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Hertha BSC und sein Ex-Trainer Friedhelm Funkel

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anno-nym schrieb:
SGE_Werner schrieb:
RedZone schrieb:
SGE_Werner schrieb:
Die schönste Nachricht des Wochenendes. Hertha ist abgestiegen.  

Ich fahr gern nach Berlin und sollte es wirklich so sein, wird mir diese Awayfahrt sehr fehlen


Dann muss halt Union hoch!  

Damit die Berliner Adler auch was zu sehen bekommen, die im Osten nun niemanden mehr in der Nähe haben. Ich bin aber trotzdem froh, dass die alte Dame erstmal ! weg vom Fenster ist und an den Schulden nagen muss. Das hat einfach was damit zu tun, dass wir uns einem direkten Konkurrenten entledigt haben. Das freut mich ungemein.


Zudem würde ich mich auch wie Bolle über Hannover freuen, damit dieser Kind endlich ruhig ist.  


Ich bin in meinem Freundeskreis wohl der, der sich am meisten über einen Hannover-Abstieg freuen würde - was ich auch öfters raushängen lasse.

Umso schlimmer war es, gestern die Konferenz zu gucken....  
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RedZone schrieb:
IMO recht guter Kommentar zum aktuellen Thema:

http://www.magdeburger-nachrichten.de/archives/6242/nachwort-zu-den-ausschreitungen-in-berlin/

Mutiger Kommentar in Zeiten, da selbst 11 Freunde per DSF fordern, die "Chaoten" und "Ultras" von Berlin nicht nur mit lebenslangen Stadionverbot zu bestrafen. Die schüchternen Stimmen, dass da gestern nicht viel mehr passiert ist, als eine zusammengetretene Trainerbank (bei jeder Aufstiegsfeier gibt es mehr Sachbeschädigungen) sind da nicht sehr zeitgemäß. Immer drauf - mit aller Macht!
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http://www.tagesspiegel.de/meinung/kommentare/Hertha-BSC;art141,3057266

"Wenn Hertha nicht mehr erstklassig ist, dann wird sich auch die Stadt zweitrangig anfühlen: noch unfertiger, noch schmutziger, noch ärmer."

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3zu7 schrieb:
RedZone schrieb:
IMO recht guter Kommentar zum aktuellen Thema:
http://www.magdeburger-nachrichten.de/archives/6242/nachwort-zu-den-ausschreitungen-in-berlin/

Mutiger Kommentar in Zeiten, da selbst 11 Freunde per DSF fordern, die "Chaoten" und "Ultras" von Berlin nicht nur mit lebenslangen Stadionverbot zu bestrafen. Die schüchternen Stimmen, dass da gestern nicht viel mehr passiert ist, als eine zusammengetretene Trainerbank (bei jeder Aufstiegsfeier gibt es mehr Sachbeschädigungen) sind da nicht sehr zeitgemäß. Immer drauf - mit aller Macht!



Auch wenn ich allgemein kein Freund etwaiger "100%-Zustimmung!!!!einseinself!!!"-Kommentare bin - wäre ich an dieser Stelle geneigt, dies in der Form zu unterschreiben.
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3zu7 schrieb:

da selbst 11 Freunde per DSF fordern, die "Chaoten" und "Ultras" von Berlin nicht nur mit lebenslangen Stadionverbot zu bestrafen.



Sorry, , ich hab Doppelpass heute jede einzelne Sekunde gesehen, aber was du hier schreibst, grenzt auch schon beinahe an die Einseitigkeit diverser Medien bzgl. der Vorfälle gestern und ich muss hier entschieden Köster verteidigen.

Köster sagte, wenn ich mich recht entsinne, dass die Täter definitiv SV kriegen werden und eben identifiziert und mit der vollen Härte bestraft werden sollen. Er erwähnte aber auch, dass die Stadionverbote keinen wirklichen Nutzen haben, weil die Täter dadurch nur noch mehr isoliert werden, die stimmungsvollen Fans durch die ohnehin schon starken Repressionen aber beschnitten werden in ihren ohnehin schon sehr eingeschränkten Rechten. Er erwähnte, dass die Medien viel zu sehr sich um die wenigen Randalierer kümmern, statt um die 57000 anderen Zuschauer gestern. Von Ultras war meines Erachtens von Köster gar nicht die Rede. Er redete davon, dass sich von bestimmten Gruppen weitere Splittergruppen gebildet haben, die sich nahe dem befinden, was man Hooliganismus nennt.
Nun gut, er übertreibt hier sicherlich.

Aber hier Köster so in die Pfanne zu hauen, der im DSF-Doppelpass der einzige war, der die Fans weit über die Meinung der sonstigen Medien hinaus verteidigt hat, halte ich nicht im entferntesten für angemessen. Man braucht sich nämlich nicht zu wundern, dass niemand mehr uns Fans verteidigt, wenn die, die immerhin die friedlichen Fans verteidigen für eins, zwei Sätze zur Sau gemacht werden. Ich denke, Köster hat im Doppelpass ganz klar Partei ergriffen für die friedlichen Fans und vor Pauschalisierungen gewarnt.
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Ach ja, er erwähnte zudem, dass es viel mehr um die Unterstützung von Fanprojekten und Sozialarbeit der Täter gehen sollte, als um die Bestrafung solcher und die Repressionen gegen andere Fans.

