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Interview mit Eintracht-Neuzugang Michael Thurk auf www.sge4ver.de

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In der morgigen Ausgabe der Frankfurter Rundschau ist ein ausführliches Interview mit Eintracht-Neuzugang Michael Thurk veröffentlicht, welches wir für euch veröffentlichen.

Frankfurter Rundschau: Herr Thurk, wissen Sie auf welchem Tabellenplatz Ihr Heimatverein, die Sportfreunde 04, zurzeit in der Bezirksliga Frankfurt rangieren?

Michael Thurk: Oh, da muss ich passen. Ich glaube, sie haben ein Spiel gewonnen und eins verloren.

Frankfurter Rundschau: Nein, sie haben bisher nur einen Punkt geholt…

Michael Thurk: …am Wochenende haben sie verloren, 3:4, kann das sein?

Frankfurter Rundschau: Das stimmt. Sie informieren sich also noch.

Michael Thurk: Ja, klar, ich schaue in die Zeitung, und wenn ich Zeit habe, gehe ich auch auf den Sportplatz. Aber zuletzt war die Zeit knapp. Aber die Sportfreunde sind meine Heimat, da habe ich meine Jugend verbracht, nicht weit von dort bin ich aufgewachsen, nicht weit von dort entfernt wohne ich jetzt.

Frankfurter Rundschau: Hatten Sie nie das Bedürfnis, irgendwohin zu ziehen, wo es ruhiger ist?

Michael Thurk: Nee, hier sind meine Freunde, meine Familie. Meine Freundin und ich sind schnell in der Stadt. Später wollen wir vielleicht mal in den Taunus ziehen. Aber jetzt noch nicht.

Frankfurter Rundschau: Sie haben ja auch auf den Straßen im Gallus-Viertel das Kicken gelernt.

Michael Thurk: Wir haben überall gekickt: auf dem Schulhof, im Jugendhaus und natürlich auch auf der Straße. Wenn ein Auto kam, mussten wir unterbrechen, dann ging's weiter.

Frankfurter Rundschau: Und jetzt, im recht hohen Fußballeralter, sind Sie bei der Eintracht gelandet. Sie mussten 30 werden, damit ihr Kindheitstraum in Erfüllung geht.

Michael Thurk: Ja, ist schon komisch. Eintracht war das Wort, das ich als erstes aussprechen konnte. Meine ersten Spiele habe ich im Waldstadion gesehen. Es war für jeden auf dem Bolzplatz ein Traum, mal für die Eintracht zu spielen. Ich sage nur Fußball 2000: Bein, Yeboah, Binz, Möller, Falkenmayer, Weber, Bindewald, Uli Stein…

Frankfurter Rundschau: …da leuchten ja Ihre Augen richtig.

Michael Thurk: Ja, das war eine tolle Mannschaft, die den schönsten und attraktivsten Fußball gespielt hat - nur leider nicht Meister wurde.

Frankfurter Rundschau: 1998 haben Sie ja mal in einem Freundschaftsspiel als Gastspieler für die Eintracht gestürmt und auch drei Tore geschossen. Warum wurde es damals nichts mit einem Engagement?

Michael Thurk: Das weiß ich nicht, irgendwann kam der Bernhard Lippert (damals Co-Trainer von Horst Ehrmantraut; Anm. d. Red.) und meinte: ,Spiel' noch ein bisschen in Jügesheim in der Oberliga.' Im Nachhinein muss man sagen: Wahrscheinlich war es für meine Entwicklung gut, dass es nicht geklappt hat. So ging es Schritt für Schritt nach oben.

Frankfurter Rundschau: Ein Jahr später schlossen Sie sich Mainz 05 an, das war der Anfang der legendären Fahrgemeinschaft mit Jürgen Klopp.

Michael Thurk: Ja, ein Jahr sind wir zusammen von Frankfurt nach Mainz gefahren, Kloppo war damals noch Spieler.

Frankfurter Rundschau: Ihr Verhältnis galt als exzellent.

Michael Thurk: Als er noch Spieler war, hatten wir ein super Verhältnis, aber als er Trainer wurde, kam mehr Distanz. Er war ja plötzlich mein Vorgesetzter.

