzt kommt, Du hättest auch nichts dagegen gehabt mit den Unionern und nem leeren Gästeblock das Spiel zu schauen.



Du hast ein echtes Problem! Dem ist nicht mehr zu helfen. Was Du mir hier unterstellst, ist unter aller Sau! Keine Ahnung, wo diese Mißgunst herkommt!  


Ja ich habe ein Problem und zwar mit sinnlosen Beleidigungen wie "Mückenschiss, Idiot, Hohlköpfen".

Erfreu Dich doch daran das es war wie es war, es ist absolut nichts passiert, man muss nicht immer den Furz im Wald suchen.
#
Absolut grandioses Erlebnis. Erst am Sonntag den Rhein verhindert und dann am Montag das.

Geil, was man alles verändern kann, wenn man den ***** hat und ihn hochbekommt. Danke an Alle, die dabei waren. Danke Union!

EINTRACHT!
#
Was für eine grandiose Auswärtsfahrt!

Da steht einem der Mund offen vor Begeisterung und Sprachlosigkeit:
Einer unserer Mitfahrer hatte am Einlass das Problem, dass ein kleines Stückchen seiner Karte abgerissen war und ihm wurde der Einlass verwehrt. Spontan reichte ihm ein Unioner seine Dauerkarte, die er für das Spiel nicht benötigte und so konnte unser Mann rein.

EINTRACHT! ... oder UNION! oder so.
#
Snuffle82 schrieb:
Was für eine grandiose Auswärtsfahrt!

Da steht einem der Mund offen vor Begeisterung und Sprachlosigkeit:
Einer unserer Mitfahrer hatte am Einlass das Problem, dass ein kleines Stückchen seiner Karte abgerissen war und ihm wurde der Einlass verwehrt. Spontan reichte ihm ein Unioner seine Dauerkarte, die er für das Spiel nicht benötigte und so konnte unser Mann rein.

EINTRACHT! ... oder UNION! oder so.  


Wart ihr den wenigstens am Dienstag noch babelsberg supporten? Wir haben echt drüber nachgedacht xD
#
heißt natürlich hoolijans. mit zwo o
#
Beverungen schrieb:
ick wa ooch ma bei die hoolojans    


Man merkt das du auch nicht mehr der Jüngste bist, Bay City Rollers
#
na komm, neuer als die beatles  sind se
#
Genialste Auswärtsfahrt seit Istanbul.
Einfach unvergesslich.
#
Beve schrieb in seinem sehr lesenswertem Blog:

"Der Bus zieht sich durch die Steppe Sachsen-Anhalts. Auf dem Rastplatz Köckern-Ost kommt es für einige Teilnehmer einer Klassenfahrt zu einem traumatischen Zwischenfall. Neugierig beobachteten die Kids wie unser munteres Trüppchen aus dem Bus fällt, allen voran Adi. Natürlich zieht sein tätowierter Bauch die Blicke auf sich – und dann kommt, was kommen musste: Adelmann, Adelmann, schenk uns einen Auswärtssieg ertönt es im Chor und peu a peu fallen alle Hüllen. Und als die letzte Hülle fällt, kreischen die Klassenfahrt-Mädchen wie seinerzeit die erste Reihe eines Bay City Rollers Konzertes Mitte der Siebziger."

                 
#
Ok, ich kann jetzt noch schreiben, dass es einfach genial war.
Alles....
Na ja gut, ich fühlte mich ebbes unwohl ohne Fankleidung, obwohl in schwarz-weiß gewnadet war ich ja. Und das Bembelbar-Shirt hatte ich auch angezogen.
So leuchtete ab und an mal der Adler unter der Strickjacke vor und Ellen war ganz besorgt: Zumachen !!

Wir zwei Mädels fuhren ganz alleine ins Stadion - mit vielen anderen Unionern natürlich - und waren schon früh da. Wir wurden sogar an der Tribüne der Eisernen reingelassen und liefen um die kompletten Blöcke zu unseren Jungs, die sich warm liefen in die Nähe des Auswärstblocks. Da kamen dann die Griesheimer und plötzlich stand Dino neben mir, in seinem karierten rot-weiße Hemd hätte ich ihn fast nicht wieder erkannt. So standen wir dann inmitten der Unioner und es fiel das 1:0 das ausgiebigst bejubelt wurde.

