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Xxxxxnators Sicht der Dinge: Special Edition

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@Xxxxxxnator
Sehr schöne und gute Beiträge von Dir.

Meine Meinung dazu ist (Tipp: Aachenspiel unentschieden):
1. Wir bleiben vermutlich drin, weil Mainz, Bielefeld und Aachen uns nicht mehr überholen werden.
2. Ich war bei den Endspielen von denen du sprichst dabei, aber da waren auch Spielertypen dabei, die sich gewehrt haben. Vor dem 5:1 haben wir uns mit Siegen das Endspiel erst erkämpft. 2003 haben wir uns zum Ende gesteigert, Greuther Fürth versagt und wir hatten Spieler wie Schur, Bindewald und Keller im Kader.
3. Diese Mannschaft wird unter dem Druck höchstwahrscheinlich nicht bestehen können. Das ist meine Vermutung, denn meistens, wenn es erwartet wurde hat sie es nicht geschafft.

Aber meine Hoffnung sind ja nicht unsere Spieler, sondern die anderen Mannschaften, die nicht an uns vorbeiziehen werden.  
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Nach dem heutigen Spiel sollte es dann eigentlich gewesen sein.
EIGENTLICH. Ich hoffe und wünsche nur, dass die Mannschaften hinter uns noch weniger Punkte holen und wir irgendwie - egal wie - auf Platz 15 landen.

HOFFNUNG auf gute Spiele, gar auf Siege unsererseits habe ich keine mehr. Da kommt nix mehr. NULL.

Ich bin heute fast noch niedergeschlagener als letzte Woche. Denn heute haben sie es versucht. Das kam dabei raus, das war alles. Mehr ist halt nicht drin.

Ich spare mir jegliche Analysen, Namen oder Zuweisungen. Es hat keinen Sinn, da ändert sich sowieso nix zum besseren.

Luft anhalten Augen zu, und hoffentlich am Ende auf Platz 15 aufwachen.
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Stoppdenbus schrieb:
Nach dem heutigen Spiel sollte es dann eigentlich gewesen sein.
EIGENTLICH. Ich hoffe und wünsche nur, dass die Mannschaften hinter uns noch weniger Punkte holen und wir irgendwie - egal wie - auf Platz 15 landen.

HOFFNUNG auf gute Spiele, gar auf Siege unsererseits habe ich keine mehr. Da kommt nix mehr. NULL.

Ich bin heute fast noch niedergeschlagener als letzte Woche. Denn heute haben sie es versucht. Das kam dabei raus, das war alles. Mehr ist halt nicht drin.

Ich spare mir jegliche Analysen, Namen oder Zuweisungen. Es hat keinen Sinn, da ändert sich sowieso nix zum besseren.

Luft anhalten Augen zu, und hoffentlich am Ende auf Platz 15 aufwachen.



genau so seh ich das aus, genau so sieht es in mir aus...

hoffnungslose Hoffnung
könnte man diesen Zustand nennen
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Was soll man nach solch einem Spiel auch groß sagen?

Wir haben ein Spiel verloren, welches man verlieren kann, aber nicht muss - Dies durch zwei Freistöße die man geben kann, aber nicht muss - Welche man wiederum ruhig halten darf, aber nicht muss!



In diesem Sinne....

"Haste SHICE am Schuh, dann haste aber so richtig SHICE am Schuh!"
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Ja, was soll man sagen? Es ist jetzt ohnehin wieder eine Woche mit Warten und Hoffen angesagt.

Es ist jedoch was Wahres daran, was Eintracht1974 geschrieben hat: Typen wie Schur hat diese Elf nicht.

Oder vielleicht doch? Soll ich meine Hoffnung auf Ochs setzen? Warum eigentlich nicht? Es ist ohnehin egal, auf was oder wen ich setze. Hauptsache, am Ende steht erst einmal ein Sieg gegen Aachen. Der ist machbar... Aber das wären Siege gegen Cottbus und Bochum auch gewesen.

Es wird eng.
Nichts Neues im Waldstadion.
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ZoLo schrieb:
Was soll man nach solch einem Spiel auch groß sagen?

Wir haben ein Spiel verloren, welches man verlieren kann, aber nicht muss - Dies durch zwei Freistöße die man geben kann, aber nicht muss - Welche man wiederum ruhig halten darf, aber nicht muss!



