Wir schreiben Sonntag den 16. Dezember 2007 der 17. Spieltag in der Fussball Bundesliga der Saison 2007/08. Um 17:40 passt Faton Toski den Ball von links in die Zentrale zu Michael Fink, dieser spielt den Ball mit dem Außenrist in den Lauf von Ioannis Amanatidis, und der Frankfurter Kapitän drischt das Leder unter die Latte des Duisburger Tores. Es wird das einzige Tor dieses Abends bleiben. Direkt nach dem Spiel ist zu hören, dass in Frankfurt Verhandlubgsbereitschaft im seit Monaten herrschenden "Streitfall" besteht. Drei Tage später, es ist kurz nach 17 Uhr, veröffentlicht die Eintracht auf ihrer offiziellen Homepage eine schlichte Pressemitteilung.
eintracht.de schrieb: Albert Streit wechselt bereits in der Winterpause zum FC Schalke 04.
Diese beiden Tage könnten für die nächsten Jahre unserer Eintracht zwei sehr prägende werden. Hätte die Eintracht jenes Spiel am 16. Dezember nicht gewonnen, Albert Streit würde wohl die Rückrunde in Schwarz-Rot spielen und im Sommer für 1 Million Euro zu Schalke wechseln. Doch die 23 Punkte nach der Hinrunde, 8 Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz 6 Punkte Rückstand auf den ersten UEFA-Cup Platz und bedeuten
Zementiert in der Mittelklasse
wie die FR am 18.12. sehr treffend feststellte. Doch vielen Frankfurtern ist das nicht genug. "Mittelklasse", klingt bieder, das Wort passt nun mal garnicht so zur einstigen "launischen Diva vom Main", die Sie in den Köpfen der vielen Frankfurter Fans noch immer ist. Doch ist diese Mittelklasse so schlecht? 10 Jahre als Fahrstuhlverein liegen hinter der Eintracht, viele Spieler kamen und gingen wieder. Doch seitdem Heribert Bruchhagen am 16. November 2003 die Position des Geschäftsführers innehat, ticken die Uhren in Frankfurt anders. Selbst Bruchhagen konnte den Abstieg 2004 nicht mehr verhindern, jedoch bot sich ihm immerhin die Chance für einen Schnitt und Neuanfang. Seitdem hat sich die Eintracht stetig verbessert. 2 1/2 Jahre nach dem Wiederaufstieg in die höchste Spielklasse des deutschen Profifussballs ist die Eintracht also "Zementiert in der Mittelklasse". Verantwortlich? Heribert Bruchhagen und Friedhelm Funkel. Letzterer bestreitet nun sein 4. Jahr bei der Eintracht. Seit fast 4 Jahren der gleiche Trainer in Frankfurt? So etwas gab es das letzte mal vor 30 Jahren und ein Ende der Ära Funkel in Frankfurt scheint so schnell nicht in Sicht auch wenn der Profifussball ein sehr schnellebiges Geschäft ist, in Frankfurt gibt es immernoch einen Heribert Bruchhagen.
In der Winterpause der Saison 2007/08 steht die Eintracht nun wohl am Scheideweg. Seit dem Sommer 2004 gab es einen derart großen Umbruch nicht. Mit Albert Streit verlässt der beste Vorbereiter die Eintracht. Naohiro Takahara, in der letzten Saison mit 11 Treffern noch Garant für den Klassenerhalt, war noch der Hinrunde so frustriert, dass er nach seinem Heimaturlaub am liebsten garnicht mehr nach Frankfurt zurückgekehrt wäre. Lang musste er garnicht bleiben, für geschätzte 1,5 Millionen Euro wechselte der Japaner am 04. Januar zu den Urawa Red Diamonds. Einen Tag nach Takaharas Wechsel wurde das wohl größte Missverständnis der Ära Bruchhagen bereinigt. Der in Frankfurt, bis auf einen Septemberabend 2006, glücklos gebliebene Michael Thurk wechselte für etwa 300.000 Euro zum FC Augsburg in die 2. Fussball Bundesliga.
Der Wechsel von Streit? Eine Chance für die ganze Mannschaft. Der Wechsel von Takahra? Sehr Schade, aber Reisende soll man nicht aufhalten. Der Wechsel von Thurk? Überfällig.
Ganz klar, mit Streit verlässt uns einer der besten Techniker, einer der besten Fussballer den Mann in den letzten Jahren in Frankfurt gesehen hat. Hier möchte ich einen uns sehr bekannten Mann zu Rate ziehen.
Stepanovic schrieb: Lebbe geht weider!
Zweifelsohne war das Spiel der Eintracht mit ihm auch sehr berechenbar. Hatte Streit einen schlechten Tag, oder wurde er an die Ketten gelegt, ging in der Frankfurter Offensive fast nichts mehr. Dieses Bild zeichnete sich auch, als Streit in dieser Saison aufgrund von Kniebeschwerden nach dem 11. Spieltag nicht mehr auflaufen konnte, den ein oder anderen Grottenkick musste man über sich ergehen lassen. Doch mehr und mehr begannen andere Spieler in die Bresche zu springen, die ganze Mannschaft kompensierte Streits Ausfall. Die Rückkehr eines Chris war besonders wichtig. Aber auch ein junger Faton Toski sprang in die Bresche, sogar als etablierte Kräfte zurückkehrten, vertraute Funkel dem jungen Adler. Eines der besten Spiele dieser Saison, wenn nicht DAS beste (kurz vor dem Heimspiel gegen den HSV) durfte ich beim 2:2 gegen Schalke erleben, ohne einen Albert Streit. Seine gefährlichen Standards werde ich aber sicherlich vermissen, soviel steht fest.
Nun zu jemanden den man dieser Tage nicht unerwähnt lassen darf. Martin Fenin.
Der ostwestfälische Sparfuchs Bruchhagen öffnete die Frankfurter Kriegskasse für diesen junge Mann sehr weit. 3,5 Millionen Euro war es der sportlichen Leitung der Frankfurter Wert den jungen Fenin an den Main zu lotsen. Begehrt war der junge Mann, Juventus bemühte sich ganz konkret um ihn, Arsenal und Liverpool hatten angeblich auch angeklopft. Doch der junge Fenin entschied sich für die Frankfurter Eintracht. Ausgestatt mit einem 4,5 Jahresvertrag OHNE Ausstiegsklauseln, soll er in den nächsten Jahren mit Ioannis Amanatidis für viele Frankfurter Tore sorgen. Allein Fenins Verpflichtung zeigt schon wohin der Weg gehen soll.
Bei den Hallentunieren der vergangenen Tage war zu hören, dass man sich in guten Gesprächen mit einem oder mehreren Spielern befindet. Finanziell steht die Eintracht gut da, UEFA-Pokal, DFB-Pokal Finale und Halbfinale und ein gut besuchtes Stadion haben in den letzten Jahren Geld in die Kassen gespült. Im Sommer wurde in den Medien die Frankfurter Kriegskasse auf 10-12 Millionen Euro geschätzt, Burchhagen verwieß diese Zahlen in das Reich der Fabeln und deutete etwas um die 5 Millionen Euro an. Im Winter hat die Eintracht nun etwas über 4 Millionen Euro eingenommen und somit den Fenin Transfer schon refinanziert. Die eingesparten Gehälter der 3 Spieler (Streit & Thurk galten als Topverdiener) nicht zu vergessen. Laut Funkel kommt auf jeden Fall noch ein Stürmer, ein Mann für das Mittelfeld wird auch gesucht. Und im Sommer werden schon 2 weitere Positionen vakant. Der Vertrag des Linksverteidigers Christoph Spycher läuft aus, ebenso wie die des griechischen Aberwehrhühnen Sotirios Kyrgiakos. Bei beidem stehen die Zeichen mehr oder weniger auf Abschied.
Worin endet dieser plötzliche Umbruch? (oder war er von den verantwortlichen sogar schon von langer Hand gekplant?) Plant die Eintracht einen Angriff nach oben? Möchte man an den UI-Cup Plätzen kratzen? Diese Fragen wereden vielleicht in den nächsten Tagen / Wochen beantwortet werden, wenn fest steht wer noch kommen soll.
Frankfurt am Scheideweg, im Sommer werden wir sehen wo wir stehen. (300 Euro fürs Phrasenschwein)
Bevor ich zum Ende komme, möchte ich noch etwas zitieren, was sich jeder durch den Kopf gehen lassen sollte.