P.S. Den Rest sehe ich übrigens genauso wie du. Das nur zur Klarstellung. Mir ging es nur darum, Kösters gesamte Aussagen zu bewerten und nicht nur eine von etwa zwanzig. Ich will nicht, dass wir uns auf das Niveau von der Medienlandschaft Deutschlands begeben, die auch nur das herauspickt, was sie für ihre Hysterie braucht.
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a.saftsack schrieb:
3zu7 schrieb:
RedZone schrieb:
IMO recht guter Kommentar zum aktuellen Thema:
http://www.magdeburger-nachrichten.de/archives/6242/nachwort-zu-den-ausschreitungen-in-berlin/

Mutiger Kommentar in Zeiten, da selbst 11 Freunde per DSF fordern, die "Chaoten" und "Ultras" von Berlin nicht nur mit lebenslangen Stadionverbot zu bestrafen. Die schüchternen Stimmen, dass da gestern nicht viel mehr passiert ist, als eine zusammengetretene Trainerbank (bei jeder Aufstiegsfeier gibt es mehr Sachbeschädigungen) sind da nicht sehr zeitgemäß. Immer drauf - mit aller Macht!



Auch wenn ich kein Freund etwaiger "100%-Zustimmung!!!!einseinself!!!"-Kommentare bin - wäre ich an dieser Stelle geneigt, dies in der Form zu unterschreiben.



mir fällt es schwer da zu zu stimmen.

erst einmal fällt es mir schwer zu akzeptieren, dass martialische jungs, die auf den platz rennen, irgendwie zum fußball dazu gehören.  ich kenne keinen anderen "lebensbereich" in dem das ok wäre.
ich wollte, dass es keine zäune mehr gibt. ganz ehrlich: es ist ein tritt in  meine eier wenn dann so etwas passiert.

aber egal, lebbe geht weiter...
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SGE_Werner schrieb:
3zu7 schrieb:

da selbst 11 Freunde per DSF fordern, die "Chaoten" und "Ultras" von Berlin nicht nur mit lebenslangen Stadionverbot zu bestrafen.



Sorry, , ich hab Doppelpass heute jede einzelne Sekunde gesehen, aber was du hier schreibst, grenzt auch schon beinahe an die Einseitigkeit diverser Medien bzgl. der Vorfälle gestern und ich muss hier entschieden Köster verteidigen.

Köster sagte, wenn ich mich recht entsinne, dass die Täter definitiv SV kriegen werden und eben identifiziert und mit der vollen Härte bestraft werden sollen. Er erwähnte aber auch, dass die Stadionverbote keinen wirklichen Nutzen haben, weil die Täter dadurch nur noch mehr isoliert werden, die stimmungsvollen Fans durch die ohnehin schon starken Repressionen aber beschnitten werden in ihren ohnehin schon sehr eingeschränkten Rechten. Er erwähnte, dass die Medien viel zu sehr sich um die wenigen Randalierer kümmern, statt um die 57000 anderen Zuschauer gestern. Von Ultras war meines Erachtens von Köster gar nicht die Rede. Er redete davon, dass sich von bestimmten Gruppen weitere Splittergruppen gebildet haben, die sich nahe dem befinden, was man Hooliganismus nennt.
Nun gut, er übertreibt hier sicherlich.

Aber hier Köster so in die Pfanne zu hauen, der im DSF-Doppelpass der einzige war, der die Fans weit über die Meinung der sonstigen Medien hinaus verteidigt hat, halte ich nicht im entferntesten für angemessen. Man braucht sich nämlich nicht zu wundern, dass niemand mehr uns Fans verteidigt, wenn die, die immerhin die friedlichen Fans verteidigen für eins, zwei Sätze zur Sau gemacht werden. Ich denke, Köster hat im Doppelpass ganz klar Partei ergriffen für die friedlichen Fans und vor Pauschalisierungen gewarnt.


so habe ich den köster auch verstanden.
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@SGE-Werner: Habs ja von der Festplatte daher noch mal - ganz genau - den Köster zitiert:
"100 bis 150 Randalierer, die mit aller Härte bestraft werden müssen" ... "Stadionverbot ist das mindeste, aber auch strafrechtliche Konsequenzen" ... "weshalb keine Polizei vor Ort... dadurch Chaoten aufs Spielfeld laufen konnten". Paar Minuten später wurden die unvermeidlichen Ultras dann auch noch als Problemfans von ihm aufgeführt. Bin ich jetzt aber zu faul hinzuspulen.

Ansonsten halte ich weder von ihm noch von seinem Magazin besonders viel. Aber das ist hier nicht das Thema. Thema ist viel mehr, dass die Bilder, die in TV oder Web gezeigt werden, nicht das Weltkriegsszenario wiedergeben, die ich aus den Reaktionen der Medien und DFB/DFL heraushöre. Kann sein, dass es vor Ort schlimmer war. Ich bewerte nur das, was ich sehe. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
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Die ersten beiden Zitate habe ich ja sinngemäß bereits ausgeführt. Das dritte Zitat hatte ich vergessen. Aber damit hat er übrigens recht, sonst stecken die Grünen immer schön am S-Bahnhof vom Olympiastadion und schubsen Fans in den Zügen rum, aber wenn Fans in den Innenraum wollen, ist niemand da. Und in Frankfurt bei der Aufstiegsfeier prügeln sie sich auch schon mal in den Block. Das kann man natürlich schon mal hinterfragen, warum dann niemand da war.

