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Eure Erlebnisse aus Bremen...

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Hallo nochmal,

nachfolgend die beiden Stellungnahmen des Herrn Pusch und des Herrn Zottmans. Ich habe das ganze so neutral wie möglich geschrieben und nichts bewertet. Die Aussagen sind nicht wörtlich, aber in Stichworten von mir protokolliert worden und aus diesen Stichworten habe ich wieder einen einigermaßen zusammenhängenden Text gemacht.
Die sich an die Stellungnahme anschließenden Fragen und die Antworten darauf, folgen...

Die offizielle Stellungsnahme des Herrn Einsatzleiters

Schon vor dem Spiel lagen Kenntnisse der Polizei Frankfurt vor, dass ca. 2500 – 3000 Frankfurter Fans zu erwarten wären, darunter ca. 250 – 300 Problemfans.
Das Verhältnis zwischen Bremer und Frankfurter Fans ist geprägt von „unüberbrückbaren Differenzen“ , so wurde vor 2 Jahren eine Schlägerei zwischen 100 Frankfurter und Bremer Hools verhindert, in der letzten Saison wurden 2 Bremer Zivilpolizisten verletzt und es kam zu massiven körperlichen Auseinandersetzungen.
Ebenfalls 2007 wurden zwei Frankfurter Busse identifiziert, die bis nach Delmenhorst fuhren, dort in die Regionalbahn einstiegen, allerdings nur bis zum Bahnhof Neustadt fuhren, um von dort zum Stadion zu laufen. Auch auf diesem Weg kam es zu diversen körperlichen Auseinandersetzungen mit Bremer Fans und der Polizei.
In dieser Saison kam bereits Montags die Information der F-Polizei, dass bereits Nachts um 2 Uhr 3 Busse mit Problemklientel aus Frankfurt in Richtung Bremen aufbrechen wollen würden.
Herr Pusch betonte nochmal das feindschaftliche Verhältnis zwischen Bremern und Frankfurtern und wies auf den erfolgten Bannerklau seitens der Bremer hin, eine „unverzeihliche Ehrverletzung“.
Um ca. 7:45 trafen die neuesten Erkenntnisse ein, insgesamt seien sogar 6 Busse mit ca. 300 Problemfans schon Nachts aufgebrochen.
Herr Pusch betonte seine außergewöhnliche Einsatzerfahrung (Einsatzleiter bei ca. 70 – 80 Einsätzen) und erwähnte, dass er in diesem Zusammenhang noch nie erlebt hat, dass Fans so früh und im Konvoi zu einem Auswärtsspiel unterwegs seien.
Als die Busse ankamen und die Personen ausstiegen, entfernten sich einige wenige, „die sich wohl nicht mit den anderen identifizieren konnten“, der Rest war schwarz oder dunkelgekleidet. Diese Gruppe begann nun ihren Marsch Richtung Steintor, Versuche Gespräche zu führen wurden abgeblockt. Während dieses Marsches kam es zum schlagen und hauen gegen parkende Fahrzeuge, Autofahrer wurden genötigt auf den Fahrbahnrand zu fahren und am Steintor wurde ein Böller gezündet, bei dem aufgrund der Lautstärke und Rauchentwicklung die Vermutung nahelag, dass es sich um einen sogenannten „Polenböller“ oder ein Eigenfabrikat handeln muss.
Während des Marsches kam es außerdem permanent zu Äußerungen wie „Mule, Mule wo bist du“, „die Bullen können uns nix“, „ihr werdet heute noch richtig Spass mit uns haben“, „wir wollen Bremer klatschen“ usw.
Des weiteren drangen Kleingruppen immer wieder gezielt in Querstraßen ein, sie besaßen wohl Ortskenntnis und wollten zielgerichtet Treffpunkte der Bremer Ultras aufsuchen, um sich mit ihnen zu schlagen. Am Ziegenmarkt schließlich, trennten sich ca. 20 weitere Personen von dieser Gruppe und gingen in ein Lokal, was nach einer Gefahrenabschätzung mit Hilfe der F-Szenekundigen Beamten auch zugelassen wurde.
Bei der bekannten Bremer Ultra Kneipe „Haifischbecken“ stoppte der Marsch schließlich. Die Gruppe wollte nicht weiter Richtung Stadion ziehen, sondern zurück in die Innenstadt. An dieser Stelle kam es zu weiteren Äußerungen wie „wir wollen Ultras Klatschen“, „ihr könnt uns nichts“, worauf die Gruppe eingekreist wurde.
Nach Beratung mit F und B – szenekundigen Beamten wurde zum einen festgestellt, dass sich in dieser Gruppe ca. 180 B und 30 C Fans befanden. Eine Ingewahrsamnahme wurde als verhältnissmäßiges Mittel angesehen, um Schlimmeres zu verhindern. Diese Entscheidung wurde über Lautsprecher bekanntgegeben, Frauen wurden daraufhin aus der Sperrung entlassen.
Nach erfolgter Identitätsfeststellung wurden weitere 25 18-Jährige entlassen, allerdings befanden sich insgesamt 61 Personen unter den Ingewahrsamnahmen, die aus der Datei Gewaltdäter Sport einschlägig bekannt waren.
Der Richter erschien darauf hin vor Ort (In irgendeiner der Aufnahmestellen) und auch während des gesamten Einsatzes wurde der Kontakt zu einem Richter gehalten.
Während dieser ganzen Aktion befanden sich ca. 70 Bremer Ultras im Ostkurvensaal, um ihr Fahnenlager vor einem Angriff der Frankfurter zu schützen.

