So, eine (halbe) Nacht drüber geschlafen und mein Verstand ist schon wieder am (Auf)Arbeiten.
Inzwischen ist mir einiges klar geworden von dem, was sich da getern Abend abgespielt hat. Zunächst einmal bin ich mir absolut sicher, dass die Mannschaft nicht im Geringsten gegen Funkel gespielt hat. Ja, ich würde sogar soweit gehen zu behaupten, dass die Jungs sich nicht mal haben hängen lassen.
Die wussten einfach nicht, was sie tun sollen – sind von Funkel auf diese Situation nicht vorbereitet worden. Schließlich waren alle der Meinung – und das ließ sich ja anhand der ersten 50 Minuten auch belegen, dass die Bremer diesmal schlagbar sind und wir die Punkte holen werden.
Und genau an dieser Stelle offenbarte sich die ganze Naivität der Truppe. Wild gestikulierende, aber machtlose Routiniers (Spycher, Pröll, Chris, Libero), Angst-Schweiß gebadete Jungs (Bellaid, Russ, Meier...).
Aber wohin kann man den Vorwurf richten? Natürlich ist in erster Linie das Trainerteam angesprochen, die taktisch zwar eigentlich die Mannschaft gut eingestellt haben, aber trotzdem einige Versäumnisse erkennen lassen. Aber ist das der Weisheit letzter Schluss?
Ich denke nein. Ich glaube, dass hier etwas Früchte trägt, dass der Mannschaft Woche um Woche, Monat um Monat eingeimpft wurde: Wir sind schwächer als die Großen! Die Ergebnisse in München, Dortmund, Bremen... sprechen Bände. Nach dem Rückstand ist der Gedanke voll präsent: wir sind zu schwach.
Im Gegenzug dazu glaubt die Mannschaft tatsächlich, die Kleinen sind schwächer als wir (auch das wurde und wird ja gebetsmühlenartig in die Köpfe implantiert. Deshalb glauben die Jungs – auch nach Rückständen – an ihre Chance und nutzen diese.
Ich glaube also, dass Funkel & Co. Die Mannschaft sehr wohl erreichen, und zwar mehr, als man gemeinhin denkt. Aber die Botschaft ist definitiv die Falsche. Was wir brauchen, ist wieder ein Mentaltrainer!
Zu Beginn der Saison 2007/2008 engagiert, hauchte ein solcher der Mannschaft genau das Selbstvertrauen ein, was sie benötigt, um ihr Potential abzurufen. Wir spielten eine enorm gute Hinrunde (23 Punkte) und begannen die Rückrunde noch besser, so dass ein UEFA-Cup-Platz in greifbare Nähe rückte. Doch dann bedankte man sich artig beim Mentaltrainer - „wir können ihn ja anrufen, wenn wir ihn brauchen“ – überschüttete die Mannschaft mit Lob und teilte ihr mit, dass sie gerade über ihre Verhältnisse spielt. Das Ergebnis ist bekannt: 1 Punkt aus den letzten 8 Spielen.
Und diese Saison? Von vorneherein wurde klargestellt, dass wir zu gut für die Kleinen, aber viel zu schlecht für die Großen sind. Was wir erleben ist eine sich selbst erfüllende Prophetie!
Mir ist heute klar: nicht Funkel raus ist das Gebot der Stunde, sondern Mental-Trainer rein!
...und in Bochum werden wir mit Sicherheit nicht verlieren...
Man kriegt nicht alles mit. Das mit dem Mentaltrainer habe ich nicht gewusst. Damals in meiner sehr aktiven Forumszeit war ich ein unbedingter Befürworter des Mentaltrainers. Unabhängig, wie die Funkelfrage ausgeht. Mit oder ohne FF gehört ein Mentaltrainer zum Standart.
Sir-Marauder schrieb: Ich dachte eigentlich, die Eintracht hätte auch letzten Sommer wieder mit Löhr (?) gearbeitet?
Stimmt, Löhr hieß der Mann. Aber meines Wissens hat man 2008 nur mal wieder kurz mit ihm gesprochen/telefoniert - ohne "Zielvereinbarung" etc. wie 2007.
verstehe ich dich richtig, funkel erreicht die mannschaft mit einer falschen botschaft, deshalb brauchen wir einen mentaltrainer, der die botschaft korrigiert?
mir wäre es lieber einen trainer zu haben, der die mannschaft mit der richtigen botschaft erreicht.
mickmuck schrieb: verstehe ich dich richtig, funkel erreicht die mannschaft mit einer falschen botschaft, deshalb brauchen wir einen mentaltrainer, der die botschaft korrigiert?
mir wäre es lieber einen trainer zu haben, der die mannschaft mit der richtigen botschaft erreicht.
