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Welche Funktion hat ein Böllerwerfer ?

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@ gereizt

Zugegeben - viel Auswärtserfahrung habe ich nicht. Ca. 3 Spiele pro Saison, würde ich sagen.

Zuletzt in Nürnberg bei der grandiosen Schlappe. Natürlich wie immer mit Trikot und Schal - man identifiziert sich ja. Noch nie - weder dort noch sonstwo - hatten wir auch nur annähernd die von Dir beschriebenen Probleme.

Aber das nur am Rande. Ich kann ja während unseres Wartens bis Spielbeginn sehen, was  auswärtige Fans bei uns im Waldstadion so abliefern. Wie sie von den "Grünen" eskortiert werden (müssen), aber vor allem, was sich innerhalb eines solchen Pulks abspielt.  Und - am schlimmsten - ist mir bewußt, daß Teile unserer Fans auswärts genauso auftreten.
Und ich habe geschildert, wie wir als Opa und Enkel, deutlich eintrachtgekleidet, nicht mal sicher vor unserem eigenen Anhang waren.

Sorry. Weil ich für derartige Auswüchse nicht das geringste Verständnis aufbringen kann, will ich in diesem Thread auch überhaupt nicht diskutieren. Ich wollte lediglich mein totales Unverständnis, meine konträre Meinung zum Threaderöffner zum Ausdruck bringen. Ich kann nicht den Polizeistaat-
verfolgungswahn nachvollziehen, schon gar nicht im Zusammenhang mit der Böllerei vom Samstag.
Hier sind Chaoten am Werk, und die müssen, um friedliche Zuschauer wie mich zu schützen, leider, leider abgeriegelt, ausgegrenzt werden. Ist es zu panisch, wenn ich befürchte, daß da auch schnell mal ein Messer gezogen ist? Ist es verwerflich, wenn ich es am liebsten gesehen hätte, wenn der  Block am Samstag geräumt worden wäre?

Nochmal sorry. Ich kann absolut nichts anfangen mit der Mutmaßung, bestimmte Aktionen der Polizei seien von oben angeordnet, um gewisse Zwecke zu erfüllen. Bin ich zu naiv? Von wo oben? Zu welchem Zweck? Wer will mich wohin manipulieren?

Wahrscheinlich bin ich zu schlichten Gemütes. Ich kann zunächst nur eine Massenveranstaltung erkennen, in der Gefährdungspotential steckt, und das muß mindestens minimiert werden. Wer soll das tun?

Ich frage provokativ, warum überhaupt Polizeikräfte anwesend sein müssen bei einer Sportveranstaltung (außer vielleicht zur Verkehrsregelung)? Wenn mir jetzt noch einer antwortet, daß aber zuerst die Polizei da war und dann kamen die Chaoten....dann kann es nur Pedrogranata sein.

uaa
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schlusskonferenz schrieb:

Was erwartest Du von Mitläufern, die gerne einfach nachplappern, was andere gesagt haben?


Das ist geil! Scheinen ja nur Mitläufer hier zu sein...wie oft liest man: 100% agree?

Nur dumm das es meist "nur" zwei Meinungen gibt...entweder dafür oder dagegen...da wird man in einem Forum wohl noch schreiben dürfen das man mit der Meinung anderer einverstanden ist?!
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Leute. Leute, gerade fällt mir eine furchtbare, schreckliche Geschichte ein:

Vor Jahren gabs mal bei Werder - HSV fliegende Pflastersteine im Umfeld des Stadions mit der Folge eines Toten (weiß nicht mehr, ob Werder- oder HSV-Fan), der wurde tödlich am Kopf getroffen.

Das muss so ca. 20 Jahre her sein, da war die Medienlandschaft noch nicht so stark besiedelt wie heute. Möchte nicht wissen, was beim Maß der Aufregung über die Böllerei heutzutage damals losgewesen wäre, hätten wir da schon die heutige Medien-"Dichte" gehabt!

Ich frage mich: Welche Motivation hatte der Steinewerfer?
Welche Motivation haben heutzutage Leute, die Steine oder Holzklötzer von Autobahnbrücken runterfallen lassen und unten fährt einer?

