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Kondolenzbuch für Robert Enke

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caracho schrieb:
und wer bekommt diese dämlichen Bücher dann? Nichts für ungut, ich finde die Geschichte auch sehr traurig, aber langsam wird es etwas skurill...


entweder du bist noch sehr jung und dir fehlt die sittliche Reife, oder du bist einfach nur ein ...
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Irgendwie finde ich das alles schon auch traurig, nur wenn man bedenkt, dass er sich selbst das Leben genommen hat, und nicht auf anderem Wege gestorben ist und somit seine Familie im stich gelassen hat, halte ich den ganzen Trubel der darum gemacht wird doch für "übertrieben".
Trotzdem schöne Geste der Eintracht  
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Leute, gerne noch einmal zur Erklärung: Enkes Krankheit der Depression lässt dem Kranken irgendwann keinen freien Willen der Wahl mehr "Leben oder Sterben"; nein, die Krankheit ist so übermächtig stark, dass du nur noch sterben willst. Du hast dann keine freie Wahl mehr. Das ist doch genau das so Grausige an dieser Krankheit der tiefen Depression, dieses Nicht-mehr-du-selbst-sein.
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sotirios005 schrieb:
Leute, gerne noch einmal zur Erklärung: Enkes Krankheit der Depression lässt dem Kranken irgendwann keinen freien Willen der Wahl mehr "Leben oder Sterben"; nein, die Krankheit ist so übermächtig stark, dass du nur noch sterben willst. Du hast dann keine freie Wahl mehr. Das ist doch genau das so Grausige an dieser Krankheit der tiefen Depression, dieses Nicht-mehr-du-selbst-sein.


Dito.

Mehr brauch man dazu nicht sagen!

Mein Beileid nochmal Frau Enke (ich bewunder Sie!).  
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AdlertraegerSGE schrieb:
Ich finde "skurill" triffts schon ganz gut. Nach Michael Jackson brauchen die Medien einen neuen Trauerfall, den sie ausschlachten können.  

Medien sind aber im vorliegenden Fall sehr wichtig.
Wie soll man sonst die ganze Sache transparent machen.
Das ist schon ne Geschichte,die letztlich doch nur durch die Medien zum nachdenken anregen kann.

Zudem ist Enke nicht einfach nur Hannover,sondern schon ne nationale Marke.
Man schaue sich doch nur den Thread hier im "Andere Fussballvereine " an..diese Resonanz!
Ich find das ne tolle Sache bei dem Spiel,das zeugt auch von Solidarität irgendwo.
Ich kann das nichts Negatives dran sehen.
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caracho schrieb:
und wer bekommt diese dämlichen Bücher dann? Nichts für ungut, ich finde die Geschichte auch sehr traurig, aber langsam wird es etwas skurill...


Weder Robert Enke, noch seine Frau, noch Hannover 96 und auch nicht Eintracht Frankfurt können etwas für die Berichterstattung der Medien.

Es geht darum, Trauer zu bekunden. Dafür sind Kondolenzbücher da.

Diese Bücher werden am Sonntag in Hannover übergeben. Das Eintracht Frankfurt und seine Anhängerschaft ihr Mitgefühl über den Tod von Robert Enke zeigen, ist sowohl solidarisch als auch legitim.

Abgesehen davon: niemand wird zu irgend etwas gezwungen. Wenn man nicht daran teilnehmen will, muß man das nicht tun. Man könnte dann aber so rücksichtsvoll sein, die Leute das tun lassen was ihnen ihr Gefühl und ihr Anstand vorgibt und schweigen, statt hier sein defizitäres Verständnis über "dämliche Bücher" und vorgebliche Skurilitäten vom Stapel zu lassen.
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Ist erstaunlich, über welche Selbstverständlichkeiten hier diskutiert wird ...

nein, es ist unglaublich ...
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Robert Enke hätte diese Gelder, die für die Trauerfeier ausgegeben werden, auch lieber hier:
http://www.stern.de/fotografie/zivile-op...1515093.html
gesehen