In diesem Sinne....

"Haste SHICE am Schuh, dann haste aber so richtig SHICE am Schuh!"


meinsde wirklich, dass wir die ganze Saison über nur Pech hatten?

Gerade wir haben doch viele Punkte über Standards geholt.
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ZoLo schrieb:
Was soll man nach solch einem Spiel auch groß sagen?

Wir haben ein Spiel verloren, welches man verlieren kann, aber nicht muss - Dies durch zwei Freistöße die man geben kann, aber nicht muss - Welche man wiederum ruhig halten darf, aber nicht muss!



In diesem Sinne....

"Haste SHICE am Schuh, dann haste aber so richtig SHICE am Schuh!"


Diese Durchhalteparolen mag ich nicht mehr hören. Genau das mag ich auch nicht gelten lassen. "Shysse am Schoo", 31 Spieltage lang. Nein. Das ist es nicht. Vor allem war das heute ein Spiel, in dem man Punkten muss. Und das haben wir nicht. Und wirklich spannend war es auch nie, sag mir keiner, wir hätten unglücklich verloren.

Was mich persönlich stört ist, dass ich eine unglaublich Distanz zu dieser Mannschaft spüre, fast etwas wie Gleichgültigkeit. Gehen wir halt in Liga 2. Den Vorstand juckts nicht, den Trainer juckts nicht, die Spieler juckts nicht.
Und ich? ?
?
?
Verdammt nochmal, mich juckts!

Eintracht Frankfurt ist ein wenig mehr als dieses Gurkenteam.
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Xxxxxxnator schrieb:

Wir haben heute, so krass das klingen mag, den Grundstein gelegt, Geschichte schreiben zu können: Der 19.05.07 rückt näher. Ein Datum, welches in einer Reihe stehen wird mit dem 29.05.99 und dem 25.05.2003. Zwischen dem Wunder Part 1 und dem Wunder Part 2 lagen vier Jahre. Und das Wunder Part 2 ist vier Jahre her...


Wunderbar, wie Du die Zusammenhänge erkannt und beschrieben hast. Das mit den vier Jahren hat mir jetzt noch gefehlt, um für mich diese Saison wieder zu einer unglaublichen werden zu lassen.
Es ist doch einfach nur geil, Fan dieses Vereins zu sein. Endspiel - ein Spiel, bei dem es um alles geht. Ich kann mich noch an beide Spiele (99 und 03) erinnern, das ist es, was Fußball ausmacht, Fan zu sein, zu leiden, zu hoffen, und am Ende belohnt zu werden.
99 habe ich Premiere Konferenz geschaut - Frankfurt war beim Stand von 4:1 gerettet, da schießt Nürnberg das 1:2. Ich sah im TV Ralf Weber an der Außenlinie seine Mitspieler anfeuern: Ihr müsst noch ein Tor schießen. Als Westerthaler dann auf das Tor zulief, fiel ich auf die Knie vor dem Fernseher und sah den Übersteiger von unserm Jan-Aarge. Welch ein Moment!!!
Und 03 dann noch dramatischer, 3 Tore in den letzten 7 Minuten.

Ich wünsche mir folgendes: Ein solches Endspiel gegen Hetha! Und das hast Du auch richtig erkannt, dafür sind heute mit der Niederlage die Weichen gestellt worden. Wichtig war auch, das Mainz und Aachen verloren haben.

Und nächste Woche gibt es ja schon ein kleines Endspiel - gegen Aachen.

Also, keine Panik - wenn es die Eintracht schafft, das nur in solch einer Konstellation, und das kann wirklich nur die SGE.

Nochmal Danke an Xxxxxxnator: Du hast mich in meinem Optimismus wieder ein weiters Stück gestärkt. Ich bin hier keiner, der rumpöbelt nach Niederlagen, sich an "Funkel raus" Threads beteiligt - ich bin ein Fan dieses Vereins, der es wie kein anderer schafft, diese Emotionen, die es beim Fußball gibt, in solch einer gnadenlosen Härte aufleben zu lassen.

Hoffnung ist die Essenz des Lebens (und auch die des Fußballs).

Also: nächsten Samstag: Endspiel Teil 1 gegen Aachen - ich freu mich drauf.

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@ Super-Adler:

Daumen hoch!