Also: Lasst alle den Unfug sein! Egal ob's Böller in einem Stadion sind oder Steine oder Holzklötzer!
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sotirios05 schrieb:
Leute. Leute, gerade fällt mir eine furchtbare, schreckliche Geschichte ein:

Vor Jahren gabs mal bei Werder - HSV fliegende Pflastersteine im Umfeld des Stadions mit der Folge eines Toten (weiß nicht mehr, ob Werder- oder HSV-Fan), der wurde tödlich am Kopf getroffen.

Das muss so ca. 20 Jahre her sein, da war die Medienlandschaft noch nicht so stark besiedelt wie heute. Möchte nicht wissen, was beim Maß der Aufregung über die Böllerei heutzutage damals losgewesen wäre, hätten wir da schon die heutige Medien-"Dichte" gehabt!

Ich frage mich: Welche Motivation hatte der Steinewerfer?
Welche Motivation haben heutzutage Leute, die Steine oder Holzklötzer von Autobahnbrücken runterfallen lassen und unten fährt einer?

Also: Lasst alle den Unfug sein! Egal ob's Böller in einem Stadion sind oder Steine oder Holzklötzer!


wenn ich es noch richtig weiß, dann war es ein bremer fan.

die motivation? ich denke mal, wie bei vielem blödsinn, die risiken werden von vielen falsch eingeschätzt. das ist heutzutage nicht anders, wie man hier nachlesen kann.

peter
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peter schrieb:
sotirios05 schrieb:
Leute. Leute, gerade fällt mir eine furchtbare, schreckliche Geschichte ein:

Vor Jahren gabs mal bei Werder - HSV fliegende Pflastersteine im Umfeld des Stadions mit der Folge eines Toten (weiß nicht mehr, ob Werder- oder HSV-Fan), der wurde tödlich am Kopf getroffen.

Das muss so ca. 20 Jahre her sein, da war die Medienlandschaft noch nicht so stark besiedelt wie heute. Möchte nicht wissen, was beim Maß der Aufregung über die Böllerei heutzutage damals losgewesen wäre, hätten wir da schon die heutige Medien-"Dichte" gehabt!

Ich frage mich: Welche Motivation hatte der Steinewerfer?
Welche Motivation haben heutzutage Leute, die Steine oder Holzklötzer von Autobahnbrücken runterfallen lassen und unten fährt einer?

Also: Lasst alle den Unfug sein! Egal ob's Böller in einem Stadion sind oder Steine oder Holzklötzer!


wenn ich es noch richtig weiß, dann war es ein bremer fan.

die motivation? ich denke mal, wie bei vielem blödsinn, die risiken werden von vielen falsch eingeschätzt. das ist heutzutage nicht anders, wie man hier nachlesen kann.

peter


Der Junge hieß Adrian Maleika ( nein, ich habe nicht gegoogelt, das ist in meinem Kopf eingebrannt.)und war 16 Jahre alt. Für nix und wieder nix.
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upandaway schrieb:
Ist es verwerflich, wenn ich es am liebsten gesehen hätte, wenn der  Block am Samstag geräumt worden wäre?



Also wenn Dir ein Fußballspiel nicht genug ist, sondern Du mehr auf Splatter stehst, naja, Dein Geschmack.

Es hätte dann Blutbad gegeben, was zumindest als Anlass von der Heftigkeit her der Heftigkeit des Echauffierens hier und überall angemessen wäre.

Da bin ich doch froh, dass die meisten Verantwortlichen besonnener sind als Du.
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sotirios05 schrieb:
Leute. Leute, gerade fällt mir eine furchtbare, schreckliche Geschichte ein:

Vor Jahren gabs mal bei Werder - HSV fliegende Pflastersteine im Umfeld des Stadions mit der Folge eines Toten (weiß nicht mehr, ob Werder- oder HSV-Fan), der wurde tödlich am Kopf getroffen.

Das muss so ca. 20 Jahre her sein, da war die Medienlandschaft noch nicht so stark besiedelt wie heute. Möchte nicht wissen, was beim Maß der Aufregung über die Böllerei heutzutage damals losgewesen wäre, hätten wir da schon die heutige Medien-"Dichte" gehabt!

Ich frage mich: Welche Motivation hatte der Steinewerfer?
Welche Motivation haben heutzutage Leute, die Steine oder Holzklötzer von Autobahnbrücken runterfallen lassen und unten fährt einer?

Also: Lasst alle den Unfug sein! Egal ob's Böller in einem Stadion sind oder Steine oder Holzklötzer!