Frankfurter Rundschau: Und der endgültige Bruch folgte im März dieses Jahres, als Klopp nach Ihren zwei Toren gegen Gladbach und der Frage, ob Sie ein Kandidat für die Nationalelf seien, geantwortet hat: ,Darüber muss ich nachdenken, bis zur nächsten Pressekonferenz.'

Michael Thurk: Das stimmt, danach war das Vertrauen in Klopp weg. Über Manuel Friedrich ist er immer ins Schwärmen geraten und hat ihn wärmstens für die Nationalelf empfohlen - und bei mir gab er so eine Antwort. Er hätte ja irgendwas Belangloses sagen können, aber so hat er nichts gesagt, aber das, was er gesagt hat, kann man eigentlich nur negativ werten. Ich konnte danach nicht mal auf ihn zugehen und ihn darauf ansprechen, so verärgert war ich. Ich war sehr enttäuscht.

Frankfurter Rundschau: Klopp gilt als der andere Trainer, erfrischend und eloquent. Aber Sie hatten zum Schluss so Ihre Probleme mit seiner Art?

Michael Thurk: Wenn man sechseinhalb Jahre immer wieder dieselben Sprüche hört, gehen die einem schon ein bisschen auf die Nerven. Nach jeder Niederlage heißt es: ,Jungs, wir hatten den richtigen Plan in der Tasche, wir haben ihn nur nicht rausgeholt'. Das nutzt sich halt irgendwann ab. Ist doch klar.

Frankfurter Rundschau: Ihr Wechsel ging nur unter größtem Getöse über die Bühne. Fühlt man sich da wie ein Spielball?

Michael Thurk: Ach, ich habe versucht, das alles nicht an mich heranzulassen. Aber dass jetzt der Eintracht der Schwarze Peter zugeschoben wird, ist nicht fair. Die Mainzer haben sich auch nicht korrekt verhalten, als sie mich aus Cottbus zurückgeholt haben. Da hatte ich noch zweieinhalb Jahre Vertrag - und sie haben mich trotzdem kontaktiert. Cottbus hat das damals nur nicht an die große Glocke gehängt.

Frankfurter Rundschau: Gab es noch andere Optionen, wenn der Wechsel nach Frankfurt geplatzt wäre?

Michael Thurk: Ich bin Frankfurter, ich wollte zur Eintracht, um jeden Preis...

Frankfurter Rundschau: ...aber vor allem weg aus Mainz?

Michael Thurk: ...ja, aber dafür gab es ja noch viel mehr Gründe, die jetzt verschleiert werden sollen.

Frankfurter Rundschau: Welche denn?

Michael Thurk: Manager Christian Heidel hat mit einer Delegation aus Leverkusen in einem Hotel zusammengesessen. Mein Berater Klaus Gerster saß dabei und hat mich informiert. Heidel wollten mich hinter meinem Rücken nach Leverkusen abschieben.

Frankfurter Rundschau: Aber Mainz 05 hat Ihnen doch kurz danach ein Angebot zur Vertragsverlängerung gemacht.

Michael Thurk: Ja, weil das Tauschgeschäft mit dem Leverkusener Stürmer Woronin wohl geplatzt ist. Ich habe Heidel dann gesagt: ,Ihr braucht mir gar kein Angebot zu machen, im Gegenteil: Ich will weg.'

Frankfurter Rundschau: Der Mainzer Präsident Harald Strutz hat sich nun auch noch mal gemeldet und gesagt, sie hätten ein falsches Spiel gespielt, Mainz 05 und die Anhänger getäuscht.

Michael Thurk: Ja, ja, in Mainz wurde schon einiges über mich gesagt und geschrieben: Ich sei ein Söldner und Verräter und was weiß ich was. Wenn ich ein Söldner wäre, hätte ich in Mainz weiter abkassiert, wäre aber nicht mehr mit dem Herzen bei der Sache gewesen. Aber ich muss trotzdem sagen: Ich habe schöne Erinnerungen an Mainz und bin dem Klub dankbar. Aber ich habe so viel geleistet für den Verein, dass ich sagen kann: Ich bin Mainz 05 nichts mehr schuldig.

