Pedrogranata schrieb: Aber diese oben beschriebenen Diskutanten sind in feiner Gesellschaft. Die Herren Blatter und Zwanziger gehen ähnlich an diese Diskussion heran, ohne sich wirklich mit den Vorschlägen zu befassen. Es ist kaum zu fassen, welche bodenlosen Hohlrollereien zu diesem Thema hochrangige Fußballfunktionäre von sich gaben,die auf ihren festgefahrenen Ansichten vom "Mythos" sitzen, an welchem Strohalm festhalten, damit sie sich um die Auseinandersetzung mit den gut durchdachten Vorschlägen Merks herumdrücken können.
Schon klar, jeder der nicht Deiner Meinung ist, und das sind hier einige, der sit automatisch ein Hohlroller ohne Ahnung und Querulant. Leider muss ich zum wiederholten male feststellen, dass es sich nicht lohnt mit Dir zu diskutieren, da Du überhaupt nicht auf eine Diskussion aus bist. Danke, darauf verzichte ich dann doch lieber in Zukunft.
Ich bezog mich auf folgende Aussage:
Es ist zumKotzen, wie hier manche diskutieren, ohne den Diskussionsstand durch die vorherigen Beiträge zu kennen
Gehört dazu jeder, der nicht meiner Meinung ist ? Fühltest du dich angesprochen ? Das war eigentlich nicht mein Eindruck von deiner bisherigen Diskussionsweise. Aber wenn du es selbst so siehst, dann muß ich mich wohl geirrt haben.
Bei uns gibts gegen die vielen Fehlentscheidungen der Richter, die zum Teil einfach Dinge übersehen, nicht lesen oder sonst nicht zur Kenntnis nehmen wollen, den Rechtsmittelzug: vom Arbeitsgericht zum Landesarbeitsgericht und dann zum Bundesarbeitsgericht und velleicht noch zum Bundesverfassungsgericht, oder gar zum EuGH in Straßburg...Dauer:mehrere Jahre !
Der Videobeweis aber gibt die Möglichkeit, innerhalb einer Minute (Merk) zu einer korrekten Entscheidung zu kommen. Nix Werbepause; das ist doch pure Polemik und Bauernfängerei...
Und was haben die Spieler und der benachteiligte Verein und wir an Rechtsmitteln ? Nix.
Für uns geht es doch ebenso, wie im übrigen, von Klage- und Berufungsrechten durchzogenen Leben, um Gerechtigkeit, oder zumindestens darum, daß berechtigte Einwände gegen eine so oder anders getroffene, benachteiligende Entscheidung wenigstens angehört werden und ihnen nachgegangen werden kann. Wir wollen eben nicht benachteiligt werden und unsere Empörung ist keine Show oder bestandteil eines "Event Fußballs", sondern echte Wut und Gefühle. Warum sollte man auf diesen Gefühlen, anders als im übrigen vom Instanzenweg der Gerichte erfaßten übrigen Leben, mit willkürlichen Fehlentscheidungen herumtrampeln können ?
Wenn man deinen Gedanken zu Ende denkt, müßte man eigentlich den Schiri und die Regeln im Fußball ganz abschaffen. Dann herrscht das Recht des Stärkeren und es gibt Gladiatorenkämfe zu bestaunen. Und nach dem Spiel gehst du nach Hause und freust dich über den blutigen "Mythos", der dir geboten wurde. Nein, der von vielen hier beschworene "Mythos" ist in Wahrheit die Lust nach einem "Event".
Ich möchte, daß es mit rechten Dingen zugeht. Ich möchte, daß Schluß ist mit der Benachteiligung kleinerer Vereine zugunsten der großen durch die Schiris und die DFB-Mafia. Und das ist auch der Grund, warum die Funktionäre den Video-Beweis ablehnen und sonst nichts.
Es geht auch längst um viel Geld und den Verlust desselben. Die Vereine sind Wirtschaftsunternehmen, deren Wohl und Wehe einem Blindgänger von Schiri allein unterworfen sein soll ?
Wegen einem "Mythos", dessen Grundlage der unberechenbare und unzulängliche Blick eines einzelnen Menschen ist ? Der mit einem ungerechtfertigten, lapidaren Pfiff die Früchte jahrelanger Aufbauarbeit eines Vereins und totalen sportlichen Einsatz der Spieler zerstören kann ?
Den Ansprüchen an sein Auge konnte der Fußball, wie er noch vor 20 Jahren gespielt wurde, vielleicht gerecht werden. Heute ist dasSpiel so schnell geworden, daß das menschliche Auge des Schiri längst überfordert ist.
Da soll dann im Fußball eine Überprüfung nicht möglich sein, wie sie mittlerweile zahlreiche Sportarten ohne jeden Mythosverlust erfolgreich praktizieren ?
Wir durften uns die Tränen in Rostock gegenseitig abputzen. Schöner Mythos. Pizza-rro durfte sich bei seinem Tor zum Pokalsieg der Bauern in Berlin ungestraft aufstützen. Uns wurde der Elfer verweigert. Fandel. Schöner Mythos....Hach wie war das doch so schön, von der DFB-Mafia beschissen zu werden...Gehört dazu ? Ich pfeif drauf !
Wie heißt es doch so schön: Das Recht braucht dem Unrecht nicht zu weichen. Im Fußball soll das nicht gelten ? Das sagt ausgerechnet ein Jurist ?
Moin, Pedro, du lederst ja wieder gut ab. Gerade dir als Jurist, dürfte ja schön nicht unbekannt sein, dass es Entscheidungen gibt die sogar nach einer Überprüfung durch die Berufungs oder Revisionsinstanz nicht richtiger werden. Eine Überprüfung ist also keine Garantie dafür das man letztendlich "Recht bekommt"
Auch meine ich, dass die Aussage Spieler und Verein die benachteiligt worden sind ,hätten keine Rechtsmittel für nicht richtig ist. Gerade nach der Entscheidung am Samstag wäre es durchaus möglich gewesen Einspruch gegen den Pfiff des Schiedsrichters einzulegen. Ich meine sogar man hätte Aussicht auf Erfolg gehabt. Zumindest juristisch betrachtet, hätte man wohl ein Wiederholungsspiel erzwingen können, da eine klare Fehlentscheidung vorlag. Die Frage ist jedoch ob man damit Erfolg gehabt hätte. Ich vermute dass sich die Verantwortlichen sich sehr wohl überlegt haben Protest einzulegen. Ob man in einem Wiederholungsspiel drei Punkte erreicht hätte oder auch nur einen, steht in den Sternen.
Mein Gedanke zu Ende gedacht bedeutet nicht das man Regeln abschaffen kann, sondern es bedeutet dass man mit der menschlichen Fehlbarkeit leben muss. Natürlich bin auch ich der Auffassung dass es gerecht zugehen sollte, dennoch ist dieses unabwägbare Element auch etwas was den Fußball so spannend macht. Ich gehe aber davon aus dass 90 % aller Entscheidungen korrekt sind. Eine systematische Benachteiligung unseres Teams vermag ich gleichfalls nicht zu erkennen, ich gebe auch zu, dass ich mich teilweise diebisch gefreut habe wenn die "blinde Sau "mal eine Entscheidung zu Gunsten unserer Mannschaft getroffen hat. (Kommt auf den Gegner an).
Auch wenn es etwas abgedroschen klingt, ich glaube nicht an eine systematische Benachteiligung kleinerer Vereine. Das wäre mit Sicherheit schon einmal statistisch nachgewiesen worden.
Abschließend sei noch folgende Bemerkung gestattet ,ich bin nicht sicher ob die Einführung eines Videobeweises oder weiterer technischer Hilfsmittel dazu führen das Rechtssicherheit eintritt. Es gibt Situationen auf dem Fußballplatz lassen sich nun mal nicht eindeutig identifizieren. Es gibt auch Situationen auf dem Platz die sehen je nach Kameraeinstellung grundverschieden aus.
Auch der Videobeweis ist keine Garantie dafür, daß man letztlich Recht bekommt. Er ist ja nur ein zusätzliches Hilfsmittel des Schiri, mit der seine Entscheidung auf Antrag oder aufgrund seines eigenen Bedürfnisses nach Klärung der betreffenden, in Frage stehenden Szene fundiert werden soll. Insofern müßte es nicht Videobeweis, sondern Video-Beweismittel heißen.
Wir beide wissen natürlich, daß Fehlentscheidungen auch nach Ausschöpfung zahlreicher Beweismittel ( Augenschein, Zeugen, Sachverständige, Urkunden und Parteivernehmung, im Strafprozeß Personen- und Sachbeweise sowie Indizien) möglich sind und häufig vorkommen. Dennoch wird man auf kein Mittel verzichten können, um der Wahrheit ein Stückchen näher kommen zu können.
Und genau das ist das Ziel. Es geht darum, daß das menschliche Auge des Schiri, welches durch die ständige Fortentwicklung des Fußballspiels immer schneller wurde - jetzt wird es durch One-Touch-Fußball nochmals schneller - überfordert ist. Es muß das technische Hilfsmittel her, damit die Schiris dieses schnelle Spiel noch einigermaßen in den Griff bekommen.
Die Häufungen an Fehlentscheidungen liegen zumeist nicht am fehlenden Willen oder der schlechten Ausbildung derselben. Sie kriegen das Spiel einfach nicht mehr ausreichend unter Beobachtung, weil alles mittlerweile zu schnell geht und dazu die Spieler immer gewiefter "unsichtbare" Fouls begehen.
Natürlich wird es auch mit dem Videobeweis in vielen Fällen ein "Non Liquet", d.h. Situationen geben, die auch nach Ausschöpfung der Beweismittel, in dem Fall das Video, letztlich nicht aufgeklärt werden können. Auch dafür aber gibt es in der Juristerei und dann eben auch beim Fußball Regeln, wie zu verfahren ist. Es wird dann eben bei der mit dem Video-Veto angefochtenen Entscheidung des Schiri verbleiben.
Wie du selbst sagst, hat die Beschwerde des sich benachteiligt sehenden Vereins die Folge, daß das Spiel wiederholt werden muß. Das ist ein Risiko, welches, wenn das Spiel nicht verloren, sondern, wie zuletzt, unentschieden endete, kaum ein Verein eingehen wird. Anders, als vor Gericht, entspringt aus der Entscheidung des Sportgerichts nicht eine sofortige Korrektur, sondern es werden die Uhren lediglich zurückgedreht und es heißt allenfalls "Ein neues Spiel ein neues Glück". Auch deshalb ist der Video-Beweis wichtig. Es kann, ohne dieses Risiko, das Spiel wiederholen zu müssen, im laufenden Spiel für Abhilfe gesorgt werden und die Beschwerden ans Sportgericht werden dadurch zumeist überflüssig.
Wie gesagt, wenn das Spiel auf dem Entwicklungsstand vor 20 Jahren stehengeblieben wäre, könnte man auf den Videobeweis verzichten. Das ist nicht der Fall. Hingegen hat sich das menschliche Auge seither nicht weiterentwickelt (wir degenerieren vielmehr eher, fürchte ich ).
Allerdings kann ich den Fehlentscheidungen der Schiris, anders als du, keinen besonderen Reiz abgewinnen. Ich ärgere mich maßlos über solche Ungerechtigkeiten und schimpfe was der Schnabel hergibt. Jedenfalls trägt dies weder zu meiner guten Laune, noch zu der meiner Sitznachbarn bei.
Welche Durchschlagskräfte wirken, wenn Herr Hoeneß für seine Rübelis und Tonis den Sonderschutz der Schiris einfordert, brauche ich dir doch nicht wirklich zu erläutern, oder ? Ich denke schon, daß hier z.B. mit der Macht der Bauern zusammenhängende Mechanismen bei dem einen oder anderen Schiri funktionieren.
Auch ohne den TV-Beweis war für mich von Anfang klar, dass das 2:2 von Gomez ein reguläres Tor war. Da hat bei uns ganz einfach die Abstimmung in der Verteidigung gefehlt - oder wie erklärt man es sich, dass der 3 Köppe kleiner gewachsenere Köhler plötzlich zum alles entscheidenden Kopfballduell hochsteigen musste ?
Das 2:2 war aus Stuttgarter Sicht verdammt schmeichelhaft. Wir haben eines der besten Spiele der letzten 2 Jahre unter Funkel hingelegt. Was will man mehr. Gegen den VfB darf man auch zu Hause "nur" einen Punkt behalten.
Viel mehr würde ich mir wünschen, wenn wir diese Spielweise beibehalten würden und uns nicht wieder als die Fussballverhinderer Nr.1 der ersten Liga präsentieren würden.
So, nun möchte ich mich ein Stückchen ausführlicher zu diesem Thema äußern.
Beginnend mit den strittigen Szenen im letzten Spiel unserer Eintracht. Bin mir ganz sicher, dass es hier einige nicht wundern wird, wenn ich schreibe, dass ich kein Foul erkennen konnte gegen Köhler. Aber mal im Ernst: Zuerst lese ich hier was von „Schubser“, was man anhand der Fernsehbilder ganz eindeutig ausschließen kann. Danach lese ich, dass Pedro was von einem Ziehen schrieb, was definitiv eher im Bereich des Möglichen wäre, da die Hände von Gomez nicht zu sehen sind. Allerdings hege ich auch an dieser Theorie arge Zweifel, da Gomez in meiner Erinnerung die Arme mustergültig am Körper hält und dann hochsteigt. Es wäre eine Kunst für sich da noch jemand zu ziehen (versucht es doch mal selber an Trockenübungen!). Nebenbei bemerkt ist es nicht gerade glaubwürdig, wenn es mehrere Theorien darüber gibt, warum es ein Foul gewesen sein soll. Du Schluko formulierst ja nicht einmal eine Anklage sondern gehst quasi von einer Schuld aus und möchtest die widerlegt sehen. Der Verdacht kommt doch nur deswegen auf, dass Köhler irgendwann mehr oder weniger senkrecht in der Luft liegt. Ich räume ein, dass es ohne Fremdeinwirkung nicht einmal eine einfache Übung ist, aber ich meine erkennen zu können, dass Köhler abhebt, ehe Gomez zum Kopfball hochgeht. Das spricht für mich sehr wohl dafür, dass unser Benni so „abgebrüht“ war und uns ein Offensivfoul „erschwalben“ wollte, weil er ohnehin wusste, dass er bei einem Kopfballduell gegen Gomez mit hoher Wahrscheinlichkeit den Kürzeren ziehen würde.
Schon an dieser Stelle kommt man zum Entschluss, dass selbst Fernsehbilder nie zu hundert Prozent „richtigen“ Entscheidungen führen können. Würde man sich dennoch entscheiden einen vierten Offiziellen an den Fernseher zu setzen, müssten dem Unparteiischem selbstverständlich mehrere Kameraperspektiven zur Verfügung stehen, um so viel verwertbares Material wie möglich zu liefern. Doch selbst dann wird es die Entscheidungen geben, die sich im sogenannten „Graubereich“ befinden. Auf diesen „Graubereich“ komme ich im Folgenden noch zu sprechen.
