Zugänge:Stepi,Skala (Oxxb) Trapp,Wacker(eig.Jugend)Pahl,Nachtweih (Halle/DDR noch nicht spielberechtigt) Abgänge:Stradt,Trainer Roos(während der Saison)
Großen Ziele wurden vor der Saison 1977/78 ausgegeben. Die Serie (21 Spieltage in der Saison 76/77 ungeschlagen)hatte nicht nur die Muskeln ,sondern auch die Brust geschwellt.Wir erheben den legitimen Anspruch die Nr.1 in Deutschland zu werden.
Hier die Vorstellung der Eintracht im BL-Heft vor der Saison 77/78 :
Am Ende der Saison wurde aus der Meisterschaftshoffnung ein enttäuschender 7. Platz 62:59 37:31 Punkte. Eintracht hatte sich in der Saison von Anfang an auf sich selbst verlassen-und war am Ende von allen verlassen.Erst von dem einen Trainer,der nach München ging,und schließlich von dem anderen Trainer ,der von München gekommen war. Dazwischen auch verlassen von allen guten Geistern und einem großen Teil der Zuschauer.Die 15. BL-Saison sollte für uns die erfolgreichste überhaupt werden-und wurde eine der unerfreulichsten in der langen Geschichte der Eintracht.
Was blieb war der Rückblick auf eine große Serie von 21 ungeschlagenen Spiele in der Saison 1976/77 und dem ersten Sieg in der Saison 77/78 mit 4:0 gegen Saarbrücken. Eine große Leistung.Vor allem wenn man bedenkt wie die Saison 76/77 begann.
Nach 13 Spieltagen war Eintracht auf einem Abstiegsplatz mit 3-1-9. Gyula Lorant löste im November 76 Dieter Roos als Trainer ab.Für Eintracht begann eine wunderbare Zeit. 22 Spiel ungeschlagen 15-7-0 63:23 Tore 37:7 (52)Punkte. Allein die Rückrunde 76/77 ist sagenhaft,50:21 Tor und 39 Punkte
Am 2. Spieltag endete die große Serie mit folgendem Spiel :
Was bleibt ? Die Hoffnung auf die neue Saison,es muß ja nicht grad die Meisterschaft sein. Wir Eintrachtler sind im laufe der jahre bescheiden geworden-Vize reicht uns auch schon.
HeinzGründel schrieb: Warum Achaz von Thümen ( für die jüngeren der hieß wirklich so) dem Tausch Lorant - Cramer zugestimmt hat,werde ich mein Lebtag nicht verstehen.
Und dann noch die Erinnerung an " Fips" Wacker.Eines der größten Talente im deutschen Fußball bevor ihn diese verfluchte Krankheit traf.
HeinzGründel schrieb: Warum Achaz von Thümen ( für die jüngeren der hieß wirklich so) dem Tausch Lorant - Cramer zugestimmt hat,werde ich mein Lebtag nicht verstehen.
Und dann noch die Erinnerung an " Fips" Wacker.Eines der größten Talente im deutschen Fußball bevor ihn diese verfluchte Krankheit traf.
das ist eins der größten mirakel der von mir "mitgelebten" vereinsgeschichte. dieser trainertausch war ein echtes desaster. cramer war ein echter super-blender und ich war damals stinksauer.
Von Thümen war ein Mann alter Wertvorstellungen, wie es sie zur damaligen Zeit noch häufiger gab.
So hatte er auch sehr eng gefasste Vorstellungen über das Wohlverhalten der Vereinsmitarbeiter in der Öffentlichkeit.
Lorant entsprach diesen Vorstellungen nicht, in mehrerlei Hinsicht (Alkohol-Problem, polterende, schlagzeilenträchtige Auftritte).
Auch wenn er fachlich sehr kompetent war und durch seine Vorstellungen von Fußball zur damaligen Mannschaft so gut passte wie nur selten ein Trainer vor oder nach ihm, wollte der Herr Präsident ihm einen Maulkorb verpassen und an die kurze Leine nehmen, was natürlich nicht funktionierte. Loswerden konnte von Thümen den Trainer zunächst auch nicht - denn der hatte zu großen Erfolg. So schaffte er in der Saison 76/77 bis einschließlich des ersten Spiels der Saison 77/78 einen bis heute bestehenden Vereinsrekord von 22 ungeschlagenen Punktspielen in Folge. Hieraus erwuchsen neue Meisterschaftsträume, denen die Mannschaft allerdings nachfolgend nicht annähernd gerecht werden konnte.