Ja, Du verstehst mich richtig. Funkel erreicht die Mannschaft, das heißt, sie hören ihm zu und hören auf ihn (das sieht man m. E. an der insgesamt guten Umsetzung der taktischen Vorgaben).
Aber sie hören eben auch die Botschaften, die Funkel (und HB) immer und immer wieder von sich geben - die Botschaften, die den Gegner stark und unsere Jungs schwach machen. Und inzwischen haben sie es verinnerlicht, ja es ist fast eine Neurose daraus geworden. Und das ist auch der wahre Grund, warum wir diese Saison keine Großen geschlagen haben.
Der Ausweg kann also nur sein, dem taktisch guten Funkel einen mental guten Trainer zur Seite zu stellen oder doch einen Trainer zu holen, der beides kann. Dass die erste Variante funktionieren kann, haben wir 2007/2008 gesehen.
mickmuck schrieb: verstehe ich dich richtig, funkel erreicht die mannschaft mit einer falschen botschaft, deshalb brauchen wir einen mentaltrainer, der die botschaft korrigiert?
mir wäre es lieber einen trainer zu haben, der die mannschaft mit derrichtigen botschaft erreicht.
Genau das ist die Lösung!
Wenn FF ersetzt wurde, kann man gern auch noch einen Mentalcoach dazuholen! Das Wichtigste jedoch ist, dass zunächst das Grundübel beseitigt wird.
Sir-Marauder schrieb: Ich dachte eigentlich, die Eintracht hätte auch letzten Sommer wieder mit Löhr (?) gearbeitet?
Stimmt, Löhr hieß der Mann. Aber meines Wissens hat man 2008 nur mal wieder kurz mit ihm gesprochen/telefoniert - ohne "Zielvereinbarung" etc. wie 2007.
Der war vor der Saison da und wohl auch vor dem München-Spiel in der jetzigen Rückrunde: http://www.eintracht.de/aktuell/pressespiegel/26828/ Wenn man den verlinkten Blöd-Artikel weiterließt, kommt man aber nicht auf die Idee, daß hier über die gleiche Mannschaft berichtet wird, die gestern auf dem Platz war. Das einzige was man daraus noch ziehen kann, ist die Erfahrung, daß es in Bochum nicht unbedingt so weitergehen muß.
Ansonsten stimme ich Dir zu, daß hier nicht gegen den Trainer gespielt wurde, dafür war die Leistung vor der roten Karte zu ordentlich. Was danach passierte, hat bisher aber keiner erklären können...
Wie jetzt - FF und HB reden die Gegner stark und gleichzeitg soll ein Mentaltrainer (der sicher seine Berechtigung hätte), der Mannschaft dann erklären, dass HB und FF nur Käse plappern und dass die Mannschaft durchaus in der Lage ist, einen Großen zu schlagen?
Ozzy schrieb: Wie jetzt - FF und HB reden die Gegner stark und gleichzeitg soll ein Mentaltrainer (der sicher seine Berechtigung hätte), der Mannschaft dann erklären, dass HB und FF nur Käse plappern und dass die Mannschaft durchaus in der Lage ist, einen Großen zu schlagen?
Geplante Verwirrung?
Nein, nur den Glauben daran wiedergewinnen, dass man immer und jederzeit auch eine Überraschung schaffen kann. Das gestern waren doch typisch psychische Übersprungshandlungen (Bellaid rennt wie von der Tarantel gestochen nach links außen, Russ erstarrt in Erfurcht neben Frings...). Das hatte ja nichts mit technischen oder taktischen Defiziten zu tun.
Taktisch und technisch sind unsere Jungs eben Mittelmaß, aber über den Willen kann man trotzdem mehr erreichen, wenn man eben entsprechend mental trainiert wird.
freundDERsonne schrieb: Warum nicht gleich 5 Mentaltrainer oder einen für jeden Spieler.
Ich glaube nicht, dass ein Mentaltrainer 20 ausgewachsene Männer mental weiterbringt bzgl. Fußballspielen. Die werden schon gefestigt genug sein.
...wie man ja gestern gesehen hat...
Und nach Gesprächen mit einem Mentaltrainer vor dem Spiel macht die Mannschaft dann noch in Unterzahl 4 Tore...
...nein, aber sie bricht vielleicht nicht in sich zusammen wie ein Kartenhaus.
Ich wage zu bezweifeln, dass ein Mentantrainer da groß was bewirken kann. Die mentale Stärke muss jeder selbst generieren. Das würde dazu führen, dass sich die Spieler lustig über den MT machen würden.