Endlich mal Vernünftige Beiträge!
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Xxxxxxnator schrieb:
Nach langer Zeit möchte ich heute mal wieder meine Sicht der Dinge im Forum einbringen.

Zunächst muss ich zugeben, dass ich mega-frustriert bin in dieser Saison. Und ich merke, wie sich meine Sichtweisen und Einstellungen ändern. Damit bin ich selbst nicht glücklich, aber das sind wahrscheinlich die Mechanismen der Fan- und Fußballwelt, vor denen man sich praktisch nicht verschließen kann.

Nun, ich gehöre ja zu jenen, die immer wieder in meiner aktiven Forenzeit zur Geduld aufgerufen haben. Ich habe argumentiert, man dürfe nicht vergessen, wo man vor noch nicht allzu langer Zeit war: am Abgrund. Und das man nicht zuviel erwarten dürfe, es sei schließlich schon ein nahezu perfekter Verlauf gewesen in den letzten Jahren. Der sportliche und finanzielle Aufstieg, gekrönt von Uefa-Cup-Festen in dieser Saison. Und ich habe auch immer gesagt: Die Etablierung in der Liga wird länger dauern als viele glauben. Man müsse auch mit Rückschlägen rechnen, dürfe dann nicht nervös werden, denn das sei normal. Alles lief so phantastisch bisher und endlich sind wir, die Mehrheit der Fans und Smphatisanten und natürlich die Vereinsführung, nicht gleich abgehoben. HB haut das Geld nicht auf den Kopf, er vermeidet unter allen Umständen, dass wir auch nur in die Nähe des Abgrundes kommen, denn er ist ein kluger Kopf, der genau weiß: Man kann sich weder sportlichen Erfolg erkaufen (wieviel investierte eigentlich Gladbach?), noch ist man auch bei noch so sorgfältigen Investitionen vor sportlichen Abstürzen gefeit. Sowas passiert und man kann manchmal nichts dagegen machen.

Eine unglaublich tolle Sache war das, diese Eintracht, ein wahnsinnig symphatischer Weg, den die Eintracht da eingeschlagen hat. Meine Güte, ein Traum wurde wahr: Jones, Streit, Pröll, Meier, Preuß, Ochs, Russ und dazu Amanatidis, Kyrgiakos, Vasoski usw. usw. Selbst Takahara machte Spaß und schlug ein und ist nun in einem Atemzug mit Amanatidis zu nennen. Der vollkommen richtige Weg, wie ich fand. Und daran hatte ich niemals auch nur den Anflug eines Zweifels.

In den Vorjahren hatten wir einen eingeschworenen Haufen, man traf sich auch privat, die Stimmung war gut. Unglaublich gut, für eine Zweckgemeinschaft in diesem Haifischbecken des Profisports. Selbst ein Jonesi passte wunderbar in dieses Gefüge des Vorjahres. Im Erfolgsfall ist so ein Gebilde leicht zusammenzuhalten. Aber es paßte halt einfach, Traumschwiegersöhne, wohin das Auge blickte. Nette, auf dem Boden gebliebene Jungs.

Oder im Misserfolgsfall auch einfach: "Memmen". Denn das ist wohl das Problem an der ganzen Sache. Wenn du den nächsten Schritt nach vorn machen willst, musst du dich bewegen. Und unserer braven Mannschaft fehlte so ein wenig die hinterhältige Arsc.hlochhaftigkeit eines, sagen wir mal, Gennaro Gattuso oder Stefan Effenberg. Diese unglaublich wichtigen, unsymphatischen Gestalten, die auf dem Platz die Zündschnur zünden, damit es zur Leistungsexplosion kommen kann. Die dazu führt, dass man den Kampf annimmt, dass man Gras frisst, die Leidenschaft auslebt und den Rasen umpflügt.

Bei Jones fehlte nicht viel um das Gattuso-Gen zu aktivieren. Streit passte auch perfekt ins Bild des Mannes mit Ecken und Kanten, gleichzeitig fußballerisch hochveranlaßt und eine Traumverpflichtung. Ebenso der griechische Gladiator Kyrgiakos. Und so nett unser Rotschopfturbo auch neben dem Platz ist, einem Ochs mag man als Gegenspieler besser nicht begegnen. Die Mischung also stimmte.