Allerdings weiß ich jetzt nicht, ob der Schiri nicht dennoch ganz, ganz dicken Bockmist gemacht hat. Sollte er nämlich gepfiffen haben ehe der Ball die Linie überquert hat, dürfte das Tor nicht gelten. Da gibt es auch meines Wissens nach keinen „Graubereich“ der sich damit beschäftigt in wie weit der Pfiff das Eingreifen der Spieler beeinflusst. Sobald der Pfiff ertönt ist das Spiel unterbrochen. Und während einer Unterbrechung kann selbstverständlich kein Tor erzielt werden. Da ist es auch unerheblich, dass Oka höchstwahrscheinlich so oder so nichts daran hätte ändern können. Diesem Problem wären Schiris erst recht ausgesetzt, wenn man den Fernsehbeweis einführen würde, aber das erkläre später noch genauer. Hierzu gibt’s übrigens auch ein passendes Beispiel aus der Vergangenheit. Gesehen habe ich es bei den „Kuriosesten Fehlentscheidungen in der BL“ neulich auf DSF. Es war wohl der zweite Platz dieser dubiosen Rangliste. Meine mich erinnern zu können, dass es ein Spiel im Münchener Olympiastadion war. 1860 gegen KSC, wenn ich mich nicht irre. Die Mannschaft, die „beschissen“ wurde ist auch im Nachhinein abgestiegen, wenn ich euch jetzt keine „Grütze erzähle“. Jedenfalls hatte der Schiri in diesem Spiel kurz vor Schluss ganz eindeutig hörbar abgepfiffen, weil er ein Abseits vermutete, die angreifende Mannschaft aber zu Ende gespielt hat und der Schiri sich dann im Folgenden um entschieden hat, dass es doch kein Abseits war und das Tor gelten ließ. Wenig später war der Schiri keiner mehr… Wie gesagt: Da gibt’s keinen Spielraum. Ein Pfiff beendet die Spielsituation ganz eindeutig. Sollte der Schiri also das Foul geahndet und das auch gepfiffen haben, hätte das Tor schlichtweg nicht gelten dürfen. Er hätte sich bei den Stuttgartern mit einem „Schiriball“ revanchieren dürfen. Mehr nicht.
Apropos Schiedsrichterball: Auf diese Szene ist meines Wissens nach keiner zu sprechen gekommen. Irgendwann Mitte bis Ende zweite Halbzeit gab es doch einen „Schiriball“ im 16er der Stuttgarter. Warum weiss ich gar nicht mehr, jedenfalls gingen Fenin und Lehmann dahin und Rafati rollte den Ball eiskalt zu Lehmann (edit: es war nach dem Ochs-Dribbling). Im Ernst: Stärkeren Tobak habe ich selten gesehen. Vermutlich meinte er, dass es unverhältnismäßig sei einen Stürmer gegen den Torwart antreten zu lassen, aber wie viel eindeutiger kann man sich eigentlich parteiisch verhalten??? Mich wundert es sehr, dass das hier keiner angesprochen hat. Wo ich es gerade schreibe noch mehr. Auch hier gibt es meines Wissens nach keinen Spielraum: Der Schiri muss den Ball aus Brusthöhe fallen lassen. Rafati rollte Lehmann den Ball zu. Eindeutig eine Fehlentscheidung, ein schlechter Witz! Fenins Gesichtsausdruck sprach ebenfalls Bände.
Nein, Schluko, du bist nicht der einzige der ein Handspiel vor dem 2:0 gesehen hat. Ich habe mich ebenfalls stark gewundert warum sich der Kommentator nicht dazu geäußert hat. Bei „zweifelhaften Szenen“ switche ich ganz gerne zwischen dem Eintrachtspiel und der Konferenz um zu überprüfen wie es der andere Beobachter gesehen hat. Leider habe ich es in dieser Szene nicht gemacht. Doch es passiert nicht selten, dass ich vor dem Fernseher sitze und mir denke: „Will der mich jetzt ver*rschen??? Wie will der das nicht gesehen haben???“ Das sind dann eben die Momente wo ich ganz gerne Meinungen einfangen gehe, die mich nicht alleine dar stehen lassen. Mal ganz davon abgesehen, dass nach dem Handspiel grenzwertig gezerrt und gezupft wird und ich (womöglich durch die Eintrachtbrille gesprochen) auf Elfmeter entscheiden würde. Hingegen ist Liberos Vergehen eindeutig. Glasklares Foul. Da von einem „Zupfer“ zu sprechen ist eine Beschönigung, ganz ehrlich. Er reisst ihn um und das ist auch eindeutig. Auch hier kann ich empfehlen es mal selber nachzustellen. Ohne (heftige) Einwirkung von außen ist es fast unmöglich SO umzufallen.
Nun also ein paar Takte zum Fernsehbeweis: Ich bin ganz entschieden dafür. Wie viele falsche Entscheidungen hatten schon äußerst weitreichende und gravierende Auswirkungen? Kann auch kaum glauben, dass man sich hier mit der verlorenen Meisterschaft (denn sie ist nichts anderes als verloren worden, wenn nicht gar gestohlen) arrangiert geben kann. Meiner Meinung nach gibt man einem Schiedsrichter beim Fussball schlichtweg zu viel Macht und hegt zu große Ansprüche an ihn. Es ist meiner Meinung nach nahezu unmöglich alles korrekt zu erkennen. Als ich noch richtig aktiv Fussball spielte und dann zwischendurch eine Jugendmannschaft trainierte, gab ich dann auch noch den Schiedsrichter, wenn der angesetze nicht erschienen ist. Zu einer Zeit wo ich noch voll im Saft war und den Knirpsen körperlich deutlich überlegen war und somit noch eher die Möglichkeit hatte auf „Ballhöhe“ zu sein als es beispielsweise ein Schiedsrichter in einer Profiliga sein kann. Doch selbst da hatte ich meine Mühe und Not alles zu überblicken und dann auch Entscheidungen zu treffen, von denen ich im höchsten Grade überzeugt war. Nun rede ich nicht von Abseitsentscheidungen sondern schlichtweg von Zweikampfurteilen. Selbstverständlich gehe ich davon aus, dass das Auge eines Bundesligaschiedsrichters deutlich besser geschult ist und seine Erfahrung ihm dabei hilft gewisse Entscheidungen zu treffen, die sich dann auch in erstaunlich vielen Fällen als richtig erweisen. Dennoch gibt es pro Spiel etliche kleinere und größere Fehlentscheidungen, die mich persönlich äußerst nerven. Kein Vorwurf an den Referee, denn wie gesagt: Manchmal kann er es einfach nicht besser wissen. Daher wäre ich um die „Hilfestellung Fernseher“ sehr dankbar. Wobei man sich von dem Gedanken trennen muss, dass man dadurch das Spiel absolut richtig leiten könnte. Viel mehr Entscheidungen wären regelkonform und man hätte viel mehr Möglichkeiten sich im „Graubereich“ zu bewegen und man hätte mehr Möglichkeiten das Spiel zu verändern, was in meinen Augen durchaus erstrebenswert ist.
Wieso das Spiel verändern? Was meine ich damit? Nun es ist doch so, dass es nicht selten einen Graubereich gibt, wo man mit Ratio nicht weiterkommt und „aus dem Bauch“ entscheiden MUSS. Dieses Problem gibt’s in allen Sportarten mit Körperkontakt. Wo hört der saubere, harte Check auf und wo fängt der Cross-Check an? Wo hört der sauber aber schmerzhafte Hit auf und wo fängt „unnessesary roughness“ an? Jedenfalls bin ich persönlich der Meinung, dass der Graubereich im Fussball, vor allen Dingen in der Bundesliga viel zu niedrig angesiedelt ist und somit die Fussballer dazu animiert dem Zuschauer und dem Schiedsrichter etwas vorzugaukeln. Die Spieler fallen einfach deutlich zu schnell und die Folge sind einfach deutlich zu viele Unterbrechungen. Unnötige Unterbrechungen, denn es sind gewollte Faller, unterm Strich nichts anderes als Schauspieleinlagen. Mein Footballtrainer schreit immer zu unserem Runningback: „Lass dich doch nicht sofort fallen. WIR SIND HIER NICHT BEIM FUSSBALL!“. Randbemerkung: Er spielte immerhin mal bei der SSG09 Bergisch Gladbach. Und das trifft mich in der irgendwie. Nicht weil ich beleidigt bin, weil mein Coach meinen Sport madig macht, sondern viel mehr, weil er ein echtes Problem im Profifussball anspricht, das ich persönlich nicht abkann. Ich hasse diese „Weicheimentalität“. In meinen Augen ist sie ein Furunkel des Fussballs. Wie viel geiler ist denn wenn ein Fenin sich durch den Strafraum durchkämpft und dann den Ball mit letztem Einsatz Libero mustergültig auflegen kann und nicht auf einen Elfmeter spekuliert (den er in dieser Szene imho verdient gehabt hätte), sondern einfach bis zum Schluss kämpft, Einsatz zeigt. Wie viel schöner ist es einem Walcott zu sehen, der mehrere Fouls bricht, die mit Sicherheit geahndet wären -wenn er den Ball oder das Gleichgewicht verloren hätte- und einfach die gesamte Hintermannschaft des Gegners (ich meine es war Liverpool, oder vielleicht doch ein Spiel in der CL?) vernascht, durch die ganze Hälfte dribbelt und dann wundervoll auflegt, so das dieses traumhafte Dribbling mit einem Tor vollkommen wird? Das sind doch die Aktionen die das Fussballerherz schneller schlagen lässt. Das entzückt uns. Jedoch wirkt die kleinliche Pfeiferei der Schiedsrichter diesen tollen Aktionen entgegen. Denn in der Regel werden die Schauspieleinlagen belohnt. Dass es sich dabei nicht selten um Schauspieleinlagen handelt, daran besteht eg. gar kein Zweifel. Jeder der selber mal Fussball gespielt hat, weiss ganz genau wie heftig Stöße sein müssen, damit man umfallen muss. In der Regel beschleunigen doch Stöße erstmal einen, man verliert beim „Auslaufen des Stoßes“ das Gleichgewicht und erst dann ist das Resultat das Fallen. Aber der Fussballer an sich tendiert dazu wie vom Blitz getroffen an der Stelle des ersten Körperkontakts wie vom Blitz getroffen zu Boden zu gehen. Wer hats noch nicht gesehen? Wo ein Abwehrspieler den Ball Richtung Auslinie eskortiert und nur noch darauf wartet, dass ein angreifender Gegenspieler ihn nur berührt um dann zu Boden zu gehen? Oder ein Stürmer mit dem Rücken zum Tor in einer recht aussichtslosen Lage den Ball angespielt bekommt und dann dem Zuschauer und Schiedsrichter suggerieren möchte, er könne aufgrund eines Stoßes nicht mehr ordentlich weiterspielen. Leute, das ist Bullshit! Und das ist auch nicht natürlich. Das wird antrainiert oder aneignet weil man den damit verbundenen Erfolg irgendwann erkennt. Wenn man kleinen Kindern den Ball gibt kämpfen die um die Pille, bis es nicht mehr geht. Da käme keiner auf die Idee etwas Falsches zu suggerieren.
Auch hier fällt mir ein Beispiel aus dem Spiel gegen Stuttgart ein. Osorio begleitet den Ball gen Auslinie und geht dann zu Boden als ihn Fenin belagert. Niemals war das ein Foul. Auch wenn der Kommentator anders sah. Was wieder der Beweis ist, dass man sich auch über Entscheidungen, die durch Fernsehbilder entstanden sind streiten wird. Jedoch bin ich mir sicher, dass die Leute, die selber etwas höher gespielt haben und ehrlich zu sich sind und diese Bilder sehen zum Entschluss kommen, dass dieser Kontakt niemals ausgereicht hätte einen durchtrainierten Spieler zu Fall zu bringen! Daher kann man schon erkennen, dass Fernsehbilder helfen würden die richtige Entscheidung zu fällen. Denn auf dem Spielfeld selber kann der Schiedsrichter nur noch raten und sich auf sein Gefühl verlassen. Wie das im Spielverlauf aussieht konnte man wunderbar gegen Berlin sehen. Das Objekt meines Zorns: Die weinerliche Memme Stein. Ganze drei Mal lässt er sich in der Nähe der Eckfahne bei der ersten Berührung eines Eintrachtspielers fallen und kriegt den Freistoß zugesprochen. Beim vierten Mal lässt der Schiri dann endlich weiterspielen, weil er zum Entschluss kommt, dass der Bogen irgendwann überspannt ist. Stein hat sich übrigens herrlich aufgeregt darüber. Jedenfalls bin ich mir sicher das recht gut von der Gegentribüne erkannt zu haben, dass er jedesmal gewollt zu Boden geht und nicht zwingenderweise. Ein erfahrener Schiri, der selber mal Fussballer war, hätte mir wohl anhand der Fernsehbilder Recht gegeben. Und in diesem Fall müsste man schlichtweg weiterspielen lassen. Die Folge wäre wohl, dass Abwehrspieler tatsächlich ihren Körper mal einsetzen würden oder den Ball ins Aus klären, in der Regel aber würde man versuchen den Ball im Spiel und den eigenen Reihen zu halten in dem Ball „hinten rum“ über Torwart oder Innenverteidiger spielt. Es würden mehr „echte Zweikämpfe“ geführt werden, statt der perfekt einstudierten Schauspieleinlagen, es würde dadurch auch mehr Spielfluss entstehen.
Ich hoffe nun nicht, dass ihr davon ausgeht, dass ich Fussball zu einem „Brutalosport“ umwandeln lassen würde. Ganz im Gegenteil. Gewisse heute erlaubte Aktionen würde ich zum Beispiel deutlich härter bestrafen, aber dazu komm ich auch erst später. Mir geht es schlichtweg nur um eine gesunde Härte, keine üblen Checks aber vernünftigen Körpereinsatz um den Ball zu behaupten bzw. ihn zu erringen.
Die Umsetzung wäre auch nicht so schwer. Der Hauptschiedsrichter, der auf dem Spielfeld agiert würde erstmal weiterlaufen lassen und sich schnell mit dem Schiri an der Flimmerkiste auseinandersetzen und dann nach 1 bis 2 Sekunden, wenn sich beide auf Foul geeinigt hätten, abpfeifen. Ansonsten ganz einfach weiterspielen. Das nur zwischendurch.