Dann musste ich auf die Toilette und hörte von unten :"Die Mauer muss weg.." Schon nach dem Tor gingen "die Ultars" die Treppe hoch Richtung Gästeblock und Dino winkte uns mitzukommen. Das tat ich dann auch, nachdem ich mich wieder die Treppen von der Toilette hoch gewuchtet hatte. Und mit mir alle anderen... Von Unionerseite wurden die Toiletten dort geöffnet und der Bierstand.

Es war ein oberaffengeiles Spiel mit oberaffengeiler Atmosphäre. In meiner Ecke wurde sogar Alex Meier angefeuert, Wechselgesänge mit den Eisernen bzgl. DFB und zum Schluss wurden sie sogar mit "Eisern Union" gespriesen. Das einzig Unerfreuliche war wohl, dass meine Kronberger Blocknachbarn nicht mit dem gebuchten Flug heim fliegen konnten, denn die Kinder SMSten, dass der wegen Streiks abgesagt wurde. Aber obwohl sie arbeiten mussten am Dienstag nahmen sie sogar dies gelassen hin, denn es war einfach eine oberaffengeile Auswärtsfahrt.

Auf der Heimfahrt zur Glühlampe - zur Bembelbar - konnte ich dann  sogar meine Jacke offen lassen und mit dem Adler auf der Brust durch Berlin. Alle Unioner wünschten uns alles Gute in der 1. Liga. Auch in der Glühlampe wurde das Union-Lied angestimmt...

Ach war das schön...  
#
YZ schrieb:
Ick hab ja Jott sei Dank nen Koffa in Balin.

Seit zwei Jahren verbringe ich regelmäßig Zeit in der aus meiner Sicht einzigen deutschen Metropole, die diesen Namen verdient hat. Klingt vielleicht etwas übertrieben, aber wenn ich dort ankomme, meine ich die Vibrations förmlich zu erspüren, die es nur in solchen Städten gibt.

So auch am Sonntag nach einer schnellen Fahrt (4 Stunden) von Darmstadt in die Hauptstadt. Die gut ausgebauten  und relativ wenig frequentierten Autobahnen ab der ehemaligen innerdeutschen Grenze machen es möglich.  Dann ein sehr netter Abend im Schöneberger Bekanntenkreis.

Karten habe ich über einen Berliner Kollegen besorgt, der Schalke-Anhänger ist. Die Tickets kamen per Post mit unerwünschter Beilage:



Montag noch ein paar Termine, mal ein bisschen durch die Stadt gefahren, bin selten mitm Auto in Berlin. Zwei Tickets für das Spiel hatte ich ja in der Tasche, der vorgesehene Gast sagte allerdings ab. Gut. Muss ich eben alle Bekannten in Berlin abtelefonieren, ob sie kurzfristig Bock haben. Der erste sagt ab, weil er Fußball nicht so knorke findet, der andere ist Fußballfanatiker, aber schafft es nach Feierabend so schnell nicht nach Köpenick. Beim Dritten dann aber die Zusage.

Mit der S-Bahn gemütlich am Tempelhofer Flugfeld vorbeituckernd bis zum Ostkreuz gefahren. Hier umsteigen in die S3 Richtung Erker. Schon viele Eiserne unterwegs. Kein schwarz-weißer Schal zu sehen, alle also inkognito da. Ein genauerer Blick aber verrät, dass viele auffällig unauffällig (in schwarz) unterwegs sind. Und natürlich: Wer die Ohren aufsperrt, erkennt die Kandidaten an der Mundart.