Mit Holzklotzvergleichen muß man hier etwas vorsichtig sein, sonst bekommt man gleich was vom Polizeimauthäuschen an jeder Brücke erzählt.

Ansonsten steht es um die Sicherheit im Umfeld von Fußballspielen heute sicher besser als vor 20 Jahren, auch wenn die Irren prinzipiell nie aussterben.

Ich denke auch, daß der Fred im D&D mit vielleicht einer klein wenig veränderten Herleitung besser aufgehoben gewesen wäre, da hätte es wohl auch etwas verständigeren Umgang miteinander gegeben.
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HeinzGründel schrieb:


Der Junge hieß Adrian Maleika ( nein, ich habe nicht gegoogelt, das ist in meinem Kopf eingebrannt.)und war 16 Jahre alt. Für nix und wieder nix.


Danke, Heinz, für Deine Erinnerung!

Wenn ein Toter seinen Namen bekommt, so wie von Dir jetzt hier im Thread, wird das ganze Grauen sofort wieder noch viel grausamer! Meine Kinder sind 17 und 13 Jahre alt....
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thug187 schrieb:

Für mich hat er dahingehend Recht, dass es wir uns in die Richtung "mehr Sicherheit durch mehr Kontrolle" bewegen und das ist für mich nicht nur sehr bedenklich sondern schlicht gefährlich.


Dann schlag was vor! "Mehr Sicherheit durch....?

Ich bin bereit über jeden Vorschlag ernsthaft nachzudenken der bewirkt, dass in man im Stadion ohne großes Polizeiaufgebot und peinliche Taschenkontrollen wieder den "Fußball" im Fokus behält.

Dass es in einem Stadion laut wird und dass dort verbal "die guten Sitten" (z.B. Gesänge wie: Wir sind aus Frankfurt, wir sind aus Hessen, und unsre ......usw.) für eine gewisse Weile ausser Kraft gesetzt werden, muß für den Besucher sowiso klar sein.... Jedoch wehre ich mich, wenn jemand unter der Fassade eines Disskussionsbeitrags, ein doch ziemlich abstruses und verstörendes Hieronymus Bosch-Gemälde vom schleichenden Niedergang der Demokratie und der sterbenden Selbstbestimmung in Deutschland an die Wand hängt (in Rußland und in China hätte er Recht!...und dann wäre dies der letzte Forumsbeitrag gewesen, den Pedro geschrieben hätte!!!!!).

Doch der Gipfel der Frechheit ist dann die spekulative Aussage, dass Menschen wie Ich genau dieses Horrorszenario durch den Ruf nach dem Recht auf körperlicher Unversehrtheit und Vermeidung von "unnötigen Gefahren in Fussballstadien" indirekt unterstützen und/oder insgeheim Gut heißen.
Doch wartet man dann auf Vorschläge oder Anregungen wie man diesen selbstgebauten Verschwörungswust in irgendeiner Form überwinden könnte.... tut man vergebens! Das ist für mich Populismus PUR!.... zugeben, gut geschrieben aber dennoch nur Heißluft ohne Substanz!

Und ausserdem hat das alles nur noch herzlich wenig mit Fußball zutun...

de ascheberscher

... alias Frank... Familienvater, SGE-Fan und bekennendes Stadion-Weichei (is nicht von mir, bin hier so tituliert worden....) und stolz drauf!
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Enigma schrieb:
pipapo schrieb:
Blinder Hass?
Na Gott sei Dank ist der hier nirgends ersichtlich.


Ich weiß, dass Du weißt, dass Schlusskonferenz selbst Trauer, Schmerz - also kurz mich betreffende Pietät in den Dreck zieht !

Wie würdest Du so niedere Instinkte bezeichnen?
Gibt das jetzt wieder so eine Opfersatire?
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Nein, gibt es nicht. Denn das wars jetzt zu diesem Thema...
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pallazio schrieb:
Das ist aber ein schwieriges Thema.....

Von mir nur so viel:

Einerseits: Die Praxis, dass sich ein Staat (oder auch ein Staatenbündnis) gerne mal eine Bedrohung selbst erkünstelt, um damit einen Vorwand zu haben, nach innen und außen aufzurüsten, Gesetze zu beschließen und sonstige Maßnahmen zu ergreifen, die auch dann prima genutzt werden können, wenn es die vermeintliche Bedrohung gar nicht mehr gibt, ist so alt, wie es Staaten gibt.