Wo wir gerade beim Zweikampf im Rücken des angreifenden Spielers sind: Das Negativbeispiel, wo der Verteidiger den Eindruck erstellen möchte, der Stürmende würde ohne größeren Einfluss zu Boden gehen kennt auch jeder: Die Tage habe ich mir stellenweise das Spiel Schalke gegen Bayern angeguckt. Die Szene muss sich Anfang zweite Halbzeit angespielt haben, es geht um die gelbe Karte von Ernst. Da kriegt Toni den Ball auf rechts gespielt, er geht ihm entgegen und fällt beim ersten Kontakt mit Ernst. Als der Pfiff ertönte sprang ich schon fast an die Decke (warum und wovon ich ausging dürfte wohl klar sein) und schrie meinen Bruder an, dass es doch niemals ein Foul gewesen sei. Erst recht fluchte ich, als Ernst dann auch noch den gelben Karton serviert bekam. Bei der Zeitlupe wurde ich dann aber ganz schnell, ganz still: Es ist eindeutig zu erkennen, dass Ernst Toni hinten in die Wade tritt. Der Schiri hatte es vollkommen korrekt gesehen. Doch jetzt mal Hand aufs Herz: Wie denn bitte schön? Wenn die ganze Aktion sich quasi „hinter“ dem Gefoulten abspielt? Wie soll er das denn erkennen können? Ich ziehe meinen Hut, die Schiris haben in diesem speziellen Fall eine beachtliche Quote. Doch habe ich das Gefühl, dass da sehr oft einfach nach Gefühl und nicht nach genauer Beobachtung gegangen wird. Denn wie oft begnügen sich die Schiedsrichter mit Kompromissen, in dem sie zwar das Foul ahnden, weil sie den Tritt in die Wade richtig vermuten, es aber bei einer Ermahnung belassen, weil sie es eben nicht 100% wissen?! Denn dass in diesem Fall eine gelbe Karte zwingend notwendig ist, darüber sollten wir nicht diskutieren müssen. Tritte von hinten in die Beine geschehen nicht „einfach so“, sondern werden bewusst eingesetzt, eben weil sie so schwer zu erkennen sind. Bin recht davon überzeugt, dass man auch diese lästige Spielunterbrechung deutlicher seltener erleben würde, gebe es einen Referee am TV. Ach, Freunde des runden Leders, wie viele andere lästige ja gar widerliche Begleiterscheinungen unseres Lieblingssports würden allmählich von der Bildfläche verschwinden oder zumindest deutlich reduziert werden? Dass Herr Dzeko am Samstag auf seinem Bauchnabel rumgerutscht wäre, wenn er genau wüsste da oben schaut einer ganz genau zu, was er so zelebriert, wage ich jetzt einmal stark zu bezweifeln. Allerdings muss man –wie bereits mehrfach angedeutet- das Gesehene auch richtig deuten. Denn wenn ich beim Kicker schon wieder lese: „(Schiri Wagner) gab dann zu Unrecht Strafstoß, als Dzekos Sturz eine leichte, nicht strafbare Berührung mit Pavicevic vorausging“, dann krieg ich schon einen leichten Schauer. Leute, schreibt doch bitte was es war! Leute, Leute… das war eine dreckige, widerliche Schwalbe! Jeder der ein bisschen kickt hat das bestimmt schon einmal erlebt. Man sprintet volle Suppe mit Ball, die nächste Aktion bereits im Kopf parat und plötzlich, eine kleine Berührung. Man fängt an zu straucheln, die Schwimmbewegung wird immer heftiger, doch es nützt alles nichts, man landet mit dem Gesicht im Dreck. Aber jetzt mal im Ernst: Im Fall Dzeko ist diese winzige, mini, Atomberührung nicht einmal erwähnenswert. Es ist eindeutig erkennbar, dass Dzeko sich selber das Bein in die Hacke jagt. Wenn er selber behauptet (ich weiss nicht, ob er es getan hat), er hätte durch äußeren Einfluss das Gleichgewicht verloren dann lügt er. Und wer ihm glaubt, der hat wohl selber noch nie gekickt. Dass alleine die Tatsache, dass man diese „Strauchler“ so gut wie nie irgendwo im Mittelfeld zu sehen bekommt, aber immer wieder im Strafraum, einem nicht zu denken gibt!
Doch wir können uns getrost von dieser expliziten Situation lösen. Ich denke, dass man das nicht weiter ausführen muss, dass „Schwalbenkönige“ ihrem Hobby nicht mehr so leidenschaftlich nachgehen würden, wenn sie genau wüssten, dass ein „allsehendes Auge“ ihre Tätigkeit überwacht.
Obwohl, auf eine weitere explizite Situation muss ich doch nochmal zu sprechen kommen: Habt ihr Brecko am Freitag gesehen? Wie er neunzig Minuten lang fröhlich und munter die Kölner Wiesen hoch und runter hüpfte? Dann sich aber in der in der achtzigsten Minute nicht mehr auf den Beinen halten konnte? Ca. 3 Millimeter im gegnerischen Strafraum drin. (Ich wette einige wussten in etwa wo sich das ganze abgespielt haben muss, ob es tatsächlich gesehen zu haben!) Weit und breit kein Gegenspieler zu sehen, denn den einen hatte er kurz zuvor gekonnt aussteigen lassen. Alleine diese Darbietung verschlug mir fast die Sprache, doch er fand sogar noch einen Weg das ganze zu toppen: Kaum im feuchten Grün gelandet hielt er sich sein Bein. Mit schmerzverziertem Gesicht. Ob die Ursache nun ein Krampf oder die unsägliche Dumm- und Unverschämtheit die ins Bein gewandert sein muss, war, lass ich euch nun einmal selber attestieren! Es gab nach dem Spiel Kölner die von Ausrutschern und Krämpfen sprachen. Anfangs wusste ich noch nicht ob ich lachen oder weinen soll. Heute habe ich immer noch eine Bauchmuskelzerrung.
Eine seriöse Frage dazu: Findet ihr, dass eine gelbe Karte da ausreicht? Ich würde diese „Fussballverbrecher“ wohl vom Platz stellen und dann auch schön für drei Speile sperren. Im Fall Dzeko würde ich sogar fünf geben, da er mit seiner Einlage auch noch erfolgreich war. Solche Leute machen doch das ganze Spiel kaputt. Auch wenn es schwer fällt: Versetzt euch mal in einen Cottbuser. Kurz zuvor gelingt der Mannschaft ein Treffer, der laut kicker nicht zwingend aberkannt werden musste. Doch dann wird der Schiedsrichter ausgetrickst und das Spiel bekommt plötzlich eine ganz andere Wendung. Eine herbe Niederlage wird eingeleitet. Durch einen Betrug.
Pro Fernsehbweis!
Kommen wir nun zu einer Schauspieleinlage, die noch ein bisschen schwieriger zu bewerten ist. Ich persönlich mag es auch überhaupt nicht gerne, wenn Spieler zu Boden gehen und sich das Gesicht halten wie einst die eine da… ähm… die… di… Dida getan hat. Zahlreiche Fussballer werden zu alles andere als mannhaften Simulanten, nur um ein tatsächliches Vergehen hinzuweisen. Ekelt ihr euch nicht auch ein wenig davor? So sehr ich so dreckige, verstecke Fouls hasse, so verurteile ich auch den fast notwendigen Hinweis auf das Vergehen, welches ohne dieses Winseln nicht selten unerkannt oder ungeahndet bleibt. Beispiel, wir sind wieder beim Spiel 1.FC Köln gegen Hannover 96. Stajners Aktion ist zwingend eine rote Karte. Der versuchte Ellbogenschlag gehört verurteilt. Aber ist dieses Krümmen und Biegen auf dem Boden von Antar so viel besser? Ich weiss es nicht… Ich finde das so was von billig. Auch hier hoffe ich, dass das „allsehende Auge“ Abhilfe schaffen könnte. Wenn es nicht sofort erkannt werden würde, sollte zumindest eine kurze Meldung beim Schiri. Im direkten Vergleich ist „Petzen“ wohl echt noch eine ganze Ecke „cooler“ und erträglicher. An dieser Stelle muss ich auch einem meiner Vorredner unbedingt zustimmen. Die Profis in England haben tatsächlich eine deutlich gesündere Einstellung zum Sport. Ich habe schon „oft“ zwei Gegenspieler recht hitzig, Kopf an Kopf miteinander „diskutieren“ sehen, aber es ist noch nie jemand zu Boden gegangen. Auch der Körpereinsatz wird in England viel, viel besser auslegt und kommt meiner Wunschvorstellung schon sehr nahe. Ich kann von mir behaupten, dass ich den englischen Fussball gar nicht mag (Arsenal stellt eine Ausnahme dar), doch das imponiert mir sehr. Neben dem Kick and Rush (der wird nämlich allen Behauptungen zum Trotz von vielen Teams immer noch ein reiner Kultur praktiziert) ist das „Rumgesäbel“ für mich kaum zu ertragen. Pogatetz, den sich hier ja einige im Forum tatsächlich für die Eintracht gewünscht haben, hat es beispielsweise schon Mal geschafft einem Spieler das Bein doppelt zu brechen (damals aber noch in der russ. Liga aktiv) und zuletzt einen Spieler zumindest mit Verdacht (bestätigte sich nicht) auf Beinbruch umzutreten.
An dieser Stelle greift mein Einwand, dass ich Fussball nicht zu einem „Brutalosport“ unwandeln lassen würde. Denn was das Rumgegrätsche angeht, würde ich mir wünschen, dass die Schiris viel härter und rigoroser ahnden müssten. Ich persönlich würde nur die Grätschen, die eindeutig als Abspiel durchgehen und den Gegner nicht verletzten durchgehen lassen. Fast in Perfektion am Wochen von unserem Martin dargestellt. Er ist glasklar ballführend und grätscht den Ball ideal zu Libero. Damit da ein Gegenspieler in Verletzungsgefahr gerät hätte er sich schon mit voller Absicht in Fenin stürzen müssen. Aber was ist mit den anderen Fällen. Beispiel eins: Stürmer drängt in den Strafraum ein. Wie aussichtsreich die Chance ist, ist jetzt irrelevant. Der Gegenspieler rutscht rein um ein weiteres Vordrängen zu verhindern oder den Ball zu klären, berührt denn Ball gar nicht, steuert aber voll auf den Angreifenden zu. Um einer Verletzung zu entgehen weicht er aus. Verliert dadurch aber den Ballbesitz, weil in der Zwischenzeit ein zweiter Verteidiger den Ball klären konnte. Hier drüber lässt es sich bestimmt wunderbar streiten, aber ich bin damit nicht zufrieden, dass der Verteidiger dadurch belohnt wird, weil er mit der Gesundheit seines Gegenspielers spielt. In diesem Fall hat man auch schon wunderbare „Schwalben“ gesehen bei denen ich hin und her gerissen war. Eins ist jedenfalls klar: In diesem Beispiel gibt’s mit Sicherheit keinen „Königsweg“, doch meiner Meinung nach müsste sofort geahndet werden, wenn es zur Berührung kommt. Ganz gleich oder sie „eingefädelt“ ist oder nicht automatisch zum Sturz führt. Wie gesagt: Der Verteidiger sollte nicht dadurch profitieren, weil er die Verletzung des Gegners in Kauf nimmt. Einzig wenn es keine Berührung gibt(was natürlich beinahe ausgeschlossen ist) würde ich persönlich es durchgehen lassen.
Deutlicher wird in Beispiel zwo: Wie oft hat man schon gesehen, dass ein Verteidiger den Ball bei einer Grätsche berührt und im Folgenden direkt mitumsäbelt? Perfektes Beispiel ist der Elfmeter im Pokalspiel der letzten Saison Dortmund gegen Bremen. Wo Kehl mit gestrecktem Bein in einen Bremer fährt. Tatsächlich aber erstmal den Ball „berührt“. Vielleicht erinnert sich noch der ein oder andere an das Interview mit dem I… Doll nach dem Spiel. Gerechterweise gab es seinerzeit den fälligen Strafstoß, aber das ist bei Weitem nicht immer der Fall. Ähnlich verhält es sich meiner Meinung nach damit, wenn ein Verteidiger den Ball nur minimal wegspitzelt oder gar nur minimal die Richtung durch die Grätsche verändert, aber im Folgenden den Angreifer „umsägt“, so das dieser keine Chance mehr hat dem Ball hinterher zu jagen. Da müsste viel härter durchgegriffen werden, wenn ihr mich fragt.
Ganz kurz Beispiel drei: Stürmer findet noch den Abschluss, ehe ein Verteidiger in ihm reinrasselt! Meiner Meinung nach dürfte es da auch kein Diskussion geben: Strafstoß! Foul bleibt Foul. Passiert es außerhalb des Strafraums wird’s auch in der Regel geahndet.
Das ist aber selbstverständlich nur meine subjektive Meinung und anderen imponiert womöglich wenn ein Gattuso Platz und Gegner umpflügt. Ich denke nur, dass man so das Spiel flüssiger und durch mehr nicht vereitelte Chancen attraktiver machen würde. Vor allen Dingen wäre aber die Gesundheit der Spieler noch besser geschützt. Erinnert sich noch jemand daran wie Simunic Rösler den Mittelfuß bricht? –Enough said!
Kommen wir wieder zu einem Argument für den Fernsehbeweis: Nach dem Spiel Schalke Bayern diskutiert der gute Mann von Premiere mit Franz Beckenbauer darüber, ob Borowskis Halten ein Elfmeter war oder nicht. Im richtigen Moment hätte er ihn losgelassen, meint der Beckenbauer. Sonst hätte es den Elfmeter geben müsse. Maaaaaan. Natürlich hätte es einen geben müssen. Was hat das Gezerre und Gezupfe auf dem Fussballplatz zu suche? Nichts! Schiri mit Kamera hätte das gesehen.
Kommen wir schließlich zu den drei Königsargumenten für den Fernsehbeweis. Wobei ich eigentlich schon lange nicht von Fernsehbeweis sprechen darf sondern viel mehr von Videoüberwachung sprechen müsste. Abseits. Oder nicht. Tor oder nicht. Fatale Fehlentscheidungen, die fatale Konsequenzen nach sich ziehen.
Eigentlich braucht man an dieser Stelle kaum etwas anzuführen. Man muss doch nicht lange überlegen und einem fallen etliche Abseitstore ein. Oder eben zu Unrecht aberkannte Tore. Wären die Italiener beispielsweise kein Weltmeister geworden, würden die sich doch heute noch über das zu Unrecht aberkannte Tor gegen Korea beschweren. An dieser Stelle kann ich auch ganz gut einführen, warum ich das Football-Modell mit 2 „Challanges“ (so heisst das Recht auf den Videobeweis) für nicht ausreichend befinde. Denn vermeintliche Abseitstore zu korrigieren wäre dadurch gegeben. Doch was ist aber mit den Szenen, bei denen der Schiri eher dazu neigt abzupfeifen, dabei aber völlig falsch liegt. Szenen, die in meinen Augen nicht weniger verkehrt sind, als die zu Unrecht gegebenen Treffer. Die auch mit Sicherheit deutlich öfter stattfinden. Wie will man seinen Vorteil „erchallangen“, hat der Schiedsrichter erst einmal abgepfiffen? Ich sehe da keine Möglichkeit. Daher liegt es in meinen Augen auf der Hand, dass einen permanenten Beobachter geben muss und die Schiedsrichter wirklich auch im gröbsten Zweifel erst einmal weiterspielen lassen müssten und das allsehende Auge die Szene in den folgenden Sekunden auswertet. Sicherlich würde das zu eigenartigen Verzögerungen führen, doch einen Königsweg vermag ich nicht zu erkennen. Mich mit den Fehlentscheidungen abfinden kann ich nicht, auch wenn die zu Unrecht auf Abseits Entscheidungen die Gemüter nicht so sehr erhitzt, wie es Abseitstore tun. Zumindest nicht so lange direkt im Anschluss ein Tor fällt. Richtiger werden sie dadurch auch nicht.
An dieser Stelle möchte ich auch nur kurz erwähnen, dass ich der Meinung bin, dass man die Abseitsregel ohnehin ein wenig modifizieren sollte. Zu gerne möchte ich wissen, ob wie viele Leute gar nicht wissen welche Körperteile als Bemessungsgrundlage zählen und welche nicht. So wie es jetzt ist wird es dem Schiedsrichter unnötigerweise die richtige Entscheidung zu finden erschwert. Ich würde sie so einfach wie möglich halten: Es sollten einzig und alleine die Füßen zählen. Denn ohne jetzt direkt einen Beweis im Kopf zu haben, bin ich mir doch recht sicher, dass sich schon Linienrichter von einem nach vorne ausgestrecktem Arm (der nicht laut Regelwerk nicht gilt) täuschen ließen.
