womeninblack schrieb: Ok, nehme das "IHR" zurück, sorry....
Eben ist mir noch ein Unterschied zu den Schwimmern eingefallen. Wie oft haben die denn Wettkampf??? 1 x im Jahr Deutsche Meisterschaft, 1 x Hessen Meisterschaft, alle 2 (??) Jahre Europa Meisterschaft + alle 4 Jahre Olympia...+ dann noch ?
OK, höre jetzt auf + mache meine Frikadellen für den Weg nach Wolfsburg.
Du hast die Qualifikationswettbewerbe vergessen, sowie auch einige regionale Wettbewerbe und die Weltmeisterschaften die glaube ich jährlich statt finden.
Und noch ein @ uua: Das wird ja immer krasser. Ausgehend von einer zunächst noch einigermaßen sachlichen Diskussion sind wir jetzt (nach dem Motto: "ich hab zwar nix gegen den Trainer, aber...") beim Trainer-Bashing gelandet: Erst hast du dich nur gewundert. Dann hast du gesagt, dass du zwar keine Ahnung hast, dir das Training aber merkwürdig vorkommt. Und jetzt sprichst du - immer noch mit dem Hinweis darauf, dass du eigentlich kein Experte bist - von "Bewegungstherapie" damit die Spieler nicht einrosten?????? Eieieieiei - tut mir leid, abber so gehts werklisch net!
womeninblack schrieb: Ich bin so was von sauer, hier soll wieder mal unseren Verantwortlichen die Kompetenz abgesprochen werden + alles schlecht geredet, nur weil wir ganze 2 Spieltage nicht gewonnen haben.
Und dann verdächtige ich manche die Magathschen Medizinbälle wieder auspacken zu wollen…
Sollen sie sich doch quälen bis sie umfallen... Das hilf zwar net die Wölfe zu schlagen, aber zuminmdest kann es so mit Spaß net weitergehen.
Total sauer, wib
Nix für ungut, aber das is doch Quatsch! Es gibt überhaupt keinen Grund sauer zu sein, also reg dich bitte mal wieder ab! Bisher lief die Diskussion doch recht zivilisiert und keiner (den ich ernst nehme) hat einen "Wir haben 2 Spiele verloren, unsere Trainer sind Pfeifen" - Anfall bekommen! Ich sehe eigentlich nur einige User, die oft sogar selbst eingestehen, dass sie keinen geeigneten Vergleich haben und sich über die Trainingsmethoden austauschen. Und anscheinend geht es ja vielen Kiebitzen so, dass sie erst mal überrascht sind, wie da trainiert wird. Klar sind wir alle (oder fast alle) keine ausgebildeten Trainingswissenschaftler. Wir sind auch keine Trainer und unterhalten uns über Aufstellungen, keine Journalisten und unterhalten uns über Zeitungsartikel, keine Sportmediziener und unterhalten uns über Verletzungen (und das nicht immer im besten Ton), sind keine Manager und unterhalten uns über Transfers.................................... so what? Reg dich ab. Bisher hat der Thread doch einigermaßen funktioniert!
womeninblack schrieb: Ich bin so was von sauer, hier soll wieder mal unseren Verantwortlichen die Kompetenz abgesprochen werden + alles schlecht geredet, nur weil wir ganze 2 Spieltage nicht gewonnen haben.
Und dann verdächtige ich manche die Magathschen Medizinbälle wieder auspacken zu wollen
Sollen sie sich doch quälen bis sie umfallen... Das hilf zwar net die Wölfe zu schlagen, aber zuminmdest kann es so mit Spaß net weitergehen.
Total sauer, wib
Nix für ungut, aber das is doch Quatsch! Es gibt überhaupt keinen Grund sauer zu sein, also reg dich bitte mal wieder ab! Bisher lief die Diskussion doch recht zivilisiert und keiner (den ich ernst nehme) hat einen "Wir haben 2 Spiele verloren, unsere Trainer sind Pfeifen" - Anfall bekommen! Ich sehe eigentlich nur einige User, die oft sogar selbst eingestehen, dass sie keinen geeigneten Vergleich haben und sich über die Trainingsmethoden austauschen. Und anscheinend geht es ja vielen Kiebitzen so, dass sie erst mal überrascht sind, wie da trainiert wird. Klar sind wir alle (oder fast alle) keine ausgebildeten Trainingswissenschaftler. Wir sind auch keine Trainer und unterhalten uns über Aufstellungen, keine Journalisten und unterhalten uns über Zeitungsartikel, keine Sportmediziener und unterhalten uns über Verletzungen (und das nicht immer im besten Ton), sind keine Manager und unterhalten uns über Transfers.................................... so what? Reg dich ab. Bisher hat der Thread doch einigermaßen funktioniert!
...danke, dem ist nichts hinzuzufügen! ...und ganz ehrlich sind diese Diskussionen doch immer wieder das Salz in der Suppe
Zur Trainingsintensität kann ich nur sagen, dass es meines Wissens ideal ist, wenn eine Woche so aussieht, also bzgl. der Trainingsschwerpunkte:
Tag nach dem Spiel (SO/MO): aktive Regeneration (z.B. Auslaufen) Tag 2(MO/DI): Kraft / Schnelligkeit Tag 3 (DI/MI): matchnahe Belastung, z.B. Testspiel Tag 4 / 5 (DO und FR): leichtes Technik und Taktiktraining Tag 6: Spiel
Und was ich bisher gelesen habe, sieht der Trainingsplan immer ziemlich genau so aus.
Soweit ich weiss wird 2mal am Tag trainiert und ausserdem kann man nicht davon ausgehen das jedes Training öffentlich stattfindet. Des weiteren ist Übertraining ungesund, kontraproduktiv und bringt erhöhtes Verletzungsrisiko. Wie dem auch sei, die werden schon wissen was sie tun.
Das ist soweit richtig. Bei 70 min Einheiten + einmal die Woche 2x Training und trainingsfreien Tagen, ist man meilenweit von einem Übertraining entfernt! Zum Vergleich: 13/14 jährige Schwimmer trainieren 5-6mal pro Woche 2 Stunden im Wasser + 2-3mal 1 Stunde Trockentraining, was sich auf 12-15 Trainingstunden pro Woche addiert... Die müssen sich zwar nicht jedes WE im Wettkampf messen, daher hinkt der Vergleich etwas. Aber ich denke die Eintrachtprofis könnten schon etwas mehr machen. Abgesehen vom Ausdauer und Schnelligkeitsausdauer kann man durchaus mehr in Trainingsbereichen machen(Technik Taktik, Kraft, etc) die nicht so sehr platt machen...
