"Es konnte nachgewiesen werden, daß die meisten spätlateinischen (dama), alt- (dam, dama, tam) und mittelhochdeutschen sowie europäischen (dofdama, doe, daa, danel) Namen des Damhirsches auf den indogermanischen und persischen Begriff dama-s/dam=zahm/gebändigt/Haustier zurückzuführen sind und als Fremd- oder Lehnwort Eingang in die Sprachen fanden. Die im 18. und 19. Jahrhundert verwendeten Worte wie Than-, Tann-, Dannen-, Damen-, Dänenhirsch sind Verballhornungen des Lateinischen."
"Zahm" übrigens daher, weil man schon sehr früh diese Gattung quasi als Frischfleischreserve in Parks gehalten hat.
@Beverungen: sorry für den kleinen Exkurs off topic.
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In dem Artikel fehlt leider eine Quellenangabe für den Nachweis der Wortherkunft. In der 24. Auflage von 2002 von Kluges etymologischem Wörterbuch der deutschen Sprache heißt es jedenfalls: ... ein verdeutlichendes Kompositum zu mhd. tame, tam n., ahd. tamo (seit dem 8. Jh.), ... Dies ist entlehnt aus l. dama, damma f., einer allgemeinen Bezeichnung für rehartige Tiere (auch Antilopen usw.). Im folgenden wird auch eine Entlehnung des lateinischen Wortes aus den Keltischen nicht ausgeschlossen, die Entlehnung aus afrikanischen Sprachen sei denkbar, jedoch nicht ausreichend gesichert.
Wurde da etwa versucht, bereits fünf Jahre früher durch bloße Behauptung Tatsachen zu schaffen. Ist es gar Jägerlatein?
Urteilt selbst......
Ich werde die Zeitschrift wohl in der Deutschen Bibliothek einsehen müssen, um für Klarheit zu sorgen.
Ich lass mal die ganzen verdienten Komplimente weg und nehme nur kurz Stellung zu Schmitt.
Er ist ein Character, der als wahrer Gewinner auch aus der Niederlage hervor geht/ging. Es gibt eben Menschen für die zählt nur der letzte und endgültige Sieg und es gibt jene die niemals den ganz grossen Jackpot ziehen und trotzdem stets Sieger sind.
Ach , wie schön, Beve, du bist auch ein guter Schreiberling. ,-) Dafür verdienst du dir diesen hier:
Leider konnte ich gestern aus familiären Gründen nicht im Museum sein, aber dafür wurde ich eben dorthin entführt und das fast umsonst, nur den Hirsch habe ich vermisst.
Beve schrieb: ... und ich fühle mich fremd im eigenen Stadion – ein Zustand, der sich immer häufiger breit macht.
Das ging mir letzte Woche auch ohne Madonna-Konzert genau so... Ein Blick auf´s Stadion von vorne reichte da vollkommen. Oben prangte ARENA + davor wehten die Fahnen des FSV. Ganz gruselig....
Im Gegensatz zu dieser wieder mal toll geschriebenen Geschichte..
Gefällt mir persönlich um einiges besser als die neulich unter Psyeudonym geschriebenen. Aber ich bin ja auch nur ich..
Internet-Team schrieb: So gut geschrieben, durch diesen Text fühle ich mich, als wäre ich dabeigewesen. Jedes mal wieder staune ich über dieses Schreibtalent.
Alex
So siehts aus, es wird mal Zeit, daß ich an einem dieser inzwischen legendären Abenden teilnehme.
War das nicht aber Jürgen-Dieter Rehhahn, der diese Reportage gemacht hat und nicht Joachim Böttger?
zunächst einmal vielen dank für eure freundlichen kommentare.
069er schrieb:
Oder doch einfach nur ein Tippfehler??
so grausam schlicht kann die wahrheit sein.
und mindestens ein weiterer fehler hat sich eingeschlichen. die geschichte mit dem terracotta-spatz stand entgegen meiner äußerungen nicht in matze und öris buch das rostock-trauma, es könnte jedoch in einer älteren fan geht vor ausgabe stehen.
da ich ja der Alesia-Fraktion angehöre, es gibt Tage in meinem Leben, die habe ich einfach nicht erlebt, kenn ich nicht, weiß ich nicht, bin ich nicht hingegangen.
Es war ein Genuß das hier zu lesen, und das ist alles was ich davon wissen will.
Aber ich weiß nicht, wo Alesia liegt. Ich kenne kein Alesia.