Gruss
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Wenn durch diesen traurigen Anlass etwas passiert (zB ein Umdenken in Bezug auf das Tabu-Thema Depressionen) habe ich da auch absolut nichts gegen. Auch ist normal, dass das in den Medien Resonanz findet und ich selbst war auch traurig über die Sache, selbstverständlich tut einem das Leid. Es gibt aber so ein paar Sachen, die man eben auch kritisch bemerken kann. Dass zB in einschlägig bekannten Internet-Communities (WKW, StudiVZ) plötzlich Gruppen kommen über diesen Trauerfall, wo Leute allem und jedem ihre Trauer auf die Nase binden und gewisse Medien sensationsgeil dieses Thema auf die Spitze treiben. Und ich denke schon, dass hinter den Kulissen mit diesen traurigen Schicksalen "gespielt" wird und versucht wird, das auszuschlachten (wenn man mal an Jackson denkt, das hatte ja noch eine viel schlimmere Qualität). Ich denke einfach, dass das Ganze im Rahmen bleiben muss. So traurig so etwas auch ist und so verständlich viele Reaktionen (Betroffenheit, Solidarität von Fußballfans) auch sind - mich stört diese gewisse Doppelmoral der Öffentlichkeit (Der Fall Jackson/ Enke auf der einen Seite - zahllose Beispiele von zum Himmel schreienden Unrecht, Leid und Not, die vergleichsweise wenig Resonanz finden auf der anderen Seite).

Jeder muss letztenendes selbst wissen damit umzugehen. Ich sehe lediglich die Gefahr eines Trauer-Hypes, der schnell droht, in Geschmack- und Verhältnislosigkeit abzudriften.
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Mein Beitrag ist übrigens nicht auf ein Kondolenzbuch bezogen. Ich denke, das sollte aus meinem Beitrag auch hervorgehen.
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Bei allem Respekt für die obigen Beiträge, die Eintracht Frankfurt und der FV 09 Eschersheim haben das Gefühl, dass viele Fanspersönlich Abschied von Robert Enke nehmen wollen.
Dies ist der einzige Grund, weswegen in Eschersheim Kondolenzbücher aufgestellt werden.
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Das Schizophrene ist ja, das gerade dieser Mediale-Hype Robert nie gewollt hätte bzw. dieser Medienrummel grosse Mitschuld an seinem Selbstmord hat. Er war dem grossen Druck nicht gewachsen und dadurch wurden seine Depressionen immer schlimmer. Will gar nicht wissen wie hoch die Dunkelziffer in der Bundesliga ist, von Spieler denen es ähnlich wie Robert geht.
Man stelle sich nur mal vor, Robert hätte seine Krankheit publik gemacht.... die Medien hätten sich drauf gestürzt wie Haie.... traurig, traurig, traurig... sogar die Bunte hat heute eine eigene Sonderausgabe rausgebracht zum Tode von Robert Enke.... langsam wirds echt krank....  
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Die Eintracht hätte auch ohne den medialen Hype ein Kondolenzbuch ausgelegt. Da bin ich mir ziemlich sicher.

Deshalb werde ich mich trotz meiner Kritik eintragen, da seiner Familie mein tiefes Mitgefühl gilt
http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/8/11168289,11819816/goto/
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Ich hab mich auch eingetragen.... ändert jedoch nichts an meiner Meinung. Man sollte langsam allgemein die Medienwelt mal hinterfragen... ihre Macht wird immer grösser....  
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ich finde halt auch das komische an dieser sache ist der persönliche aspekt den ein kondolenzbuch doch vermitteln soll. aber was hat das mit persönlichkeit zu tun wenn familie enke jetzt 25 millionen namen und einträge vermittelt bekommt.
dieser trauermarsch der in hannover organisiert wurde ist doch durchaus angebracht, die leute dort stehen ja auch sehr repräsentativ für das gewaltige ausmaß der trauer.
aber ich finde es geht einfach zu weit wenn man jetzt auf jedem sportplatz kondolenzbücher auslegt, was bringt es denn wenn sich da "de kall-heinz schmidd und de willy bembel aus frankfodd" eintragen, das wird niemand aber auch wirklich niemand in hannover lesen. es macht ja noch sinn wenn da vlt. ein herr bruchhagen und herr grabowski usw. von der eintracht drin stehen, weil die eben eine stellvertretende position haben, aber wieso sich da jetzt jeder angesprochen fühlt versteh ich einfach nicht.
der eigentliche sinn ist doch dass man als trauernder von personen die einem selbst bekannt sind seelischen beistand oder wie auch immer man das nennen mag erhält. und das ist ab einem gewissen punkt einfach nicht mehr gegeben.
und dass der riesen rummel auch überhaupt nicht zu seiner person passt macht das ganze noch skurriler, ja das wort finde ich bei manchen teilen dieser geschichte durchaus angebracht.


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