Liebe Leidensgenossen, nach langen Jahren der bescheidenen Zurückhaltung, fühle ich mich nun bemüßigt mal wieder einen eigenen Beitrag zu schreiben. Ziel ist es, die Erfolge Friedhelm Funkels mit unserer Mannschaft darzustellen und sie je nach Kontext zu würdigen oder zu relativieren. Hierzu werde ich zuerst die Fakten aufzählen, wozu der Kader, die Platzierungen und die finanziellen Möglichkeiten gehören. Anschließend werde ich versuchen meine rosarote Eintrachtbrille so gut es geht abzulegen und die Gegebenheiten in ein möglichst objektives Licht zu rücken. Sprechen werde ich nicht über „schönes“ oder „hässliches“ Spiel, über Verletzungsprobleme (jedenfalls meistens) oder dergleichen, ich werde einzig auf die Endplatzierungen im relativen Gesamtkonzept Bezug nehmen. Anschließend werde ich diese Endergebnisse bewerten. Ich versuche dies möglichst objektiv zu tun, da das aber selbstverständlich nicht 100% möglich ist, hoffe ich, dass Ihr mir anschließend Eure Meinungen dazu mitteilt und mir gerne auch Eure Kritik verbal um die Ohren haut. Bestimmt werde ich einiges übersehen oder Eurer Meinung nach zu subjektiv deuten. Wer Fehler findet kann sie nicht behalten, sondern sollte sie zwecks Qualitätsverbesserung freundlich ansprechen.
Die Mehrheit ist sich wohl darüber einig, das Geld keine Tore schießt. Trotzdem dienen die finanziellen Möglichkeiten als der Indikator Nummer eins, wenn es darum geht Erfolge zu bejubeln bzw. darum herumzumäkeln. Insbesondere das verbale Verhalten unserer ersten Führungsebene lässt keinen anderen Schluss zu. Insofern schießt Geld langfristig gesehen eben doch Tore. Die Vernachlässigung von saisonspezifischen Details kann natürlich problematisch sein, wenn sie zu einer (zu) starken Vereinfachung beiträgt. Dem bin ich mir bewusst. Andererseits wäre es extrem zweitaufwendig, wenn nicht gar unmöglich für eine einzelne Person, einen sehr langen Zeithorizont – wir sprechen mittlerweile über 4 ½ Jahre – alleine und möglichst allumfassend zu analysieren. Hilfreich bei meiner Langzeitanalyse soll mir die Wahrscheinlichkeitstheorie sein. Kurzfristige Ausreißer nach oben und unten sind normal. Sei es jetzt Verletzungspech, Schiedsrichterentscheidungen, Trends oder was immer. Langfristig sieht das nach dem Gesetz der großen Zahlen aber anders aus. Ein Fazit was sich auf über vier Jahre beruft, kann nicht ausschließlich durch Verzerrungen zustande gekommen sein. Insofern hoffe ich, dass das Vernachlässigen von Details in dieser groben Langzeitbetrachtung mit Fokussierung auf messbare Fakten trotzdem einigermaßen stabile Schlussfolgerungen zulässt.
Leider veröffentlichen die deutschen Profivereine keine konsistenten und öffentlich zugänglichen Finanzinformationen. Hin und wieder veröffentlicht der Kicker Umsatztabellen und/oder Personaletat-Ranglisten. Auch andere Zeitungen haben sich schon an Ähnlichem versucht – manchmal in haarsträubender Art und Weise. Um das Ziel meines Beitrages befriedigend zu erreichen, greife ich zurück auf die mir am glaubwürdigsten erscheinenden Veröffentlichungen. Dazu gehört in erster Linie der deutsche Bundesanzeiger (hhtp://www.bundesanzeiger.de). Hier veröffentlichen deutsche Kapitalgesellschaften regelmäßig und transparent ihre Jahresabschlüsse (in erster Linie Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung). Außerdem google ich nach seriösen Artikeln zu diesem Thema.
Vamos:
Wir schreiben das Jahr 2004, die Funkel Ära beginnt: was war passiert?
Die ein halbes Jahr vorher stattgefundene Inthronisierung von Bruchhagen hatte mit einem Misserfolg begonnen. Dem Abstieg von Eintracht Frankfurt. Bruchhagens Schuld daran kann als marginal betrachtet werden. Seine Wintereinkäufe schlugen eigentlich gut ein und eine Weile lief es ganz gut. Dann kam Rambo-Willi und es ging vertikal abwärts. Vielleicht hätte HB den letzten Rettungsanker werfen sollen, sprich einen „Feuerwehrmann“ auf die Bank gesetzt, statt Will aus dem Container agieren zu lassen. Aber wer weiß, ob das geholfen hätte. Letztendlich hatte die damalige Mannschaft nicht die Qualität für die Bundesliga. Unsere Lizenz-Kapriolen waren (finanziell) noch fühlbar und das Stadion war eine Baustelle - mit entsprechender Unterstützung und entsprechenden Zuschauer-Einnahmen; in diesem Sinne „günstig“ war unsere Mannschaft zusammengezimmert. Nein, der Abstieg war niemandes Schuld, er war nur die bittere Konsequenz aus der damaligen Realität.
Bruchhagen wusste das. Er wusste aber auch, welches Potential im Verein schlummert und wie schnell die Möglichkeiten sich verbessern, wenn erstmal das Stadion fertig gestellt ist. So ist der sinngemäße Ausspruch zu deuten, den der Vorstandsvorsitzende unmittelbar nach dem feststehenden Abstieg von sich gab: „Wir werden in der neuen Zweitliga-Saison einen stärkeren Kader haben“. Trotzdem verließen uns nach dem Abstieg einige wichtige Leistungsträger. In erster Linie sind hier Ama, Preuß und Skela (und Möller ) zu nennen, mit Abstichen vielleicht noch Hertzsch. Der Rest war vom Leistungsvermögen kaum bundesligareif. Als erwähnbarer Ersatz kamen aus der Jugend und von Extern: Russ, Ochs, Vasoski (ein halbes Jahr später), Meier, Weissenberger, Köhler und van Lent.
Bruchhagen hat also Wort gehalten, der neue Zweitligakader war tendenziell talentierter besetzt als der vorherige Bundesligakader: Man mache sich selber ein Bild:
Erwähnenswert ist, dass das erhöhte Potential nicht teuer eingekauft wurde, sondern erfreuliche Glücksgriffe getätigt wurden. Ochs, Russ, Köhler, Meier seien hier exemplarisch genannt. Mittlerweile alles gestandene und bewiesene Bundesligaprofis. Sowas kann man nicht „zwingen“, etwa indem man sie immer wieder spielen lässt, dazu gehört primär ein gewisses Grundtalent. Hier haben unsere Scouts und unsere Jugendabteilung exzellente Arbeit geleistet. Wie hießen unsere damaligen Mitkonkurrenten um den Wiederaufstieg? Nennen möchte ich hier Köln, Düsburg, München 60, Fürth und Aachen. Köln bewegte und bewegt sich mit uns mehr oder weniger auf Augenhöhe. 1860 galt damals als auf Augenhöhe. Die restlichen Vereine konnten und können mit der Infrastruktur von Eintracht Frankfurt (Stadion, Fanmasse, Sponsoren, Aufmerksamkeit) nicht mithalten. Fürth versucht bis heute wenigstens einmal aufzusteigen, Aachen hat es immerhin für kurze Zeit geschafft und auch beim MSV reicht es strukturell nicht zu einem dauerhaften Bundesligaaufenthalt. In diesem Sinne war der 3. Platz das erwartete Resultat. In Liga zwei kann man als ein Verein wie Eintracht Frankfurt nichts gewinnen, man kann nur verlieren. Funkel hat hier wieder einmal bewiesen, die Ziele eines Aufstiegesanwärters realisieren zu können. Woran liegt das? Vielleicht weil er die Liga gut kennt, vielleicht weil die Liga einen Stil pflegt der ihm entgegenkommt, weil Kampf und Kompaktheit auch seine Fußballsicht der Dinge ist, wahrscheinlich aber auch, weil er in Liga 2 meistens Teams mit überdurchschnittlichern Fähigkeiten trainieren durfte. Whatever, auf jeden Fall hat er seine Mission in diesem Jahr gut erfüllt.
Nächste Station, erste Liga, Saison 2005/2006: was hat sich verändert? Zuerst einmal kann man davon ausgehen, dass wir in der Zwischenzeit einen enormen Einkommensschub zu verzeichnen hatten – neues Station, WM-Boom, mehr Sponsoren-Einnahmen durch den Seriositätseffekt unter HB, weniger Fremdkapitalbelastung. Der Personaletat in dieser einführenden Erstligasaion unter Funkel dürfte weitaus höher gewesen sein, als noch unter Rambo-Willi. Knapp 50 Millionen € soll der Umsatz 2005/2006 betragen haben (http://www.hr-online.de/website/rubriken/sport/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_28051114), 2003/2004 betrug er nur die Hälfte, nämlich knapp 25 Millionen Euro (http://www.fr-online.de/in_und_ausland/sport/eintracht_frankfurt/1390759_Eintracht-wirtschaftet-vorbildlich.html). Eine ähnliche Differenz wird beim Personaletat bestanden sein. Natürlich erlebte nicht nur die SGE einen Einkommensschub, sondern auch die Konkurrenz. Das muss berücksichtigt werden. Allerdings kann bezweifelt werden, dass die gesamte Konkurrenz innerhalb dieser zwei Jahre einen ebensolchen Einkommensschub von rund 100% durchlaufen hat! Das heißt, unsere finanziellen Möglichkeiten haben sich in diesem Zeitraum überproportional gut entwickelt, wodurch wir Rückstände verringern bzw. Vorsprünge ausbauen konnten. (An dieser Stelle ein kleiner Exkurs: ich ärgere mich regelmäßig darüber, wenn sich Funkel die gestiegenen Zuschauerzahlen an den eigenen Hut heften will. Unterstützt durch neue Stadien, WM-Hype und gesteigerte Medien-Aufmerksamkeit ist der Schnitt übergreifend und signifikant in fast allen Profistädten gestiegen, am ausgeprägtesten natürlich dort, wo die schönsten Tempel gebaut wurden…http://www.bulibox.de/bundesliga/zuschauerzahlen.html.)
