das sind meine gedanken zum turnier und zu den vielleicht bewegendsten vier wochen die dieses land je erlebt hat:
Mehr als gut geschlagen hat sich die deutsche Mannschaft beim WM-Turnier im eigenen Land. Erwarten durfte man das nicht unbedingt, anhand einiger Testergebnisse im Vorfeld der WM. Aber das war ja nun so ziemlich immer der Fall, bevor es in eine Endrunde ging. Selbst 1990 war man kein Topfavorit und steigerte sich erst im Turnier. So richtig überrascht war damals aber niemand so wirklich – ganz anders 2006.
Was die Welt, und vor allem uns Deutsche mit Sicherheit am meisten verwundert hat, waren die schier endlosen Parties und Feste rund um König Fussball und dass man plötzlich selbst überall mitfeiern konnte. Es schien fast, als hätten einige nur darauf gewartet, endlich mal das togolesische Trikot anzuziehen, um mit irgendwelchen Leuten von sonst woher, wild bemalt vor einer Leinwand zu singen und zu tanzen. Ganz egal wer spielte, so lange die Mannschaft nur in irgendeiner Form exotisch war und die Nationalfarben zur eigenen Klamotte passten, war man kurzerhand Fan eben dieser.
„Die Welt zu Gast bei Freunden“ oder doch eher „Freunde zu Gast in einer anderen Welt“? Schön zu sehen wie sich das Bild der Deutschen im Laufe der WM von Tag zu Tag verbessert hat. Bei unseren Gästen und auch bei uns selbst. Fast ungläubig sah man Reporter aus Brasilien von der Berliner Fanmeile berichten, sah die durchweg positiven Reaktionen der daheim gebliebenen Fans. Ein Gefühl der Gemeinschaft erreichte uns alle. Ob vor dem Bildschirm oder im Stadion. Das machte die vergangenen vier Wochen aus und für viele unvergessen.
Was bleibt nach so einer Dauer-Euphorie? Was erwartet uns die nächsten Wochen und Monate? Wer weiss? Vor allem werden wir an singende Fangruppen denken, an Koreaner die fast ohne Ende ihr Team anfeuerten und nach getanem Support, ihren selbst produzierten Abfall beseitigten, an Engländer die meist krebsrot und nicht nüchtern das Strassenbild einer deutschen WM-Stadt prägten, kurz: an schöne Zeiten! Eins ist klar: Auch nach diesen tollen Wochen wird das Topspiel der Bundesliga, werden Spiele der Nationalmannschaft, nicht in der Main Arena oder auf einem anderen Fan Fest übertragen. Womöglich trifft man sich nun mal des Öfteren zum „Public Viewing“ mit Freunden oder lädt einfach mal wieder den Kollegen oder Nachbarn auf ein Bier ein, wenn das Leder rollt. Der Fussball hat neue Freunde gefunden – wie lange sie bleiben hängt mal wieder von so vielen unterschiedlichen Faktoren ab und garantiert auch davon, ob die Klinsmänner sich weiterhin so gut präsentieren werden. Abwarten, denn spätestens zur EM-Qualifikation zeigt sich, wie viel Deutschland in uns allen steckt. Dann nämlich, wenn es nach Tschechien, Irland oder in die Slowakei geht.
Viel wurde geredet über das neue Deutschland und das wieder gewonnene Selbstvertrauen, über die Herzlichkeit und die Gastfreundschaft einer ganzen Nation. Auch hier bleibt die Hoffnung, dass sich vielleicht bei dem ein oder anderen die Barrieren etwas abgebaut haben und die Unsicherheit gegenüber Fremdem, dem neuen „Wir-Gefühl“ weicht. Tatsache ist, dass viele einem möglichen deutschen WM-Triumph politisch gesehen nichts gutes abgewinnen konnten. Mit dem Sieg der Azzuri hat nun eine andere, wegen ihrer vom „Duce“ regierten Vergangenheit und in die Kritik geratene Nation, den Titel geholt. Mit Sicherheit das grössere Übel, vergleicht man die heutige Inlandspolitik beider Länder.