Die Frage ob der Ball noch auf Line war oder schon mit vollem Umfang dahinter ist ebenso relevant. Auch hier erstaunt mich die hohe Trefferquote der Unparteiischen, das macht aber die Fehlentscheidungen nicht besser. Und da gab es schon –wie wir alle wissen- welche mit epischem Ausmaß. Ich persönlich könnte auf diese Legenden getrost verzichten. Mir gefällt schlichtweg der Gedanke nicht, dass ein einzelner Mensch über so viel Macht verfügt mehr oder weniger über Sieg und Niederlage zu entscheiden und das obwohl er die Situation manchmal gar nicht richtig erfassen kann.
Die Dortmunder Meisterschaft ist und bleibt in meinen Augen immer noch ein Witz. Witz ist dabei noch ein Euphemismus. Ein Fehlgebilde der deutschen Bundesliga. Köhler foult einen Kölner und der BVB kriegt in der Schlussphase einen Elfmeter zugesprochen. Tor, Sieg, Meisterschaft! Bin ja froh, dass ich auf den ersten Seiten nicht die vielzitierte Weisheit, alles würde sich in der Saison ausgleichen, lesen musste. Als gäbe es einen humorvollen Fussballgott, der über die Saison Fehlentscheidungen einstreut, im Endeffekt nur die Bayern bevorzugt, alle anderen aber gleich benachteiligt und veräppelt. Den gibt’s nämlich genau so wenig wie den Osterhasen oder den Weihnachtsmann.
Pro Videoüberwachung. Selbst wenn man so ein System einführen würde, würde es nach wie vor Fehlentscheidungen geben. Allerdings wären es deutlich weniger an der Zahl. Es gäbe immer noch einen „Graubereich“ in dem es auf das „Fingerspitzengefühl“ des Verantwortlichen Spielleiters ankäme. Allerdings hätte er bzw. sein Partner mehr Informationen zum verwerten.
Fussball würde „sauberer“ und fairer werden. Alleine die Gewissheit, dass nichts unbeobachtet auf dem Fussballplatz geschieht, würde doch schon alleine die Einstellung der Sportler ändern. Schwalben, versteckte Fouls, billige Täuschungsversuche. All die „Krankheiten des Sports“ würden deutlich weniger auftreten. Schon alleine die Anwesenheit des „allsehenden Auges“ würde dazu führen, dass man es seltener gebrauchen müsste, als es heute der Fall ist. Paradox und erstrebenswert.
Obwohl es in meinem Bekanntenkreis ein paar Schiedsrichter gibt, muss ich an dieser Stelle einräumen, dass ich nicht weiss, was alles zu einer Ausbildung eines Schiedsrichters dazugehört. Allerdings habe ich meine Zweifel, dass Schiedsrichter mit praktischen Beispielen geschult werden. Wäre das der Fall, so würden deutlich weniger vermeintliche Fouls geahndet. Ein Beispiel, das mir heute noch einen faden Beigeschmack auslöst ist im Finale der Europameisterschaft zwischen Deutschland und Spanien zu sehen gewesen. Womöglich schneide ich mir gerade ins eigene Fleisch und gebe Kritikern meiner Sichtweise eine große Angriffsfläche, da zum einen der Vorwurf des „blinden Patriotismus“ angewandt werden kann, zum anderen und der trifft mich schwerer, kann man meine Argumentation ad absurdum führen, da ich ja selber anführe, dass der Videobeweis kein absolutes Ergebnis liefert: Meiner Meinung nach „stahl“ der Schiedsrichter Gomez ungefähr fünf Minuten vor Schluss eine große Chance, als er nämlich auf Foul im Zweikampf (wenn man diese Berührung überhaupt so nennen mag) Schweinsteiger gegen Capdevila entschied. Eine ziemlich erbärmliche, theatralische Einlage wurde uns serviert. Mehr nicht. Und obwohl ich schon seit Jahren begeisterter Fan des spanischen Fussball (einige User werden das sicherlich wissen) bin und auch einsehe, dass die „Euro“ ihren eindeutigen und verdienten Sieger erhalten hat, so wurmt mich diese Entscheidung sehr. Genau so wie die Tatsache, dass Silva nicht die rote Karte erhalten hat, obwohl er AUF FERNSEHBILDERN eindeutig zu erkennen eine Tätlichkeit begangen hat. Gute Leistungen relativieren verkehrte Entscheidungen nicht. Über den Sieg der Eintracht in Leverkusen letzte Saison konnte ich mich auch nur sehr begrenzt freuen.
Nochmal möchte ich darauf hinweisen, dass ich eigentlich vor Schiedsrichtern regelmäßig den Hut ziehe und mich daher auch sehr ungerne über die Schiedsrichterleistung mokiere. Da kann ich jedem Mal einmal empfehlen selber ein Spiel zu leiten. Sie wissen es halt manchmal gar nicht besser. In der Regel sind es nicht einmal bewusste Entscheidungen. Man kann nicht in seinem Kopf das für und wider gegeneinander aufwiegen, sondern direkt aus dem Bauch heraus entscheiden. Doch gerade das schreit doch noch zusätzlicher Hilfestellung.
Im Football gibt’s auch noch heute Fehlentscheidungen. Sogar welche, die der Schiedsrichter direkt nach dem Spiel eingesteht, obwohl er noch während des Spiels angesichts der Fernsehbilder anders entschieden hat (vor ein paar Wochen gabs einen kleineren Skandal beim Spiel Denver gg. San Diego). Doch obwohl es beim Football gleich sieben Leute gibt, die das Spielgeschehen versuchen einzufangen und zu deuten und die Spielsituationen meist von wenigen Sekunden Spieldauer sind, hat sich die Neuerung, die meines Wissens nach 97 oder 98 eingeführt wurde doch sehr bewährt.
Die Fernsehbilder können dem Schiedsrichter nicht die Entscheidung nehmen. War es nun eine Tätlichkeit von Ramos, oder nicht (vll. Hat es der eine oder andere Premiere-Abonnement gesehen). Muss man das Handspiel von Wome ahnden (ich meine ja: Es ist eindeutig, dass er sich bewusst vom „Vierfüßlerstand“ aus auf den Rücken legt. Wie aber kommt man schneller wieder auf die Beine? Welche Absicht verfolgt man, wenn man sich bewusst in eine schlechtere Lage begibt?) Verschafft sich Petric unerlaubten Vorteil gegen Kovac (versucht mal einen erwachsenen Mann um die 1,80 aus dem Ellbogen heraus zu schieben!)? War der Zupfer von Borowski ausreichend um Elfmeter zu geben? Musste Dzeko zwingend fallen? Wurde Benni Köhler gefoult? Klärt Huszti den Ball noch auf der Linie oder erst dahinter? Der Fernseher verrät es nicht. Aber er hilft dem Schiedsrichter eine Entscheidung zu treffen! Und was ich nochmal anführen möchte: Der Fernseher hilft dem Schiedsrichter nicht so viele Entscheidungen treffen zu müssen (Stichpunkt Prävention!)- Pro Videoüberwachung.
Schlussnotiz: Ich muss jetzt zum EFC-Treffen in Solingen. Habe daher keine Zeit mehr alles zu korrigieren, zu unterstreichen oder besonders hervorzuheben. Bitte daher ein bissken um Nachsicht, wenn an der einen oder anderen Stelle etwas "klemmt"!
Ich fänd den Videobeweis eigentlich voll gut, wenn er limitiert wird! Jedes Team hat pro Halbzeit einmal die Möglichkeit, eine Entscheidung nachsehen zu lassen. Das wird doch dann garantiert nie bei einem Einwurf passieren, sondern eigentlich nur bei Toren oder Elfmetern.
Ich glaub sogar, dass sowas den Fußball generell wieder wesentlich attraktiver machen könnte. Die Stürmer wissen genau, dass sie aufpassen müssen wenn sie zu Boden segeln und evtl Gelb statt nem Elfmeter bekommen. Wäre doch perfekt. Und wenn ein Team mit der "Klage" recht hat, dann bleibt der Versuch halt bestehen.
Im Tennis klappt das doch auch wunderbar, obwohl es anfangs auch etliche Kritiker gab. Die genaue Dauer des Videobeweises müsste man dann halt auch noch auf die Nachspielzeit draufpacken etc., damit es da nicht auch wieder Zeitschindereien gibt.
Ujujuj. Ein paar Fehlerchen haben sich dann aber doch eingeschlichen. Wenn ich morgen oder übermorgen die Zeit finde, korrigiere ich die noch, wenns erlaubt ist.
sCarecrow schrieb: Ujujuj. Ein paar Fehlerchen haben sich dann aber doch eingeschlichen. Wenn ich morgen oder übermorgen die Zeit finde, korrigiere ich die noch, wenns erlaubt ist.
Neben der Tatsache, dass auch Fernsehbilder täuschen können oder umstritten sind hast den entscheidenden Punkt angesprochen: das "passive" Fehlverhalten eines Schiedsrichters. Und genau dieses verbietet eigentlich den Videobeweis.
Ein SR, der nicht pfeift, lässt das Spiel weiterlaufen, wodurch wieder neue Spielsituationen, z.B. ein Tor, entstehen. Ein Video-Veto, das dazu führt, dass er hätte pfeifen müssen, macht die nach der Situation enstandenen Geschehnisse gegenstandslos. Das kann nicht funktionieren.
Regelmäßig wird es zu einem solchen Video-Veto im Zusammenhang mit einer Entscheidung kommen. Gegen eine "Nicht-Entscheidung" kann man weder begrifflich noch sinngemäß Vetos einlegen.
Regelmäßig wird es zu einem solchen Video-Veto im Zusammenhang mit einer Entscheidung kommen. Gegen eine "Nicht-Entscheidung" kann man weder begrifflich noch sinngemäß Vetos einlegen.
Klar. Dann wäre das aber nur ein halber Friedrich. Wenn der Ball beispielsweise klar im Tor war, und alle haben es gesehen, nur der SR nicht? Dann geht das Geschrei los: "Wir haben ein Video-Vetorecht, aber was nützt es uns?" Oder ein klares, aber nicht geahndetes Handspiel, das eine verteidigende Mannschaft in Ballbesitz bringt, und diese dann im weiteren Verlauf des Spielzuges ein Tor erzielt..... man würde den "Videobeweis" verteufeln.....
Regelmäßig wird es zu einem solchen Video-Veto im Zusammenhang mit einer Entscheidung kommen. Gegen eine "Nicht-Entscheidung" kann man weder begrifflich noch sinngemäß Vetos einlegen.
Klar. Dann wäre das aber nur ein halber Friedrich. Wenn der Ball beispielsweise klar im Tor war, und alle haben es gesehen, nur der SR nicht? Dann geht das Geschrei los: "Wir haben ein Video-Vetorecht, aber was nützt es uns?" Oder ein klares, aber nicht geahndetes Handspiel, das eine verteidigende Mannschaft in Ballbesitz bringt, und diese dann im weiteren Verlauf des Spielzuges ein Tor erzielt..... man würde den "Videobeweis" verteufeln.....
OK, das sind in der Tat wichtige Einwände. Vielleicht wird dereinst die Kommission bei der FIFA nach Blatters Abgang (solange Blatter dort sitzt, wird es, nach seiner Ansage, ohnehin keinen Videobeweis geben) sich über diese Problematik den Kopf zerbrechen müssen. Wir müssen denen ja die Arbeit nicht komplett abnehmen. Ich denke aber, das daran ein solches Projekt nicht scheitern würde.
Laut Wiki ist "ein Veto (lateinisch veto „ich verbiete“) das Einlegen eines Einspruches, das innerhalb eines formell definierten Rahmens geschieht und damit Entscheidungen aufschieben oder ganz blockieren kann." Wenn man Nicht-Entscheidungen einbeziehen wollte, könnte man das Kind also eigentlich so nicht nennen.
Ich denke aber, daß es dem Sinn und Zweck eines solchen Vetos durchaus genügen würde, sich auf Einsprüche gegen Entscheidungen und mit diesen in unmittelbarem Zusammenhang stehende Spielsituationen zu beschränken.
Ob man z.B. eine ziemlich weit vor einer angefochtenen Torentscheidung und mit dieser nicht im Zusammenhang stehende Nicht-Entscheidung eines vorausgegangenen Freistoßes wegen Handspiels noch als "unmittelbar" ansehen will, oder nicht, sollte man wirklich der dann zuständigen Kommission überlassen. Meinst du nicht auch ? ,-)
@sCare Wirklich ein toller Beitrag, der die Argumente Pro Videobeweis sehr ausführlich darstellt. Vielen Dank für die Mühe. Trotzdem zwei Anmerkungen: Ein Punkt, der sich durch den ganzen Aufsatz zieht, stört mich irgendwie. Und das sind die Parallelen zum American Football. Verzeih mir, aber Football ist eben nicht eine meiner Lieblingssportarten, und zwar gerade wegen der ständigen Unterbrechungen. Zehn Sekunden Action, dann wieder Unterbrechung, die Spieler schauen zum Referee, Schiedsrichterkonsultationen, Veto, dann erst Jubel. Der Spielablauf ist mir einfach nicht flüssig genug, und auch wenn du schreibst, dass in Sekundenbruchteilen die Entscheidungsübermittlung durch die "Videoüberwacher" durchgeführt werden würde, glaube ich, dass dies beim Fussball stören würde und das Spiel "zerfransen" und "zerhackstückeln" könnte. Auf einen zweiten Punkt gehst du gar nicht ein. Und das ist die in diesem Zusammenhang häufig aufgeführte Frage, in wie weit es sinnvoll ist, eine Regel im Fußball einzusetzen, die nur in den obersten Ligen bestehen würde. Denn unterhalb der Regionalliga wird es wohl kaum möglich sein den "Videobeweis" einzuführen. Der DFB hat ja immer wieder darauf verwiesen, dass man nur Regeln einführen möchte, die dann auch für das Heimspiel der E-Jugend der SpVgg Oberrad 05 gelten.
Alles in allem, heisst das aber nicht, dass ich grundsätzlich gegen den "Videobeweis" wäre. Das sind nur zwei Anmerkungen. Das tolle Walcottdribbling war übrigens im CL-Viertelfinale Arsenal gegen Liverpool.
peter schrieb: ich bin strikt gegen den fernseh/videobeweis.
fußball hatte noch nie etwas mit gerechtigkeit zu tun. sollte er auch nicht. lieber kotze ich über jahrzehnte immer wieder (rostock) als dass ich den mythos verliere (wembley 66).
Kann ich voll und ganz unterschreiben.
Also lieber 10 Jahre lang lamentieren als einen Meistertitel gefeiert zu haben?????????????????????????????????????????????????????????
Das darf nicht wahr sein!
Und zu Wembley: Wir leben in 2008! 1966 gab es noch keine Kameratechnik, die entlarvt hätte, ob der Ball drin war oder nicht. Mit der Klärung dieser Szene haben Sie mit der heutigen Technik sogar Probleme, basierend auf der mangelhaften Qualität von damals.
Im Gegensatz dazu könnte man heutezutage locker solche Böcke wie letzten Sonntag mit 3 Einwänden pro Team und Spiel klären.
Fragt doch mal die Bayern und Thomas Helmer, was er im Bezug auf das Nürnberg spiel in den 90ern dazu sagt....
Regelmäßig wird es zu einem solchen Video-Veto im Zusammenhang mit einer Entscheidung kommen. Gegen eine "Nicht-Entscheidung" kann man weder begrifflich noch sinngemäß Vetos einlegen.
