Unabhängig von der allgemeinen Diskussion. Ich war schon in den 60 und 70er Jahren mit der Eintracht in diesem Sch...stadion. Noch 1970 wurden das widerliche 'Juden-Geschrei' der Gegengrade mit wohlwollendem Beifall der Hautptribüne belohnt.
Jetzt freue ich mich einfach über die aktuelle Entwicklung und bekomme das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht.
Hier bei uns in der mittelhessischen Presse(WNZ) ist der OFC heute leider nur ein Randthema. Während über die Eintracht speziell um einen Spieltag groß auf Seite 1 im Sportteil berichtet wird, musste ich den OFC-Bericht heute morgen schon suchen und fand ihn neben dem viermal so großen Interview mit einem Trainer aus der Gruppenliga Giessen/Marburg bezüglich der morgen stattfindenden Relgation. Schade eigentlich.
Bei der "Plastikklubdebatte" ist auch viel Legendenbildung dabei. Mäzenatentum hat es immer gegeben: Steilmann, Weisener, Mast, Dünnwald-Metzler, Roth etc. pp. Man sollte auch nicht vergessen, daß Bayer Leverkusen (und andere Bayer-Sportvereine) ursprünglich aus dem Betriebssport kommen - im Gegensatz z.B. zum VfL Wolfsburg, wo VW erst nach dem Erstligaaufstieg wirklich aktiv geworden ist, um sich einen Werbeträger zu schaffen. Insofern werfe ich einem Hopp auch nicht vor, daß er seinen Lieblingsclub pampert, sondern, daß er den großen Macher gibt, aber dann nicht die Verantwortung übernimmt und sich als Präsident, Vorstand oder wasauchimmer zur Verfügung steht und damit belangbar wird für sein Handeln.
Richtig übel finde ich eigentlich vor Allem die Dosenkicker von RBL, weil das ein reiner Fakeverein ist, der nur dazu dient, die Statuen auszuhebeln. Ich glaube, der Verein selbst hat nicht einmal ein Dutzend Mitglieder, die alle mit RB verbandelt sind, irgendsowas stand mal in der 11Freunde.
sge395 schrieb: Unabhängig von der allgemeinen Diskussion. Ich war schon in den 60 und 70er Jahren mit der Eintracht in diesem Sch...stadion. Noch 1970 wurden das widerliche 'Juden-Geschrei' der Gegengrade mit wohlwollendem Beifall der Hautptribüne belohnt.
Jetzt freue ich mich einfach über die aktuelle Entwicklung und bekomme das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht.
,Ich habe diese Zeiten auch noch miterlebt und kann mich dem nur anschließen. Am besten schwirren sie in die unteren Regionen ab. Da haben sie dann ein Derby nach dem anderen. (SG Rosenhöhe und was da noch immer so herumschwirrt.) Da sparen sie auch Reisekosten.
neo1979 schrieb: RB Leipzig hat stolze 9 Mitglieder lt. transfermarkt...
Das hat aber nur damit zu tun, daß niemand außer diesen "Alibi-Mitgliedern" eine ordentliche Mitgliedschaft erlangen kann. Sonst wären das sicher mehr aber der Verein darf das mit Segen des DFB ablehnen.
Aber nun zurück zu den kackers: Was mir extrem sauer aufstößt ist die Indiskretion. innerhalb des DFB. Es kann doch nicht sein daß Samstag vor der entscheidenden Montagsitzung bereits der Kicker Bescheid weiß, daß es keine Lizenz gibt.. So etwas geht gar nicht.
Sir-Marauder schrieb: Bei der "Plastikklubdebatte" ist auch viel Legendenbildung dabei. Mäzenatentum hat es immer gegeben: Steilmann, Weisener, Mast, Dünnwald-Metzler, Roth etc. pp.