Percy Eckstein schrieb: Am Jangtsekiang
Der ehrwürtige Vater aller Flüsse, der Jangtskiang war wieder einmal über die Ufer getreten, so dass zu einer weiten, trostlosen Wasserfläche wurde, was zuvor blühendes Land gewesen. Schließlich gingen die Wasserfluten zurück^, und der Vater aller Flüsse nahm wieder mit seinem alten Bett vorlieb. Es dauerte nicht lange, da streckte aus dem Schlamm des Ufers ein Regenwurm den Kopf hervor. Er reckte sich in die Höhe, sah um sich, sog die balsamische Luft ein, räkelte sich im Sonnenschein und war glücklich und froh über den schönen Tag. Denn während all der vergangen Wochen hatte er nichts gesehen, gerochen und gespürt als nassen Schlamm. "Wie herrlich ist doch die Welt", sagte er laut vor sich hin. "Auf Regen folgt Sonnenschein. Bald werden die Reisfelder ringsum wieder grünen, und frohe Menschen werden ihrer Arbeit nachgehen. Die Vögel werden wieder singen, Nester bauen und darin ihre Jungen aufziehen. Mensch, Tier und Planze, alle werden sie fröhlich sein und die Güte und Weisheit der Schöpfung loben." "He, he, he!" klang es da hinter dem Regenwurm, und als er sich erstaunt umblickte, sah er in der nächsten Nähe einen Regenwurm, der ihm aufs Haar glich und ebenfalls ein Stück aus dem feuchten Boden herausragte. Der war es gewesen der eben so höhnisch gelacht hatte. "Auf Regen folgt Sonneschein, sagst du?" ließ sich dieser zweite Wurm vernehmen. "Ich frage dich: Was folgt auf Sonnenschein? Regen! Je heißer die Sonne jetzt scheint, je blauer der Himmel ist, dest rascher werden neue Dünst aufsteigen, desto furhtbarere Regengüsse bereiten sich für die Zukunft vor. Die törichten Menschen, die schon morgen darangehen werden, ihre verwüstetn Reisfelder im Schweiße ihres Angesichts von neuem zu bestellen, wie werden sie davonlaufen, wenn der große Vater aller Flüsse das nächste mal um so furchtbarer über die Ufer tritt. Und die Vögel, die jetzt so fröhlich singen und sich anschicken, von neuem Nester zu bauen und Junge großzuziehen, werden wieder Hunger leiden und ihre Jungen werden aus den Nestern fallen und von dem reißenden Wasser ersäuft werden. Mensch, Tier und Pflanze, sie alle werden wehklagen und die Grausamkeit und Sinnlosigkeit der Schöpfung verfluchen." Der erste Regenwurm hatte diese Rede mit steigender Verwunderung und Missbilligung angehört. "Wer bist du denn", sagte er jetzt, "dass du alles genau umgekehrt siehst wie ich, dass du bereits kommendes Unglück beklagst, indes ich kaum des gegenwärtigen Glücks so recht froh geworden bin?" "Wer ich bin?" lachte da sein Wiedersacher. "Niemand anderer als dein Schwanzende! Ich bin die zweite Hälfte deiner selbst! Erst du und ich zusammen, wir sind der Regenwurm."
Dieser Umbruch, so wie er gerade stattzufinden scheint, wird aber auch zur Bewährungsprobe für Funkel und auch Bruchhagen. Funkel wird beweisen müssen, dass er aus guten Spielern auch eine gute Mannschaft formen kann. Ihm wird für Frankfurter Verhältnisse viel Geld bereitgestellt, dass er nun ausgeben darf. Man stelle sich nur mal vor, die Mannschaft spielt nicht so gut wie in der Hinrunde, sondern spielt wieder eine ähnlich schlechte Rückrunde wie in den vergangenen 2 Jahren. Das geschreie wäre groß, Funkel noch zu halten? Auch Burchhagen müsste sich einiges an Kritik anhören. In den letzten Jahren war es noch so, wir haben größtenteils ablösefreie Spieler geholt, wenn die "floppen" ist das in der öffentlichen Wahrnehmungen nicht so schlimm, ja fast sogar zu erwarten. Wenn ein Spieler floppt der eine Stange Geld gekostet hat, ist das fast unverzeihlich.
Ganz egal was passiert. Ich sehe Burchhagens und Funkels handeln als extrem positiv und richtig, unseren Weltmeister Hölzenbein nicht zu vergessen, der meiner Meinung nach ein ausgezeichnetes Scouting betreibt. Bis heute Sonntag den 6. Januar 2008 23:11 haben die Verantwortlichen aus meiner Sicht alles richtig gemacht. Und egal was kommen mag, ich bin ihnen sehr dankbar für das was sie die letzten Jahre für die Eintracht geleistet haben. Bruchhagen sollte man am Waldstadion, oder vielleicht am neuem Riederwald ein Denkmal bauen.
Prima Darstellung der Gesamtlage, so breit angelegt, dass es schwierig ist, darauf zu antworten
Eine Anmerkung aber doch. Die Rede von der "Eintracht am Scheideweg" (war es FR?) misshagt mir. Das ist wohlfeile Dramatisierung. Wahr ist allerdings, das zur Zeit ein Revirenment bei der Eintracht läuft, wie man es eher für den Sommer hätte erwarten können. Die Umstellungen erfolgen jetzt, weil die äußeren Umstände die Wechsel allesamt begünstigt haben.
Was wieder mal sehr für HB den Fux spricht: wie es aussieht, ist er auf diese Situation bestens vorbereitet - man darf wohl in diesem Monat noch mit 2 Neuverpflichtungen rechnen.
Und FF? Er stünde dann vor einer echten Herausforderung: größerer Umbau der Mannschaft in der nicht allzu langen Winterpause - o la la.
Sehr starke Gesamtbetrachtung, aber der finale Abschluß in Form der Kenntnis der Neuzugänge fehlt noch. Nur zum Beispiel: hält FF am Ende der Saison mit dem bestehenden Kader (Stand 7.1. 08 sehr früh am Morgen) ist das aller Ehren wert. Kommen Kaka und Etó ist Platz 9 eher bescheiden (ich übertreibe bewußt).
Ich höchstpersönlich hoffe, dass wir die Politik der kleinen Schritte weiterbetreiben, habe aber auch nicht das Geringste dagegen, ein klitzekleines (und das meine ich im Wortsinn) bissi mehr zu riskieren. Ich hätte dies persönlich etwas später angesetzt aber wenn sich die Situation gerade mal ergibt
sehr schöner text, aber aufgrund der noch (wahrscheinlich) anstehenden verpflichtungen habe ich bzgl. der erwartungen noch etwas zu sagen:
nehmen wir mal an, es kommen noch 2 leute (sturm; mittelfeld) für annehmbares geld, dann heißt es doch "wir haben die mannschaft in anbetracht der derzeitigen situation gestärkt für das ziel 45+x."
man stelle sich aber mal vor, einer der beiden transfers geht in die richtung einer größenordnung des fenin-transfers, wird es doch bestimmt heißen: "jetzt hat die führungsriege auch die zielvorgaben erhöht."
dieses bild ergibt sich mir, wenn ich einige ernstzunehmende beiträge betrachte.
ich bin allerdings der meinung, dass das ziel 45+x auf gar keinen fall geändert wird, egal welche transfers wir noch präsentiert bekommen. und das unterstütze ich vollkommen. neue saison, neue ziele. aktuelle saison, aktuelle ziele.
daher hoffe ich (obwohl ich es nicht glaube), dass die stimmung bei einem oder mehreren 'krachertransfers' auf dem boden der tatsachen bleibt. auch macht mich die allgemeine auffassung, jemanden ersetzen zu müssen mehr als bedenklich. man kann niemanden ersetzen. aber man kann versuchen mit neuen leuten eine neue ausrichtung zu finden und diese erfolgreich umzusetzen.
egal was noch in den kommenden wochen passiert, man sollte alles etwas gelassener sehen, denn einen ersten eindruck kann man erst nach dem ersten heimspiel abgeben. ich bin auch der meinung, dass funkel auch nach dieser saison noch trainer sein wird und ehrlich gesagt stehe ich in diesen tagen noch mehr hinter der mannschaft und dem vorstand, als es eh schon der fall war.