Zwei Jahre vorher hieß das Saisonziel Klassenerhalt. Dazu hat es nicht ganz gereicht. Das Saisonziel 2005/2006 hieß nun auch Klassenerhalt. Zu Recht, als Aufsteiger kann man normalerweise nichts anderes einfordern. Diesmal waren die Voraussetzungen aber andere, doppelt so hohe Einnahmen und endlich ein fertiges und volles Stadion! Die Mannschaft wurde entsprechend verstärkt: zwei Schweizer Nationalspieler, Ex-Nationalspieler Rehmer, Preuß zurückgeholt, der überragende Zweitligaspieler Copado und natürlich Fanliebling Amanatidis wurden verpflichtet. Schmerzhafte Abgänge hatten wir nicht zu beklagen.
Am Ende stand Platz 14. Der Klassenerhalt wurde am 33. Spieltag in Dortmund unter Dach und Fach gebracht. Hinter uns gelassen haben wir Duisburg, Köln, Kaiserslautern und Wolfsburg. Überraschend dabei war nur der Einlauf vor den Wölfen, die anderen drei Vereine waren unter bzw. auf Augenhöhe einzuordnen. Vor uns standen Bielefeld, Hannover, Gladbach und Mainz. Hannover war damals noch über Augenhöhe, mit Abstrichen vielleicht noch Gladbach, Mainz und Bielefeld sicher nicht. D.h. Platz 14 kann betrachtet werden als das Erreichen des Minimalzieles, d.h. mehr oder weniger souveräner Klassenerhalt ohne Überraschungen, weder nach oben noch nach unten. Positiv in dieser Saison war das Erreichen des Pokalfinales. Vor allem das 6:0 gegen Schalke ist zu Recht in die Vereinsanalen eingegangen. Verbunden damit war das Erreichen des Uefa-Pokals. Funkel schätzt den Pokalwettbewerb sehr hoch ein. Das hat man seiner Mannschaft in diesem Jahr angemerkt. In meinen Augen ein klares Plus für Funkel. Allerdings sei auch der Einwand gestattet, nach dem Losglück in dieser Runde zu fragen. Nach meiner Erinnerung hatten wir bis auf die Schalker keine stärkeren Gegner zu bezwingen.
Im Pokal blieb uns das Losglück treu. Bis zum Halbfinale, da ging es zum Club auf Augenhöhe. Das Ergebnis war deutlich und unerfreulich. Was das Erreichte im so lang herbeigesehnten Europapokal betrifft, streiten sich die Fangelehrten bis heute über eine allgemeingültige Bewertung. Die einen finden es toll, überhaupt in die Gruppenphase gekommen zu sein und dort kein Spiel allzuhoch verloren zu haben, außerdem sich immer tapfer gewehrt zu haben. Die anderen bemängeln vertane Chancen, etwa durch das teilweise Nichtaufstellen von Stammspielern oder weisen darauf hin, dass kein einziger Sieg verbucht werden konnte. Nicht Fisch und nicht Fleisch nennt man sowas wohl. Was den Maßstab und damit das Ligaergebnis betrifft, so stand erneut Platz 14 zu Buche. Diesmal waren wir nach unten eingerahmt von Gladbach, Mainz, Aachen und Wolfsburg. Also zwei Teams klar unter Augenhöhe, ein Team mehr oder weniger auf Augenhöhe und eines über Augenhöhe, erneut die zahnlosen Wölfe. Über uns schwebten Cottbus, Bielefeld, Hannover, …, Bochum und Nürnberg. Ich glaube es nicht größenwahnsinnig zu behaupten, dass mindestens drei dieser Teams vom Potential her auch hätten hinter uns stehen können. Hier bemerke ich die erste Saison, in der Funkels Arbeit unterdurchschnittlich war. Nach meiner Meinung hätte man in diesem Spieljahr durchaus mehr erreichen können, in welchem Wettbewerb auch immer.
Nächste Saison 2007/2008: die Umsatzzahlen sind, soweit ich weiß, noch nicht veröffentlicht. Im Großen und Ganzen dürfte sich aber nicht viel verändert haben. Das große Wachstum, von einem niedrigen Niveau kommend, dürfte vorbei sein, geschrumpft sind wir aber bestimmt auch nicht. Ich schätze den Umsatz auf etwa 67-68 Millionen €. Die Personalausgaben betrugen wohl so um die 25 Millionen €. Dieses Mal gab es Abgänge zu beklagen. Mittlerweile hatte uns (ein bei uns leider dauerverletzter) Jones verlassen, im Winter folge Streit, auch Takahara weinte der ein oder andere Fan eine verständnislose Träne hinterher. Abgänge wie Huggel oder Rehmer waren sportlich weniger schmerzhaft. Allerdings gab es auch Zugänge und diese hörten sich gar nicht so schlecht an: die zwei „internationalen Kracher“ (O-Ton Funkel) Inamoto und Mehdi, dazu den Mexikaner Galindo. In der Winterpause wurde das Portemonnaie dann erstmals so richtig weit aufgeklappt, es musste ja schließlich Ersatz für Streit und für Taka her: die Namen und die bisherigen Taten klangen verheißungsvoll: Caio, einer der effizientesten Mittelfeldspieler Brasiliens, jung und talentiert. Fenin, bester Spieler bei der U20 WM und wohl Tschechiens größtes Fußballtalent. Beide Spieler gelten als die teuersten Spieler, die unser Verein jemals gekauft hat. Dazu kam mit Mantzios der lang ersehnte Brecher für das Sturmzentrum, nebenbei noch Nationalspieler Griechenlands.
Den Pokal vergessen wir gleich. Aber das Endergebnis in der Liga hört sich gut an, Platz 9 und damit die beste Platzierung seit X-Jahren. Hinter uns standen Duisburg, Rostock, Nürnberg, Bielefeld, Cottbus, Dortmund, Bochum, Karlsruhe und Berlin. Nach meiner Einschätzung sind wir 6-7 dieser Vereine finanziell überlegen und damit sollten wir auch vor ihnen stehen, zumindest mittel- bis langfristig. Das Einlaufen vor Dortmund und Hertha ist allerdings als positive Überraschung zu sehen. Beide Vereine sind uns, was die Ausgaben für das Team anbetrifft, überlegen. Vor uns befand sich kein Team, dass das finanziell gesehen nicht hätte tun dürfen. Insofern ist diese Saison als überdurchschnittlich zu betrachten. Nichts spektakuläres, aber immerhin.
Und jetzt? Aktuelle Saison: Umsatzzahlen gibt es natürlich noch nicht. Der Personaletat wurde aber erneut angehoben. Aufsichtsratschef Becker sprach kurz vor Saisonbeginn von etwa 27 Millionen €, die nur zur Finanzierung des Profiteams dienen. Vor der aktuellen Runde war der allgemeine Tenor Begeisterung. Kaum ein schmerzhafter Abgang. Vielleicht Kyrgiakos, aber auch der nur vielleicht schmerzhaft. Zugänge? Aber ja! Caio sollte in dieser Saison aufblühen, der Hoffnungen erweckende Bellaid, Bajramovic (wenn auch anfänglich verletzt), der EM-Star und Össi-Überflieger Korkmaz, U21-Nationalspieler Steinhöfer und die griechische Ikone Liberopoulos.
Leider begann die Saison mit dem schlechtesten Bundesligastart der Vereinshistorie. Und als wir dann so richtig am Boden lagen, kam auch noch Verletzungspech hinzu. Glücklichweise scheint der (liebe?) Fußballgott noch einmal ein Auge zuzudrücken, seit den Verletzten läuft es nämlich wieder besser und nach dem heutigen Sieg gegen Bochum riecht es nach 19 – 20 Punkten zur Halbserie.
Wie ist das zu bewerten? Nach meiner Meinung (äußerst) durchschnittlich. Streng genommen haben wir diese Saison die höchsten Personalausgaben aller Zeiten sowie den wohl besten Kader seit über zehn Jahren. Herausgekommen ist ein Winterresultat, das jeder Aufsteiger als Ziel ausgibt und das wir die letzten Jahre bereits locker übertroffen hatten. Als entlastende Erklärung dient das extreme Verletzungspech seit ein paar Wochen. Das mag man akzeptieren. Allerdings kann man auch fragen, wieso die meisten unserer wenigen Punkten eigentlich erst dann geholt wurden, als der Verletztenstand am ärgsten war? Vorher lief es Monate lang nicht rund und das mit keinem überdurchschnittlichen Verletzungspech. Wenn ich mich richtig erinnere, haben wir zwischen April und Oktober (saisonübergreifend) die schlechteste Serie hingelegt, die Eintracht Frankfurt jemals zustande bekommen hat und das lag sicher nicht an verletzten Spielern. Aber gut, trotzdem haben wir seit ein paar Wochen ein heftiges Verletzungspech und das mag zum ein oder anderen Punktverlust beigetragen haben. Fazit: Sehr wenig Punkte zwar, aber wenigstens nichts (mehr) mit dem Abstieg zu tun und das trotz vieler Verletzter. Ende offen.
Wie ist nun Funkels Arbeit in diesem Gesamtkonzept zu sehen? Erste Saison: Ziel befriedigend erfüllt. Zweite Saison: Ziel befriedigend erfüllt. Dritte Saison: Ziel ausreichend erfüllt. Vierte Saison: Ziel gut erfüllt. Fünfte Saison: Nicht abschließend zu bewerten. Als Kompromiss biete ich mal ein erneutes befriedigend an.
Das Ergebnis lässt also wenig Interpretationsspielraum. Schulnotendeutsch würde von einem äußerst befriedigenden Ergebnis sprechen. Note 3 durch und durch. Wer Funkel toll findet, assoziiert eine solch glasklare 3 mit Wörtern wie „stabil“, „beständig“ oder auch „verlässlich“. Wer Funkel weniger toll findet, beschreibt eine solch deutliche 3 eher mit Worten wie „langweilig“, „Hausmannskost“ oder sogar „ermüdend“.