Aussteigen am Bahnhof Köpenick.  So weit in den Osten  der Stadt war ich bisher nicht vorgedrungen. Überlege mir kurz, ob etwas an dieser Gegend an den berühmten Hauptmann erinnert. Kaum aus dem Bahnhof raus, gegenüber eine Schänke mit dem Namen „Hauptmann von Köpenick“.  Kaufe mir aber lieber ein Bier direkt beim Straßendealer am Bahnhof: zwee Euro, ok. Dann weiter am Bahndamm entlang. Jetzt taucht an einer Straßenecke die „Union Tanke“ auf, grob beschrieben: ein Bierausschank und Grillstand, rund 200 Leute vertreiben sich die Zeit hier vor dem Spiel. Ich hol mir ne Bulette für wenig Geld  und treffe Miso inkognito.  Blöd, dass man seine Farben nicht tragen darf, beklage ich mich. Aber wir sind da, und das ist gut so.

Weiter geht die kleine Wanderung, vorm Stadiongelände eine Kneipe namens „Abseitsfalle“.  Für eine nähere Bekanntschaft mit dieser Schänke bleibt keine Zeit. Durch das Trainingsgelände geht’s zum Eingang. Hier wartet schon mein Ticketabnehmer, der meine Einladung mit Wurst und Bierchen revanchiert. Dem obligatorischen „Un wie?“ folgen sehr interessante Gespräche über Jott und die Welt, kurz vor Spielbeginn schnell in Sektor 3.Der Kollege kauft noch zwei Fanzines: eins für ihn, eins für mich:



Ich liebe diesen Augenblick, wenn man  in das Innere eines Stadions  kommt, vor allem bei Flutlichtspielen.
Und ich werde nicht enttäuscht. Die Gegentribüne der Alten Försterei ist zugestopft mit gut gelaunten Zeitgenossen.  Allerdings  bleibt die Suche nach einem Platz mit guter Aussicht weniger erfolgreich. Was solls? Ohnehin labere ich ständig mit meinem Wegbegleiter über Jott und die Welt im Allgemeinen und Fußball im Besonderen.

Beide sind wir begeistert über die Solidarität der Anhänger. Hinreißend die Sprechchöre und das gegenseitige Supporten. Eindeutig die Botschaft an den Fußballverband. Wir lassen uns das Fußballspiel nicht verbieten.

Das Stadion, in meinen Augen eine Perle.  Das Publikum, hundertprozentig dabei. Großartiger Support. Auf Nachfrage gab es natürlich das ein oder andere Coming out meinerseits. Die Reaktionen  eher ehrlich, auf keinen Fall  zu problemversteherisch: „Ey, willste mich uff hessich anlabern  oda wat?“ Im Kern aber waren so ziemlich alle einer Meinung.



Nach dem Spiel zurück zur S-Bahn, Wartezeit,  ab zur Warschauer Straße. In der Bahn noch sehr nette Unionisten kennengelernt, denen ich versicherte, dass das Konzept des Vereins  Sinn macht und Erfolg verspricht. Ich meinte es ehrlich.

Dann  Bembelbar, viele Leute nach langer Zeit mal wieder getroffen. Sehr schön. Drinnen wars zu voll, deswegen lieber draußen rumstehen. Ab und an fährt ne Wanne vorbei und keiner weiß warum. Naja, Berlin ohne Wannen, dit jeht jarnüscht.

Auf der Rückfahrt bei Bad Hersfeld den Geiselgangsterbus überholt.  Ein weiteres Ziel erreicht.




YZ


Danke fuer den Bericht, sehr sche
#
SGEFanatic84 schrieb:
Etwas dreist ist das ja irgendwie schon da mit nem ganzen Bus anzukommen obwohl Gästefans offiziell vom DFB ausgesperrt wurden.  

Und ich finde es dreist vom DFB Gästefans auszusperren!
Darf ich dich in diesem Zusammenhang auch gleich nochmal zitieren!?
SGEFanatic84 schrieb:

Deutschland ist immer noch ein freies Land und wer sich nichts zuschulden kommen lässt, sollte tun dürfen was ihm beliebt.

Deshalb sind wir mit dem Bus gefahren - wie immer, wie schon Wochen vor der Auswärtssperre geplant.