Sicher betreibt man bei 1 oder 2 lockeren 70min-Trainingseinheiten kein Übertraining aber da werden sicherlich noch einige nicht öffentliche Trainings, Krafttraining, der ein oder andere Waldlauf, jedes Wochenende ein 90min Spiel dazukommen und dann wirds ratz fatz ziehmlich eng mit der regeneration. Ich will damit nur sagen das es dem Zuschauer sicherlich nicht möglich ist sich da ein Bild von zu machen und sich ein fundamentales Urteil zu bilden, das können unsere Trainer besser.
Mal abgesehen davon ist das Training eines Schwimmer eher nicht mit dem eines Fussballers zu vergleichen.
...und das Ende der Geschichte, keine Ahnung haben wir, überhaupt keine. Wie fast immer (ich sowieso und das ist auch gut so).
Jetzt könnten wir vergleichen wie der Klinsi mit seinen Buddhas und seinem riesigen Trainerteam trainiert, wie es der FSV macht oder die Fohlen (über die Ziegenböcke äh -mönche habe ich auch was gefunden, liest sich genauso wie bei uns...).
Bringt alles nix, jeder Trainer legt andere Schwerpunkte, babbelt ein wenig anders, trainiert mehr oder weniger. Die Erfolgsstory, dass doppelt solange Training = doppelt soviel Erfolg ist, finden wir nicht (auch nicht bei Wobbel-Felix, der hat halt 60 Mio. und wir nicht).
Nur die Punkte zählen. Und morgen holen wir 3, egal wie FF/AR aus unserer Sicht trainieren!
War ja klar, das dies ein hochgefährlicher Fred wird.
Hat man eine Meinung zu Trainingsmethoden, balanciert man ab Abgrund, weil man ja völlig offensichtlich das Trainerteam kritisiert. Klar, ein Zusammenhang besteht. War nicht im geringsten meine Intention. Habe ich hinreichend betont, wird aber nicht akzeptiert. Nicht zu ändern.
Wie Lenny5aces ganz richtig anmerkt, wird hier grundsätzlich über alles und jeden diskutiert, allermeistens ohne wirkliches Expertenwissen. Hat man lediglich vom intensiven Hinschauen eine schlichte Meinung und tut diese kund, gibt es dennoch eine Menge wirklicher Experten.
@rotund schwarz Schade um unsere schöne Diskussion. Wir beenden sie gütlich, weil auch Du offenbar hinter jedem User den eventuellen "Brandstifter" lauern siehst. Sollte ich Dich in irgendeiner Weise zu sarkastisch oder sonstwie angegangen sein, tut es mir leid.
Noch zwei Dinge: Isser tot, der Henscheid? Nee. Warum nicht? Weil er im zitierten Moment eben kein Kind mehr war, sondern ein erwachsener Mann, wahrscheinlich durch`s Erwachsenwerden den "kindlichen Zauber" hinter sich gelassen hat.
Und Dein Hinweis auf den Hosenbandorden zieht auch nicht, siehe oben. Es lag mir fern, den Übungsleiter zu kritisieren.
Halt, noch eins, und bitte nicht böse sein: Monotonität? Monotonie ist völlig ausreichend. Sorry, das mußte jetzt noch sein....
@ uua: Is ja gut ,-) , hab ja schon verstanden, dass du nicht brandstiften willst. Ich versteh’s nur halt einfach nicht, wie und warum du, nachdem du z.B. in den letzten Wochen oft so fein beobachtete Trainingskrümel veröffentlicht hast zu so einem Rundumschlag ausholst - ausgerechnet jetzt, wo ohnehin überall die Griddeler und Panikmacher und Fukel-raus-Rufer sich in ihrer Rolle gestärkt fühlen. Abber ich fang des langsam an zu verstehen – du hast dich neulich in irgendeinem Zusammenhang schon mal als heimlicher „Lederhut“ geoutet – diesen Hinweis hätte man ernster nehmen sollen
Monotonität gibt’s auf diese Art im Forum jedenfalls nicht.
Wg. Henscheid: Ja – er hat’s überlebt – und stattdessen dann die „Hymne an Bum Kun Cha“ geschrieben. Zauberhaft **gg
@Maggo: Das klingt sehr sachkundig – danke!
@ gereizt: Ich möchte net wissen, was sich in diesem Fred hier tun wird, falls – ich sage f-a-l-l-s – du nicht recht hast. Aber zum Glück werden wir das ja nie erfahren
Knueller schrieb: Wenn es sich einrichten lässt, überwinde ich mich und gehe ich nach dem ganzen Unistress im September mal ein Training beim SC Freiburg oder dem KSC beobachten und werde dann meine Endrücke schildern.
Bring' dann auch gleich mal den einen oder den anderen Trainer nach Frankfurt mit ... !
Auf Anregung von HeinzGründel (Hallo Uli!) habe ich das FSV-Training "gesichtet".
Ich bemühe mich, objektiv zu berichten. Trotzdem Achtung, ich muß manchmal Vergleiche zum Eintracht-Training ziehen -wie vielleicht bekannt, bin ich ein Kritiker dieser Trainingsarbeit. Ohne, und auch das habe ich oft genug betont, irgendeine Ahnung von Profifußball-Training zu haben. Deshalb war es mir wichtig, mir mindestens mal ein alternatives anzuschauen, um überhaupt mal einen Vergleich zu haben.
Der FSV hat montags oder dienstags trainingsfrei, je nachdem, ob sie zuvor ein Samstags -oder Sonntagsspiel hatten. Ansonsten wird jeden Tag zweimal trainiert, vormittags von 10-12Uhr, nachmittags von 15-17Uhr. Und zwar konsequent und pünktlich wie nach einem Stundenplan.