Es muss Aleschia heißen
Tja, mir fährt auch noch ein Stich ins Herz, wenn ich an den verhängnisvollen Tag im Mai 92 denke. War auf dem Paulsplatz und saß auf dem Baum. Ich bin auch der Meinung, dass hier einer der größten Skandale der deutschen Fußballgeschichte ans Tageslicht käme, würde man investigativen Journalismus betreiben. Klar hätte unsere Eintracht die Meisterschaft schon früher klar machen können, aber es gab einige sehr merkwürdige Geschichten in dieser Zeit. Ein Freund von mir hat damals in dem Hotel gearbeitet, in dem die Schiedsrichter, die samstags in Frankfurt gepfiffen haben, abgestiegen sind. Einer von ihnen sagte in einem unbedachten Moment: "Eintracht Frankfurt wird nicht Deutscher Meister. Dafür sorgen wir." Nun, das haben sie ja dann auch geschafft. Es geht dabei nicht nur um den klarsten Elfmeter der Fußballgeschichte in Rostock (eine sehr plumpe Ausrede des Herrn Berg, er habe das "nicht gesehen"), sondern (beispielsweise) auch um eine Szene im Heimspiel gegen Stuttgart. Auch da wurde Weber klar im Strafraum gelegt, der Pfiff blieb aus - Endstand 1:1. Auch die Dortmunder wurden schwer betrogen gegen den VFB - in ihrem Auswärtsspiel in Stuttgart erzielte der BVB kurz vor der Pause ein klares Tor, das nicht gegeben wurde - im Gegenzug der VFB ein irreguläres, das gegeben wurde, statt 1:2 also 2:1 zur Halbzeit. Die Stuttgarter haben das Spiel gewonnen. Auch am letzten Spieltag in Leverkusen bekam der VFB einen mehr als fragwürdigen Elfer zugesprochen. Dann die Geschichte mit der Meisterschale... und die Macht von MV... Schade, dass sich hier niemand mal die Mühe gemacht hat, ernsthaft zu recherchieren. Das ging definitv nicht mit rechten Dingen zu. Aber gut, lassen wir die Geschichte lieber im Grab und erinnern uns des zauberhaften Fußballs, der damals im Waldstadion zelebriert wurde. Seither kann ich jedenfalls den VFB absolut nicht mehr ausstehen und das wird sich auch nie mehr ändern. Umso schlimmer die letzten beiden Klatschen zu Hause. Naja, nach dem Gesetz der Serie gewinnen wir 2011/2012 dann 5:4. Danke auch für den sehr schönen Bericht!
16. Mai 1992 Der Tag, an dem Eintracht Frankfurt die schon sicher geglaubte Deutsche Meisterschaft verlor
Es gibt ein paar, die haben Rostock in guter Erinnerung: Ein kleiner Kreis, der immer dabei ist, der zum so genannten "Umfeld" gehört. Journalisten etwa oder Gönner oder Wichtigtuer. Einer dieser Menschen aus dem Umfeld war Wolfgang Steubing, an der Börse reich gewordener Eintracht-Anhänger, und der packte, kaum war die Meisterschaft perdu, im Grand-Hotel in Graal-Müritz in seine Brusttasche und förderte ein Bündel von etwa 20 Tausendmark-Scheinen zu Tage. "Die wollte ich eigentlich der Mannschaft geben", sagte er und warf die Scheine in die Luft, "jetzt könnt ihr sie haben." Viele haben nach den Scheinen gegriffen, auch Rolf Töpperwien, der ZDF-Reporter. "Ich wäre der Einzige gewesen, der sich nicht gebückt hätte", sagt er, zehn Jahre danach.
Doch die meisten haben an diesen 16. Mai 1992 andere Erinnerungen. Keine guten. An diesem 16. Mai, als Eintracht Frankfurt "den Titel um einen Millimeter verpasste" (Dragoslav Stepanovic), als "wir die Meisterschaft verkackt haben" (Axel Kruse), ist im Ostseestadion zu Rostock Geschichte geschrieben worden: Dies Datum ist untrennbar mit Eintracht Frankfurt verbunden. An diesem 16. Mai ist nicht nur der Traum jäh zerplatzt, mit "Fußball 2000" Deutscher Meister zu werden: Seit damals, sagt Bernd Hölzenbein, seinerzeit Vizepräsident, "ging es langsam mit dem Verein bergab." Von diesem Schlag, so glaubt der "Holz", hat sich der Verein, trotz der nächsten kurzfristigen Erfolge, nie wirklich erholt.