Klar. Dann wäre das aber nur ein halber Friedrich. Wenn der Ball beispielsweise klar im Tor war, und alle haben es gesehen, nur der SR nicht? Dann geht das Geschrei los: "Wir haben ein Video-Vetorecht, aber was nützt es uns?" Oder ein klares, aber nicht geahndetes Handspiel, das eine verteidigende Mannschaft in Ballbesitz bringt, und diese dann im weiteren Verlauf des Spielzuges ein Tor erzielt..... man würde den "Videobeweis" verteufeln.....
OK, das sind in der Tat wichtige Einwände. Vielleicht wird dereinst die Kommission bei der FIFA nach Blatters Abgang (solange Blatter dort sitzt, wird es, nach seiner Ansage, ohnehin keinen Videobeweis geben) sich über diese Problematik den Kopf zerbrechen müssen. Wir müssen denen ja die Arbeit nicht komplett abnehmen. Ich denke aber, das daran ein solches Projekt nicht scheitern würde.
Laut Wiki ist "ein Veto (lateinisch veto „ich verbiete“) das Einlegen eines Einspruches, das innerhalb eines formell definierten Rahmens geschieht und damit Entscheidungen aufschieben oder ganz blockieren kann." Wenn man Nicht-Entscheidungen einbeziehen wollte, könnte man das Kind also eigentlich so nicht nennen.
Ich denke aber, daß es dem Sinn und Zweck eines solchen Vetos durchaus genügen würde, sich auf Einsprüche gegen Entscheidungen und mit diesen in unmittelbarem Zusammenhang stehende Spielsituationen zu beschränken.
Ob man z.B. eine ziemlich weit vor einer angefochtenen Torentscheidung und mit dieser nicht im Zusammenhang stehende Nicht-Entscheidung eines vorausgegangenen Freistoßes wegen Handspiels noch als "unmittelbar" ansehen will, oder nicht, sollte man wirklich der dann zuständigen Kommission überlassen. Meinst du nicht auch ? ,-)
Einverstanden! Schließlich kann ich mich ja auch nicht um alles kümmern..... ,-)
peter schrieb: alles durchgelesen: ich bleibe bei meiner meinung.
gerade der vergleich mit "american football" macht mir deutlich, wie ich fußball nicht haben möchte.
pro fehlentschedung, contra alles zu überwachen und zu kontrollieren.
"there is a crack in everything, that's how the light gets in." (leonard cohen)
Auch, wenn durch die Fehlentscheidung(en) möglicherweise auch das Spielergebnis verfälscht wird? Gemessen an der zunehmenden Häufigkeit sogar die Platzierung in einer falschen Tabellen*region*? Auch zu diesem Preis? Ist mir schleierhaft, wie man den fairen und sportlich beeinflussten Spielausgang so der Optik und dem Spielfluss unterordnen kann
peter schrieb: alles durchgelesen: ich bleibe bei meiner meinung.
gerade der vergleich mit "american football" macht mir deutlich, wie ich fußball nicht haben möchte.
pro fehlentschedung, contra alles zu überwachen und zu kontrollieren.
"there is a crack in everything, that's how the light gets in." (leonard cohen)
Auch, wenn durch die Fehlentscheidung(en) möglicherweise auch das Spielergebnis verfälscht wird? Gemessen an der zunehmenden Häufigkeit sogar die Platzierung in einer falschen Tabellen*region*? Auch zu diesem Preis? Ist mir schleierhaft, wie man den fairen und sportlich beeinflussten Spielausgang so der Optik und dem Spielfluss unterordnen kann
so war es doch schon immer.
es bin ja nicht ich, der eine veränderung wünscht. fußball hat sich in den letzten jahren so extrem verändert, dass ich ihn kaum wiedererkenne. aber noch hängt mein herz daran, auch und gerade wegen der eintracht. ich möchte nicht, dass ich irgendwann einmal frustriert den nachgeborenen erzählen muss, wie es früher war.
meine meinung hat keinen einfluß auf das was passiert, ich kann nur subjektiv sagen was ich nicht möchte. mein ding.
also, mehr cheerleaders, mehr pausenunterhaltung, mehr pay-tv, mehr "...wurde ihnen präsentiert von...", mehr kerner und beckmann, mehr zeitlupen, mehr nutella, mehr interviews, mehr "doppelpass", mehr montagsspiele, mehr spieltage und mehr und mehr und mehr...
Ich bezog mich auf folgende Aussage:
Es ist zumKotzen, wie hier manche diskutieren, ohne den Diskussionsstand durch die vorherigen Beiträge zu kennen
Gehört dazu jeder, der nicht meiner Meinung ist ? Fühltest du dich angesprochen ? Das war eigentlich nicht mein Eindruck von deiner bisherigen Diskussionsweise. Aber wenn du es selbst so siehst, dann muß ich mich wohl geirrt haben.
Moin, Pedro, du lederst ja wieder gut ab.
Gerade dir als Jurist, dürfte ja schön nicht unbekannt sein, dass es Entscheidungen gibt die sogar nach einer Überprüfung durch die Berufungs oder Revisionsinstanz nicht richtiger werden. Eine Überprüfung ist also keine Garantie dafür das man letztendlich "Recht bekommt"
Auch meine ich, dass die Aussage Spieler und Verein die benachteiligt worden sind ,hätten keine Rechtsmittel für nicht richtig ist.
Gerade nach der Entscheidung am Samstag wäre es durchaus möglich gewesen Einspruch gegen den Pfiff des Schiedsrichters einzulegen. Ich meine sogar man hätte Aussicht auf Erfolg gehabt.
Zumindest juristisch betrachtet, hätte man wohl ein Wiederholungsspiel erzwingen können, da eine klare Fehlentscheidung vorlag. Die Frage ist jedoch ob man damit Erfolg gehabt hätte.
Ich vermute dass sich die Verantwortlichen sich sehr wohl überlegt haben Protest einzulegen. Ob man in einem Wiederholungsspiel drei Punkte erreicht hätte oder auch nur einen, steht in den Sternen.
Mein Gedanke zu Ende gedacht bedeutet nicht das man Regeln abschaffen kann, sondern es bedeutet dass man mit der menschlichen Fehlbarkeit leben muss. Natürlich bin auch ich der Auffassung dass es gerecht zugehen sollte, dennoch ist
dieses unabwägbare Element auch etwas was den Fußball so spannend macht. Ich gehe aber davon aus dass 90 % aller Entscheidungen korrekt sind. Eine systematische Benachteiligung unseres Teams vermag ich gleichfalls nicht zu erkennen,
ich gebe auch zu, dass ich mich teilweise diebisch gefreut habe wenn die "blinde Sau "mal eine Entscheidung zu Gunsten unserer Mannschaft getroffen hat. (Kommt auf den Gegner an).
Auch wenn es etwas abgedroschen klingt,
ich glaube nicht an eine systematische Benachteiligung kleinerer Vereine. Das wäre mit Sicherheit schon einmal statistisch nachgewiesen worden.
Abschließend sei noch folgende Bemerkung gestattet ,ich bin nicht sicher ob die Einführung eines Videobeweises oder weiterer technischer Hilfsmittel dazu führen das Rechtssicherheit eintritt. Es gibt Situationen auf dem Fußballplatz lassen sich nun mal nicht eindeutig identifizieren. Es gibt auch Situationen auf dem Platz die sehen je nach Kameraeinstellung grundverschieden aus.
Auch der Videobeweis ist keine Garantie dafür, daß man letztlich Recht bekommt. Er ist ja nur ein zusätzliches Hilfsmittel des Schiri, mit der seine Entscheidung auf Antrag oder aufgrund seines eigenen Bedürfnisses nach Klärung der betreffenden, in Frage stehenden Szene fundiert werden soll. Insofern müßte es nicht Videobeweis, sondern Video-Beweismittel heißen.
Wir beide wissen natürlich, daß Fehlentscheidungen auch nach Ausschöpfung zahlreicher Beweismittel ( Augenschein, Zeugen, Sachverständige, Urkunden und Parteivernehmung, im Strafprozeß Personen- und Sachbeweise sowie Indizien) möglich sind und häufig vorkommen. Dennoch wird man auf kein Mittel verzichten können, um der Wahrheit ein Stückchen näher kommen zu können.
Und genau das ist das Ziel. Es geht darum, daß das menschliche Auge des Schiri, welches durch die ständige Fortentwicklung des Fußballspiels immer schneller wurde - jetzt wird es durch One-Touch-Fußball nochmals schneller - überfordert ist. Es muß das technische Hilfsmittel her, damit die Schiris dieses schnelle Spiel noch einigermaßen in den Griff bekommen.
Die Häufungen an Fehlentscheidungen liegen zumeist nicht am fehlenden Willen oder der schlechten Ausbildung derselben. Sie kriegen das Spiel einfach nicht mehr ausreichend unter Beobachtung, weil alles mittlerweile zu schnell geht und dazu die Spieler immer gewiefter "unsichtbare" Fouls begehen.
Natürlich wird es auch mit dem Videobeweis in vielen Fällen ein "Non Liquet", d.h. Situationen geben, die auch nach Ausschöpfung der Beweismittel, in dem Fall das Video, letztlich nicht aufgeklärt werden können. Auch dafür aber gibt es in der Juristerei und dann eben auch beim Fußball Regeln, wie zu verfahren ist. Es wird dann eben bei der mit dem Video-Veto angefochtenen Entscheidung des Schiri verbleiben.
Wie du selbst sagst, hat die Beschwerde des sich benachteiligt sehenden Vereins die Folge, daß das Spiel wiederholt werden muß. Das ist ein Risiko, welches, wenn das Spiel nicht verloren, sondern, wie zuletzt, unentschieden endete, kaum ein Verein eingehen wird. Anders, als vor Gericht, entspringt aus der Entscheidung des Sportgerichts nicht eine sofortige Korrektur, sondern es werden die Uhren lediglich zurückgedreht und es heißt allenfalls "Ein neues Spiel ein neues Glück".
Auch deshalb ist der Video-Beweis wichtig. Es kann, ohne dieses Risiko, das Spiel wiederholen zu müssen, im laufenden Spiel für Abhilfe gesorgt werden und die Beschwerden ans Sportgericht werden dadurch zumeist überflüssig.
Wie gesagt, wenn das Spiel auf dem Entwicklungsstand vor 20 Jahren stehengeblieben wäre, könnte man auf den Videobeweis verzichten. Das ist nicht der Fall.
Hingegen hat sich das menschliche Auge seither nicht weiterentwickelt (wir degenerieren vielmehr eher, fürchte ich ).
Allerdings kann ich den Fehlentscheidungen der Schiris, anders als du, keinen besonderen Reiz abgewinnen. Ich ärgere mich maßlos über solche Ungerechtigkeiten und schimpfe was der Schnabel hergibt. Jedenfalls trägt dies weder zu meiner guten Laune, noch zu der meiner Sitznachbarn bei.
Welche Durchschlagskräfte wirken, wenn Herr Hoeneß für seine Rübelis und Tonis den Sonderschutz der Schiris einfordert, brauche ich dir doch nicht wirklich zu erläutern, oder ? Ich denke schon, daß hier z.B. mit der Macht der Bauern zusammenhängende Mechanismen bei dem einen oder anderen Schiri funktionieren.
Das 2:2 war aus Stuttgarter Sicht verdammt schmeichelhaft. Wir haben eines der besten Spiele der letzten 2 Jahre unter Funkel hingelegt. Was will man mehr. Gegen den VfB darf man auch zu Hause "nur" einen Punkt behalten.
Viel mehr würde ich mir wünschen, wenn wir diese Spielweise beibehalten würden und uns nicht wieder als die Fussballverhinderer Nr.1 der ersten Liga präsentieren würden.
Einträchtliche Grüße
Max_Merkel
Beginnend mit den strittigen Szenen im letzten Spiel unserer Eintracht.
Bin mir ganz sicher, dass es hier einige nicht wundern wird, wenn ich schreibe, dass ich kein Foul erkennen konnte gegen Köhler.
Aber mal im Ernst: Zuerst lese ich hier was von „Schubser“, was man anhand der Fernsehbilder ganz eindeutig ausschließen kann. Danach lese ich, dass Pedro was von einem Ziehen schrieb, was definitiv eher im Bereich des Möglichen wäre, da die Hände von Gomez nicht zu sehen sind.
Allerdings hege ich auch an dieser Theorie arge Zweifel, da Gomez in meiner Erinnerung die Arme mustergültig am Körper hält und dann hochsteigt.
Es wäre eine Kunst für sich da noch jemand zu ziehen (versucht es doch mal selber an Trockenübungen!).
Nebenbei bemerkt ist es nicht gerade glaubwürdig, wenn es mehrere Theorien darüber gibt, warum es ein Foul gewesen sein soll.
Du Schluko formulierst ja nicht einmal eine Anklage sondern gehst quasi von einer Schuld aus und möchtest die widerlegt sehen.
Der Verdacht kommt doch nur deswegen auf, dass Köhler irgendwann mehr oder weniger senkrecht in der Luft liegt. Ich räume ein, dass es ohne Fremdeinwirkung nicht einmal eine einfache Übung ist, aber ich meine erkennen zu können, dass Köhler abhebt, ehe Gomez zum Kopfball hochgeht.
Das spricht für mich sehr wohl dafür, dass unser Benni so „abgebrüht“ war und uns ein Offensivfoul „erschwalben“ wollte, weil er ohnehin wusste, dass er bei einem Kopfballduell gegen Gomez mit hoher Wahrscheinlichkeit den Kürzeren ziehen würde.
Schon an dieser Stelle kommt man zum Entschluss, dass selbst Fernsehbilder nie zu hundert Prozent „richtigen“ Entscheidungen führen können.
Würde man sich dennoch entscheiden einen vierten Offiziellen an den Fernseher zu setzen, müssten dem Unparteiischem selbstverständlich mehrere Kameraperspektiven zur Verfügung stehen, um so viel verwertbares Material wie möglich zu liefern. Doch selbst dann wird es die Entscheidungen geben, die sich im sogenannten „Graubereich“ befinden.
Auf diesen „Graubereich“ komme ich im Folgenden noch zu sprechen.
Allerdings weiß ich jetzt nicht, ob der Schiri nicht dennoch ganz, ganz dicken Bockmist gemacht hat.
Sollte er nämlich gepfiffen haben ehe der Ball die Linie überquert hat, dürfte das Tor nicht gelten.
Da gibt es auch meines Wissens nach keinen „Graubereich“ der sich damit beschäftigt in wie weit der Pfiff das Eingreifen der Spieler beeinflusst.
Sobald der Pfiff ertönt ist das Spiel unterbrochen. Und während einer Unterbrechung kann selbstverständlich kein Tor erzielt werden.
Da ist es auch unerheblich, dass Oka höchstwahrscheinlich so oder so nichts daran hätte ändern können.
Diesem Problem wären Schiris erst recht ausgesetzt, wenn man den Fernsehbeweis einführen würde, aber das erkläre später noch genauer.
Hierzu gibt’s übrigens auch ein passendes Beispiel aus der Vergangenheit.
Gesehen habe ich es bei den „Kuriosesten Fehlentscheidungen in der BL“ neulich auf DSF.
Es war wohl der zweite Platz dieser dubiosen Rangliste. Meine mich erinnern zu können, dass es ein Spiel im Münchener Olympiastadion war. 1860 gegen KSC, wenn ich mich nicht irre.