Umgekehrt wurden damals die Bayern von Dettmar Cramer trainiert, einem Mann, der dem Wunschprofil des Herrn von Thümen sehr gut entsprach und einen guten Ruf als glänzender Theorethiker genaß. Mit der Praxis war es freilich nicht so gut bestellt, was die Bayern wiederum unzufrieden machte. Sie spielten, was heutzutage völlig unvorstellbar ist, monatelang gegen den Abstieg!
Nun witterte von Thümen die Möglichkeit, Lorant endlich loszuwerden, und es kam zu dem bis heute in der Bundesliga einmaligen Trainertausch mitten in der Saison. Einmalig auch deshalb, weil just zu diesem Zeitpunkt die Eintracht innerhalb von 16 Tagen, bedingt durch Bundesliga und UEFA-Pokal, 3 mal gegen Bayern spielte und alle 3 Spiele gewann (4:0 und 4:0 in Frankfurt innerhalb 4 Tagen, 2:1 in München), was heute leider ebenso unvorstellbar anmutet.
Die Bayern hatten nun dringenden Handlungsbedarf, und so wurde der Tausch perfekt gemacht.
In der Tabelle änderte sich für die Eintracht dadurch nur wenig, man konnte sich gegenüber dem Stand nach dem letzten Spiel mit Lorant als Trainer am Saisonende um 1 Platz auf Rang 7 verbessern. Die Bayern freilich, die nach der 0:4-Punktspielklatsche einen Abstiegsplatz belegten, konnten sich zum Saisonende immerhin auf sicheren 12.Platz absetzen, mit 10 Punkten Abstand zum ersten Abstiegsplatz.
Ich erinnere mich noch, daß ich an diesem Abend bei einem früheren Klassenkamerad zuhause war. Er wohnte noch bei seinen Eltern. Da kam sein Vater ins Zimmer und sagte: Lorant wird Trainer in München, und Cramer kommt nach Frankfurt. Ich konnte es nicht glauben.
Übrigens war die Eintracht in dieser Zeit für ein Spiel quasi "Trainerlos". Ein gewisser Herr Grabowski übernahm den Job übergangsweise.
So war er beim 1:1 in Braunschweig Trainer, Spielgestalter und Torschütze in einer Person.
Leute, dass tut so gut diese alten Zeitungsartikel hier noch einmal lesen zu dürfen. Da geht mir wirklich das Herz auf. Es errinnert mich nicht nur an meine Kindheit sondern vielmehr auch an wirklich gute Eintracht-Zeiten. Damals hat mich mein älterer Bruder immer mit ins Waldstadion genommen. Und wenn er mal keine Zeit hatte, dann bin ich immer nach einem Stadionbadbesuch in der 2. Halbzeit ohne Eintritt zu bezahlen ins Stadion gegangen. Wo sollte ich auch mit 7 oder 8 Jahren das Geld für die Eintrittskarte herbekommen. Es war für meine Mutter schon einen Greul genug, dass ich selbständig mit dem 61er vom Lokalbahnhof ins Stadion gefahren bin.
Egal. Schöne Artikel. Schöne Zeit. Da wird mir echt warm ums Herz.
HeinzGründel schrieb: Warum Achaz von Thümen ( für die jüngeren der hieß wirklich so) dem Tausch Lorant - Cramer zugestimmt hat,werde ich mein Lebtag nicht verstehen.
Und dann noch die Erinnerung an " Fips" Wacker.Eines der größten Talente im deutschen Fußball bevor ihn diese verfluchte Krankheit traf.
und er dann verstorben ist!
Für ihn fand in Büttelborn (dort ist er aufgewachsen und hat dort auch gewohnt) ein Benefizspiel statt zu dem auch Grabi als Zuschauer kam!
Das letzte mal, dass ich bei der Eintracht den Satz las "Wir wollen Meister werden", stand er im Kicker Sonderheft 93/94 und kam von einem gewissen neuen Trainer, mit dem die Uhren anders gehen sollten.
Hi, ich bin noch ein vergleichweise "junger" Eintrachtfan mit meinen 22 Jahren.
Dennoch geht mein Dank an die Autoren dieses und anderer Threads. Es ist schon die Tradition dieses wunderbaren Fußballvereins in euren Geschichten zu lesen.
An was ist Wacker damals denn eigentlich gestorben?