Die Fahrt war genial!
Anfangs alle noch etwas nervös, zumal die Exekutive im Vorfeld bei unserem Busunternehmen anfragte, ob "die Gruppe vor hat, ins Stadion zu gehen".
Hatte sie nicht!
Dazu diverse, durchaus ernst zu nehmende Hinweise, dass alle größeren, als Frankfurt-Fans auszumachende Gruppen Stadtverbot erhalten werden.
Das Risiko mit einem Bus anzureisen war also durchaus gegeben und ganz so sicher, ob wir ankommen, waren wir nicht.
Entsprechend der Bedenken wurden bereits vor Antritt der Fahrt "Notfallpläne" entworfen. Gebrauch davon mußten wir zum Glück nicht machen  

Etwas stressig war es am Rastplatz Alsfeld.
B., einer der Organisatoren, verliess als erster den Bus und während die anderen noch ihre Glieder reckten, kam er aufgeregt zurück gelaufen: "Leute lasst uns sofort weiter fahren. Um die Ecke stehen 20 Bullen! Die ziehn uns jetzt raus!" Und schon hatten wir eine herrliche Diskussion am Start.  
Die einen meinten, dass es besser wäre, kein weiteres Risiko einzugehen, die anderen vertraten die Ansicht, dass man sich nicht so leicht ins Bockshorn jagen lassen sollte.
B. sprang derweil herum wie Rumpelstilzchen, total hektisch - in Panik versetzt.
Ich selbst fand die Diskussion absolut für die Füße, da unser Busfahrer mittlerweile eh im Macces verweilte und somit an eine Weiterfahrt nicht zu denken war.
Also entschloss ich mich, mir die "20 Bullen" mal anzuschauen und heraus zu finden, wie sie denn so drauf sind.
Ich schlenderte um die Ecke und ... konnte nicht mehr vor Lachen. Wenn das mal keine "sogenannten" waren.
20 Feldjäger, total entspannt ihren Marschproviant verzehrend, hatten sich die gleiche Raststätte zum pausieren ausgesucht wie wir.
Eigentlich bedenklich, wie paranoid man mittlerweile auf Uniformen reagiert.
B. wird sich wohl noch sehr lange die Schmähgesänge anhören müssen, die kreativ über ihn auf der Weiterfahrt erfunden wurden.

Sehr schön war, dass wir während den folgenden Pausen immer wieder auf Adler stießen, welche "inkognito" unterwegs waren, uns ansprachen und "viel Glück" wünschten.
Dieses Glück sah ich schwinden, als Adi Adelmann vor einem Bus mit Schulkindern blank zog und die Mädchen kreischend weg rannten.
Na toll, da will man keine Aufmerksamkeit erregen und dann wird der Bus raus gezogen, weil die Klassenlehrerin wegen sexueller Belästigung die Polizei informiert.
Zum Glück (da war es wieder   ) hat die Pädagogin diesen zutätowierten Typen wohl eher unter der Rubrik "bedauernswerter Geistesgestörrter" eingeordnet (hatte wohl voll den Überblick) und so blieben wir auch da von Polizisten, Feldjägern und Briefträgern verschont und konnten unsere Fahrt fortsetzen.
Natürlich nicht ohne dass Jörg, unser stets souveräner Fahrer, bestimmt schon seinen 12ten Burger verdrückt hatte.
Alles für umme natürlich - Busfahrer bekommen an den meisten Raststätten / Burgern Provision in Form von Essen. Wundert euch also nicht, wenn ihr mal mit ´nem Bus fahrt und der Fahrer sich weigert hier oder da raus zu fahren. Das sind dann Raststätten, an denen kein Kopfgeld gezahlt wird - Busfahrer sind alles Verbrecher!  ,-)

Umso näher wir an Berlin kamen, desto entspannter waren wir.
Also genau das Gegenteil von dem, was wir uns zuvor ausgemalt hatten.
Die Discokugel machte hübsches, buntes Licht und der Ghettoblaster wummerte Eintracht-Lieder.
Auswärtsfahrt halt!

Zum Stadion, der Atmosphäre, den Unionern, der Gänsehaut muß man nichts mehr sagen.
Und jetzt könnt ihr mich totschlagen, aber an diesem Tag wäre ich auch mit einem verlorenen Spiel glücklich gewesen. In meinen Augen wurde an ganz anderer Stelle ein Sieg errungen und der zählte für mich nunmal mehr!