Yip. So ist es. Von daher muss man jetzt auch aufpassen, nicht jeden Verein aus einer kleiner Stadt, der nun nen etwas größeren Sponsor mal hat, zu einem Plastikclub zu erklären.
Umgekehrt gibt es ja finanzielle Schwierigkeiten und untergehende Traditionsvereine ja nicht erst, seit es Hoffenheim und Wolfsburg gibt. Mannheim, Essen, zwischenzeitlich Düsseldorf, zwischenzeitlich KSC, Wattenscheid, sämtliche Ostclubs, und als wir erstmals so richtig in finanziellen Schwierigkeiten steckten, war Hoffenheim auch noch kein Thema.
Letztlich war und ist das Problem doch immer das Selbe. Das eigene Selbstverständnis, was man erreichen müsste liegt über dem, was man tatsächlich erreicht. Daraufhin investiert man und die Investitionen (meist in Spielerbeine, manchmal aber auch in Infrasturktur) erbringen nicht den gewünschten Ertrag.
So war es ja auch bei uns. Eine sehr teure Mannschaft stieg ab, Gehälter und alles andere war eigentlich auf zusätzliche UEFA-Cup Einnahmen ausgerichtet. Spieler verließen uns nach Abstieg entweder Ablösefrei oder hatten ein riesiges Zweitligagehalt. Nach dem man das unter Ehrmanntraut wieder irgendwie hinbekommen hatte und mit einer Billigtruppe am Ende tatsächlich den Klassenerhalt packte (zwischendurch ein bißchen unnütz Geld für diverse Trainer und Sportdirektoren ausgab), wollte man mit Gewalt die letzten 5 mageren Jahre hinter sich lassen und doch auf den zwischenzeitlich entwickelten Geldzug der europäischen Wettbewerbe aufspringen. Dafür nahm man Gelder in die Hand, die wir heute erst lansam zu Ende abgezahlt haben. Klappte sportlich dann wieder nicht.
So eine Geschichte steckt doch letztlich hinter jedem Absturz.
Bielefeld und Duisburg sehen sich als Teams, die zumindest 7 von 10 Jahren in Liga 1 Spielen. Aachen traf seine Fehlentscheidungen auch kurz nach Abstieg und Europapokal-Teilnahme. Offenbach sieht sich als Zweitligisten. Wir sahen uns als Team mit Europacup-Garantie.
Was jetzt bei der aktuellen Absturzgeneration dazu gekommen ist sind weniger die Plastikclubs, sondern, dass man im Zuge der großen bundesweiten Stadionmodernisierungen dort investierte. Sei es über direktinvestments oder höhere Mieten. Dieses liegt aber auch daran, dass die Menschen die neuen Stadien wollen (man muss ja nur gucken wie viel Zuschauer bei uns nach dem Umbau mehr kamen) und man ohne tatsächlich wohl nicht Zukunftsfähig ist. Aber auf der anderen Seite ist es klar, dass wenn 25 Teams Ihr Stadion so umbauen, dass es auf Liga 1 ausgerichtet ist, dass da welche auf der Strecke bleiben.
Was ich in Offenbach krass finde sind die Eintrittspreise in ihrer "Tankjstelle" (Sorry aber so sieht das Stadion aus). Das ist 1. Liganiveau und das dann die Zuschauer nur zu Pokalspielen kommen, wenn in der Liga nur "Schrott" geboten wird, erklärt sich von selbst.
Mir tun die übrigen 0,0 Leid. Von denen bekommt man immer VEB Frankfurt etc. zu hören. Jetzt hat sie's selbst erwischt, obwohl es Kohle von der Stadt und Land gegeben hat. Von daher Neuanfang in der Hessenliga...
Aber nun zurück zu den kackers: Was mir extrem sauer aufstößt ist die Indiskretion. innerhalb des DFB. Es kann doch nicht sein daß Samstag vor der entscheidenden Montagsitzung bereits der Kicker Bescheid weiß, daß es keine Lizenz gibt.. So etwas geht gar nicht.