Zu den Vorkommnissen im Stadion:
Auch hier waren die Fans sehr aggressiv. Die Ordner wurden von ca. 70 noch während der ersten Halbzeit als Problemfans identifizierten FFMlern massiv angegangen, worauf die Sicherheitsfirma ihre Ordner zurückzog. Auch die Polizei wurde massiv angegangen, es fielen Wörter wie „[bad]*****[/bad] euch“, „[bad][bad]*****[/bad]er[/bad]“, „Penner“, einzelne Polizisten wurden in die Ecke gedrängt mit den Worten „jetzt haben wir euch“ usw…
Die Vertreter des Frankfurter Fanprojektes baten daraufhin um einen Rückzug der Polizei, mit der Aussage, das würde helfen und die Fans wären daraufhin ruhiger. Diesem Vorschlag wurde nachgegangen, allerdings wurden die Fans in der Folge noch aggressiver, Kioske usw. mussten schließen, da alles als Wurfgeschoss genommen wurde (Bierbecher – auch mit Urin – Feuerzeuge, Müllkörbe usw…).
Im Folgenden wurde die Linie der Ordner gewaltsam durchbrochen, die Fans drangen auf den Bereich vor den Ausgangstoren zu, und um diese am Ausdringen aus dem Block zu hindern drängte die Polizei sie auf die Treppe zurück.
Daraufhin wurden die Fans informiert, dass sie erst 15 nach Spielende aus dem Block dürfen. Die Fans des Frankfurter Sitzplatzbereich durften genau wie ausgewählte Gruppierungen die augenscheinlich kein Gewaltpotential besaßen schon vorher aus dem Block. Nach dem Aufmachen der Tore wurde ein Trichter aufgebaut, und die Problemfans wurden begleitet, wobei es beim passieren der Ostkurve zu massiven verbalen Auseinandersetzungen mit Bremer Ultras kam. Körperliche Auseinandersetzungen konnten nur durch Polizeipräsenz verhindert werden.
In dieser Zeit wurden die festgesetzten Frankfurter in ihre Busse verfrachtet, auf einzelne Vorführungen vor dem Richter wurde aufgrund Personalmangels verzichtet. Der Weisung des niedersächsischen Ministeriums für Inneres wurde Folge geleistet: Es sollte keine Tankstelle oder Raststelle in Niedersachsen angefahren werden. Daraufhin wurde eine Autobahntankstelle von der Polizei abgesperrt, um den Bussen ein Tanken zu ermöglichen.

Offizielle Stellungnahme Herrn Zottmanns, zuständig in Bremen für die Bewältigung von Sonderlagen.