Einer wie Bernd Hölzenbein muss das wissen: Er litt und bangte und zitterte um seinen Verein, er trickste, machte und tat, aber im Grunde seines Herzens stand er immer auf der Seite der Spieler. Er dachte so wie sie, er fühlte so wie sie, und deswegen fühlte er sehr genau, was in ihnen vorgehen musste in diesem Moment, als Schiedsrichter Alfons Berg aus Konz an jenem berühmt gewordenen Samstag vor zehn Jahren dreimal in sein Pfeifchen blies. Es ging ihm ja genauso: dieser brennende Schmerz, diese Gefühl, nichts mehr wieder gut machen zu können, "man ist so hilflos". In so einem Moment fängt man an zu weinen. Doch Bernd Hölzenbein versagte sich die Tränen, "ich hatte mich ganz gut unter Kontrolle", sagt er heute. Er fand, es passte nicht, "rumzuheulen".
Andererseits hätte Hölzenbein auch nie so schnell was Vernünftiges in die Kamera sagen können wie etwa Trainer Dragoslav Stepanovic. "Fünf Sekunden nach Abpfiff", so weiß es ZDF-Mann Töpperwien heute noch genau, hatte er den "Stepi" vorm Mikro gehabt, "sensationell, wie der sich da verhalten hat." Keine Silbe habe der kauzige Serbe an den Schiedsrichter verschwendet, der der Eintracht in der 76. Minute beim Stand von 1:1 einen "glasklaren Elfmeter" (Ralf Falkenmayer) verwehrt hatte. Stefan Böger, der Rostocker Verteidiger und Schütze zum dann alles entscheidenden 2:1, hatte den einschussbereiten Ralf Weber drei, vier Meter vor dem Tor für alle Welt sichtbar "brutal umgehackt" (Axel Kruse): Nur Alfons Berg hatte kein Foul gesehen: erst später, nach Ansicht der Fernsehbilder, hatte er einräumen müssen, "falsch gelegen zu haben". (Siehe Interview). Es gab keinen Elfmeter, keine Meisterschaft, kein Happy-End. Statt dessen war das "Trauma von Rostock" geboren. Und Stepanovic sagte nur: "Wenn der Schiedsrichter pfeift und einer verschießt ... oh je."
"Wir haben die Meisterschaft nicht in Rostock verloren", sagt Stepanovic, heute ohne Anstellung. Eine Woche zuvor gegen Werder Bremen, noch freudetrunken nach dem Europapokalsieg der Pokalsieger, war die Eintracht über ein 2:2 nicht hinaus gekommen. Bei einem Sieg hätte an der Ostsee ein Punkt gereicht.
Ohnehin hatte es gegen Ende der Saison in der Mannschaft nicht mehr gestimmt. Uli Steins Dauerzwist mit Andreas Möller, dessen Wechsel zu Juventus Turin ein paar Tage vor dem "Endspiel" bekannt wurde, die Unruhe um Möllers Berater Klaus Gerster, dazu die bisweilen seltsamen Entscheidungen Stepanovics - "ohne die ständigen Streitereien mit Stepi", sagt der heutige Footballer Kruse, "wären wir längst vorher Meister gewesen" - hatten die Mannschaft zermürbt. "Es war eine ganz komische Stimmung am Abend vor dem Spiel", erinnert sich Hölzenbein.
Seltsam war auch die Aufstellung: Stepanovic, der beim Abschlusstraining einen "Spion" des damaligen VfB-Trainers Christoph Daum vom Gelände verwiesen hatte, verzichtete auf Heinz Gründel und Jörn Andersen. "Wir vom Mannschaftsrat", erzählt Manfred Binz, "sind am Abend vor dem Spiel zu Stepi gegangen und wollten ihn umstimmen. Er hat nicht gehört."
Rainer Falkenhain, seit Jahr und Tag zuständig für die Lizenzspieler, hat anderntags kurz nach der Halbzeit, es stand 0:0, langsam eine Ahnung dessen bekommen, was wohl passieren wird. "Ich hab' immer mehr Angst gekriegt, ob uns nicht die Zeit davon lief." Sie lief davon, weil im Spiel nichts lief, außer Edgar Schmitts Schuss an den Innenpfosten. Wie "wenn du Auto fährst und die Handbremse angezogen lässt" (Falkenhain), habe die Elf gespielt, kein Bein, kein Möller, kein Yeboah hatte Normalform erreicht. "Es war komisch", so Binz, "ich hatte keine Energie." Die da in Rostock spielten, erinnert sich Andreas Möller, "das war nicht die Eintracht der letzten Wochen."