Wenn ein Unternehmen in der freien Wirtschaft wachsen will, also neue Marktanteile gewinnen will, kann es dies auf zwei Weisen tun. Entweder es wächst extern oder es wächst intern. Ersteres kann es tun, indem es fremde Firmen übernimmt oder mit einem fremden Unternehmen fusioniert. Will es intern wachsen, braucht es neue Impulse von innen heraus. Etwa durch Produktinnovation oder durch rationellere Ausnutzung bereits vorhandener Strukturen, d.h. es muss sich von alleine weiterentwickeln. Auf den Fußball übertragen würde ich externes Wachsen mit Transfers und internes Wachsen mit greifbaren selbst geschaffenen Verbesserungen der Spiel- und Spielerfähigkeiten gleichsetzen. Gegeben er erreicht ein gewisses Mindestniveau, wird jeder Trainer der Welt sein Team weiter nach oben führen, wenn es in ausreichendem Maße extern wächst. Die Höhe und die Geschwindigkeit des Wachstums mögen je nach Umsetzungs- und Integrationsfähigkeit des Trainers variieren, aber wenn der allgemeine Pegel steigt, werden alle Boote früher oder später mitsteigen. Internes Wachsen ist in meinen Augen die wahre Kunst. Wer das schafft, noch dazu umringt von extern Wachsenden, der ist ein wahrer Meister seines Fachs. Bei uns stelle ich in den letzten Jahren ein relativ starkes externes Wachsen fest. Das Interne kommt mir persönlich ein bisschen zu kurz. Extern wachsen wir Jahr für Jahr ein bisschen mehr. Der Umsatz steigt, der Personaletat steigt, die Spielerqualität steigt, sowohl in der Breite als auch bei den individuellen Fähigkeiten – bestes Beispiel ist die aktuell erlebbare Kompensationsfähigkeit der Mannschaft. Die Saisonziele werden sehr vorsichtig und zurückhaltend formuliert, sprich sie werden tief angesetzt. Diese mindesten Mindestziele erreicht Funkel regelmäßig. Das ist gar nicht so schlecht. Bestimmt gäbe es Profitrainer, die das nicht geschafft hätten. Ich will keine (spekulativen) Namen nennen, aber wahrscheinlich hätten auch gewisse „Evergreen-Trainer“, die wir alle kennen, diese Konstanz nicht an den Tag gelegt. Insofern gilt: wer Funkel hat, der hat was und vor allem, er weiß was er hat. Leider weiß er auch, was er nicht hat. Nämlich nicht mehr als ein dickes Befriedigend.
Wie gesagt, ich beziehe mich nur auf „harte“ Endresultate und deren relative Einordnung im gegebenen und bekannten Gesamtkontext. Ob der „Funkel-Fußball“ nun schön oder schlecht ist, ob Funkel junge Spieler gut oder schlecht fördert, ob er zuviel lobt oder ob er die Gegner zu stark redet, das alles spielt in diesem Thread keine übergeordnete Rolle.
Wers bis hier her geschafft hat, Respekt. Wer der Meinung ist, mich ob der Länge anmeckern zu müssen, dem entgegne ich präventiv, „selber Schuld, wenn Du bis hierher gelesen hast“
Florentius schrieb: Liebe Leidensgenossen, nach langen Jahren der bescheidenen Zurückhaltung, fühle ich mich nun bemüßigt mal wieder einen eigenen Beitrag zu schreiben. Ziel ist es, die Erfolge Friedhelm Funkels mit unserer Mannschaft darzustellen und sie je nach Kontext zu würdigen oder zu relativieren. Hierzu werde ich zuerst die Fakten aufzählen, wozu der Kader, die Platzierungen und die finanziellen Möglichkeiten gehören. Anschließend werde ich versuchen meine rosarote Eintrachtbrille so gut es geht abzulegen und die Gegebenheiten in ein möglichst objektives Licht zu rücken. Sprechen werde ich nicht über „schönes“ oder „hässliches“ Spiel, über Verletzungsprobleme (jedenfalls meistens) oder dergleichen, ich werde einzig auf die Endplatzierungen im relativen Gesamtkonzept Bezug nehmen. Anschließend werde ich diese Endergebnisse bewerten. Ich versuche dies möglichst objektiv zu tun, da das aber selbstverständlich nicht 100% möglich ist, hoffe ich, dass Ihr mir anschließend Eure Meinungen dazu mitteilt und mir gerne auch Eure Kritik verbal um die Ohren haut. Bestimmt werde ich einiges übersehen oder Eurer Meinung nach zu subjektiv deuten. Wer Fehler findet kann sie nicht behalten, sondern sollte sie zwecks Qualitätsverbesserung freundlich ansprechen.
Die Mehrheit ist sich wohl darüber einig, das Geld keine Tore schießt. Trotzdem dienen die finanziellen Möglichkeiten als der Indikator Nummer eins, wenn es darum geht Erfolge zu bejubeln bzw. darum herumzumäkeln. Insbesondere das verbale Verhalten unserer ersten Führungsebene lässt keinen anderen Schluss zu. Insofern schießt Geld langfristig gesehen eben doch Tore. Die Vernachlässigung von saisonspezifischen Details kann natürlich problematisch sein, wenn sie zu einer (zu) starken Vereinfachung beiträgt. Dem bin ich mir bewusst. Andererseits wäre es extrem zweitaufwendig, wenn nicht gar unmöglich für eine einzelne Person, einen sehr langen Zeithorizont – wir sprechen mittlerweile über 4 ½ Jahre – alleine und möglichst allumfassend zu analysieren. Hilfreich bei meiner Langzeitanalyse soll mir die Wahrscheinlichkeitstheorie sein. Kurzfristige Ausreißer nach oben und unten sind normal. Sei es jetzt Verletzungspech, Schiedsrichterentscheidungen, Trends oder was immer. Langfristig sieht das nach dem Gesetz der großen Zahlen aber anders aus. Ein Fazit was sich auf über vier Jahre beruft, kann nicht ausschließlich durch Verzerrungen zustande gekommen sein. Insofern hoffe ich, dass das Vernachlässigen von Details in dieser groben Langzeitbetrachtung mit Fokussierung auf messbare Fakten trotzdem einigermaßen stabile Schlussfolgerungen zulässt.
Leider veröffentlichen die deutschen Profivereine keine konsistenten und öffentlich zugänglichen Finanzinformationen. Hin und wieder veröffentlicht der Kicker Umsatztabellen und/oder Personaletat-Ranglisten. Auch andere Zeitungen haben sich schon an Ähnlichem versucht – manchmal in haarsträubender Art und Weise. Um das Ziel meines Beitrages befriedigend zu erreichen, greife ich zurück auf die mir am glaubwürdigsten erscheinenden Veröffentlichungen. Dazu gehört in erster Linie der deutsche Bundesanzeiger (hhtp://www.bundesanzeiger.de). Hier veröffentlichen deutsche Kapitalgesellschaften regelmäßig und transparent ihre Jahresabschlüsse (in erster Linie Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung). Außerdem google ich nach seriösen Artikeln zu diesem Thema.
Vamos:
Wir schreiben das Jahr 2004, die Funkel Ära beginnt: was war passiert?
Die ein halbes Jahr vorher stattgefundene Inthronisierung von Bruchhagen hatte mit einem Misserfolg begonnen. Dem Abstieg von Eintracht Frankfurt. Bruchhagens Schuld daran kann als marginal betrachtet werden. Seine Wintereinkäufe schlugen eigentlich gut ein und eine Weile lief es ganz gut. Dann kam Rambo-Willi und es ging vertikal abwärts. Vielleicht hätte HB den letzten Rettungsanker werfen sollen, sprich einen „Feuerwehrmann“ auf die Bank gesetzt, statt Will aus dem Container agieren zu lassen. Aber wer weiß, ob das geholfen hätte. Letztendlich hatte die damalige Mannschaft nicht die Qualität für die Bundesliga. Unsere Lizenz-Kapriolen waren (finanziell) noch fühlbar und das Stadion war eine Baustelle - mit entsprechender Unterstützung und entsprechenden Zuschauer-Einnahmen; in diesem Sinne „günstig“ war unsere Mannschaft zusammengezimmert. Nein, der Abstieg war niemandes Schuld, er war nur die bittere Konsequenz aus der damaligen Realität.
Bruchhagen wusste das. Er wusste aber auch, welches Potential im Verein schlummert und wie schnell die Möglichkeiten sich verbessern, wenn erstmal das Stadion fertig gestellt ist. So ist der sinngemäße Ausspruch zu deuten, den der Vorstandsvorsitzende unmittelbar nach dem feststehenden Abstieg von sich gab: „Wir werden in der neuen Zweitliga-Saison einen stärkeren Kader haben“. Trotzdem verließen uns nach dem Abstieg einige wichtige Leistungsträger. In erster Linie sind hier Ama, Preuß und Skela (und Möller ) zu nennen, mit Abstichen vielleicht noch Hertzsch. Der Rest war vom Leistungsvermögen kaum bundesligareif. Als erwähnbarer Ersatz kamen aus der Jugend und von Extern: Russ, Ochs, Vasoski (ein halbes Jahr später), Meier, Weissenberger, Köhler und van Lent.
Bruchhagen hat also Wort gehalten, der neue Zweitligakader war tendenziell talentierter besetzt als der vorherige Bundesligakader: Man mache sich selber ein Bild:
Erwähnenswert ist, dass das erhöhte Potential nicht teuer eingekauft wurde, sondern erfreuliche Glücksgriffe getätigt wurden. Ochs, Russ, Köhler, Meier seien hier exemplarisch genannt. Mittlerweile alles gestandene und bewiesene Bundesligaprofis. Sowas kann man nicht „zwingen“, etwa indem man sie immer wieder spielen lässt, dazu gehört primär ein gewisses Grundtalent. Hier haben unsere Scouts und unsere Jugendabteilung exzellente Arbeit geleistet. Wie hießen unsere damaligen Mitkonkurrenten um den Wiederaufstieg? Nennen möchte ich hier Köln, Düsburg, München 60, Fürth und Aachen. Köln bewegte und bewegt sich mit uns mehr oder weniger auf Augenhöhe. 1860 galt damals als auf Augenhöhe. Die restlichen Vereine konnten und können mit der Infrastruktur von Eintracht Frankfurt (Stadion, Fanmasse, Sponsoren, Aufmerksamkeit) nicht mithalten. Fürth versucht bis heute wenigstens einmal aufzusteigen, Aachen hat es immerhin für kurze Zeit geschafft und auch beim MSV reicht es strukturell nicht zu einem dauerhaften Bundesligaaufenthalt. In diesem Sinne war der 3. Platz das erwartete Resultat. In Liga zwei kann man als ein Verein wie Eintracht Frankfurt nichts gewinnen, man kann nur verlieren. Funkel hat hier wieder einmal bewiesen, die Ziele eines Aufstiegesanwärters realisieren zu können. Woran liegt das? Vielleicht weil er die Liga gut kennt, vielleicht weil die Liga einen Stil pflegt der ihm entgegenkommt, weil Kampf und Kompaktheit auch seine Fußballsicht der Dinge ist, wahrscheinlich aber auch, weil er in Liga 2 meistens Teams mit überdurchschnittlichern Fähigkeiten trainieren durfte. Whatever, auf jeden Fall hat er seine Mission in diesem Jahr gut erfüllt.