Herr Zottman betonte erst mal die außergewöhnliche Erfahrung Herrn Puschs und der Bremer Beamten. Herr Pusch war schon bei ca. 70 – 80 Fußballspielen Einsatzleiter, sowohl in Bremen, als auch im Ausland tätig.  Er ist sehr erfahren und ist sogar in einer EU-sonstwas, die Fußballspiele und deren Sicherheit evaluiert. Die Bremer Szenebeamten sind sogar in einer Bundesweiten Einsatztruppe, in die man nur durch besondere Fähigkeiten gelangt.
Wenn man den Namen Pusch nun googelt, findet man weit mehr Einträge als zuvor.  Er wird aufs übelste diffamiert, „zwar findet man auch Kritik, aber hauptsächlich wird er diffamiert“, man findet Fotos sowie seine Dienst- und Privatadresse im Netz. In diesem Zusammenhang habe es auch schon Sicherheitsgespräche mit Herrn Pusch und seiner Familie gegeben.
Herr Zottman betont, wie sehr sich der Fußball geändert hat. Er erwähnt Vorfälle mit Hamburger, Dortmunder und Kölner Fans aus jüngster Vergangenheit.
Er erwähnt in diesem Zusammenhang ebenfalls Auseinandersetzungen mit Frankfurter Fans, auch die beiden verletzten Zivilbeamten, betont aber auch ausdrücklich, dass den Zivilbeamten von Bremer Seite Schaden zugefügt wurde, und ihnen von Frankfurter Seite zu Hilfe geeilt wurde.
Er beschreibt weiterhin das veränderte optische Bild:
Der normale Fußball Fan mit Kutte, Schal, Tröte und einem Bier in der Hand mag zwar bedrohlich wirken, ist aber ungefährlich. Das neue Bild hingegen, stellt sich anders dar:

Diese Fans sind junge Leute, so gut wie nie angetrunken, körperlich fit, dunkel gekleidet, man findet kaum Fanutensilien wie Fahnen, sie tragen Schals und haben Kapuzen, was aber nicht der Vermummung dienen muss, sondern das gehört einfach in dieser Szene hinzu.
Die Szene hat einen Ehrenkodex, man schlägt sich nur untereinander, nicht mit unbeteiligten, benutzt keine Waffen und meldet erst recht nichts der Polizei.
Als die Gruppe aus den Bussen stieg kam es zu kleinen Schubsereien, sie waren nicht angetrunken.
Vor der Ingewahrsamnahme kam es zur Rücksprache mit F-Szenebeamten und dem Vertreter des F-Fanprojektes. Dessen Vorschlag die Gruppe ins Stadion zu geleiten wurde geprüft, konnte aber nicht umgesetzt werden, da erst ab 12 Uhr genügend Sicherheitsleute im Stadion anwesend sein würden.
Mehrere Möglichkeiten wurden in diesem Zusammenhang geprüft, „Geld um Busse zu bezahlen“ usw…
Im Stadion wurde dann gegen den Willen des Sicherheitsdienstes die Polizei zurückgezogen, wass dazu geführt hat, das eben jener überrannt wurde.
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erstmal bleibt diese stellungnahme ja mal mehr als unglaubwürdig bzw sie ist einfach ein witz!

aber unabhängig davon würde ich mal gerne wissen inwiefern das verhalten unsrer lieben polizei im stadion gerechtfertigt war?
aus meiner sicht gar nicht!darüber wurde noch kein wort verloren...wahrscheinlich weil sie selbst wissen,dass das nicht richtig war. wenn ich mir mal überlege wieviele leute,auch frauen und kinder,am boden lagen...
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h2daiddi schrieb:
Stellungnahme des Innen-Senators Mäurer:

Öffentliche Sicherheit durch Polizeimaßnahmen am Wochenende gewährleistet 04.12.08

Innensenator Mäurer dankt Beamten für couragierten Einsatz

Der Senator für Inneres und Sport hat die polizeilichen Einsatzmaßnahmen anlässlich der Fußballbundesligabegegnung SV Werder Bremen gegen Eintracht Frankfurt am 29. November 2008 intensiv geprüft. Die Maßnahmen - und hier insbesondere die Ingewahrsamnahme von 232 gewaltbereiten Frankfurter Problemfans – waren nach Auffassung des Senators erforderlich und angemessen, um den Schutz der öffentlichen Sicherheit in Bremen zu gewährleisten. Folgende Punkte haben das Urteil des Senators maßgeblich gestützt:

Das Fanverhältnis zwischen den Bremer und den Frankfurter Fans ist feindschaftlich. In der Vergangenheit kam es bereits mehrfach zu Auseinandersetzungen zwischen beiden Fangruppierungen. Nach polizeilichen Erkenntnissen sollte anlässlich der Fußballbundesligabegegnung in Bremen der Diebstahl eines Banners der Frankfurter Ultras, der in der Szene als schwerer Normenverstoß gilt, gerächt werden. Im Vorfeld des Spiels wurden Hinweise auf die Anreise von ca. 150 gewaltbereiten und -geneigten Frankfurter Fans bekannt. Offenkundig war somit eine besondere Gefährdungslage für Bremer Fußballfans – und hier insbesondere Ultra Fans - für die kommende Spielbegegnung. Mit einem hohen Gewaltpotential war somit zu rechnen.
Am Spieltag wurde bekannt, dass sich eine wesentlich größere Anzahl von gewaltbereiten und -geneigten Problemfans als angenommen auf der Anreise von Frankfurt nach Bremen befand. Das Verhalten dieser Problemfans war vollkommen atypisch und von der Polizei in der Vergangenheit noch nicht beobachtet worden: Die Fans waren bereits in der Nacht losgefahren. Ihre Ankunftszeit in Bremen war dementsprechend ungewöhnlich früh. Sie waren allesamt dunkel bzw. schwarz gekleidet. Typische Fan-Utensilien führten sie nicht mit. Ihr Verhalten war äußerst aggressiv. In einem geschlossenen Block begaben sie sich in einem schnellen Tempo in das „Viertel“. Ihr Verhalten machte deutlich, dass sie die Konfrontation mit Bremer Ultras suchten. Auf ihrem Weg nötigten sie Pkw-Fahrer zum Anhalten, schlugen auf Pkws ein und zündeten einen unerlaubten Knallkörper. Ihre Aggressivität und ihre skandierten Sprechchöre sowie das Absuchen der Nebenstraßen nach Bremer Fußballfans machten deutlich, dass sie körperliche Auseinandersetzungen mit Bremer Fußballfans suchten. Der langjährige Einsatzleiter der Polizei Bremen und szenekundige Beamte der Polizei haben in der Vergangenheit ein derartig geschlossenes aggressives Auftreten noch nicht beobachten können. Als die Gruppe ihren Weg nicht fortsetzen und umkehren wollte, wurde sie von der Polizei festgehalten. Verhandlungen mit den aggressiven Problemfans waren nicht möglich.

Nach sorgfältiger Prüfung wurde die Ingewahrsamnahme zur Verhinderung von Straftaten angeordnet und durchgeführt. Andere Maßnahmen zur Abwehr der Gefahr von unbeteiligten Dritten waren nicht möglich. Der richterliche Notdienst des Amtsgerichtes wurde beteiligt.

Innensenator Ulrich Mäurer erklärt dazu wörtlich: „Der Einsatz der Polizei am vergangenen Sonnabend hat Bremen vor heftigen gewalttätigen Auseinandersetzungen bewahrt. Die Polizei hat in einer äußerst schwierigen Situation mit sehr viel Umsicht die notwendigen Entscheidungen getroffen, um Gefahren für die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt abzuwehren. Ich danke allen Beamtinnen und Beamten sowie der Einsatzleitung für ihren couragierten Einsatz, den sie am Wochenende geleistet haben.“


DAS IST DOCH ECHT EN WITZ!!!!!    


....da muss schon kerngesund und ordentlich mit der grünen Brille unterwegs sein, um bei der Sitzung, genau das als Quintessens herauszuziehen...
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Erstmal Danke, dass du dir die zeit genommen hast, Dir das anzuhören, ohne straffällig geworden zu sein.

Wie nicht anders zu erwarten, hat die Polizei und die Politik sich verbrüdert und es als richtig angesehen, was passiert ist. Mich wundert, dass es recht wenig Bilder von den Aktionen gibt, normalerweise filmt doch einer immer alles per Kamera.
Habe hier gelesen, dass die Ordner eigentlich recht vielen Fans geholfen haben und nicht das sie überrannt worden sind. Kann man evtl eine Stellungsnahme des Ordnerpersonal bekommen, um diese Lüge aufzudecken?

Oh man, kotzt mich das ganze an.
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Hat hier wirklich einer etwas anderes erwartet? Das die sich alle untereinander absprechen, sich gegenseitig loben und decken ist doch seit zig Jahren nicht nur bei Fussballeinsätzen üblich, auch wer einmal bei einer Demonstration mit fragwürdigem Polizeieinsatz dabei war, macht diese Erfahrungen. Auch bei Prozessen wird von diesen "Staatsdienern" gelogen, bis sich die Balken biegen.