In der Tat könnte der vorzeitig entstandene Handlungsbedarf in einem Schritt nach vorne resultieren. Ansonsten vermag ich dem ausgesprochen komplexen Eröffnungsbeitrag und den Aussagen der beiden Nachfolgeanalytiker AK und CE wenig hinzuzufügen.
Auf jeden Fall macht eine Winterpause unter den derzeitigen Umständen mehr Spaß, als eine ohne Transfers(zumindest wenn sich, wie es momentan aussieht, die Qualität im Kader erhöht). Guter Text, so macht das Forum Spaß
Guter Bericht, gute Analyse. Allerdings sehe ich noch keine qualitative Verstärkung des Kaders. Fenin ist vorerst ein Ersatz für Taka, wird aber frühestens nächste Saison eine Verstärkung sein. Ein Streit-Ersatz wird so nicht möglich sein, ja die Mannschaft hat seinen Weggang gut kompensiert, kann dies aber nicht auf Dauer, hier besteht Handlungsbedarf. Galindo sehe ich schon als Ersatz für Soto, da hat man früh reagiert, aber man darf nicht vergessen, dass die Kombo Soto/Streit uns einige Tore und auch Punkte beschert hat. Ich sehe die schon einen Umbruch, aber hier noch keinen aktuellen Angriff auf die UI-Cup Plätze, sondern so wie Bruchhagen es schon vor Jahren formuliert hat: Wenn alles ideal läuft, dann ist es ein Prozess von 5 Jahren sich in der oberen Hälfte festzusetzen (das beudeutet noch nicht UEFA-Cup). Wir sind jetzt im 3. Jahr. Geduld ist die Tugend die weiterhin angebracht sein wird.
Hoffe sehr dass im OM bzw Angriff nioch ein sehr guter dazukommt da wenn amn auch noch Meiers Verletzung einkalkuliert hier schon Handllungsbedarf besteht.. Übrigens auch um den Druck von Fenins Schulter zu nehemen. Bitte vergesst nicht er ist nooch jung....
Auch am Saisoonziel von 45 P festzuhalten ist absolut richtig.. Man sollte sich einspielen ohne Druck um nächstes Jahr den nächsten kleinen Schritt nach vorn wagen zu können...
Abgesehen von der schlechten Nachricht bzgl Meier freue ich sehr auf die Rückrunde..
In der Tat eine sehr schöne, ausgewogene und treffende Analyse der Situation. Ich denke, HB hat den Zeitpunkt des Umbruchs (ich will es mal vorsichtig als "Angriff" bezeichnen) sehr bewusst gewählt.
Als weitsichtigem Manager war ihm ja seit Sommer 2007 klar, was sich in Sachen Streit tun wird. Und auch die Vertragsklausel bei Taka - hat er sie doch selbst ausgehandelt - war ihm bekannt. Selbst Thurk sollte hätte ja eigentlich schon vor der Saison gehen dürfen.
Kommentare seitens HB, dass überhitzte Märkte im Sommer nicht gleichzeitig verpasste Chancen bedeuten, können in der Nachbetrachtung durchaus als Hinweis auf den jetzigen Umbruch gedeutet werden. Dazu kam ein nicht unerheblicher Anteil Glück, dass wir punktemäßig nicht mit dem Rücken zur Wand stehen. Und wenn man sich auf das dünne Eis der rückwirkenden Interpretation begibt (Kunstkritiker sind hier in ihrem Element), könnte man sogar eine Logik erkennen, warum wir beispielsweise einen Markus Weissenberger noch bis Ende der Saison an uns gebunden haben.
Ich gehe davon aus, dass wir die 45+X erreichen werden. Wenn es "nur" 43 oder 44 Punkte werden, weil sich die Neuen erst noch richtig einfinden müssen, so what, solange sich die Mannschaft insgesamt weiter entwickelt und sich für 2008/2009 einspielt.
Mit Mahdavikia hatte man meines Erachtens doch schon zum Saisonbeginn den Streitnachfolger (da roch es auch schon stark nach Abschied) verpflichtet. Das der gute Mehdi den Anforderungen zumindest nur teilweise gerecht wurde steht zunächst mal auf einem anderen Blatt. Jetzt wo das Angriffsspiel nicht mehr auf Albert Streit fixiert werden kann, bietet sich für Mahdavikia die große Chance sich zu zeigen. Ein vorzeitiger Streit Ersatz zur Winterpause ist für mich von daher nicht notwendig. Bei einer möglichen Meier-OP müsste man lediglich nochmal im Mittelfeld was tun. Man sollte aber, bevor man hier einen Schnellschuss macht, erst mal abwarten ob eine OP (und der damit verbundene längere Ausfall von Meier) überhaupf notwendig wird. Die "Notlösung" mit Faton Toski hat sich als zumidest bundesligatauglich herausgestellt. Warum also (viel) Geld für eine andere ungewisse Lösung ausgeben ? Der Sturm steht mit Fenin und Amanatidis. Für den Verletzungsfall sollte noch ein dritter Stürmer verpflichtet werden. Die Lösung Ronny König wäre mir da sehr recht. Der hat in Liga 2 bewiesen das er weiss wo die Tore stehen und würde sich mit Sicherheit anfangs nicht über einen Benkplatz beschweren. Als Notnagel gibts immernoch die Amateuere Hess und Galm die die Lücke schließen könnten, so dass es auch nach den 2 Abgängen im Sturm nicht so wirklich unter den Nägeln brennt !
Ich persönlich freue mich auf die gute Eintracht Rückrunde und die beste Saisonplatzierung der Eintracht seit dem Wiederaufstieg ! Das Bruchhagen-Denkmal am Riederwald ist im Übrigen schon lange überfällig !
Zunächst einmal eine Gratulation an @Chriz, für diesen großartigen, mühevoll zusammen gestellten und informativen Thread, der weite Spielräume für eine (hoffentlich) sachliche Diskussion ermöglicht !
Ich will jedoch erst einmal kurz auf sein nachstehendes Beitragsfinale eingehen :
"Dieser Umbruch, so wie er gerade stattzufinden scheint, wird aber auch zur Bewährungsprobe für Funkel und auch Bruchhagen. Funkel wird beweisen müssen, dass er aus guten Spielern auch eine gute Mannschaft formen kann. Ihm wird für Frankfurter Verhältnisse viel Geld bereitgestellt, dass er nun ausgeben darf. Man stelle sich nur mal vor, die Mannschaft spielt nicht so gut wie in der Hinrunde, sondern spielt wieder eine ähnlich schlechte Rückrunde wie in den vergangenen 2 Jahren. Das geschreie wäre groß, Funkel noch zu halten? Auch Burchhagen müsste sich einiges an Kritik anhören. In den letzten Jahren war es noch so, wir haben größtenteils ablösefreie Spieler geholt, wenn die "floppen" ist das in der öffentlichen Wahrnehmungen nicht so schlimm, ja fast sogar zu erwarten. Wenn ein Spieler floppt der eine Stange Geld gekostet hat, ist das fast unverzeihlich.
Ganz egal was passiert. Ich sehe Burchhagens und Funkels handeln als extrem positiv und richtig, unseren Weltmeister Hölzenbein nicht zu vergessen, der meiner Meinung nach ein ausgezeichnetes Scouting betreibt. Bis heute Sonntag den 6. Januar 2008 23:11 haben die Verantwortlichen aus meiner Sicht alles richtig gemacht. Und egal was kommen mag, ich bin ihnen sehr dankbar für das was sie die letzten Jahre für die Eintracht geleistet haben. Bruchhagen sollte man am Waldstadion, oder vielleicht am neuem Riederwald ein Denkmal bauen."
Zum 1. Absatz :
Bei einem Umbruch, wie er sich in der Tat abzeichnet, lässt sich die Erwartungshaltung der Fans und des Umfeldes in der Regel in nur ganz wenigen Fällen bereits kurzfristig zufrieden stellen ( Aktuelle Beispiele : Wolfsburg/Magath oder Doll/Dortmund ). Deshalb würde ich - sofern dem neuen Team nicht sofort ein Quantensprung gelingen kann - nicht gleich hinter Bruchhagen den Trainer und seine Co-Trainer ein Fragezeichen setzen.
Im übrigen muss auch abgewartet werden, welche Spieler (uU weitere Neuzugänge ebenso wie gesunde Kicker in guter Form) uns ab wann überhaupt zur Verfügung stehen werden.