Das ist ja beim DFB nix neues, das kennen wir ja nur zu gut, damals das Theater mit Unterhaching und Korrupka, da bekamen die damals Einblick in unsere Unterlagen und hätten das garnicht haben dürfen. Der DFB ist einfach nur ein schäbiger Drecksladen.
Von denen bekommt man immer VEB Frankfurt etc. zu hören.
Das fand ich schon immer mehr als dämlich von denen, denn sie waren jahrelang nix anderes. Den alten Berg hatten die für eine DM von der Stadt bekommen, hatten wie wir auch immer städtische Sponsoren. Der Spruch war schon immer ein Eigentor.
Adler_ schrieb: (SG Rosenhöhe und was da noch immer so herumschwirrt.) Da sparen sie auch Reisekosten.
Bloß nicht, wenn die in die selbe Liga wie die Rosenhöhe kommen würden die ja auch gegen Dietesheim spielen (vorrausgesetzt die packen morgen den Klassenerhalt). Unser Sportplatz muss OFX frei bleiben.
hab ich grade auf der Facebook Seite von nem Arbeitskollegen gefunden.
Brief aus der OFC Community eines Users an DFB Präsident Wolfgang Niersbach: "Sehr geehrter Herr Niersbach, Eines vorne weg: ich schätze Sie sehr als Mensch, nicht nur aufgrund Ihrer Äusserungen, sondern Sie unterscheiden sich in einer sehr wohltuenden Art, Weise und Duktus von einigen Chefanklägern oder Präsidenten aus der Vergangenheit wie Kindermann, Mayer-Vorfelder oder Theo Zwanziger (Egidius Braun nehme ich hier ganz bewusst heraus), die in einer zum Teil arroganten Art und Weise nach Gutsherrenart über Wohl oder Weh von kleinen, oder soll ich sagen, unwichtigen Vereinen sich verhalten haben.
Heute hat zum 4. Mal der DFB dem Verein Kickers Offenbach die Lizenz entzogen. Man mag sich ein wenig die Augen reiben, dass in der Geschichte des DFB merkwürdigerweise einige Vereine während einer Schief-lage vom DFB relativ zügig durchgewunken werden, bei anderen Vereinen jedoch wird der Zeigefinger gehoben und das Regelwerk im Detail bemüht. Ich bin mir sicher, das Ihnen die Causa Kickers Offenbach etwas sagt, hier als Exkurs trotzdem noch mal einige “Zufälle” aus der Vergangenheit.
1963 wurde die Bundesliga, die sich ja dieses Jahr so feiern lässt, gegründet. Der DFB hat für die Aufnahme eine eigene Arithmetik aufgestellt, welche Vereine sich dafür qualifizieren. Nach dieser Arithmetik war der OFC der 2.beste Verein aus dem Süden (nach dem Club), wurde aber nicht zugelassen, weil neben fadenscheinigen Gründen von DFB-Funktionären u.a. Herr Gramlich von Eintracht Frankfurt sinngemäss sagte: “auf einer Strasse hat nur ein Bäcker Platz”. Die Bitte des OFC, in die BL aufgenommen zu werden oder wenigstens die BL auf 18 Mannschaften aufzustocken, wurde verworfen. Sicherlich nur ein Zufall.
Die BL wurde 1966 dann wirklich aufgestockt, aber diesmal wollte man einen Berliner Verein haben, nicht die Kickers. Dass es am Ende Tasmania Berlin wurde, die sich sportlich gar nicht qualifiziert haben, ist nur eine Randnotiz. Kickers Offenbach musste weiterhin in der RL bleiben. Sicherlich nur ein Zufall.