Er habe seinen Traum gefährdet gesehen, sagt Ralf Weber. "Ich wollte als junger Spieler unbedingt Deutscher Meister werden. Ich war immer noch ein bisschen der Offenbacher im Team, der Lange, der die Außenbahn entlangrennt." Als es vorbei war, hat der "Webi" eine sündhaft teure TV-Kamera zu Kleinholz zerlegt, dann hatte er ähnliches mit den Schiri vor. "Für das, was ich vorhatte, hätte ich lebenslänglich gekriegt", sagt Weber. Doch Binz und ein paar Jungs hielten ihn fest. Dann hat auch Binz "nichts mehr mitgekriegt, ich hatte diesen Tunnelblick", sagt der Libero, heute bei Kickers Offenbach. Selbst abends bei der pompös geplanten, dann aber gespenstischen (ausgefallenen) Meisterfeier im Sheraton-Hotel am Flughafen "habe ich meine Eltern noch nicht wahrgenommen." Später hat sich der Abstinenzler betrunken, "eine halbe Flasche Wodka, mindestens". Noch später hatten sich Falkenmayer, Weber und ein paar andere auf der Herrentoilette im Sheraton getroffen, Gläser voller Alkohol in den Händen, und redeten, stundenlang. "Unsere Frauen waren sauer", sagt Binz, "die dachten, wir hätten uns in eine Disco verdrückt."
"Ich dachte: jetzt gehen die raus und schlagen sich." Bernd Hölzenbein hatte Schlimmstes befürchtet, als der Mannschaftsbus auf dem Weg zum Rostocker Militärflughafen in Barth, kurz vor Klein-Kusewitz, anhielt und Stein und Möller ausstiegen. Doch die beiden Rivalen holten nur den Meister-Champagner in den Bus, um zu vergessen, was unvergesslich bleiben wird. Dann legte Stein "Queen" auf, "The show must go on", und bedankte sich, "in dieser tollen Mannschaft spielen zu dürfen" (Siehe Interview). Dann war es wieder totenstill.
Rolf Töpperwien hat Schlips und dunklen Anzug indes im Koffer lassen können. Er sollte am Abend die Fete im Sheraton moderieren.
Ja, die Meisterschaft wurde nicht erst in Rostock verspielt... Zu Hause gegen Bremen, acht Tage vorher, das 2:2 gegen Bremer mit "Restalkohol" im Blut nach deren EC-Gewinn paar Tage zuvor... 90. Minute, Dieter Elits zieht Uwe Bein im Bremer Strafraum die Beine weg --- kein Elfmeter! Ich muss noch heute an die Nachberichterstattung abends im Sportstudio denken: "Dieser Feigling!" schimpfte Uwe Bein auf dem Weg in die Kabine und meinte den Schiri, der nicht gepfiffen hatte... Im Winter zuvor, 1:1 zu Hause gegen die Düsseldorfer Fortuna nach 0:1, Markus Merk gab das Eintracht-1:0 wegen Abseits nicht... nach der "32. Zeitlupe" konnte man erkennen, dass er mit seinem Gespann haarscharf Recht hatte, das Schicksal wollte nicht, dass er haarscharf Unrecht gehabt hätte und das Tor zur Eintracht-Führung wäre anerkannt worden... es war so haarscharf, dass der Schiri rein intuitiv gegen uns entschieden hat... stattdessen einem Rückstand nachlaufen... Das Spiel in Bremen, tiefer Boden, viel Regen, statt ein 0:0 mitzunehmen gehts 0:1 aus, da wollte einer von uns unbedingt einen zeitbringenden Querpass spielen vor dem eigenen Strafraum, von der Außenposition nach innen... als letzter Mann + das bei diesem tiefen Boden, Harakiri... ein Bremer läuft rein und das entscheidende Tor... sowas war damals ein Moment lang Unvermögen einer ansonsten großen Mannschaft, der eine Punkt hat dann am Ende halt auch gefehlt...