Vereine der Mittelklsse, so wie sie unsere Eintracht in diesen Jahren darstellt (im positiven Sinne gemeint), sind automatisch Umbrüchen in kuzen Abständen unterworfen.
Spieler wechseln schnell und entsprechend wichtig ist es, dass eine stets gut informierte und mit verschiedenen Alternativen "in der Schublade" aufwartende Scoutingabteilung existiert.
Dieser schnelle Wechsel ist eine Zeiterscheinung. Früher blieb ein Grabi 15 Jahre bei seiner Eintracht, die Zeiten sind vorbei.
Schneller wechsel: So, wie es jetzt schon Osterhasen in der Supermärkten gibt und im nächsten September bereits wieder Lebkuchen und Pfeffernüsse.
Deshalb darf man sich nicht mehr aufregen, wenn ein AS geht. Entscheidend ist, dass guter Ersatz gefunden wird. Beispiel: Werder Bremen. Die haben immer ihre Besten weggeholt bekommen, Klaus Allofs hat vorzüglich immer wieder gleichwertigen Ersatz geholt! Diese Leistung kann man gar nicht hoch genug bewerten! Der Schlüssel zum Erfolg - auch für Eintracht - liegt aus den vorgenannten Gründen genau HIER!
Ist es nicht bemerkenswert, dass sich in jüngerer Zeit zunehmend selbst namhafte und/oder ambitionierte Clubs für unsere Spieler interessieren ?
Auch hier spielen wir inzwischen dank Bruchhagen, Funkel, Holz usw. in einer höheren, besseren Liga !
Somit sorgen die Sommer- und Winterwechselperioden in doppelter Hinsicht für Spannung, nämlich wer geht und wer kommt, was erzielen wir an Transfererlösen und was geben wir für einen Neuen aus (!!). Noch vor 2 Jahren hat sich doch kaum ein Verein nach einem Spieler von uns umgeschaut und auf der anderen Seite konnten wir kaum Ablösesummen im unteren bis bestenfalls mittleren sechsstelligen Bereich aufbringen, um bei einem Wunschspieler ernsthaft mitbieten zu können.
Da es bei Streit vorhersehbar war,dass er schon zur WP .geht,war ich bei Taka und Thurk extrem überrascht. Selbst Sotos scheint noch ein Thema zu sein,wenn die Ablöse stimmt. Der Fenintransfer ist durch den Streitwechsel und Taka,Thurk einschliesslich eingesparter Gehälter ziemlich abgedeckt. Also kann man das Geld getrost in einen OM und Stürmer stecken und von 17.Spielen müsste man doch 7 gewinnen können mit den Neuzugängen und gleichzeitig könnte die Mannschaft sich schon gut einspielen für die neue Saison,sodass man im Sommer,vielleicht nicht viel nachlegen muss b.z.w. geziehlt verstärkt. mfg Container-Willi.
Vereine der Mittelklsse, so wie sie unsere Eintracht in diesen Jahren darstellt (im positiven Sinne gemeint), sind automatisch Umbrüchen in kuzen Abständen unterworfen.
Spieler wechseln schnell und entsprechend wichtig ist es, dass eine stets gut informierte und mit verschiedenen Alternativen "in der Schublade" aufwartende Scoutingabteilung existiert.
Dieser schnelle Wechsel ist eine Zeiterscheinung. Früher blieb ein Grabi 15 Jahre bei seiner Eintracht, die Zeiten sind vorbei.
Schneller wechsel: So, wie es jetzt schon Osterhasen in der Supermärkten gibt und im nächsten September bereits wieder Lebkuchen und Pfeffernüsse.
Deshalb darf man sich nicht mehr aufregen, wenn ein AS geht. Entscheidend ist, dass guter Ersatz gefunden wird. Beispiel: Werder Bremen. Die haben immer ihre Besten weggeholt bekommen, Klaus Allofs hat vorzüglich immer wieder gleichwertigen Ersatz geholt! Diese Leistung kann man gar nicht hoch genug bewerten! Der Schlüssel zum Erfolg - auch für Eintracht - liegt aus den vorgenannten Gründen genau HIER!
Tja das mit den "Umbrüchen" ist wirklich so eine Sache, den ganzen Text wie ich ihn jetzt "veröffentlicht" habe schwebt mir schon Wochen so vor. Erst wollte ich mich intensiv mit Streits Abgang beschäftigen und analysieren inwiefern unsere Mannschaft dadurch auch stärker werden könnten. Letztlich habe ich das nun nur sehr kurz angeschnitten. Die Ereignisse der letzten Tage / Wochen haben mich dann doch dazu bewogen euch an meinen Gedanken zu einem "Umbruch" teilhaben zu lassen.
Ich gebe dir vollkommen Recht, dass es bei Mannschaften der Mittelklasse, bzw. der unteren Tabellenregionen, aus welchen Gründen auch immer (Spieler werden von anderen Vereinen weggekauft, Ersatz muss her) oft zu größeren Kaderumstellungen kommt. Man schaue sich nur die Bochumer an. Deren jetzige Mannschaft trägt ein komplett anderes Gesicht als noch letzte Saison, denen wurden 2 Leistungsträger weggekauft ohne das sie sich wehren konnten. Das sind die Gesetze des Marktes.
Jedoch gab es so etwas bei uns seit dem Aufstieg nicht mehr. Unsere Grundsäulen waren immer die gleichen, es wurde wirklich nur punkteuell ausgbessert, wir waren sogar in der Lage unsere Topspieler zu halten. Es hätte diesen Sommer schon zu einem Umbruch kommen können, da mit NadW uns ein sehr sehr guter Spieler verlassen hat, und Streit auch schon auf dem Sprung war, für Spycher gab es Interessenten, Ochs weckte auch Begehrlichkeiten, Vasoski war vor einiger Zeit auf der Insel ein großes Thema (schon etwas her) die Liste ließe sich wohl weiterführen. Dementsprechend sind auch nicht viele Neuzugänge präsentiert worden, der Kader wurde in der Breite verstärkt, Spieler die hier keine Chance mehr hatten durften gehen bzw. ihre Verträge wurden verlängert und Jugendspieler sind aufgerückt.
Doch wenn wir am 08.02. ins Waldstadion gehen werden um frenetisch die Rückrunde einzuläuten kann es sein das uns in der Mannschaftsaufstellung einige neue Gesichter erwarten und einige "alte Bekannte" werden fehlen.
Deshalb habe ich mich dafür entschieden das was gerade passiert als "Umbruch" zu bezeichnen. Für viele Bundesligavereine mag dieser Vorgang eine Normalität darstellen, bei uns, dank HB, ist dies aber nicht so. Ein weiterer Aspekt wäre auch, dass wir anscheinend viel Geld ausgeben werden.
Im Sommer 2005 haben wir 1,5 Millionen für Ama bezahlt, was Spycher / Huggel gekostet haben weiß ich nun leider nicht mehr.
2006 waren es 1,5 Millionen für Thurk und 750.000 für Takahara.
Nun haben wir alleine 3,5 Millionen für Fenin bezahlt.
Gerade lese ich das wir Interesse an Mantzios haben, er würde sicherlich auch um die 2 Millionen kosten, dazu noch ein Mittelfeldmann? Mein lieber Herr Gesangsverein, das ist ja wie ein 2. Weihnachten.
adlerkadabra schrieb: Prima Darstellung der Gesamtlage, so breit angelegt, dass es schwierig ist, darauf zu antworten
Eine Anmerkung aber doch. Die Rede von der "Eintracht am Scheideweg" (war es FR?) misshagt mir. Das ist wohlfeile Dramatisierung. Wahr ist allerdings, das zur Zeit ein Revirenment bei der Eintracht läuft, wie man es eher für den Sommer hätte erwarten können. Die Umstellungen erfolgen jetzt, weil die äußeren Umstände die Wechsel allesamt begünstigt haben.
Was wieder mal sehr für HB den Fux spricht: wie es aussieht, ist er auf diese Situation bestens vorbereitet - man darf wohl in diesem Monat noch mit 2 Neuverpflichtungen rechnen.
Und FF? Er stünde dann vor einer echten Herausforderung: größerer Umbau der Mannschaft in der nicht allzu langen Winterpause - o la la.
Zu allererst vielen Dank für das Lob an alle, habe heute auf der Arbeit ganzschön geschwitzt wie das hier wohl ankommen mag.
