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Hey! Hier! Freunde des Systemfußballs! Eat this!

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Das ist ein Paul Gludowatz (Wer ist das?), der Trainer vom SV Ried (Wer ist das?), der war Mal Jugendtrainer vom ÖFB war (Ach die...), (U20 Kanada 2007 , ach doch die, wenn man's weiss)

Kann ja nix sein.

Also der sagt das:

Frage: "Sie werden immer wieder gern als Taktikfuchs bezeichnet. Wie wichtig sind Taktik und System im Fußball?"

Antwort: "Taktik wird überbewertet. Wenn man Taktik als Ausbildungsinhalt, wie ich es früher gemacht habe, hernimmt, ist es nichts anderes, als die eigenen Stärke- und Schwächeprofile jenen des Gegners gegenüberzustellen. Dabei geht es nur um Grundordnungen, ich orientiere mich viel mehr an den Stärkeprofilen jedes Einzelnen meiner Spieler und daraus ergibt sich die Art, wie ich spielen lasse. Wenn ich hier in Ried nach einem theoretischen Modell vorgehen würde, zum Beispiel Modell Arsenal oder Modell Barcelona, bräuchte ich spezielle Spieler für dieses System. Das kann Arsène Wenger mit seinem Transferbudget machen, die SV Ried kann das nicht. Und 95 Prozent aller anderen Trainer können es auch nicht, ihre Gedanken so auf die Spieler zu projizieren, dass diese das dann in einem System umsetzen."

Auf Deutsch: "Ei, isch habb nur mal die Leut".

Und Jermenaitor, wenn du dir den Rest dieses Interview durchliest, kannst du was lernen.

Bitte:

http://derstandard.at/?id=1227288344479
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Vielleicht können ja FF eintauschen  
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Maikoff schrieb:
Vielleicht können ja FF eintauschen    


Hast Du gelesen?  Der lernt grad Profifußball. Kurz vor der Rente.
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Ich hatte auch schon die ketzerische Frage gestellt, ob wir denn das Personal haben um den Ansprüchen eines Frank Leicht gerecht zu werden.

Hm , ich bin irgendwie hin und her gerissen.
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Heinz, desdeweesche erfährt jetzt die Frankfordder Welt von einem Gludowatz.
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Das Interview ist wirklich lesenswert!
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net schlecht, der mann. sollte forumspflichtlektüre werden
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schusch schrieb:


Auf Deutsch: "Ei, isch habb nur mal die Leut".




er sagt aber auch genau in der nächsten Frage


Soll heißen, einem System zu folgen, kann sich nur ein Trainer leisten, der sich seine Spieler danach aussuchen kann. Trainer mit geringerem finanziellem Background müssen sich nach den Stärken der Spieler richten, die sie zur Verfügung haben?
Im Winter werden wir versuchen, uns von einigen Spielern zu lösen und Leute nach unseren Vorstellungen zu holen. Dann geht das Ganze natürlich wieder ein bisschen mehr in Richtung System-Denken.

Also doch wieder Systemfussball
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Aber mal ganz nebenbei,selten ein so gutes Interview eines Trainers gelesen... und in vielen Punkten liegt er ja mit HB auf einer Wellenlänge
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scheibu76 schrieb:


Also doch wieder Systemfussball


Richtig.

Aber dennoch nicht, dass wir ab jetzt spielen wie Arsenal (die ja auch nix mehr  gewinnen). Können wir nicht, werden wir auch niemals.

Was ich sehr interessant an diesem Interview finde ist, dass ein erfolgreicher Jugendtrainer einsieht, dass Profifußball doch irgendetwas anderes ist. Und dabei ehrlich ist.

Wie gesagt, ich fand es grad passend, ein Interview mit einem Paul Gludowatz hier zu posten.

Aus meiner Sicht hat es grad irgendwie gepasst.
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Da hat Herr Gludowatz natürlich vollkommen recht. Jeder Trainer kann und sollte ein System haben - im Rahmen der ihm vorgegebenen Möglichkeiten. Mehr geht in der Regel nicht. Jetzt kann sich jeder Fan überlegen, wie dieser Rahmen bei seinem Verein aussieht und wie man ihn erweitern kann. Selbstverständlich gilt das auch bei und für uns.
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monk schrieb:
Selbstverständlich gilt das auch bei und für uns.




