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Mallorca aus EL ausgeschlossen

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Seh ich anders, gerade ein so umsatzstarker Club sollte ohne Kredite auskommen und sich selber finanzieren.

In meinen Augen sollte eine Grenze an Verbindlichkeiten für jeden Wettbewerb festgelegt werden. Diverse Ligen und Europapokalwettbewerbe.
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Das wird (Gott sei Dank!) wohl niemals kommen. Solange die Saison finanziert ist, kann die Uefa oder wer auch immer einer Kapitalgesellschaft (und das sind immer mehr Profivereine) nicht vorschreiben, welche Finanzierungsmodelle sie verwendet.
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http://www.transfermarkt.de/de/europa-league-rcd-mallorca-verklagt-die-uefa/news/anzeigen_43959.html

Der spanische Erstligist RCD Mallorca verklagt die Europäische Fußball-Union (UEFA) wegen seines Ausschlusses aus der Europa League. Wie der Club am Samstag mitteilte, wird er die Entscheidung der UEFA vor einem ordentlichen Gericht und nicht vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) anfechten.(...)


Das kann interessant werden. Die Uefa, wie auch die Fifa, haben bisher immer versucht alles vor den CAS zu bringen. Der entscheidet nach deren Regelwerk. Ein ordentliches Gericht ist aber nicht an die Paragraphen von Fifa und Uefa gebunden.
Wenn man weit genug geht (Europäischer-Gerichtshof) könnte das für die Uefa ernsthafte Konsequenzen haben, falls ein Urteil gegen sie gefällt wird.
Und Fifa/Uefa sind dort ohnehin nicht gerne gesehen. Bereits ihr 6+5 wurde dort sehr kritisch gesehen, weshalb man zuletzt nicht mehr viel zu dem Thema gehört hat.
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Der Schuss wird viel eher nach hinten losgehen und die UEFA dazu bringen schneller knallharte Regularieren bezüglich der Schuldengrenzen einzuführen, wenn man international antreten will. Da kann ein Gericht dann relativ wenig sagen, wenn die UEFA die Bedinungen für eine Teilnahme an ihrem Wettbewerb bestimmt. Sonst könnten wir ja auch klagen dass wir in der CL teilnehmen wollen, weil da schlechtere Teams als wir in der Quali sind.
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Deus schrieb:
Der Schuss wird viel eher nach hinten losgehen und die UEFA dazu bringen schneller knallharte Regularieren bezüglich der Schuldengrenzen einzuführen, wenn man international antreten will. Da kann ein Gericht dann relativ wenig sagen, wenn die UEFA die Bedinungen für eine Teilnahme an ihrem Wettbewerb bestimmt. Sonst könnten wir ja auch klagen dass wir in der CL teilnehmen wollen, weil da schlechtere Teams als wir in der Quali sind.


Ganz so einfach ist das nicht. Denn wenn man diese Regularien so knallhart aufstellt, spielt man bald CL ohne die ganzen großen Teams. Bin zwar kein Jurist, aber ich glaube, solange die EL-Saison durchfinanziert ist, kann die Uefa auch nicht nach Belieben Vereine rauswerfen, immerhin sind die meisten Vereine Kapitalgesellschaften und denen wird damit Zugang zu einem Markt innerhalb der EU verweigert. Habe auch keine Ahnung wie es mit dem Katellrecht aussieht. Da die Uefa ja z.B. die TV-Gelder der EL zentral vermarktet (da war ja auch das Kartellargument hier bei uns wegen den TV-Rechten).
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Daß dieses Argument kommt, darauf hätte ich schon gestern jede Wette gehalten. Schließlich darf kein Recht Bestand haben, außer dem des Marktes. Es gibt keinen Sport, es gibt keine Kultur, es gibt gar nichts außer Marktwirtschaft und Kapitalverwertung. Und natürlich ist die UEFA ein Kartell, alleine spielt sichs so schlecht Fußball und dann läßt sich auch kein Geld verdienen.
Und am meisten profitieren von diesem Kartell die Investoren in England und Spanien.
Bei freiem Marktzugang hätte nämlich der georgische Meister nicht schlechtere, sondern bessere Chancen an der Champignon-Liga teilzunehmen, als der englische Vierte. Aber die heiligen Regeln der Marktwirtschaft sind komischerweise immer so ausgelegt, daß auf den größten Haufen geschissen wird.
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Planwirtschaft wäre mit Sicherheit besser.  BFC Berlin läßt grüßen
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HeinzGründel schrieb:
Planwirtschaft wäre mit Sicherheit besser.  BFC Berlin läßt grüßen

Das Problem ist doch, daß es in Euren Hirnen überhaupt nur noch Wirtschaft gibt, egal welche. Das Dollarzeichen ist schon bis in die letzte Hirnzelle eingebrannt.
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Spartacus schrieb:
HeinzGründel schrieb:
Planwirtschaft wäre mit Sicherheit besser.  BFC Berlin läßt grüßen

Das Problem ist doch, daß es in Euren Hirnen überhaupt nur noch Wirtschaft gibt, egal welche. Das Dollarzeichen ist schon bis in die letzte Hirnzelle eingebrannt.