Ich möchte noch kurz anmerken, das ich ganz bewusst die Worte "Umbruch" und "Scheideweg" gewählt habe. Das die FR und auch der HR am gleichen Abend ähnliche Schlagzeilen verwenden würde habe ich weder gewusst noch gedacht, als ich nach dem abbschicken meines Textes die Artikel gesehen habe dachte ich das das ja nur ein schlechter Scherz sein könnte.
erstmal ein ganz dickes Lob fuer deine Abhandlung, die eine sehr gute Grundlage (schliese mich er Hoffnung Enigmas an) fuer eine gute und sachliche Diskussion ist.
Der letzte Spieltag der Vorrunde war mehr als ein Tag an den man sich ob des ersten Auswaerssiegs erinnern wird. Er war der Anfang der neuen Zielsetzung, es war der Angang der neuen Eintracht.
Ich denke es war so vorher geplant! Holen wir mind 23 Punkte, dann werden wir die Weichen fuer die Saison 2008/2009 schon in der Winterpause stellen, koennten dabei die Ueberlegung gewesen sein.
Es kommt eigentlich so, wie ich es erwartet habe. Spieler die der Eintracht nicht wirklich weiter helfen werden keine Knuebel in den Weg gelegt. Wuerde Sotos oder Mehdi heute sagen, wir haben einen neuen Verein, ich denke auch sie koennten gehen. Bei Inamoto denke ich es nicht, da man ihn als Allrounder verpflichtet hat.
Ich denke man wird noch mind. 2 verpflichten (mein Tipp Ottl und Schlaudraff), eventuell och einne 3 (Stuermer) aus dem Ausland. Die neuen sollen die naechsten 17 Spiele an die Mannschaft herangefuehrt werden.
Gibt es dann wieder 23 Punkte, dann koennte es auch international weitergehen. Ein schoenes "Zubrot". Ab Juli 2008 gehts dann richtig rund.
Im Sommer 2005 haben wir 1,5 Millionen für Ama bezahlt, was Spycher / Huggel gekostet haben weiß ich nun leider nicht mehr.
2006 waren es 1,5 Millionen für Thurk und 750.000 für Takahara.
Nun haben wir alleine 3,5 Millionen für Fenin bezahlt.
Gerade lese ich das wir Interesse an Mantzios haben, er würde sicherlich auch um die 2 Millionen kosten, dazu noch ein Mittelfeldmann? Mein lieber Herr Gesangsverein, das ist ja wie ein 2. Weihnachten.
Und ganau hierin besteht meine Sorge. Wir haben die letzten beiden Jahre immer mit einem soliden schwarzen Plus abgeschlossen und das, obwohl wir abgesehen von den Aufsteigern die niedrigsten Einnahmen aus den Übertragungsrechten zu verbuchen hatten. Unser Geld, was wir jetzt investieren stammt aus der Teilnahme am DFB-Pokal Finale und Halbfinale, hinzu kommt das Erreichen der UEFA-Cup Gruppenphase. Doch um einen wirklichen Umbruch einzuläuten muss man weiter in den Kader investieren.
In der Winterpause haben wir diesen von allen so sehnlich erwünschten Weg mit dem Fenin-Transfer eingeschlagen. Doch wir wissen alle, dass weitere Neuverpflichtungen dringend benötigt werden, um das Niveau der Hinrunde zu halten. Bruchhagen macht daraus untypischerweise auch keinen Hehl und kündigt weitere Verstärkung an. Diese Verstärkung soll allerdings nicht nur dazu dienen das Niveau zu halten. Nein, sie soll den Kader verstärken. Und das Kostet Geld!
Ein offensiver fürs Mittelfeld und einen Stürmer werden noch für die Rückrunde benötigt. Wenn wir davon ausgehen, dass ein Spieler der für Qualitätssteigerung steht ca. 2-3,5 Millionen Euro kosten wird und auch ein entsprechendes Gehalt fordern wird, dann ist die "Kriegskasse" so gut wie leer. Hinzu kommt, dass man das allgemeine Gehaltsgefüge weiter anheben muss, um den Kader mit langfristigen Verträgen auszustatten.
Eine große Qualitätssteigerung wird also im Sommer finanziell nicht mehr möglich sein. Was soweit nicht schlimm sein sollte, da wir, wie Bruchhagen immer wieder betonte, eine Politik der kleinen Schritte betreiben.
Doch in der Folge Saison ist man dazu verdammt in den Pokalwettbewerben weit zu kommen bzw. einen deutlich besseren Rang in der Bundesligaabschlusstabelle zu belegen, um einen Substanzverlust zu vermeiden. So gerne ich den Weg der Kleinen Schritte weitergehen würden, jedoch glaube ich nicht, dass dies möglich sein wird. Entweder man ist oben dabei, oder eben nicht - Negativbeispiele gibt es genügend.
Wir schreiben Sonntag den 16. Dezember 2007 der 17. Spieltag in der Fussball Bundesliga der Saison 2007/08. Um 17:40 passt Faton Toski den Ball von links in die Zentrale zu Michael Fink, dieser spielt den Ball mit dem Außenrist in den Lauf von Ioannis Amanatidis, und der Frankfurter Kapitän drischt das Leder unter die Latte des Duisburger Tores. Es wird das einzige Tor dieses Abends bleiben. Direkt nach dem Spiel ist zu hören, dass in Frankfurt Verhandlubgsbereitschaft im seit Monaten herrschenden "Streitfall" besteht. Drei Tage später, es ist kurz nach 17 Uhr, veröffentlicht die Eintracht auf ihrer offiziellen Homepage eine schlichte Pressemitteilung.
Diese beiden Tage könnten für die nächsten Jahre unserer Eintracht zwei sehr prägende werden. Hätte die Eintracht jenes Spiel am 16. Dezember nicht gewonnen, Albert Streit würde wohl die Rückrunde in Schwarz-Rot spielen und im Sommer für 1 Million Euro zu Schalke wechseln. Doch die 23 Punkte nach der Hinrunde, 8 Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz 6 Punkte Rückstand auf den ersten UEFA-Cup Platz und bedeuten
wie die FR am 18.12. sehr treffend feststellte. Doch vielen Frankfurtern ist das nicht genug. "Mittelklasse", klingt bieder, das Wort passt nun mal garnicht so zur einstigen "launischen Diva vom Main", die Sie in den Köpfen der vielen Frankfurter Fans noch immer ist. Doch ist diese Mittelklasse so schlecht? 10 Jahre als Fahrstuhlverein liegen hinter der Eintracht, viele Spieler kamen und gingen wieder. Doch seitdem Heribert Bruchhagen am 16. November 2003 die Position des Geschäftsführers innehat, ticken die Uhren in Frankfurt anders. Selbst Bruchhagen konnte den Abstieg 2004 nicht mehr verhindern, jedoch bot sich ihm immerhin die Chance für einen Schnitt und Neuanfang.
Seitdem hat sich die Eintracht stetig verbessert. 2 1/2 Jahre nach dem Wiederaufstieg in die höchste Spielklasse des deutschen Profifussballs ist die Eintracht also "Zementiert in der Mittelklasse". Verantwortlich? Heribert Bruchhagen und Friedhelm Funkel. Letzterer bestreitet nun sein 4. Jahr bei der Eintracht. Seit fast 4 Jahren der gleiche Trainer in Frankfurt? So etwas gab es das letzte mal vor 30 Jahren und ein Ende der Ära Funkel in Frankfurt scheint so schnell nicht in Sicht auch wenn der Profifussball ein sehr schnellebiges Geschäft ist, in Frankfurt gibt es immernoch einen Heribert Bruchhagen.
In der Winterpause der Saison 2007/08 steht die Eintracht nun wohl am Scheideweg. Seit dem Sommer 2004 gab es einen derart großen Umbruch nicht. Mit Albert Streit verlässt der beste Vorbereiter die Eintracht. Naohiro Takahara, in der letzten Saison mit 11 Treffern noch Garant für den Klassenerhalt, war noch der Hinrunde so frustriert, dass er nach seinem Heimaturlaub am liebsten garnicht mehr nach Frankfurt zurückgekehrt wäre. Lang musste er garnicht bleiben, für geschätzte 1,5 Millionen Euro wechselte der Japaner am 04. Januar zu den Urawa Red Diamonds. Einen Tag nach Takaharas Wechsel wurde das wohl größte Missverständnis der Ära Bruchhagen bereinigt. Der in Frankfurt, bis auf einen Septemberabend 2006, glücklos gebliebene Michael Thurk wechselte für etwa 300.000 Euro zum FC Augsburg in die 2. Fussball Bundesliga.