Nächste Station, erste Liga, Saison 2005/2006: was hat sich verändert? Zuerst einmal kann man davon ausgehen, dass wir in der Zwischenzeit einen enormen Einkommensschub zu verzeichnen hatten – neues Station, WM-Boom, mehr Sponsoren-Einnahmen durch den Seriositätseffekt unter HB, weniger Fremdkapitalbelastung. Der Personaletat in dieser einführenden Erstligasaion unter Funkel dürfte weitaus höher gewesen sein, als noch unter Rambo-Willi. Knapp 50 Millionen € soll der Umsatz 2005/2006 betragen haben (http://www.hr-online.de/website/rubriken/sport/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_28051114), 2003/2004 betrug er nur die Hälfte, nämlich knapp 25 Millionen Euro (http://www.fr-online.de/in_und_ausland/sport/eintracht_frankfurt/1390759_Eintracht-wirtschaftet-vorbildlich.html). Eine ähnliche Differenz wird beim Personaletat bestanden sein. Natürlich erlebte nicht nur die SGE einen Einkommensschub, sondern auch die Konkurrenz. Das muss berücksichtigt werden. Allerdings kann bezweifelt werden, dass die gesamte Konkurrenz innerhalb dieser zwei Jahre einen ebensolchen Einkommensschub von rund 100% durchlaufen hat! Das heißt, unsere finanziellen Möglichkeiten haben sich in diesem Zeitraum überproportional gut entwickelt, wodurch wir Rückstände verringern bzw. Vorsprünge ausbauen konnten. (An dieser Stelle ein kleiner Exkurs: ich ärgere mich regelmäßig darüber, wenn sich Funkel die gestiegenen Zuschauerzahlen an den eigenen Hut heften will. Unterstützt durch neue Stadien, WM-Hype und gesteigerte Medien-Aufmerksamkeit ist der Schnitt übergreifend und signifikant in fast allen Profistädten gestiegen, am ausgeprägtesten natürlich dort, wo die schönsten Tempel gebaut wurden…http://www.bulibox.de/bundesliga/zuschauerzahlen.html.)
Zwei Jahre vorher hieß das Saisonziel Klassenerhalt. Dazu hat es nicht ganz gereicht. Das Saisonziel 2005/2006 hieß nun auch Klassenerhalt. Zu Recht, als Aufsteiger kann man normalerweise nichts anderes einfordern. Diesmal waren die Voraussetzungen aber andere, doppelt so hohe Einnahmen und endlich ein fertiges und volles Stadion! Die Mannschaft wurde entsprechend verstärkt: zwei Schweizer Nationalspieler, Ex-Nationalspieler Rehmer, Preuß zurückgeholt, der überragende Zweitligaspieler Copado und natürlich Fanliebling Amanatidis wurden verpflichtet. Schmerzhafte Abgänge hatten wir nicht zu beklagen.
Am Ende stand Platz 14. Der Klassenerhalt wurde am 33. Spieltag in Dortmund unter Dach und Fach gebracht. Hinter uns gelassen haben wir Duisburg, Köln, Kaiserslautern und Wolfsburg. Überraschend dabei war nur der Einlauf vor den Wölfen, die anderen drei Vereine waren unter bzw. auf Augenhöhe einzuordnen. Vor uns standen Bielefeld, Hannover, Gladbach und Mainz. Hannover war damals noch über Augenhöhe, mit Abstrichen vielleicht noch Gladbach, Mainz und Bielefeld sicher nicht. D.h. Platz 14 kann betrachtet werden als das Erreichen des Minimalzieles, d.h. mehr oder weniger souveräner Klassenerhalt ohne Überraschungen, weder nach oben noch nach unten. Positiv in dieser Saison war das Erreichen des Pokalfinales. Vor allem das 6:0 gegen Schalke ist zu Recht in die Vereinsanalen eingegangen. Verbunden damit war das Erreichen des Uefa-Pokals. Funkel schätzt den Pokalwettbewerb sehr hoch ein. Das hat man seiner Mannschaft in diesem Jahr angemerkt. In meinen Augen ein klares Plus für Funkel. Allerdings sei auch der Einwand gestattet, nach dem Losglück in dieser Runde zu fragen. Nach meiner Erinnerung hatten wir bis auf die Schalker keine stärkeren Gegner zu bezwingen.
Im Pokal blieb uns das Losglück treu. Bis zum Halbfinale, da ging es zum Club auf Augenhöhe. Das Ergebnis war deutlich und unerfreulich. Was das Erreichte im so lang herbeigesehnten Europapokal betrifft, streiten sich die Fangelehrten bis heute über eine allgemeingültige Bewertung. Die einen finden es toll, überhaupt in die Gruppenphase gekommen zu sein und dort kein Spiel allzuhoch verloren zu haben, außerdem sich immer tapfer gewehrt zu haben. Die anderen bemängeln vertane Chancen, etwa durch das teilweise Nichtaufstellen von Stammspielern oder weisen darauf hin, dass kein einziger Sieg verbucht werden konnte. Nicht Fisch und nicht Fleisch nennt man sowas wohl. Was den Maßstab und damit das Ligaergebnis betrifft, so stand erneut Platz 14 zu Buche. Diesmal waren wir nach unten eingerahmt von Gladbach, Mainz, Aachen und Wolfsburg. Also zwei Teams klar unter Augenhöhe, ein Team mehr oder weniger auf Augenhöhe und eines über Augenhöhe, erneut die zahnlosen Wölfe. Über uns schwebten Cottbus, Bielefeld, Hannover, …, Bochum und Nürnberg. Ich glaube es nicht größenwahnsinnig zu behaupten, dass mindestens drei dieser Teams vom Potential her auch hätten hinter uns stehen können. Hier bemerke ich die erste Saison, in der Funkels Arbeit unterdurchschnittlich war. Nach meiner Meinung hätte man in diesem Spieljahr durchaus mehr erreichen können, in welchem Wettbewerb auch immer.
Nächste Saison 2007/2008: die Umsatzzahlen sind, soweit ich weiß, noch nicht veröffentlicht. Im Großen und Ganzen dürfte sich aber nicht viel verändert haben. Das große Wachstum, von einem niedrigen Niveau kommend, dürfte vorbei sein, geschrumpft sind wir aber bestimmt auch nicht. Ich schätze den Umsatz auf etwa 67-68 Millionen €. Die Personalausgaben betrugen wohl so um die 25 Millionen €. Dieses Mal gab es Abgänge zu beklagen. Mittlerweile hatte uns (ein bei uns leider dauerverletzter) Jones verlassen, im Winter folge Streit, auch Takahara weinte der ein oder andere Fan eine verständnislose Träne hinterher. Abgänge wie Huggel oder Rehmer waren sportlich weniger schmerzhaft. Allerdings gab es auch Zugänge und diese hörten sich gar nicht so schlecht an: die zwei „internationalen Kracher“ (O-Ton Funkel) Inamoto und Mehdi, dazu den Mexikaner Galindo. In der Winterpause wurde das Portemonnaie dann erstmals so richtig weit aufgeklappt, es musste ja schließlich Ersatz für Streit und für Taka her: die Namen und die bisherigen Taten klangen verheißungsvoll: Caio, einer der effizientesten Mittelfeldspieler Brasiliens, jung und talentiert. Fenin, bester Spieler bei der U20 WM und wohl Tschechiens größtes Fußballtalent. Beide Spieler gelten als die teuersten Spieler, die unser Verein jemals gekauft hat. Dazu kam mit Mantzios der lang ersehnte Brecher für das Sturmzentrum, nebenbei noch Nationalspieler Griechenlands.
Den Pokal vergessen wir gleich. Aber das Endergebnis in der Liga hört sich gut an, Platz 9 und damit die beste Platzierung seit X-Jahren. Hinter uns standen Duisburg, Rostock, Nürnberg, Bielefeld, Cottbus, Dortmund, Bochum, Karlsruhe und Berlin. Nach meiner Einschätzung sind wir 6-7 dieser Vereine finanziell überlegen und damit sollten wir auch vor ihnen stehen, zumindest mittel- bis langfristig. Das Einlaufen vor Dortmund und Hertha ist allerdings als positive Überraschung zu sehen. Beide Vereine sind uns, was die Ausgaben für das Team anbetrifft, überlegen. Vor uns befand sich kein Team, dass das finanziell gesehen nicht hätte tun dürfen. Insofern ist diese Saison als überdurchschnittlich zu betrachten. Nichts spektakuläres, aber immerhin.
Und jetzt? Aktuelle Saison: Umsatzzahlen gibt es natürlich noch nicht. Der Personaletat wurde aber erneut angehoben. Aufsichtsratschef Becker sprach kurz vor Saisonbeginn von etwa 27 Millionen €, die nur zur Finanzierung des Profiteams dienen. Vor der aktuellen Runde war der allgemeine Tenor Begeisterung. Kaum ein schmerzhafter Abgang. Vielleicht Kyrgiakos, aber auch der nur vielleicht schmerzhaft. Zugänge? Aber ja! Caio sollte in dieser Saison aufblühen, der Hoffnungen erweckende Bellaid, Bajramovic (wenn auch anfänglich verletzt), der EM-Star und Össi-Überflieger Korkmaz, U21-Nationalspieler Steinhöfer und die griechische Ikone Liberopoulos.
Leider begann die Saison mit dem schlechtesten Bundesligastart der Vereinshistorie. Und als wir dann so richtig am Boden lagen, kam auch noch Verletzungspech hinzu. Glücklichweise scheint der (liebe?) Fußballgott noch einmal ein Auge zuzudrücken, seit den Verletzten läuft es nämlich wieder besser und nach dem heutigen Sieg gegen Bochum riecht es nach 19 – 20 Punkten zur Halbserie.