Ja natürlich und du bist der moderne Sozialheld...  

Es ist scheinheilig von der Uefa Mallorca auszuschließen ud gleichzeitig z.B. letzte Saison Valencia drin zu lassen, obwohl Valencia ebenfalls vollkommen bankrott war und deshalb auch im Sommer einige Leistungsträger verkaufen musste.

Und zum Thema alles Wirtschaft und kein Sport:

Wir sind nicht umsonst seit Jahren eine AG und kein e.V. mehr was die Lizenzspielerabteilung angeht. Die großen Clubs in Europa haben Umsätze, die zum Teil deutlich über 200-300 Millionen €/Jahr liegen (naja kannst es dir ja selbst in Dollar umrechnen  ,-)), da kansnte nicht mehr so rangehen wie bei den e.V.s irgendwo im Amateurfussball.
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Wuschelblubb schrieb:
da kansnte nicht mehr so rangehen wie bei den e.V.s irgendwo im Amateurfussball.

Wer schreibt das vor?
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Spartacus schrieb:
Wuschelblubb schrieb:
da kansnte nicht mehr so rangehen wie bei den e.V.s irgendwo im Amateurfussball.

Wer schreibt das vor?


Niemand, aber das sollte einem der gesunde Menschenverstand sagen. Es hat schon seinen Grund, wieso die meisten Proficlubs auch hier zu Lande ihre Lizenzspielerabteilung in einen Kapitalgesellschaft ausgegliedert haben. Die Strukturen von Vereinen sind nicht dafür geeignet derart große Summen zu verwalten (Ausnahmen bestätigen die Regel) und gerade die Kontrollgremien (Aufsichtsrat) können Fehlentwicklungen abfangen, für die es bei e.V.s kein Organ gibt, dass kontrollierend eingreifen kann.

Natürlich steht es jedem Club frei darauf zu verzichten und als e.V. im Profifussball mitzuspielen.
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Demnach ist es also "gesund" Fußball als Ware und Wirtschaftsgut zu betrachten und der dementsprechenden Gerichtsbarkeit zu unterwerfen und "krank" Fußball als Sport zu betrachten und der dementsprechenden Gerichtsbarkeit zu unterwerfen?
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Kinnersd, das sind 2 gänzlich unterschiedliche Herangehensweisen.

Spartacus vertritt die Theorie der reinen Lehre, Wuschel die tatsächlichen Gegebenheiten.

Spartacus, ich bin ja völlig bei Dir aber Wuschel anerkennt die Realitäten nicht mehr und nicht weniger.

Fußball ist natürlich ein Wirtschaftsgut.  Fußball ist aber auch Emotionalität, Zu- und Abneigung, Freude, Trauer Liebe, e.t.c.

Das sind Eigenheiten, die die Manager von Manchester City, Schalke oder Liverpool nicht auf dem Schirm haben. Das aber ist auch egal, weil für uns 2, 5 neue nachwachsen, die wahrscheinlich sogar mehr Geld investieren.

Mein Bauch sagt also Spartacus, mein Kopf Wuschel.

Aber Wuschel, der sich mit den Realitäten abfindet, hat es da einfacher.

Wir sind schlicht 2 Dinos, die aussterben und weißt Du was? ich finde das völlig ok.

Es gibt niemanden, dem ich eine Meisterschaft mehr gönne als Heinz aber wenn er uns eine Meisterschale von Tempo Frankfurt auf die Gräber legt, bin ich froh, nicht dabei gewesen zu sein.
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Spartacus schrieb:
Demnach ist es also "gesund" Fußball als Ware und Wirtschaftsgut zu betrachten und der dementsprechenden Gerichtsbarkeit zu unterwerfen und "krank" Fußball als Sport zu betrachten und der dementsprechenden Gerichtsbarkeit zu unterwerfen?