Ich hatte mich natürlich nicht auf der Website informiert und bin einfach letzten Dienstag um 10Uhr hingedackelt. Nix Schwarzblaues nirgendwo zu sehen. Ich entschließe mich, einige Minuten zu warten, vielleicht wird das hier ja nicht ganz so pünktlich gehandhabt. Plötzlich doch ein schwarzblauer Trainingsanzug aus einer Tür heraustretend: Ramon Berndroth. "Moin Herr Berndroth, ist heute kein Training?" Er in seinem sonoren Hessisch: "Naa, heut is träningsfrei. Morje widder, um 10 un um 3 !"
Also stand ich am Mittwoch 10Uhr pünktlich wieder auf der Matte -gerade um noch mitzubekommen, wie der schwarzblaue Spielertroß im Nieselregen an mir vorbeitrabend in den angrenzenden Schrebergärten verschwand. Verdammt, wieder nix zu sehen vom Training? Und wieder erscheint Berndroth einige Minuten später im Trainingsoutfit, im Gespräch mit jemandem. Wie er mich da so stehen sieht, macht er einen Schlenker auf mich zu, begrüßt mich per Handschlag (!): "Morsche. Sie wolle beim Träning zugucke?" Ich, noch völlig überrascht von seiner persönlichen Begrüßung: "Ja, wollte ich. Wo sind die Jungs denn hin?" - "Die sinn im Ostpark. Heut is Laufträning. Middem Ball abbeidde mer erst heut nachmiddach." - "Okay. Danke."
Ich also rüber in den Ostpark, sind ja nur ein paar hundert Meter. Dort ist die Mannschaft in drei Gruppen geteilt gelaufen, im Intervall, schneller, langsamer, mal kurze Sprints, dann wieder getrabt, unterbrochen von Dehn -und Stretchübungen. Anderthalb Stunden lang. Da sie auf der Großen Runde gelaufen sind, konnte ich nicht alle Wegstrecken einsehen, aber sie sind mindestens sechs Runden gelaufen. Eine Große Runde im Ostpark hat bestimmt zwei Kilometer.
Selber Tag, Mittwoch 15Uhr. Dauerregen. Trainingsleitung Thomas Oral. Zwei Stunden lang offenbar das Motto Kurzpaß/Flachpaß/one-touch. Es wird geübt in unterschiedlichen Leibchen-Formationen. Es sind in der Regel halbstündige Trainingsspiele. Hier ein Beispiel: Halbes Feld, zusätzlich durch Hütchen verschmälert. Neun Nichtleibchen gegen neun Orangeleibchen, die ballbesitzenden jeweils verstärkt durch zwei Gelbleibchen. "Freies Kombinationsspiel" nennt das Oral, mit "Bestrafung". Ziel ist es, den Ball mindestens zehn Kontakte lang in den eigenen Reihen zu halten. Der Trainer zählt laut mit. Ist das gelungen, müssen die unterlegenen zehn Liegestütze machen. Gelingen einer Mannschaft gar zwanzig ununterbrochene Kontakte, sind für die "Verlierer" zehn Liegestütze und zwanzig mal "Bauch" (sowas ähnliches wie Klappmesser) fällig. Durch diese "Strafen" entstand eine hochintensive Wettkampfatmosphäre, gespickt mit Ehrgeiz, Emotionen und Freude. Oder auch Schadenfreude, je nachdem, auf welcher Seite man stand. Und mit viel Spaß und Gelächter. Aber, durch Trainer Oral gesteuert, immer den eigentlichen Sinn der Übungseinheit einhaltend.
Und hier komme ich nicht umhin, einen ganz gravierenden Unterschied zum Eintracht-Training herauszustellen. Trainer Oral ist permanent mittendrin. Lautstark, ständig lobend, aber auch tadelnd und kritisierend. Trillerpfiff -Spielunterbrechung. "Männer, ich habe gesagt, es wird flach gespielt. Laßt gefälligst diese Golfbälle. Ich will sauber mit der Innenseite gespielte Kurzpässe sehen, druckvoll, der Ball hebt keinen Zentimeter vom Rasen ab, verstanden? Und weiter..." - "He, Amir, was sollen denn das für Liegestütze sein? Nimm den ***** runter! Hier, schau her, so sehen korrekte Liegestütze aus!" Und geht runter und demonstriert schnell mal zehn Liegestütze, wie er sie ausgeführt haben will. Er ist omnipräsent. Er sieht jedes Detail, jede Ungenauigkeit. Pickt sich sofort den oder die Spieler heraus, erklärt noch mal, wie er`s haben will und wie auf keinen Fall....und weiter. Nach exakt zwei Stunden ist Schluß. Die Spieler dampfen nur so. Applaudierend geht es in die Kabine.
Hier hat das Wort von der Trainingsarbeit seinen echten Sinn und Inhalt, geht es mir durch den Kopf.
Donnerstag morgen, 10Uhr. Auf dem Kunstrasenplatz liegen die Spieler in einem großen Kreis auf ihren Isomatten. Shit, denke ich, Gymnastik, langweilig zum Zuschauen, hoffentlich dauert das nicht so lange. Die Gymnastik wird geleitet von Physiotherapeut Wolfgang Uschek, ein Typ von Statur und Hessisch-Gebabbel wie der Kabarettist Urban Priol. Die anstehende Übung wird von ihm erklärt und veranschaulicht mit Hilfe des Mediums Manni Binz. An und mit ihm wird erklärt, wie die Bewegungsabläufe und die dazugehörige Atemtechnik auszuführen sind. "Verstanden? Simmer all fertisch? Dreißisch Seggunde wird die Übung gehalde, isch guck uff die Uhr....und Achdung....los geht`s! - Männä, isch will saubere Ausführung sehn, Alex, die Beine grad, Rumpf leischt gegrümmt...noch zwanzisch Seggunde, net verkrampfe, ausatme, saubä eiatme, keiner hört uff vor meim Kommando...isch habb die Uhr....uuuuund weg.....Sehr amüsant, der Mann, locker, dabei aber jederzeit Disziplin einfordernd. So ging das geschlagene anderthalb Stunden. Das ganze nannte sich Kraftgymnastik, nur im Liegen auf Bauch oder Rücken, gelenkeschonend. Und Trainer Oral....immer mittendrin im Kreis. Von Spieler zu Spieler gehend, da eine Korrektur der Körperhaltung, dort in die Hocke gehend und mit dem Spieler ein paar Worte wechselnd, da ein angedeuteter Tritt in einen Spielerhintern, dort wieder ein "Ja Dennis, so will ich das sehen", sich dann Sobotzik herausgreifend, um dem eine zehnminütige Sonderbehandlung zukommen zu lassen -so ging das permanent, ohne Punkt und ohne Komma, immer kritisch, tadelnd, lobend, flachsend- mir wurde beim bloßen Zusehen warm ums Herz. Er ist derart intensiv an jedem einzelnen seiner Spieler dran....sehr schön anzuschauen. Schlußpfiff. Applaus von der Spielerschar für Uschek.