Und wenn nun jemand behaupten möchte, das sei nur ein Kennzeichen undemokratischer Staaten, würde ich behaupten: Genau das Gegenteil ist der Fall.

Undemokratische Staaten brauchen gar keinen Vorwand für Überwachungs- und Gängelungsmaßnahmen, sie ergreifen sie einfach so.

Demokratische Staaten benötigen dagegen eine Erklärung, um ihren Bürgern ein Einverständnis für unangenehme, freiheitseinschränkende Maßnahmen zu entlocken. Und das geht eben am ehesten über Bedrohungsszenarien.

Andererseits:
Wenn ich mir das Aggressionspotenzial bei aufgeheizten Massenveranstaltungen mit Wettkampfcharakter so angucke - mit zehntausenden, sehr sehr unterschiedlichen  Menschen auf vergleichsweise engem Raum, mit ziemlich viel Alkohol im Blut, mit Jungs, die ihre pubertierenden Ninja-Fantasien nicht unter der Bettdecke ausleben, sondern gerne als Gruppe in der Öffentlichkeit; wenn ich dabei auch berücksichtige, dass Massenveranstaltungen schon immer einen besonderen Reiz auf Verrückte ausgeübt haben, die sich öffentlichkeitswirksam als allmächtig aufspielen wollen - dann kommt mir diese Bedrohung so gekünstelt gar nicht vor.

Das ist zwar nix, was real den Staat bedroht, aber schon so ein bisschen meine Gesundheit. Und die ist mir als leidenschaftlicher Hypochonder heilig. Und ich vermute, dass es so einer Menge Menschen im Stadion geht.

Daher:
Ich halte viel von gut funktionierenden Sicherheitskonzepten bei Großveranstaltungen. Solche Konzepte schließen auch eine gewisse Einschränkung meiner Freiheiten ein - ich muss mich z.B. abtasten lassen (muss ich aber beim Fliegen auch), ich muss die Inhalte meiner Tasche ausräumen (dito), muss damit rechnen, dass sich meine große Nase ab und zu ins Blickfeld von Videokameras im Stadion schiebt, muss vor Stadiontoren erst mal lange warten etc.pp.

Ich halte aber nichts von Willkür, Schikanen und gewollten Provokationen, die es sicher von Seiten der Polizei auch gibt.

Also versuche ich, einerseits die Einschränkungen und Unannehmlichkeiten auch aus eigenem Interesse hinzunehmen und auszuhalten und andererseits ein waches Auge auf die Einhaltung bestimmter Grenzen zu halten - und dann aufzuschreien, wenn es deutlich sichtbar nicht mehr um Sicherheit geht oder wenn deutlich sichtbar jedes Maß verloren geht - wie etwa beim Aufstieg 2005 im Waldstadion und anschließend in Sachsenhausen oder bei vielen der Stadionverbote.

gruß,
pallazio


Ich bin vollkommen einverstanden mit deinen Ausführungen.

Auch ich wünsche mir bei Großveranstaltungen wie einem Fußballspiel gut funktionierende Sicherheitskonzepte, um mich und alle anderen Besucher, die weiter nichts als ein gutes Fußballspiel sehen wollen, vor Übergriffen und Ausrastern pubertierender oder ausgewachsener Ninja-Phantasierer oder aggressiven Alkoholikern, Verrückten und sonstigen Ausrasterneigungen zu schützen. Das dabei gewisse Einschränkungen der persönlichen Freiheit zu dulden sind, muß auch ich, scharfsinnigen Schutzmaßnahmen dennoch dankend, in Kauf nehmen. Kein Thema, wenn sie wirklich hierauf gerichtet und vor allem wirksam und verhältnismäßig sind.

Das aber ist genau die Frage. Was ist von den allen Fußballbesuchern geläufigen, tatsächlich praktizierten Maßnahmen der Polizei zu halten ? Sind sie wirksam und verhältnismäßig ? Schützen sie uns angemessen ? Oder sind es Überwachungs- und Gängelungsmaßnahmen, die letztlich wenig Schutz und dafür viel Eindruck von der Staatsmacht bietet, wie ich behaupte.