Die Mannschaft, die „beschissen“ wurde ist auch im Nachhinein abgestiegen, wenn ich euch jetzt keine „Grütze erzähle“.
Jedenfalls hatte der Schiri in diesem Spiel kurz vor Schluss ganz eindeutig hörbar abgepfiffen, weil er ein Abseits vermutete, die angreifende Mannschaft aber zu Ende gespielt hat und der Schiri sich dann im Folgenden um entschieden hat, dass es doch kein Abseits war und das Tor gelten ließ.
Wenig später war der Schiri keiner mehr…
Wie gesagt: Da gibt’s keinen Spielraum. Ein Pfiff beendet die Spielsituation ganz eindeutig.
Sollte der Schiri also das Foul geahndet und das auch gepfiffen haben, hätte das Tor schlichtweg nicht gelten dürfen.
Er hätte sich bei den Stuttgartern mit einem „Schiriball“ revanchieren dürfen. Mehr nicht.
Apropos Schiedsrichterball:
Auf diese Szene ist meines Wissens nach keiner zu sprechen gekommen. Irgendwann Mitte bis Ende zweite Halbzeit gab es doch einen „Schiriball“ im 16er der Stuttgarter.
Warum weiss ich gar nicht mehr, jedenfalls gingen Fenin und Lehmann dahin und Rafati rollte den Ball eiskalt zu Lehmann (edit: es war nach dem Ochs-Dribbling).
Im Ernst: Stärkeren Tobak habe ich selten gesehen. Vermutlich meinte er, dass es unverhältnismäßig sei einen Stürmer gegen den Torwart antreten zu lassen, aber wie viel eindeutiger kann man sich eigentlich parteiisch verhalten???
Mich wundert es sehr, dass das hier keiner angesprochen hat. Wo ich es gerade schreibe noch mehr.
Auch hier gibt es meines Wissens nach keinen Spielraum:
Der Schiri muss den Ball aus Brusthöhe fallen lassen. Rafati rollte Lehmann den Ball zu.
Eindeutig eine Fehlentscheidung, ein schlechter Witz!
Fenins Gesichtsausdruck sprach ebenfalls Bände.
Nein, Schluko, du bist nicht der einzige der ein Handspiel vor dem 2:0 gesehen hat. Ich habe mich ebenfalls stark gewundert warum sich der Kommentator nicht dazu geäußert hat.
Bei „zweifelhaften Szenen“ switche ich ganz gerne zwischen dem Eintrachtspiel und der Konferenz um zu überprüfen wie es der andere Beobachter gesehen hat.
Leider habe ich es in dieser Szene nicht gemacht.
Doch es passiert nicht selten, dass ich vor dem Fernseher sitze und mir denke:
„Will der mich jetzt ver*rschen??? Wie will der das nicht gesehen haben???“
Das sind dann eben die Momente wo ich ganz gerne Meinungen einfangen gehe, die mich nicht alleine dar stehen lassen.
Mal ganz davon abgesehen, dass nach dem Handspiel grenzwertig gezerrt und gezupft wird und ich (womöglich durch die Eintrachtbrille gesprochen) auf Elfmeter entscheiden würde.
Hingegen ist Liberos Vergehen eindeutig. Glasklares Foul. Da von einem „Zupfer“ zu sprechen ist eine Beschönigung, ganz ehrlich.
Er reisst ihn um und das ist auch eindeutig. Auch hier kann ich empfehlen es mal selber nachzustellen.
Ohne (heftige) Einwirkung von außen ist es fast unmöglich SO umzufallen.
Nun also ein paar Takte zum Fernsehbeweis:
Ich bin ganz entschieden dafür.
Wie viele falsche Entscheidungen hatten schon äußerst weitreichende und gravierende Auswirkungen?
Kann auch kaum glauben, dass man sich hier mit der verlorenen Meisterschaft (denn sie ist nichts anderes als verloren worden, wenn nicht gar gestohlen) arrangiert geben kann.
Meiner Meinung nach gibt man einem Schiedsrichter beim Fussball schlichtweg zu viel Macht und hegt zu große Ansprüche an ihn.
Es ist meiner Meinung nach nahezu unmöglich alles korrekt zu erkennen.
Als ich noch richtig aktiv Fussball spielte und dann zwischendurch eine Jugendmannschaft trainierte, gab ich dann auch noch den Schiedsrichter, wenn der angesetze nicht erschienen ist.
Zu einer Zeit wo ich noch voll im Saft war und den Knirpsen körperlich deutlich überlegen war und somit noch eher die Möglichkeit hatte auf „Ballhöhe“ zu sein als es beispielsweise ein Schiedsrichter in einer Profiliga sein kann.
Doch selbst da hatte ich meine Mühe und Not alles zu überblicken und dann auch Entscheidungen zu treffen, von denen ich im höchsten Grade überzeugt war.
Nun rede ich nicht von Abseitsentscheidungen sondern schlichtweg von Zweikampfurteilen.
Selbstverständlich gehe ich davon aus, dass das Auge eines Bundesligaschiedsrichters deutlich besser geschult ist und seine Erfahrung ihm dabei hilft gewisse Entscheidungen zu treffen, die sich dann auch in erstaunlich vielen Fällen als richtig erweisen.
Dennoch gibt es pro Spiel etliche kleinere und größere Fehlentscheidungen, die mich persönlich äußerst nerven.
Kein Vorwurf an den Referee, denn wie gesagt: Manchmal kann er es einfach nicht besser wissen.
Daher wäre ich um die „Hilfestellung Fernseher“ sehr dankbar. Wobei man sich von dem Gedanken trennen muss, dass man dadurch das Spiel absolut richtig leiten könnte.
Viel mehr Entscheidungen wären regelkonform und man hätte viel mehr Möglichkeiten sich im „Graubereich“ zu bewegen und man hätte mehr Möglichkeiten das Spiel zu verändern, was in meinen Augen durchaus erstrebenswert ist.
Wieso das Spiel verändern? Was meine ich damit?
Nun es ist doch so, dass es nicht selten einen Graubereich gibt, wo man mit Ratio nicht weiterkommt und „aus dem Bauch“ entscheiden MUSS.
Dieses Problem gibt’s in allen Sportarten mit Körperkontakt.
Wo hört der saubere, harte Check auf und wo fängt der Cross-Check an?
Wo hört der sauber aber schmerzhafte Hit auf und wo fängt „unnessesary roughness“ an?
Jedenfalls bin ich persönlich der Meinung, dass der Graubereich im Fussball, vor allen Dingen in der Bundesliga viel zu niedrig angesiedelt ist und somit die Fussballer dazu animiert dem Zuschauer und dem Schiedsrichter etwas vorzugaukeln.
Die Spieler fallen einfach deutlich zu schnell und die Folge sind einfach deutlich zu viele Unterbrechungen. Unnötige Unterbrechungen, denn es sind gewollte Faller, unterm Strich nichts anderes als Schauspieleinlagen.
Mein Footballtrainer schreit immer zu unserem Runningback: „Lass dich doch nicht sofort fallen. WIR SIND HIER NICHT BEIM FUSSBALL!“.
Randbemerkung: Er spielte immerhin mal bei der SSG09 Bergisch Gladbach.
Und das trifft mich in der irgendwie. Nicht weil ich beleidigt bin, weil mein Coach meinen Sport madig macht, sondern viel mehr, weil er ein echtes Problem im Profifussball anspricht, das ich persönlich nicht abkann.
Ich hasse diese „Weicheimentalität“. In meinen Augen ist sie ein Furunkel des Fussballs.
Wie viel geiler ist denn wenn ein Fenin sich durch den Strafraum durchkämpft und dann den Ball mit letztem Einsatz Libero mustergültig auflegen kann und nicht auf einen Elfmeter spekuliert (den er in dieser Szene imho verdient gehabt hätte), sondern einfach bis zum Schluss kämpft, Einsatz zeigt.
Wie viel schöner ist es einem Walcott zu sehen, der mehrere Fouls bricht, die mit Sicherheit geahndet wären -wenn er den Ball oder das Gleichgewicht verloren hätte- und einfach die gesamte Hintermannschaft des Gegners (ich meine es war Liverpool, oder vielleicht doch ein Spiel in der CL?) vernascht, durch die ganze Hälfte dribbelt und dann wundervoll auflegt, so das dieses traumhafte Dribbling mit einem Tor vollkommen wird?
Das sind doch die Aktionen die das Fussballerherz schneller schlagen lässt. Das entzückt uns.
Jedoch wirkt die kleinliche Pfeiferei der Schiedsrichter diesen tollen Aktionen entgegen.
Denn in der Regel werden die Schauspieleinlagen belohnt.
Dass es sich dabei nicht selten um Schauspieleinlagen handelt, daran besteht eg. gar kein Zweifel.
Jeder der selber mal Fussball gespielt hat, weiss ganz genau wie heftig Stöße sein müssen, damit man umfallen muss.
In der Regel beschleunigen doch Stöße erstmal einen, man verliert beim „Auslaufen des Stoßes“ das Gleichgewicht und erst dann ist das Resultat das Fallen.
Aber der Fussballer an sich tendiert dazu wie vom Blitz getroffen an der Stelle des ersten Körperkontakts wie vom Blitz getroffen zu Boden zu gehen.
Wer hats noch nicht gesehen? Wo ein Abwehrspieler den Ball Richtung Auslinie eskortiert und nur noch darauf wartet, dass ein angreifender Gegenspieler ihn nur berührt um dann zu Boden zu gehen?
Oder ein Stürmer mit dem Rücken zum Tor in einer recht aussichtslosen Lage den Ball angespielt bekommt und dann dem Zuschauer und Schiedsrichter suggerieren möchte, er könne aufgrund eines Stoßes nicht mehr ordentlich weiterspielen.
Leute, das ist Bullshit! Und das ist auch nicht natürlich. Das wird antrainiert oder aneignet weil man den damit verbundenen Erfolg irgendwann erkennt.
Wenn man kleinen Kindern den Ball gibt kämpfen die um die Pille, bis es nicht mehr geht. Da käme keiner auf die Idee etwas Falsches zu suggerieren.
Auch hier fällt mir ein Beispiel aus dem Spiel gegen Stuttgart ein.
Osorio begleitet den Ball gen Auslinie und geht dann zu Boden als ihn Fenin belagert.
Niemals war das ein Foul. Auch wenn der Kommentator anders sah. Was wieder der Beweis ist, dass man sich auch über Entscheidungen, die durch Fernsehbilder entstanden sind streiten wird.
Jedoch bin ich mir sicher, dass die Leute, die selber etwas höher gespielt haben und ehrlich zu sich sind und diese Bilder sehen zum Entschluss kommen, dass dieser Kontakt niemals ausgereicht hätte einen durchtrainierten Spieler zu Fall zu bringen!
Daher kann man schon erkennen, dass Fernsehbilder helfen würden die richtige Entscheidung zu fällen.
Denn auf dem Spielfeld selber kann der Schiedsrichter nur noch raten und sich auf sein Gefühl verlassen.
Wie das im Spielverlauf aussieht konnte man wunderbar gegen Berlin sehen.
Das Objekt meines Zorns: Die weinerliche Memme Stein.
Ganze drei Mal lässt er sich in der Nähe der Eckfahne bei der ersten Berührung eines Eintrachtspielers fallen und kriegt den Freistoß zugesprochen. Beim vierten Mal lässt der Schiri dann endlich weiterspielen, weil er zum Entschluss kommt, dass der Bogen irgendwann überspannt ist.
Stein hat sich übrigens herrlich aufgeregt darüber.
Jedenfalls bin ich mir sicher das recht gut von der Gegentribüne erkannt zu haben, dass er jedesmal gewollt zu Boden geht und nicht zwingenderweise.
Ein erfahrener Schiri, der selber mal Fussballer war, hätte mir wohl anhand der Fernsehbilder Recht gegeben.
Und in diesem Fall müsste man schlichtweg weiterspielen lassen.
Die Folge wäre wohl, dass Abwehrspieler tatsächlich ihren Körper mal einsetzen würden oder den Ball ins Aus klären, in der Regel aber würde man versuchen den Ball im Spiel und den eigenen Reihen zu halten in dem Ball „hinten rum“ über Torwart oder Innenverteidiger spielt.
Es würden mehr „echte Zweikämpfe“ geführt werden, statt der perfekt einstudierten Schauspieleinlagen, es würde dadurch auch mehr Spielfluss entstehen.
Ich hoffe nun nicht, dass ihr davon ausgeht, dass ich Fussball zu einem „Brutalosport“ umwandeln lassen würde. Ganz im Gegenteil. Gewisse heute erlaubte Aktionen würde ich zum Beispiel deutlich härter bestrafen, aber dazu komm ich auch erst später.
Mir geht es schlichtweg nur um eine gesunde Härte, keine üblen Checks aber vernünftigen Körpereinsatz um den Ball zu behaupten bzw. ihn zu erringen.
Die Umsetzung wäre auch nicht so schwer. Der Hauptschiedsrichter, der auf dem Spielfeld agiert würde erstmal weiterlaufen lassen und sich schnell mit dem Schiri an der Flimmerkiste auseinandersetzen und dann nach 1 bis 2 Sekunden, wenn sich beide auf Foul geeinigt hätten, abpfeifen.
Ansonsten ganz einfach weiterspielen. Das nur zwischendurch.
Wo wir gerade beim Zweikampf im Rücken des angreifenden Spielers sind:
Das Negativbeispiel, wo der Verteidiger den Eindruck erstellen möchte, der Stürmende würde ohne größeren Einfluss zu Boden gehen kennt auch jeder:
Die Tage habe ich mir stellenweise das Spiel Schalke gegen Bayern angeguckt. Die Szene muss sich Anfang zweite Halbzeit angespielt haben, es geht um die gelbe Karte von Ernst.
Da kriegt Toni den Ball auf rechts gespielt, er geht ihm entgegen und fällt beim ersten Kontakt mit Ernst.
Als der Pfiff ertönte sprang ich schon fast an die Decke (warum und wovon ich ausging dürfte wohl klar sein) und schrie meinen Bruder an, dass es doch niemals ein Foul gewesen sei.
Erst recht fluchte ich, als Ernst dann auch noch den gelben Karton serviert bekam.
Bei der Zeitlupe wurde ich dann aber ganz schnell, ganz still:
Es ist eindeutig zu erkennen, dass Ernst Toni hinten in die Wade tritt.
Der Schiri hatte es vollkommen korrekt gesehen. Doch jetzt mal Hand aufs Herz:
Wie denn bitte schön? Wenn die ganze Aktion sich quasi „hinter“ dem Gefoulten abspielt?
Wie soll er das denn erkennen können? Ich ziehe meinen Hut, die Schiris haben in diesem speziellen Fall eine beachtliche Quote. Doch habe ich das Gefühl, dass da sehr oft einfach nach Gefühl und nicht nach genauer Beobachtung gegangen wird.
Denn wie oft begnügen sich die Schiedsrichter mit Kompromissen, in dem sie zwar das Foul ahnden, weil sie den Tritt in die Wade richtig vermuten, es aber bei einer Ermahnung belassen, weil sie es eben nicht 100% wissen?!
Denn dass in diesem Fall eine gelbe Karte zwingend notwendig ist, darüber sollten wir nicht diskutieren müssen. Tritte von hinten in die Beine geschehen nicht „einfach so“, sondern werden bewusst eingesetzt, eben weil sie so schwer zu erkennen sind.