Was soll er Ihnen sagen:
"Ihr seid stark, ihr könnt alles gewinnen"
"Ihr seid auf einer grünen Wiese (mit weißen Linien)"
"Deine Mudder hat gesacht du kannst nix"
"Deine Mudder kannet kochen"
Das bringt doch alles nichts. Niemand kann die Mannschaft motivieren, außer der Trainer mit der richtigen Aufstellung/Einstellung/Ansprache.
freundDERsonne schrieb: Warum nicht gleich 5 Mentaltrainer oder einen für jeden Spieler.
Ich glaube nicht, dass ein Mentaltrainer 20 ausgewachsene Männer mental weiterbringt bzgl. Fußballspielen. Die werden schon gefestigt genug sein.
...wie man ja gestern gesehen hat...
Und nach Gesprächen mit einem Mentaltrainer vor dem Spiel macht die Mannschaft dann noch in Unterzahl 4 Tore...
...nein, aber sie bricht vielleicht nicht in sich zusammen wie ein Kartenhaus.
Ich wage zu bezweifeln, dass ein Mentantrainer da groß was bewirken kann. Die mentale Stärke muss jeder selbst generieren. Das würde dazu führen, dass sich die Spieler lustig über den MT machen würden.
Was soll er Ihnen sagen:
"Ihr seid stark, ihr könnt alles gewinnen"
"Ihr seid auf einer grünen Wiese (mit weißen Linien)"
"Deine Mudder hat gesacht du kannst nix"
"Deine Mudder kannet kochen"
Das bringt doch alles nichts. Niemand kann die Mannschaft motivieren, außer der Trainer mit der richtigen Aufstellung/Einstellung/Ansprache.
Erstens bin ich kein Mental-Trainer und zweitens hat es ja schon mal was gebracht, wie ich den letztjährigen Aussagen von Spielern entnehmen konnte. Und manchmal hilft schon der Glaube daran, dass dieser Mental-Trainer wirkt, da braucht der gar nicht mal besondere Weisheiten von sich zu geben.
Inzwischen ist mir einiges klar geworden von dem, was sich da getern Abend abgespielt hat. Zunächst einmal bin ich mir absolut sicher, dass die Mannschaft nicht im Geringsten gegen Funkel gespielt hat. Ja, ich würde sogar soweit gehen zu behaupten, dass die Jungs sich nicht mal haben hängen lassen.
Die wussten einfach nicht, was sie tun sollen – sind von Funkel auf diese Situation nicht vorbereitet worden. Schließlich waren alle der Meinung – und das ließ sich ja anhand der ersten 50 Minuten auch belegen, dass die Bremer diesmal schlagbar sind und wir die Punkte holen werden.
Und genau an dieser Stelle offenbarte sich die ganze Naivität der Truppe. Wild gestikulierende, aber machtlose Routiniers (Spycher, Pröll, Chris, Libero), Angst-Schweiß gebadete Jungs (Bellaid, Russ, Meier...).
Aber wohin kann man den Vorwurf richten? Natürlich ist in erster Linie das Trainerteam angesprochen, die taktisch zwar eigentlich die Mannschaft gut eingestellt haben, aber trotzdem einige Versäumnisse erkennen lassen. Aber ist das der Weisheit letzter Schluss?
Ich denke nein. Ich glaube, dass hier etwas Früchte trägt, dass der Mannschaft Woche um Woche, Monat um Monat eingeimpft wurde: Wir sind schwächer als die Großen! Die Ergebnisse in München, Dortmund, Bremen... sprechen Bände. Nach dem Rückstand ist der Gedanke voll präsent: wir sind zu schwach.
Im Gegenzug dazu glaubt die Mannschaft tatsächlich, die Kleinen sind schwächer als wir (auch das wurde und wird ja gebetsmühlenartig in die Köpfe implantiert. Deshalb glauben die Jungs – auch nach Rückständen – an ihre Chance und nutzen diese.
Ich glaube also, dass Funkel & Co. Die Mannschaft sehr wohl erreichen, und zwar mehr, als man gemeinhin denkt. Aber die Botschaft ist definitiv die Falsche. Was wir brauchen, ist wieder ein Mentaltrainer!
Zu Beginn der Saison 2007/2008 engagiert, hauchte ein solcher der Mannschaft genau das Selbstvertrauen ein, was sie benötigt, um ihr Potential abzurufen. Wir spielten eine enorm gute Hinrunde (23 Punkte) und begannen die Rückrunde noch besser, so dass ein UEFA-Cup-Platz in greifbare Nähe rückte. Doch dann bedankte man sich artig beim Mentaltrainer - „wir können ihn ja anrufen, wenn wir ihn brauchen“ – überschüttete die Mannschaft mit Lob und teilte ihr mit, dass sie gerade über ihre Verhältnisse spielt. Das Ergebnis ist bekannt: 1 Punkt aus den letzten 8 Spielen.