Denen wird niemand was am Zeug flicken, da können noch hundert Strafanzeigen oder Presseberichte kommen. Ändern tut das nichts!
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lutz1965 schrieb:
Auch bei Prozessen wird von diesen "Staatsdienern" gelogen, bis sich die Balken biegen.

Das finde ich eh immer wieder krass, das die vor Gericht lügen dürfen ohne das denen irgendwas passiert.
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Frage einer Dame (ich werde noch versuchen ihren Namen in Erfahrung zu bringen):
Die Dame stellt fest, dass sich die geschilderten Geschehnisse eher nach Kriegsberichterstattung, als nach einem Fußballspiel anhört.
Sie teilt Rainer (??) mit, dass sie die Handlung als überlegt und keineswegs überzogen ansieht, da ja z.B. Frauen und unter 18 Jährige – wobei sie nicht verstehen kann, wie Eltern ihren Kindern Auswärtsfahrten erlauben können – freigelassen wurden.
Es war ein Richter vor Ort, und sicherlich spielte ja auch der Frust über die hohe Niederlage eine große Rolle. Die Aktion jedenfalls musste ja geplant gewesen sein, die Fans waren ja so früh vor Ort, infolge dessen hat sich die Polizei richtig verhalten und eine Auseinandersetzung wie man sie sonst im Osten der Republik kennt verhindert.
*!!!!!!!!!!!!!!!*

Derr Herr der Grünen meldet sich zu Wort.

Bekannt ist unbestritten, dass viele FFMLER nicht gerade zu der Fraktion Mutter Theresa gehören, ihn würden aber in diesem Zusammenhang verschiedene Fragen interessieren:

1. Wurden Waffen gefunden?
a. Antwort: Nein, da es nicht zum Kodex der Ultras passt, allerdings wurden Böller, Skimasken, Leuchtspurmunition so wie zugehörige Abschussgeräte Mundschütze und Flyer mit Aufschriften wie „Antimule Bambule“ und Polizeieinsatzkräften mit 1312 auf dem Rücken sichergestellt.
2. Gab es andere Erwägungen als die Ingewahrsamnahme?
a. Antwort: Es wurden alle Möglichkeiten erwogen, die getroffene war in Rücksprache mit szenekundigen Beamten die Beste.
3. Wie kommt man in die Gewalttäter Sportdatei?
a. Antwort erfolgt später, auf erneuten Nachfrage
4. Wieso war ein Filmteam da? Wollte der Herr Einsatzleiter evtl. nur im Privatfernsehen gut dastehen? Wurde ein nötiger Abstand gewährleistet um eine Entscheidung treffen zu können bzw um die Rechte der Ingewahrsamgenommen zu gewährleisten?
a. Die Anwesenheit war von langer Hand geplant. Ein nötiger Abstand wurde eingehalten. Material wäre nur mit Autorisierung der Polizei Bremen gesendet worden, es wird nun kein Material gesendet, weil es scheinbar kein verwertbares gegeben hat.
Ein Herr Hennes (??) meldet sich zu Wort:
Der Einsatz war aufgrund des Verhaltens der Fans ordnungsgemäß. Das vorgehen entsprach der polizeilichen Verpfichtung.
Ein weiterer Herr meldet sich:
Er betont wie schwer die Beurteilung eines Polizeieinsatzes sei, gibt aber zu denken, inwiefern die Verhältnismäßigkeit gewahrt gewesen sei. Er fragt nach interner Kritik (Antwort: Muss erstmal verifiziert, und nicht nur anonym gemacht werden), und inwiefern eine Auswertung des Einsatzes im nachinhein stattgefunden habe.
Daraufhin ist alles ein wenig durcheinander.
Herr Zottman erläutert kurz, wie man in die Gewalttäterdatei Sport kommt:
Anwesenheit und Personalienaufnahme reicht nicht, sondern erst in Kombination mit einer „Prognose“ die aus dem Verhalten vor Ort erstellt wird, gelangt man in diese Datei
Man wird allerdings davon absehen einen der Ingewahrsamgenommen in die diese Datei zu schreiben und Stadionverbote zu erteilen.
Die Ingewahrsamnahme dauerte von ca. 11- 17:30 Uhr, man konnte weder die Spreu vom Weizen trennen, da alle durcheinander standen, noch wurden die Personen einzeln dem Richter vorgeführt, da Personalmangel herrschte.
Neue Wortmeldung:
Ein Vertreter/In bedankt sich für den Einsatz der Polizei, hebt lobend die Anwesenheit eines Richters hervor und erklärt den Einsatz für angemessen.