@Beverungen Deine Erzählungen lassen mich teilhaben an dem, was du erlebt hast - als wäre ich selbst dabei. Sie bilden damit einen richtig wohltuenden Kontrast zu dem doch immer mehr um sich greifenden Hauen & Stechen hier im Forum. Hierfür möchte ich dir danken und bitten, nicht nachzulassen in deinem Wirken. Falls du deine Kurzgeschichten mal gesammelt veröffentlichst, gib' es kund, ich reserviere gerne ein paar €uro dafür. Nach deinem Bild im Steckbrief hast du ja auch schon prominente Leser gefunden - nur das erkennbare Printmedium soltest du mal austauschen ! Chapeau Monsieur paw
In dem Artikel fehlt leider eine Quellenangabe für den Nachweis der Wortherkunft.
In der 24. Auflage von 2002 von Kluges etymologischem Wörterbuch der deutschen Sprache heißt es jedenfalls:
... ein verdeutlichendes Kompositum zu mhd. tame, tam n., ahd. tamo (seit dem 8. Jh.), ... Dies ist entlehnt aus l. dama, damma f., einer allgemeinen Bezeichnung für rehartige Tiere (auch Antilopen usw.).
Im folgenden wird auch eine Entlehnung des lateinischen Wortes aus den Keltischen nicht ausgeschlossen, die Entlehnung aus afrikanischen Sprachen sei denkbar, jedoch nicht ausreichend gesichert.
Wurde da etwa versucht, bereits fünf Jahre früher durch bloße Behauptung Tatsachen zu schaffen. Ist es gar Jägerlatein?
Urteilt selbst......
Ich werde die Zeitschrift wohl in der Deutschen Bibliothek einsehen müssen, um für Klarheit zu sorgen.
Er ist ein Character, der als wahrer Gewinner auch aus der Niederlage hervor geht/ging. Es gibt eben Menschen für die zählt nur der letzte und endgültige Sieg und es gibt jene die niemals den ganz grossen Jackpot ziehen und trotzdem stets Sieger sind.
Thx Beve
Man hat das Gefühl, dabei gewesen zu sein!
Leider konnte ich gestern aus familiären Gründen nicht im Museum sein, aber dafür wurde ich eben dorthin entführt und das fast umsonst, nur den Hirsch habe ich vermisst.
Danke für den wunderschönen Ausflug.
Das ging mir letzte Woche auch ohne Madonna-Konzert genau so...
Ein Blick auf´s Stadion von vorne reichte da vollkommen.
Oben prangte ARENA + davor wehten die Fahnen des FSV.
Ganz gruselig....
Im Gegensatz zu dieser wieder mal toll geschriebenen Geschichte..
Gefällt mir persönlich um einiges besser als die neulich unter Psyeudonym geschriebenen.
Aber ich bin ja auch nur ich..
Also ich weiß auch nicht was ein "1992" ist. Aber was mich wirklich mal interessieren würde, was ist ein "Rostock"?
Ich kenne nur das hier.
"Fremd im eigenen Stadion" ist ein Thema für sich. Wobei die FSV-Fahnen für mich noch das geringste Problem darstellen.
So siehts aus, es wird mal Zeit, daß ich an einem dieser inzwischen legendären Abenden teilnehme.
War das nicht aber Jürgen-Dieter Rehhahn, der diese Reportage gemacht hat und nicht Joachim Böttger?
Aleschia? ich kenne kein Aleschia!
DaZke Beve
so grausam schlicht kann die wahrheit sein.
und mindestens ein weiterer fehler hat sich eingeschlichen. die geschichte mit dem terracotta-spatz stand entgegen meiner äußerungen nicht in matze und öris buch das rostock-trauma, es könnte jedoch in einer älteren fan geht vor ausgabe stehen.
viele grüße
beve
und das sicher zu Recht!
