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Der Fall Hoeness (Selbstanzeige wegen Steuerhinterziehung)

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Man darf die eine Ungerechtigkeit halt nicht durch andere Ungerechtigkeiten schönreden oder relativieren.

Nicht mehr und nicht weniger.

Genauso blöd wie zu sagen "ja, der Uli hat doch viel mehr für soziale Projekte gespendet als Steuern hinterzogen".

Zuerst die Pflicht (Steuern), dann die Kür (soziales Engagement).

Mich kotzt diese Attitüde an, sich caesarengleich über den Staat zu erheben und wie in der Antike selbstbeweihräuchernd Wohltätigkeiten unters Volk zu bringen, um damit seiner Sonderstellung bar jedem demokratischen Gleichheitsgedanken Ausdruck zu verleihen.

Und wir suchen händeringend nach Möglichkeiten, solch einem Verhalten Absolution zu erteilen.
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WuerzburgerAdler schrieb:
...

Im Zuge der Steueraffäre jedoch jetzt Verleumdungen, Unwahrheiten und "hier hab ich noch was gehört..." zu verbinden ist unterstes Stammtisch-Niveau, was auch dir fremd sein sollte. Kann man nicht einfach beim Thema bleiben?


Ich mache das jetzt im Fall Hoeneß wie die FR im "blog g":
"Subjektiv, unqualifiziert und völlig unreflektiert"...  
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Andy schrieb:

Man ist in diesem Land kriminell, wenn man sein bereits versteuertes Geld in der Schweiz anlegt und die Zinseinnahmen nicht versteuert. Darüber bin ich ein wenig erstaunt.


Zinserwerb ist auch eine Einkunftsart, keine doppelte Versteuerung.

Ich gebe Dir insoweit recht, als das der Grundgedanke, eine Einkommensmehrung zu versteuern, mittlerweile durch die geringen Zinsen und der entgegenwirkenden Inflation ad absurdum geführt wurde.

Abgesehen davon, dass die Mehrheit der Bevölkerung mangels Möglichkeit eines größeren Zinserwerbs und bestehender Freibeträge hier seltenst steuerpflichtig wird.

Für den Rest könnte das Ganze akzeptabler werden, wenn man den Zinsgewinn um die Inflation kürzen könnte, so dass tatsächlich nur eine Geldmehrung der Steuer unterworfen werden würde.
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Schaedelharry63 schrieb:
Andy schrieb:

Man ist in diesem Land kriminell, wenn man sein bereits versteuertes Geld in der Schweiz anlegt und die Zinseinnahmen nicht versteuert. Darüber bin ich ein wenig erstaunt.


Zinserwerb ist auch eine Einkunftsart, keine doppelte Versteuerung.

Ich gebe Dir insoweit recht, als das der Grundgedanke, eine Einkommensmehrung zu versteuern, mittlerweile durch die geringen Zinsen und der entgegenwirkenden Inflation ad absurdum geführt wurde.

Abgesehen davon, dass die Mehrheit der Bevölkerung mangels Möglichkeit eines größeren Zinserwerbs und bestehender Freibeträge hier seltenst steuerpflichtig wird.

Für den Rest könnte das Ganze akzeptabler werden, wenn man den Zinsgewinn um die Inflation kürzen könnte, so dass tatsächlich nur eine Geldmehrung der Steuer unterworfen werden würde.  



GuterAnsatz

Dich wuerde ich waehlen - fuer welche Partei moechtest du antreten?
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Schaedelharry63 schrieb:

Für den Rest könnte das Ganze akzeptabler werden, wenn man den Zinsgewinn um die Inflation kürzen könnte, so dass tatsächlich nur eine Geldmehrung der Steuer unterworfen werden würde.  


Ich gehöre ja nicht zur Zielgruppe der schweizer Banken, trotzdem begrüße ich Deinen letzten Absatz mehr als die gegenwärtig geltenden Steuergesetze.
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Afrigaaner schrieb:

GuterAnsatz

Dich wuerde ich waehlen - fuer welche Partei moechtest du antreten?


Das ist ein netter Versuch, danke.

Mir geht es da aber wie Vielen - schlau daherreden, aber selbst Verantwortung als Volksvertreter anstreben?

Da sollte Idealismus dazugehören und die Hoffnung, tatsächlich etwas bewegen zu können.

Ich glaube, das bei den meisten Politikern nach einer gewissen Zeit eine Desillusionierung eintritt oder von vornherein andere Beweggründe entscheident waren, sich um ein Mandat zu bewerben.

Da könnte man ja gleich Anwalt oder Makler werden .

Man ist ja in relitas nicht ab und zu auch seinem Gewissen, sondern ausschließlich der Parteiraison unterworfen.