Wie ist das zu bewerten? Nach meiner Meinung (äußerst) durchschnittlich. Streng genommen haben wir diese Saison die höchsten Personalausgaben aller Zeiten sowie den wohl besten Kader seit über zehn Jahren. Herausgekommen ist ein Winterresultat, das jeder Aufsteiger als Ziel ausgibt und das wir die letzten Jahre bereits locker übertroffen hatten. Als entlastende Erklärung dient das extreme Verletzungspech seit ein paar Wochen. Das mag man akzeptieren. Allerdings kann man auch fragen, wieso die meisten unserer wenigen Punkten eigentlich erst dann geholt wurden, als der Verletztenstand am ärgsten war? Vorher lief es Monate lang nicht rund und das mit keinem überdurchschnittlichen Verletzungspech. Wenn ich mich richtig erinnere, haben wir zwischen April und Oktober (saisonübergreifend) die schlechteste Serie hingelegt, die Eintracht Frankfurt jemals zustande bekommen hat und das lag sicher nicht an verletzten Spielern. Aber gut, trotzdem haben wir seit ein paar Wochen ein heftiges Verletzungspech und das mag zum ein oder anderen Punktverlust beigetragen haben. Fazit: Sehr wenig Punkte zwar, aber wenigstens nichts (mehr) mit dem Abstieg zu tun und das trotz vieler Verletzter. Ende offen.
Wie ist nun Funkels Arbeit in diesem Gesamtkonzept zu sehen? Erste Saison: Ziel befriedigend erfüllt. Zweite Saison: Ziel befriedigend erfüllt. Dritte Saison: Ziel ausreichend erfüllt. Vierte Saison: Ziel gut erfüllt. Fünfte Saison: Nicht abschließend zu bewerten. Als Kompromiss biete ich mal ein erneutes befriedigend an.
Das Ergebnis lässt also wenig Interpretationsspielraum. Schulnotendeutsch würde von einem äußerst befriedigenden Ergebnis sprechen. Note 3 durch und durch. Wer Funkel toll findet, assoziiert eine solch glasklare 3 mit Wörtern wie „stabil“, „beständig“ oder auch „verlässlich“. Wer Funkel weniger toll findet, beschreibt eine solch deutliche 3 eher mit Worten wie „langweilig“, „Hausmannskost“ oder sogar „ermüdend“.
Wenn ein Unternehmen in der freien Wirtschaft wachsen will, also neue Marktanteile gewinnen will, kann es dies auf zwei Weisen tun. Entweder es wächst extern oder es wächst intern. Ersteres kann es tun, indem es fremde Firmen übernimmt oder mit einem fremden Unternehmen fusioniert. Will es intern wachsen, braucht es neue Impulse von innen heraus. Etwa durch Produktinnovation oder durch rationellere Ausnutzung bereits vorhandener Strukturen, d.h. es muss sich von alleine weiterentwickeln. Auf den Fußball übertragen würde ich externes Wachsen mit Transfers und internes Wachsen mit greifbaren selbst geschaffenen Verbesserungen der Spiel- und Spielerfähigkeiten gleichsetzen. Gegeben er erreicht ein gewisses Mindestniveau, wird jeder Trainer der Welt sein Team weiter nach oben führen, wenn es in ausreichendem Maße extern wächst. Die Höhe und die Geschwindigkeit des Wachstums mögen je nach Umsetzungs- und Integrationsfähigkeit des Trainers variieren, aber wenn der allgemeine Pegel steigt, werden alle Boote früher oder später mitsteigen. Internes Wachsen ist in meinen Augen die wahre Kunst. Wer das schafft, noch dazu umringt von extern Wachsenden, der ist ein wahrer Meister seines Fachs. Bei uns stelle ich in den letzten Jahren ein relativ starkes externes Wachsen fest. Das Interne kommt mir persönlich ein bisschen zu kurz. Extern wachsen wir Jahr für Jahr ein bisschen mehr. Der Umsatz steigt, der Personaletat steigt, die Spielerqualität steigt, sowohl in der Breite als auch bei den individuellen Fähigkeiten – bestes Beispiel ist die aktuell erlebbare Kompensationsfähigkeit der Mannschaft. Die Saisonziele werden sehr vorsichtig und zurückhaltend formuliert, sprich sie werden tief angesetzt. Diese mindesten Mindestziele erreicht Funkel regelmäßig. Das ist gar nicht so schlecht. Bestimmt gäbe es Profitrainer, die das nicht geschafft hätten. Ich will keine (spekulativen) Namen nennen, aber wahrscheinlich hätten auch gewisse „Evergreen-Trainer“, die wir alle kennen, diese Konstanz nicht an den Tag gelegt. Insofern gilt: wer Funkel hat, der hat was und vor allem, er weiß was er hat. Leider weiß er auch, was er nicht hat. Nämlich nicht mehr als ein dickes Befriedigend.
Wie gesagt, ich beziehe mich nur auf „harte“ Endresultate und deren relative Einordnung im gegebenen und bekannten Gesamtkontext. Ob der „Funkel-Fußball“ nun schön oder schlecht ist, ob Funkel junge Spieler gut oder schlecht fördert, ob er zuviel lobt oder ob er die Gegner zu stark redet, das alles spielt in diesem Thread keine übergeordnete Rolle.
Wers bis hier her geschafft hat, Respekt. Wer der Meinung ist, mich ob der Länge anmeckern zu müssen, dem entgegne ich präventiv, „selber Schuld, wenn Du bis hierher gelesen hast“
ich habe mitten drin aufgehört weiter zu lesen.
wenn jemand selbst nach einem klaren sieg nicht einfach nur freude empfinden kann, dann lebt er auf einem anderen planeten als ich, einem planeten, den ich ganz sicher nicht betreten möchte.
Ich glaubs nicht, aber diesmal seh ich sogar mal nen Fred vom Flo, den ich richtig angenehm finde
Und ja, anders seh ich FF ja eigentlich ja aaache net, nen solider, durchschnittlicher BuLi Trainer, der trotzdem irgendwie immer wieder für Überraschungen gut ist.
Lassen wir uns einfach mal überraschen wie die Saison zu Ende geht. Nach dem heutigen Spiel bin ich mir jedenfalls sicher, das wir wohl nix mehr mit dem Abstieg zu tun haben, da die Mannschaften unter uns anscheinend es verweigern wollen, die Sache mit dem Klassenerhalt
blutdurst schrieb: danke für den ausführlichen beitrag! was willst du jetzt eigentlich damit sagen?
Hm, gute Frage. Vielleicht einfach nur noch mal die jüngere Vergangenheit rekapitulieren lassen, um Extrempositionen abzuschwächen? Siehst Du bestimmte Dinge anders als ich?
blutdurst schrieb: danke für den ausführlichen beitrag! was willst du jetzt eigentlich damit sagen?
FF bekommt ein Befriedigend zum Halbjahreszeugnis bzw. als Gesamtbewertung der letzten 4 Jahre. Das würde bedeuten, dass seine Versetzung nicht im geringsten gefährdet ist.
blutdurst schrieb: danke für den ausführlichen beitrag! was willst du jetzt eigentlich damit sagen?
na das was drin steht vermutlich als Gesamturteil von Flo.
Nur wenns danach ginge wäre jeder Trainer maximal Durchschnitt. Bayern mus Jahr für Jahr auf Platz 1 stehen. Das zu schaffen ist Pflichtaufgabe,dafür brauch man keine guten Trainer,dazu reicht Durchschnitt wie Hitzfeld und Magath
blutdurst schrieb: danke für den ausführlichen beitrag! was willst du jetzt eigentlich damit sagen?
na das was drin steht vermutlich als Gesamturteil von Flo.
Nur wenns danach ginge wäre jeder Trainer maximal Durchschnitt. Bayern mus Jahr für Jahr auf Platz 1 stehen. Das zu schaffen ist Pflichtaufgabe,dafür brauch man keine guten Trainer,dazu reicht Durchschnitt wie Hitzfeld und Magath
ausser die positiven Überraschungsteams versteht sich
blutdurst schrieb: danke für den ausführlichen beitrag! was willst du jetzt eigentlich damit sagen?
na das was drin steht vermutlich als Gesamturteil von Flo.
Nur wenns danach ginge wäre jeder Trainer maximal Durchschnitt. Bayern mus Jahr für Jahr auf Platz 1 stehen. Das zu schaffen ist Pflichtaufgabe,dafür brauch man keine guten Trainer,dazu reicht Durchschnitt wie Hitzfeld und Magath
In gewisser Weise hast du mit diser Aussage sicher Recht. Nur ist es auch so, dass es nach oben natürliche Grenzen gibt. Hitzfeld und auch Magath haben sich selber ständig auf hohem Nievau bestätigt. Aber grundsätzlich hast du mit deiner sicherlich sarkastisch und von lagerdenken geprägten Aussage Recht: es gibt viel Durchschnitt in der Bundesliga, nicht nur bei den Spielern. Selbstverständlich Durchschnitt auf hohem Niveau, das gilt auch für Funkel. In tieferen Ligen wären diese "Durchschnittsspieler oder Durchschnittstrainer" wohl ziemlich erfolgreich. Sich dauerhaft vom Durchschnitt abzusetzen ist auch verdammt schwer, zumal dann, wenn man schon dieses höchste Nievau (1. Liga) erreicht hat. Trotzdem sollte es nicht zu einem befriedigten Dauerzustand führen.
wenn jemand selbst nach einem klaren sieg nicht einfach nur freude empfinden kann, dann lebt er auf einem anderen planeten als ich, einem planeten, den ich ganz sicher nicht betreten möchte.
...und wenn wir als Weltpokalsieger dort um den Universum-Cup ausspielen? Was dann? Wieso Quotest Du denn alles? Bist doch kein Troll?
wenn jemand selbst nach einem klaren sieg nicht einfach nur freude empfinden kann, dann lebt er auf einem anderen planeten als ich, einem planeten, den ich ganz sicher nicht betreten möchte.
...und wenn wir als Weltpokalsieger dort um den Universum-Cup ausspielen? Was dann? Wieso Quotest Du denn alles? Bist doch kein Troll?
Waaaas erlaube friedhelm?! mit ner no-name-billig mannschaft aufgestiegen. in den ersten beiden bundesliga jahren nur klassenerhalt?! der einzug ins pokal-finale? pah, pures losglück! dass wirklich überzeugende auftreten im uefa-cup, auch wenn es dann letztlich nicht zum ganz großen coup gereicht hat? ha, pures glück !
danach nur 9. platz. und nun trotz so wenigen verletzten stamm/spielern nur 19 punkte, bei einem noch ausstehendem spiel?! nach dem 4-0 gegen hannover, schon wieder son läppisches 4-0 gegen bochum ? nehme er sich ein beispiel an bayern! in diese tabellenregion gehört die eintracht! mindestenz !
und dann noch sein unerfahrenheit! nur 320 bundesliga spiele! und erst läppische 17 jahre als cheftrainer im profi-fussball.
sagt doch mal ehrlich, der typ kann doch keine ahnung haben, oder? ,-)
Stoppdenbus schrieb: Scummy, ich glaube, du hast Flos großartigen Beitrag nicht so ganz verstanden.