Fenin auf Rechtsaußen funktioniert eben nur bedingt, als 2. Stürmer spielt er schon ganz anders.
Generell ist das Niveau in der Bundesliga nicht überragend, die meisten Mannschaften spielen eher bieder nach vorne und sind auf Sicherheit bedacht. Räume eng machen, gegen den Ball arbeiten etc.
Wenn Du dann international auf einen Gegner triffst, der schnell und schnörkelos nach vorne spielt und nicht zigmal den Ball querschiebt, dann haben die deutschen Teams ein Problem. Bemerkenswert fand ich die Aussage von Leicht:
Offensivspiel ist ein Prinzip von mir. Ich mag keine Querpässe oder Alibipässe oder Rückpässe zum Torwart. So etwas soll es bei mir nicht geben. Bei mir wird nicht viermal quer gespielt, wenn wir den Ball erobert haben. Ich lege Wert auf ein direktes Spiel nach vorne in die Nahtstelle der Abwehr, der berühmte One-Touch-Football von Arsenal ist bei mir im Kopf. Ich mag risikofreudige Dribbler. Wir wollen dem Gegner unser Spiel aufdrücken, er soll sich an uns orientieren - nicht umgekehrt.
Wenn ich mir unser behäbiges Aufbauspiel ansehe (oder das vieler anderer Vereine), dann komm ich zumindest ins Grübeln ob diese Spielweise erfolgreicher sein könnte. Aber die Spieler dafür braucht man, mit einem Kyriakos kann man sowas nicht machen  ,-)
FF hat ja in der Sommerpause angedeutet, dass er in diese Richtung will, von daher sollte man Ihm nun auch etwas Zeit dafür einräumen.
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Ich will das hier als Aufhänger für eine Diskussion starten:

- Systemfußball: Anscheinend hat der Rangnick eine grüne Wiese und viel Geld gebraucht, damit es funzt. Das ist der Traum eines jeden Trainers: Könnte ich, wenn ich wollte. Kann Rangnick, weil Hopp hat ja bisher 200 Mios dafür ausgeben und es hört ja nicht auf. Zugegeben, Rangnick kann es auch.

- Nochmal System: Als normal durchschnittlicher Profiklub freut man sich über einen Profifußballer. Den muss man aber so nehmen wie er ist. Die können, was sie können, in Teilbereichen können sie sich verbesern, richtig formbar sind sie nicht mehr.

- Erfolgreiche Jugendtrainer: Gludowiatz erzählt, dass es schon etwas anderes ist, Profis zu trainieren. Möchte wirklich nicht sehen, wie ein Frank Leicht einen Liberopulous zusammen scheißt.  Eher nicht.

- Es hat mich wirklich nur ein einziges mal Sytemfußball richtig überzeugt. Das war Milan unter Arrigo Sacchi mit Gullit, Van Basten, Baresi, Maldini, Donadoni, Ancelotti, Costacurta, später Rijkaard.

Aber die hatten auch Gullit, Van Basten, Baresi, Maldini, Donadoni, Ancelotti, Costacurta, Rijkaard.

Das kann halt auch nicht jeder.
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schusch schrieb:
Ich will das hier als Aufhänger für eine Diskussion starten:


Ok, könnte interessant werden  

Frage an Dich:

Was ist den die Definition für Systemfußball überhaupt?

Für mich ist es sowas wie:

Haben wir einstudiert, wenden wir in der Regel an. Das muss noch nicht mal attraktiv sein, gerade der Catenaccio ist für mich ein Paradebeispiel für Systemfußball oder von mir aus die Abseitsfalle Anfang der 80ziger in der belgischen Nationalelf.

Ein System ist also grundsätzlich erstmal positiv, wenn es zur Mannschaft, zum Gegner passt und wenn die entsprechenden Ergebnisse erziehlt werden.

Würd ich sagen  ,-)
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schusch schrieb:
Ich will das hier als Aufhänger für eine Diskussion starten:

- Nochmal System: Als normal durchschnittlicher Profiklub freut man sich über einen Profifußballer. Den muss man aber so nehmen wie er ist. Die können, was sie können, in Teilbereichen können sie sich verbesern, richtig formbar sind sie nicht mehr.



Hmmm das würde bedeuten ich versuche die Stärken meiner Spieler zu nutzen...
Eigentlich Wasser auf die Mühlen für die Caio Jünger, ich bin auch einer

Oder wie oben schon angemerkt Fenin nicht über die außer er muss in die Spitze...
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Systemfußball: Milan habe ich ja erwähnt. Das war der Paradigmenwechsel überhaupt im modernen Fußball. Aber auch großartig, dass der Schuhverkäufer aus Rimini die damals schon respektablen Fußballer so mitreißen konnte.

Da ist ein Ausnahmetalent, das seinen einzigen großen Moment hatte, auf die richtigen Leute im richtigen Moment getroffen. Das hat sich nie mehr wieder wiederholt. War nicht mehr reproduzierbar.