Zudem herrscht das Streben nach Besitzstandswahrung vor,  echte Reformen werden nicht vollzogen.

Bundesländer werben mit legerer Steuerdurchsetzung (wenig Prüfer), um Gewerbeansiedlungen zu fördern (Mehreinnahmen gingen beim derzeitig geltendem Länderfinanzausgleich eh flöten), Europaweit gibt es unterschiedliche Gesetzgebungen in der Steuer- und Sozialpolitik (Griechenland stünde besser da, wenn dort gegenüber Millio- und Milliardären wenigstens deren Gesetze durchgesetzt würden) und, und, und.

Eine dringend notwendige Börsentransaktionssteuer (sog. "Zockerabgabe"), die einen Großteil der Finanz-,  Immobilienblasen und sonstigem, nicht durch reale Güter unterfütterten Wettgebaren an der Börse verhindern würden, wird allenthalben diskutiert aber mit dem Hinweis abgelehnt oder blockiert, das müßte man dann weltweit durchsetzen. Wie denn, wenn keiner den Anfang macht?

Da grantele ich lieber rum und bin gerne bereit zu sagen, dass mich aktive Politik abstumpfen bzw. überfordern würde.

Immerhin gehe ich noch wählen, Andere haben selbst hier die Hoffnung aufgegeben. Keine schönen Aussichten, wenn man dann als Politiker auch noch zweifelhaft legitimiert ist.

So zum Scherz sage ich manchmal, die Plenarsitze müssten um die Zahl der Nichtwähler reduziert werden anstatt um Ausgleichs- und Überhangmandate zu schachern .
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reggaetyp schrieb:
andere Vereine als Micky Maus oder lächerlich abqualifizierte.



Ja und? Micky Maus hatte zum Zeitpunkt der Aussage gerade 4:1 gegen Bayern ("Goliath") gewonnen  
2x Binz, 2x Hagner und sogar noch rot für Dworschak (Mornar?).
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Herr Watzke, Sie verfügen durch einige Transfers und gutes Wirtschaften, über einige Millionen. Was machen sie denn als erstes mit dem ganzen Geld?

Hans-Joachim Watzke:
“Als erstes zahlen wir Steuern”
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reggaetyp schrieb:
Verliebt in Hoeneß?


Nicht das erste Mal das dieser Würzburger mit'm Kopp im Bayern-Hintern steckt. Zeit fürs Killfile
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giordani schrieb:
reggaetyp schrieb:
Verliebt in Hoeneß?


Nicht das erste Mal das dieser Würzburger mit'm Kopp im Bayern-Hintern steckt. Zeit fürs Killfile


Sorry aber Du hast echt ein Problem.

Und das besteht darin, Texte zu reflektieren die Deinem Weltbild nicht entsprechen.
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Ich habe mir am Wochenende das erste mal seit langem wieder die Intellektuellen-Bravo gekauft und mich durch die 4 Seiten Wurt-Uli-Interview gekämpft. Was er von sich gibt, dokumentiert für mich eindeutig, dass der Hoeness einer ist, der völlig den Bezug zum realen Leben der überwiegenden Mehrheit in diesem Land verloren hat. Zudem erwecken seine Aussagen den Eindruck, dass er diese ganze (und häufig erwähnte) Wohltätigkeit und sein angebliches soziales Engagement weniger aus Menschenliebe betrieben hat, sondern viel mehr für sein Ego um das  öffentliche Bild des knallharten Managers und sozialem Wohltäters in einer Person zu füttern. Alles ganz sicher keine dem Uli exklusiven Eigenschaften und Beweggründe, vor allem in den Kreisen in denen der Wurstfabrikant so verkehrt.

Wäre er einfach Bayern-Manager gewesen und hätte so gehandelt - geschenkt. Dann hätte er nach allen Regeln des Rechtstaates verurteilt werden sollen und gut wär's.

Wenn sich so einer dann aber meint hinstellen zu müssen, andere bzw. anders denkende Menschen in einer überheblichen weise dumm anlabern zu müssen, vor allem zu Themen, zu denen er besser geschwiegen hätte, dann ist er für mich unmoralisch. All seine moralischen Zeigefinger und überheblichen Äußerungen zu gesellschaftlichen Themen - zu einer Gesellschaft -  zu der er eh keinen realistischen Bezug hat,  in diverse Talk-Shows fliegen ihm nicht zu unrecht um die Ohren gerade.   Und es braucht mir niemand mit dem Verweis auf seine großzügigen Spenden kommen. Jemand, der behauptet, mehrere Millionen waren für in Spielgeld, "das war wie Monopoly, rücken sie vor bis zur Schlossallee....", den jucken doch 30 000 Euro Vortrags-Gage überhaupt nicht, wenn der die irgendwohin spendet. Das wäre, als wenn sich ein normal-verdienender Mensch als großer Wohltäter aufspielen würde, weil er dem Punk an der Ecke oder dem Obdachlosen in der Fußbängerzone jede Woche einen Euro hin wirft.

