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Zeit zum Nachdenken

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Liebe Leidesgenossen,

nun, da ich mal tatsächlich Zeit finde etwas ausführlicher hier etwas zu schreiben, beschleicht mich ein kleines Gefühl der Wehmut. Auf die Gefahr hin, dass ich hier ein Fass aufmache, das schon längst offen ist, verschiebt mich einfach.

Seit Wochen wünsche ich mir, dass man unsern Friedhelm so schnell wie möglich vor die Tür setzt, schlechte Spiele der Eintracht häufen sich, Niederlagen gegen mittelmäßige Zweitligisten werden usus. Nun ist es leicht ausgemacht, dafür den Trainer verantwortlich zu machen, der es ja bekanntlicherweise immer als erstes abbekommt. Wenn ich mich nun selbst hinterfrage, wieso ich im Stadion sitze und nach zehn Minuten "Funkel raus" schreie, dann ergeben sich für mich die Gründe, die die meisten von uns beschäftigen: Einerseits das ständige Schönreden von Sachen, die selbst Thomas Doll nicht mehr schön finden würde. Auf der anderen Seite ist es ein System, das permanent auf eine Spitze ausgerichtet ist, obwohl Funkel es mitunter auch als Drei-Spitzen-Sytsem verkauft. Daneben stört mich ungemein, dass es Lieblinge wie Meier, Spycher und Fink gibt, die anscheinend einem anderen Maßstab unterliegen wie die anderen Spieler. Damt einhergeht bspw. auch das Stützen Chris' nach dessen Platzverweis auf Schalke. Was um Himmels Willen wäre passiert, wenn Caio in diesem Moment ausgeschlagen hätte oder Inamoto oder Steinhöfer? Hätte er sie in diesem Moment auch so geschützt, ja quasi gegen alle Widerstände verteidigt?? Meiner Meinung nach hätte er sie auflaufen lassen und abgestraft. Aber gerade in diesem Punkt hat sich der Friedhelm, der sich in seiner selbtsherrlichen Ader als unfehlbar präsentiert, äußerst verwundbar gezeigt.

Es ist müßig darüber zu diskutieren. Es ist mittlerweile hier in sämtlichen Threads alles dazu gesagt worden. Jeder weiß um die Gesichtspunkte, die die Kritiker an Funkel äußern.

Nun will ich fair sein und auch die positiven Punkte äußern, die sich Funkels Arbeit entnehmen lassen. Friedhelm Funkel hat unsere Eintracht zum sofortigen Wiederaufstieg geführt, er hat ihr neues Leben eingehaucht. Dies führte dazu, dass man eine unglaubliche Euphorie spüren konnte, das Stadion war nahezu stets ausverkauft, was dem treuen Fan zwar das ein oder andere Mal die Nerven raubte, indem man Leute um sich herum belehren musste, dass Gaudino schon seit langem nicht mehr spielt, aber in erster Linie  hat es unserem geliebten Verein Geld gebracht und das ist auch Funkels Verdienst. Gleichzeitig hat sich unsere Eintracht in der ganzen Zeit dazu gemausert,  vom Anspruchsdenken her kein Abstiegskandidat mehr zu sein, sondern eher ein Mittelfeldclub. Sicher ist an dieser Stelle auch die Arbeit Dr. Pröckls und HBs zu würdigen.