1970/1971: der Bundesliga-Skandal. Es wurden mehrere Spiele verschoben. Sportlich musste DESHALB Kickers Offenbach absteigen. Die Vereine, die eigentlich Kickers Offenbach sportlich betrogen haben, durften in der nächsten Saison in der BL weiterspielen (bis auf Bielefeld), Kickers Offenbach wurde absurderweise die Lizenz entzogen. Nur die Spieler von Vereinen wie u.a. Berlin, Schalke, Köln wurden später bestraft, nicht die Vereine, obwohl viele Trainer und Funktionäre bescheid wussten. Groteskerweise wurden Personen wie Canellas und Waldemar Klein lebenslang gesperrt, obwohl sie zwar die Hand am Geldkoffer hatten, nicht jedoch an den Schiebereien unmittelbar beteiligt waren. Sicherlich nur ein Zufall.
1989 hatte der OFC sich sportlich für die 2.Liga qualifiziert und war im Gegensatz zu den früheren 80iger Jahren liquiditätsmässig relativ gut aufgestellt. Der damalige Präsident gab eine Privatbürgschaft ab, statt einer Bankbürgschaft. Diese konnte unmittelbar danach nachgereicht werden, wurde aber vom DFB nicht akzeptiert, weil die Frist abgelaufen war. Die Herren Straub und Holzhäuser äusserten: “Regeln sind dazu da, eingehalten zu werden”. Ein Gnadengesuch oder Fristverlängerung wurde abgelehnt. Spätere Nationalspieler wie Ralf Weber konnten ablösefrei den Verein wechseln (in Richtung Eintracht Frankfurt), und für viele Jahre musste der OFC in den Niederungen der Oberliga sein Dasein fristen, was fan- und Sponsorentechnisch dem Verein bis zum heutigen Tag eine Fangeneration kostete und den Verein um Jahre zurückwarf. Sicherlich nur ein Zufall.
Ähnliche Fälle gab es bei 1860 München, Waldhof Mannheim oder Rot-Weiss Essen (die im selben Jahr im DFB Pokalendspiel waren), wo man aus heutiger Sicht aus Formalien oder relativ geringen Liquiditätsnachweisen oder Bilanzierungs-Inkorrektheiten die Lizenz entzogen hat. Ein verspätetes Fax des SV Wilhelmshaven um wenige Minuten hat gelangt, um eine Lizenz nicht zu bekommen. Sicherlich nur ein Zufall.
Auf der anderen Seite konnte man in der Vergangenheit Fälle beobachten, wo der DFB vor diesem Hintergrund erstaunlich konziliant agierte. 1984 wurden beim 1.FC Nürnberg schwarze Kassen gefunden, Bilanzen frisiert, Schiedsrichter reich beschenkt, Steuern hinterzogen, Verantwortliche wurden rechtskräftig verurteilt........doch die Lizenz blieb unangetastet. Sicherlich nur ein Zufall.
Der 1.FC Kaiserlautern hatte zwischen 1999-2002 Steuern hinterzogen, Bilanzen gefälscht, hat Scheinfirmen gegründet, Spieler brutto für netto entlohnt. Die Vereinsführung (Friedrich & Co) wurde strafrechtlich verurteilt. Die Lizenz blieb aber unangetastet. Sicherlich nur ein Zufall.
1999 hatte Eintracht Frankfurt die Lizenz nur unter strengsten Auflagen erhalten, hat aber entgegen allen Regularien sowohl keinen Nachweis eines Jugendausbildungszentrums (die damaligen Absteiger Ulm und Freiburg hatten dies), als auch massiv gegen die Lizenzauflagen verstossen, als sie in der Winterpause die Spieler Heinen und Sobozik verpflichteten. Der DFB bestrafte die Eintracht salomonisch mit einem niedrigen Geldbetrag und einem Punktabzug. Die Lizenz wurde aber nicht entzogen. Sicherlich nur ein Zufall.