Es muss Aleschia heißen
Tja, mir fährt auch noch ein Stich ins Herz, wenn ich an den verhängnisvollen Tag im Mai 92 denke. War auf dem Paulsplatz und saß auf dem Baum. Ich bin auch der Meinung, dass hier einer der größten Skandale der deutschen Fußballgeschichte ans Tageslicht käme, würde man investigativen Journalismus betreiben. Klar hätte unsere Eintracht die Meisterschaft schon früher klar machen können, aber es gab einige sehr merkwürdige Geschichten in dieser Zeit. Ein Freund von mir hat damals in dem Hotel gearbeitet, in dem die Schiedsrichter, die samstags in Frankfurt gepfiffen haben, abgestiegen sind. Einer von ihnen sagte in einem unbedachten Moment: "Eintracht Frankfurt wird nicht Deutscher Meister. Dafür sorgen wir." Nun, das haben sie ja dann auch geschafft. Es geht dabei nicht nur um den klarsten Elfmeter der Fußballgeschichte in Rostock (eine sehr plumpe Ausrede des Herrn Berg, er habe das "nicht gesehen"), sondern (beispielsweise) auch um eine Szene im Heimspiel gegen Stuttgart. Auch da wurde Weber klar im Strafraum gelegt, der Pfiff blieb aus - Endstand 1:1. Auch die Dortmunder wurden schwer betrogen gegen den VFB - in ihrem Auswärtsspiel in Stuttgart erzielte der BVB kurz vor der Pause ein klares Tor, das nicht gegeben wurde - im Gegenzug der VFB ein irreguläres, das gegeben wurde, statt 1:2 also 2:1 zur Halbzeit. Die Stuttgarter haben das Spiel gewonnen. Auch am letzten Spieltag in Leverkusen bekam der VFB einen mehr als fragwürdigen Elfer zugesprochen. Dann die Geschichte mit der Meisterschale... und die Macht von MV... Schade, dass sich hier niemand mal die Mühe gemacht hat, ernsthaft zu recherchieren. Das ging definitv nicht mit rechten Dingen zu. Aber gut, lassen wir die Geschichte lieber im Grab und erinnern uns des zauberhaften Fußballs, der damals im Waldstadion zelebriert wurde. Seither kann ich jedenfalls den VFB absolut nicht mehr ausstehen und das wird sich auch nie mehr ändern. Umso schlimmer die letzten beiden Klatschen zu Hause. Naja, nach dem Gesetz der Serie gewinnen wir 2011/2012 dann 5:4.
Danke auch für den sehr schönen Bericht!
16. Mai 1992
Der Tag, an dem Eintracht Frankfurt die schon sicher geglaubte Deutsche Meisterschaft verlor
Es gibt ein paar, die haben Rostock in guter Erinnerung: Ein kleiner Kreis, der immer dabei ist, der zum so genannten "Umfeld" gehört. Journalisten etwa oder Gönner oder Wichtigtuer. Einer dieser Menschen aus dem Umfeld war Wolfgang Steubing, an der Börse reich gewordener Eintracht-Anhänger, und der packte, kaum war die Meisterschaft perdu, im Grand-Hotel in Graal-Müritz in seine Brusttasche und förderte ein Bündel von etwa 20 Tausendmark-Scheinen zu Tage. "Die wollte ich eigentlich der Mannschaft geben", sagte er und warf die Scheine in die Luft, "jetzt könnt ihr sie haben." Viele haben nach den Scheinen gegriffen, auch Rolf Töpperwien, der ZDF-Reporter. "Ich wäre der Einzige gewesen, der sich nicht gebückt hätte", sagt er, zehn Jahre danach.
Doch die meisten haben an diesen 16. Mai 1992 andere Erinnerungen. Keine guten. An diesem 16. Mai, als Eintracht Frankfurt "den Titel um einen Millimeter
verpasste" (Dragoslav Stepanovic), als "wir die Meisterschaft verkackt haben" (Axel Kruse), ist im Ostseestadion zu Rostock Geschichte geschrieben worden: Dies Datum ist untrennbar mit Eintracht Frankfurt verbunden. An diesem 16. Mai ist nicht nur der Traum jäh zerplatzt, mit "Fußball 2000" Deutscher Meister zu werden: Seit damals, sagt Bernd Hölzenbein, seinerzeit Vizepräsident, "ging es langsam mit dem Verein bergab." Von diesem Schlag, so glaubt der "Holz", hat sich der Verein, trotz der nächsten kurzfristigen Erfolge, nie wirklich erholt.
Einer wie Bernd Hölzenbein muss das wissen: Er litt und bangte und zitterte um seinen Verein, er trickste, machte und tat, aber im Grunde seines Herzens stand er immer auf der Seite der Spieler. Er dachte so wie sie, er fühlte so wie sie, und deswegen fühlte er sehr genau, was in ihnen vorgehen musste in diesem Moment, als Schiedsrichter Alfons Berg aus Konz an jenem berühmt gewordenen Samstag vor zehn Jahren dreimal in sein Pfeifchen blies. Es ging ihm ja genauso: dieser brennende Schmerz, diese Gefühl, nichts mehr wieder gut machen zu können, "man ist so hilflos". In so einem Moment fängt man an zu weinen. Doch Bernd Hölzenbein versagte sich die Tränen, "ich hatte mich ganz gut unter Kontrolle", sagt er heute. Er fand, es passte nicht, "rumzuheulen".