Nur welche Quintessenz ziehen wir aus diesen Fakten? Ist es ein Funkel raus? Ist es ein Festhalten am Trainer auf Biegen und Brechen? Ich bitte zunächst meine hierzu abgegebenen Beiträge zu ignorieren, die lediglich aus einer Emotion heraus stammten, wie bei so vielen von uns, will ich mal behaupten. Ich gehe nun seit 1992 mehr als regelmäßig ins Stadion, habe seit 14 Jahren eine Dauerkarte. Das ist gemessen an meinem Alter eine relativ lange Zeit. Aber ich glaube mir ein Bild machen zu können im Hinblick darauf, dass es in Frankfurt schon sehr viel schlechtere Zeiten gab. Wer kann sich noch an das Freitagsabendspiel gegen Rot-Weiß Essen erinnern, als wir am Abgrund taumelten und 3:0 gewannen?!   Was ich damit sagen will: Die Leistung der Verantwortlichen ist keineswegs zu verkennen. Wir alle sind Zeuge eines Prozesses geworden, der Traditionsmannschaften wie Köln, Gladbach, Lautern und auch uns zu Vereinen hat werden lassen, die kein Stammesrecht mehr in der Bundesliga haben, sondern die auch mal ohne Zucken absteigen können, ohne dass dies großartige Regungen hervorruft. Hannover und Wolfsburg sind mittlerweile wohl etablierter als wir es sind. Deren Abstieg würde ein größeres Echo hervorrufen angesichts des Finanzpotenzials, das fahinter steckt. Funkel hat es aber geschafft uns zumindest eine Klasse höher als unsere Traditionskollegen Lautern, Köln und Gladbach anzusiedeln.

Wenn ich ehrlich bin, ist das Einzige was wir FF als ernsthafte Kritik vorwerfen können ein Punkt, den ich schon vor zwei Jahren angemahnt habe: Die Mannschaft hat keinerlei Konzept. Mir drängt sich der Eindruck auf, dass der Trainer sich ein Team aufbaut, das seiner defensiv ausgerichteten Spielweise entsprechen mag, spielerisch jedoch keinerlei Akzente setzen kann. Seien wir ehrlich: Unser höchst gepriesenes Auswärtsspiel ist nichts anderes als die Formel: 11 Mann stellen sich hinten rein und vorne schießt der liebe Gott ein Tor. Schießt er keins, verlieren wir oder spielen unentschieden, viel können wir für das Ergebnis dann aber nicht. Kurzum: Wir verbarrikadieren uns und spielen halbwegs auf Konter, ohne aber tatsächlich ein überzeugendes Konterspiel aufzuziehen.  Zu Hause sieht es fast noch grausamer aus, denn wenn Mannschaften wie Cottbus, Bielefeld, Noch und Gladbach kommen, dann müssen wir das Spiel machen, jedoch können wir das nicht. Dieser Vorwurf ist FF zu machen, denn wir operieren lediglich mit langen Bällen, ein System ist nicht erkennbar. Auch ein Spielmacher existiert in unseren Reihen nicht, Meier sollte dies ja laut Funkels Überlegungen darstellen. Dieser hat jedoch nur Qualitäten, wenn es darum geht, hier und da mal ein Tor zu schießen, ein Spiel lenken und leiten kann er jedenfalls nicht. Thurk konnte es auch nicht, Copado wurde von Funkel in meinen Augen gemobbt. Bleibt nur noch einer:

CAIO: Das Reizthema neben dem Trainer. Der Junge hat sicherlich Schwächen in der Rückwärtsbewegung, auch in der Disziplin, wenn er mit Übergewicht nach Hause kommt. Muss sich aber in diesem Punkt nicht auch der Trainer hinterfragen, ob er was falsch macht?! Es sei dahin gestellt. Fest steht: Caio hat am Ball Fähigkeiten, die in der Bundesliga m.E. ganz wenige Spieler (Diego, Ribery) mit sich bringen. Die Defensivbewegung ist mangelhaft, das stimmt. Aber sollte man nicht vielleicht mal seine konservativen Ansichten des Fußballs modernisieren? Diesem Jungen einen hinten dranstellen, der ihm den Rücken freihält?! Funkel sollte es überlegen.

Er sollte es sich in meinen Augen ziemlich genau überlegen, denn es ist in meiner Meinung nach seine einzige Chance. Ein System zu entwickeln, das sich an dem einzigen Spieler orientiert, der es in der Offensive leiten kann, an Caio. Dann müssten wir uns in unseren panischen Reaktionen auch nicht mehr vor einer zweiten "Willi Reimann Gedächtnis Nibelungen-Treue" des HB fürchten. Aber diese Chance sollten wir ihm geben, diese Fairness hat er sich verdient.
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Ui ein neuer Eintracht Caio Thread.