Hier geht es doch nicht um irgendeine emotionale Fansicht auf den Fussball!
Hier geht es um die Frage, ob ein Verein (Kapitalgesellschaft) sich bedingungslos jeder Regel aus diesem Sport unterwerfen muss. Und hier lautet die Antwort in meinen Augen eben nein. Wenn man sich falsch behandelt fühlt, dann darf man in der Situation auch mal etwas dagegen unternehmen.

Das perfekte Beispiel dafür ist doch das Bosman-Urteil. Vor diesem durfte ein Spieler, trotz auslaufendem Vertrag nicht frei den Arbeitgeber wählen, sofern dieser nicht an den abgebenden Verein bezahlt hat.
Gleichzeitig ist mit diesem Urteil die Ausländerregelung (nur für EU-Bürger) aufgehoben worden, was in meinen Augen zuvor eine genauso unnötige Regelung war, da wir nicht mehr Anno irgendwann leben und die Herkunft bzw. Nationalität keine Rolle spielen darf.

Und Mallorca sieht sich nun genauso im Unrecht und geht deshalb vor ein Gereicht.

Dabei geht es nicht darum, ob Fussballvereine reine Wirtschaftsunternehmen sind ohne Bezug zum Sport. Es geht darum, ob die Uefa einen solchen Ausschluss, der in meinen Augen durchaus etwas von Willkür hat, da es andere Vereine nicht trifft bzw. traf, durchsetzen darf. Dafür wäre der CAS in meinen Augen eine suboptimale Lösung, wobei ich es als Mallorca auch erstmal dort versucht hätte und erst DANACH den nächsten Schritt gegangen wäre.
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concordia-eagle schrieb:
Kinnersd, das sind 2 gänzlich unterschiedliche Herangehensweisen.

Spartacus vertritt die Theorie der reinen Lehre, Wuschel die tatsächlichen Gegebenheiten.

Spartacus, ich bin ja völlig bei Dir aber Wuschel anerkennt die Realitäten nicht mehr und nicht weniger.

Fußball ist natürlich ein Wirtschaftsgut.  Fußball ist aber auch Emotionalität, Zu- und Abneigung, Freude, Trauer Liebe, e.t.c.

Das sind Eigenheiten, die die Manager von Manchester City, Schalke oder Liverpool nicht auf dem Schirm haben. Das aber ist auch egal, weil für uns 2, 5 neue nachwachsen, die wahrscheinlich sogar mehr Geld investieren.

Mein Bauch sagt also Spartacus, mein Kopf Wuschel.

Aber Wuschel, der sich mit den Realitäten abfindet, hat es da einfacher.

Wir sind schlicht 2 Dinos, die aussterben und weißt Du was? ich finde das völlig ok.

Es gibt niemanden, dem ich eine Meisterschaft mehr gönne als Heinz aber wenn er uns eine Meisterschale von Tempo Frankfurt auf die Gräber legt, bin ich froh, nicht dabei gewesen zu sein.


Ich teile Deine Einschätzung nur in der groben Bauchtendenz, nicht aber in den Einzelheiten. Und der Fußball ist auch nur ein Teilbereich, in dem die gleichen Dinge ablaufen, wie in anderen Bereichen. Aber dadurch wird es nicht besser.
Und die reine Lehre wird hier von der anderen Seite vertreten, ganz dogmatisch, wie im Lehrbuch vorgegeben. Die menschliche Realität bleibt jedoch letztendlich immer mehr, als sich in ein paar Gleichungen, bei denen man die Dinge, die nicht hineinpassen, wegdefiniert, ausdrücken können.

Ich finde es im Prinzip auch okay, wenn dieses System untergeht, denn es hat wohl nichts anderes verdient. Leider arbeitet es dabei aber auch ständig daran, mir meine Freuden zu vermiesen. Aber solange mich das letzte Fünkchen Lebensmut noch nicht verlassen hat, gibts dafür auf die Zwölf.

Und wenn Heinzi im Dr. Schneider-Gedenk-Shirt auf der Konsti rumsteht und jammert, die Stadt Frankfurt müsse doch was dafür tun, daß sie sich wieder mit einem Fußball-Erstliga-Unternehmen schmücken könne, sitze ich schon lange gelöst auf meinem Plätzchen im Sportpark und schau den Buben beim kicken zu.
Die 03 hat heute in Bad Vilbel gewonnen. Wir sehen uns in 1,2 Jahren im Brentanobad, falls der Börsen-Fuzzi-Klub nicht vorher absteigt.  


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