Danke Union!!!!!!

Ich war auch etwas neidisch auf euch - Gesänge, Schalchoreos über die komplette Kurve und das, obwohl ihr drei zu null zurück gelegen habt. Auch dafür habt ihr meinen Respekt!
(So war es in Frankfurt übrigens auch mal)
#
Geiselgangsterin schrieb:
SGEFanatic84 schrieb:
Etwas dreist ist das ja irgendwie schon da mit nem ganzen Bus anzukommen obwohl Gästefans offiziell vom DFB ausgesperrt wurden.  

Und ich finde es dreist vom DFB Gästefans auszusperren!
Darf ich dich in diesem Zusammenhang auch gleich nochmal zitieren!?
SGEFanatic84 schrieb:

Deutschland ist immer noch ein freies Land und wer sich nichts zuschulden kommen lässt, sollte tun dürfen was ihm beliebt.

Deshalb sind wir mit dem Bus gefahren - wie immer, wie schon Wochen vor der Auswärtssperre geplant.


Die Fahrt war genial!
Anfangs alle noch etwas nervös, zumal die Exekutive im Vorfeld bei unserem Busunternehmen anfragte, ob "die Gruppe vor hat, ins Stadion zu gehen".
Hatte sie nicht!
Dazu diverse, durchaus ernst zu nehmende Hinweise, dass alle größeren, als Frankfurt-Fans auszumachende Gruppen Stadtverbot erhalten werden.
Das Risiko mit einem Bus anzureisen war also durchaus gegeben und ganz so sicher, ob wir ankommen, waren wir nicht.
Entsprechend der Bedenken wurden bereits vor Antritt der Fahrt "Notfallpläne" entworfen. Gebrauch davon mußten wir zum Glück nicht machen  

Etwas stressig war es am Rastplatz Alsfeld.
B., einer der Organisatoren, verliess als erster den Bus und während die anderen noch ihre Glieder reckten, kam er aufgeregt zurück gelaufen: "Leute lasst uns sofort weiter fahren. Um die Ecke stehen 20 Bullen! Die ziehn uns jetzt raus!" Und schon hatten wir eine herrliche Diskussion am Start.  
Die einen meinten, dass es besser wäre, kein weiteres Risiko einzugehen, die anderen vertraten die Ansicht, dass man sich nicht so leicht ins Bockshorn jagen lassen sollte.
B. sprang derweil herum wie Rumpelstilzchen, total hektisch - in Panik versetzt.
Ich selbst fand die Diskussion absolut für die Füße, da unser Busfahrer mittlerweile eh im Macces verweilte und somit an eine Weiterfahrt nicht zu denken war.
Also entschloss ich mich, mir die "20 Bullen" mal anzuschauen und heraus zu finden, wie sie denn so drauf sind.
Ich schlenderte um die Ecke und ... konnte nicht mehr vor Lachen. Wenn das mal keine "sogenannten" waren.
20 Feldjäger, total entspannt ihren Marschproviant verzehrend, hatten sich die gleiche Raststätte zum pausieren ausgesucht wie wir.
Eigentlich bedenklich, wie paranoid man mittlerweile auf Uniformen reagiert.
B. wird sich wohl noch sehr lange die Schmähgesänge anhören müssen, die kreativ über ihn auf der Weiterfahrt erfunden wurden.

Sehr schön war, dass wir während den folgenden Pausen immer wieder auf Adler stießen, welche "inkognito" unterwegs waren, uns ansprachen und "viel Glück" wünschten.
Dieses Glück sah ich schwinden, als Adi Adelmann vor einem Bus mit Schulkindern blank zog und die Mädchen kreischend weg rannten.
Na toll, da will man keine Aufmerksamkeit erregen und dann wird der Bus raus gezogen, weil die Klassenlehrerin wegen sexueller Belästigung die Polizei informiert.
Zum Glück (da war es wieder   ) hat die Pädagogin diesen zutätowierten Typen wohl eher unter der Rubrik "bedauernswerter Geistesgestörrter" eingeordnet (hatte wohl voll den Überblick) und so blieben wir auch da von Polizisten, Feldjägern und Briefträgern verschont und konnten unsere Fahrt fortsetzen.
Natürlich nicht ohne dass Jörg, unser stets souveräner Fahrer, bestimmt schon seinen 12ten Burger verdrückt hatte.
Alles für umme natürlich - Busfahrer bekommen an den meisten Raststätten / Burgern Provision in Form von Essen. Wundert euch also nicht, wenn ihr mal mit ´nem Bus fahrt und der Fahrer sich weigert hier oder da raus zu fahren. Das sind dann Raststätten, an denen kein Kopfgeld gezahlt wird - Busfahrer sind alles Verbrecher!  ,-)