Und dass die Täter, die in den Innenraum gestürmt sind, natürlich bestraft werden müssen, hätte wohl jeder gesagt. Hier geht es eher darum, ob man sowas in den Vordergrund der Diskussionen haben sollte. Und ich denke, da hat Köster ein klares Nein von sich gegeben und insbesondere den Großteil der Fans verteidigt und auch Dinge angesprochen, die eben in der üblichen Medienhysterie untergehen, siehe Repressionen gegen 99,9 % unauffällige Fans etc.

Wenn man wirklich einen Medienfutzi haben will, der auch die Aussagen nicht mehr macht, die Köster gemacht hat, dann muss man vermutlich lange, sehr lange suchen. Vllt. bei Blickfang Ultra.  

P.S. 11Freunde ist seit 2, 3 Jahren auf dem absteigenden Ast. Nur war ich froh, dass mit Köster immerhin einer heute da war, der zumindest eine relativ fan-nahe Position bezog und nicht eine "Plexiwand um jeden einzelnen".
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SGE_Werner schrieb:
Medienlandschaft Deutschlands begeben, die auch nur das herauspickt, was sie für ihre Hysterie braucht.

Sorry, hab's in der Tat nur herausgepickt. Aber außerhalb der in sich geschlossenen DFL- und Medien-Rechtssprechung, gibt es nun mal differenziertere Betrachtungsweisen. Z.B. redet man dann auch schon mal von Mitläufern, anstatt von 150 Chaoten, die mit aller Härte usw.

Ich glaube beim Studium der mir zugänglich bewegten Bildern nicht, dass es sich durchweg um 150 gewalttätige Randalierer handelte, sondern das Geschehen im Innenraum eher in einer  Eigendynamik begründet liegt. Die meisten dieser "Randalierer" wussten ja nicht mal mehr, weshalb sie über den Graben sind und waren auf der Tartanbahn offenkundig orientierungslos  und weit davon entfernt alles in Schutt und Asche zu legen. Wenn Herrn Köster soviel an seiner Zielgruppe liegt, darf er das DSF gerne dazu nutzen, darauf hinzuweisen. So unterscheidet er sich aber kaum von Lattek und Co.
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SGE_Werner schrieb:
Nur war ich froh, dass mit Köster immerhin einer heute da war, der zumindest eine relativ fan-nahe Position bezog und nicht eine "Plexiwand um jeden einzelnen".

Ja, wenigstens ein Lichtblick.  
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3zu7 schrieb:
So unterscheidet er sich aber kaum von Lattek und Co.


Naja, er hat immerhin die Plexiwände und Zäune für Schwachsinn gehalten. Das haben die anderen dort nicht. Ganz so schlimm, wie du das siehst, war es auch nicht.  

Ich denke, du hast da zu hohe Erwartungen an einen Herrn Köster. Ich war froh, dass überhaupt mal einer da war, der zumindest Repressionen, Sozialarbeit, Fanprojekte, die Pauschalisierungen etc. ansprach. Das ist heute nicht mehr selbstverständlich. Ich habe es ehrlich gesagt im DSF schon seit Jahren nicht mehr vernommen, dass ein Medienvertreter dort so sich äußert.

Generell ist doch meist immer das selbe undifferenzierte Blabla. Da bin ich schon froh, wenn jemand wenigstens einigermaßen vernünftige Argumente gibt und nicht jeden Satz mit Weizenbiergestank in die Doppelpass-Runde pfeffert.
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Da ich die entscheidenden Passagen vom Dopa gerade nochmal sehe, muss ich Dir recht geben, dass Köster der einzige Lichtblick in der Sendung ist. Der Rest der "Plexiglas"-Pressehorde ist einfach unterirdisch. Aber sein Ultra-Blabla als gewaltbereite Szene hätte er sich ersparen können. Da dort auch noch mal Bilder gezeigt wurden: Viele im Innenraum waren übrigens auch nicht so orientierungslos, wie das auf manchen Youtube-Videos für mich den Anschein hatte, sondern ziemlich schnell Richtung Trainerbänke.
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12 Heimspiele ohne Sieg - längste Negativserie dieser Art bei Hertha. Vereinssaisonrekord bei Torschüssen mit 25 oder so. Alutreffer 9 und 10 der Saison. Schäfer mit 4 Monsterparaden. 11er nicht bekommen. Gegentor aus dem Nichts. Weiter voll auf Sieg gespielt und ins Messer gelaufen. Damit so gut wie weg.