Ein weiterer Herr meldet sich, und erklärt zunächst, dass er es rechtens findet Leute einzusperren, die um sich zu schlagen auf ein Fußballspiel fahren.
Allerdings stellt auch er die Frage nach der Verhältnismäßigleit, und ob es nicht gereicht hätte die bekannten 61 aus der Gewalttäter Sport Datei in gewahrsam zu nehmen, bzw. inwiefern diese Maßnahme angedroht wurde.
Des Weiteren stellt er verwundert fest, dass obwohl sich die Bremer Polizei nach Aussage Herrn Puschs in massiver Personalnot befand, es keinerlei Maßnahme der Frankfurter Fans gab, sich zu wehr zu setzen. Außerdem stellte er fest, dass es nun auch nicht sonderlich überraschend war, dass kein Bremer Ultra um diese Zeit auf der Straße anzutreffen war und fügt an, dass er es fraglich findet, inwiefern dann überhaupt ein Gefahrenpotential ausging.
Aus diesem Grunde fragt er konkret nach dem Kontakt zu dem Frankfurter Fanprojekt und mit den Frankfurter Beamten und stellt weiterhin fest, dass ihm als Fan der auch gerne mal Auswärtsfährt nicht Außergewöhnliches an der Tatsache auffallen mag, dass Fans früh zu einem Spiel fahren, zumindest die Fans von Werder Bremen, würden dies öfter tun….


Herr Pusch antwortet:
Die Anreise sei die früheste, die in dieser Form je erlebt hat. Zudem seien das erste mal relevante Gruppen in dieser Größenordnung in Erscheinung getreten.
Sowohl mit den Bremer als auch Frankfurter Fanbetreuern sei gesprochen worden. Der Bremer habe sich lediglich informieren lassen, der Frankfurter habe den Weg ins Stadion vorgeschlagen und wurde darauf verwiesen, dass eine Entscheidung diesbezüglich bald bekanntgegeben würde. Herr Pusch stellte außerdem fest, dass es keinerlei Kontakt zwischen Fanbetreuer und eingeschlossenen Fans gegeben habe. Ansprechversuche waren nicht möglich, es war keine Struktur und kein Ansprechpartner in dieser Gruppe erkennbar und deswegen MUSSTE die Maßnahme getroffen werden.
Die Frankfurter Beamten bestätigten: „Ja, da habt ihr die Richtigen“. Da keine Unterscheidung aufgrund des Verhaltens ersichtlich war, mussten alle in Gewahrsam genommen werden.
Der Herr der Grünen erbittet daraufhin für eine der nächsten Sitzungen eine detailierte Beschreibung der Gewalttäterdatei Sport und fragt inwiefern sich Herr Pusch denn durch das Fernsehteam als Held darstellen wollte. Eigentlich schien es Konsenz des Senats zu sein, dass Fernsehteams bei Einsatzleitungen aufgrund früherer Erkentnisse nicht zugelassen werden sollten!

Ein Herr beruft sich daraufhin auf die Pressefreiheit, Herr Zottman betont, dass sowas nicht wieder vorkommen wird und der Senator schließt mit seinem Statement ab, dass im wesentlichen der öffentlichen Darstellung entspricht und das ich aufgrund des nahezu unfassbaren Inhalts nicht wiedergeben möchte.
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...und zu guter Letzt noch eine persönliche Einschätzung:

Herr Pusch wirkte bei seiner Stellungnahme äußerst nervös. Auch die allgemeine Stimmung sowie die äußerst dünnen und sich zum Teil massiv widersprechenden  Aussagen der Polizei weisen auf den enormen Druck hin, der dort zustande gekommen ist.

Vorneweg, ich habe öfter versucht zu Wort zu kommen, der Senator hat letzten Endes ermahnt, dass nur Mitglieder des Senats Rederecht haben.