Das erste, was mir bei dem Versuch der Beantwortung dieser Frage einfällt, sind die kleinlichen Verbote von üblichen Fanutensilien, wie z.B. in Karlsruhe, wo unter anderem keine Trommeln, Fahnen, Banner zum Aufhängen, sowie Megaphone zugelassen waren. Außerdem hatte man ein Betretensverbot für das Stadtgebiet verfügt und dieses zum Zwecke der Rechtsmittelfestigkeit mit Sofortvollzug ausgestattet.  Weiter erinnere ich an den Nürnberger Kessel und zahlreiche andere Polizeistrategien, welche tausenden Fans den jeweiligen Auswärtsbesuch zum Alptraum werden ließen. Ich denke an kleinliche Debatten an den Eingängen um Bauchtäschchen, Schlüsselbunde, Feuerzeuge und Gürtel. Ich denke an überzogene Stadionverbote usw. Jeder Fußballfan kann davon Lieder singen. Der Slogan "Fußballfans sind keine Verbrecher" hat meiner Meinung nach seine Berechtigung.

Und dann der Böllerwerfer von Samstag. Konnte man ihn mit den vorhandenen Sicherheitskonzepten an seinem Tun hindern ? Man konnte es nicht. Offen gab man zu, daß es durchaus einfach ist, gefährliche Gegenstände, oder gar Waffen und Terrorgerät in den Innenraum des Stadions zu bringen. Die Kontrollen an den Eingängen sind unregelmäßig und löchrig, der Zaun auch. Was ist mit einem oder einigen Zivilbeamten, im Gäste-Block ? Eine naheliegende, kostengünstige und wirksame Maßnahme, wenn man der Täter habhaft werden, oder diese an ihrem Tun hindern will.
Ich bin zwar kein Polizeistratege. Aber was da an Konzepten zu meiner Sicherheit geboten wird, halte ich für lachhaft.

Stattdessen jeden Samstag tausende und abertausende von Polizeibeamten an den Zugangswegen und um Deutschlands Stadien herum, die ihre Familien und Kinder am Wochenende allein lassen müssen. In den Nürnberger Böller-Block kamen - erst nach langer Zeit nach dem Feuerwerk - etwa 10 bis 15 Beamte.
Offenbar hat keine der vielen angebrachten Kameras eine brauchbare Aufnahme des Böllerwerfers in Aktion, sonst wäre er längst ermittelt. Worauf sind diese Kameras gerichtet ? Wieso kann der Kerl d r e i  mal ungestört zündeln ?

Da kann ich nur sagen: Sicherheitsstrategen, setzen 6.

Ich glaube nicht an unfähige Polizeioffiziere und Sicherheitsexperten. Ich glaube das, was ich sehe.  Und was ich sehe, das ist der Staat in seiner vollen
Montur. Ein Auftritt zur Beängstigung und Machtdemonstration, wie eine Kathedrale zur Gottesfurcht gebaut.
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Liebe Leutz
liebe User,

ich habe mich  bisher hier zurückgehalten, ich denke, es geht einiges schief. Pedro hat einige sehr interessante Gedanken zur Staatsmacht und deren Vordringen auf private Bereiche gemacht. Da gebe ich Pedro völlig recht.

Ich kann mich noch sehr gut erinnern, dass ich ohne Helm Motorrad fahren durfte, mit meinem Hund ohne Leine spazierengehen konnte, in Kneipen rauchen durfte,  ohne Anwohnerparkschein mein Auto abstellen durfte, mehr als 15. 000 Euro über die Grenze bringen (ok. greift bei mir net!), ich durfte in Großstädte einfahren, ich konnte ohne Sicherheitsgurt autofahren u.s.w. (der Beispiele gibt es hundertfach). Natürlich ist die eine oder anderer Gesetzgebung sinnig, ich frage mich aber allen Ernstes, wie konnte ich 46 Jahre alt werden, ohne Papa Staat? Und das in einem ungeregeltem Staat?

Pedro dreht diesen Sicherheitswahnsinn nur einen Tick weiter. An der schweizer Grenze wird jeder gefilmt, auf der Konsti auch (deshalb sitzen wir unter dem Dach ,-) ), Du wirst beim Weg ins Stadion gefilmt, Du bist ein gläsener Bürger! Versteht mich nicht falsch, ich halte Pedros Ansatz, an den Böllern festzuhalten, für falsch, aber der ein oder andere überlegenswerte Gedanke befindet sich da schon.

