Willkommen bei der Eintracht! Wir wollen auf unseren Webseiten und Social Media-Kanälen bestmöglichen Service und übergreifende Funktionen anbieten sowie Werbung entsprechend der Interessen anzeigen. Dies wird durch die Einbindung von sogenannten Cookies ermöglicht.
Umso wichtiger wäre es noch mehr in die Jugend und das Scoutingsystem zu investieren und ein durchgàngiges Konzept für alle Mannschaften im Verein durchzusetzen, vom Spielsystem bis zur Spielphilosophie.
Wegen Spielsystem und Spielphilosphie: Roland Koch sagte ja, dass man heutzutage verschiedene Systeme spielen können muss.
Ist es da nicht sinnvoll, wenn man die Spieler insgesamt taktisch möglichst flexibel schult?
Ich kann dir nur zustimmmen. Verweise aber auch darauf, dass die Tatsache alleine, dass ein Konzept oder System durchgängi geschult wird, noch recht wenig ausmacht. Es muss schon ein richtig gutes System sein. Dieses müsste aus meiner Sicht das Pressing und den Spielaufbau von Barcelona mit der Zielstrebigkeit der deutschen Nationalmannschaft verbinden. Gemäß der Tradition der Eintracht sollte das ein einerseits technisch beschlagener, attraktiver, offensiver Fußball sein, welcher sich zugleich durch den unbedingten Willen zum Sieg und einen Torhunger in jeder Situation und bei jedem Spielstand ausgezeichnet. Der Geist des 5:1 und 6:3 sollten ein ständiges Moment unseres Spiels sein.
Der erste Schritt wäre meiner Ansicht nach, eine Expertenkommission einzusetzen, die ein solches Spielsystem erarbeitet, wie in der Facebook-Vision angesprochen. Als Mitglieder dieser Kommission müssten prägende Spieler der Vergangenheit (Lindner, Grabi, Holz, Binz, Bein, Yeboah, Körbel, Stein, Schur, Bindewald), Fans (Riederwald-Rentner, Trainingsstammgäste, Ultras, Fanclubs, Internet (Forum, Blog-g)), Trainer mit Eintrachtbezug, die einen Fußball in diese Richtung spielen ließen (Löw, Leicht, Weise, Toppmöller, Steppi, Schur, Skibbe, Daum) und Experten für bzw. Gäste aus Ajax und Barcelona benannt werden. Wobei vorher schon klar sein muss, was die Prinzipien dieses Konzepts sein müsste. Als Grundlage für das Konzept werden ein Video-Studium der Spiele der 3 großen Eintracht-Generationen stehen sowie der Entscheidungsspiele gegen den Abstieg, eine Analyse von Barcelona, Ajax, dt. Nationalmannschaft, Hoffenheim im ersten Halbjahr Bundesliga, Mainz und Dortmund jetzt herangezogen.
Das wären meine Überlegungen dazu. Ich denke, wenn man wirklich vorankommen will, muss man sich an der Weltspitze orientieren und versuchen, diese Konzepte zu verbessern. Wie weit der eigene Verein dann letztendlich damit der Weltspitze entgegenmarschiert, wird sich zeigen. Wer sich allerdings nur an unwesentlich besseren Vereinen oder Konzepten orientiert, der verschwendet eigentlich nur seine Zeit.
Verschiedene Spielsysteme sind wichtig wenn man sich auf den Gegner einstellen will, ich finde es immer besser wenn man sein Spiel gnadenlos durchzieht, wie Barcelona auch wenn wir natürlich kein Barcelona sind. Wir müssen es auf unsere Art machen, nicht auf die Gegner schauen. Dazu Laufbereitschaft, streckenweise Pressing, schnelles Umschalten usw.
Eingespielte Spieler seit der Jugend können hier ein klarer Vorteil sein. Blindes Verständnis zum Beispiel zwischen RV und RM zwischen LM und LV zwischen beiden ZM wenn man zum Beispiel ein 4-4-2 spielen würde.
Ein richtiger Aspekt. Allerdings verstehe ich darunter eher, dass man als Mannschaft, die z. B. ein 4-3-3 spielt, weiß, wie man gegen alle anderen Systeme spielt. Vielleicht gehört dazu auch, wann die beiden Flügelstürmer sich ins Mittelfeld zurückfallen lassen und dann aus dem 4-3-3 ein 4-1-4-1 oder ein 4-2-3-1 wird. Es muss allen Spielern klar sein, was sie zu tun haben, wenn der Gegner einen Mann weniger auf dem Platz hat oder wie sie sich verhalten müssen, wenn sie selber in Unterzahl sind.