Wäre jemand so nett ein Murmeltier zu posten?
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Wow was für Neuigkeiten

Es war echt die richtige Entscheidung dafür einen neuen Thread aufzumachen  

- 3 -
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Alexsge22 schrieb:
Es sei dahin gestellt. Fest steht: Caio hat am Ball Fähigkeiten, die in der Bundesliga m.E. ganz wenige Spieler (Diego, Ribery) mit sich bringen. Die Defensivbewegung ist mangelhaft, das stimmt. Aber sollte man nicht vielleicht mal seine konservativen Ansichten des Fußballs modernisieren? Diesem Jungen einen hinten dranstellen, der ihm den Rücken freihält?! Funkel sollte es überlegen.


R O F L !

Anfangen?

Ok, Spieler, die durchaus soviel am Ball können wie Caio meiner Meinung nach:

1. Eduardo
2. Obasi
3. Renato
4. Theves
5. Cicero
6. Raffael
7. Kross
8. Özil
9. Rakitic
11. Josue
12. Simak
13. Misimovic
14. Schneider

Noch mehr?

Caio = Ribery oder Diego...

loooooooool

Manche leben echt in einer eigenen Welt.
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SemperFi schrieb:
Ui ein neuer Eintracht Caio Thread.

Wäre jemand so nett ein Murmeltier zu posten?




Bittesehr

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Interessanter Thread, vieles finde ich richtig. Die Aussage über Funkels Lieblinge teile ich jedoch überhaupt nicht - ich erkenne darin eine sportliche Wertschätzung Funkels dieser Spieler.
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SemperFi schrieb:
Alexsge22 schrieb:
Es sei dahin gestellt. Fest steht: Caio hat am Ball Fähigkeiten, die in der Bundesliga m.E. ganz wenige Spieler (Diego, Ribery) mit sich bringen. Die Defensivbewegung ist mangelhaft, das stimmt. Aber sollte man nicht vielleicht mal seine konservativen Ansichten des Fußballs modernisieren? Diesem Jungen einen hinten dranstellen, der ihm den Rücken freihält?! Funkel sollte es überlegen.


R O F L !

Anfangen?

Ok, Spieler, die durchaus soviel am Ball können wie Caio meiner Meinung nach:

1. Eduardo
2. Obasi
3. Renato
4. Theves
5. Cicero
6. Raffael
7. Kross
8. Özil
9. Rakitic
11. Josue
12. Simak
13. Misimovic
14. Schneider

Noch mehr?

Caio = Ribery oder Diego...

loooooooool

Manche leben echt in einer eigenen Welt.


Ebenso wie für die zwei anderen Kollegen gilt auch für Dich: Der Thread war zu einer niveauvollen Disksussion gedacht, nicht zu einem Fertigmachen. Ich habe im ersten Satz angemerkt, dass man ihn auch evtl. verschieben kann... im Gegensatz zu anderen habe ich nicht die Zeit, alle Themen bis zum Exzess zu studieren...

Nur zur Klarstellung: Es ging um das Termpo im 1-1... die Spieler in einer Leichtigkeit a'la Caio aussteigen zu lassen haben von Deiner Aufzählung dann doch einige nicht drauf, sondern sie leben von der Kraft, die Caio ja noch nicht einmal zu 100 % hat derzeit...
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Zuerst einmal ein Lob, für eine zumindest Teilweise differenzierte Betrachtung der Sachlage. Unter den Funkelkritischen Beiträgen sind viele wie du selbst bemerkst aus einer Emotion heraus geschrieben und zu teilen recht unsachlich. Davon hebt sich dein Beitrag positiv ab und ist daher auch einer ernsthaften Antwort würdig.

Wie du selbst anmerkst ist das Anspruchdenken unter den Fans ein ganz anderes als es vor ein paar Jahren noch war. Ich erinnere mich an Erstligaspiele Ende der Hinrunde unter Reimann, wo die Mannschaft trotz Niederlagen gefeiert wurde, wenn sie alles gegeben hat. Zugegeben, die heutige Mannschaft hat eine ganz andere Qualität als die damalige und deshalb sind etwas höhere Ansprüche gerechtfertigt, allerdings kann mir keiner erzählen, dass das Auspfeifen der Mannschaft und "Funkel Raus"-Rufe in irgend einer Weise förderlich sind. Es verunsichert nur die Mannschaft, die bisher eh noch nicht zu ihrem Rhythmus gefunden hat. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass sich manche am Sonntag sogar mehr über eine Niederlage gefreut hätten, weil es die Wahrscheinlichkeit erhöht hätte, dass sie ihren achso ungeliebten langweiligen Funkel endlich los würden.