Der Wechsel von Streit? Eine Chance für die ganze Mannschaft.
Der Wechsel von Takahra? Sehr Schade, aber Reisende soll man nicht aufhalten.
Der Wechsel von Thurk? Überfällig.
Ganz klar, mit Streit verlässt uns einer der besten Techniker, einer der besten Fussballer den Mann in den letzten Jahren in Frankfurt gesehen hat. Hier möchte ich einen uns sehr bekannten Mann zu Rate ziehen.
Zweifelsohne war das Spiel der Eintracht mit ihm auch sehr berechenbar. Hatte Streit einen schlechten Tag, oder wurde er an die Ketten gelegt, ging in der Frankfurter Offensive fast nichts mehr. Dieses Bild zeichnete sich auch, als Streit in dieser Saison aufgrund von Kniebeschwerden nach dem 11. Spieltag nicht mehr auflaufen konnte, den ein oder anderen Grottenkick musste man über sich ergehen lassen. Doch mehr und mehr begannen andere Spieler in die Bresche zu springen, die ganze Mannschaft kompensierte Streits Ausfall. Die Rückkehr eines Chris war besonders wichtig. Aber auch ein junger Faton Toski sprang in die Bresche, sogar als etablierte Kräfte zurückkehrten, vertraute Funkel dem jungen Adler. Eines der besten Spiele dieser Saison, wenn nicht DAS beste (kurz vor dem Heimspiel gegen den HSV) durfte ich beim 2:2 gegen Schalke erleben, ohne einen Albert Streit. Seine gefährlichen Standards werde ich aber sicherlich vermissen, soviel steht fest.
Nun zu jemanden den man dieser Tage nicht unerwähnt lassen darf. Martin Fenin.
Der ostwestfälische Sparfuchs Bruchhagen öffnete die Frankfurter Kriegskasse für diesen junge Mann sehr weit. 3,5 Millionen Euro war es der sportlichen Leitung der Frankfurter Wert den jungen Fenin an den Main zu lotsen. Begehrt war der junge Mann, Juventus bemühte sich ganz konkret um ihn, Arsenal und Liverpool hatten angeblich auch angeklopft. Doch der junge Fenin entschied sich für die Frankfurter Eintracht. Ausgestatt mit einem 4,5 Jahresvertrag OHNE Ausstiegsklauseln, soll er in den nächsten Jahren mit Ioannis Amanatidis für viele Frankfurter Tore sorgen. Allein Fenins Verpflichtung zeigt schon wohin der Weg gehen soll.
Bei den Hallentunieren der vergangenen Tage war zu hören, dass man sich in guten Gesprächen mit einem oder mehreren Spielern befindet. Finanziell steht die Eintracht gut da, UEFA-Pokal, DFB-Pokal Finale und Halbfinale und ein gut besuchtes Stadion haben in den letzten Jahren Geld in die Kassen gespült. Im Sommer wurde in den Medien die Frankfurter Kriegskasse auf 10-12 Millionen Euro geschätzt, Burchhagen verwieß diese Zahlen in das Reich der Fabeln und deutete etwas um die 5 Millionen Euro an. Im Winter hat die Eintracht nun etwas über 4 Millionen Euro eingenommen und somit den Fenin Transfer schon refinanziert. Die eingesparten Gehälter der 3 Spieler (Streit & Thurk galten als Topverdiener) nicht zu vergessen. Laut Funkel kommt auf jeden Fall noch ein Stürmer, ein Mann für das Mittelfeld wird auch gesucht. Und im Sommer werden schon 2 weitere Positionen vakant. Der Vertrag des Linksverteidigers Christoph Spycher läuft aus, ebenso wie die des griechischen Aberwehrhühnen Sotirios Kyrgiakos. Bei beidem stehen die Zeichen mehr oder weniger auf Abschied.
Worin endet dieser plötzliche Umbruch? (oder war er von den verantwortlichen sogar schon von langer Hand gekplant?) Plant die Eintracht einen Angriff nach oben? Möchte man an den UI-Cup Plätzen kratzen? Diese Fragen wereden vielleicht in den nächsten Tagen / Wochen beantwortet werden, wenn fest steht wer noch kommen soll.
Frankfurt am Scheideweg, im Sommer werden wir sehen wo wir stehen. (300 Euro fürs Phrasenschwein)
Bevor ich zum Ende komme, möchte ich noch etwas zitieren, was sich jeder durch den Kopf gehen lassen sollte.
Dieser Umbruch, so wie er gerade stattzufinden scheint, wird aber auch zur Bewährungsprobe für Funkel und auch Bruchhagen. Funkel wird beweisen müssen, dass er aus guten Spielern auch eine gute Mannschaft formen kann. Ihm wird für Frankfurter Verhältnisse viel Geld bereitgestellt, dass er nun ausgeben darf. Man stelle sich nur mal vor, die Mannschaft spielt nicht so gut wie in der Hinrunde, sondern spielt wieder eine ähnlich schlechte Rückrunde wie in den vergangenen 2 Jahren. Das geschreie wäre groß, Funkel noch zu halten? Auch Burchhagen müsste sich einiges an Kritik anhören. In den letzten Jahren war es noch so, wir haben größtenteils ablösefreie Spieler geholt, wenn die "floppen" ist das in der öffentlichen Wahrnehmungen nicht so schlimm, ja fast sogar zu erwarten. Wenn ein Spieler floppt der eine Stange Geld gekostet hat, ist das fast unverzeihlich.
Ganz egal was passiert. Ich sehe Burchhagens und Funkels handeln als extrem positiv und richtig, unseren Weltmeister Hölzenbein nicht zu vergessen, der meiner Meinung nach ein ausgezeichnetes Scouting betreibt. Bis heute Sonntag den 6. Januar 2008 23:11 haben die Verantwortlichen aus meiner Sicht alles richtig gemacht. Und egal was kommen mag, ich bin ihnen sehr dankbar für das was sie die letzten Jahre für die Eintracht geleistet haben. Bruchhagen sollte man am Waldstadion, oder vielleicht am neuem Riederwald ein Denkmal bauen.
Eine Anmerkung aber doch. Die Rede von der "Eintracht am Scheideweg" (war es FR?) misshagt mir. Das ist wohlfeile Dramatisierung. Wahr ist allerdings, das zur Zeit ein Revirenment bei der Eintracht läuft, wie man es eher für den Sommer hätte erwarten können. Die Umstellungen erfolgen jetzt, weil die äußeren Umstände die Wechsel allesamt begünstigt haben.
Was wieder mal sehr für HB den Fux spricht: wie es aussieht, ist er auf diese Situation bestens vorbereitet - man darf wohl in diesem Monat noch mit 2 Neuverpflichtungen rechnen.
Und FF? Er stünde dann vor einer echten Herausforderung: größerer Umbau der Mannschaft in der nicht allzu langen Winterpause - o la la.
Ich höchstpersönlich hoffe, dass wir die Politik der kleinen Schritte weiterbetreiben, habe aber auch nicht das Geringste dagegen, ein klitzekleines (und das meine ich im Wortsinn) bissi mehr zu riskieren. Ich hätte dies persönlich etwas später angesetzt aber wenn sich die Situation gerade mal ergibt
Gruß
concordia-eagle
nehmen wir mal an, es kommen noch 2 leute (sturm; mittelfeld) für annehmbares geld, dann heißt es doch "wir haben die mannschaft in anbetracht der derzeitigen situation gestärkt für das ziel 45+x."
man stelle sich aber mal vor, einer der beiden transfers geht in die richtung einer größenordnung des fenin-transfers, wird es doch bestimmt heißen: "jetzt hat die führungsriege auch die zielvorgaben erhöht."
dieses bild ergibt sich mir, wenn ich einige ernstzunehmende beiträge betrachte.
ich bin allerdings der meinung, dass das ziel 45+x auf gar keinen fall geändert wird, egal welche transfers wir noch präsentiert bekommen. und das unterstütze ich vollkommen. neue saison, neue ziele. aktuelle saison, aktuelle ziele.
daher hoffe ich (obwohl ich es nicht glaube), dass die stimmung bei einem oder mehreren 'krachertransfers' auf dem boden der tatsachen bleibt.
auch macht mich die allgemeine auffassung, jemanden ersetzen zu müssen mehr als bedenklich. man kann niemanden ersetzen. aber man kann versuchen mit neuen leuten eine neue ausrichtung zu finden und diese erfolgreich umzusetzen.
egal was noch in den kommenden wochen passiert, man sollte alles etwas gelassener sehen, denn einen ersten eindruck kann man erst nach dem ersten heimspiel abgeben.
ich bin auch der meinung, dass funkel auch nach dieser saison noch trainer sein wird und ehrlich gesagt stehe ich in diesen tagen noch mehr hinter der mannschaft und dem vorstand, als es eh schon der fall war.