Kein Mitleid mit ihm, wenn er jetzt jammert "Ich gehöre nicht mehr dazu".
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Bewährung ist fast schon zu wenig .

Andere müssen ins Gefängnis für sowas.

Alle Zahlen Steuern nur der  Hoeness nicht der Hoeness nicht.
Der der brauch das nicht.
Das W-rstges-----.
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Christoph44 schrieb:
Bewährung ist fast schon zu wenig .

Andere müssen ins Gefängnis für sowas.

Alle Zahlen Steuern nur der  Hoeness nicht der Hoeness nicht.
Der der brauch das nicht.
Das W-rstges-----.


Sollte die Selbstanzeige verspätet oder unvollständig sein, wofür im Moment sehr viel spricht, wird es bei den kolportierten Zahlen auch definitiv keine Bewährung mehr geben.
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Spätestens als Hoeneß meinte "Breno könnte man nicht so behandeln wie nen Maurer" war mir klar, dass der in einer anderen Welt lebt. Eigentlich müsste der Mal paar Tausend Arbeitsstunden in verschiedensten Einrichtungen aufgebrummt kriegen, damit er mal sieht was ausserhalb seiner eigenen Welt passiert. Andererseits würde eine Freiheitsstrafe sicher eine bessere Wirkung auf andere Steuerhinterzieher machen. Schwierig.
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Jaroos schrieb:
Spätestens als Hoeneß meinte "Breno könnte man nicht so behandeln wie nen Maurer" war mir klar, dass der in einer anderen Welt lebt. Eigentlich müsste der Mal paar Tausend Arbeitsstunden in verschiedensten Einrichtungen aufgebrummt kriegen, damit er mal sieht was ausserhalb seiner eigenen Welt passiert. Andererseits würde eine Freiheitsstrafe sicher eine bessere Wirkung auf andere Steuerhinterzieher machen. Schwierig.  


Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass Arbeits-/Sozialstunden die bessere "Strafe" ist aber man könnte das ja auch kombinieren. Nächtens Knast tagsüber Altenheim, Bau oder Fließband.
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giordani schrieb:
reggaetyp schrieb:
Verliebt in Hoeneß?


Nicht das erste Mal das dieser Würzburger mit'm Kopp im Bayern-Hintern steckt. Zeit fürs Killfile


Das hast nicht du geschrieben, oder?

Zum einen spiegelt das so gar nicht das wider, was du ansonsten schreibst - nämlich Argumente. Zum anderen ist es schlimmes Deutsch. Kenn ich anders von dir.

Bei den Leuten, die mich kennen, gelte ich als notorischer Anti-Bayer. Welche meiner Aussagen lässt dich jetzt zu dem überraschenden Schluss kommen, es sei umgekehrt?
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Brodowin schrieb:
Ich habe mir am Wochenende das erste mal seit langem wieder die Intellektuellen-Bravo gekauft und mich durch die 4 Seiten Wurt-Uli-Interview gekämpft. Was er von sich gibt, dokumentiert für mich eindeutig, dass der Hoeness einer ist, der völlig den Bezug zum realen Leben der überwiegenden Mehrheit in diesem Land verloren hat. Zudem erwecken seine Aussagen den Eindruck, dass er diese ganze (und häufig erwähnte) Wohltätigkeit und sein angebliches soziales Engagement weniger aus Menschenliebe betrieben hat, sondern viel mehr für sein Ego um das  öffentliche Bild des knallharten Managers und sozialem Wohltäters in einer Person zu füttern. Alles ganz sicher keine dem Uli exklusiven Eigenschaften und Beweggründe, vor allem in den Kreisen in denen der Wurstfabrikant so verkehrt.

Wäre er einfach Bayern-Manager gewesen und hätte so gehandelt - geschenkt. Dann hätte er nach allen Regeln des Rechtstaates verurteilt werden sollen und gut wär's.

Wenn sich so einer dann aber meint hinstellen zu müssen, andere bzw. anders denkende Menschen in einer überheblichen weise dumm anlabern zu müssen, vor allem zu Themen, zu denen er besser geschwiegen hätte, dann ist er für mich unmoralisch. All seine moralischen Zeigefinger und überheblichen Äußerungen zu gesellschaftlichen Themen - zu einer Gesellschaft -  zu der er eh keinen realistischen Bezug hat,  in diverse Talk-Shows fliegen ihm nicht zu unrecht um die Ohren gerade.   Und es braucht mir niemand mit dem Verweis auf seine großzügigen Spenden kommen. Jemand, der behauptet, mehrere Millionen waren für in Spielgeld, "das war wie Monopoly, rücken sie vor bis zur Schlossallee....", den jucken doch 30 000 Euro Vortrags-Gage überhaupt nicht, wenn der die irgendwohin spendet. Das wäre, als wenn sich ein normal-verdienender Mensch als großer Wohltäter aufspielen würde, weil er dem Punk an der Ecke oder dem Obdachlosen in der Fußbängerzone jede Woche einen Euro hin wirft.