Bin recht davon überzeugt, dass man auch diese lästige Spielunterbrechung deutlicher seltener erleben würde, gebe es einen Referee am TV.
Ach, Freunde des runden Leders, wie viele andere lästige ja gar widerliche Begleiterscheinungen unseres Lieblingssports würden allmählich von der Bildfläche verschwinden oder zumindest deutlich reduziert werden?
Dass Herr Dzeko am Samstag auf seinem Bauchnabel rumgerutscht wäre, wenn er genau wüsste da oben schaut einer ganz genau zu, was er so zelebriert, wage ich jetzt einmal stark zu bezweifeln.
Allerdings muss man –wie bereits mehrfach angedeutet- das Gesehene auch richtig deuten.
Denn wenn ich beim Kicker schon wieder lese: „(Schiri Wagner) gab dann zu Unrecht Strafstoß, als Dzekos Sturz eine leichte, nicht strafbare Berührung mit Pavicevic vorausging“, dann krieg ich schon einen leichten Schauer.
Leute, schreibt doch bitte was es war!
Leute, Leute… das war eine dreckige, widerliche Schwalbe!
Jeder der ein bisschen kickt hat das bestimmt schon einmal erlebt. Man sprintet volle Suppe mit Ball, die nächste Aktion bereits im Kopf parat und plötzlich, eine kleine Berührung.
Man fängt an zu straucheln, die Schwimmbewegung wird immer heftiger, doch es nützt alles nichts, man landet mit dem Gesicht im Dreck.
Aber jetzt mal im Ernst: Im Fall Dzeko ist diese winzige, mini, Atomberührung nicht einmal erwähnenswert. Es ist eindeutig erkennbar, dass Dzeko sich selber das Bein in die Hacke jagt.
Wenn er selber behauptet (ich weiss nicht, ob er es getan hat), er hätte durch äußeren Einfluss das Gleichgewicht verloren dann lügt er. Und wer ihm glaubt, der hat wohl selber noch nie gekickt.
Dass alleine die Tatsache, dass man diese „Strauchler“ so gut wie nie irgendwo im Mittelfeld zu sehen bekommt, aber immer wieder im Strafraum, einem nicht zu denken gibt!
Doch wir können uns getrost von dieser expliziten Situation lösen. Ich denke, dass man das nicht weiter ausführen muss, dass „Schwalbenkönige“ ihrem Hobby nicht mehr so leidenschaftlich nachgehen würden, wenn sie genau wüssten, dass ein „allsehendes Auge“ ihre Tätigkeit überwacht.
Obwohl, auf eine weitere explizite Situation muss ich doch nochmal zu sprechen kommen:
Habt ihr Brecko am Freitag gesehen? Wie er neunzig Minuten lang fröhlich und munter die Kölner Wiesen hoch und runter hüpfte? Dann sich aber in der in der achtzigsten Minute nicht mehr auf den Beinen halten konnte? Ca. 3 Millimeter im gegnerischen Strafraum drin. (Ich wette einige wussten in etwa wo sich das ganze abgespielt haben muss, ob es tatsächlich gesehen zu haben!)
Weit und breit kein Gegenspieler zu sehen, denn den einen hatte er kurz zuvor gekonnt aussteigen lassen.
Alleine diese Darbietung verschlug mir fast die Sprache, doch er fand sogar noch einen Weg das ganze zu toppen:
Kaum im feuchten Grün gelandet hielt er sich sein Bein. Mit schmerzverziertem Gesicht.
Ob die Ursache nun ein Krampf oder die unsägliche Dumm- und Unverschämtheit die ins Bein gewandert sein muss, war, lass ich euch nun einmal selber attestieren!
Es gab nach dem Spiel Kölner die von Ausrutschern und Krämpfen sprachen. Anfangs wusste ich noch nicht ob ich lachen oder weinen soll. Heute habe ich immer noch eine Bauchmuskelzerrung.
Eine seriöse Frage dazu: Findet ihr, dass eine gelbe Karte da ausreicht?
Ich würde diese „Fussballverbrecher“ wohl vom Platz stellen und dann auch schön für drei Speile sperren.
Im Fall Dzeko würde ich sogar fünf geben, da er mit seiner Einlage auch noch erfolgreich war.
Solche Leute machen doch das ganze Spiel kaputt.
Auch wenn es schwer fällt: Versetzt euch mal in einen Cottbuser.
Kurz zuvor gelingt der Mannschaft ein Treffer, der laut kicker nicht zwingend aberkannt werden musste.
Doch dann wird der Schiedsrichter ausgetrickst und das Spiel bekommt plötzlich eine ganz andere Wendung. Eine herbe Niederlage wird eingeleitet. Durch einen Betrug.
Pro Fernsehbweis!
Kommen wir nun zu einer Schauspieleinlage, die noch ein bisschen schwieriger zu bewerten ist.
Ich persönlich mag es auch überhaupt nicht gerne, wenn Spieler zu Boden gehen und sich das Gesicht halten wie einst die eine da… ähm… die… di… Dida getan hat.
Zahlreiche Fussballer werden zu alles andere als mannhaften Simulanten, nur um ein tatsächliches Vergehen hinzuweisen.
Ekelt ihr euch nicht auch ein wenig davor? So sehr ich so dreckige, verstecke Fouls hasse, so verurteile ich auch den fast notwendigen Hinweis auf das Vergehen, welches ohne dieses Winseln nicht selten unerkannt oder ungeahndet bleibt.
Beispiel, wir sind wieder beim Spiel 1.FC Köln gegen Hannover 96.
Stajners Aktion ist zwingend eine rote Karte. Der versuchte Ellbogenschlag gehört verurteilt.
Aber ist dieses Krümmen und Biegen auf dem Boden von Antar so viel besser?
Ich weiss es nicht…
Ich finde das so was von billig.
Auch hier hoffe ich, dass das „allsehende Auge“ Abhilfe schaffen könnte. Wenn es nicht sofort erkannt werden würde, sollte zumindest eine kurze Meldung beim Schiri.
Im direkten Vergleich ist „Petzen“ wohl echt noch eine ganze Ecke „cooler“ und erträglicher.
An dieser Stelle muss ich auch einem meiner Vorredner unbedingt zustimmen.
Die Profis in England haben tatsächlich eine deutlich gesündere Einstellung zum Sport.
Ich habe schon „oft“ zwei Gegenspieler recht hitzig, Kopf an Kopf miteinander „diskutieren“ sehen, aber es ist noch nie jemand zu Boden gegangen.
Auch der Körpereinsatz wird in England viel, viel besser auslegt und kommt meiner Wunschvorstellung schon sehr nahe.
Ich kann von mir behaupten, dass ich den englischen Fussball gar nicht mag (Arsenal stellt eine Ausnahme dar), doch das imponiert mir sehr.
Neben dem Kick and Rush (der wird nämlich allen Behauptungen zum Trotz von vielen Teams immer noch ein reiner Kultur praktiziert) ist das „Rumgesäbel“ für mich kaum zu ertragen.
Pogatetz, den sich hier ja einige im Forum tatsächlich für die Eintracht gewünscht haben, hat es beispielsweise schon Mal geschafft einem Spieler das Bein doppelt zu brechen (damals aber noch in der russ. Liga aktiv) und zuletzt einen Spieler zumindest mit Verdacht (bestätigte sich nicht) auf Beinbruch umzutreten.
An dieser Stelle greift mein Einwand, dass ich Fussball nicht zu einem „Brutalosport“ unwandeln lassen würde.
Denn was das Rumgegrätsche angeht, würde ich mir wünschen, dass die Schiris viel härter und rigoroser ahnden müssten.
Ich persönlich würde nur die Grätschen, die eindeutig als Abspiel durchgehen und den Gegner nicht verletzten durchgehen lassen. Fast in Perfektion am Wochen von unserem Martin dargestellt.
Er ist glasklar ballführend und grätscht den Ball ideal zu Libero. Damit da ein Gegenspieler in Verletzungsgefahr gerät hätte er sich schon mit voller Absicht in Fenin stürzen müssen.
Aber was ist mit den anderen Fällen.
Beispiel eins:
Stürmer drängt in den Strafraum ein. Wie aussichtsreich die Chance ist, ist jetzt irrelevant.
Der Gegenspieler rutscht rein um ein weiteres Vordrängen zu verhindern oder den Ball zu klären, berührt denn Ball gar nicht, steuert aber voll auf den Angreifenden zu.
Um einer Verletzung zu entgehen weicht er aus. Verliert dadurch aber den Ballbesitz, weil in der Zwischenzeit ein zweiter Verteidiger den Ball klären konnte.
Hier drüber lässt es sich bestimmt wunderbar streiten, aber ich bin damit nicht zufrieden, dass der Verteidiger dadurch belohnt wird, weil er mit der Gesundheit seines Gegenspielers spielt.
In diesem Fall hat man auch schon wunderbare „Schwalben“ gesehen bei denen ich hin und her gerissen war.
Eins ist jedenfalls klar: In diesem Beispiel gibt’s mit Sicherheit keinen „Königsweg“, doch meiner Meinung nach müsste sofort geahndet werden, wenn es zur Berührung kommt.
Ganz gleich oder sie „eingefädelt“ ist oder nicht automatisch zum Sturz führt.
Wie gesagt: Der Verteidiger sollte nicht dadurch profitieren, weil er die Verletzung des Gegners in Kauf nimmt.
Einzig wenn es keine Berührung gibt(was natürlich beinahe ausgeschlossen ist) würde ich persönlich es durchgehen lassen.
Deutlicher wird in Beispiel zwo:
Wie oft hat man schon gesehen, dass ein Verteidiger den Ball bei einer Grätsche berührt und im Folgenden direkt mitumsäbelt?
Perfektes Beispiel ist der Elfmeter im Pokalspiel der letzten Saison Dortmund gegen Bremen.
Wo Kehl mit gestrecktem Bein in einen Bremer fährt. Tatsächlich aber erstmal den Ball „berührt“.
Vielleicht erinnert sich noch der ein oder andere an das Interview mit dem I… Doll nach dem Spiel.
Gerechterweise gab es seinerzeit den fälligen Strafstoß, aber das ist bei Weitem nicht immer der Fall.
Ähnlich verhält es sich meiner Meinung nach damit, wenn ein Verteidiger den Ball nur minimal wegspitzelt oder gar nur minimal die Richtung durch die Grätsche verändert, aber im Folgenden den Angreifer „umsägt“, so das dieser keine Chance mehr hat dem Ball hinterher zu jagen.
Da müsste viel härter durchgegriffen werden, wenn ihr mich fragt.
Ganz kurz Beispiel drei:
Stürmer findet noch den Abschluss, ehe ein Verteidiger in ihm reinrasselt!
Meiner Meinung nach dürfte es da auch kein Diskussion geben: Strafstoß!
Foul bleibt Foul. Passiert es außerhalb des Strafraums wird’s auch in der Regel geahndet.
Das ist aber selbstverständlich nur meine subjektive Meinung und anderen imponiert womöglich wenn ein Gattuso Platz und Gegner umpflügt.
Ich denke nur, dass man so das Spiel flüssiger und durch mehr nicht vereitelte Chancen attraktiver machen würde. Vor allen Dingen wäre aber die Gesundheit der Spieler noch besser geschützt.
Erinnert sich noch jemand daran wie Simunic Rösler den Mittelfuß bricht? –Enough said!
Kommen wir wieder zu einem Argument für den Fernsehbeweis:
Nach dem Spiel Schalke Bayern diskutiert der gute Mann von Premiere mit Franz Beckenbauer darüber, ob Borowskis Halten ein Elfmeter war oder nicht.
Im richtigen Moment hätte er ihn losgelassen, meint der Beckenbauer. Sonst hätte es den Elfmeter geben müsse.
Maaaaaan. Natürlich hätte es einen geben müssen. Was hat das Gezerre und Gezupfe auf dem Fussballplatz zu suche? Nichts!
Schiri mit Kamera hätte das gesehen.
Kommen wir schließlich zu den drei Königsargumenten für den Fernsehbeweis.
Wobei ich eigentlich schon lange nicht von Fernsehbeweis sprechen darf sondern viel mehr von Videoüberwachung sprechen müsste.
Abseits. Oder nicht. Tor oder nicht. Fatale Fehlentscheidungen, die fatale Konsequenzen nach sich ziehen.
Eigentlich braucht man an dieser Stelle kaum etwas anzuführen. Man muss doch nicht lange überlegen und einem fallen etliche Abseitstore ein. Oder eben zu Unrecht aberkannte Tore.
Wären die Italiener beispielsweise kein Weltmeister geworden, würden die sich doch heute noch über das zu Unrecht aberkannte Tor gegen Korea beschweren.
An dieser Stelle kann ich auch ganz gut einführen, warum ich das Football-Modell mit 2 „Challanges“ (so heisst das Recht auf den Videobeweis) für nicht ausreichend befinde.
Denn vermeintliche Abseitstore zu korrigieren wäre dadurch gegeben.
Doch was ist aber mit den Szenen, bei denen der Schiri eher dazu neigt abzupfeifen, dabei aber völlig falsch liegt.
Szenen, die in meinen Augen nicht weniger verkehrt sind, als die zu Unrecht gegebenen Treffer.
Die auch mit Sicherheit deutlich öfter stattfinden.
Wie will man seinen Vorteil „erchallangen“, hat der Schiedsrichter erst einmal abgepfiffen?
Ich sehe da keine Möglichkeit.
Daher liegt es in meinen Augen auf der Hand, dass einen permanenten Beobachter geben muss und die Schiedsrichter wirklich auch im gröbsten Zweifel erst einmal weiterspielen lassen müssten und das allsehende Auge die Szene in den folgenden Sekunden auswertet.
Sicherlich würde das zu eigenartigen Verzögerungen führen, doch einen Königsweg vermag ich nicht zu erkennen.
Mich mit den Fehlentscheidungen abfinden kann ich nicht, auch wenn die zu Unrecht auf Abseits Entscheidungen die Gemüter nicht so sehr erhitzt, wie es Abseitstore tun.
Zumindest nicht so lange direkt im Anschluss ein Tor fällt.
Richtiger werden sie dadurch auch nicht.
An dieser Stelle möchte ich auch nur kurz erwähnen, dass ich der Meinung bin, dass man die Abseitsregel ohnehin ein wenig modifizieren sollte. Zu gerne möchte ich wissen, ob wie viele Leute gar nicht wissen welche Körperteile als Bemessungsgrundlage zählen und welche nicht.
So wie es jetzt ist wird es dem Schiedsrichter unnötigerweise die richtige Entscheidung zu finden erschwert.
Ich würde sie so einfach wie möglich halten: Es sollten einzig und alleine die Füßen zählen.
Denn ohne jetzt direkt einen Beweis im Kopf zu haben, bin ich mir doch recht sicher, dass sich schon Linienrichter von einem nach vorne ausgestrecktem Arm (der nicht laut Regelwerk nicht gilt) täuschen ließen.
Die Frage ob der Ball noch auf Line war oder schon mit vollem Umfang dahinter ist ebenso relevant.
Auch hier erstaunt mich die hohe Trefferquote der Unparteiischen, das macht aber die Fehlentscheidungen nicht besser.
Und da gab es schon –wie wir alle wissen- welche mit epischem Ausmaß.
Ich persönlich könnte auf diese Legenden getrost verzichten.
Mir gefällt schlichtweg der Gedanke nicht, dass ein einzelner Mensch über so viel Macht verfügt mehr oder weniger über Sieg und Niederlage zu entscheiden und das obwohl er die Situation manchmal gar nicht richtig erfassen kann.