Die Ostkurve hat im Rahmen ihrer Möglichkeiten in den zurückliegenden Wochen alles gegeben. Daß es irgendwann knallt war quasi naheliegend, daß die sonst so voreiligen und brutalen Berliner Sturmtruppen dennoch fast 5 Minuten gebraucht haben bis sie im Inenraum erschienen sind, fand ich sehr merkwürdig. Daneben waren der rennende Herthino und der Platzstürmer der auf die Mittellinie gekotzt hat nicht ganz unlustig.

Wird ne Stange Geld kosten, aber die Hertha hats ja. Außerdem gibt es schon wieder einen Schwall Wasser auf die Mühlen des modernen Fußballs.
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ich halte es für totalen schwachsinn das eine sendung wie doppelpass sich über eine fanreaktion unterhält bzw. diese diskutiert.
die meisten die dort hocken sin doch trainer oder irgendwelche zeitungsfuzis die in ihren dreckigen vip logen hocken und anstatt das spiel wirklich zu schauen sich lieber das essen rein ziehen.
ich glaube kaum das ein lattek und co überhaupt eine ahnung von den fan strukturen hat. viel mehr sind das gerade die jenigen die keine stehplätze mehr wollen und bloß keine emotion im spiel. immer brav alles konsumieren was man vorgesetzt bekommt und alles brav mit klatschen annehmen...

der doppelpass soll sich darauf konzentrieren was sie können: sich über die bayern stunden lang unterhalten und die letzten 10minuten über einen absteiger warum er denn da unten steht.

oh gott...wann wird diese sendung endlich mal nicht zu einer bayern show...
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3zu7 schrieb:
Viele im Innenraum waren übrigens auch nicht so orientierungslos, wie das auf manchen Youtube-Videos für mich den Anschein hatte, sondern ziemlich schnell Richtung Trainerbänke.  


Es gab wohl welche, die etwas vorhatten, und es gab welche, die mitgerannt sind und dann auch gar nicht mehr so recht wussten, was sie jetzt da sollen. Mir wurde von einer Augenzeugin berichtet, dass die meisten der Platzstürmer orientierungslos wirkten und auch sofort zurückrannten, als die Polizei auftauchte.
In Berlin wird gemeldet, Hertha-Verantwortliche seien aufgrund von Forenbeiträgen vorgewarnt gewesen und hätten deshalb bereits die Ordnerzahl verdoppelt. Man muss dann aber auch mal fragen, warum zum entscheidenden Zeitpunkt weiterhin die Ordner zuständig waren -- und nicht die Polizei.
In diesem speziellen Fall, den maobit (s.o.) gut umreißt, wären sicherlich einige nicht der Herde gefolgt und müssten sich nicht mit SV auseinandersetzen.
Zu RebellionFFMs stereotypischer Ansicht möchte ich anmerken, dass er in einem Punkt absolut Recht hat: Sportreporter kennen die Situation der Fans nicht. Und es wäre eine Sache der Fans, der Fanprojekte bundesweit, ihre jeweiligen Sportreporter auf eine Auswärtsfahrt einzuladen, damit die sich ein Bild machen können.
Es ist aber vollkommener Unfug, Sportreporter als schnittchenfressende Figuren darzustellen, die in Logen unterwegs seien: Diese Leute sitzen auf der Pressetribüne mitten im Stadion, haben keine Zeit zu futtern, tragen Fingerhandschuhe mit abgeschnittenen Kuppen und müssen eine Viertelstunde nach Spielende einen ordentlichen Spielbericht -- keinen Forumseintrag -- an ihre Redaktion in ihren Laptop tippen.
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Am vernünftigsten und den Geschehnissen angemessen äußerten sich heute die Hertha-Verantwortlichen selbst. Egal ob Preetz, Sicherheitsbeauftragter oder Pressesprecher. Davon darf sich die hysterische Presse und auch ein paar Sinnlos-Kommentatoren hier im Thread gerne etwas abschauen...
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peter schrieb:


mir fällt es schwer da zu zu stimmen.

erst einmal fällt es mir schwer zu akzeptieren, dass martialische jungs, die auf den platz rennen, irgendwie zum fußball dazu gehören.  ich kenne keinen anderen "lebensbereich" in dem das ok wäre.
ich wollte, dass es keine zäune mehr gibt. ganz ehrlich: es ist ein tritt in  meine eier wenn dann so etwas passiert.

aber egal, lebbe geht weiter...


Es geht an dieser Stelle auch gar nicht darum, das Verhalten der betreffenden Hertha-Fans in irgendeiner Art und Weise zu glorifizieren à la "Große Aktion der Herthaner!" oder Ähnliches.
Einer solchen Logik folgend, müsste diese Aktion nach dem Spiel für einige Hertha-Fans ja eines der Highlights ihrer Fankarriere darstellen. Das glaube ich nun einmal einfach gar nicht (die eine oder andere Ausnahme mag es dabei, wie immer, etwa in Form des klischee-artigen 15-jährigen, pickligen Bauchtaschenträgers sicher geben). Das dürfte für die meisten Betreffenden vielmehr eine der schlimmsten Phasen ihres Fandaseins darstellen.
Eine Logik, die auf der anderen Seite eben auch diverse Medien und/oder (teilweise in Folge) andere fußballinteressierte Leute etc. in ungefähr folgen, wenn sie von den "Chaoten", "die nur wegen der Randale zum Fußball kommen" und "Aktionen, die von langer Hand geplant sind" fabulieren.

