Isi schrieb: Für die 50-Jahr-Feier wird sich die Eintracht schon etwas einfallen lassen, da mache ich mir keine Sorge. Ich finde es einfach nicht schön, wenn man anderen die Freude vermiest, indem man dieses Spiel als "Event" abstempelt. Weisst du vielleicht wieviele dieser "Endspiel-Mannschaft" noch in zwei Jahren leben werden? Pushkasch haben wir leider nicht mehr gesehen.
ich stimme dir zu. aber du hast mir am anfang des threads (nicht persönlich) mein herz für die eintracht abgesprochen, weil ich zu denen gehöre, denen es nicht so wichtig ist im eintrachtmuseum in die vergangenheit einzutauchen.
es gibt einen unterschied zwischen tradition und nostalgie. nostalgisch bin ich nicht, mich interessiert immer das hier und jetzt. und mit dem begriff tradition kann ich reichlich wenig anfangen. und, bei allem ganz großen respekt vor grabi,ich gehöre zu denjenigen, die ihn noch haben spielen sehen, live im stadion, mein fokus wird dennoch immer auf den nächsten 90 minuten auf dem platz liegen.
ich bin ein begeisterter film-fan. ich schaue trotzdem keine making-of oder gehe ins filmmuseum. ich freue mich aber für jeden, der dem etwas abgewinnen kann.
peter
100 % Zustimmung. Das hast Du wunderbar in Worte gefasst.
Und Tradition/Geschichte hat außerdem nicht unbedingt etwas mit Liebe zu tun. Der nachstehend zitierte Post ist völlig unzutreffend.
"Tradition" ist eine Herzensangelegenheit, diejenigen, die auf diese pfeiffen, können die Eintracht niemals lieben"
Das Museum ist ohne Frage eine großartige Sache. Ich z. B. war bisher erst zweimal dort und konnte in meinen Erinnerungen schwelgen. Mehr brauche ich nicht. Sicher werde ich auch wieder einmal hingehen.
Aber es kann nicht sein, dass an der Verbundenheit zur Eintracht gezweifelt wird, nur weil man nicht regelmäßig ins Museum geht (wo sollten auch 51.500 Leute Platz finden?).
Nichts desto trotz Hut ab und Respekt all denen, die sich für das Museum einbringen.
Hättest Du die gefragt, was sie von mir halten, hättest Du bestimmt zu hören bekommen, ich sei gewiss ein verirrter Kunde, aber bestimmt kein Fan. So what? Wir müssen uns damit abfinden: Der 40er gehört denen, das Museum gehört halt uns - hat ja auch was, zu so einer Veranstaltung überhaupt eingelassen zu werden.
Aha. Schwarz-Weiß-Denken allez.
So sieht das aus. Ohne Ausnahme.
Sorry, den Beitrag finde ich in der Form unnötig - und er überzeichnet auch das in der Realität gegebene Bild (in Ansätzen magst du durchaus Recht haben) deutlich - mit einer Absicht, die mir nicht zusagt. Ich glaube nicht, dass es sinnvoll ist, eine "Spaltung" zwischen "40er-Stehblock-Gängern" und "Museums-Dauerbesuchern" vorzunehmen. Der überwiegende Teil beider Gruppen hat m.E. unwiderbringlich sein Herz an diesen unseren Verein verloren - auch wenn dies mitunter unterschiedlich ausgelebt wird; die Schwerpunkte anders gesetzt werden.
Anstatt gemeinsam für unseren Verein zu wirken; "die einen" eben, in dem sie die Historie und Tradition unseres Vereines hochhalten - "die anderen", in dem sie dem gegenwärtigen "Aushängeschild" Frankfurter Fankultur, der Nordwestkurve, ein spezifisches Gepräge zu verleihen suchen; wird hier eine "Spaltung" herbeigeredet, der ich absolut nichts abgewinnen kann. Zumal es u.U. und ganz vielleicht sogar eine "Schnittmenge" zwischen den beiden von dir als so klar voneinander getrennt erkannten Gruppen gibt...
Dementsprechend: Was soll uns diese von dir ins Spiel gebrachte Abgrenzung für einen positiven Nutzen im Sinne der Eintracht bringen? Wäre es nicht vlt. sinniger, aus Sicht der "Museums-Gruppe" der "40er-Gruppe" ihre Art den Verein zu leben durchaus wohlwollend zuzugestehen? Ebenso, wie es diese ominöse "40er-Gruppe" der "Museums-Gruppe" zugestehen sollte, dass sich ein "richtiger Fan" eben nicht zwangsweise 90 Minuten heiser schreien muss; sich dabei die Arme mit Schwenkelementen aller Art lahm rudernd?
Eintracht Frankfurt braucht zur vollen Entfaltung der einzigartigen Faszination dieses Vereins beide "Gruppen" - ein "Verzicht" auf die eine oder andere Facette an möglichen Arten, Eintracht Frankfurt zu leben, würde diesen Verein bedeutend ärmer machen. Und es wäre schön, wenn dies "beide Seiten" erkennen und anerkennen würden.
Dementsprechend sinnlos finde ich es, hier eine so klare Aufspaltung vorzunehmen (denn es gibt wie gesagt Schnittmengen...) und implizit/zwischen den Zeilen auch eine Wertung einzubringen, welche Gruppe denn die "eigentlich wertvollere" sei (das gilt auch für solcherlei Kasper, die sich derart gerieren, wie das exemplarisch z.B. der Pöbler in Richtung Taxi-Schorsch kürzlich tat). Mich öden diese "Besser-Fan-Diskussionen", zumindest in diesem Rahmen, an. "Die einen" gehen halt zu fast jeder Veranstaltung im Museum, "die anderen" fahren zu fast jedem Eintracht-Spiel - und manche tun sogar beides. So what?
P.S.: Ungeachtet dessen behalte ich mir vor, den Rosa-"Fan"artikel-Trägern ein mangelhaftes Verständnis von dem, was "Eintracht Frankfurt" ist und darstellt zu unterstellen. Lustigerweise habe ich so jemanden aber bislang weder im Museum noch z.B. bei der U23 erblickt...- hmm...
Ich finde es bemerkenswert, aus wie vielen Perspektiven das Thema Tradition in diesem Thread behandelt wird. Nahezug jeder Beitrag lohnt die investierte Lesezeit, es hat sich eine tolle, vielschichtige Diskussion entwickelt, die es auch ermöglicht, eigene vorgefasste Standpunkte zu überdenken.
Es wäre sicher ein schönes Gefühl, wenn die Eintracht-Fanszene neben vielen anderen Vorzügen, über die sie verfügt (und das Museum als solches stellt ja bereits einen solchen Vorzug da, das sollte man nach einer schlecht besuchten Veranstaltung nicht vergessen!), auch damit glänzen könnte, mit historischen Themen die Massen anlocken zu können.
Trotzdem ist es so, wie peter geschrieben hat: nicht jeder ist von der Vergangenheit in gleicher Weise fasziniert. Bewusstsein für Tradition zu entwickeln, ist zumeist ein länger währender Prozess, der bei vielen nicht allein von innen heraus kommt, sondern von vielen äußeren Einflüssen abhängig ist. Dieser Thread hier könnte dazu beitragen, dass die Tradition in den Herzen einiger gegenwartsverliebter Fans (zu denen ich mich tendenziell auch zähle) wieder eine größere Rolle spielt.
Es lässt sich doch problemlos vermitteln, wie spannend und beeindruckend die Eintrachthistorie sein kann, das sieht man auch hier im Thread an vielen Beiträgen. Wer sich höhere Besucherzahlen im Museum wünscht, sollte mit dem Vermitteln nie aufhören.
Sorry SK, diese Polemik finde ich ungerecht. Zu allen anderen von mir als "Unverschämtheiten" empfundenen Behauptungen, gab es auch schon in den "guten alten Zeiten" Leute, die sich nur im Stadion produziert haben.