Und was Caio betrifft: Nach einem Jahr sollte er schon kapiert haben, wie hier Fußball und das Leben so läuft. Es wird ja woanders nicht anders. Ich hoffe, er begreift es langsam. Beim Gludowatz in Ried ist er ansonsten sehr willkommen. Da langt ja auch nur Halbgas.
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schusch schrieb:
Ich will das hier als Aufhänger für eine Diskussion starten:

- Systemfußball: Anscheinend hat der Rangnick eine grüne Wiese und viel Geld gebraucht, damit es funzt. Das ist der Traum eines jeden Trainers: Könnte ich, wenn ich wollte. Kann Rangnick, weil Hopp hat ja bisher 200 Mios dafür ausgeben und es hört ja nicht auf. Zugegeben, Rangnick kann es auch.

Sehe ich wie du, aber es gehört auch ein händchen und ein gewisses maß an glück + spieler die sich nicht verletzen dazu, dass es funktioniert. würden sich zwei der drei top-spieler in der offensive verletzen sähe es auch in hoffenheim wieder ein wenig anders aus. auf jeden fall haben die hoffenheimer scouts einen super job gemacht.

- Nochmal System: Als normal durchschnittlicher Profiklub freut man sich über einen Profifußballer. Den muss man aber so nehmen wie er ist. Die können, was sie können, in Teilbereichen können sie sich verbesern, richtig formbar sind sie nicht mehr.

bedingte zustimmung. analogie eintracht: einem liberopulos wird man nur noch bedingt neue dinge bei bringen können, einem korkmaz oder steinhöfer eher mehr. ich glaube das hängt ganz stark vom ego und der bereitschaft der spieler ab. das bleibt auch die gretchenfrage bei caio, von dem ich immer noch erwarte, dass er lernbereit ist und ein guter wird.

- Erfolgreiche Jugendtrainer: Gludowiatz erzählt, dass es schon etwas anderes ist, Profis zu trainieren. Möchte wirklich nicht sehen, wie ein Frank Leicht einen Liberopulous zusammen scheißt.  Eher nicht.

leicht wird hier im forum von einigen leuten nur deswegen so hoch gelobt, weil sie verzweifelt nach einer alternative zu funkel suchen. leicht macht einen prima job. aber ernsthaft als cheftrainer sehen den wohl nur die jenigen, die funkel unbedingt weg haben wollen.


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peter, hast meine Argumentationslücken prima ergänzt. Passd.
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peter schrieb:


leicht wird hier im forum von einigen leuten nur deswegen so hoch gelobt, weil sie verzweifelt nach einer alternative zu funkel suchen. leicht macht einen prima job. aber ernsthaft als cheftrainer sehen den wohl nur die jenigen, die funkel unbedingt weg haben wollen.




wobei jeder Trainer mehr oder weniger mal da angefangen hat... und von dem was Leicht bisher für Erfolge hat... denke ich schon das er einer werden kann der auch erfolgreich in der Bundesliga sein kann... aber auch da musst du als Trainer wie auch als Spieler viel Glück haben.... wer Klinsmann bei der WM gescheitert weil wir Polen nicht geschlagen hätten würde heute in Bayern irgendein andere an der Seitenlinie mit dem Uli züngeln...
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scheibu76 schrieb:
peter schrieb:


leicht wird hier im forum von einigen leuten nur deswegen so hoch gelobt, weil sie verzweifelt nach einer alternative zu funkel suchen. leicht macht einen prima job. aber ernsthaft als cheftrainer sehen den wohl nur die jenigen, die funkel unbedingt weg haben wollen.




wobei jeder Trainer mehr oder weniger mal da angefangen hat... und von dem was Leicht bisher für Erfolge hat... denke ich schon das er einer werden kann der auch erfolgreich in der Bundesliga sein kann... aber auch da musst du als Trainer wie auch als Spieler viel Glück haben.... wer Klinsmann bei der WM gescheitert weil wir Polen nicht geschlagen hätten würde heute in Bayern irgendein andere an der Seitenlinie mit dem Uli züngeln...



das war von mir keine kritik an leicht. ich habe lediglich ein problem damit (und kein ganz kleines), dass im forum ein klima leicht vs. funkel geschaffen wird.

und ich möchte hier echt keine funkeldiskussion draus machen, dafür gibt es bereits ausreichend threads, aber ich möchte in der aktuellen situation keinen trainer, der sich nicht bereits höherklassig bewiesen hat als in der 4. liga.

und, dabei bleibe ich, die forderung nach leicht ist eine forderung derjenigen, die auf ihre fahne geschrieben haben: "funkel raus".


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