Heute, Montag, 10Uhr. 25 Mann, eingeteilt in zwei Gruppen. Während die eine Gruppe Fußballtennis spielt, trainiert die andere Gruppe im Slalomstangen-Hürden-Trippel-Parcours. Alle fünfzehn Minuten Tausch der Gruppen. Zwei Stunden lang. Die Tennisspieler sind sich selbst überlassen, das Parcours-Training leitet Trainer Oral in seiner gewohnten Art. Immer wieder steckt er den Parcours um, erklärt, wie er welche Übung ausgeführt sehen möchte. Er greift ständig ein, rennt immer wieder selbst hindurch, demonstrierend, was das entscheidende an der jeweiligen Übung ist, was der Lerneffekt sein soll. Die jeweils Ausführenden beobachtet er genau, aber auch die gerade gelaufenen hat er im Auge. "Männer, nicht stehenbleiben, weiterlaufen, Bewegung, ich will konzentrierte Arbeit sehen - halt, stop ihr zwei, über die Hürden werden die Beine richtig und sauber hochgenommen, das Knie ist rechtwinklig gebeugt, nochmal das ganze...."
Während der gesamten Trainingseinheit standen Ramon Berndroth und Manfred Binz abseits auf dem Feld und diskutierten. Wie man an Händen und Füßen und den kurzen Laufbewegungen unschwer erkennen konnte, über Fußball. Ich muß mich immer wundern, was zwei so alte Haudegen sich noch über Fußball sagen könnten.... Und überhaupt merkwürdig, Ramon Bernroth. Als er vor einigen Wochen zum FSV stieß, hieß es, Oral wäre ab sofort Teamchef und Bernroth würde die tägliche Trainingsarbeit leiten. Davon habe ich bei vier kompletten Trainingsbesuchen nichts gesehen. So wie ich Oral "kennengelernt" habe, kann er wohl doch nicht loslassen und bleibt weiterhin hautnah an "seiner" Mannschaft dran. Er scheint mir einer von der ganz intensiven Sorte zu sein.
Und auch merkwürdig anzuschauen die Personalie Binz. Offiziell Assistenztrainer, macht er nichts weiter als Oral mit den Hütchen zu helfen, die verschossenen Trainingsbälle aus den angrenzenden Gebüschen herauszuklauben und den Vorturner bei der Gymnastik darzustellen. Ist fast mitleiderregend, wie er da so rumdabbelt -aber offenbar genügt ihm das. Die Hauptsache scheint ihm zu sein, daß er irgendwo auf `m Platz ist....egal, ob in Offenbach, beim FSV, oder sonstwo....
Damit will ich meinen Bericht mal enden lassen. Ich fasse nochmal kurz die zwei, drei wesentlichen Unterschiede zwischen SGE -und FSV-Training zusammen, so wie ich sie sehe:
1.) Die Eintracht trainiert 60 - 75 Minuten, oft nur einmal pro Tag. Das Training beinhaltet in der Regel einen Mix aus Aufwärm/Gymnastik/Parcours/Balltraining, also die diversen Elemente praktisch in fast jeder Einheit. Das bringt es mit sich, daß die Elemente meistens nur 20 - 30 Minuten stattfinden.
Der FSV trainiert in der Regel 2x2 Stunden am Tag, und dabei sozusagen "en bloc". Die 2-Stunden-Einheit hat ein Thema, und nur das wird trainiert
2.) Der Trainer Wie bekannt, beteiligt sich FF nicht am Training. Er beobachtet nur, Reutershahn ist der "executive". Dieser übergibt die Gymnastik an Fabacher, alles andere sagt er an und läßt ausführen. Fabacher kommentiert die Ausführung der Gymnastikübungen so gut wie garnicht, Reutershahn ist auch eher zurückhaltend mit Kommentaren -auf jeden und klaren Fall gegenüber Oral. Dessen Art und Weise habe ich oben versucht, rüberzubringen.
Selbstverständlich kann kann man hier tendenziell herauslesen, welche Art Trainingsarbeit und welche Trainerwesensart mir wesentlich besser gefällt. Ich bitte dennoch eine bestimmte Forums-Klientel davon Abstand zu nehmen, mir die üblichen "Schwimm-doch-rüber"-Ratschläge angedeihen zu lassen, nicht zuletzt, weil der Bornheimer Hang eh` "hippdebach" liegt.
Hingehen? Ja, in der Tat, diesen Trainer muß ich etwas intensiver als bisher beobachten. Er hat mich fasziniert. Mein gutes, altes Bauchgefühl rumort. Hinter vorgehaltener Hand wage ich sogar die Bemerkung, daß der Oral, so wie ich meinen Heribert Bruchhagen einschätze und liebe, mit diesem ein Kopp und ein ***** sein müßte. Zwei Fußballverrückte eben.
Vielen Dank für Deine Ausführungen. Höchst interessant, mal einen Eindruck eines anderen Trainers zu erhalten. Aber wie soll man das bewerten? Ist das Training von FF zu altmodisch und auch zu wenig? Obwohl man ja Reutershahn ja durchaus zugute halten muss, dass er als ein an Neuerungen interessierter gilt.
Ich bin ja eh der Meinung, dass die Herren sich durchaus mehr - von 9 bis 5 oder so - gemeinsam auf dem Gelände aufhalten sollten. 1 mal Training am Tag erscheint mir etwas wenig, vor allem, wenn man in den Spielen sieht, dass es Defizite in diesem und jenem gibt.