Was bleibt denn nun? Es ist die Erinnerung an die wohl schönsten vier Wochen die Deutschland je erleben durfte. Ausgelöst durch ein Spiel, genannt Fussball, was jedes Kind kennt und welches soviel Emotionen und überraschende Momente bereithält. Ein Sport der die Massen bewegt und der unendlich viel bewirken kann – vielleicht nicht dauerhaft, aber es war schön zu sehen, wie aus Fremden Freunde wurden und wie sich ein Land und seine Gäste von ihm infizieren liessen.
Was bleibt denn nun? Es ist die Erinnerung an die wohl schönsten vier Wochen die Deutschland je erleben durfte. Ausgelöst durch ein Spiel, genannt Fussball, was jedes Kind kennt und welches soviel Emotionen und überraschende Momente bereithält. Ein Sport der die Massen bewegt und der unendlich viel bewirken kann – vielleicht nicht dauerhaft, aber es war schön zu sehen, wie aus Fremden Freunde wurden und wie sich ein Land und seine Gäste von ihm infizieren liessen.
[...]
Ich glaube einige haben etwas zu viel Sonne abbekommen ... ... die Superlative in der Wortwahl gehen mir gehörig auf die Nerven - nicht nur in diesem Beitrag sondern auch in der medialen Berichterstattung! Die selben Medien werden in einer Woche wieder anfangen zu jammern.
Wenn ich das schon lese, [...] die wohl schönsten vier Wochen die Deutschland je erleben durfte [...] Darf ich dich z.B. nur mal an die Jahre 89/90 erinnern... ...Wiedervereinigung, Fussballweltmeister!
Ich glaube einige haben etwas zu viel Sonne abbekommen ... ... die Superlative in der Wortwahl gehen mir gehörig auf die Nerven - nicht nur in diesem Beitrag sondern auch in der medialen Berichterstattung! Anthony
kann ich nur unterschreiben. ich war während des pokalfinalwochenendes in berlin 100mal so euphorisiert, wie in den letzten 4 wochen. man merkt schon deutlich den einfluss der medien, die mit superlativen um sich schmeißen, auf die breite masse.
ihr habt wohl zu wenig frischluft abbekommen. wiedervereinigung hin oder her, weltmeister 1990?
1. mein bericht ist subjektiv. so hab ich die letzten wochen wahrgenommmen. veränderte menschen - grundlegend. ich selbst bin nicht plötzlich singend über die strassen gelaufen, weil ich das eigentlich nur kann, wenn die eintracht spielt. aber ich hab mich einfach gefreut dass so viele menschen friedlich miteinander feiern konnten, was ja im liga-alltag nicht immer der fall und vielleicht auch nicht unbedingt gewünscht ist. da herrschen halt andere vorzeichen.
2. wenn du die wiedervereinigung so toll fandest, dann war das auch deine subjektive meinung. die muss ich nicht teilen, oder? meine halbe verwandschaft kommt aus dem osten und wir waren jedes jahr mindestens einmal drüben. mein onkel war sogar einer der bei den montagsumzügen in leipzig ganz vorne dabei war. klar haben wir uns auch gefreut, als die grenzen aufgemacht wurden. aber erinner dich doch mal daran, was so alles über unsere "ossis" losgelassen wurde. da gab es nicht diese überschwengliche freude allenthalben, sondern durchaus auch kritische stimmen und berechtigte zweifel, wie die nächsten zehn jahre bestätigt haben. dass heute eine andere berichterstattung an der tagesordnung ist, braucht man hier wohl nicht zu erwähnen - is doch logisch.
3. auch du warst 89 bzw. 90 um einiges jünger als heute und hast vielleicht anders empfunden. ich kann nicht sagen, ob sich deutschland damals GENAUSO gefreut hat, wie heute über platz 3 im eigenen land. ich war damals 13 und bin sicher dass es nicht so war. ich kann mich auch nicht dran erinnern, ausländische mitbürger mit deutschland-flaggen gesehen zu haben oder dass sie unsere hymne mitsingen. es war was anderes.
es ist nur wieder mal erstaunlich, und das wollte ich mit meinen worten einfach ausdrücken, mit welch einfachem mittel man so viele menschen bewegen kann. mit fussball! wir gehen so ziemlich jede woche ins stadion und kennen das gefühl und die atmosphäre. jetzt kennen es einige tausende mehr, wobei die sich bestimmt umschauen werden, wenn dann wolfsburg gg. leverkusen kickt und nix los is im stadion.
ich finds auch toll wenn 1 mio menschen zur love parade gehen und friedlich miteinander feiern. auch wenn viele auf drogen sind - beim fussball sind sie auf alk - das gibt sich nicht viel. hauptsache die leute feiern mit einer positiven grundstimmung zusammen. das zählt!