Interessant ist, dass die jüngeren Leute, die staatlichen Restriktionen als normal ansehen, während wir aale Babbsäcke noch einen letzten Traum von Freiheit träumen.

Wahrscheinlich sind wir nur Relikte einer längst vergangenen Vergangenheit, Pedros Ansatz war aber so falsch net, es wäre aber einen eigenen Thread, abseits der Böller (=Körperverletzung) wert gewesen.

Pedro,

falscher Aufhänger (imho)
sehr interessantes Thema! (auch wenn wir beide die Brisanz wohl eher von unterschiedlicher Weise angehen).

Gruß
concordia-eagle
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Pedrogranata schrieb:
...
Und dann der Böllerwerfer von Samstag. Konnte man ihn mit den vorhandenen Sicherheitskonzepten an seinem Tun hindern ? Man konnte es nicht. Offen gab man zu, daß es durchaus einfach ist, gefährliche Gegenstände, oder gar Waffen und Terrorgerät in den Innenraum des Stadions zu bringen. Die Kontrollen an den Eingängen sind unregelmäßig und löchrig, der Zaun auch. Was ist mit einem oder einigen Zivilbeamten, im Gäste-Block ? Eine naheliegende, kostengünstige und wirksame Maßnahme, wenn man der Täter habhaft werden, oder diese an ihrem Tun hindern will.
Ich bin zwar kein Polizeistratege. Aber was da an Konzepten zu meiner Sicherheit geboten wird, halte ich für lachhaft.

Stattdessen jeden Samstag tausende und abertausende von Polizeibeamten an den Zugangswegen und um Deutschlands Stadien herum, die ihre Familien und Kinder am Wochenende allein lassen müssen. In den Nürnberger Böller-Block kamen - erst nach langer Zeit nach dem Feuerwerk - etwa 10 bis 15 Beamte.
Offenbar hat keine der vielen angebrachten Kameras eine brauchbare Aufnahme des Böllerwerfers in Aktion, sonst wäre er längst ermittelt. Worauf sind diese Kameras gerichtet ? Wieso kann der Kerl d r e i  mal ungestört zündeln ?

Da kann ich nur sagen: Sicherheitsstrategen, setzen 6.

Ich glaube nicht an unfähige Polizeioffiziere und Sicherheitsexperten. Ich glaube das, was ich sehe.  Und was ich sehe, das ist der Staat in seiner vollen
Montur. Ein Auftritt zur Beängstigung und Machtdemonstration, wie eine Kathedrale zur Gottesfurcht gebaut.


Bei den Sachen, die ich nicht mitzitiere, bin ich mit Dir einer Meinung.
Aber ist das, was Du weiter beschreibst, nicht auch Zeichen der mittlerweile herrschenden De-Eskalations-Taktik, so in der Art "Präsenz zeigen, ohne den Leuten allzu dicht auf die Pelle zu rücken"?
Wenn man es mit dem Filzen übertreibt, sind wir bald wieder bei der 16-jährigen (?) Dresdnerin. Da weiß ich ad hoc aber auch keine gangbare Alternative außer der Vermittlung von: "Wenn Ihr Euch nicht zivilisiert verhalten könnt, sind wir da!" Insbesondere die von pallazio beschriebenen Leute kann man kaum im Vorfeld solcher Veranstaltungen zu einem gemäßigtem Miteinander bringen.

Darüber hinaus halte ich es immer noch mit dem Motto: Unterstelle keinen bösen Willen, wenn zur Erklärung auch die Dummheit der Leute ausreicht.
Da unterscheiden wir uns sicherlich.
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P.S.
Ich hoffe, wir bleiben hier beim Fußball oder ähnlichen Veranstaltungen, wenn nicht, dann mach doch einer im D&D was eigenes auf.
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Dieser Thread ist hier (in "Unsere Eintracht") sehr gut aufgehoben, da er aus einem mißverständlichen und nicht soooooo ausführlich reflektierten Beitrag von Pedro im SAW-Gebabbel resultierte.
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Grauer_Adler schrieb:
Dieser Thread ist hier (in "Unsere Eintracht") sehr gut aufgehoben, da er aus einem mißverständlichen und nicht soooooo ausführlich reflektierten Beitrag von Pedro im SAW-Gebabbel resultierte.