Und diese Saison? Von vorneherein wurde klargestellt, dass wir zu gut für die Kleinen, aber viel zu schlecht für die Großen sind. Was wir erleben ist eine sich selbst erfüllende Prophetie!
Mir ist heute klar: nicht Funkel raus ist das Gebot der Stunde, sondern Mental-Trainer rein!
...und in Bochum werden wir mit Sicherheit nicht verlieren...
Sehe ich auch so: Her mit dem Mentaltrainer!
Stimmt, Löhr hieß der Mann. Aber meines Wissens hat man 2008 nur mal wieder kurz mit ihm gesprochen/telefoniert - ohne "Zielvereinbarung" etc. wie 2007.
mir wäre es lieber einen trainer zu haben, der die mannschaft mit der richtigen botschaft erreicht.
Ja, Du verstehst mich richtig. Funkel erreicht die Mannschaft, das heißt, sie hören ihm zu und hören auf ihn (das sieht man m. E. an der insgesamt guten Umsetzung der taktischen Vorgaben).
Aber sie hören eben auch die Botschaften, die Funkel (und HB) immer und immer wieder von sich geben - die Botschaften, die den Gegner stark und unsere Jungs schwach machen. Und inzwischen haben sie es verinnerlicht, ja es ist fast eine Neurose daraus geworden. Und das ist auch der wahre Grund, warum wir diese Saison keine Großen geschlagen haben.
Der Ausweg kann also nur sein, dem taktisch guten Funkel einen mental guten Trainer zur Seite zu stellen oder doch einen Trainer zu holen, der beides kann. Dass die erste Variante funktionieren kann, haben wir 2007/2008 gesehen.
Ich glaube nicht, dass ein Mentaltrainer 20 ausgewachsene Männer mental weiterbringt bzgl. Fußballspielen. Die werden schon gefestigt genug sein.
Genau das ist die Lösung!
Wenn FF ersetzt wurde, kann man gern auch noch einen Mentalcoach dazuholen! Das Wichtigste jedoch ist, dass zunächst das Grundübel beseitigt wird.
TiNoSa
Der war vor der Saison da und wohl auch vor dem München-Spiel in der jetzigen Rückrunde:
http://www.eintracht.de/aktuell/pressespiegel/26828/
Wenn man den verlinkten Blöd-Artikel weiterließt, kommt man aber nicht auf die Idee, daß hier über die gleiche Mannschaft berichtet wird, die gestern auf dem Platz war.
Das einzige was man daraus noch ziehen kann, ist die Erfahrung, daß es in Bochum nicht unbedingt so weitergehen muß.
Ansonsten stimme ich Dir zu, daß hier nicht gegen den Trainer gespielt wurde, dafür war die Leistung vor der roten Karte zu ordentlich. Was danach passierte, hat bisher aber keiner erklären können...
Geplante Verwirrung?
...wie man ja gestern gesehen hat...
Nein, nur den Glauben daran wiedergewinnen, dass man immer und jederzeit auch eine Überraschung schaffen kann. Das gestern waren doch typisch psychische Übersprungshandlungen (Bellaid rennt wie von der Tarantel gestochen nach links außen, Russ erstarrt in Erfurcht neben Frings...). Das hatte ja nichts mit technischen oder taktischen Defiziten zu tun.
Taktisch und technisch sind unsere Jungs eben Mittelmaß, aber über den Willen kann man trotzdem mehr erreichen, wenn man eben entsprechend mental trainiert wird.
Und nach Gesprächen mit einem Mentaltrainer vor dem Spiel macht die Mannschaft dann noch in Unterzahl 4 Tore...
...nein, aber sie bricht vielleicht nicht in sich zusammen wie ein Kartenhaus.
Ich wage zu bezweifeln, dass ein Mentantrainer da groß was bewirken kann. Die mentale Stärke muss jeder selbst generieren. Das würde dazu führen, dass sich die Spieler lustig über den MT machen würden.
Was soll er Ihnen sagen:
"Ihr seid stark, ihr könnt alles gewinnen"
"Ihr seid auf einer grünen Wiese (mit weißen Linien)"
"Deine Mudder hat gesacht du kannst nix"
"Deine Mudder kannet kochen"
Das bringt doch alles nichts. Niemand kann die Mannschaft motivieren, außer der Trainer mit der richtigen Aufstellung/Einstellung/Ansprache.
Erstens bin ich kein Mental-Trainer und zweitens hat es ja schon mal was gebracht, wie ich den letztjährigen Aussagen von Spielern entnehmen konnte. Und manchmal hilft schon der Glaube daran, dass dieser Mental-Trainer wirkt, da braucht der gar nicht mal besondere Weisheiten von sich zu geben.
Erst wenn der letzte Punkt verloren,
der letzte Spieler verkauft,
der letzte Fan gegangen ist...
...dann kann man den meinetwegen wieder holen...