Andererseits hätte Hölzenbein auch nie so schnell was Vernünftiges in die Kamera sagen können wie etwa Trainer Dragoslav Stepanovic. "Fünf Sekunden nach
Abpfiff", so weiß es ZDF-Mann Töpperwien heute noch genau, hatte er den "Stepi" vorm Mikro gehabt, "sensationell, wie der sich da verhalten hat." Keine Silbe habe der kauzige Serbe an den Schiedsrichter verschwendet, der der Eintracht in der 76. Minute beim Stand von 1:1 einen "glasklaren Elfmeter" (Ralf Falkenmayer) verwehrt hatte. Stefan Böger, der Rostocker Verteidiger und Schütze zum dann alles entscheidenden 2:1, hatte den einschussbereiten Ralf Weber drei, vier Meter vor dem Tor für alle Welt sichtbar "brutal umgehackt" (Axel Kruse): Nur Alfons Berg hatte kein Foul gesehen: erst später, nach Ansicht der Fernsehbilder, hatte er einräumen müssen, "falsch gelegen zu haben". (Siehe Interview). Es gab keinen Elfmeter, keine Meisterschaft, kein Happy-End. Statt dessen war das "Trauma von Rostock" geboren. Und Stepanovic
sagte nur: "Wenn der Schiedsrichter pfeift und einer verschießt ... oh je."
"Wir haben die Meisterschaft nicht in Rostock verloren", sagt Stepanovic, heute ohne Anstellung. Eine Woche zuvor gegen Werder Bremen, noch freudetrunken nach dem Europapokalsieg der Pokalsieger, war die Eintracht über ein 2:2 nicht hinaus gekommen. Bei einem Sieg hätte an der Ostsee ein Punkt gereicht.
Ohnehin hatte es gegen Ende der Saison in der Mannschaft nicht mehr gestimmt. Uli Steins Dauerzwist mit Andreas Möller, dessen Wechsel zu Juventus Turin ein paar Tage vor dem "Endspiel" bekannt wurde, die Unruhe um Möllers Berater Klaus Gerster, dazu die bisweilen seltsamen Entscheidungen Stepanovics - "ohne die ständigen Streitereien mit Stepi", sagt der heutige Footballer Kruse, "wären wir längst vorher Meister gewesen" - hatten die Mannschaft zermürbt. "Es war eine ganz komische Stimmung am Abend vor dem Spiel", erinnert sich Hölzenbein.
Seltsam war auch die Aufstellung: Stepanovic, der beim Abschlusstraining einen "Spion" des damaligen VfB-Trainers Christoph Daum vom Gelände verwiesen hatte, verzichtete auf Heinz Gründel und Jörn Andersen. "Wir vom Mannschaftsrat", erzählt Manfred Binz, "sind am Abend vor dem Spiel zu Stepi gegangen und wollten ihn umstimmen. Er hat nicht gehört."
Rainer Falkenhain, seit Jahr und Tag zuständig für die Lizenzspieler, hat anderntags kurz nach der Halbzeit, es stand 0:0, langsam eine Ahnung dessen bekommen, was wohl passieren wird. "Ich hab' immer mehr Angst gekriegt, ob uns nicht die Zeit davon lief." Sie lief davon, weil im Spiel nichts lief, außer Edgar Schmitts Schuss an den Innenpfosten. Wie "wenn du Auto fährst und die Handbremse angezogen lässt" (Falkenhain), habe die Elf gespielt, kein Bein, kein Möller, kein Yeboah hatte Normalform erreicht. "Es war komisch", so Binz, "ich hatte keine Energie." Die da in Rostock spielten, erinnert sich Andreas Möller, "das war nicht die Eintracht der letzten Wochen."