Aus meiner Sicht ist die reine Formation, also 4-3-3, 4-1-4-1 und so weiter, völlig überbewertet. Ich denke, es kommt auf die Spielphilosophie (Pressing? Kurzpassspiel? Lange Bälle? Offensiv? Defensiv? Dynamisch-druckvoll? Überlegt-abwartend?) und die genaue Umsetzung an. Ein modernes Spielsystem müsste aus meiner Sicht ständige Positionswechsel beinhalten, um a) bestmöglich und möglichst einfach auf den Gegner reagieren zu können und b) um den Gegner zu verwirren und in Unterzahlsituationen zu bringen.
Da stimme ich dir zu, aber dafür braucht man taktisch perfekt geschulte Spieler und das funktioniert nur über ein Basissystem das alle Mannschaften des Vereins spielen so dass jeder weiss wie er sich innerhalb dieses Systems zu bewegen hat und wie es flexibel gestaltet werden kann.
Aber was ist mit der Diskrepanz zwischen euren dominanten Spielphilosphien in der Jugendarbeit und der defensiv-orientierten Bundesliga-Mannschaft Eintracht Frankfurt?
Aus meiner Sicht konnten diese Saison nur Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund wirklich einem Gegner ihr Spiel aufzwingen. Die restliche Liga spielt ein anderes System. Oder allgemein gesagt: es ein bis vier Mannschaften in der Bundesliga normalerweise geben, die ein solch dominantes Spiel durchziehen können.
Wie kriegt man also die dominante Philosophie in der Jugendarbeit mit der Realität der Bundesliga zusammen, in der sich Eintracht Frankfurt in den nächsten Jahren befinden wird? Also... wie soll diese Umbruchphase funktionieren?
Junge Talente aus dem Land könnte man dann direkt an den Riederwald holen und trainieren.
Vorschläge ?
Diese Frage kann ich dir nicht beantworten, weil ich leider kein Hellseher bin. Grundsätzlich würde ich sagen, dass das selbstverständlich nur schrittweise gehen wird. Schließlich würden die ersten Spieler, die das neue System mit der Muttermilch aufgesogen haben in ca. 8 Jahren zur Verfügung stehen (1 Jahr Vorbereitung und Einführung des Jugendsystems, von 12 bis 18 sind 6 Jahre, dann 1-2 Jahre an die BL heranführen). Ab dann sollte man das neue Konzept ganz konsequent bei den Profis umsetzen. Bis dahin könnte ich mir zum Beispiel sehr gut Christoph Daum vorstellen. Der zwar ein anderes Fußballkonzept hat, mit dem es aber sicherlich größere Schnittmengen gibt. Nun wird Daum sicherlich nicht, wenn er denn überhaupt bei der Eintracht bleibt, 8 Jahre hier bleiben. Aber wenn es nur 3 Jahre sind, dann könnte man bis dahin z. B. schon den Schur aufgebaut haben, der dann den Übergang Schritt für Schritt durchführt.
p.s.: Wenn eine andere Mannschaft besser ist, ist es immer schwer dominant aufzutreten. Aber das muss einen ja nicht davon abhalten, das anzustreben. Generell macht ein solches Konzept allerdings nur Sinn, wenn man sich zutraut, Spieler und Trainer hervorzubringen, die in der nationalen Spitze mithalten können. Ansonsten lohnt sich der ganze Aufwand nicht. Dann fährt man wahrscheinlich günstiger, wenn man günstige, mittelmäßige Profis kauf.
Oder man zieht schon eine Philosophie durch den Verein durch, die aber nicht zum Ziel hat, dass man den Gegner stets dominieren möchte.
Warum sollte man das tun? Und welche Philosophie schwebt dir da vor?
Bei der Dominanz-Philosophie sehe ich - wie gesagt - keine machbare Übergangsphase. Deshalb müsste man vielleicht (zunächst) eine Philosphie haben, die stärker an der Realität der Bundesliga-Eintracht orientiert ist. Konkret weiß ich noch nicht, wie eine solche Philosophie aussehen könnte.
Wenn das so wäre, sollte das doch kein Problem darstellen: Dann spielt man halt ein Jahr mit überfallartigen Kontern, die sowieso zum Konzept dazugehören sollten, und versucht dann von Spiel zu Spiel und von Saison zu Saison während der Spiele immer dominanter aufzutreten.
Generell: Wenn man ein Konzept einführt, dann muss man damit über Jahre hinweg den anderen Mannschaften voraus sein. Nicht unbedingt erfolgreicher, aber zumindest in Hinblick auf diese Spielweise unterscheidbar und den anderen überlegen. Ansonsten sähe ich wenig Sinn in einem solchen Vereinskonzept.
Jetzt wird es Zeit hierfür. Auch wenn das Beispiel Bilbao nicht 100% passt, so muss ein neues klar durchdachtes Konzept her oder wir werden auf Dauer eine Fahrstuhlmannschaft.