Die Kritik an seiner Arbeitsweise ist in Teilen gerechtfertigt, jedoch im großen Maße völlig überzogen. Da wird ein Spieler, der noch so garnix für seinen Verein geleistet hat, übergewichtig aus dem Sommer kam, sich im Training überhaupt nicht reinhängt, kein Wort deutsch kann und keinerlei Defensivqualitäten besitzt, als der neue Messias dargestellt und ein Trainer in unglaublicher Weise kritisiert, weil er es anders sieht. Du selbst beschreibst seine Fähigkeiten ähnlich wie die eines Diego oder Ribery. Darf ich mal fragen wie du auf dieses Urteil kommst? Caio ist zwar durchaus in der Lage mal einen Gegenspieler auszuspielen, aber mehr hat er hier auch noch nicht gezeigt. Seine mit vielen Vorschusslohrbeeren versehenen Standarts sind unter aller Sau.

Ich möchte mal auch ein paar positive Aspekte betonen, da Funkel auch Teile richtig gut gemacht hat. Ich glaube nicht, dass Spieler unter einem anderen Trainer so viele Möglichkeiten hätten sich weiter zu entwickeln. Spieler wir Toski, Russ, Ochs, Meier haben sicher hier und da mal ihre Schwächephasen, wie es bei jungen Spielern üblich ist, aber der Trainer schenkt ihnen dennoch das vertrauen, weil er weiss, dass diese Spieler Potential haben und sich ihr dauerhafter Einsatz irgendwann rentieren wird und teilweise auch schon getan hat. Kann man ihm verübeln, dass er Spieler wie Köhler, die im Training alles geben, Spielern wie Caio vorzieht, der lustlos nebenher trabt?

Er ist ein Trainer, der auch mal einen eigenen Fehler zugibt. Er hatte Probleme mit schwierigen Charakteren wie Amanatidis und Streit. Trotzdem können beide ihm noch ins Gesicht sehen und haben ein gutes Verhältnis zu ihm. Ersterer ist sogar unter ihm zum Kapitän geworden und hat eine hervorragende charakterliche Entwicklung gemacht. In den Interviews mit den Spielern kann man niergendwo zwischen den Zeilen lesen, dass sie lieber einen anderen Trainer hätten. Ganz im Gegenteil, viele haben ihn sogar wehement verteigt. Komisch, dass Leute die täglich mit ihm zusammenarbeiten voll hinter im stehen und Leute, die sich Hobbymässig mit Fussball beschäftigen und aufgrund ihres Fan seins ein Besitzverhältnis des Vereins zu haben glauben, anders denken. Ich frag mich schon ob sich mancher Fan nicht viel zu wichtig nimmt und seine Rolle im Gesamtbild Eintracht Frankfurt nicht mal überdenken sollte.

MfG Djabatta
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Mal was zum gestiegenen Anspruchsdenken:

Wenn Funkel doch so erfolgreich ist, wie Funkelbefürworter betonen, dann ist das doch nur logisch, dass auch die Ansprüche steigern. Und so hoch finde ich den Anspruch, dass man sich den Fußball, mit dem man auf Platz 9 oder so kommt, auch gerne anschaut, dann auch wieder nicht.
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Ok, sry, etwas überreagiert.

Jetzt nehme bitte den Fakt, daß Caio eben immer erts zur 60. reinkommt, wenn die gegnerischen Spieler nicht mehr frisch sind, genau dann kann er seine Fähigkeiten voll ausspielen.
In einemSpiel ab Minute 1. würde das imho noch anders aussehen.
Da wäre er meiner Meinung nach noch verschwendet.

Das sollte man aktuell bedenken, natürlich bringt er Schwung, ein Beispiel für sowas ist Kampa, als Joker oft genial als Mitglied der Startelf katastrophal.