Internet-Team schrieb: Ich finde es bemerkenswert, aus wie vielen Perspektiven das Thema Tradition in diesem Thread behandelt wird. Nahezug jeder Beitrag lohnt die investierte Lesezeit, es hat sich eine tolle, vielschichtige Diskussion entwickelt, die es auch ermöglicht, eigene vorgefasste Standpunkte zu überdenken.
Es wäre sicher ein schönes Gefühl, wenn die Eintracht-Fanszene neben vielen anderen Vorzügen, über die sie verfügt (und das Museum als solches stellt ja bereits einen solchen Vorzug da, das sollte man nach einer schlecht besuchten Veranstaltung nicht vergessen!), auch damit glänzen könnte, mit historischen Themen die Massen anlocken zu können.
Trotzdem ist es so, wie peter geschrieben hat: nicht jeder ist von der Vergangenheit in gleicher Weise fasziniert. Bewusstsein für Tradition zu entwickeln, ist zumeist ein länger währender Prozess, der bei vielen nicht allein von innen heraus kommt, sondern von vielen äußeren Einflüssen abhängig ist. Dieser Thread hier könnte dazu beitragen, dass die Tradition in den Herzen einiger gegenwartsverliebter Fans (zu denen ich mich tendenziell auch zähle) wieder eine größere Rolle spielt.
Es lässt sich doch problemlos vermitteln, wie spannend und beeindruckend die Eintrachthistorie sein kann, das sieht man auch hier im Thread an vielen Beiträgen. Wer sich höhere Besucherzahlen im Museum wünscht, sollte mit dem Vermitteln nie aufhören.
Alex
hi alex,
kurzes ps.
ich habe diese vergangenheit gelebt, ich habe mir von grabi und holz und bernd nickel nach dem trainig autogramme geholt, am riederwald, während meine mutter mit dem essen gewartet hat. ich habe als schüler mit tommy rohrbach, jürgen kalb und gerd trinklein kurz gebabbelt (die würden wahrscheinlich sagen ich habe genervt . all das ist teil meiner persönlichen tradition. mein ganz persönliches ding. ein teil meines lebens.
die diskussion um tradition ist eine junge und völlig neue. das hat vor zehn jahren keine sau interessiert. und so ein bisschen, ohne da jetzt jemanden in seiner persönlichen befindlichkeit angreifen zu wollen, ein wenig erinnert eine solche diskussion an die haarspalterei: fans/eventpublikum.
jeder lebt seine emotionen bezüglich der eintracht auf seine ganz eigene weise aus. und es gibt keine guten gründe da ein ranking einzuführen, zumindest keine mir bewußten.
damit will ich deinem beitrag in keinster weise widersprechen, ich wollte nur meinen erweitern.
schlusskonferenz schrieb: Hättest Du die gefragt, was sie von mir halten, hättest Du bestimmt zu hören bekommen, ich sei gewiss ein verirrter Kunde, aber bestimmt kein Fan. So what? Wir müssen uns damit abfinden: Der 40er gehört denen, das Museum gehört halt uns - hat ja auch was, zu so einer Veranstaltung überhaupt eingelassen zu werden.
Aha. Schwarz-Weiß-Denken allez.
So sieht das aus. Ohne Ausnahme.
Habe ich das so gesagt? "Ohne Ausnahme". Nö. Ich habe die Beobachtung einer bestimmten Gruppe geschildert. "Wir" und "Die" waren kursiv, um die Überspitzung zu verdeutlichen (geht im Zitat leider verloren). Schwarz-Weiß malst Du gerade mich an - wobei ich mich mit diesen Farben natürlich hervorragend identifizieren kann ,-)
Sorry, den Beitrag finde ich in der Form unnötig - und er überzeichnet auch das in der Realität gegebene Bild (in Ansätzen magst du durchaus Recht haben) deutlich - mit einer Absicht, die mir nicht zusagt. Ich glaube nicht, dass es sinnvoll ist, eine "Spaltung" zwischen "40er-Stehblock-Gängern" und "Museums-Dauerbesuchern" vorzunehmen. Der überwiegende Teil beider Gruppen hat m.E. unwiderbringlich sein Herz an diesen unseren Verein verloren - auch wenn dies mitunter unterschiedlich ausgelebt wird; die Schwerpunkte anders gesetzt werden.
Eine Spaltung zu betreiben, liegt mir wirklich fern. Im Gegenteil wäre mir an einer Einigung sehr gelegen. Aber nach meiner Beobachtung driften "wir" immer weiter auseinander. Die Kritik, dass sich die (Heim!) Supporter (auswärts ist das ein anderes Thema) nicht mehr groß um das Spiel scheren, habe ich nicht exklusiv. Ebenso die Schlussfolgerung, dass sich das eigentliche Eventpublikum nicht auf den Sitzplätzen befindet. Und nein, damit möchte ich nicht verallgemeinern. Aber ich möchte Tendenzen beschreiben.
Anstatt gemeinsam für unseren Verein zu wirken; "die einen" eben, in dem sie die Historie und Tradition unseres Vereines hochhalten - "die anderen", in dem sie dem gegenwärtigen "Aushängeschild" Frankfurter Fankultur, der Nordwestkurve, ein spezifisches Gepräge zu verleihen suchen; wird hier eine "Spaltung" herbeigeredet, der ich absolut nichts abgewinnen kann. Zumal es u.U. und ganz vielleicht sogar eine "Schnittmenge" zwischen den beiden von dir als so klar voneinander getrennt erkannten Gruppen gibt...
Okay, da ich verallgemeinernd und als absolute Auslegung natürlich unzutreffend "40er Block" geschrieben habe, muss ich Deine Kritik an meiner Formulierung natürlich als richtig hinnehmen. Aber dass sich zumindest eine Fangruppierung ganz klar und scharf vom Rest abtrennt, ist doch kein "Herbeireden" von mir, sondern ein bewusster und forcierter Akt.
Durch das Mitwirken (!) an den Choreos zeigt doch der "gemeine" Fan, dass er diese Gruppierung akzeptiert. Ein Zeichen der Akzeptanz "des Stadions" durch die Ultras (jetzt ist es raus, das Wort) und ihr erweitertes Umfeld , kann ich nicht sehen.
Dementsprechend: Was soll uns diese von dir ins Spiel gebrachte Abgrenzung für einen positiven Nutzen im Sinne der Eintracht bringen? Wäre es nicht vlt. sinniger, aus Sicht der "Museums-Gruppe" der "40er-Gruppe" ihre Art den Verein zu leben durchaus wohlwollend zuzugestehen? Ebenso, wie es diese ominöse "40er-Gruppe" der "Museums-Gruppe" zugestehen sollte, dass sich ein "richtiger Fan" eben nicht zwangsweise 90 Minuten heiser schreien muss; sich dabei die Arme mit Schwenkelementen aller Art lahm rudernd? Auch wenn diese Gruppen - das gebe ich gerne zu - so natürlich nicht bestehen: d'accord Und ich sehe sogar eine enorme Toleranz gegenüber der "40er-Gruppe". Aber man darf doch wohl mal enttäuscht sein, dass es keine atemraubenden Drängelszenen bei Grabi im Museum gab, wenn 5 Tage später wieder von mindesten zehntausend Menschen gesungen wird: "... im Endspiel gesehen, mit dem Jürgen", und dann noch was von treu bis in den Tod.