Ich glaube er hat ihn gar nicht richtig gelesen. Wahrscheinlich würde mich ein ähnlich langer Artikel nach seiner konsumierten Menge an Alkohol aber auch überfordern
Stoppdenbus schrieb: Scummy, ich glaube, du hast Flos großartigen Beitrag nicht so ganz verstanden.
nee, ich finde seinen beitrag gut. er ist sehr eloquent und sachlich, was ich sehr schätze. und ich habe respekt, vor der mühe die er sich gegeben hat. aber abgesehen davon, dass zahlen nichts bedeuten und fußball einfach nicht kalkulierbar ist (was ihn ja auch letztlich so spannend macht ), finde ich, dass die funkel-threads immer auf's gleiche rauslaufen. nämlich darauf, dass man ihn immer nur auf ganz bestimmte klischees reduziert.
und ich sag euch noch was : wir werden in dieser saison noch einige schlimme spiele von unserer mannschaft erleben und zum schluß wieder im mittelfeld landen. aaaaber,hb wird den vertrag mit funkel um ein ein weiteres jahr verlängern und nächstes jahr werden wir ne tolle saison spielen und zumindest an den uefa-cup plätzen kratzen. wenn wir nicht sogar einen erreichen.
Ziel ist es, die Erfolge Friedhelm Funkels mit unserer Mannschaft darzustellen und sie je nach Kontext zu würdigen oder zu relativieren. Hierzu werde ich zuerst die Fakten aufzählen, wozu der Kader, die Platzierungen und die finanziellen Möglichkeiten gehören. Anschließend werde ich versuchen meine rosarote Eintrachtbrille so gut es geht abzulegen und die Gegebenheiten in ein möglichst objektives Licht zu rücken. Sprechen werde ich nicht über „schönes“ oder „hässliches“ Spiel, über Verletzungsprobleme (jedenfalls meistens) oder dergleichen, ich werde einzig auf die Endplatzierungen im relativen Gesamtkonzept Bezug nehmen. Anschließend werde ich diese Endergebnisse bewerten. Ich versuche dies möglichst objektiv zu tun, da das aber selbstverständlich nicht 100% möglich ist, hoffe ich, dass Ihr mir anschließend Eure Meinungen dazu mitteilt und mir gerne auch Eure Kritik verbal um die Ohren haut. Bestimmt werde ich einiges übersehen oder Eurer Meinung nach zu subjektiv deuten. Wer Fehler findet kann sie nicht behalten, sondern sollte sie zwecks Qualitätsverbesserung freundlich ansprechen.
Die Mehrheit ist sich wohl darüber einig, das Geld keine Tore schießt. Trotzdem dienen die finanziellen Möglichkeiten als der Indikator Nummer eins, wenn es darum geht Erfolge zu bejubeln bzw. darum herumzumäkeln. Insbesondere das verbale Verhalten unserer ersten Führungsebene lässt keinen anderen Schluss zu. Insofern schießt Geld langfristig gesehen eben doch Tore. Die Vernachlässigung von saisonspezifischen Details kann natürlich problematisch sein, wenn sie zu einer (zu) starken Vereinfachung beiträgt. Dem bin ich mir bewusst. Andererseits wäre es extrem zweitaufwendig, wenn nicht gar unmöglich für eine einzelne Person, einen sehr langen Zeithorizont – wir sprechen mittlerweile über 4 ½ Jahre – alleine und möglichst allumfassend zu analysieren. Hilfreich bei meiner Langzeitanalyse soll mir die Wahrscheinlichkeitstheorie sein. Kurzfristige Ausreißer nach oben und unten sind normal. Sei es jetzt Verletzungspech, Schiedsrichterentscheidungen, Trends oder was immer. Langfristig sieht das nach dem Gesetz der großen Zahlen aber anders aus. Ein Fazit was sich auf über vier Jahre beruft, kann nicht ausschließlich durch Verzerrungen zustande gekommen sein. Insofern hoffe ich, dass das Vernachlässigen von Details in dieser groben Langzeitbetrachtung mit Fokussierung auf messbare Fakten trotzdem einigermaßen stabile Schlussfolgerungen zulässt.
Leider veröffentlichen die deutschen Profivereine keine konsistenten und öffentlich zugänglichen Finanzinformationen. Hin und wieder veröffentlicht der Kicker Umsatztabellen und/oder Personaletat-Ranglisten. Auch andere Zeitungen haben sich schon an Ähnlichem versucht – manchmal in haarsträubender Art und Weise. Um das Ziel meines Beitrages befriedigend zu erreichen, greife ich zurück auf die mir am glaubwürdigsten erscheinenden Veröffentlichungen. Dazu gehört in erster Linie der deutsche Bundesanzeiger (hhtp://www.bundesanzeiger.de). Hier veröffentlichen deutsche Kapitalgesellschaften regelmäßig und transparent ihre Jahresabschlüsse (in erster Linie Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung). Außerdem google ich nach seriösen Artikeln zu diesem Thema.
Vamos:
Wir schreiben das Jahr 2004, die Funkel Ära beginnt: was war passiert?
Die ein halbes Jahr vorher stattgefundene Inthronisierung von Bruchhagen hatte mit einem Misserfolg begonnen. Dem Abstieg von Eintracht Frankfurt. Bruchhagens Schuld daran kann als marginal betrachtet werden. Seine Wintereinkäufe schlugen eigentlich gut ein und eine Weile lief es ganz gut. Dann kam Rambo-Willi und es ging vertikal abwärts.
Vielleicht hätte HB den letzten Rettungsanker werfen sollen, sprich einen „Feuerwehrmann“ auf die Bank gesetzt, statt Will aus dem Container agieren zu lassen. Aber wer weiß, ob das geholfen hätte. Letztendlich hatte die damalige Mannschaft nicht die Qualität für die Bundesliga. Unsere Lizenz-Kapriolen waren (finanziell) noch fühlbar und das Stadion war eine Baustelle - mit entsprechender Unterstützung und entsprechenden Zuschauer-Einnahmen; in diesem Sinne „günstig“ war unsere Mannschaft zusammengezimmert. Nein, der Abstieg war niemandes Schuld, er war nur die bittere Konsequenz aus der damaligen Realität.
Bruchhagen wusste das. Er wusste aber auch, welches Potential im Verein schlummert und wie schnell die Möglichkeiten sich verbessern, wenn erstmal das Stadion fertig gestellt ist. So ist der sinngemäße Ausspruch zu deuten, den der Vorstandsvorsitzende unmittelbar nach dem feststehenden Abstieg von sich gab: „Wir werden in der neuen Zweitliga-Saison einen stärkeren Kader haben“.
Trotzdem verließen uns nach dem Abstieg einige wichtige Leistungsträger. In erster Linie sind hier Ama, Preuß und Skela (und Möller ) zu nennen, mit Abstichen vielleicht noch Hertzsch. Der Rest war vom Leistungsvermögen kaum bundesligareif.
Als erwähnbarer Ersatz kamen aus der Jugend und von Extern: Russ, Ochs, Vasoski (ein halbes Jahr später), Meier, Weissenberger, Köhler und van Lent.
Bruchhagen hat also Wort gehalten, der neue Zweitligakader war tendenziell talentierter besetzt als der vorherige Bundesligakader: Man mache sich selber ein Bild:
2003/2004: http://www.fussballdaten.de/vereine/eintrachtfrankfurt/2004/kader
2004/2005: http://www.fussballdaten.de/vereine/eintrachtfrankfurt/2005/kader
Erwähnenswert ist, dass das erhöhte Potential nicht teuer eingekauft wurde, sondern erfreuliche Glücksgriffe getätigt wurden. Ochs, Russ, Köhler, Meier seien hier exemplarisch genannt. Mittlerweile alles gestandene und bewiesene Bundesligaprofis. Sowas kann man nicht „zwingen“, etwa indem man sie immer wieder spielen lässt, dazu gehört primär ein gewisses Grundtalent. Hier haben unsere Scouts und unsere Jugendabteilung exzellente Arbeit geleistet.
Wie hießen unsere damaligen Mitkonkurrenten um den Wiederaufstieg? Nennen möchte ich hier Köln, Düsburg, München 60, Fürth und Aachen.
Köln bewegte und bewegt sich mit uns mehr oder weniger auf Augenhöhe. 1860 galt damals als auf Augenhöhe. Die restlichen Vereine konnten und können mit der Infrastruktur von Eintracht Frankfurt (Stadion, Fanmasse, Sponsoren, Aufmerksamkeit) nicht mithalten. Fürth versucht bis heute wenigstens einmal aufzusteigen, Aachen hat es immerhin für kurze Zeit geschafft und auch beim MSV reicht es strukturell nicht zu einem dauerhaften Bundesligaaufenthalt.
In diesem Sinne war der 3. Platz das erwartete Resultat. In Liga zwei kann man als ein Verein wie Eintracht Frankfurt nichts gewinnen, man kann nur verlieren. Funkel hat hier wieder einmal bewiesen, die Ziele eines Aufstiegesanwärters realisieren zu können. Woran liegt das? Vielleicht weil er die Liga gut kennt, vielleicht weil die Liga einen Stil pflegt der ihm entgegenkommt, weil Kampf und Kompaktheit auch seine Fußballsicht der Dinge ist, wahrscheinlich aber auch, weil er in Liga 2 meistens Teams mit überdurchschnittlichern Fähigkeiten trainieren durfte.
Whatever, auf jeden Fall hat er seine Mission in diesem Jahr gut erfüllt.
Nächste Station, erste Liga, Saison 2005/2006: was hat sich verändert?
Zuerst einmal kann man davon ausgehen, dass wir in der Zwischenzeit einen enormen Einkommensschub zu verzeichnen hatten – neues Station, WM-Boom, mehr Sponsoren-Einnahmen durch den Seriositätseffekt unter HB, weniger Fremdkapitalbelastung.