Mehr als gut geschlagen hat sich die deutsche Mannschaft beim WM-Turnier im eigenen Land. Erwarten durfte man das nicht unbedingt, anhand einiger Testergebnisse im Vorfeld der WM. Aber das war ja nun so ziemlich immer der Fall, bevor es in eine Endrunde ging. Selbst 1990 war man kein Topfavorit und steigerte sich erst im Turnier. So richtig überrascht war damals aber niemand so wirklich – ganz anders 2006.
Was die Welt, und vor allem uns Deutsche mit Sicherheit am meisten verwundert hat, waren die schier endlosen Parties und Feste rund um König Fussball und dass man plötzlich selbst überall mitfeiern konnte. Es schien fast, als hätten einige nur darauf gewartet, endlich mal das togolesische Trikot anzuziehen, um mit irgendwelchen Leuten von sonst woher, wild bemalt vor einer Leinwand zu singen und zu tanzen. Ganz egal wer spielte, so lange die Mannschaft nur in irgendeiner Form exotisch war und die Nationalfarben zur eigenen Klamotte passten, war man kurzerhand Fan eben dieser.
„Die Welt zu Gast bei Freunden“ oder doch eher „Freunde zu Gast in einer anderen Welt“? Schön zu sehen wie sich das Bild der Deutschen im Laufe der WM von Tag zu Tag verbessert hat. Bei unseren Gästen und auch bei uns selbst. Fast ungläubig sah man Reporter aus Brasilien von der Berliner Fanmeile berichten, sah die durchweg positiven Reaktionen der daheim gebliebenen Fans. Ein Gefühl der Gemeinschaft erreichte uns alle. Ob vor dem Bildschirm oder im Stadion. Das machte die vergangenen vier Wochen aus und für viele unvergessen.
Was bleibt nach so einer Dauer-Euphorie? Was erwartet uns die nächsten Wochen und Monate? Wer weiss? Vor allem werden wir an singende Fangruppen denken, an Koreaner die fast ohne Ende ihr Team anfeuerten und nach getanem Support, ihren selbst produzierten Abfall beseitigten, an Engländer die meist krebsrot und nicht nüchtern das Strassenbild einer deutschen WM-Stadt prägten, kurz: an schöne Zeiten! Eins ist klar: Auch nach diesen tollen Wochen wird das Topspiel der Bundesliga, werden Spiele der Nationalmannschaft, nicht in der Main Arena oder auf einem anderen Fan Fest übertragen. Womöglich trifft man sich nun mal des Öfteren zum „Public Viewing“ mit Freunden oder lädt einfach mal wieder den Kollegen oder Nachbarn auf ein Bier ein, wenn das Leder rollt. Der Fussball hat neue Freunde gefunden – wie lange sie bleiben hängt mal wieder von so vielen unterschiedlichen Faktoren ab und garantiert auch davon, ob die Klinsmänner sich weiterhin so gut präsentieren werden. Abwarten, denn spätestens zur EM-Qualifikation zeigt sich, wie viel Deutschland in uns allen steckt. Dann nämlich, wenn es nach Tschechien, Irland oder in die Slowakei geht.
Viel wurde geredet über das neue Deutschland und das wieder gewonnene Selbstvertrauen, über die Herzlichkeit und die Gastfreundschaft einer ganzen Nation. Auch hier bleibt die Hoffnung, dass sich vielleicht bei dem ein oder anderen die Barrieren etwas abgebaut haben und die Unsicherheit gegenüber Fremdem, dem neuen „Wir-Gefühl“ weicht. Tatsache ist, dass viele einem möglichen deutschen WM-Triumph politisch gesehen nichts gutes abgewinnen konnten. Mit dem Sieg der Azzuri hat nun eine andere, wegen ihrer vom „Duce“ regierten Vergangenheit und in die Kritik geratene Nation, den Titel geholt. Mit Sicherheit das grössere Übel, vergleicht man die heutige Inlandspolitik beider Länder.
Was bleibt denn nun?