Ein unheimlich intensiver Bericht, danke dafür. Dennoch bleibt die Frage der Vergleichbarkeit. Wäre das Eintracht-Training mit Oral genauso und wenn, hätte dies Einfluß auf das Spiel und die Punkte. Umgekehrt, hätte FF mit seiner Methodik (Hintergrundbeobachtung, während AR das Training leitet) und den taktischen Vorgaben mit einer FSV-Mannschaft mehr rausgeholt als 2 Punkte nach 3 Spielen in Liga2?
Ganz herzlichen Dank, lieber UAA, für diesen ausführlichen Bericht. Zu gerne würde ich mal einen Kommentar unseres Trainergespanns dazu hören. Ich habe als ehemaliger Kicker die intensive Trainingseinheit bevorzugt (ja, wirklich) und kann mich mit den 60 bis 70 Minuten unserer Profis auch nicht recht anfreunden.
Ein ganz ausgezeichneter, lebendiger Bericht, danke! Sehr interessant, dank des Einsatzes von uaa und WiB Vergleichsmöglichkeit in Sachen Trainingsstruktur zu bekommen.
Die Bewertung fällt mir zugegebenermaßen dennoch schwer. Das durchaus sympathisch rüberkommende Engagement von Oral, die Distanz von FF - hat sicherlich beides was für sich. Zu berücksichtigen wären sicher auch die doch etwas unterschiedlichen Anforderungen in Liga 1 und 2.
Denoch, wie gesagt: interessant und konstruktiv, solche Berichte.
adlerkadabra schrieb: Zu berücksichtigen wären sicher auch die doch etwas unterschiedlichen Anforderungen in Liga 1 und 2.
aber wurde bei uns in Liga 2 nicht auch ähnlich trainiert wie aktuell in Liga 1?
Kann ich leider nicht beantworten. Ist aber eine interessante Frage, deren Beantwortung aufschlussreich wäre hinsichtlich der Feinjustierung des Trainings.
Ich habe mir nicht alles durchgelesen, aber die Spieler trainieren nicht nur auf dem Platz, sondern auch im Kraftraum, Laufband, Fahrrad usw, also alles was wir nicht sehen können, dann kommt dazu die Massage, Untersuchungen usw., alles in Allem denke ich, ist die Zeit schon ausgefüllt mit all den schönen Dingen die einen Spieler fit machen. Dann Mannschaftsbesprechungen, gemeinsames Essen mit Sicherheit, Analysen von Spielen, Analysebesprechung des Gegners, Einstellung auf den Gegner und dann ist mal irgendwann Feierabend.
Ich stelle mir da jedenfalls so vor oder war mal jemand wirklich über eine Woche jeden Tag von 10 Uhr bis 16-17 Uhr vor Ort?
Ausserdem man könnte auch mal fragen wie der Alltag aussieht, ich denke nicht das dies ein großes Geheimnis sein wird und dann wissen wir es alle, können uns ob des Mangels an Training einer BL Mannschaft aufregen und kritisieren oder aber entspannt zurücklegen.
Also wer macht das mal für alle hier, bin leider zu weit weg, als das ich mal eine Frage an FF oder den Trainerstab stellen könnte.
Auf jeden Fall gehoere se 8 Stunne einkaserniert und die solle meinetwege Premiereleague Tapes bis zum abwinke gucke, aber net nach 2 Stunne nach Haus renne un Playstation zocke.
Tatsache ist jedenfalls, wenn Fabian Hambüchen so trainieren würde wie ein (Profi-)Fußballer würde er nicht mal ansatzweise eine Riesenfelge hinbekommen. Und einen Muskelfaserriss bekommt der auch nicht so schnell, trotz Riesen-Trainingspensum (und Ausbildung). Der Show- und Eventeffekt im Fußball tritt seit vielen Jahren mehr und mehr in den Hintergrund, da muß man sich wohl mit abfinden. Wenn man sieht, wie im Spiel massenhaft einfachste Bälle verspringen, kommt einem schon mal der Gedanke, ob das mit dem Training alles richtig läuft.
Du hast die Qualifikationswettbewerbe vergessen, sowie auch einige regionale Wettbewerbe und die Weltmeisterschaften die glaube ich jährlich statt finden.
Das wird ja immer krasser. Ausgehend von einer zunächst noch einigermaßen sachlichen Diskussion sind wir jetzt (nach dem Motto: "ich hab zwar nix gegen den Trainer, aber...") beim Trainer-Bashing gelandet: Erst hast du dich nur gewundert. Dann hast du gesagt, dass du zwar keine Ahnung hast, dir das Training aber merkwürdig vorkommt. Und jetzt sprichst du - immer noch mit dem Hinweis darauf, dass du eigentlich kein Experte bist - von "Bewegungstherapie" damit die Spieler nicht einrosten?????? Eieieieiei - tut mir leid, abber so gehts werklisch net!
Nix für ungut, aber das is doch Quatsch! Es gibt überhaupt keinen Grund sauer zu sein, also reg dich bitte mal wieder ab!
Bisher lief die Diskussion doch recht zivilisiert und keiner (den ich ernst nehme) hat einen "Wir haben 2 Spiele verloren, unsere Trainer sind Pfeifen" - Anfall bekommen!
Ich sehe eigentlich nur einige User, die oft sogar selbst eingestehen, dass sie keinen geeigneten Vergleich haben und sich über die Trainingsmethoden austauschen. Und anscheinend geht es ja vielen Kiebitzen so, dass sie erst mal überrascht sind, wie da trainiert wird.
Klar sind wir alle (oder fast alle) keine ausgebildeten Trainingswissenschaftler. Wir sind auch keine Trainer und unterhalten uns über Aufstellungen, keine Journalisten und unterhalten uns über Zeitungsartikel, keine Sportmediziener und unterhalten uns über Verletzungen (und das nicht immer im besten Ton), sind keine Manager und unterhalten uns über Transfers....................................
so what? Reg dich ab. Bisher hat der Thread doch einigermaßen funktioniert!
...danke, dem ist nichts hinzuzufügen!
...und ganz ehrlich sind diese Diskussionen doch immer wieder das Salz in der Suppe
Gruß Hutzel
Tag nach dem Spiel (SO/MO): aktive Regeneration (z.B. Auslaufen)
Tag 2(MO/DI): Kraft / Schnelligkeit
Tag 3 (DI/MI): matchnahe Belastung, z.B. Testspiel
Tag 4 / 5 (DO und FR): leichtes Technik und Taktiktraining
Tag 6: Spiel
Und was ich bisher gelesen habe, sieht der Trainingsplan immer ziemlich genau so aus.