Der Personaletat in dieser einführenden Erstligasaion unter Funkel dürfte weitaus höher gewesen sein, als noch unter Rambo-Willi. Knapp 50 Millionen € soll der Umsatz 2005/2006 betragen haben (http://www.hr-online.de/website/rubriken/sport/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_28051114), 2003/2004 betrug er nur die Hälfte, nämlich knapp 25 Millionen Euro (http://www.fr-online.de/in_und_ausland/sport/eintracht_frankfurt/1390759_Eintracht-wirtschaftet-vorbildlich.html). Eine ähnliche Differenz wird beim Personaletat bestanden sein.
Natürlich erlebte nicht nur die SGE einen Einkommensschub, sondern auch die Konkurrenz. Das muss berücksichtigt werden. Allerdings kann bezweifelt werden, dass die gesamte Konkurrenz innerhalb dieser zwei Jahre einen ebensolchen Einkommensschub von rund 100% durchlaufen hat! Das heißt, unsere finanziellen Möglichkeiten haben sich in diesem Zeitraum überproportional gut entwickelt, wodurch wir Rückstände verringern bzw. Vorsprünge ausbauen konnten.
(An dieser Stelle ein kleiner Exkurs: ich ärgere mich regelmäßig darüber, wenn sich Funkel die gestiegenen Zuschauerzahlen an den eigenen Hut heften will. Unterstützt durch neue Stadien, WM-Hype und gesteigerte Medien-Aufmerksamkeit ist der Schnitt übergreifend und signifikant in fast allen Profistädten gestiegen, am ausgeprägtesten natürlich dort, wo die schönsten Tempel gebaut wurden…http://www.bulibox.de/bundesliga/zuschauerzahlen.html.)
Zwei Jahre vorher hieß das Saisonziel Klassenerhalt. Dazu hat es nicht ganz gereicht.
Das Saisonziel 2005/2006 hieß nun auch Klassenerhalt. Zu Recht, als Aufsteiger kann man normalerweise nichts anderes einfordern. Diesmal waren die Voraussetzungen aber andere, doppelt so hohe Einnahmen und endlich ein fertiges und volles Stadion!
Die Mannschaft wurde entsprechend verstärkt: zwei Schweizer Nationalspieler, Ex-Nationalspieler Rehmer, Preuß zurückgeholt, der überragende Zweitligaspieler Copado und natürlich Fanliebling Amanatidis wurden verpflichtet. Schmerzhafte Abgänge hatten wir nicht zu beklagen.
Am Ende stand Platz 14. Der Klassenerhalt wurde am 33. Spieltag in Dortmund unter Dach und Fach gebracht. Hinter uns gelassen haben wir Duisburg, Köln, Kaiserslautern und Wolfsburg. Überraschend dabei war nur der Einlauf vor den Wölfen, die anderen drei Vereine waren unter bzw. auf Augenhöhe einzuordnen. Vor uns standen Bielefeld, Hannover, Gladbach und Mainz. Hannover war damals noch über Augenhöhe, mit Abstrichen vielleicht noch Gladbach, Mainz und Bielefeld sicher nicht. D.h. Platz 14 kann betrachtet werden als das Erreichen des Minimalzieles, d.h. mehr oder weniger souveräner Klassenerhalt ohne Überraschungen, weder nach oben noch nach unten.
Positiv in dieser Saison war das Erreichen des Pokalfinales. Vor allem das 6:0 gegen Schalke ist zu Recht in die Vereinsanalen eingegangen. Verbunden damit war das Erreichen des Uefa-Pokals. Funkel schätzt den Pokalwettbewerb sehr hoch ein. Das hat man seiner Mannschaft in diesem Jahr angemerkt. In meinen Augen ein klares Plus für Funkel. Allerdings sei auch der Einwand gestattet, nach dem Losglück in dieser Runde zu fragen. Nach meiner Erinnerung hatten wir bis auf die Schalker keine stärkeren Gegner zu bezwingen.
Die Saison 2006/2007 nun also Uefa-Cup. Verbunden damit war ein erneuter Einnahmeschub, außerdem gab es noch einen netten Einnahmebonus durch die vorangegangene DFB-Pokal-Runde. Insgesamt belief sich der Umsatz 2006/2007 auf etwa 65 Millionen € (http://www.hr-online.de/website/rubriken/sport/index.jsp?rubrik=7454&key=standard_document_34891948 und https://www.ebundesanzeiger.de/ebanzwww/wexsservlet?session.sessionid=09497e92e87f65b543d02b90b21d6b4f&page.navid=quicksearchlisttoquicksearchdetail&globalsearch_searchlist.selected=d38ea8f6615f09c6&globalsearch_searchlist.destHistoryId=0). Die Personalausgaben waren mittlerweile auf ca. 20 Millionen Euro geklettert – zur Erinnerung: drei Jahre zuvor beliefen sich die Gesamteinnahmen nur auf etwa 25 Millionen €.
Was hatte sich im Kader getan?
Erwähnenswerte und/oder ungewollte Spielerabgänge: Pustekuchen. Neuzugänge: Streit, Kyrgiakos, Fink, Takahara und Thurk.
Im Pokal blieb uns das Losglück treu. Bis zum Halbfinale, da ging es zum Club auf Augenhöhe. Das Ergebnis war deutlich und unerfreulich.
Was das Erreichte im so lang herbeigesehnten Europapokal betrifft, streiten sich die Fangelehrten bis heute über eine allgemeingültige Bewertung. Die einen finden es toll, überhaupt in die Gruppenphase gekommen zu sein und dort kein Spiel allzuhoch verloren zu haben, außerdem sich immer tapfer gewehrt zu haben. Die anderen bemängeln vertane Chancen, etwa durch das teilweise Nichtaufstellen von Stammspielern oder weisen darauf hin, dass kein einziger Sieg verbucht werden konnte. Nicht Fisch und nicht Fleisch nennt man sowas wohl.
Was den Maßstab und damit das Ligaergebnis betrifft, so stand erneut Platz 14 zu Buche. Diesmal waren wir nach unten eingerahmt von Gladbach, Mainz, Aachen und Wolfsburg. Also zwei Teams klar unter Augenhöhe, ein Team mehr oder weniger auf Augenhöhe und eines über Augenhöhe, erneut die zahnlosen Wölfe. Über uns schwebten Cottbus, Bielefeld, Hannover, …, Bochum und Nürnberg.
Ich glaube es nicht größenwahnsinnig zu behaupten, dass mindestens drei dieser Teams vom Potential her auch hätten hinter uns stehen können.
Hier bemerke ich die erste Saison, in der Funkels Arbeit unterdurchschnittlich war. Nach meiner Meinung hätte man in diesem Spieljahr durchaus mehr erreichen können, in welchem Wettbewerb auch immer.
Nächste Saison 2007/2008: die Umsatzzahlen sind, soweit ich weiß, noch nicht veröffentlicht. Im Großen und Ganzen dürfte sich aber nicht viel verändert haben. Das große Wachstum, von einem niedrigen Niveau kommend, dürfte vorbei sein, geschrumpft sind wir aber bestimmt auch nicht. Ich schätze den Umsatz auf etwa 67-68 Millionen €. Die Personalausgaben betrugen wohl so um die 25 Millionen €.
Dieses Mal gab es Abgänge zu beklagen. Mittlerweile hatte uns (ein bei uns leider dauerverletzter) Jones verlassen, im Winter folge Streit, auch Takahara weinte der ein oder andere Fan eine verständnislose Träne hinterher. Abgänge wie Huggel oder Rehmer waren sportlich weniger schmerzhaft.
Allerdings gab es auch Zugänge und diese hörten sich gar nicht so schlecht an: die zwei „internationalen Kracher“ (O-Ton Funkel) Inamoto und Mehdi, dazu den Mexikaner Galindo.
In der Winterpause wurde das Portemonnaie dann erstmals so richtig weit aufgeklappt, es musste ja schließlich Ersatz für Streit und für Taka her: die Namen und die bisherigen Taten klangen verheißungsvoll: Caio, einer der effizientesten Mittelfeldspieler Brasiliens, jung und talentiert. Fenin, bester Spieler bei der U20 WM und wohl Tschechiens größtes Fußballtalent. Beide Spieler gelten als die teuersten Spieler, die unser Verein jemals gekauft hat. Dazu kam mit Mantzios der lang ersehnte Brecher für das Sturmzentrum, nebenbei noch Nationalspieler Griechenlands.
Den Pokal vergessen wir gleich. Aber das Endergebnis in der Liga hört sich gut an, Platz 9 und damit die beste Platzierung seit X-Jahren. Hinter uns standen Duisburg, Rostock, Nürnberg, Bielefeld, Cottbus, Dortmund, Bochum, Karlsruhe und Berlin. Nach meiner Einschätzung sind wir 6-7 dieser Vereine finanziell überlegen und damit sollten wir auch vor ihnen stehen, zumindest mittel- bis langfristig. Das Einlaufen vor Dortmund und Hertha ist allerdings als positive Überraschung zu sehen. Beide Vereine sind uns, was die Ausgaben für das Team anbetrifft, überlegen. Vor uns befand sich kein Team, dass das finanziell gesehen nicht hätte tun dürfen.
Insofern ist diese Saison als überdurchschnittlich zu betrachten. Nichts spektakuläres, aber immerhin.
Und jetzt? Aktuelle Saison: Umsatzzahlen gibt es natürlich noch nicht. Der Personaletat wurde aber erneut angehoben. Aufsichtsratschef Becker sprach kurz vor Saisonbeginn von etwa 27 Millionen €, die nur zur Finanzierung des Profiteams dienen.
Vor der aktuellen Runde war der allgemeine Tenor Begeisterung. Kaum ein schmerzhafter Abgang. Vielleicht Kyrgiakos, aber auch der nur vielleicht schmerzhaft.
Zugänge? Aber ja! Caio sollte in dieser Saison aufblühen, der Hoffnungen erweckende Bellaid, Bajramovic (wenn auch anfänglich verletzt), der EM-Star und Össi-Überflieger Korkmaz, U21-Nationalspieler Steinhöfer und die griechische Ikone Liberopoulos.
Leider begann die Saison mit dem schlechtesten Bundesligastart der Vereinshistorie. Und als wir dann so richtig am Boden lagen, kam auch noch Verletzungspech hinzu. Glücklichweise scheint der (liebe?) Fußballgott noch einmal ein Auge zuzudrücken, seit den Verletzten läuft es nämlich wieder besser und nach dem heutigen Sieg gegen Bochum riecht es nach 19 – 20 Punkten zur Halbserie.