Er habe seinen Traum gefährdet gesehen, sagt Ralf Weber. "Ich wollte als junger Spieler unbedingt Deutscher Meister werden. Ich war immer noch ein bisschen der Offenbacher im Team, der Lange, der die Außenbahn entlangrennt." Als es vorbei war, hat der "Webi" eine sündhaft teure TV-Kamera zu Kleinholz zerlegt, dann hatte er ähnliches mit den Schiri vor. "Für das, was ich vorhatte, hätte ich lebenslänglich gekriegt", sagt Weber. Doch Binz und ein paar Jungs hielten ihn fest. Dann hat auch Binz "nichts mehr mitgekriegt, ich hatte diesen Tunnelblick", sagt der Libero, heute bei Kickers Offenbach. Selbst abends bei der pompös geplanten, dann aber gespenstischen (ausgefallenen) Meisterfeier im Sheraton-Hotel am Flughafen "habe ich meine Eltern noch nicht wahrgenommen." Später hat sich der Abstinenzler betrunken, "eine halbe Flasche Wodka, mindestens". Noch später hatten sich Falkenmayer, Weber und ein paar andere auf der Herrentoilette im Sheraton getroffen, Gläser voller Alkohol in den
Händen, und redeten, stundenlang. "Unsere Frauen waren sauer", sagt Binz, "die dachten, wir hätten uns in eine Disco verdrückt."
"Ich dachte: jetzt gehen die raus und schlagen sich." Bernd Hölzenbein hatte Schlimmstes befürchtet, als der Mannschaftsbus auf dem Weg zum Rostocker
Militärflughafen in Barth, kurz vor Klein-Kusewitz, anhielt und Stein und Möller ausstiegen. Doch die beiden Rivalen holten nur den Meister-Champagner in den Bus, um zu vergessen, was unvergesslich bleiben wird. Dann legte Stein "Queen" auf, "The show must go on", und bedankte sich, "in dieser tollen Mannschaft spielen zu dürfen" (Siehe Interview). Dann war es wieder totenstill.
Rolf Töpperwien hat Schlips und dunklen Anzug indes im Koffer lassen können. Er sollte am Abend die Fete im Sheraton moderieren.
[Frankfurter Rundschau 16.05.2002]
Zu Hause gegen Bremen, acht Tage vorher, das 2:2 gegen Bremer mit "Restalkohol" im Blut nach deren EC-Gewinn paar Tage zuvor... 90. Minute, Dieter Elits zieht Uwe Bein im Bremer Strafraum die Beine weg --- kein Elfmeter! Ich muss noch heute an die Nachberichterstattung abends im Sportstudio denken: "Dieser Feigling!" schimpfte Uwe Bein auf dem Weg in die Kabine und meinte den Schiri, der nicht gepfiffen hatte...
Im Winter zuvor, 1:1 zu Hause gegen die Düsseldorfer Fortuna nach 0:1, Markus Merk gab das Eintracht-1:0 wegen Abseits nicht... nach der "32. Zeitlupe" konnte man erkennen, dass er mit seinem Gespann haarscharf Recht hatte, das Schicksal wollte nicht, dass er haarscharf Unrecht gehabt hätte und das Tor zur Eintracht-Führung wäre anerkannt worden... es war so haarscharf, dass der Schiri rein intuitiv gegen uns entschieden hat... stattdessen einem Rückstand nachlaufen...
Das Spiel in Bremen, tiefer Boden, viel Regen, statt ein 0:0 mitzunehmen gehts 0:1 aus, da wollte einer von uns unbedingt einen zeitbringenden Querpass spielen vor dem eigenen Strafraum, von der Außenposition nach innen... als letzter Mann + das bei diesem tiefen Boden, Harakiri... ein Bremer läuft rein und das entscheidende Tor... sowas war damals ein Moment lang Unvermögen einer ansonsten großen Mannschaft, der eine Punkt hat dann am Ende halt auch gefehlt...
by the way,bei mir wirst du NIE verspielen.
biba mal wieder.
Klugscheiss an!
Olympiade ist die Zeitspanne zwischen den einzelnen Olympischen Spielen... also ich denke du meinst Olympia, oder?
Klugscheiss aus!
Deine Erzählungen lassen mich teilhaben an dem, was du erlebt hast - als wäre ich selbst dabei. Sie bilden damit einen richtig wohltuenden Kontrast zu dem doch immer mehr um sich greifenden Hauen & Stechen hier im Forum. Hierfür möchte ich dir danken und bitten, nicht nachzulassen in deinem Wirken. Falls du deine Kurzgeschichten mal gesammelt veröffentlichst, gib' es kund, ich reserviere gerne ein paar €uro dafür.
Nach deinem Bild im Steckbrief hast du ja auch schon prominente Leser gefunden - nur das erkennbare Printmedium soltest du mal austauschen !
Chapeau Monsieur
paw
Endlich mal einer....
Wo warst Du denn??
Schau, wenn Du magst, in mein Bilderalbum....
Dort habe ich mich + andere auf einem Baum reingestellt.
Ich fand übrigens 96 viel, viel, viel, viel schlimmer...