Eintracht Frankfurt braucht zur vollen Entfaltung der einzigartigen Faszination dieses Vereins beide "Gruppen" - ein "Verzicht" auf die eine oder andere Facette an möglichen Arten, Eintracht Frankfurt zu leben, würde diesen Verein bedeutend ärmer machen. Und es wäre schön, wenn dies "beide Seiten" erkennen und anerkennen würden.
d'accord Aber es sollte dann schon Eintracht Frankfurt sein, was da gelebt wird. Und nicht Eintracht Frankfurt als Titel völlig "artfremder" Tätigkeiten (ich verkneife mir jetzt mal eine Spezifizierung)
Dementsprechend sinnlos finde ich es, hier eine so klare Aufspaltung vorzunehmen (denn es gibt wie gesagt Schnittmengen...) und implizit/zwischen den Zeilen auch eine Wertung einzubringen, welche Gruppe denn die "eigentlich wertvollere" sei (das gilt auch für solcherlei Kasper, die sich derart gerieren, wie das exemplarisch z.B. der Pöbler in Richtung Taxi-Schorsch kürzlich tat). Mich öden diese "Besser-Fan-Diskussionen", zumindest in diesem Rahmen, an. "Die einen" gehen halt zu fast jeder Veranstaltung im Museum, "die anderen" fahren zu fast jedem Eintracht-Spiel - und manche tun sogar beides. So what? Da eine "so klare Aufspaltung" von mir nicht beabsichtigt ist: d'accord
P.S.: Ungeachtet dessen behalte ich mir vor, den Rosa-"Fan"artikel-Trägern ein mangelhaftes Verständnis von dem, was "Eintracht Frankfurt" ist und darstellt zu unterstellen. Lustigerweise habe ich so jemanden aber bislang weder im Museum noch z.B. bei der U23 erblickt...- hmm...
Und ganz zum Schluss grenzt Du dann doch noch ab. Auch wenn ich dieses Kriterium (bedingt) teile, so legst Du es doch völlig selbstherrlich und arrogant fest. Gesetzt den Fall, im Museum wäre eine 16jährige im rosa Schal gewesen, die sowohl die Meister- als auch die Glasgow-Mannschaft hätte auswendig runterbeten können - was dann?
Aber okay, ich geb's zu, mir ist da auch niemand aufgefallen ,-)
womeninblack schrieb: Sorry SK, diese Polemik finde ich ungerecht. Zu allen anderen von mir als "Unverschämtheiten" empfundenen Behauptungen, gab es auch schon in den "guten alten Zeiten" Leute, die sich nur im Stadion produziert haben.
Dass es schon immer Selbstdarsteller gab, bestreite ich gar nicht. Aber die Situation, dass diese Selbstdarsteller die Stimmung im Stadion vollkommen im Griff haben, ist nunmal heute mehr gegeben denn je. Das ist auch nicht schlimm: Der Fußball lebt ja allgemein davon. Nur müssen diese Leute - auf dem Rasen und auf den Rängen - bisweilen eingenordet werden.
Aber auf den Rängen ist ihre Macht mittlerweile so groß, dass mir das nicht mehr möglich erscheint. Vorletzte Saison hatte sich das Stadion gegen Saisonende nach großen Schwierigkeiten endlich gefunden. Beginnend mit dem Bayernspiel war da endlich eine Einheit auf den Rängen, die zum Schluss auch Aachen ganz alleine bezwungen hätte ,-) Seitdem habe ich (subjektive Wahrnehmung!) als Besonderheit unseres Heimsupports nur noch das Gemecker wahrgenommen, dass die Medien und auch die Mannschaft die Choreos zu wenig gewürdigt hätten.
Meine anderen "Unverschämtheiten" müsstest Du mir bitte schon etwas genauer vorwerfen.
Und ganz zum Schluss grenzt Du dann doch noch ab. Auch wenn ich dieses Kriterium (bedingt) teile, so legst Du es doch völlig selbstherrlich und arrogant fest. Gesetzt den Fall, im Museum wäre eine 16jährige im rosa Schal gewesen, die sowohl die Meister- als auch die Glasgow-Mannschaft hätte auswendig runterbeten können - was dann?
Tja, so funktioniert das...
Frei nach Karl Popper eine weitestgehend willkürliche Theorie über einen angenommenen Zusammenhang erstellen - und diese dann in Folge, da die Widerlegung bislang in allen mir unter gekommenen empirischen Fällen fehlschlug, mit einer vorläufigen Gültigkeit versehen. Bislang warte ich auf diese von dir beschriebene 16-jährige Eintracht-Kennerin im rosa Schal vergeblich - wobei auch gesagt werden muss: Ich sehne diesen Augenblick keineswegs herbei.
Natürlich kommt es immer auf den Gesamtkontext an - wenn eine solche Person aufträte, die die von dir besagten Kenntnisse etc. mitbrächte und sich auch sonst eifrig für die Eintracht einsetzt... - wobei es mir immer noch höchst unwahrscheinlich erscheint, dass diese Person bei einem entsprechenden einträchtlichen Kontext überhaupt erst zu diesem modischen Missgeschick greift.
Es würde ja auch kein ernstzunehmender Vollblut-Eintracht-Fan auf die Idee kommen, einen gewissen L.M. aus H. in der Nähe von N. zum Lieblingsspieler (oder mittlerweile dann: Lieblingstrainer) zu ernennen, oder?
So ein ganz paar wenige Dinge gibt es dann doch, die eben "Tradition" sind; zum Erbe des Vereins, der hiesigen Fankultur gehören. Dazu gehört das Wissen, welche Farben z.B. unseren Verein repräsentieren (...und welche nicht) - aber auch z.B. das Wissen, warum so manch eine Person einen gewissen, wenn man so sagen mag, "Helden"status auf Grund ihrer Verdienste um unseren Verein verdient. Und folgegemäß auch das Wissen, welche Person auf Grund ihres äußerst vereinsschädlichen Verhaltens hier eben eine absolute "Persona non grata" ist.
Natürlich hat niemand zu Beginn seiner "Fankarriere" ein solches Wissen in größerem Umfange parat - man "muss" sich diese ganzen Dinge erarbeiten, sich mit der Zeit in die umfangreiche Geschichte des eigenen Vereins einfühlen; ein gewisses Bild über die vergangenen (und einem persönlich entgangenen) Zeiten entwickeln. Das ist vielleicht nicht jedermanns Sache und es gibt sicherlich (wie teilweise auch aus diesem Thread zu entnehmen) eine große Menge Leute, für die, überspitzt gesagt, die Geschichte der Eintracht erst mit dem Jahr ihrer eigenen "Fanwerdung" beginnt. Man kann nicht unbedingt von allen Menschen, die unsere Eintracht verfolgen, erwarten, dass sie sich aus eigenem Antrieb und überbordender Liebe zu diesem Gesamtkomplex "Eintracht Frankfurt" darin üben, (beispielhaft benannt für die Beschäftigung mit der Historie unseres Vereins) das "Schlappekicker&Himmelsstürmer" auswendig zu lernen - auch wenn dies sicherlich eine in meinen Augen absolut begrüßenswerte Sache wäre.