2002 war es wieder Eintracht Frankfurt, die nach dem Octagon-Debakel dringend einen Investor suchten. Mit einem ungarischen Investor war man sich kurz vor Abgabe der Lizenzunterlagen einig. Der Investor aber sprang kurz danach ab. Beim OFC wurde seitens des DFB peinlich genau darauf geachtet, dass es keine Fristverlängerung geben kann. Bei Eintracht Frankfurt wurde aber eine Ausnahme gemacht und die Frist wurde um 3 Monate (!) verlängert. Einen Investor wurde trotzdem nicht gefunden, sondern es wurden dank der Politik alle staatlichen, kommunalen und öffentlich-rechtlichen Firmen in der unmittelbaren Umgebung in einer konzertierten Aktion aktiviert, diesen Verein zu subventionieren. Doch selbst bei der 2. Abgabe konnte keine werthaltige Bankbürgschaft (von der Helaba) erbracht werden. Merkwürdigerweise wurde am Ende die Lizenz (nach einigen Instanzen) nicht entzogen. Wenn man diesen Fall mit dem Kickersfall von 1989 vergleicht, so ergeben sich erstaunlich viele Parallelen, mit Ausnahme der Fristverlängerung und des Resultates. Sicherlich nur ein Zufall.
2003 war Borussia Dortmund durch die Ära Niebaum/Meier liquiditätsmässig pleite. Durch komplexe Steuertricks durch Verkauf und Ankauf von Rechte an Spielern, “Schütt-aus-hol-Zurück-Rochaden” mit der Stadiongesellschaft wurde am Ende ein Fehlbetrag von ca. Euro 70 mio generiert. Ein Nachweis an Liquidität durch die Lizensierungsvorschriften wurden hier massiv verstossen, massive Schulden ohne gedeckte Assets wurden aufgehäuft. Ohne massive Geldzuflüsse von aussen wäre die AG sofort zu liquidieren. Die Lizenz wurde nicht entzogen. Sicherlich nur ein Zufall.
Sehr geehrter Herr Niersbach, ich könnte Ihnen in Bezug auf die Lizensierung noch einige andere Fälle nennen, möchte nur kurz auf ein anderes Thema Stellung nehmen.
Der Karlsruher SC ist letztes Jahr im Relegationsspiel gegen Regensburg abgestiegen. Gleichzeitig stürmten enttäuschte Fans den Rasen. Der DFB verhängte bei dem Verein, der durch den Abstieg in die “Totesliga” (für Traditionsvereine) 3.Liga, ein Geisterspiel. Für ein 3.Ligisten eine massive Strafe. Beim letzten Heimspiel Entracht Frankfurt gegen den 1.FC Köln in der vorletzten Saison, bei der die SGE abgestiegen ist, stürmten auch Fans den Rasen, demolierten mutwillig Kameras und zerstörten andere Gegenstände. Resultat: kein Geisterspiel, sondern eine Kapazitätsbegrenzung in der 2.Liga auf 25.000 beim ersten Spiel. Merkwürdig dieser Unterschied, aber sicherlich nur ein Zufall.
Während Vereine wie Alemania Aachen (Becherwurf) und bevorzugt Ostvereine wie Jena, Erfurt, Rostock oder Dresden mehrmals mit Geisterspielen belegt werden, hat der DFB mit dem “Randalemeister 2010 und 2011” offensichtlich einen blinden Fleck. Selbst bei den letzten Ausschreitungen beim Auswärtsspiel in Leverkusen (Feuerwerkskörper, Bengalos erwirkten eine Spielunterbrechung) wartet die Fussballgemeinde seit knapp 5 Monaten (!) auf ein Urteil. Sicherlich nur ein Zufall.
Haben Sie sich, Herr Niersbach nicht manchmal gefragt, dass Eintracht Frankfurt seit dem ominösen Spiel gegen Kaiserslautern (5:1, 1998) von 15 nachfolgenden Spielen am Saisonende 11 mal (!) ein Heimspiel hatte. Sicherlich nur ein Zufall.