In der Pause nach diesem Teil habe ich mit 2 Mitgliedern, zwei Pressevertretern und dem scheinbar zuständigen Herrns des Senats eine kleine verbale Auseinandersetzung gehabt. Den zuständigen Herren des Senats hatte ich während der Sitzung unterstellt die Unwahrheit zu sagen, was ihm nicht so gepasst hat. Ein wenig erregtes Blabla folgte und ich stellte den beiden anwesenden Pressevertretern meine Sicht der Dinge aus dem Block dar und stellte ein paar - vermutlich - eher unangenehme Fragen, zumindest verschwand der Herr schnell auf seinen Sitzplatz.. Die beiden Presseleute zeigten sich interessiert, mal sehen was da noch kommt.

In diesem Zusammenhang weise ich nochmal ausdrücklich auf meinen Beitrag hin, der nach Hilfe zum Thema "gesammelte Informationen an die Presse" sucht!

Das wars soweit. Ich hatte einen ganz schön dicken Hals und hätte nur zu gern ein paar Fragen bzw. Anmerkungen während der Sitzung gestellt.

Beste Grüße aus dem Norden

Thriceguy
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Thriceguy schrieb:

Beste Grüße aus dem Norden

Thriceguy


Super, vielen Dank!
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Danke für deine Mühen und die Zusammenfassung. Leider konnte man nichts anderes erwarten -.-
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Auch von mir vielen Dank für die große Mühe! Respekt!
Hoffentlich kommen die netten Herren damit nicht durch...
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Thriceguy schrieb:
Einiges, leider wenig Gutes
Thriceguy


Auf jeden Fall herzlichen Dank für Deine Mühe, hier diesen ausführlichen Bericht zu veröffentlichen und natürlich auch für Deinen Einsatz vor Ort.

Dass der Polizeieinsatz nun von der Politik gehuldigt wird, ist wirklich mehr als Enttäuschend, ebenso die Tatsache, dass auf die Geschehnisse im Block scheinbar so gut wie garnicht eingegangen wurde.

Bleibt zu hoffen, dass wir auch mit Hilfe der Presse noch mehr Öffentlichkeit schaffen können und, dass die EFAG die Geschehnisse kritisch aufarbeitet.
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Legistlative und Exekutive sind doch verheiratet. Zeit dass die Judikative und die vierte Gewalt, die Medien, weiter beschäftigt werden.
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Trommeln, 20 Großschwenkfahnen und Megaphone gehören also nicht zur Ausstattung von Fans?

Interessant das die Gruppe angeblich nicht ansprechbar war, der von uns entsandte Fanprojektler aber einfach nicht gehört wurde...

Mir platzt gleich die Halsschlagader
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Die Antworten zum Block fehlen mir auch... wurden da keine Fragen gestellt??  

Und das uns die Presse hillft, ist leider stark zu bezweifeln -.- die schreiben brav ab, was ihnen diktiert wird und der "gebildete Leser" *määähh* glaubt es -.-
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Oz84 schrieb:
Thriceguy schrieb:
Einiges, leider wenig Gutes
Thriceguy


Auf jeden Fall herzlichen Dank für Deine Mühe, hier diesen ausführlichen Bericht zu veröffentlichen und natürlich auch für Deinen Einsatz vor Ort.

Dass der Polizeieinsatz nun von der Politik gehuldigt wird, ist wirklich mehr als Enttäuschend, ebenso die Tatsache, dass auf die Geschehnisse im Block scheinbar so gut wie garnicht eingegangen wurde.

Bleibt zu hoffen, dass wir auch mit Hilfe der Presse noch mehr Öffentlichkeit schaffen können und, dass die EFAG die Geschehnisse kritisch aufarbeitet.





@ Thriceguy
Vielen Dank für Deinen Einsatz.
Leider durfte man wohl nichts anderes Erwarten.
Die allgemeine Öffentlichkeit interessiert sich für Fußballfans ohnehin nicht.

Die Polizei hat es in den letzten Jahren verstanden, die öffentliche Ablehnung gegenüber Fussballfans zu festigen. Dabei hilft die Presse tatsächlich. Alles andere ist augenwischerei. Nur ein LAUTER SCHREI wird gehört. Berichte in vereinzelten regionalen Printmedien würden ohnehin verpuffen.

Ein Zeichen setzen wäre angebracht. Was genau "angebracht" wäre, vermag ich derzeit aber noch nicht zu beurteilen.
So kann, darf und wird es nicht mehr weitergehen können.