Ansonsten vermag ich dem ausgesprochen komplexen Eröffnungsbeitrag und den Aussagen der beiden Nachfolgeanalytiker AK und CE wenig hinzuzufügen.
Allerdings sehe ich noch keine qualitative Verstärkung des Kaders. Fenin ist vorerst ein Ersatz für Taka, wird aber frühestens nächste Saison eine Verstärkung sein.
Ein Streit-Ersatz wird so nicht möglich sein, ja die Mannschaft hat seinen Weggang gut kompensiert, kann dies aber nicht auf Dauer, hier besteht Handlungsbedarf.
Galindo sehe ich schon als Ersatz für Soto, da hat man früh reagiert, aber man darf nicht vergessen, dass die Kombo Soto/Streit uns einige Tore und auch Punkte beschert hat. Ich sehe die schon einen Umbruch, aber hier noch keinen aktuellen Angriff auf die UI-Cup Plätze, sondern so wie Bruchhagen es schon vor Jahren formuliert hat: Wenn alles ideal läuft, dann ist es ein Prozess von 5 Jahren sich in der oberen Hälfte festzusetzen (das beudeutet noch nicht UEFA-Cup). Wir sind jetzt im 3. Jahr. Geduld ist die Tugend die weiterhin angebracht sein wird.
Hoffe sehr dass im OM bzw Angriff nioch ein sehr guter dazukommt da wenn amn auch noch Meiers Verletzung einkalkuliert hier schon Handllungsbedarf besteht..
Übrigens auch um den Druck von Fenins Schulter zu nehemen. Bitte vergesst nicht er ist nooch jung....
Auch am Saisoonziel von 45 P festzuhalten ist absolut richtig.. Man sollte sich einspielen ohne Druck um nächstes Jahr den nächsten kleinen Schritt nach vorn wagen zu können...
Abgesehen von der schlechten Nachricht bzgl Meier freue ich sehr auf die Rückrunde..
Als weitsichtigem Manager war ihm ja seit Sommer 2007 klar, was sich in Sachen Streit tun wird. Und auch die Vertragsklausel bei Taka - hat er sie doch selbst ausgehandelt - war ihm bekannt. Selbst Thurk sollte hätte ja eigentlich schon vor der Saison gehen dürfen.
Kommentare seitens HB, dass überhitzte Märkte im Sommer nicht gleichzeitig verpasste Chancen bedeuten, können in der Nachbetrachtung durchaus als Hinweis auf den jetzigen Umbruch gedeutet werden. Dazu kam ein nicht unerheblicher Anteil Glück, dass wir punktemäßig nicht mit dem Rücken zur Wand stehen. Und wenn man sich auf das dünne Eis der rückwirkenden Interpretation begibt (Kunstkritiker sind hier in ihrem Element), könnte man sogar eine Logik erkennen, warum wir beispielsweise einen Markus Weissenberger noch bis Ende der Saison an uns gebunden haben.
Ich gehe davon aus, dass wir die 45+X erreichen werden. Wenn es "nur" 43 oder 44 Punkte werden, weil sich die Neuen erst noch richtig einfinden müssen, so what, solange sich die Mannschaft insgesamt weiter entwickelt und sich für 2008/2009 einspielt.
Ich persönlich freue mich auf die gute Eintracht Rückrunde und die beste Saisonplatzierung der Eintracht seit dem Wiederaufstieg ! Das Bruchhagen-Denkmal am Riederwald ist im Übrigen schon lange überfällig !
Ich will jedoch erst einmal kurz auf sein nachstehendes Beitragsfinale eingehen :
"Dieser Umbruch, so wie er gerade stattzufinden scheint, wird aber auch zur Bewährungsprobe für Funkel und auch Bruchhagen. Funkel wird beweisen müssen, dass er aus guten Spielern auch eine gute Mannschaft formen kann. Ihm wird für Frankfurter Verhältnisse viel Geld bereitgestellt, dass er nun ausgeben darf. Man stelle sich nur mal vor, die Mannschaft spielt nicht so gut wie in der Hinrunde, sondern spielt wieder eine ähnlich schlechte Rückrunde wie in den vergangenen 2 Jahren. Das geschreie wäre groß, Funkel noch zu halten? Auch Burchhagen müsste sich einiges an Kritik anhören. In den letzten Jahren war es noch so, wir haben größtenteils ablösefreie Spieler geholt, wenn die "floppen" ist das in der öffentlichen Wahrnehmungen nicht so schlimm, ja fast sogar zu erwarten. Wenn ein Spieler floppt der eine Stange Geld gekostet hat, ist das fast unverzeihlich.
Ganz egal was passiert. Ich sehe Burchhagens und Funkels handeln als extrem positiv und richtig, unseren Weltmeister Hölzenbein nicht zu vergessen, der meiner Meinung nach ein ausgezeichnetes Scouting betreibt. Bis heute Sonntag den 6. Januar 2008 23:11 haben die Verantwortlichen aus meiner Sicht alles richtig gemacht. Und egal was kommen mag, ich bin ihnen sehr dankbar für das was sie die letzten Jahre für die Eintracht geleistet haben. Bruchhagen sollte man am Waldstadion, oder vielleicht am neuem Riederwald ein Denkmal bauen."
Zum 1. Absatz :
Bei einem Umbruch, wie er sich in der Tat abzeichnet, lässt sich die Erwartungshaltung der Fans und des Umfeldes in der Regel in nur ganz wenigen Fällen bereits kurzfristig zufrieden stellen ( Aktuelle Beispiele : Wolfsburg/Magath oder Doll/Dortmund ). Deshalb würde ich - sofern dem neuen Team nicht sofort ein Quantensprung gelingen kann - nicht gleich hinter Bruchhagen den Trainer und seine Co-Trainer ein Fragezeichen setzen.
Im übrigen muss auch abgewartet werden, welche Spieler (uU weitere Neuzugänge ebenso wie gesunde Kicker in guter Form) uns ab wann überhaupt zur Verfügung stehen werden.
Zum 2. Absatz :
Nahezu vollste Zustimmung !
Vereine der Mittelklsse, so wie sie unsere Eintracht in diesen Jahren darstellt (im positiven Sinne gemeint), sind automatisch Umbrüchen in kuzen Abständen unterworfen.
Spieler wechseln schnell und entsprechend wichtig ist es, dass eine stets gut informierte und mit verschiedenen Alternativen "in der Schublade" aufwartende Scoutingabteilung existiert.
Dieser schnelle Wechsel ist eine Zeiterscheinung. Früher blieb ein Grabi 15 Jahre bei seiner Eintracht, die Zeiten sind vorbei.
Schneller wechsel: So, wie es jetzt schon Osterhasen in der Supermärkten gibt und im nächsten September bereits wieder Lebkuchen und Pfeffernüsse.
Deshalb darf man sich nicht mehr aufregen, wenn ein AS geht. Entscheidend ist, dass guter Ersatz gefunden wird. Beispiel: Werder Bremen. Die haben immer ihre Besten weggeholt bekommen, Klaus Allofs hat vorzüglich immer wieder gleichwertigen Ersatz geholt! Diese Leistung kann man gar nicht hoch genug bewerten! Der Schlüssel zum Erfolg - auch für Eintracht - liegt aus den vorgenannten Gründen genau HIER!
Chapeau !!!
Auch hier spielen wir inzwischen dank Bruchhagen, Funkel, Holz usw. in einer höheren, besseren Liga !
Somit sorgen die Sommer- und Winterwechselperioden in doppelter Hinsicht für Spannung, nämlich wer geht und wer kommt, was erzielen wir an Transfererlösen und was geben wir für einen Neuen aus (!!). Noch vor 2 Jahren hat sich doch kaum ein Verein nach einem Spieler von uns umgeschaut und auf der anderen Seite konnten wir kaum Ablösesummen im unteren bis bestenfalls mittleren sechsstelligen Bereich aufbringen, um bei einem Wunschspieler ernsthaft mitbieten zu können.