Sicher betreibt man bei 1 oder 2 lockeren 70min-Trainingseinheiten kein Übertraining aber da werden sicherlich noch einige nicht öffentliche Trainings, Krafttraining, der ein oder andere Waldlauf, jedes Wochenende ein 90min Spiel dazukommen und dann wirds ratz fatz ziehmlich eng mit der regeneration.
Ich will damit nur sagen das es dem Zuschauer sicherlich nicht möglich ist sich da ein Bild von zu machen und sich ein fundamentales Urteil zu bilden, das können unsere Trainer besser.
Mal abgesehen davon ist das Training eines Schwimmer eher nicht mit dem eines Fussballers zu vergleichen.
Jetzt könnten wir vergleichen wie der Klinsi mit seinen Buddhas und seinem riesigen Trainerteam trainiert, wie es der FSV macht oder die Fohlen (über die Ziegenböcke äh -mönche habe ich auch was gefunden, liest sich genauso wie bei uns...).
Bringt alles nix, jeder Trainer legt andere Schwerpunkte, babbelt ein wenig anders, trainiert mehr oder weniger. Die Erfolgsstory, dass doppelt solange Training = doppelt soviel Erfolg ist, finden wir nicht (auch nicht bei Wobbel-Felix, der hat halt 60 Mio. und wir nicht).
Nur die Punkte zählen. Und morgen holen wir 3, egal wie FF/AR aus unserer Sicht trainieren!
Hat man eine Meinung zu Trainingsmethoden, balanciert man ab Abgrund, weil man ja völlig offensichtlich das Trainerteam kritisiert. Klar, ein Zusammenhang besteht. War nicht im geringsten meine Intention. Habe ich hinreichend betont, wird aber nicht akzeptiert. Nicht zu ändern.
Wie Lenny5aces ganz richtig anmerkt, wird hier grundsätzlich über alles und jeden diskutiert, allermeistens ohne wirkliches Expertenwissen.
Hat man lediglich vom intensiven Hinschauen eine schlichte Meinung und tut diese kund, gibt es dennoch eine Menge wirklicher Experten.
@rotund schwarz
Schade um unsere schöne Diskussion. Wir beenden sie gütlich, weil auch Du offenbar hinter jedem User den eventuellen "Brandstifter" lauern siehst.
Sollte ich Dich in irgendeiner Weise zu sarkastisch oder sonstwie angegangen sein, tut es mir leid.
Noch zwei Dinge: Isser tot, der Henscheid? Nee. Warum nicht? Weil er im zitierten Moment eben kein Kind mehr war, sondern ein erwachsener Mann, wahrscheinlich durch`s Erwachsenwerden den "kindlichen Zauber" hinter sich gelassen hat.
Und Dein Hinweis auf den Hosenbandorden zieht auch nicht, siehe oben.
Es lag mir fern, den Übungsleiter zu kritisieren.
Halt, noch eins, und bitte nicht böse sein: Monotonität? Monotonie ist völlig ausreichend. Sorry, das mußte jetzt noch sein....
uaa
Monotonität gibt’s auf diese Art im Forum jedenfalls nicht.
Wg. Henscheid: Ja – er hat’s überlebt – und stattdessen dann die „Hymne an Bum Kun Cha“ geschrieben. Zauberhaft **gg
@Maggo: Das klingt sehr sachkundig – danke!
@ gereizt: Ich möchte net wissen, was sich in diesem Fred hier tun wird, falls – ich sage f-a-l-l-s – du nicht recht hast. Aber zum Glück werden wir das ja nie erfahren
Bring' dann auch gleich mal den einen oder den anderen Trainer nach Frankfurt mit ... !
Ich bemühe mich, objektiv zu berichten. Trotzdem Achtung, ich muß manchmal Vergleiche zum Eintracht-Training ziehen -wie vielleicht bekannt, bin ich ein Kritiker dieser Trainingsarbeit. Ohne, und auch das habe ich oft genug betont, irgendeine Ahnung von Profifußball-Training zu haben.
Deshalb war es mir wichtig, mir mindestens mal ein alternatives anzuschauen, um überhaupt mal einen Vergleich zu haben.
Der FSV hat montags oder dienstags trainingsfrei, je nachdem, ob sie zuvor ein Samstags -oder Sonntagsspiel hatten. Ansonsten wird jeden Tag zweimal trainiert, vormittags von 10-12Uhr, nachmittags von 15-17Uhr. Und zwar konsequent und pünktlich wie nach einem Stundenplan.
Ich hatte mich natürlich nicht auf der Website informiert und bin einfach letzten Dienstag um 10Uhr hingedackelt. Nix Schwarzblaues nirgendwo zu sehen. Ich entschließe mich, einige Minuten zu warten, vielleicht wird das hier ja nicht ganz so pünktlich gehandhabt. Plötzlich doch ein schwarzblauer Trainingsanzug aus einer Tür heraustretend: Ramon Berndroth. "Moin Herr Berndroth, ist heute kein Training?" Er in seinem sonoren Hessisch: "Naa, heut is träningsfrei. Morje widder, um 10 un um 3 !"
Also stand ich am Mittwoch 10Uhr pünktlich wieder auf der Matte -gerade um noch mitzubekommen, wie der schwarzblaue Spielertroß im Nieselregen an mir vorbeitrabend in den angrenzenden Schrebergärten verschwand. Verdammt, wieder nix zu sehen vom Training? Und wieder erscheint Berndroth einige Minuten später im Trainingsoutfit, im Gespräch mit jemandem. Wie er mich da so stehen sieht, macht er einen Schlenker auf mich zu, begrüßt mich per Handschlag (!): "Morsche. Sie wolle beim Träning zugucke?" Ich, noch völlig überrascht von seiner persönlichen Begrüßung: "Ja, wollte ich. Wo sind die Jungs denn hin?" - "Die sinn im Ostpark. Heut is Laufträning. Middem Ball abbeidde mer erst heut nachmiddach." - "Okay. Danke."