Wenn man die Effektivität der letzten 30 Minuten auf 90 hochrechnen will, geht das in meinen Augen eben nicht.

Bitte dies auch bedenken.
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SemperFi schrieb:
Ok, sry, etwas überreagiert.

Jetzt nehme bitte den Fakt, daß Caio eben immer erts zur 60. reinkommt, wenn die gegnerischen Spieler nicht mehr frisch sind, genau dann kann er seine Fähigkeiten voll ausspielen.
In einemSpiel ab Minute 1. würde das imho noch anders aussehen.
Da wäre er meiner Meinung nach noch verschwendet.

Das sollte man aktuell bedenken, natürlich bringt er Schwung, ein Beispiel für sowas ist Kampa, als Joker oft genial als Mitglied der Startelf katastrophal.

Wenn man die Effektivität der letzten 30 Minuten auf 90 hochrechnen will, geht das in meinen Augen eben nicht.

Bitte dies auch bedenken.


sehr guter Gedanke, leuchtet ein.
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Maggo schrieb:
Mal was zum gestiegenen Anspruchsdenken:

Wenn Funkel doch so erfolgreich ist, wie Funkelbefürworter betonen, dann ist das doch nur logisch, dass auch die Ansprüche steigern. Und so hoch finde ich den Anspruch, dass man sich den Fußball, mit dem man auf Platz 9 oder so kommt, auch gerne anschaut, dann auch wieder nicht.


Das ist durchaus richtig. Keiner ist mit dem momentanen verlauf der Saison zufrieden. Weder mit den Ergebnissen, noch mit der Art, wie Fussball gespielt wird. Aber es handelt sich um eine Momentaufnahme. Ich finde es ein Unding, wie nach 5 Jahren positiver Entwicklung schon von einigen gefordert wird, dass alles nach fünf Spielen über den Haufen geworfen wird. Ich finde etwas mehr Vertrauen hat sich auch ein Funkel verdient, selbst wenn er nicht jedermanns Lieblingstrainer ist. Meiner im übrigen auch nicht...
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Bevor der Fred verschoben wird:

In einem Punkt triffst du auch meine Empfindungen voll und ganz: der Mannschaft fehlt jemand, der ihrem Spiel den Stempel aufdrückt. Jemand, vor dem der Gegner wirklich Manschetten hat. Jemand, den es unter allen Umständen auszuschalten gilt. Jemand, der Spiele entscheidet.

Diese Mannschaft ist ein Kollektiv. Weitestgehend diszipliniert, ackernd, fleißig und mit dem nötigen Willen. Was ihr fehlt, ist die individuelle Stärke. Ein Team von Wasserträgern. Eifrig, bemüht, talentiert - aber doch Wasserträger.

Der herausragende Akteur - wenn er fit ist und spielt - ist Chris mit seinen Fähigkeiten. Aber auch Chris ist keiner, der einem Spiel seinen Stempel aufdrückt oder ein Spiel mal ganz alleine dreht oder entscheidet.

Ob es Caio sein kann? Die Frage ist müßig. Wichtiger wäre es, wieder mehr Individualität in der Mannschaft zuzulassen, nein, zu fördern. Mehr Wert auf den Ausbau der Stärken der Spieler zu legen als auf das Abstellen der Schwächen.

Mit Grabi, Uwe Bein oder anderen will ich gar nicht erst anfangen. Aber wenn man an solche Typen denkt und welche Freiheiten sie genossen, um ihre Stärken ausspielen zu können, weiß man, in welche Richtung ich dabei denke.
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Djabatta schrieb:
Zuerst einmal ein Lob, für eine zumindest Teilweise differenzierte Betrachtung der Sachlage. Unter den Funkelkritischen Beiträgen sind viele wie du selbst bemerkst aus einer Emotion heraus geschrieben und zu teilen recht unsachlich. Davon hebt sich dein Beitrag positiv ab und ist daher auch einer ernsthaften Antwort würdig.