Es ist die Erinnerung an die wohl schönsten vier Wochen die Deutschland je erleben durfte. Ausgelöst durch ein Spiel, genannt Fussball, was jedes Kind kennt und welches soviel Emotionen und überraschende Momente bereithält. Ein Sport der die Massen bewegt und der unendlich viel bewirken kann – vielleicht nicht dauerhaft, aber es war schön zu sehen, wie aus Fremden Freunde wurden und wie sich ein Land und seine Gäste von ihm infizieren liessen.
Abpfiff!
Danke Deutschland!
Ich glaube einige haben etwas zu viel Sonne abbekommen ... ... die Superlative in der Wortwahl gehen mir gehörig auf die Nerven - nicht nur in diesem Beitrag sondern auch in der medialen Berichterstattung! Die selben Medien werden in einer Woche wieder anfangen zu jammern.
Wenn ich das schon lese, [...] die wohl schönsten vier Wochen die Deutschland je erleben durfte [...] Darf ich dich z.B. nur mal an die Jahre 89/90 erinnern... ...Wiedervereinigung, Fussballweltmeister!
Anthony
kann ich nur unterschreiben. ich war während des pokalfinalwochenendes in berlin 100mal so euphorisiert, wie in den letzten 4 wochen. man merkt schon deutlich den einfluss der medien, die mit superlativen um sich schmeißen, auf die breite masse.
1. mein bericht ist subjektiv. so hab ich die letzten wochen wahrgenommmen. veränderte menschen - grundlegend. ich selbst bin nicht plötzlich singend über die strassen gelaufen, weil ich das eigentlich nur kann, wenn die eintracht spielt. aber ich hab mich einfach gefreut dass so viele menschen friedlich miteinander feiern konnten, was ja im liga-alltag nicht immer der fall und vielleicht auch nicht unbedingt gewünscht ist. da herrschen halt andere vorzeichen.
2. wenn du die wiedervereinigung so toll fandest, dann war das auch deine subjektive meinung. die muss ich nicht teilen, oder? meine halbe verwandschaft kommt aus dem osten und wir waren jedes jahr mindestens einmal drüben. mein onkel war sogar einer der bei den montagsumzügen in leipzig ganz vorne dabei war. klar haben wir uns auch gefreut, als die grenzen aufgemacht wurden. aber erinner dich doch mal daran, was so alles über unsere "ossis" losgelassen wurde. da gab es nicht diese überschwengliche freude allenthalben, sondern durchaus auch kritische stimmen und berechtigte zweifel, wie die nächsten zehn jahre bestätigt haben. dass heute eine andere berichterstattung an der tagesordnung ist, braucht man hier wohl nicht zu erwähnen - is doch logisch.
3. auch du warst 89 bzw. 90 um einiges jünger als heute und hast vielleicht anders empfunden. ich kann nicht sagen, ob sich deutschland damals GENAUSO gefreut hat, wie heute über platz 3 im eigenen land. ich war damals 13 und bin sicher dass es nicht so war. ich kann mich auch nicht dran erinnern, ausländische mitbürger mit deutschland-flaggen gesehen zu haben oder dass sie unsere hymne mitsingen. es war was anderes.
es ist nur wieder mal erstaunlich, und das wollte ich mit meinen worten einfach ausdrücken, mit welch einfachem mittel man so viele menschen bewegen kann. mit fussball!
wir gehen so ziemlich jede woche ins stadion und kennen das gefühl und die atmosphäre. jetzt kennen es einige tausende mehr, wobei die sich bestimmt umschauen werden, wenn dann wolfsburg gg. leverkusen kickt und nix los is im stadion.
ich finds auch toll wenn 1 mio menschen zur love parade gehen und friedlich miteinander feiern. auch wenn viele auf drogen sind - beim fussball sind sie auf alk - das gibt sich nicht viel. hauptsache die leute feiern mit einer positiven grundstimmung zusammen. das zählt!
*was geb ich auf mein geschwätz von gestern*
Jetzt sei mal nicht so - alles was Hamid vom "Witze"-Schreiben abhält, ist grundsätzlich zu begrüßen...
aber freue mich schon voll wenn die bundesliga wieder los geht!!!
Endlich mal ein Kommentar, der´s trifft. Danke!!
Wenn es nur nicht so lange mehr dauern würde, bis die Bundesliga endlich wieder losgeht.