Ich also rüber in den Ostpark, sind ja nur ein paar hundert Meter. Dort ist die Mannschaft in drei Gruppen geteilt gelaufen, im Intervall, schneller, langsamer, mal kurze Sprints, dann wieder getrabt, unterbrochen von Dehn -und Stretchübungen. Anderthalb Stunden lang. Da sie auf der Großen Runde gelaufen sind, konnte ich nicht alle Wegstrecken einsehen, aber sie sind mindestens sechs Runden gelaufen. Eine Große Runde im Ostpark hat bestimmt zwei Kilometer.
Selber Tag, Mittwoch 15Uhr. Dauerregen. Trainingsleitung Thomas Oral.
Zwei Stunden lang offenbar das Motto Kurzpaß/Flachpaß/one-touch. Es wird geübt in unterschiedlichen Leibchen-Formationen. Es sind in der Regel halbstündige Trainingsspiele. Hier ein Beispiel: Halbes Feld, zusätzlich durch Hütchen verschmälert. Neun Nichtleibchen gegen neun Orangeleibchen, die ballbesitzenden jeweils verstärkt durch zwei Gelbleibchen. "Freies Kombinationsspiel" nennt das Oral, mit "Bestrafung". Ziel ist es, den Ball mindestens zehn Kontakte lang in den eigenen Reihen zu halten. Der Trainer zählt laut mit. Ist das gelungen, müssen die unterlegenen zehn Liegestütze machen. Gelingen einer Mannschaft gar zwanzig ununterbrochene Kontakte, sind für die "Verlierer" zehn Liegestütze und zwanzig mal "Bauch" (sowas ähnliches wie Klappmesser)
fällig. Durch diese "Strafen" entstand eine hochintensive Wettkampfatmosphäre, gespickt mit Ehrgeiz, Emotionen und Freude. Oder auch Schadenfreude, je nachdem, auf welcher Seite man stand. Und mit viel Spaß und Gelächter. Aber, durch Trainer Oral gesteuert, immer den eigentlichen Sinn der Übungseinheit einhaltend.
Und hier komme ich nicht umhin, einen ganz gravierenden Unterschied zum Eintracht-Training herauszustellen. Trainer Oral ist permanent mittendrin. Lautstark, ständig lobend, aber auch tadelnd und kritisierend. Trillerpfiff -Spielunterbrechung. "Männer, ich habe gesagt, es wird flach gespielt. Laßt gefälligst diese Golfbälle. Ich will sauber mit der Innenseite gespielte Kurzpässe sehen, druckvoll, der Ball hebt keinen Zentimeter vom Rasen ab, verstanden? Und weiter..." - "He, Amir, was sollen denn das für Liegestütze sein? Nimm den ***** runter! Hier, schau her, so sehen korrekte Liegestütze aus!" Und geht runter und demonstriert schnell mal zehn Liegestütze, wie er sie ausgeführt haben will. Er ist omnipräsent. Er sieht jedes Detail, jede Ungenauigkeit. Pickt sich sofort den oder die Spieler heraus, erklärt noch mal, wie er`s haben will und wie auf keinen Fall....und weiter.
Nach exakt zwei Stunden ist Schluß. Die Spieler dampfen nur so. Applaudierend geht es in die Kabine.
Hier hat das Wort von der Trainingsarbeit seinen echten Sinn und Inhalt, geht es mir durch den Kopf.
Donnerstag morgen, 10Uhr.
Auf dem Kunstrasenplatz liegen die Spieler in einem großen Kreis auf ihren Isomatten. Shit, denke ich, Gymnastik, langweilig zum Zuschauen, hoffentlich dauert das nicht so lange.
Die Gymnastik wird geleitet von Physiotherapeut Wolfgang Uschek, ein Typ von Statur und Hessisch-Gebabbel wie der Kabarettist Urban Priol. Die anstehende Übung wird von ihm erklärt und veranschaulicht mit Hilfe des Mediums Manni Binz. An und mit ihm wird erklärt, wie die Bewegungsabläufe und die dazugehörige Atemtechnik auszuführen sind. "Verstanden? Simmer all fertisch? Dreißisch Seggunde wird die Übung gehalde, isch guck uff die Uhr....und Achdung....los geht`s! - Männä, isch will saubere Ausführung sehn, Alex, die Beine grad, Rumpf leischt gegrümmt...noch zwanzisch Seggunde, net verkrampfe, ausatme, saubä eiatme, keiner hört uff vor meim Kommando...isch habb die Uhr....uuuuund weg.....Sehr amüsant, der Mann, locker, dabei aber jederzeit Disziplin einfordernd.
So ging das geschlagene anderthalb Stunden. Das ganze nannte sich Kraftgymnastik, nur im Liegen auf Bauch oder Rücken, gelenkeschonend. Und Trainer Oral....immer mittendrin im Kreis. Von Spieler zu Spieler gehend, da eine Korrektur der Körperhaltung, dort in die Hocke gehend und mit dem Spieler ein paar Worte wechselnd, da ein angedeuteter Tritt in einen Spielerhintern, dort wieder ein "Ja Dennis, so will ich das sehen", sich dann Sobotzik herausgreifend, um dem eine zehnminütige Sonderbehandlung zukommen zu lassen -so ging das permanent, ohne Punkt und ohne Komma, immer kritisch, tadelnd, lobend, flachsend- mir wurde beim bloßen Zusehen warm ums Herz. Er ist derart intensiv an jedem einzelnen seiner Spieler dran....sehr schön anzuschauen.
Schlußpfiff. Applaus von der Spielerschar für Uschek.
Heute, Montag, 10Uhr.
25 Mann, eingeteilt in zwei Gruppen. Während die eine Gruppe Fußballtennis spielt, trainiert die andere Gruppe im Slalomstangen-Hürden-Trippel-Parcours. Alle fünfzehn Minuten Tausch der Gruppen. Zwei Stunden lang. Die Tennisspieler sind sich selbst überlassen, das Parcours-Training leitet Trainer Oral in seiner gewohnten Art. Immer wieder steckt er den Parcours um, erklärt, wie er welche Übung ausgeführt sehen möchte. Er greift ständig ein, rennt immer wieder selbst hindurch, demonstrierend, was das entscheidende an der jeweiligen Übung ist, was der Lerneffekt sein soll. Die jeweils Ausführenden beobachtet er genau, aber auch die gerade gelaufenen hat er im Auge. "Männer, nicht stehenbleiben, weiterlaufen, Bewegung, ich will konzentrierte Arbeit sehen - halt, stop ihr zwei, über die Hürden werden die Beine richtig und sauber hochgenommen, das Knie ist rechtwinklig gebeugt, nochmal das ganze...."