Wie ist das zu bewerten? Nach meiner Meinung (äußerst) durchschnittlich. Streng genommen haben wir diese Saison die höchsten Personalausgaben aller Zeiten sowie den wohl besten Kader seit über zehn Jahren. Herausgekommen ist ein Winterresultat, das jeder Aufsteiger als Ziel ausgibt und das wir die letzten Jahre bereits locker übertroffen hatten. Als entlastende Erklärung dient das extreme Verletzungspech seit ein paar Wochen. Das mag man akzeptieren. Allerdings kann man auch fragen, wieso die meisten unserer wenigen Punkten eigentlich erst dann geholt wurden, als der Verletztenstand am ärgsten war? Vorher lief es Monate lang nicht rund und das mit keinem überdurchschnittlichen Verletzungspech. Wenn ich mich richtig erinnere, haben wir zwischen April und Oktober (saisonübergreifend) die schlechteste Serie hingelegt, die Eintracht Frankfurt jemals zustande bekommen hat und das lag sicher nicht an verletzten Spielern. Aber gut, trotzdem haben wir seit ein paar Wochen ein heftiges Verletzungspech und das mag zum ein oder anderen Punktverlust beigetragen haben.
Fazit: Sehr wenig Punkte zwar, aber wenigstens nichts (mehr) mit dem Abstieg zu tun und das trotz vieler Verletzter. Ende offen.
Wie ist nun Funkels Arbeit in diesem Gesamtkonzept zu sehen?
Erste Saison: Ziel befriedigend erfüllt.
Zweite Saison: Ziel befriedigend erfüllt.
Dritte Saison: Ziel ausreichend erfüllt.
Vierte Saison: Ziel gut erfüllt.
Fünfte Saison: Nicht abschließend zu bewerten. Als Kompromiss biete ich mal ein erneutes befriedigend an.
Das Ergebnis lässt also wenig Interpretationsspielraum. Schulnotendeutsch würde von einem äußerst befriedigenden Ergebnis sprechen. Note 3 durch und durch.
Wer Funkel toll findet, assoziiert eine solch glasklare 3 mit Wörtern wie „stabil“, „beständig“ oder auch „verlässlich“. Wer Funkel weniger toll findet, beschreibt eine solch deutliche 3 eher mit Worten wie „langweilig“, „Hausmannskost“ oder sogar „ermüdend“.
Wenn ein Unternehmen in der freien Wirtschaft wachsen will, also neue Marktanteile gewinnen will, kann es dies auf zwei Weisen tun. Entweder es wächst extern oder es wächst intern. Ersteres kann es tun, indem es fremde Firmen übernimmt oder mit einem fremden Unternehmen fusioniert. Will es intern wachsen, braucht es neue Impulse von innen heraus. Etwa durch Produktinnovation oder durch rationellere Ausnutzung bereits vorhandener Strukturen, d.h. es muss sich von alleine weiterentwickeln.
Auf den Fußball übertragen würde ich externes Wachsen mit Transfers und internes Wachsen mit greifbaren selbst geschaffenen Verbesserungen der Spiel- und Spielerfähigkeiten gleichsetzen.
Gegeben er erreicht ein gewisses Mindestniveau, wird jeder Trainer der Welt sein Team weiter nach oben führen, wenn es in ausreichendem Maße extern wächst. Die Höhe und die Geschwindigkeit des Wachstums mögen je nach Umsetzungs- und Integrationsfähigkeit des Trainers variieren, aber wenn der allgemeine Pegel steigt, werden alle Boote früher oder später mitsteigen.
Internes Wachsen ist in meinen Augen die wahre Kunst. Wer das schafft, noch dazu umringt von extern Wachsenden, der ist ein wahrer Meister seines Fachs.
Bei uns stelle ich in den letzten Jahren ein relativ starkes externes Wachsen fest. Das Interne kommt mir persönlich ein bisschen zu kurz.
Extern wachsen wir Jahr für Jahr ein bisschen mehr. Der Umsatz steigt, der Personaletat steigt, die Spielerqualität steigt, sowohl in der Breite als auch bei den individuellen Fähigkeiten – bestes Beispiel ist die aktuell erlebbare Kompensationsfähigkeit der Mannschaft. Die Saisonziele werden sehr vorsichtig und zurückhaltend formuliert, sprich sie werden tief angesetzt. Diese mindesten Mindestziele erreicht Funkel regelmäßig. Das ist gar nicht so schlecht. Bestimmt gäbe es Profitrainer, die das nicht geschafft hätten. Ich will keine (spekulativen) Namen nennen, aber wahrscheinlich hätten auch gewisse „Evergreen-Trainer“, die wir alle kennen, diese Konstanz nicht an den Tag gelegt. Insofern gilt: wer Funkel hat, der hat was und vor allem, er weiß was er hat. Leider weiß er auch, was er nicht hat. Nämlich nicht mehr als ein dickes Befriedigend.
Wie gesagt, ich beziehe mich nur auf „harte“ Endresultate und deren relative Einordnung im gegebenen und bekannten Gesamtkontext. Ob der „Funkel-Fußball“ nun schön oder schlecht ist, ob Funkel junge Spieler gut oder schlecht fördert, ob er zuviel lobt oder ob er die Gegner zu stark redet, das alles spielt in diesem Thread keine übergeordnete Rolle.
Wers bis hier her geschafft hat, Respekt. Wer der Meinung ist, mich ob der Länge anmeckern zu müssen, dem entgegne ich präventiv, „selber Schuld, wenn Du bis hierher gelesen hast“
ich habe mitten drin aufgehört weiter zu lesen.
wenn jemand selbst nach einem klaren sieg nicht einfach nur freude empfinden kann, dann lebt er auf einem anderen planeten als ich, einem planeten, den ich ganz sicher nicht betreten möchte.
Und ja, anders seh ich FF ja eigentlich ja aaache net, nen solider, durchschnittlicher BuLi Trainer, der trotzdem irgendwie immer wieder für Überraschungen gut ist.
Lassen wir uns einfach mal überraschen wie die Saison zu Ende geht. Nach dem heutigen Spiel bin ich mir jedenfalls sicher, das wir wohl nix mehr mit dem Abstieg zu tun haben, da die Mannschaften unter uns anscheinend es verweigern wollen, die Sache mit dem Klassenerhalt
Hm, gute Frage. Vielleicht einfach nur noch mal die jüngere Vergangenheit rekapitulieren lassen, um Extrempositionen abzuschwächen? Siehst Du bestimmte Dinge anders als ich?
FF bekommt ein Befriedigend zum Halbjahreszeugnis bzw. als Gesamtbewertung der letzten 4 Jahre. Das würde bedeuten, dass seine Versetzung nicht im geringsten gefährdet ist.
na das was drin steht vermutlich als Gesamturteil von Flo.
Nur wenns danach ginge wäre jeder Trainer maximal Durchschnitt.
Bayern mus Jahr für Jahr auf Platz 1 stehen.
Das zu schaffen ist Pflichtaufgabe,dafür brauch man keine guten Trainer,dazu reicht Durchschnitt wie Hitzfeld und Magath
ausser die positiven Überraschungsteams versteht sich
In gewisser Weise hast du mit diser Aussage sicher Recht.
Nur ist es auch so, dass es nach oben natürliche Grenzen gibt. Hitzfeld und auch Magath haben sich selber ständig auf hohem Nievau bestätigt. Aber grundsätzlich hast du mit deiner sicherlich sarkastisch und von lagerdenken geprägten Aussage Recht: es gibt viel Durchschnitt in der Bundesliga, nicht nur bei den Spielern. Selbstverständlich Durchschnitt auf hohem Niveau, das gilt auch für Funkel. In tieferen Ligen wären diese "Durchschnittsspieler oder Durchschnittstrainer" wohl ziemlich erfolgreich.
Sich dauerhaft vom Durchschnitt abzusetzen ist auch verdammt schwer, zumal dann, wenn man schon dieses höchste Nievau (1. Liga) erreicht hat. Trotzdem sollte es nicht zu einem befriedigten Dauerzustand führen.
...und wenn wir als Weltpokalsieger dort um den Universum-Cup ausspielen? Was dann?
Wieso Quotest Du denn alles? Bist doch kein Troll?
EFC Anti-Voll-Quote
dann setzten wir uns neue ziele.
EFC Neue Ziele
mit ner no-name-billig mannschaft aufgestiegen.
in den ersten beiden bundesliga jahren nur klassenerhalt?!
der einzug ins pokal-finale? pah, pures losglück!
dass wirklich überzeugende auftreten im uefa-cup, auch wenn es dann letztlich nicht zum ganz großen coup gereicht hat? ha, pures glück !
danach nur 9. platz.
und nun trotz so wenigen verletzten stamm/spielern nur 19 punkte, bei einem noch ausstehendem spiel?!
nach dem 4-0 gegen hannover, schon wieder son läppisches 4-0 gegen bochum ?
nehme er sich ein beispiel an bayern!
in diese tabellenregion gehört die eintracht! mindestenz !
und dann noch sein unerfahrenheit!
nur 320 bundesliga spiele!
und erst läppische 17 jahre als cheftrainer im profi-fussball.
sagt doch mal ehrlich, der typ kann doch keine ahnung haben, oder? ,-)
Ich glaube er hat ihn gar nicht richtig gelesen. Wahrscheinlich würde mich ein ähnlich langer Artikel nach seiner konsumierten Menge an Alkohol aber auch überfordern
nee, ich finde seinen beitrag gut.
er ist sehr eloquent und sachlich, was ich sehr schätze.
und ich habe respekt, vor der mühe die er sich gegeben hat.
aber abgesehen davon, dass zahlen nichts bedeuten und fußball einfach nicht kalkulierbar ist (was ihn ja auch letztlich so spannend macht ), finde ich, dass die funkel-threads immer auf's gleiche rauslaufen.
nämlich darauf, dass man ihn immer nur auf ganz bestimmte klischees reduziert.
und ich sag euch noch was : wir werden in dieser saison noch einige schlimme spiele von unserer mannschaft erleben und zum schluß wieder im mittelfeld landen.
aaaaber,hb wird den vertrag mit funkel um ein ein weiteres jahr verlängern und nächstes jahr werden wir ne tolle saison spielen und zumindest an den uefa-cup plätzen kratzen. wenn wir nicht sogar einen erreichen.
darauf verwette ich meinen adler *****
Dürfen wir Dich daran ggf. noch mal erinnern?