Die Vorrunde, naja, sie hat mich ein wenig enttäuscht. Wir waren weder Fleisch noch Fisch. Wir verloren selten, gewannen aber auch nicht oft. Wir überzeugten international durchaus, standen letztlich dennoch mit leeren Händen da und so richtig wußte ich nicht, was ich zu halten hatte von den Fußballfesten gegen die B-Teams aus Palermo und Newcastle und den gar nicht schlechten Auswärtsspielen in Istanbul und Vigo.

Schon damals kam es zu einer Häufung von - nun, wie nennen wir es? - unglücklichen Umständen. Verletzungen, verpaßte Gelegenheiten, verspielte Siege, liegengelassene Punkte und irgendwie ein langsames Abhandenkommen des Teamgeistes.

Und genau das war etwas, was ich irgendwie immer außer Acht gelassen hatte. In meiner Naivität dachte ich, die Jungs sind und bleiben eine geile Gemeinschaft, sie wissen, wie sehr sie vom Teamgeist leben und sie sind auch irgendwie stolz, denn ganz Deutschland ist sich ja einig: Da wächst etwas heran und man glücklich sein, dazuzugehören.

Fragt doch mal die Spieler, die länger dabei sind, wann in ihrer Karriere sie innerhalb ihrer jeweiligen Mannschaften die beste Stimmung und Kameradschaft erlebt haben.

Das war ein großes Plus, ein nicht zu unterschätzendes Plus. Punkt. Und an diesem Punkt wechsele ich vom Wissen zum Halbwissen oder gar zur Spekulation: Diese Einheit kam abhanden. Weil der Weg nicht wie erhofft, weiter bergauf ging, weil die Hierarchie aus dem Gleichgewicht kam, weil ein Schui mehr fehlt als wir alle es erahnen können, weil Spieler wie Amanatidis, Jones und Streit mehr an sich als an die Gemeinschaft denken. Weil der Alltag in der Bundesliga nicht mehr das zuvor gelebte Märchen ist, sondern eben nur noch Alltag. Weil man so oft frustrierende Erlebnisse auf dem Platz mitmachen musste, weil das, genau wie all die Verletzungen, auf die Stimmung drückte.

Und in solchen Phasen ist es vielleicht nicht gerade das Förderlichste, wenn der Trainer nicht gerade ein großer Psychologe ist. Funkel gilt in Spielerkreisen als konsequent und fair. Er ist ein gewissenhafter Arbeiter, ein Trainer, wie er in den letzten Jahren gut zur Eintracht gepasst hat. Er scheint aber keiner zu sein, der den Spielern in einer Art und Weise überlegen ist, dass er die Ecken und Kanten, die Eigenarten und Macken und die Befindlichkeiten der Individuen so -im positiven Sinne- manipulieren und steuern kann, dass er auf das Gebilde so einwirken kann, dass eine scharfe, gut gewürzte Mischung entsteht, die auf dem Platz und nicht daneben, ihre Wirkung entfaltet und ihre Spuren nicht in den eigenen Reihen sondern beim Gegner hinterläßt.

Ich bin ein Fan von Bruchhagen. Es gibt gar nichts daran zu rütteln, dass er für den Erfolg der Eintracht steht und verantwortlich ist für all das Positive, was wir erlebt haben und erleben dürfen. Aber er ist nicht unfehlbar. Und ich denke, es gibt Chefs, die frühzeitig eingeschritten wären, wenn sie Entwicklungen erkannt hätten. Damit meine ich nicht eine Trainerentlassung. Diese Lösung wäre zu keinem Zeitpunkt der bisherigen Saison in meinen Augen gerechtfertigt gewesen. Denn das ist die Krux an der Saison, nie stand es mit uns so richtig krass schlecht. Mal gewannen wir gegen die Bayern, mal in Bielefeld, mal rettete uns eine überzeugende Leistung mit Pech zum Schluß hier und mal dort. Nein, seine Rolle im Fall Amanatidis, Jones und Streit möchte ich kritisch hinterfragen. Hätte er da nicht früher eingreifen müssen, wenn er merkt, dass die sportliche Leitung die Egoismen nicht in den Griff bekommt?