Während der gesamten Trainingseinheit standen Ramon Berndroth und Manfred Binz abseits auf dem Feld und diskutierten. Wie man an Händen und Füßen und den kurzen Laufbewegungen unschwer erkennen konnte, über Fußball. Ich muß mich immer wundern, was zwei so alte Haudegen sich noch über Fußball sagen könnten....
Und überhaupt merkwürdig, Ramon Bernroth. Als er vor einigen Wochen zum FSV stieß, hieß es, Oral wäre ab sofort Teamchef und Bernroth würde die tägliche Trainingsarbeit leiten. Davon habe ich bei vier kompletten Trainingsbesuchen nichts gesehen. So wie ich Oral "kennengelernt" habe, kann er wohl doch nicht loslassen und bleibt weiterhin hautnah an "seiner" Mannschaft dran. Er scheint mir einer von der ganz intensiven Sorte zu sein.
Und auch merkwürdig anzuschauen die Personalie Binz. Offiziell Assistenztrainer, macht er nichts weiter als Oral mit den Hütchen zu helfen, die verschossenen Trainingsbälle aus den angrenzenden Gebüschen herauszuklauben und den Vorturner bei der Gymnastik darzustellen. Ist fast mitleiderregend, wie er da so rumdabbelt -aber offenbar genügt ihm das. Die Hauptsache scheint ihm zu sein, daß er irgendwo auf `m Platz ist....egal, ob in Offenbach, beim FSV, oder sonstwo....
Damit will ich meinen Bericht mal enden lassen. Ich fasse nochmal kurz die zwei, drei wesentlichen Unterschiede zwischen SGE -und FSV-Training zusammen, so wie ich sie sehe:
1.) Die Eintracht trainiert 60 - 75 Minuten, oft nur einmal pro Tag. Das Training beinhaltet in der Regel einen Mix
aus Aufwärm/Gymnastik/Parcours/Balltraining, also die diversen Elemente praktisch in fast jeder Einheit. Das
bringt es mit sich, daß die Elemente meistens nur 20 - 30 Minuten stattfinden.
Der FSV trainiert in der Regel 2x2 Stunden am Tag, und dabei sozusagen "en bloc". Die 2-Stunden-Einheit hat
ein Thema, und nur das wird trainiert
2.) Der Trainer
Wie bekannt, beteiligt sich FF nicht am Training. Er beobachtet nur, Reutershahn ist der "executive". Dieser
übergibt die Gymnastik an Fabacher, alles andere sagt er an und läßt ausführen. Fabacher kommentiert die
Ausführung der Gymnastikübungen so gut wie garnicht, Reutershahn ist auch eher zurückhaltend mit
Kommentaren -auf jeden und klaren Fall gegenüber Oral. Dessen Art und Weise habe ich oben versucht,
rüberzubringen.
Selbstverständlich kann kann man hier tendenziell herauslesen, welche Art Trainingsarbeit und welche Trainerwesensart mir wesentlich besser gefällt. Ich bitte dennoch eine bestimmte Forums-Klientel davon Abstand zu nehmen, mir die üblichen "Schwimm-doch-rüber"-Ratschläge angedeihen zu lassen, nicht zuletzt, weil der Bornheimer Hang eh` "hippdebach" liegt.
Hingehen? Ja, in der Tat, diesen Trainer muß ich etwas intensiver als bisher beobachten. Er hat mich fasziniert. Mein gutes, altes Bauchgefühl rumort.
Hinter vorgehaltener Hand wage ich sogar die Bemerkung, daß der Oral, so wie ich meinen Heribert Bruchhagen einschätze und liebe, mit diesem ein Kopp und ein ***** sein müßte. Zwei Fußballverrückte eben.
uaa
Ich bin ja eh der Meinung, dass die Herren sich durchaus mehr - von 9 bis 5 oder so - gemeinsam auf dem Gelände aufhalten sollten. 1 mal Training am Tag erscheint mir etwas wenig, vor allem, wenn man in den Spielen sieht, dass es Defizite in diesem und jenem gibt.
Ist also FF ein Trainerauslaufmodell?
Tim
Die Bewertung fällt mir zugegebenermaßen dennoch schwer. Das durchaus sympathisch rüberkommende Engagement von Oral, die Distanz von FF - hat sicherlich beides was für sich. Zu berücksichtigen wären sicher auch die doch etwas unterschiedlichen Anforderungen in Liga 1 und 2.
Denoch, wie gesagt: interessant und konstruktiv, solche Berichte.
aber wurde bei uns in Liga 2 nicht auch ähnlich trainiert wie aktuell in Liga 1?
Kann ich leider nicht beantworten. Ist aber eine interessante Frage, deren Beantwortung aufschlussreich wäre hinsichtlich der Feinjustierung des Trainings.
Dann Mannschaftsbesprechungen, gemeinsames Essen mit Sicherheit, Analysen von Spielen, Analysebesprechung des Gegners, Einstellung auf den Gegner und dann ist mal irgendwann Feierabend.
Ich stelle mir da jedenfalls so vor oder war mal jemand wirklich über eine Woche jeden Tag von 10 Uhr bis 16-17 Uhr vor Ort?
Ausserdem man könnte auch mal fragen wie der Alltag aussieht, ich denke nicht das dies ein großes Geheimnis sein wird und dann wissen wir es alle, können uns ob des Mangels an Training einer BL Mannschaft aufregen und kritisieren oder aber entspannt zurücklegen.
Also wer macht das mal für alle hier, bin leider zu weit weg, als das ich mal eine Frage an FF oder den Trainerstab stellen könnte.
Und einen Muskelfaserriss bekommt der auch nicht so schnell, trotz Riesen-Trainingspensum (und Ausbildung).
Der Show- und Eventeffekt im Fußball tritt seit vielen Jahren mehr und mehr in den Hintergrund, da muß man sich wohl mit abfinden. Wenn man sieht, wie im Spiel massenhaft einfachste Bälle verspringen, kommt einem schon mal der Gedanke, ob das mit dem Training alles richtig läuft.