Für mich persönlich hat die Beschäftigung mit der Historie/Tradition unseres Vereins (neben der persönlichen Pläsier, die es bereitet, sich mit Dingen aus längst vergangenen Eintracht-Tagen zu beschäftigen) auch etwas mit "Respekt" zu tun. Respekt, gegenüber jenen Menschen, die schon lange vor mir zur Eintracht gegangen sind und diesen Verein mit ihren Taten und Anschauungen mitgeprägt haben. Das ist es doch, worum es bei "Überlieferungen von Traditionen" geht. Dass ich weiß, warum z.B. ein Grabowski oder ein Pfaff, welche ich persönlich nie spielen habe sehen, hier einen solcherart (gerechtfertigen) Legendenstatus erhalten haben. Und warum z.B. ein L.M. aus H. bei N. oder ein A.B. aus K. bei T. hier ein rotes Tuch für die Anhängerschaft sind. Es geht darum, Empfindungen nachfühlen zu können, die die älteren Semester auf den Rängen in Bezug auf bestimmte Ereignisse/Personen etc. verspüren - denn das ist unsere Geschichte als Eintracht Frankfurt. Diese und keine andere. Und deshalb sind wir Eintracht Frankfurt und kein x-beliebiger anderer Verein. Unsere Geschichte und Traditionen sind es, die diesen Verein in großen Teilen so unverwechselbar machen; ihn zu einem wahren "Traditionsverein" werden lassen. Und diese "Geschichte und Traditionen" leben nicht nur in vermeintlich "trockenen Schinken" aus irgendwelchen Antiquariaten bzw. einem "langweiligen" (jeder der einmal da war, weiß, dass es das beileibe nicht ist) Museum - sie lebt vor allem auch in den Leuten, die unserer Eintracht teilweise seit Jahrzehnten die Treue halten; all die Zeiten mitgemacht haben, zu denen man teilweise selbst noch Quark im Schaufenster war. Natürlich KANN ich nicht alles wissen, was diese Menschen in Bezug auf unsere Eintracht bewegt hat; welche Dinge sie geprägt haben - aber als das Mindeste für mich persönlich erachte ich es, diesen Dingen aufrichtiges Interesse entgegenzubringen, denn: Es ist unsere eigene Geschichte als Eintracht Frankfurt, es sind unsere Wurzeln, unsere Herkunft. Ohne genau diese Vergangenheit gäbe es Eintracht Frankfurt nicht in der heutigen Form, in der wir unseren Verein heute wahrnehmen können/dürfen/müssen. Es ist eine kontinuierliche Entwicklung - und es ist mir einfach ein inneres Bedürfnis, z.B. auch mittels solcher Veranstaltungen im Museum, jenen Teil des Zeitstrahls, welcher bis 1899 zurückreicht, zu erhellen, welcher zunächst, da vor meiner Zeit liegend, weitestgehend im Dunklen liegt.
Und nebenbei erspart man sich dann auch noch solche Fettnäpfchen, wie das Unwissen darüber, warum die Nennung des Namens von Schiri AB oder Spieler XY dem älteren Gegenüber die Halsschlagader anschwillen lässt - bzw. weshalb man seitens anderer Eintrachtler für das Tragen gewisser rosafarbener Textilausschussware nur pikierte bis angewiderte Blicke erntet.
schlusskonferenz schrieb: Beginnend mit dem Bayernspiel war da endlich eine Einheit auf den Rängen, die zum Schluss auch Aachen ganz alleine bezwungen hätte Seitdem habe ich (subjektive Wahrnehmung!) als Besonderheit unseres Heimsupports nur noch das Gemecker wahrgenommen, dass die Medien und auch die Mannschaft die Choreos zu wenig gewürdigt hätten.
Bevor ich dich da falsch deute, frage ich lieber noch einmal nach: Interpretiere ich dich richtig, dass du das "Comeback" "einer Fangruppierung, deren Name nicht genannt werden darf " für gewisse von dir beanstandete Negativentwicklungen auf den Rängen (und in Folge auf eine bestimmte Art geprägte Diskussionen über das Geschehen in der Kurve) in erster Linie als verantwortlich betrachtest?
a. saftsack hat viel richtiges und gutes in seinen beiträgen angeführt. dennoch gibt es keine pflicht, sich mit vergangenen zeiten auseinander zu setzen - und ich weiß nicht, ob ich mit 16/17 in irgend ein museum gedackelt wäre, ich wollte grabi, holz, nickel, cha oder pezzey spielen sehen - und nicht einen alten helden reden hören. das ist nun etwas anders, und ich finde die leistung von matze ganz groß.
ich fand die veranstaltung auch klasse besucht, alle beteiligten hatten große freude - und wenn demnächst mal wieder ne pressekonferenz für kids mit einem aktuellen spieler im museum ist, dann haben die kids ihre freude. das ist doch prima.
und um unserer ag klar zu machen, dass rosa eher untraditionell ist, braucht es kein museum - auf der anderen seite waren auch schon mädels mit rosa schal im museum. die sind natürlich rausgeflogen.
scherz - aber sie wurden mit rot-schwarz-weiß konfrontiert
50.000 leute können ein grausames spiel sehen - und 150 eine grandiose veranstaltung, masse ist ja gottseidank kein qualitätskriterium, und ich weiß nicht, ob ich es begrüßen würde, wenn bspw paff und grabi im stadion sitzen und die veranstaltung vor zigtausend besuchern auf den videowürfel übertragen würde.
Beverungen schrieb: a. saftsack hat viel richtiges und gutes in seinen beiträgen angeführt. dennoch gibt es keine pflicht, sich mit vergangenen zeiten auseinander zu setzen - und ich weiß nicht, ob ich mit 16/17 in irgend ein museum gedackelt wäre, ich wollte grabi, holz, nickel, cha oder pezzey spielen sehen - und nicht einen alten helden reden hören. das ist nun etwas anders, und ich finde die leistung von matze ganz groß.
ich fand die veranstaltung auch klasse besucht, alle beteiligten hatten große freude - und wenn demnächst mal wieder ne pressekonferenz für kids mit einem aktuellen spieler im museum ist, dann haben die kids ihre freude. das ist doch prima.
und um unserer ag klar zu machen, dass rosa eher untraditionell ist, braucht es kein museum - auf der anderen seite waren auch schon mädels mit rosa schal im museum. die sind natürlich rausgeflogen.
scherz - aber sie wurden mit rot-schwarz-weiß konfrontiert
50.000 leute können ein grausames spiel sehen - und 150 eine grandiose veranstaltung, masse ist ja gottseidank kein qualitätskriterium, und ich weiß nicht, ob ich es begrüßen würde, wenn bspw paff und grabi im stadion sitzen und die veranstaltung vor zigtausend besuchern auf den videowürfel übertragen würde.
auswärtssieg!
Beve hat hier zwei Dinge gesagt die ich hervorheben möchte. Wer, von den älteren, sich noch an seine Jugend erinnert wird ihm sicher Recht geben. Und dann die Frage an alle die da waren "Hättet ihr bei 1500 oder 15000 Teilnehmern diesen Abend genauso geniesen können ? 50.000 müssen es gar nicht sein. 100 % agree
OT: Schade, daß dieser hochinteressante und gute Thread mal wieder von einigen Selbstdarstellern und Witzbolden versaut wird! Hier geht es um "fehlende Tradition" und nicht um Ultras, Support und rosa Schals! Und wer sich unverstanden oder beleidigt fühlt, kläre das bitte per PN
Zum Thema: Auch wenn das manchem net inne Kopp enei will: es kann nit jeder aus Frankfort sei! Es gibt sogar Leute, die haben nie einen Pfaff, Grabowski, Stein&Bein spielen sehen, noch nicht mal ein 6:3 oder sonstige Höhepunkte, und trotzdem hat sie (selbst im hohen Alter) die Faszination "Eintracht Frankfurt" irgendwann doch noch gepackt! Mit ein Grund war möglicherweise AUCH die Fanszene, die eben IN TEILEN die Geschichte der Eintracht TRADIERT hat und somit dem "Newbie" erst den Zugang zur Traditionserfahrung geschaffen hat. Und dann gab es einige wenige, deren Leistung hier gar nicht hoch genug angesiedelt werden kann, die u.a. die Gründungsurkunde der Eintracht oder den Meisterschaftswimpel (korrigiert mich wenn ich falsch liege) vor dem Verschwinden in einem Abfallcontainer am Riederwald gerettet haben. Irgendwann wurde (nicht nur, aber auch) mit dem Museum GELEBTE Geschichte daraus, die eben nicht nur Nostalgie ist, weil hier (nicht zuletzt durch die Begegnung zwischen alt und jung, Fans, ehemaligen Aktiven, Funktionären, Presse) auch eine Wirkung für die Zukunft erzielt wird! Ich bin sicher, jeder Vater (Mutter, Onkel, Tante...), dem das alles etwas bedeutet, versucht seinem Sohn (Tochter, Neffe, Nichte, Freund, Freundin... das zu vermitteln, weiterzugeben (tradieren), damit diese Faszination fortlebt. Man braucht dazu nur eine gewisse Hartnäckigkeit.
a.saftsack schrieb: schrieb einen wunderbaren Beitrag
Danke dafür (Popper in 'nem Fussballforum dürfte auch ziemlich einmalig sein)
a.saftsack schrieb: Bevor ich dich da falsch deute, frage ich lieber noch einmal nach: Interpretiere ich dich richtig, dass du das "Comeback" "einer Fangruppierung, deren Name nicht genannt werden darf " für gewisse von dir beanstandete Negativentwicklungen auf den Rängen (und in Folge auf eine bestimmte Art geprägte Diskussionen über das Geschehen in der Kurve) in erster Linie als verantwortlich betrachtest?