Natürlich kann man es sich dermaßen einfach machen, die Vorgänge derart zu kategorisieren. Man darf es sogar. Und manchem Akteur in diesem Gesamtkomplex nützt dieser übliche Umgang mit derartigen Vorkommnissen vermutlich sogar.

Zum Vorgang selbst:
Diese Aktion sehe ich eher als Zeichen der Ohnmacht; Verzweiflung, Frustration ob der grausigen Entwicklung ihres Vereins.
Und natürlich hilft das dem Verein auch nicht, ist doch keine Frage. Vermutlich ist eher das Gegenteil der Fall. Gerade ob der folgenden Perzeptionen des Geschehnisses durch Medien und in Folge dessen auch der breiteren Öffentlichkeit.
Dass die Spieler nach einer solchen Aktion "wach werden"; die Mannschaft nun in Folge an ihr eigentliches Leistungspotenzial anknüpft - dass man derartiges durch solche Vorgänge erreicht, davon ist sicher nicht auszugehen. Der Karren ist einfach zu sehr im Dreck. Die Spieler zum Großteil schon dabei, ihren fußballerischen Werdegang ab dem Sommer zu planen. Aus ihrer Sicht durchaus verständlich. Sind sie doch vorrangig Angestellte von Hertha BSC Berlin, welche dort (wenn auch eher schlecht als recht) ihrer Arbeit nachgehen - nicht ein untrennbarer Teil des Vereins, welcher auch nahezu bedingungslos bereit ist, jedes Tal mit ihm zu durchwandern. Die meisten unter ihnen haben eben andere Optionen als Hertha BSC - es ist für sie kein "Weltuntergang", wenn der Verein den Bach hinuntergeht.

Diese "andere Option" haben die Hertha-Fans eben nicht. Sie können eben nicht sagen: "Aja, geh ich halt wenns hier schief geht ab Sommer zu Verein XY oder widme mein Potenzial an Leidenschaft Hobby ABC".
Und dann geschieht mit deinem Verein eben derartiges, was eben derzeit mit Hertha geschieht. Man hat das Gefühl, dass dort nach und nach so alles den Bach hinunter geht, die Zukunft ungewiss ist.
Man bis vor kurzem noch in Europa unterwegs war - und es nun, wenn es schlecht läuft, mittel- bis langfristig dem Verein wirklich nur noch schmutzig geht.
Daraus entsteht Ohnmacht, Verzweiflung - und daraus wiederum Frustration. Welche letztlich die Grundlage dafür darstellt, für das, was da gestern geschehen ist.

Und auf einmal steht dann dort der Erste auf der Laufbahn. Dann noch ein paar Leute. Und man weiß vielleicht sogar, dass es eigentlich falsch ist; nichts "bringt"; bloß ein hilfloses Zeichen der "Verzweiflung" darstellt. Und es unter dem Strich und im Nachhinein bloß in das große Bild "Hertha am Ende" passt. Der Verein finanziell und sportlich am Ende, die Fans am Ausrasten...

Aber Fußball ist, gerade für die "Hardcore-Fans", eben auch Emotion und gelebte Leidenschaft. Und Raum für Emotion bedeutet eben auch das Abschalten der reinen Ratio in gewissen Teilbereichen.
Das zeigt sich im "Guten", wie eben durch ausgelassen singende und feiernde Kurven (ein Umstand der im Großen und Ganzen allgemeine Akzeptanz unter Fußball-Fans besitzt und auch "Bewunderung" von Außenstehenden erfährt) - aber eben auch im "Schlechten", wenn dann Dinge passieren, wie sie eben gestern passiert sind.

...und auf einmal stehen dann schon 20 Leute auf der Laufbahn; Leute mit denen man das ganze Jahr über quer durch die Republik und darüber hinaus dem Verein folgt; sein Leben in gewisser Weise der Liebe zum Verein unterordnet. Und Leute, deren emotionale Lage in dieser Situation der eigenen sicherlich in großen Teilen entspricht.
Man weiß wie gesagt sicherlich irgendwo, dass es falsch und nutzlos sein mag. Und dennoch entsteht in diesen Situationen einfach eine unheimliche Eigendynamik. Gruppendynamik, Situationsdynamik - dazu noch die mangelnde Erfahrung im Umgang mit solchen Situationen.
Natürlich wäre es vielleicht im Nachhinein betrachtet günstiger gewesen, den Mannschaftsbus zu blockieren o.Ä. . Nur: Das sagt sich jetzt so leicht. Hier, in Ruhe am Schreibtisch - weit entfernt, zeitlich/räumlich und emotional von der konkreten Situation.
Man verkennt dabei eben: In einer solch konkreten Lage herrschen eben ganz eigene Gesetze des Handelns; ist es mit der Rationalität vielleicht oder wohl sogar recht sicher eben nicht mehr so weit her. Emotion eben. Zunächst einmal völlig wertfrei betrachtet.