Wie du selbst anmerkst ist das Anspruchdenken unter den Fans ein ganz anderes als es vor ein paar Jahren noch war. Ich erinnere mich an Erstligaspiele Ende der Hinrunde unter Reimann, wo die Mannschaft trotz Niederlagen gefeiert wurde, wenn sie alles gegeben hat. Zugegeben, die heutige Mannschaft hat eine ganz andere Qualität als die damalige und deshalb sind etwas höhere Ansprüche gerechtfertigt, allerdings kann mir keiner erzählen, dass das Auspfeifen der Mannschaft und "Funkel Raus"-Rufe in irgend einer Weise förderlich sind. Es verunsichert nur die Mannschaft, die bisher eh noch nicht zu ihrem Rhythmus gefunden hat. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass sich manche am Sonntag sogar mehr über eine Niederlage gefreut hätten, weil es die Wahrscheinlichkeit erhöht hätte, dass sie ihren achso ungeliebten langweiligen Funkel endlich los würden.

Die Kritik an seiner Arbeitsweise ist in Teilen gerechtfertigt, jedoch im großen Maße völlig überzogen. Da wird ein Spieler, der noch so garnix für seinen Verein geleistet hat, übergewichtig aus dem Sommer kam, sich im Training überhaupt nicht reinhängt, kein Wort deutsch kann und keinerlei Defensivqualitäten besitzt, als der neue Messias dargestellt und ein Trainer in unglaublicher Weise kritisiert, weil er es anders sieht. Du selbst beschreibst seine Fähigkeiten ähnlich wie die eines Diego oder Ribery. Darf ich mal fragen wie du auf dieses Urteil kommst? Caio ist zwar durchaus in der Lage mal einen Gegenspieler auszuspielen, aber mehr hat er hier auch noch nicht gezeigt. Seine mit vielen Vorschusslohrbeeren versehenen Standarts sind unter aller Sau.

Ich möchte mal auch ein paar positive Aspekte betonen, da Funkel auch Teile richtig gut gemacht hat. Ich glaube nicht, dass Spieler unter einem anderen Trainer so viele Möglichkeiten hätten sich weiter zu entwickeln. Spieler wir Toski, Russ, Ochs, Meier haben sicher hier und da mal ihre Schwächephasen, wie es bei jungen Spielern üblich ist, aber der Trainer schenkt ihnen dennoch das vertrauen, weil er weiss, dass diese Spieler Potential haben und sich ihr dauerhafter Einsatz irgendwann rentieren wird und teilweise auch schon getan hat. Kann man ihm verübeln, dass er Spieler wie Köhler, die im Training alles geben, Spielern wie Caio vorzieht, der lustlos nebenher trabt?

Er ist ein Trainer, der auch mal einen eigenen Fehler zugibt. Er hatte Probleme mit schwierigen Charakteren wie Amanatidis und Streit. Trotzdem können beide ihm noch ins Gesicht sehen und haben ein gutes Verhältnis zu ihm. Ersterer ist sogar unter ihm zum Kapitän geworden und hat eine hervorragende charakterliche Entwicklung gemacht. In den Interviews mit den Spielern kann man niergendwo zwischen den Zeilen lesen, dass sie lieber einen anderen Trainer hätten. Ganz im Gegenteil, viele haben ihn sogar wehement verteigt. Komisch, dass Leute die täglich mit ihm zusammenarbeiten voll hinter im stehen und Leute, die sich Hobbymässig mit Fussball beschäftigen und aufgrund ihres Fan seins ein Besitzverhältnis des Vereins zu haben glauben, anders denken. Ich frag mich schon ob sich mancher Fan nicht viel zu wichtig nimmt und seine Rolle im Gesamtbild Eintracht Frankfurt nicht mal überdenken sollte.

MfG Djabatta


Ich gebe Dir in Teilen Recht. Ich muss zugeben, dass meine Ansichten, zumindest in Sachen Caio angesichts eines einjährigen Brasilien-Aufenthaltes sicher etwas verwässert sind. Das von Dir lustlose Nebenhertraben sehe ich bspw. darin begründet, dass er es nie anders gelernt hat in Brasilien, sondern dort sämtlich Freiheiten genießen konnte. Ist es aber nicht die Aufgabe des Trainers ihm das beizubringen? Wir können alle, wie Du vollkommen zu Recht anmerkst, nicht beurteilen, wie die tägliche Arbeit aussieht, deshalb steht uns über ein Bemühen Funkels kein Urteil zu.