Frankfurter Rundschau: Am Sonntag erwartet Sie wahrscheinlich ein Spießrutenlauf.

Michael Thurk: Es wird wohl eine kleine Hetzjagd auf mich geben. Aber das ist für mich eher Ansporn. Ist ja auch klar: Wenn man einem Kind das liebste Spielzeug wegnimmt, schreit es am lautesten.

Frankfurter Rundschau: Die Eintracht-Fans haben sich mittlerweile beruhigt, sie liefen anfangs Sturm gegen Ihre Verpflichtung. Was ist denn dran, dass Sie Ihnen mal den blanken Mittelfinger gezeigt haben sollen?

Michael Thurk: Nichts. Aber ich weiß jetzt, wo es herkommt. Es war das Spiel, als wir 3:2 gewonnen haben (am 5. Mai 2003 in der zweiten Liga; Anm. d Red.), da ist der Andrej Woronin nach dem Siegtreffer von Auer in der 90. Minute vor die Eintracht-Kurve gelaufen und hat den Finger gezeigt. Die Eintracht-Fans müssen mich verwechselt haben. Ich saß da schon auf der Bank. Bin ausgewechselt worden.

Frankfurter Rundschau: Und wenn Sie am Sonntag ein Tor machen, werden Sie dann enthemmt jubelnd auf den Zaun steigen? Oder es eher mit den Engländern halten. Auf der Insel ist es Usus, dass ein Spieler gegen seinen alten Verein nicht jubelt, wenn er trifft.

Michael Thurk: Der Jubel würde sicher anders ausfallen, vielleicht jubele ich nur innerlich. Wer weiß es schon. Darüber mache ich mir höchstens Gedanken, wenn es so weit ist. Aber ich werde auf keinen Fall eine abfällige Geste machen, dafür habe ich zu viel Anstand. Und ich habe mich mit den Fans immer gut verstanden.

Frankfurter Rundschau: Genauso wie mit Ihren Teamkollegen.

Michael Thurk: Das stimmt, ich hatte zu allen ein wirklich sehr, sehr gutes Verhältnis. Ich habe mich ja neulich auch mit einem Essen verabschiedet - und es waren alle da…

Frankfurter Rundschau: …nur Trainer Klopp nicht.

Michael Thurk: Ich habe ihn eingeladen, vielleicht hatte er was vor. Es war ja kein Pflichttermin.

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Was haltet Ihr davon ?Anhören tut es sich ja gut !!

LG Michi  
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Kann sein das du jetzt Ärger mit Obi bekommst, hast wieder zu dick aufgetragen!   ,-)  ,-)    
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Ich sag nur :

LIEB, BRAV, EXTREM SCHÜCHTERN, KLEIN, ENGEL, HARMLOS UND TOTAL UNSCHULDIG
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Die Meldung von sge4ever.de ist von gestern Abend

Der Artikel stand in der heutigen Ausgabe der Frankfurter Rundschau...

Hier ist der Link: http://www.fr-online.de/in_und_ausland/sport/aktuell/?em_cnt=954698
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Prima Interview - der gehört aber doch nicht ins Gebabbel. Ein Interview mit nem Eintrachspieler gehört ins Hauptforum. Auch wenn die Person Michael Thurk heißt.

Hab schon wieder das Gefühl, dass wenn es sich um ein Interview mit A. Meier gehandelt hätte, dieser schon längst ins richtige Forum verschoben geworden wäre.

Hm...
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Obi-Wan Kenobi schrieb:
s-dreher.de schrieb:
Prima Interview - der gehört aber doch nicht ins Gebabbel. Ein Interview mit nem Eintrachspieler gehört ins Hauptforum. Auch wenn die Person Michael Thurk heißt.

Hab schon wieder das Gefühl, dass wenn es sich um ein Interview mit A. Meier gehandelt hätte, dieser schon längst ins richtige Forum verschoben geworden wäre.


Das Interview steht da, wo es auch hingehört, im SAW:
http://www.eintracht.de/fans/forum/1/11104871/#f11710945




Prima, dann macht man sowas in der Regel zu oder, da es ja nun als gesamtes Interview ja offensichtlich hier stehen bleibt (und nicht nur als Link), gehört es trotzdem net ins Gebabbel.  


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