O je, da hast Du mir sehr glattes Eis bereitet. Aber ich will nicht kneifen und nur bedingt diplomatisch antworten:
Eine Fangruppierung (ich weiß nicht, ob diese mit "Ultras" hinreichend definiert ist) hatte sich aus der Gemeinschaft zurückgezogen. Dann ist sie wieder zurückgekommen, hat sich aber - meine Wahrnehmung - nicht in den neuen Zusammenhalt integriert sondern diesen eher verdrängt. Also ja (auch wenn da sicherlich einige Faktoren zusammenkommen).
Und ich habe die Befürchtung, dass das Waldstadion zur Bühne verkommt, und zwar weder für Kommerz noch für Fußball. 'Früher' hörte man solche Sätze: "Wir haben die Eintracht nach vorne gebrüllt, aber es hat leider nicht zum Sieg gereicht." Heute klingt das so: "Wir haben verloren. Aber unser Support war extrem geil, und wir haben wieder einmal bewiesen, dass wir wirklich die besten Fans sind."
Ich will hier aber keine Ultras-Diskussion vom Zaun brechen. Jedenfalls nicht in diesem Thread, zumal die Punkte nicht neu sind, sondern hier schon häufig genannt wurden. Hier geht es gerade um Tradition.
Mein Punkt war, dass zur Bewahrung der Tradition auch eine Liebe zum eigentlichen Spiel nötig ist. Und wenn man nur zum Fußball geht, weil dort die hautenge sexy Jeans mit dem rosa Top von den Jungs so auffällig wahrgenommen wird, wäre man in einer beliebigen Disco besser aufgehoben. Und wenn man gerne ein paar einflussreiche Leute bei Schnittchen treffen möchte, wähle man eine Veranstaltung der bürgerlichen Parteien oder gehe bitte zum Golf. Und das kunstvolle Schwenken überdimensionierter Fahnen, Basteln von Pappen und Einstudieren einfacher Harmonien zu pointierten Texten als Selbstzweck erfolgt üblicherweise in Vereinen (meist sehr traditionsreiche übrigens), die ein CC oder CV in ihrem Kürzel stehen haben.
Ich denke gerade an das von "der Eintracht" organisierte Treffen im Metropolis-Kino vorm Pokalfinale 2006 zurück, das war ebenfalls eine wunderbare Veranstaltung! Nicht nur die schönen Pokalendspielfilme, die Wolfgang Avenarius zusammengestellt hatte, auch die Moderation und die Interviews der früheren Spieler, die teils von weiter her angereist waren, von Ex-HR-Hörfunkreporter Joachim Böttcher war große Klasse!
Ich könnte mir vorstellen, dass eine engere ZEITLICHE Verknüpfung von themenbezogenen Veranstaltungen im Museum mit jeweils aktuellen Ereignissen (so wie damals vorm Pokalfinale) eine höhere Besucherfrequenz anzieht.
Z. B. Bernd Nickel präsentieren, der dem Maier-Sepp einen direkt verwandelten Eckball reingeschossen hat, kurz vor einem Bayern-Spiel.
Oder Harry Karger, der bei einem Spiel gegen den Deutschen Meister HSV beim 3:2-Sieg seine ersten Buden für Eintracht gemacht hat, nachdem er ein paar Wochen vorher erst von der hessischen Amateurliga zur Eintracht gekommen war, vor einem HSV-Spiel präsentieren.
Oder Charly Körbel, der DAS Tor seiner Karriere in Hannover 1989 gemacht hat und damit Eintracht in die Relegation gerettet hat, vor einem 96-Spiel.
Oder Uwe Kliemann einfliegen lassen, der beim denkwürdigen 4:3 gegen den VfB Stuttgart 1973 mit seinen "Rugby-Kicks" von hinten raus immer unseren Angriff nach dem 0:3-Rückstand zu Beginn der 2. HZ gefüttert hat, vor einem VfB-Spiel, usw. Willi Neuberger, der im Jahr drauf beim ebenso denkwürdigen 5:5 gegen den VfB sein erstes Spiel für Eintracht machte, könnte ebenfalls dazukommen.
Rüdiger Wenzel, der 1977 gegen den 1. FC Köln beim 4:0-Sieg unter Gyula Lorant alle vier Tore gemacht hat, könnte vor einem Köln-Spiel mal kommen. Dazu kommen könnte z. B. Dieter Eckstein, der beim Auswärts-Sieg 1989 in Köln (weiß das ergebnis nicht mehr genau, 5:3 für uns, so etwa??) ein wunderbares Konterspiel mit aufgezogen hat, könnte sich dazugesellen.
Es ist auch zu überlegen, ob man am Spieltag vor dem Spiel eine solche Veranstltung abhält, da sind oft schon stundenlang viele Eintrachtfans in der Stadt, die ja zum Teil von weit her ankommen und damit potenzielles Publikum darstellen. Wurstessen und bIerchen trinken kann man auch in unmittelbarer Nähe des Museums. Vielleicht kann man für die Teilnehmer auch ein paar belegte Brötchen zu einem günstigeren Preis als normal hinstellen, wenn die Zeit bis zum Spiel "eng" wird, wie gesagt, die Leute kommen von weit her.
Nachtrag zu meinem Beitrag # 78: Ein Fan von Charlton Athletic hat mir mal vor ein paar Jahren Stadionzeitungen mitgebracht. Charlton hat damals im Angebot gehabt, dass jeweils ein Ex-Spieler am Spieltag mit (freilich gut zahlenden) Fans eine Stadionbesichtigung macht, Essen geht, sich unterhält über früher und heute und dann zusammen das Spiel sieht und darüber mit den begleitenden Fans spricht. Das kam dort offenbar gut an.
Als "preiswerte Variante" davon könnte ich mir den in Beitrag # 78 verknüpften engeren zeitlichen Zusammenhang der Eintracht-Museumsveranstaltungen deshalb eigentlich ganz gut vorstellen.
Eine kontrovers geführte Diskussion zum Thema Tradition und Antizipation. So weit, so gut.
Off Topic erlaube ich mir die etwas befremdete Feststellung, daß zwar im Vorfeld auf (nicht nur) diesen Termin (natürlich zu Recht) hingewiesen wurde.
Aber (nicht nur diesmal) ist es leider so, daß anschliessend über den Verlauf des Abends nichts zu hören ist. Warum?
Ich finde das sehr schade, denn auch das würde das Interesse der Leute steigern, zukünftig mal einer Veranstaltung beizuwohnen - abgesehen davon, daß es nunmal Leute gibt, die keine Möglichkeit haben, vor Ort zu sein, z.B. weil sie weit weg wohnen.
100 % Zustimmung. Das hast Du wunderbar in Worte gefasst.
Und Tradition/Geschichte hat außerdem nicht unbedingt etwas mit Liebe zu tun. Der nachstehend zitierte Post ist völlig unzutreffend.
"Tradition" ist eine Herzensangelegenheit, diejenigen, die auf diese pfeiffen, können die Eintracht niemals lieben"
Das Museum ist ohne Frage eine großartige Sache. Ich z. B. war bisher erst zweimal dort und konnte in meinen Erinnerungen schwelgen. Mehr brauche ich nicht. Sicher werde ich auch wieder einmal hingehen.