Kritik an der Entscheidung, im Winter auf Zukäufe zu verzichten, ist im Nachhinein einfach, aber zum damaligen Zeitpunkt fand ich es ok. Damals hätte jemand verpflichtet werden müssen, der stärker gewesen wäre als die Rückkehrer Preuß, Jones und Chris oder den bis dahin entscheidenenden anderen Akteuren. Hätten wir zum damaligen Zeitpunkt wirklich ohne das Wissen von heute einen Zidan für 2,8 Millionen holen sollen (in Frankfurt hätte er im Übrigen im Gegensatz zu Mainz vielleicht eine Eingewöhnungszeit gebraucht und ob er unter Funkel so abgegangen wäre wie unter seinem Förderer Klopp, wer weiß es)? War es so absehbar, dass einer wie Andreasen so einschlägt? Und wenn, entspräche es unserer mittelfristigen Ausrichtung Spieler ohne Kaufoption nur bis zum Saisonende auszuleihen? Ist das nicht eher eine typische Reaktion, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht?

Während der gesamten Saison kam es immer wieder zu diesen beschissenen Momenten, wo wir uns die Butter vom Brot haben nehmen lassen. Das machte selbst mich wütend, frustriert und ungerecht. Ja, manchmal hätte ich nach dem gefühlten 100. Ausgleich in der Schlußphase am liebsten ins Forum geschrieben: "Ihr scheiß blöden Deppen, ihr seid so unfähig und scheiße und ich will im Übrigen ab heute überhaupt nichts mehr von diesem beschissenen Scheiß-Fußball wissen, ich guck jetzt nur noch Lindenstraße".

Ja klar, ich beruhigte mich, aber ich merkte, wie es in mir gärte, wie ich immer dünnhäutiger wurde. So gehts vielleicht auch diesem zerbrechlichen Gebilde wie der Kameradschaft eines Profifußballteams.

Die Arschlöcher, die man auf dem Feld heutzutage zweifelsfrei braucht, lebten ihre Charakterdefizite leider neben dem Platz aus. Der bekannteste Sportinvalide Bonames' wurde Opfer seines beschränkten Horizonts und tapste unaufhaltsam in Fettnäpfchen und vom Held zum NadW sprintete er in einer Zeit wie einst Carl Lewis. Gebremst werden konnte er nicht. Nicht von der ruhigen Hand Heriberts, noch vom psychologisch überfordert wirkenden Trainerteam.

Kyrgiakos ist die Kategorie Spieler, die man nur bekommt, wenn man sie nicht zwingt, auf Verständigung Wert zu legen, Amanatidis sieht sich selbst anscheinend zeitweise auf einer Stufe mit Cristiano Ronaldo und möchte behandelt werden, als wenn Ronaldinho in einer Strandtruppe an der Copac.abana spielen würde. Albert Streit weiß, was er kann. Hust. Und befindet sich in Sphären, auf die man scheinbar kommt, wenn man zu lange mit Ghetto-Mitspielern abhängt. Schade, dass Preuß scheinbar zu viel mit sich selbst zu tun hat und nicht mehr das Standing hat, um auf seine ihm enteilten Freunde Einfluß auszuüben.

Einfluß ausüben. Der Job des Trainers. Des Kapitäns. Der Clubführung. Keiner hat es geschafft, einen solchen Einfluß auszuüben, dass es anders gelaufen wäre.

Wer ist eigentlich der Kapitän des Teams? Seit zwei Jahren ist es immer derjenige, der die längste Verletzungspause zu überstehen hat. Sein Stellvertreter ist dann der, dem die Kapitänsbinde am modischsten steht. Wer ist denn Kopf des Teams. Mal vermutet die FR Spycher als heimlichen Chef, ist es gar Weißenberger oder sogar Rehmer? Irgendwie ist die Hierarchie abhanden gekommen. "Wir brauchen Führungsspieler" dürfte eine der hohlsten Phrasen sein, die man im DSF so hören kann. Ich will den Blödsinn nicht fordern, mann müsse Führungsspieler kaufen oder bestimmen, denn sie müssen entstehen oder gefördert werden. Zum Beispiel durch den Trainer.

Auch wenn es im Forum ein Sport für sich ist, den Schuligen genau zu kennen und ihn laut genug oft genug zu nennen: Sind es nicht viele Fehler und Entwicklungen, unglückliche Umstände und falsche Einschätzungen, die uns in die Misere führten?

Und muss man jeden Schuldigen sofort generell verurteilen und zum Abschuss freigeben? Kann man manchmal nicht Fehler zugestehen? Darf man aber manchmal nicht einfach auch nur die Enttäuschung rauslassen und seine Wut rauslassen?