In dem Punkt der Einsichtsfähigkeit stimme ich Dir nicht überein, die besitzt er m.E. in keiner Weise.

MfG!
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Ok Semper, man kann es aber auch anders sehen: Man kann auch sagen (weiß nicht, ob Du Fußball spielst und es selbst kennst), dass es umso schwerer ist, sich in ein Gefüge im laufenden Spiel einzufinden. Das wird oft unterschätzt, viele können es einfach nicht, manchen gelingt es nur teilweise. Der von Dir angesprochene Kamper ist ebenso wie es Lexa war jemand, der über die Außen richtig Tempo macht, wogegen Caio einer ist, der das Herzstück des Spiels vom einen auf den anderen Moment begleiten soll. Das ist, das gebe ich zu bedenken, umso schwerer, wenn die komplette Mannschaft schon einen Scheiß-Tag hat...!  
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WuerzburgerAdler schrieb:

Mit Grabi, Uwe Bein oder anderen will ich gar nicht erst anfangen. Aber wenn man an solche Typen denkt und welche Freiheiten sie genossen, um ihre Stärken ausspielen zu können, weiß man, in welche Richtung ich dabei denke.


Und das Problem ist halt, daß es diese Art von Fussball nicht mehr gibt.

Ein Valderrama von Kolumbien war da ein perfektes Beispiel, wie ein "Stehgeiger" egal wie schön er geigt, zum Ende hin nutzlos wurde.

Früher reichten Verteidiger vom Schlage Bindewald und Roth um oben mitzuspielen, ein Spycher ist locker eine fussballerische Klasse besser, aber beachte allein hier, wie nach Typen Marke Dede oder Janßen gegiert wird.

Allein die Soto Diskussion zeigte doch, daß ein IV alten Schlages nicht mehr höheren Ansprüchen genügt.

Anderes Divabeispiel:
Der BvB letztes Jahr spielte gegen die Großen teilweise genial und ging gegen die Kleinen grauenhaft unter.
Doll ist heute arbeitslos.
Und einem Trainer würde es hier genauso gehen.
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Ich weiß wer in solchen Situationen fehlt....

*kopfschonmaleinziehundweg*

Jermaine Jones. Pfeift auf die anderen Abgänge und auf die Umstände seines Abganges.Auch ich habe ihm Pest und Cholera gewünscht aber genau so einer fehlt uns!
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Adler1985-2004 schrieb:
Ich weiß wer in solchen Situationen fehlt....

*kopfschonmaleinziehundweg*

Jermaine Jones. Pfeift auf die anderen Abgänge und auf die Umstände seines Abganges.Auch ich habe ihm Pest und Cholera gewünscht aber genau so einer fehlt uns!


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SemperFi schrieb:

Allein die Soto Diskussion zeigte doch, daß ein IV alten Schlages nicht mehr höheren Ansprüchen genügt.


Sehe ich genauso. Und hier ist man auch auf einem guten Weg. Sotos Spiel nach vorne war noch schlimmer als Caios Spiel nach hinten. Hier habe ich bei Bellaid größere Hoffungen. Man bedenke, wie jung der noch ist.

Trotzdem. Ich traue dem Kollektiv Eintracht Frankfurt, so wie die Mannschaft sich jetzt darstellt, keine enstcheidenden Entwicklungsschübe zu. Sie braucht jemanden, der sie führt, mitreißt, zu neuen Ideen bringt. Und zwar auf dem Platz.
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Adler1985-2004 schrieb:
Ich weiß wer in solchen Situationen fehlt....

*kopfschonmaleinziehundweg*

Jermaine Jones. Pfeift auf die anderen Abgänge und auf die Umstände seines Abganges.Auch ich habe ihm Pest und Cholera gewünscht aber genau so einer fehlt uns!


Auch wenn es schmerzlich ist, so etwas zu sagen. Aber du hast Recht. Er war nunmal das Kampfschwein, das im Stande war, seine Mitspieler mitzureißen.


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