Aber es kann nicht sein, dass an der Verbundenheit zur Eintracht gezweifelt wird, nur weil man nicht regelmäßig ins Museum geht (wo sollten auch 51.500 Leute Platz finden?).
Nichts desto trotz Hut ab und Respekt all denen, die sich für das Museum einbringen.
Aha. Schwarz-Weiß-Denken allez.
So sieht das aus. Ohne Ausnahme.
Sorry, den Beitrag finde ich in der Form unnötig - und er überzeichnet auch das in der Realität gegebene Bild (in Ansätzen magst du durchaus Recht haben) deutlich - mit einer Absicht, die mir nicht zusagt.
Ich glaube nicht, dass es sinnvoll ist, eine "Spaltung" zwischen "40er-Stehblock-Gängern" und "Museums-Dauerbesuchern" vorzunehmen. Der überwiegende Teil beider Gruppen hat m.E. unwiderbringlich sein Herz an diesen unseren Verein verloren - auch wenn dies mitunter unterschiedlich ausgelebt wird; die Schwerpunkte anders gesetzt werden.
Anstatt gemeinsam für unseren Verein zu wirken; "die einen" eben, in dem sie die Historie und Tradition unseres Vereines hochhalten - "die anderen", in dem sie dem gegenwärtigen "Aushängeschild" Frankfurter Fankultur, der Nordwestkurve, ein spezifisches Gepräge zu verleihen suchen; wird hier eine "Spaltung" herbeigeredet, der ich absolut nichts abgewinnen kann.
Zumal es u.U. und ganz vielleicht sogar eine "Schnittmenge" zwischen den beiden von dir als so klar voneinander getrennt erkannten Gruppen gibt...
Dementsprechend: Was soll uns diese von dir ins Spiel gebrachte Abgrenzung für einen positiven Nutzen im Sinne der Eintracht bringen? Wäre es nicht vlt. sinniger, aus Sicht der "Museums-Gruppe" der "40er-Gruppe" ihre Art den Verein zu leben durchaus wohlwollend zuzugestehen? Ebenso, wie es diese ominöse "40er-Gruppe" der "Museums-Gruppe" zugestehen sollte, dass sich ein "richtiger Fan" eben nicht zwangsweise 90 Minuten heiser schreien muss; sich dabei die Arme mit Schwenkelementen aller Art lahm rudernd?
Eintracht Frankfurt braucht zur vollen Entfaltung der einzigartigen Faszination dieses Vereins beide "Gruppen" - ein "Verzicht" auf die eine oder andere Facette an möglichen Arten, Eintracht Frankfurt zu leben, würde diesen Verein bedeutend ärmer machen.
Und es wäre schön, wenn dies "beide Seiten" erkennen und anerkennen würden.
Dementsprechend sinnlos finde ich es, hier eine so klare Aufspaltung vorzunehmen (denn es gibt wie gesagt Schnittmengen...) und implizit/zwischen den Zeilen auch eine Wertung einzubringen, welche Gruppe denn die "eigentlich wertvollere" sei (das gilt auch für solcherlei Kasper, die sich derart gerieren, wie das exemplarisch z.B. der Pöbler in Richtung Taxi-Schorsch kürzlich tat).
Mich öden diese "Besser-Fan-Diskussionen", zumindest in diesem Rahmen, an.
"Die einen" gehen halt zu fast jeder Veranstaltung im Museum, "die anderen" fahren zu fast jedem Eintracht-Spiel - und manche tun sogar beides. So what?
P.S.: Ungeachtet dessen behalte ich mir vor, den Rosa-"Fan"artikel-Trägern ein mangelhaftes Verständnis von dem, was "Eintracht Frankfurt" ist und darstellt zu unterstellen.
Lustigerweise habe ich so jemanden aber bislang weder im Museum noch z.B. bei der U23 erblickt...- hmm...
Es wäre sicher ein schönes Gefühl, wenn die Eintracht-Fanszene neben vielen anderen Vorzügen, über die sie verfügt (und das Museum als solches stellt ja bereits einen solchen Vorzug da, das sollte man nach einer schlecht besuchten Veranstaltung nicht vergessen!), auch damit glänzen könnte, mit historischen Themen die Massen anlocken zu können.
Trotzdem ist es so, wie peter geschrieben hat: nicht jeder ist von der Vergangenheit in gleicher Weise fasziniert. Bewusstsein für Tradition zu entwickeln, ist zumeist ein länger währender Prozess, der bei vielen nicht allein von innen heraus kommt, sondern von vielen äußeren Einflüssen abhängig ist. Dieser Thread hier könnte dazu beitragen, dass die Tradition in den Herzen einiger gegenwartsverliebter Fans (zu denen ich mich tendenziell auch zähle) wieder eine größere Rolle spielt.
Es lässt sich doch problemlos vermitteln, wie spannend und beeindruckend die Eintrachthistorie sein kann, das sieht man auch hier im Thread an vielen Beiträgen. Wer sich höhere Besucherzahlen im Museum wünscht, sollte mit dem Vermitteln nie aufhören.
Alex
Zu allen anderen von mir als "Unverschämtheiten" empfundenen Behauptungen, gab es auch schon in den "guten alten Zeiten" Leute, die sich nur im Stadion produziert haben.
hi alex,
kurzes ps.
ich habe diese vergangenheit gelebt, ich habe mir von grabi und holz und bernd nickel nach dem trainig autogramme geholt, am riederwald, während meine mutter mit dem essen gewartet hat. ich habe als schüler mit tommy rohrbach, jürgen kalb und gerd trinklein kurz gebabbelt (die würden wahrscheinlich sagen ich habe genervt . all das ist teil meiner persönlichen tradition. mein ganz persönliches ding. ein teil meines lebens.
die diskussion um tradition ist eine junge und völlig neue. das hat vor zehn jahren keine sau interessiert. und so ein bisschen, ohne da jetzt jemanden in seiner persönlichen befindlichkeit angreifen zu wollen, ein wenig erinnert eine solche diskussion an die haarspalterei: fans/eventpublikum.
jeder lebt seine emotionen bezüglich der eintracht auf seine ganz eigene weise aus. und es gibt keine guten gründe da ein ranking einzuführen, zumindest keine mir bewußten.
damit will ich deinem beitrag in keinster weise widersprechen, ich wollte nur meinen erweitern.
peter
Aber auf den Rängen ist ihre Macht mittlerweile so groß, dass mir das nicht mehr möglich erscheint. Vorletzte Saison hatte sich das Stadion gegen Saisonende nach großen Schwierigkeiten endlich gefunden. Beginnend mit dem Bayernspiel war da endlich eine Einheit auf den Rängen, die zum Schluss auch Aachen ganz alleine bezwungen hätte ,-) Seitdem habe ich (subjektive Wahrnehmung!) als Besonderheit unseres Heimsupports nur noch das Gemecker wahrgenommen, dass die Medien und auch die Mannschaft die Choreos zu wenig gewürdigt hätten.
Meine anderen "Unverschämtheiten" müsstest Du mir bitte schon etwas genauer vorwerfen.
Tja, so funktioniert das...
Frei nach Karl Popper eine weitestgehend willkürliche Theorie über einen angenommenen Zusammenhang erstellen - und diese dann in Folge, da die Widerlegung bislang in allen mir unter gekommenen empirischen Fällen fehlschlug, mit einer vorläufigen Gültigkeit versehen.
Bislang warte ich auf diese von dir beschriebene 16-jährige Eintracht-Kennerin im rosa Schal vergeblich - wobei auch gesagt werden muss: Ich sehne diesen Augenblick keineswegs herbei.