Und eines sage ich noch dazu, diese Admiral-Trikots, diese Kratzhemden aus England, die waren in den 70ern modern, wir mussten sie beim BSC 99 Offenbach auch tragen, kratz, juck.
Vielen Dank fuer deine Muehe. Beeindruckend war fuer mich die Saison zuvor. Wenn ich mich nicht falsch erinnere hat keiner mehr ein Pfifferling auf die Eintracht gegeben. Und dann diese Serie.
Was uns beweist beim Fussball spielt das Selbstvertrauen eine grosse Rolle. Hoffen wir das Beste fuer das Team 2006 2007 ,-)
Der Kader:
Wienhold,Koitka
Körbel,Müller,Krobbach,Neuberger,Reichel,Simons,Skala,Trapp,Trinklein,Weidle.
Beverungen,Borchers,Grabi,Nickel,Kraus,Stepi,Wacker.
Bihn,Holz,Wenzel
Zugänge:Stepi,Skala (Oxxb) Trapp,Wacker(eig.Jugend)Pahl,Nachtweih (Halle/DDR
noch nicht spielberechtigt)
Abgänge:Stradt,Trainer Roos(während der Saison)
Großen Ziele wurden vor der Saison 1977/78 ausgegeben.
Die Serie (21 Spieltage in der Saison 76/77 ungeschlagen)hatte nicht nur die Muskeln ,sondern auch die Brust geschwellt.Wir erheben den legitimen Anspruch die Nr.1 in Deutschland zu werden.
Hier die Vorstellung der Eintracht im BL-Heft vor der Saison 77/78 :
Am Ende der Saison wurde aus der Meisterschaftshoffnung ein enttäuschender 7. Platz 62:59 37:31 Punkte.
Eintracht hatte sich in der Saison von Anfang an auf sich selbst verlassen-und war am Ende von allen verlassen.Erst von dem einen Trainer,der nach München ging,und schließlich von dem anderen Trainer ,der von München gekommen war.
Dazwischen auch verlassen von allen guten Geistern und einem großen Teil der Zuschauer.Die 15. BL-Saison sollte für uns die erfolgreichste überhaupt werden-und wurde eine der unerfreulichsten in der langen Geschichte der Eintracht.
Was blieb war der Rückblick auf eine große Serie von 21 ungeschlagenen Spiele in der Saison 1976/77 und dem ersten Sieg in der Saison 77/78 mit 4:0 gegen Saarbrücken. Eine große Leistung.Vor allem wenn man bedenkt wie die Saison 76/77 begann.
Nach 13 Spieltagen war Eintracht auf einem Abstiegsplatz mit 3-1-9.
Gyula Lorant löste im November 76 Dieter Roos als Trainer ab.Für Eintracht begann eine wunderbare Zeit.
22 Spiel ungeschlagen 15-7-0 63:23 Tore 37:7 (52)Punkte.
Allein die Rückrunde 76/77 ist sagenhaft,50:21 Tor und 39 Punkte
Am 2. Spieltag endete die große Serie mit folgendem Spiel :
Was bleibt ?
Die Hoffnung auf die neue Saison,es muß ja nicht grad die Meisterschaft sein.
Wir Eintrachtler sind im laufe der jahre bescheiden geworden-Vize reicht uns auch schon.
schee wars
Und dann noch die Erinnerung an " Fips" Wacker.Eines der größten Talente im deutschen Fußball bevor ihn diese verfluchte Krankheit traf.
Der Pal Csernai war auch so eine Grante bei uns.
das ist eins der größten mirakel der von mir "mitgelebten" vereinsgeschichte. dieser trainertausch war ein echtes desaster. cramer war ein echter super-blender und ich war damals stinksauer.
peter
So hatte er auch sehr eng gefasste Vorstellungen über das Wohlverhalten der Vereinsmitarbeiter in der Öffentlichkeit.
Lorant entsprach diesen Vorstellungen nicht, in mehrerlei Hinsicht (Alkohol-Problem, polterende, schlagzeilenträchtige Auftritte).