Die Dortmunder Meisterschaft ist und bleibt in meinen Augen immer noch ein Witz.
Witz ist dabei noch ein Euphemismus. Ein Fehlgebilde der deutschen Bundesliga.
Köhler foult einen Kölner und der BVB kriegt in der Schlussphase einen Elfmeter zugesprochen.
Tor, Sieg, Meisterschaft!
Bin ja froh, dass ich auf den ersten Seiten nicht die vielzitierte Weisheit, alles würde sich in der Saison ausgleichen, lesen musste.
Als gäbe es einen humorvollen Fussballgott, der über die Saison Fehlentscheidungen einstreut, im Endeffekt nur die Bayern bevorzugt, alle anderen aber gleich benachteiligt und veräppelt.
Den gibt’s nämlich genau so wenig wie den Osterhasen oder den Weihnachtsmann.
Pro Videoüberwachung.
Selbst wenn man so ein System einführen würde, würde es nach wie vor Fehlentscheidungen geben.
Allerdings wären es deutlich weniger an der Zahl.
Es gäbe immer noch einen „Graubereich“ in dem es auf das „Fingerspitzengefühl“ des Verantwortlichen Spielleiters ankäme. Allerdings hätte er bzw. sein Partner mehr Informationen zum verwerten.
Fussball würde „sauberer“ und fairer werden. Alleine die Gewissheit, dass nichts unbeobachtet auf dem Fussballplatz geschieht, würde doch schon alleine die Einstellung der Sportler ändern.
Schwalben, versteckte Fouls, billige Täuschungsversuche. All die „Krankheiten des Sports“ würden deutlich weniger auftreten.
Schon alleine die Anwesenheit des „allsehenden Auges“ würde dazu führen, dass man es seltener gebrauchen müsste, als es heute der Fall ist. Paradox und erstrebenswert.
Obwohl es in meinem Bekanntenkreis ein paar Schiedsrichter gibt, muss ich an dieser Stelle einräumen, dass ich nicht weiss, was alles zu einer Ausbildung eines Schiedsrichters dazugehört.
Allerdings habe ich meine Zweifel, dass Schiedsrichter mit praktischen Beispielen geschult werden.
Wäre das der Fall, so würden deutlich weniger vermeintliche Fouls geahndet.
Ein Beispiel, das mir heute noch einen faden Beigeschmack auslöst ist im Finale der Europameisterschaft zwischen Deutschland und Spanien zu sehen gewesen.
Womöglich schneide ich mir gerade ins eigene Fleisch und gebe Kritikern meiner Sichtweise eine große Angriffsfläche, da zum einen der Vorwurf des „blinden Patriotismus“ angewandt werden kann, zum anderen und der trifft mich schwerer, kann man meine Argumentation ad absurdum führen, da ich ja selber anführe, dass der Videobeweis kein absolutes Ergebnis liefert:
Meiner Meinung nach „stahl“ der Schiedsrichter Gomez ungefähr fünf Minuten vor Schluss eine große Chance, als er nämlich auf Foul im Zweikampf (wenn man diese Berührung überhaupt so nennen mag) Schweinsteiger gegen Capdevila entschied.
Eine ziemlich erbärmliche, theatralische Einlage wurde uns serviert. Mehr nicht.
Und obwohl ich schon seit Jahren begeisterter Fan des spanischen Fussball (einige User werden das sicherlich wissen) bin und auch einsehe, dass die „Euro“ ihren eindeutigen und verdienten Sieger erhalten hat, so wurmt mich diese Entscheidung sehr. Genau so wie die Tatsache, dass Silva nicht die rote Karte erhalten hat, obwohl er AUF FERNSEHBILDERN eindeutig zu erkennen eine Tätlichkeit begangen hat.
Gute Leistungen relativieren verkehrte Entscheidungen nicht.
Über den Sieg der Eintracht in Leverkusen letzte Saison konnte ich mich auch nur sehr begrenzt freuen.
Nochmal möchte ich darauf hinweisen, dass ich eigentlich vor Schiedsrichtern regelmäßig den Hut ziehe und mich daher auch sehr ungerne über die Schiedsrichterleistung mokiere.
Da kann ich jedem Mal einmal empfehlen selber ein Spiel zu leiten.
Sie wissen es halt manchmal gar nicht besser. In der Regel sind es nicht einmal bewusste Entscheidungen. Man kann nicht in seinem Kopf das für und wider gegeneinander aufwiegen, sondern direkt aus dem Bauch heraus entscheiden.
Doch gerade das schreit doch noch zusätzlicher Hilfestellung.
Im Football gibt’s auch noch heute Fehlentscheidungen. Sogar welche, die der Schiedsrichter direkt nach dem Spiel eingesteht, obwohl er noch während des Spiels angesichts der Fernsehbilder anders entschieden hat (vor ein paar Wochen gabs einen kleineren Skandal beim Spiel Denver gg. San Diego).
Doch obwohl es beim Football gleich sieben Leute gibt, die das Spielgeschehen versuchen einzufangen und zu deuten und die Spielsituationen meist von wenigen Sekunden Spieldauer sind, hat sich die Neuerung, die meines Wissens nach 97 oder 98 eingeführt wurde doch sehr bewährt.
Die Fernsehbilder können dem Schiedsrichter nicht die Entscheidung nehmen.
War es nun eine Tätlichkeit von Ramos, oder nicht (vll. Hat es der eine oder andere Premiere-Abonnement gesehen).
Muss man das Handspiel von Wome ahnden (ich meine ja: Es ist eindeutig, dass er sich bewusst vom „Vierfüßlerstand“ aus auf den Rücken legt. Wie aber kommt man schneller wieder auf die Beine? Welche Absicht verfolgt man, wenn man sich bewusst in eine schlechtere Lage begibt?)
Verschafft sich Petric unerlaubten Vorteil gegen Kovac (versucht mal einen erwachsenen Mann um die 1,80 aus dem Ellbogen heraus zu schieben!)?
War der Zupfer von Borowski ausreichend um Elfmeter zu geben? Musste Dzeko zwingend fallen?
Wurde Benni Köhler gefoult? Klärt Huszti den Ball noch auf der Linie oder erst dahinter?
Der Fernseher verrät es nicht. Aber er hilft dem Schiedsrichter eine Entscheidung zu treffen!
Und was ich nochmal anführen möchte: Der Fernseher hilft dem Schiedsrichter nicht so viele Entscheidungen treffen zu müssen (Stichpunkt Prävention!)-
Pro Videoüberwachung.
Schlussnotiz:
Ich muss jetzt zum EFC-Treffen in Solingen. Habe daher keine Zeit mehr alles zu korrigieren, zu unterstreichen oder besonders hervorzuheben.
Bitte daher ein bissken um Nachsicht, wenn an der einen oder anderen Stelle etwas "klemmt"!
Ich machs kurz: PRO Videobeweis - aber:
a) nur, solange nicht alle Nase lang nachgeschaut werden muss (also nur bei Toren, groben Fouls o.ä.)
b) ähm, joa, das wars eigentlich schon.
Fusi lebt von den Spontanentscheidungen, und wenn der Ball einen Chip bekommt und Abseits nicht mehr zweifelhaft ist isses schon wieder blöde.
Besser wäre es, einfach mal Abseits abzuschaffen und zu gucken, wie die Spiele dann laufen würden.
Aber generell erst mal : PRO Beweis per Video.
Bist ein richtig guter Junge. Wenn Du willst.
DA
Ich glaub sogar, dass sowas den Fußball generell wieder wesentlich attraktiver machen könnte. Die Stürmer wissen genau, dass sie aufpassen müssen wenn sie zu Boden segeln und evtl Gelb statt nem Elfmeter bekommen. Wäre doch perfekt.
Und wenn ein Team mit der "Klage" recht hat, dann bleibt der Versuch halt bestehen.
Im Tennis klappt das doch auch wunderbar, obwohl es anfangs auch etliche Kritiker gab.
Die genaue Dauer des Videobeweises müsste man dann halt auch noch auf die Nachspielzeit draufpacken etc., damit es da nicht auch wieder Zeitschindereien gibt.
Also ich fänds gut!
Euer Fiete
Wenn ich morgen oder übermorgen die Zeit finde, korrigiere ich die noch, wenns erlaubt ist.
Neben der Tatsache, dass auch Fernsehbilder täuschen können oder umstritten sind hast den entscheidenden Punkt angesprochen: das "passive" Fehlverhalten eines Schiedsrichters. Und genau dieses verbietet eigentlich den Videobeweis.
Ein SR, der nicht pfeift, lässt das Spiel weiterlaufen, wodurch wieder neue Spielsituationen, z.B. ein Tor, entstehen. Ein Video-Veto, das dazu führt, dass er hätte pfeifen müssen, macht die nach der Situation enstandenen Geschehnisse gegenstandslos. Das kann nicht funktionieren.
Oder?
Regelmäßig wird es zu einem solchen Video-Veto im Zusammenhang mit einer Entscheidung kommen. Gegen eine "Nicht-Entscheidung" kann man weder begrifflich noch sinngemäß Vetos einlegen.
Klar. Dann wäre das aber nur ein halber Friedrich.
Wenn der Ball beispielsweise klar im Tor war, und alle haben es gesehen, nur der SR nicht? Dann geht das Geschrei los: "Wir haben ein Video-Vetorecht, aber was nützt es uns?"
Oder ein klares, aber nicht geahndetes Handspiel, das eine verteidigende Mannschaft in Ballbesitz bringt, und diese dann im weiteren Verlauf des Spielzuges ein Tor erzielt..... man würde den "Videobeweis" verteufeln.....
OK, das sind in der Tat wichtige Einwände. Vielleicht wird dereinst die Kommission bei der FIFA nach Blatters Abgang (solange Blatter dort sitzt, wird es, nach seiner Ansage, ohnehin keinen Videobeweis geben) sich über diese Problematik den Kopf zerbrechen müssen. Wir müssen denen ja die Arbeit nicht komplett abnehmen. Ich denke aber, das daran ein solches Projekt nicht scheitern würde.
Laut Wiki ist "ein Veto (lateinisch veto „ich verbiete“) das Einlegen eines Einspruches, das innerhalb eines formell definierten Rahmens geschieht und damit Entscheidungen aufschieben oder ganz blockieren kann."
Wenn man Nicht-Entscheidungen einbeziehen wollte, könnte man das Kind also eigentlich so nicht nennen.
Ich denke aber, daß es dem Sinn und Zweck eines solchen Vetos durchaus genügen würde, sich auf Einsprüche gegen Entscheidungen und mit diesen in unmittelbarem Zusammenhang stehende Spielsituationen zu beschränken.
Ob man z.B. eine ziemlich weit vor einer angefochtenen Torentscheidung und mit dieser nicht im Zusammenhang stehende Nicht-Entscheidung eines vorausgegangenen Freistoßes wegen Handspiels noch als "unmittelbar" ansehen will, oder nicht, sollte man wirklich der dann zuständigen Kommission überlassen. Meinst du nicht auch ? ,-)
Wirklich ein toller Beitrag, der die Argumente Pro Videobeweis sehr ausführlich darstellt. Vielen Dank für die Mühe. Trotzdem zwei Anmerkungen:
Ein Punkt, der sich durch den ganzen Aufsatz zieht, stört mich irgendwie. Und das sind die Parallelen zum American Football.
Verzeih mir, aber Football ist eben nicht eine meiner Lieblingssportarten, und zwar gerade wegen der ständigen Unterbrechungen. Zehn Sekunden Action, dann wieder Unterbrechung, die Spieler schauen zum Referee, Schiedsrichterkonsultationen, Veto, dann erst Jubel. Der Spielablauf ist mir einfach nicht flüssig genug, und auch wenn du schreibst, dass in Sekundenbruchteilen die Entscheidungsübermittlung durch die "Videoüberwacher" durchgeführt werden würde, glaube ich, dass dies beim Fussball stören würde und das Spiel "zerfransen" und "zerhackstückeln" könnte.
Auf einen zweiten Punkt gehst du gar nicht ein. Und das ist die in diesem Zusammenhang häufig aufgeführte Frage, in wie weit es sinnvoll ist, eine Regel im Fußball einzusetzen, die nur in den obersten Ligen bestehen würde. Denn unterhalb der Regionalliga wird es wohl kaum möglich sein den "Videobeweis" einzuführen. Der DFB hat ja immer wieder darauf verwiesen, dass man nur Regeln einführen möchte, die dann auch für das Heimspiel der E-Jugend der SpVgg Oberrad 05 gelten.
Alles in allem, heisst das aber nicht, dass ich grundsätzlich gegen den "Videobeweis" wäre. Das sind nur zwei Anmerkungen.
Das tolle Walcottdribbling war übrigens im CL-Viertelfinale Arsenal gegen Liverpool.
Also lieber 10 Jahre lang lamentieren als einen Meistertitel gefeiert zu haben?????????????????????????????????????????????????????????
Das darf nicht wahr sein!
Und zu Wembley: Wir leben in 2008! 1966 gab es noch keine Kameratechnik, die entlarvt hätte, ob der Ball drin war oder nicht. Mit der Klärung dieser Szene haben Sie mit der heutigen Technik sogar Probleme, basierend auf der mangelhaften Qualität von damals.
Im Gegensatz dazu könnte man heutezutage locker solche Böcke wie letzten Sonntag mit 3 Einwänden pro Team und Spiel klären.
Fragt doch mal die Bayern und Thomas Helmer, was er im Bezug auf das Nürnberg spiel in den 90ern dazu sagt....
Einverstanden! Schließlich kann ich mich ja auch nicht um alles kümmern..... ,-)
Dass ich deinen Beitrag ganz groß finde, habe ich dir ja schon gesagt. Jetzt weiß es jeder, dass ich den top finde.
@all:
Dieser Thread hier ist definitiv eines der Forumshighlights. Super, wie hier diskutiert wird. Find ich richtig geil!!!
gerade der vergleich mit "american football" macht mir deutlich, wie ich fußball nicht haben möchte.
pro fehlentschedung, contra alles zu überwachen und zu kontrollieren.
"there is a crack in everything, that's how the light gets in."
(leonard cohen)
Auch, wenn durch die Fehlentscheidung(en) möglicherweise auch das Spielergebnis verfälscht wird? Gemessen an der zunehmenden Häufigkeit sogar die Platzierung in einer falschen Tabellen*region*? Auch zu diesem Preis?
Ist mir schleierhaft, wie man den fairen und sportlich beeinflussten Spielausgang so der Optik und dem Spielfluss unterordnen kann
so war es doch schon immer.
es bin ja nicht ich, der eine veränderung wünscht. fußball hat sich in den letzten jahren so extrem verändert, dass ich ihn kaum wiedererkenne. aber noch hängt mein herz daran, auch und gerade wegen der eintracht. ich möchte nicht, dass ich irgendwann einmal frustriert den nachgeborenen erzählen muss, wie es früher war.
meine meinung hat keinen einfluß auf das was passiert, ich kann nur subjektiv sagen was ich nicht möchte. mein ding.
also, mehr cheerleaders, mehr pausenunterhaltung, mehr pay-tv, mehr "...wurde ihnen präsentiert von...", mehr kerner und beckmann, mehr zeitlupen, mehr nutella, mehr interviews, mehr "doppelpass", mehr montagsspiele, mehr spieltage und mehr und mehr und mehr...