Selbst Sotos scheint noch ein Thema zu sein,wenn die Ablöse stimmt.
Der Fenintransfer ist durch den Streitwechsel und Taka,Thurk einschliesslich eingesparter Gehälter ziemlich abgedeckt.
Also kann man das Geld getrost in einen OM und Stürmer stecken und von 17.Spielen müsste man doch 7 gewinnen können mit den Neuzugängen und gleichzeitig könnte die Mannschaft sich schon gut einspielen für die neue Saison,sodass man im Sommer,vielleicht nicht viel nachlegen muss b.z.w. geziehlt verstärkt.
mfg
Container-Willi.
Tja das mit den "Umbrüchen" ist wirklich so eine Sache, den ganzen Text wie ich ihn jetzt "veröffentlicht" habe schwebt mir schon Wochen so vor. Erst wollte ich mich intensiv mit Streits Abgang beschäftigen und analysieren inwiefern unsere Mannschaft dadurch auch stärker werden könnten. Letztlich habe ich das nun nur sehr kurz angeschnitten. Die Ereignisse der letzten Tage / Wochen haben mich dann doch dazu bewogen euch an meinen Gedanken zu einem "Umbruch" teilhaben zu lassen.
Ich gebe dir vollkommen Recht, dass es bei Mannschaften der Mittelklasse, bzw. der unteren Tabellenregionen, aus welchen Gründen auch immer (Spieler werden von anderen Vereinen weggekauft, Ersatz muss her) oft zu größeren Kaderumstellungen kommt. Man schaue sich nur die Bochumer an. Deren jetzige Mannschaft trägt ein komplett anderes Gesicht als noch letzte Saison, denen wurden 2 Leistungsträger weggekauft ohne das sie sich wehren konnten. Das sind die Gesetze des Marktes.
Jedoch gab es so etwas bei uns seit dem Aufstieg nicht mehr. Unsere Grundsäulen waren immer die gleichen, es wurde wirklich nur punkteuell ausgbessert, wir waren sogar in der Lage unsere Topspieler zu halten. Es hätte diesen Sommer schon zu einem Umbruch kommen können, da mit NadW uns ein sehr sehr guter Spieler verlassen hat, und Streit auch schon auf dem Sprung war, für Spycher gab es Interessenten, Ochs weckte auch Begehrlichkeiten, Vasoski war vor einiger Zeit auf der Insel ein großes Thema (schon etwas her) die Liste ließe sich wohl weiterführen.
Dementsprechend sind auch nicht viele Neuzugänge präsentiert worden, der Kader wurde in der Breite verstärkt, Spieler die hier keine Chance mehr hatten durften gehen bzw. ihre Verträge wurden verlängert und Jugendspieler sind aufgerückt.
Doch wenn wir am 08.02. ins Waldstadion gehen werden um frenetisch die Rückrunde einzuläuten kann es sein das uns in der Mannschaftsaufstellung einige neue Gesichter erwarten und einige "alte Bekannte" werden fehlen.
Deshalb habe ich mich dafür entschieden das was gerade passiert als "Umbruch" zu bezeichnen. Für viele Bundesligavereine mag dieser Vorgang eine Normalität darstellen, bei uns, dank HB, ist dies aber nicht so. Ein weiterer Aspekt wäre auch, dass wir anscheinend viel Geld ausgeben werden.
Im Sommer 2005 haben wir 1,5 Millionen für Ama bezahlt, was Spycher / Huggel gekostet haben weiß ich nun leider nicht mehr.
2006 waren es 1,5 Millionen für Thurk und 750.000 für Takahara.
Nun haben wir alleine 3,5 Millionen für Fenin bezahlt.
Gerade lese ich das wir Interesse an Mantzios haben, er würde sicherlich auch um die 2 Millionen kosten, dazu noch ein Mittelfeldmann? Mein lieber Herr Gesangsverein, das ist ja wie ein 2. Weihnachten.
Zu allererst vielen Dank für das Lob an alle, habe heute auf der Arbeit ganzschön geschwitzt wie das hier wohl ankommen mag.
Ich möchte noch kurz anmerken, das ich ganz bewusst die Worte "Umbruch" und "Scheideweg" gewählt habe. Das die FR und auch der HR am gleichen Abend ähnliche Schlagzeilen verwenden würde habe ich weder gewusst noch gedacht, als ich nach dem abbschicken meines Textes die Artikel gesehen habe dachte ich das das ja nur ein schlechter Scherz sein könnte.
erstmal ein ganz dickes Lob fuer deine Abhandlung, die eine sehr gute Grundlage (schliese mich er Hoffnung Enigmas an) fuer eine gute und sachliche Diskussion ist.
Der letzte Spieltag der Vorrunde war mehr als ein Tag an den man sich ob des ersten Auswaerssiegs erinnern wird. Er war der Anfang der neuen Zielsetzung, es war der Angang der neuen Eintracht.
Ich denke es war so vorher geplant! Holen wir mind 23 Punkte, dann werden wir die Weichen fuer die Saison 2008/2009 schon in der Winterpause stellen, koennten dabei die Ueberlegung gewesen sein.
Es kommt eigentlich so, wie ich es erwartet habe. Spieler die der Eintracht nicht wirklich weiter helfen werden keine Knuebel in den Weg gelegt. Wuerde Sotos oder Mehdi heute sagen, wir haben einen neuen Verein, ich denke auch sie koennten gehen. Bei Inamoto denke ich es nicht, da man ihn als Allrounder verpflichtet hat.
Ich denke man wird noch mind. 2 verpflichten (mein Tipp Ottl und Schlaudraff), eventuell och einne 3 (Stuermer) aus dem Ausland. Die neuen sollen die naechsten 17 Spiele an die Mannschaft herangefuehrt werden.
Gibt es dann wieder 23 Punkte, dann koennte es auch international weitergehen. Ein schoenes "Zubrot". Ab Juli 2008 gehts dann richtig rund.
Gruss Afrigaaner
Und ganau hierin besteht meine Sorge. Wir haben die letzten beiden Jahre immer mit einem soliden schwarzen Plus abgeschlossen und das, obwohl wir abgesehen von den Aufsteigern die niedrigsten Einnahmen aus den Übertragungsrechten zu verbuchen hatten. Unser Geld, was wir jetzt investieren stammt aus der Teilnahme am DFB-Pokal Finale und Halbfinale, hinzu kommt das Erreichen der UEFA-Cup Gruppenphase. Doch um einen wirklichen Umbruch einzuläuten muss man weiter in den Kader investieren.
In der Winterpause haben wir diesen von allen so sehnlich erwünschten Weg mit dem Fenin-Transfer eingeschlagen. Doch wir wissen alle, dass weitere Neuverpflichtungen dringend benötigt werden, um das Niveau der Hinrunde zu halten. Bruchhagen macht daraus untypischerweise auch keinen Hehl und kündigt weitere Verstärkung an. Diese Verstärkung soll allerdings nicht nur dazu dienen das Niveau zu halten. Nein, sie soll den Kader verstärken. Und das Kostet Geld!
Ein offensiver fürs Mittelfeld und einen Stürmer werden noch für die Rückrunde benötigt. Wenn wir davon ausgehen, dass ein Spieler der für Qualitätssteigerung steht ca. 2-3,5 Millionen Euro kosten wird und auch ein entsprechendes Gehalt fordern wird, dann ist die "Kriegskasse" so gut wie leer. Hinzu kommt, dass man das allgemeine Gehaltsgefüge weiter anheben muss, um den Kader mit langfristigen Verträgen auszustatten.
Eine große Qualitätssteigerung wird also im Sommer finanziell nicht mehr möglich sein. Was soweit nicht schlimm sein sollte, da wir, wie Bruchhagen immer wieder betonte, eine Politik der kleinen Schritte betreiben.
Doch in der Folge Saison ist man dazu verdammt in den Pokalwettbewerben weit zu kommen bzw. einen deutlich besseren Rang in der Bundesligaabschlusstabelle zu belegen, um einen Substanzverlust zu vermeiden. So gerne ich den Weg der Kleinen Schritte weitergehen würden, jedoch glaube ich nicht, dass dies möglich sein wird. Entweder man ist oben dabei, oder eben nicht - Negativbeispiele gibt es genügend.