Kein Mitleid mit ihm, wenn er jetzt jammert "Ich gehöre nicht mehr dazu".


Nur ganz am Rande :Öffentliche Wohltaten im Sinne von den "tollen "Spendern stoßen mir oft seh übel auf.Ich muß u.a.a an das allersbeste Beispiel denken:Maschmeyer   und seine 2 Millionenspende im TV an Gottschalk für ein herz für kinder(haben sie damals auch bei dem Bericht über seine Machenschaften gezeigt....aua

Hopp wird den kritikern auch so gerne  als edler Spender und Wohltäter vorgestellt.

usw, ich kann diese Argumentation im Zusammenhang mit Hoeneß deshalb ebensowenig wie Du hören.

Die wirklich edlen Spender spenden und keine Sau und schon gar nicht die Öffentlichkeit  bekommt was davon mit   Das gilt sowohl für die Millionenspenden ,als auch kleinere Beträge,die im Hinblick auf die jeweilige Einkommenssitustion evtl.durchaus weitaus höher zu bewerten sind und unter Umständen sogar direkter persönlicher Verzicht bedeuten.

Hoffentlich ist die öffentliche ,mediale Diskussion bald beendet,weil sie sich nämlich durch den längst überfälligen Rücktritt erledigt hat.

spannend auch die Sportsendungen:Keiner legt sich gerne mit den Bayern an .Deshalb wird geheuchelt oder rumgedruckst.Kahn hat sich im Sportstudio wenigstens mal etwas aus der Versenkung gewagt.,

Die gleichen Sportwarmduscher dieser einschlägigen Sendungen werden uns nach dem Rücktritt dann aber erklären, warum dies doch die einzige Möglichkeit war.

aua :neutral-face
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concordia-eagle schrieb:

Sollte die Selbstanzeige verspätet oder unvollständig sein, wofür im Moment sehr viel spricht, wird es bei den kolportierten Zahlen auch definitiv keine Bewährung mehr geben.


Leider (!) scheint das nicht so eindeutig zu sein.

Sollte die Verteidigung erfolgreich andere Gründe vorführen (dass sie eine Strategie eines Vergleiches fährt, deutet zumindest darauf hin), die unabhängig von der Größenordnung des hinterzogenen Betrags z.B. eine verminderte Schuldfähigkeit darlegen können, kann der Uli tatsächlich nochmal davonkommen mit Bewährung.

Diese Taktik wird doch schon gefahren: Spielsuch, lt. Interview in der Zeit verleugnet Uli dies (der Süchtige erkennt seine Sucht nicht).

Interessant in diesem Zusammenhang wäre dann auch der Umstand, dass bei einem solchen Vergleich es nicht mehr zur Hauptverhandlung käme, die Öffentlichkeit würde also um sämtliche Hintergründe (adidas/nike-Schaden etc.) gebracht.

Wobei ich mir den Axxx ablachen würde, wenn dies gelänge - ein krankhaft Spielsüchtiger, der erfolgreich über Jahrzehnte einen Verein führt uns hochangesehen Politiker berät und im TV permanent seine Sicht der Dinge mitzuteilen in der Lage war - und dafür gefeiert wurde.
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Schaedelharry63 schrieb:

Wobei ich mir den Axxx ablachen würde, wenn dies gelänge - ein krankhaft Spielsüchtiger, der erfolgreich über Jahrzehnte einen Verein führt und hochangesehen Politiker berät und im TV permanent seine Sicht der Dinge mitzuteilen in der Lage war - und dafür gefeiert wurde.


Eingabefehler, sorry.

Obwohl, wenn ich mir diesen Absatz noch mal in Ruhe durchlese...

...scheint mir das der Normalfall in diesem unserem Lande zu sein.
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Schaedelharry63 schrieb:
concordia-eagle schrieb:

Sollte die Selbstanzeige verspätet oder unvollständig sein, wofür im Moment sehr viel spricht, wird es bei den kolportierten Zahlen auch definitiv keine Bewährung mehr geben.


Leider (!) scheint das nicht so eindeutig zu sein.



Doch, das ist eindeutig. Dass man das Gespräch sucht, ist im Vorfeld völlig normal. Selten gelingt es aber dem Verteidiger seine Wünsche durchzusetzen. Jedenfalls hat man als Anwalt verdammt wenig Argumente, wenn die Beweislage klar ist.


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