Natürlich kommt es immer auf den Gesamtkontext an - wenn eine solche Person aufträte, die die von dir besagten Kenntnisse etc. mitbrächte und sich auch sonst eifrig für die Eintracht einsetzt... - wobei es mir immer noch höchst unwahrscheinlich erscheint, dass diese Person bei einem entsprechenden einträchtlichen Kontext überhaupt erst zu diesem modischen Missgeschick greift.
Es würde ja auch kein ernstzunehmender Vollblut-Eintracht-Fan auf die Idee kommen, einen gewissen L.M. aus H. in der Nähe von N. zum Lieblingsspieler (oder mittlerweile dann: Lieblingstrainer) zu ernennen, oder?
So ein ganz paar wenige Dinge gibt es dann doch, die eben "Tradition" sind; zum Erbe des Vereins, der hiesigen Fankultur gehören.
Dazu gehört das Wissen, welche Farben z.B. unseren Verein repräsentieren (...und welche nicht) - aber auch z.B. das Wissen, warum so manch eine Person einen gewissen, wenn man so sagen mag, "Helden"status auf Grund ihrer Verdienste um unseren Verein verdient. Und folgegemäß auch das Wissen, welche Person auf Grund ihres äußerst vereinsschädlichen Verhaltens hier eben eine absolute "Persona non grata" ist.
Natürlich hat niemand zu Beginn seiner "Fankarriere" ein solches Wissen in größerem Umfange parat - man "muss" sich diese ganzen Dinge erarbeiten, sich mit der Zeit in die umfangreiche Geschichte des eigenen Vereins einfühlen; ein gewisses Bild über die vergangenen (und einem persönlich entgangenen) Zeiten entwickeln.
Das ist vielleicht nicht jedermanns Sache und es gibt sicherlich (wie teilweise auch aus diesem Thread zu entnehmen) eine große Menge Leute, für die, überspitzt gesagt, die Geschichte der Eintracht erst mit dem Jahr ihrer eigenen "Fanwerdung" beginnt. Man kann nicht unbedingt von allen Menschen, die unsere Eintracht verfolgen, erwarten, dass sie sich aus eigenem Antrieb und überbordender Liebe zu diesem Gesamtkomplex "Eintracht Frankfurt" darin üben, (beispielhaft benannt für die Beschäftigung mit der Historie unseres Vereins) das "Schlappekicker&Himmelsstürmer" auswendig zu lernen - auch wenn dies sicherlich eine in meinen Augen absolut begrüßenswerte Sache wäre.
Für mich persönlich hat die Beschäftigung mit der Historie/Tradition unseres Vereins (neben der persönlichen Pläsier, die es bereitet, sich mit Dingen aus längst vergangenen Eintracht-Tagen zu beschäftigen) auch etwas mit "Respekt" zu tun.
Respekt, gegenüber jenen Menschen, die schon lange vor mir zur Eintracht gegangen sind und diesen Verein mit ihren Taten und Anschauungen mitgeprägt haben. Das ist es doch, worum es bei "Überlieferungen von Traditionen" geht. Dass ich weiß, warum z.B. ein Grabowski oder ein Pfaff, welche ich persönlich nie spielen habe sehen, hier einen solcherart (gerechtfertigen) Legendenstatus erhalten haben. Und warum z.B. ein L.M. aus H. bei N. oder ein A.B. aus K. bei T. hier ein rotes Tuch für die Anhängerschaft sind.
Es geht darum, Empfindungen nachfühlen zu können, die die älteren Semester auf den Rängen in Bezug auf bestimmte Ereignisse/Personen etc. verspüren - denn das ist unsere Geschichte als Eintracht Frankfurt. Diese und keine andere. Und deshalb sind wir Eintracht Frankfurt und kein x-beliebiger anderer Verein.
Unsere Geschichte und Traditionen sind es, die diesen Verein in großen Teilen so unverwechselbar machen; ihn zu einem wahren "Traditionsverein" werden lassen.
Und diese "Geschichte und Traditionen" leben nicht nur in vermeintlich "trockenen Schinken" aus irgendwelchen Antiquariaten bzw. einem "langweiligen" (jeder der einmal da war, weiß, dass es das beileibe nicht ist) Museum - sie lebt vor allem auch in den Leuten, die unserer Eintracht teilweise seit Jahrzehnten die Treue halten; all die Zeiten mitgemacht haben, zu denen man teilweise selbst noch Quark im Schaufenster war.
Natürlich KANN ich nicht alles wissen, was diese Menschen in Bezug auf unsere Eintracht bewegt hat; welche Dinge sie geprägt haben - aber als das Mindeste für mich persönlich erachte ich es, diesen Dingen aufrichtiges Interesse entgegenzubringen, denn: Es ist unsere eigene Geschichte als Eintracht Frankfurt, es sind unsere Wurzeln, unsere Herkunft.
Ohne genau diese Vergangenheit gäbe es Eintracht Frankfurt nicht in der heutigen Form, in der wir unseren Verein heute wahrnehmen können/dürfen/müssen. Es ist eine kontinuierliche Entwicklung - und es ist mir einfach ein inneres Bedürfnis, z.B. auch mittels solcher Veranstaltungen im Museum, jenen Teil des Zeitstrahls, welcher bis 1899 zurückreicht, zu erhellen, welcher zunächst, da vor meiner Zeit liegend, weitestgehend im Dunklen liegt.
Und nebenbei erspart man sich dann auch noch solche Fettnäpfchen, wie das Unwissen darüber, warum die Nennung des Namens von Schiri AB oder Spieler XY dem älteren Gegenüber die Halsschlagader anschwillen lässt - bzw. weshalb man seitens anderer Eintrachtler für das Tragen gewisser rosafarbener Textilausschussware nur pikierte bis angewiderte Blicke erntet.
Bevor ich dich da falsch deute, frage ich lieber noch einmal nach: Interpretiere ich dich richtig, dass du das "Comeback" "einer Fangruppierung, deren Name nicht genannt werden darf " für gewisse von dir beanstandete Negativentwicklungen auf den Rängen (und in Folge auf eine bestimmte Art geprägte Diskussionen über das Geschehen in der Kurve) in erster Linie als verantwortlich betrachtest?
Am Sonntag vlt.
ich fand die veranstaltung auch klasse besucht, alle beteiligten hatten große freude - und wenn demnächst mal wieder ne pressekonferenz für kids mit einem aktuellen spieler im museum ist, dann haben die kids ihre freude. das ist doch prima.
und um unserer ag klar zu machen, dass rosa eher untraditionell ist, braucht es kein museum - auf der anderen seite waren auch schon mädels mit rosa schal im museum. die sind natürlich rausgeflogen.
scherz - aber sie wurden mit rot-schwarz-weiß konfrontiert
50.000 leute können ein grausames spiel sehen - und 150 eine grandiose veranstaltung, masse ist ja gottseidank kein qualitätskriterium, und ich weiß nicht, ob ich es begrüßen würde, wenn bspw paff und grabi im stadion sitzen und die veranstaltung vor zigtausend besuchern auf den videowürfel übertragen würde.
auswärtssieg!
Beve hat hier zwei Dinge gesagt die ich hervorheben möchte. Wer, von den älteren, sich noch an seine Jugend erinnert wird ihm sicher Recht geben.
Und dann die Frage an alle die da waren "Hättet ihr bei 1500 oder 15000 Teilnehmern diesen Abend genauso geniesen können ? 50.000 müssen es gar nicht sein.
100 % agree
Ja, das kann uns niemand rosa einfärben!
A U S W Ä R T S S I E G !!!!!
geht doch.
Du Witzbold!
Hier geht es um "fehlende Tradition" und nicht um Ultras, Support und rosa Schals!
Und wer sich unverstanden oder beleidigt fühlt, kläre das bitte per PN
Zum Thema:
Auch wenn das manchem net inne Kopp enei will: es kann nit jeder aus Frankfort sei!