...und auf einmal steht man eben vielleicht auch selbst auf der Laufbahn. Wohl auch selbst ein wenig überfordert im Umgang mit der Situation. Das sieht man etlichen der Akteure auf dem bekannt gewordenen Filmmaterial auch an - das wirkt alles sehr spontan; für viele selbst überraschend; eher unmotiviert, ziellos das Ganze.

Ich bin mir relativ sicher: Sollte es erneut in Ansätzen zu einer solchen Aktion kommen, würden da nun nicht mehr 150 Leute auf dem Platz stehen.
Da die Situation eben nicht mehr "neu" ist; man nun "Erfahrungswerte" im Umgang mit einer solchen Situation besitzt. Man sich da nicht mehr so einfach mitreißen lässt, abgeklärter damit umzugehen weiß.

Es ist das genaue Gegenteil einer "von langer Hand geplanten Aktion" von "Leuten, die nur wegen der Randale ins Stadion gehen".
Es ist Emotion, Spontanität, Situations- und Gruppendynamik. Ohne, dass dies den Vorgang unter dem Strich "reinwäscht" oder Ähnliches. Oder diesen gar "verherrlicht".

Was mir dabei aber ehrlich gesagt auf den Zeiger geht, ist diese platte, undifferenzierte Dämonisierung der Beteiligten dieses Vorganges und dieser Sache allgemein. Und wenn man nicht bedingungslos in diesen Chorus einstimmt, wird man aus jener Richtung oftmals auch noch angeblafft, wie man denn auch nur ansatzweise Verständnis für diesen Vorgang aufzeigen kann.
Es gehört zur Dämonisierungs-Strategie dazu, das jeweils auserkorene Feindbild NICHT verstehen zu wollen. Es ist etwas ganz Schlechtes, etwas ganz Anderes, überhaupt nicht mit uns vergleichbar - eben das ultimativ Böse. Und das bekämpfen wir, wir die für das Gute stehen.
Diese Gewissheit ist für jene, die sie haben, sicherlich etwas Schönes.

Dann ordnet man einen solchen Vorgang in eine gewisse Schublade ein; ebenso die beteiligten Personen - und damit ist dann die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema im Grunde genommen schon gelaufen. Die durchgehende und vehemente Verweigerung der weitergehenden Auseinandersetzung mit der Angelegenheit gehört dazu - zu großen Teilen aus Selbstschutz. Ein Hinterfragen der eigenen Positionen und Ansichten ist dabei explizit nicht erwünscht - würde so doch diese ganze "Problemverarbeitungsstrategie" in ihrer Form und Wirkungsweise tendenziell obsolet werden. Der konsequente und durchgängige Glaube daran, zu den "Guten" zu gehören, ist notwendig für das eigene Selbstbild. Ebenso wie jener Glauben, dass "die Bösen", "die Bösen" sind.

Kinderfressende Horden, denen alles Schlechte - aber doch im Leben nichts Gutes zuzutrauen ist. Und wenn doch einmal etwas "Gutes" über diese Personen(gruppen) zu vermelden ist, dann ist das, klar, nichts was aus Eigeninitiative und gesondertem Antrieb entstanden ist - nein, dann ist das bloß alles ein Schein, um von den Untaten abzulenken bzw. ein Handel, mit denen man sich "Kredit" für weitere Untaten "erkauft".
Also auch wenn sie vermeintlich Gutes tun, ist ihr Antrieb doch immer der Willen, das Schlechte zu tun.

So einfach ist das. Oder eben auch nicht...


Jedenfalls um noch einmal den Bogen zu spannen: Bloß weil man gewisse Handlungen und Vorgänge auf ihre Ursachen hin hinterfragt; versucht zu verstehen; sich in die Handlungen und Motivationslagen desjenigen hineinzuversetzen, der diese begeht, ist man nicht unbedingt sofort ein Befürworter der jeweils betreffenden Handlungen.

Man gesteht dem anderen lediglich zu, eben auch einfach ein Mensch oder in diesem speziellen Falle Hertha-Fan zu sein, mit bestimmten Gefühlen, Motivationen usw. usf. - all das, was einen Menschen fürderhin so auszeichnet.
Nur weil man erst einmal diese grundlegende Akzeptanz (und ohne diese geht es nicht, wenn man versuchen möchte, Menschen wirklich zu verstehen) aufbietet, heißt das aber eben nicht im Umkehrschluss, dass man die Haltungen des jeweiligen Diskussionspartners auch sofort für sich persönlich übernimmt.

Dass dieser Vorgang allgemein bei der aktuellen Debatte um die "sich ausweitenden Gewalt- und Pyroexzesse" in und um die Stadien nicht hilft - keine Frage.
Ebenso, wie eine solche Aktion bei der Debatte um die Abschaffung der Zäune sicherlich einem eher die Karten aus der Hand nimmt. Auch das ist keine Frage.

Es hilft in diesem Zusammenhang aber auch nicht, den (wie üblich) nahezu komplett undifferenzierten Hype, der ob dieses eher unmotivierten Platzsturmes gemacht wird, ohne größeren Widerspruch mitzutragen. Denn auch dies ist ein Teil jenes Weges, der uns "nach England führt".