Tlw. glitt er nur hie und da in die Richtung Schäuble&Schergen ab, da differenziere zumindest ich gerne ein bißchen.
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Sollten wir ihn dann tlw. verschieben?   (Ich differenziere nämlich auch gerne ...)
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upandaway schrieb:
@ gereizt

Zugegeben - viel Auswärtserfahrung habe ich nicht. Ca. 3 Spiele pro Saison, würde ich sagen.

Zuletzt in Nürnberg bei der grandiosen Schlappe. Natürlich wie immer mit Trikot und Schal - man identifiziert sich ja. Noch nie - weder dort noch sonstwo - hatten wir auch nur annähernd die von Dir beschriebenen Probleme.

Aber das nur am Rande. Ich kann ja während unseres Wartens bis Spielbeginn sehen, was  auswärtige Fans bei uns im Waldstadion so abliefern. Wie sie von den "Grünen" eskortiert werden (müssen), aber vor allem, was sich innerhalb eines solchen Pulks abspielt.  Und - am schlimmsten - ist mir bewußt, daß Teile unserer Fans auswärts genauso auftreten.
Und ich habe geschildert, wie wir als Opa und Enkel, deutlich eintrachtgekleidet, nicht mal sicher vor unserem eigenen Anhang waren.

Sorry. Weil ich für derartige Auswüchse nicht das geringste Verständnis aufbringen kann, will ich in diesem Thread auch überhaupt nicht diskutieren. Ich wollte lediglich mein totales Unverständnis, meine konträre Meinung zum Threaderöffner zum Ausdruck bringen. Ich kann nicht den Polizeistaat-
verfolgungswahn nachvollziehen, schon gar nicht im Zusammenhang mit der Böllerei vom Samstag.
Hier sind Chaoten am Werk, und die müssen, um friedliche Zuschauer wie mich zu schützen, leider, leider abgeriegelt, ausgegrenzt werden. Ist es zu panisch, wenn ich befürchte, daß da auch schnell mal ein Messer gezogen ist? Ist es verwerflich, wenn ich es am liebsten gesehen hätte, wenn der  Block am Samstag geräumt worden wäre?

Nochmal sorry. Ich kann absolut nichts anfangen mit der Mutmaßung, bestimmte Aktionen der Polizei seien von oben angeordnet, um gewisse Zwecke zu erfüllen. Bin ich zu naiv? Von wo oben? Zu welchem Zweck? Wer will mich wohin manipulieren?

Wahrscheinlich bin ich zu schlichten Gemütes. Ich kann zunächst nur eine Massenveranstaltung erkennen, in der Gefährdungspotential steckt, und das muß mindestens minimiert werden. Wer soll das tun?

Ich frage provokativ, warum überhaupt Polizeikräfte anwesend sein müssen bei einer Sportveranstaltung (außer vielleicht zur Verkehrsregelung)? Wenn mir jetzt noch einer antwortet, daß aber zuerst die Polizei da war und dann kamen die Chaoten....dann kann es nur Pedrogranata sein.

uaa  


Kann dir (leider) nur Recht geben...
Wie in einer anderen Post erwähnte ich schon, dass ich u.a. zum ersten mal mit meinem Neffen (8 Jahre) im Block 23E war...(verspätetes Weihnachtsgeschenk)
Dem ist die Lust auf die Eintracht bzw. auf Fußball generell vergangen. Ich bin nur ganz froh, dass er bis zum Abpfiff durchgehalten hat.

Seine kindliche AussageKurzversion)
Er: "Die sollte man alle erschießen!"
Ich:" Was, dann bist du ja noch schlimmer als die... "
Er:" Naja, aber dann wenigstens mit einem Feuerwehrschlauch nassspritzen, dass die mal so richtig frieren..."


Er hätte am liebsten den Block alleine geräumt; konnte er aber nicht; er hatte ja die restlichen 70 Minuten die Finger in den Ohren


Zum Thema:
Böllerwerfer haben die Funktion, dass mein Neffe nun eher mit seinem Vater und dessen "neuer" Freundin den Samstag verbringt, als mit mir ein Eintrachtspiel anzuschauen... Schade, da er unter der Woche bei seiner Mutter ist.

Ich habe auf der Rückfahrt immer öfter von ihm gehört, dass er auch mal so ein "Mit Protektoren bestückter Ordnungshüter" werden will... ,-)

Fazit:

@Pedrogranata:

Bald einer mehr von "DENEN"...!!!


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