Es gibt sogar Leute, die haben nie einen Pfaff, Grabowski, Stein&Bein spielen sehen, noch nicht mal ein 6:3 oder sonstige Höhepunkte, und trotzdem hat sie (selbst im hohen Alter) die Faszination "Eintracht Frankfurt" irgendwann doch noch gepackt!
Mit ein Grund war möglicherweise AUCH die Fanszene, die eben IN TEILEN die Geschichte der Eintracht TRADIERT hat und somit dem "Newbie" erst den Zugang zur Traditionserfahrung geschaffen hat.
Und dann gab es einige wenige, deren Leistung hier gar nicht hoch genug angesiedelt werden kann, die u.a. die Gründungsurkunde der Eintracht oder den Meisterschaftswimpel (korrigiert mich wenn ich falsch liege) vor dem Verschwinden in einem Abfallcontainer am Riederwald gerettet haben.
Irgendwann wurde (nicht nur, aber auch) mit dem Museum GELEBTE Geschichte daraus, die eben nicht nur Nostalgie ist, weil hier (nicht zuletzt durch die Begegnung zwischen alt und jung, Fans, ehemaligen Aktiven, Funktionären, Presse) auch eine Wirkung für die Zukunft erzielt wird!
Ich bin sicher, jeder Vater (Mutter, Onkel, Tante...), dem das alles etwas bedeutet, versucht seinem Sohn (Tochter, Neffe, Nichte, Freund, Freundin... das zu vermitteln, weiterzugeben (tradieren), damit diese Faszination fortlebt.
Man braucht dazu nur eine gewisse Hartnäckigkeit.
O je, da hast Du mir sehr glattes Eis bereitet. Aber ich will nicht kneifen und nur bedingt diplomatisch antworten:
Eine Fangruppierung (ich weiß nicht, ob diese mit "Ultras" hinreichend definiert ist) hatte sich aus der Gemeinschaft zurückgezogen. Dann ist sie wieder zurückgekommen, hat sich aber - meine Wahrnehmung - nicht in den neuen Zusammenhalt integriert sondern diesen eher verdrängt. Also ja (auch wenn da sicherlich einige Faktoren zusammenkommen).
Und ich habe die Befürchtung, dass das Waldstadion zur Bühne verkommt, und zwar weder für Kommerz noch für Fußball. 'Früher' hörte man solche Sätze: "Wir haben die Eintracht nach vorne gebrüllt, aber es hat leider nicht zum Sieg gereicht." Heute klingt das so: "Wir haben verloren. Aber unser Support war extrem geil, und wir haben wieder einmal bewiesen, dass wir wirklich die besten Fans sind."
Ich will hier aber keine Ultras-Diskussion vom Zaun brechen. Jedenfalls nicht in diesem Thread, zumal die Punkte nicht neu sind, sondern hier schon häufig genannt wurden. Hier geht es gerade um Tradition.
Mein Punkt war, dass zur Bewahrung der Tradition auch eine Liebe zum eigentlichen Spiel nötig ist. Und wenn man nur zum Fußball geht, weil dort die hautenge sexy Jeans mit dem rosa Top von den Jungs so auffällig wahrgenommen wird, wäre man in einer beliebigen Disco besser aufgehoben. Und wenn man gerne ein paar einflussreiche Leute bei Schnittchen treffen möchte, wähle man eine Veranstaltung der bürgerlichen Parteien oder gehe bitte zum Golf. Und das kunstvolle Schwenken überdimensionierter Fahnen, Basteln von Pappen und Einstudieren einfacher Harmonien zu pointierten Texten als Selbstzweck erfolgt üblicherweise in Vereinen (meist sehr traditionsreiche übrigens), die ein CC oder CV in ihrem Kürzel stehen haben.
Nicht nur die schönen Pokalendspielfilme, die Wolfgang Avenarius zusammengestellt hatte, auch die Moderation und die Interviews der früheren Spieler, die teils von weiter her angereist waren, von Ex-HR-Hörfunkreporter Joachim Böttcher war große Klasse!
Ich könnte mir vorstellen, dass eine engere ZEITLICHE Verknüpfung von themenbezogenen Veranstaltungen im Museum mit jeweils aktuellen Ereignissen (so wie damals vorm Pokalfinale) eine höhere Besucherfrequenz anzieht.
Z. B. Bernd Nickel präsentieren, der dem Maier-Sepp einen direkt verwandelten Eckball reingeschossen hat, kurz vor einem Bayern-Spiel.
Oder Harry Karger, der bei einem Spiel gegen den Deutschen Meister HSV beim 3:2-Sieg seine ersten Buden für Eintracht gemacht hat, nachdem er ein paar Wochen vorher erst von der hessischen Amateurliga zur Eintracht gekommen war, vor einem HSV-Spiel präsentieren.
Oder Charly Körbel, der DAS Tor seiner Karriere in Hannover 1989 gemacht hat und damit Eintracht in die Relegation gerettet hat, vor einem 96-Spiel.
Oder Uwe Kliemann einfliegen lassen, der beim denkwürdigen 4:3 gegen den VfB Stuttgart 1973 mit seinen "Rugby-Kicks" von hinten raus immer unseren Angriff nach dem 0:3-Rückstand zu Beginn der 2. HZ gefüttert hat, vor einem VfB-Spiel, usw. Willi Neuberger, der im Jahr drauf beim ebenso denkwürdigen 5:5 gegen den VfB sein erstes Spiel für Eintracht machte, könnte ebenfalls dazukommen.
Rüdiger Wenzel, der 1977 gegen den 1. FC Köln beim 4:0-Sieg unter Gyula Lorant alle vier Tore gemacht hat, könnte vor einem Köln-Spiel mal kommen.
Dazu kommen könnte z. B. Dieter Eckstein, der beim Auswärts-Sieg 1989 in Köln (weiß das ergebnis nicht mehr genau, 5:3 für uns, so etwa??) ein wunderbares Konterspiel mit aufgezogen hat, könnte sich dazugesellen.
Es ist auch zu überlegen, ob man am Spieltag vor dem Spiel eine solche Veranstltung abhält, da sind oft schon stundenlang viele Eintrachtfans in der Stadt, die ja zum Teil von weit her ankommen und damit potenzielles Publikum darstellen. Wurstessen und bIerchen trinken kann man auch in unmittelbarer Nähe des Museums. Vielleicht kann man für die Teilnehmer auch ein paar belegte Brötchen zu einem günstigeren Preis als normal hinstellen, wenn die Zeit bis zum Spiel "eng" wird, wie gesagt, die Leute kommen von weit her.
Ein Fan von Charlton Athletic hat mir mal vor ein paar Jahren Stadionzeitungen mitgebracht.
Charlton hat damals im Angebot gehabt, dass jeweils ein Ex-Spieler am Spieltag mit (freilich gut zahlenden) Fans eine Stadionbesichtigung macht, Essen geht, sich unterhält über früher und heute und dann zusammen das Spiel sieht und darüber mit den begleitenden Fans spricht.
Das kam dort offenbar gut an.
Als "preiswerte Variante" davon könnte ich mir den in Beitrag # 78 verknüpften engeren zeitlichen Zusammenhang der Eintracht-Museumsveranstaltungen deshalb eigentlich ganz gut vorstellen.
Off Topic erlaube ich mir die etwas befremdete Feststellung, daß zwar im Vorfeld auf (nicht nur) diesen Termin (natürlich zu Recht) hingewiesen wurde.
Aber (nicht nur diesmal) ist es leider so, daß anschliessend über den Verlauf des Abends nichts zu hören ist. Warum?
Ich finde das sehr schade, denn auch das würde das Interesse der Leute steigern, zukünftig mal einer Veranstaltung beizuwohnen - abgesehen davon, daß es nunmal Leute gibt, die keine Möglichkeit haben, vor Ort zu sein, z.B. weil sie weit weg wohnen.