"Krawallmacher übernehmen den Fußball"; "wird alles immer schlimmer" - so ein Quatsch. Natürlich ist nicht alles "Rosa-Blümchen-Welt" - aber das war es im Fußball noch nie. Und in gewisser Weise gehört dies auch dazu.
Es ist eben einfach die andere Seite der Medaille.

Es ist wie mit der Freiheit allgemein - natürlich wird diese Hin und Wieder von Einzelnen oder Gruppen missbraucht. Das ist aber vollkommen selbstverständlicher Teil der Freiheit; es gehört "dazu" - auch wenn es nicht "schön" sein mag und ein Übermaß (in Qualität oder Quantität) an solchen Vorfällen die Idee der Freiheit in der Tat aushöhlt.
Verbrechen, Morde usw. usf. - alles nicht schön sicherlich. In Einzelfällen wahrlich dramatisch.  Im Großen und Gesamten, unter dem Strich betrachtet jedoch: Eine in meinen Augen "akzeptable Bilanz", auch wenn dies an der Stelle sicherlich reichlich zynisch klingen mag.
Jedoch: Es sind Dinge, welche "dazu gehören", wenn man die Idee der Freiheit "kauft".  Denn: Die Idee der Freiheit besteht und entstand ja nicht aus dem Grunde, dass Menschen ungestört rauben und morden können.
Auch wenn einem manche "Wenn man kein' Dreck am Stecke' hat"-Sicherheitsstaat-Befürworter manch einmal etwas anderes in den Mund legen mögen wollen.

Natürlich ist es möglich, derartige Vorkommnisse weitestgehend auf Null zurückzufahren durch die totale Überwachung; immer weniger Freiraum für den Einzelnen; immer größere Befugnisse für den fürsorglichen "großen Bruder", welcher natürlich nur unser aller Bestes möchte.

Nur: Bin ich jetzt ein Befürworter und Verteidiger von Mördern, Bankräubern usw. usf., bloß weil ich nicht zu jenen hergehe und ihnen sage: "Ihr macht meine Freiheit kaputt!".
Gut, meist sind es nicht die Mörder und Bankräuber, welche für diese Zwecke instrumentalisiert werden; eher die "Terroristen".
Der Prozess ist von der grundsetzlichen Funktionsweise her der Gleiche, wie im Fußball. Oder auch allgemein.

Alltägliche Gefahren und Erlebnisse, die das Leben oder der Fußball so mit sich bringen, wird über mediale Vermittlung zu etwas aufgeblasem, was es uns "normalen Menschen" unvermeidlich erscheinen lässt, uns gegen die zunehmende Gefahr des "Bösen" zur Wehr zu setzen - bzw. da wir als kleine Einzelperson dazu nicht wirkungsvoll in der Lage sind: Eben jenen über uns wachenden Institutionen und Einrichtungen für die zur Bekämpfung des "Bösen" scheinbar dringendst notwendig gewordenen Mittel und Handlungsweisen die Legitimation zu erweisen.

Das ist in dem einen wie dem anderen Falle Politik. Es geht um Interessen, Geld, Macht, Einfluss. Sogar recht durchschaubare, wie ich finde.
Man muss die Menschen in Angst versetzen - und ihnen dann verkaufen, sie doch bloß schützen zu wollen. Nichts anderes. Die einfachste Art unpopuläre Maßnahmen durchzudrücken.

Und natürlich liefert ein solcher Vorfall gewissen Interessengruppen rund um den Fußball einen Vorwand, den Fußball weiter zu kommerzialisieren und nach englischem Vorbild zu umzugestalten (was im Übrigen schon in vollem Gange ist - bereits heute zahlt man für einen in der Bundesliga Stehplatz Preise, welche man vor 15 Jahren noch für ein Ticket auf der jeweiligen Haupttribüne gezahlt hätte).

Jedoch: Deren Interesse, den Fußball in diese Richtung hin umzuwandeln, besteht unabhängig(!!!) davon, was nun in den Stadien geschieht oder nicht.
Man macht sich doch selbst etwas vor, wenn man sich sagt: Würden wir uns nur alle wohl verhalten, dann wäre der Fußball noch schön.
Damit übernimmt man doch genau deren Sündenbock-Argumentation: Nur wegen den "Chaoten/Randalierern/(beliebige weitere synonym zu gebrauchende diskredititierende Substantive in der Richtung einsetzbar) müssen wir so handeln, tut uns ja leid, aber geht nicht anders.

Doch es geht anders.  In dem man eben einfach gewisse "Grenzüberschreitungen" als regelmäßig vorkommendes Teil des Spiels akzeptiert. Nicht mehr, nicht weniger.
Und darüber hinaus die Mär von dem "immer mehr, immer schlimmer" einfach mal als das bezeichnet, was sie ist: Schwachsinn.

Ich sehe meine Freiheit weder durch Terroristen, noch meinen Fußball durch "zunehmende Gewaltexzesse" in substantieller Weise gefährdet.