Umso näher wir an Berlin kamen, desto entspannter waren wir.
Also genau das Gegenteil von dem, was wir uns zuvor ausgemalt hatten.
Die Discokugel machte hübsches, buntes Licht und der Ghettoblaster wummerte Eintracht-Lieder.
Auswärtsfahrt halt!

Zum Stadion, der Atmosphäre, den Unionern, der Gänsehaut muß man nichts mehr sagen.
Und jetzt könnt ihr mich totschlagen, aber an diesem Tag wäre ich auch mit einem verlorenen Spiel glücklich gewesen. In meinen Augen wurde an ganz anderer Stelle ein Sieg errungen und der zählte für mich nunmal mehr!

Danke Union!!!!!!

Ich war auch etwas neidisch auf euch - Gesänge, Schalchoreos über die komplette Kurve und das, obwohl ihr drei zu null zurück gelegen habt. Auch dafür habt ihr meinen Respekt!
(So war es in Frankfurt übrigens auch mal)


#
Geiselgangsterin schrieb:

Das Risiko mit einem Bus anzureisen war also durchaus gegeben und ganz so sicher, ob wir ankommen, waren wir nicht.






Im Nachhinein ärgert es mich nicht gefahren zu sein, aber das war genau der Punkt, warum ich nicht gefahren bin. 2 Tage frei zunehmen um das Spiel letztendlich in einer Kneipe in Berlin zu schauen, so deppert bin selbst ich nicht  
#
Hey Gabi!

Mit meinen zwei Zitaten verdeutlichst du eindrucksvoll meine eigene Verunsicherung im Vorfeld der Partie.
Ich war aber absolut der Einstellung, dass es genau richtig ist, trotz der Gästefansperre da hinzufahren.
Das Ergebnis der ganzen Geschichte ist sicherlich noch weitaus erfreulicher, als wir es uns alle hätten vorstellen können (Gästeblock wird freigegeben, DFB zieht Konsequenzen aus den "Vorfällen" und zieht Fansperre als Bestrafungsoption zurück).
Ich bin schon sehr traurig, dass ich selber letztlich nicht dabei war. Unser Fahrer, der unter normalen Umständen die Fahrt bereits in Düsseldorf per Handschlag zugesagt hatte, weigerte sich leider, das "Risiko" unter den neuen Voraussetzungen einzugehen. Wir wären weitere fünf Adler gewesen... Wir konnten ihn leider nicht beschwätzen, seine Unerfahrenheit als Auswärtsfahrer hat wohl letztlich den Ausschlag gegeben. Bei ihm hat der DFB also immerhin die erwünschte Wirkung erzielt  :neutral-face  .

Das "Jetzt erst recht" von euch allen war dagegen die richtige Wahl, dafür gebührt euch Respekt und Dankbarkeit  ,-)  !
#
Chevallaz schrieb:
Geiselgangsterin schrieb:

Das Risiko mit einem Bus anzureisen war also durchaus gegeben und ganz so sicher, ob wir ankommen, waren wir nicht.






Im Nachhinein ärgert es mich nicht gefahren zu sein, aber das war genau der Punkt, warum ich nicht gefahren bin. 2 Tage frei zunehmen um das Spiel letztendlich in einer Kneipe in Berlin zu schauen, so deppert bin selbst ich nicht    


Warum findest du es deppert, wenn es zu so etwas gekommen wäre.  Wenn du nichts wagst, erreichst du auch nix. So einfach kann man die Formel des Lebens formulieren. Nur der Mutige verändert.


Teilen