Ich war dieser Saison nicht gewachsen. Ich hätte Rehmer ausgepfiffen und auch die Spieler nach dem Schlußpfiff. Ich bin aber ein schlechter Fan. Ich saß vorm TV und war nicht im Stadion. Mich nervt die Saison, ich möchte am liebsten Distanz. Ich möchte mir nicht wehtun lassen. Aber ich komme auch nicht los. Ich schwanke, bin mir nicht sicher, was richtig und was falsch ist. Funkel raus? Ja, oder nein? Sofort oder später?Spieler unterstützen oder auspfeifen? Ich hab die Weisheit ausnahmsweise nicht mit Löffeln gefressen. Ja klar, man muss sie jetzt unterstützen, aber spätestens wenn ich wieder eine Katastrophenleistung eines Einzelnen sehe, setzt die Panik ein und würde am liebsten dem Fansein entfliehen und auf nen Ticket für Florian Silbereisen live in concert umsteigen. So ist das mit der Liebe. Man will ausbrechen und weiß nicht wie.

Ich weiß, dass ich in den letzten Tagen oft gesagt habe: "Sollen die Idioten doch absteigen". Sowas sagt man, oder ich. Man meint es nicht so. Man will, dass sie es schaffen, dass sie sich vertragen, dass sich alles einrenkt. Aber man ist sauer und wütend, dass sich die Sache so entwickelt hat. Die Emotionen siegen, man will sich nicht beherrschen, kühl analysieren und die sachlichste Verhaltensweise an den Tag legen.

Ich könnte platzen, weil ich diese Scheiß-Saison nicht zurückspulen kann. Ich würde es so gerne tun, ich würde hingehen und sie alle durchschütteln. Die Gazpromnutte genauso wie den verhinderten Standardnationalspieler, ich würde dem Funkel ein Praktikum bei Mourinho und Daum (ja, mein ich ernst) verschaffen und ihn solange an den Kragen gehen, bis ihm die Psychologie aus der Nase tropft.  Ich würde Heribert an den Fußsohlen kitzeln, bis er aus sich herauskommt und explodiert vor Lachen.

Scheiße. Die Eintracht kotzt einen an, aber man liebt sie.

Und ich weiß beim besten Willen nicht, ob diesmal rübergekommen ist, was ich meine.

Vielleicht hilft es schon zu schreiben, dass ich in dieser Saison erstmals besser verstehe, warum manche hier im Forum die Panik kriegen und wild um sich schlagen. Ich hab das Gefühl, dass wir zum ersten Mal seit langem wirklich wieder etwas zu verlieren haben und dummerweise habe ich das Gefühl, dass wir den personlisierten Traum von der Zukunftself mit den Eintrachtjungs Jones, Streit, Preuß usw. schon verloren haben. Das macht mich krank. Und es macht die Gedanken wirr und man merkt förmlich, wie schwer einem in einer solchen Lage Fairness und Sachlichkeit fällt.

Erkennt an, dass es keinen Alleinschuldigen gibt. Versucht, die Angst und die Wut hinten anzustellen. Kämpft mit gegen den Abstieg. Tretet in Vorleistung und unterstützt die Jungs, egal was war. Alles spielt keine Rolle mehr. Wir müssen jetzt verdammt nochmal einfach nur punkten. Es ist ein ungünstiger Zeitpunkt für Aufbruchstimmung und gemeinsamer Abstiegskampf und nicht jeder wird in den verbleibenden 360 Minuten zu jeder Zeit dazu in der Lage sein, auch ich nicht. Aber wir haben keine Wahl. Wir müssen helfen, den Schaden zu begrenzen.

Amen.

PS: Ich les mir den ganzen Scheiß jetzt nicht nochmal durch, keine Zeit sorry, Wenns also wirr ist und manches nicht so passt, was solls.

Xxxxi


In der Kürze liegt die Würze!!!!

Bruchhagen (der Mann mit der Gesichtlähmung) ist ein guter Buchhalter aber kein Unternehmer - Funkel kann scheinbar nur mit Mannschaften aufsteigen, ansonsten sind die von ihm trainierten Mannschaften eigentlich immer schwächer geworden und er durfte dann gehen - Huggel, Meier und Turk sind mehr oder weniger Saisonausfälle - das sind die wichtigsten Gründe.


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