Meinen Fußball sehe ich durch so etwas gefährdet ( http://www.fussball-oekonomie.de/Texte/Studien/WirtschaftsfaktorFussball.pdf ):

»"HWWI & Berenberg-Bank"«  schrieb:
Wir erwarten, dass sich die grundsätzliche Struktur der sportlichen Wettbewerbe nicht verändern wird. Das heißt, auch im Jahr 2030 wird es offene Ligen geben, für die sich die Teilnehmer sportlich qualifizieren müssen. Geschlossene Systeme nach dem Vorbild amerikanischer Profisportligen wird es sehr wahrscheinlich nicht geben. Champions League und Bundesliga werden also auch in gut 20 Jahren noch nebeneinander existieren. Allerdings erwarten wir, dass der Deutsche Meister am Ende der Saison durch ein Endspiel ermittelt wird, weil dies unter Vermarktungs gesichtspunkten hochinteressant wäre. Ebenfalls aus Gründen der besseren Vermarktung dürfte es zu mehr Spielunterbrechungen kommen, die für zusätzliche Werbemaßnahmen genutzt werden können. Die Einführung eines Videobeweises in strittigen Spielsituationen ist damit wahrscheinlich.

(...)

Zudem dürfte sich der Trend zur Aufsplittung der Spieltage und zu veränderten Anstoßzeiten weiter fortsetzen. Im Sinne einer besseren Auslandsvermarktung dürfte eine begrenzte Anzahl von Bundesliga-Spielen im Ausland ausgetragen werden.

(...)

Insgesamt wird die wirtschaftliche Bedeutung des Profifußballs weiter steigen. Damit wird der Fußballmarkt – aber auch der Sportmarkt insgesamt – zunehmend interessant für Kapitalanleger.
Noch sind die Möglichkeiten, in den Fußballmarkt zu investieren, begrenzt oder bei bestimmten Anlageformen wenig attraktiv. Dies wird sich angesichts des hohen Wachstumspotenzials mittelfristig ändern.

(...)

In der jüngeren Vergangenheit hat der Fußball seine gesellschaftliche Bedeutung sogar noch ausbauen
und sich dabei von einigen Vorurteilen und Stigmatisierungen lösen können. Einst als Arbeiter sportart gelegentlich belächelt, ist der Fußball heute in allen gesellschaftlichen Gruppierungen fest verankert. Voll besetzte Business Seats und Logen in den Fußball-Arenen belegen den Wandel eindrucksvoll.

(...)

Der Fußball ist längst nicht mehr nur Sport. Bei Welt- und Europameisterschaften wird der Fußball zum Volksfest, Politiker entpuppen sich als Fans, und Wirtschaftsführer schreiben Kolumnen über die Analogie von Fußball und wirtschaftlichen Prozessen. Alles in allem hat sich der Fuß -
ball als Teil der Unterhaltungsindustrie etabliert, und er erreicht wirtschaftlich wie gesellschaftlich einen hohen Stellenwert.

(...)



...und das ist der Weg, den das Ganze gehen wird.

Meinen Fußball nimmt mir nur einer - und zwar diese fußballfremden Subjekte, die uns Fans unser Spiel zunehmend entreißen oder schon entrissen haben. Jene Subjekte, die den Fußball wirklich für etwas ganz anderes instrumentalisieren - und denen es wirklich nicht um den Fußball als solches geht.

Doch anstatt jenen ein lautes "FUCK YOU!" entgegen zu schleudern, halten wir uns lieber Woche für Woche mit medial inszenierten Vorfällen jener Art auf, welche uns vermeintlich unseren Fußball kaputt machen. Auch "Teile und Herrsche" gehört seit jeher zu den Grundzügen wirksamer Interessendurchsetzung...

Wir kämpfen doch seit Jahren fast ausschließlich Ruckzugskämpfe - und freuen uns darüber, wenn es uns gelungen ist, drastische Maßnahmen zur Änderung des Fußballs in unschöne Richtungen, auf die Hälfte zu reduzieren; man "Kompromisse" erreicht hat. Es nicht "so schlimm", wie angekündigt gekommen ist.
Doch ein Schritt zurück, ist ein Schritt zurück... - und die Richtung in die es geht, ist, mit Ausnahmen, leider nicht unsere Richtung...

Kinderpornographie als Grund für die Internetzensur; weltweiter Terrorismus als Grund für die voranschreitenden Umbau der "freiheitlichen" westlichen Hemisphäre in Staaten mit immer totalitaristischerer Ausprägung - oder eben "Ultras/Hooligans" als Grund für die Umwandlung des Fußballs nach englischem Vorbild.

Immer das Gleiche, immer das Gleiche...

Einen Anlass wird man immer finden. Und diesen weidlich auszunutzen zu verstehen. Politik eben.

Es gibt in der Tat so einige Dinge, die im Fußball in den letzten Jahren immer schlimmer geworden sind. Eher schleichend. Allein schon aus dem Grunde keine großen Schlagzeilen wert, leider auch keine große Aufmerksamkeit.

Meinen Fußball machen mir nicht frustrierte Hertha-Fans kaputt, die vielleicht einmal etwas über die Stränge geschlagen haben in ihrer, aus meiner Sicht, verständlichen Verzweiflung.

Es sind andere Personenkreise. Es sind andere Personenkreise...
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@a.saftsack
Habe bislang selten Morgens um 7 so einen inhaltlich wertvollen Thread hier gelesen.
Beide Daumen hoch.


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