Auch wenn er fachlich sehr kompetent war und durch seine Vorstellungen von Fußball zur damaligen Mannschaft so gut passte wie nur selten ein Trainer vor oder nach ihm, wollte der Herr Präsident ihm einen Maulkorb verpassen und an die kurze Leine nehmen, was natürlich nicht funktionierte. Loswerden konnte von Thümen den Trainer zunächst auch nicht - denn der hatte zu großen Erfolg. So schaffte er in der Saison 76/77 bis einschließlich des ersten Spiels der Saison 77/78 einen bis heute bestehenden Vereinsrekord von 22 ungeschlagenen Punktspielen in Folge. Hieraus erwuchsen neue Meisterschaftsträume, denen die Mannschaft allerdings nachfolgend nicht annähernd gerecht werden konnte.
Umgekehrt wurden damals die Bayern von Dettmar Cramer trainiert, einem Mann, der dem Wunschprofil des Herrn von Thümen sehr gut entsprach und einen guten Ruf als glänzender Theorethiker genaß. Mit der Praxis war es freilich nicht so gut bestellt, was die Bayern wiederum unzufrieden machte. Sie spielten, was heutzutage völlig unvorstellbar ist, monatelang gegen den Abstieg!
Nun witterte von Thümen die Möglichkeit, Lorant endlich loszuwerden, und es kam zu dem bis heute in der Bundesliga einmaligen Trainertausch mitten in der Saison. Einmalig auch deshalb, weil just zu diesem Zeitpunkt die Eintracht innerhalb von 16 Tagen, bedingt durch Bundesliga und UEFA-Pokal, 3 mal gegen Bayern spielte und alle 3 Spiele gewann (4:0 und 4:0 in Frankfurt innerhalb 4 Tagen, 2:1 in München), was heute leider ebenso unvorstellbar anmutet.
Die Bayern hatten nun dringenden Handlungsbedarf, und so wurde der Tausch perfekt gemacht.
In der Tabelle änderte sich für die Eintracht dadurch nur wenig, man konnte sich gegenüber dem Stand nach dem letzten Spiel mit Lorant als Trainer am Saisonende um 1 Platz auf Rang 7 verbessern.
Die Bayern freilich, die nach der 0:4-Punktspielklatsche einen Abstiegsplatz belegten, konnten sich zum Saisonende immerhin auf sicheren 12.Platz absetzen, mit 10 Punkten Abstand zum ersten Abstiegsplatz.
Ich erinnere mich noch, daß ich an diesem Abend bei einem früheren Klassenkamerad zuhause war. Er wohnte noch bei seinen Eltern. Da kam sein Vater ins Zimmer und sagte: Lorant wird Trainer in München, und Cramer kommt nach Frankfurt. Ich konnte es nicht glauben.
Übrigens war die Eintracht in dieser Zeit für ein Spiel quasi "Trainerlos". Ein gewisser Herr Grabowski übernahm den Job übergangsweise.
So war er beim 1:1 in Braunschweig Trainer, Spielgestalter und Torschütze in einer Person.
Egal. Schöne Artikel. Schöne Zeit. Da wird mir echt warm ums Herz.
Vielen Dank, Petermann und all die anderen.
Sehnsüchtige und melancholische Grüße
Max_Merkel
und er dann verstorben ist!
Für ihn fand in Büttelborn (dort ist er aufgewachsen und hat dort auch gewohnt) ein Benefizspiel statt zu dem auch Grabi als Zuschauer kam!
Du machst Dir richtig Arbeit und stellst fast täglich Freds aus der guten alten Zeit rein, die ich auch schon miterleben durfte.
Mach weiter so, denn in dieser Eintrachtfreien Zeit erscheinen hier sehr viele sinnfreie Freds, dass man sich fast abgewöhnt hier reinzuschauen!
Mit Deinen Freds macht das wieder richtig Sinn!
Gruß worfeller
Wacker war ein ganz großes Talent,es war eine Tragödie.
Ne soviel Arbeit ist es nicht.Es ist alles gut sortiert und schnell online gestellt.
Mein Wissen ist der Kicker,etwas eigenen Senf dazu,fertig.
Die wahren Experten kommen dann danach.
@ miep , Danke für das "Eingemachte"
Weltmeistergrüße, HK.
ich bin noch ein vergleichweise "junger" Eintrachtfan mit meinen 22 Jahren.
Dennoch geht mein Dank an die Autoren dieses und anderer Threads. Es ist schon die Tradition dieses wunderbaren Fußballvereins in euren Geschichten zu lesen.
An was ist Wacker damals denn eigentlich gestorben?
Weltmeistergrüße, HK.
Was uns beweist beim Fussball spielt das Selbstvertrauen eine grosse Rolle. Hoffen wir das Beste fuer das Team 2006 2007 ,-)