Enttäutschte Grüße aus dem Süden
Axel
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SGE-Trommler schrieb:
Die Antworten zum Block fehlen mir auch... wurden da keine Fragen gestellt??  

Und das uns die Presse hillft, ist leider stark zu bezweifeln -.- die schreiben brav ab, was ihnen diktiert wird und der "gebildete Leser" *määähh* glaubt es -.-


Fragen zu den Geschehnissen im Block wurden keine gestellt (ich durfte ja nicht   ). Allein das, was in Pfuschis erster Aussage und in Teilen der Aussagen von Herrn Zottman steht, wurde dazu gesagt...

Achja, löblich erwähnenswert fand ich noch, dass auch zwei Bremer Fans da waren. Mit dem einen werde ich nacher nochmal in Kontakt treten. Der Herr von der TAZ wirkte btw überaus vernünftig. Nicht schon im Vorraus alle Pressevertreter verurteilen..!

Thriceguy
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aho76 schrieb:
Dabei hilft die Presse tatsächlich.


Ich bin gewiss auch kein Freund der medialen Berichterstattung in Sachen  Fußballfans. Jedoch hat man in den letzten Tagen zumindest den ein oder anderen Ansatz gesehen, wo die Sichtweise der Fans zumindest Berücksichtigung fand.

Meine Hoffnung bezog sich konkret z.B. auf die FNP, die ja derzeit Berichte von beteiligten Fans sammelt sowie die von Thriceguy genannten Vetreter, denen er seine Telefonnummer geben konnte. Es scheint zumindest vereinzelt Interesse an unserer Sichtweise zu bestehen. Das ist schon mehr als man bisher gewohnt war denke ich.
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Thriceguy schrieb:
...und zu guter Letzt noch eine persönliche Einschätzung:

Herr Pusch wirkte bei seiner Stellungnahme äußerst nervös. Auch die allgemeine Stimmung sowie die äußerst dünnen und sich zum Teil massiv widersprechenden  Aussagen der Polizei weisen auf den enormen Druck hin, der dort zustande gekommen ist.

Vorneweg, ich habe öfter versucht zu Wort zu kommen, der Senator hat letzten Endes ermahnt, dass nur Mitglieder des Senats Rederecht haben.

In der Pause nach diesem Teil habe ich mit 2 Mitgliedern, zwei Pressevertretern und dem scheinbar zuständigen Herrns des Senats eine kleine verbale Auseinandersetzung gehabt. Den zuständigen Herren des Senats hatte ich während der Sitzung unterstellt die Unwahrheit zu sagen, was ihm nicht so gepasst hat. Ein wenig erregtes Blabla folgte und ich stellte den beiden anwesenden Pressevertretern meine Sicht der Dinge aus dem Block dar und stellte ein paar - vermutlich - eher unangenehme Fragen, zumindest verschwand der Herr schnell auf seinen Sitzplatz.. Die beiden Presseleute zeigten sich interessiert, mal sehen was da noch kommt.

In diesem Zusammenhang weise ich nochmal ausdrücklich auf meinen Beitrag hin, der nach Hilfe zum Thema "gesammelte Informationen an die Presse" sucht!

Das wars soweit. Ich hatte einen ganz schön dicken Hals und hätte nur zu gern ein paar Fragen bzw. Anmerkungen während der Sitzung gestellt.

Beste Grüße aus dem Norden

Thriceguy


Respekt an dieser Stelle! Ich glaube alle anderen wären noch im Saal dem Puschelchen an Hals gesprungen für die gequirlte kacke die er und alle anderen da wiedergegeben haben !!!

Danke !!!
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Die Presse ist Teil des Systems, das war früher mal anders, da hätten die sich noch gefreut, einen Skandal oder sonstige Unrechtmäßigkeiten aufzuklären. Heute haben Journalisten schlichtweg Schiss, bei einem "falschen" Artikel Hartz 4 zu beziehen. Habe neulich mal mit einem mir befreundeten Journalisten darüber gesprochen, die haben wirklich enormen Druck, seitdem soviele Zeitungen in großem Stil Leute entlassen haben. Ich glaube bei der Frankfurter Rundschau durften in den letzten Jahren zwei Drittel der Mitarbeiter gehen. Wie sollen die da objektiv bleiben, da schreiben die lieber schön brav den Polizeibericht ab, als sich in Schwierigkeiten zu begeben.


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