Nun haben die früheren Verantwortlichen des OFC gewiss einige Fehler gemacht. Sie haben in einer massiven Art und Weise mehr ausgegeben als sie eingenommen haben, sie haben Erträge aus der Zukunft in die Gegenwart gezogen mit der Konsequenz, dass der Verein/die GmbH in eine signifikante Schieflage geraten war. Dies ist selbstverständlich dem DFB nicht anzulasten, die Bedingungen in der 3. Liga für Traditionsvereine im Gegensatz dazu auf jeden Fall. Hat doch jeder Funktionär eines Traditionsvereins die Gradwanderung zu bewältigen, insolvent zu werden, weil man signifikant sparsam sein muss, mit der Folge, dass deshalb auch in einer unattraktiven Liga weniger Zuschauer/Sponsoren kommen weil man nicht um den Aufstieg spielt. Oder man investiert massiv in die Mannschaft, um mit aller Gewalt aus diesem Teufelskreis rauszukommen mit dem Risiko, sich zu überschulden. Der Karlsruher SC hat das geschafft, Bielefeld auch. Wehe, wenn sie es nicht geschafft hätten, beide hätten mit Sicherheit massive bilanzielle Probleme in der nächsten 3.Ligasaison. Dies ist auch bei u.a. Hansa Rostock, Erfurt, Osnabrück, Alemania Aachen und natürlich Kickers Offenbach der Fall. Alle haben eines gemeinsam: durch den massiven Druck des DFB, die Stadien nach der WM 2006 zu erneuern, wurde man förmlich gezwungen, neue Stadien zu bauen. Obwohl auf dem Bieberer Berg nie etwas Gravierendes passiert ist, hat der DFB der Klubführung klar und unmissverständlich mitgeteilt, mit dem alten BB kann man nicht mehr in der 2.BL spielen. Da die öffentliche Hand aber auch eine Rendite (Miete) für ihre Investitionen (zu recht) haben möchte, sind die Traditions-Vereine indirekt durch die DFB-Regularien bei einem Stadionneubau in der Schuldenfalle, denn die Mieten sind für die 3. Liga bei nur Euro 700.000 TV Geld (ein Siebtel im Vergleich zur 2.Liga) viel zu hoch.
Nun hat Herr Dr. Ruhl und sein Team in der Kürze der Zeit schier Unmögliches geleistet. Er hat im Gegensatz zur Vergangenheit frühzeitig den DFB in höchstmöglicher Transparenz die finanzielle Lage der Kickers offenbart. Der DFB hat hier im Gegensatz zu den weiter oben angeführten Punkten relativ zeitnah den Verein mit einem Punktabzug bestraft. Das Team um Herrn Dr. Ruhl hat in einer beispiellosen Aktion nicht nur ein Teil der Mietforderungen gegenüber der Stadt reduziert, weitere Stundungen von signifikanten Beträgen wurden erreicht sowie erstaunlicherweise alle Forderungen von Gläubigern auf Null gestellt. Das Team hat weiterhin eine Landesbürgschaft bekommen im Zusammenhang mit einer Bankbürgschaft. Derart liquiiditätsgenerierende Aktionen habe ich im Deutschen Fussball selten gesehen. Da ich aus der Finanzbranche komme, weiss ich, dass aus ökonomischer Hinsicht der Unterschied zwischen einem Einzahlen auf ein DFB-Konto/Garantie und einer landesbürgschaftsgedeckte Bankbürgschaft (egal auf welchem Dokument dieses niedergeschrieben ist), nicht so signifikant ist, dass man diese einfach komplett negiert. In meiner Branche wird eine Transaktion nicht gemacht, wenn der Käufer zu wenig bezahlen will, der Verkäufer zu viel haben will, oder wenn der Käufer seine Solvenz nicht ausreichend darlegen kann. Aus formalistischer Hinsicht ist innerhalb meiner beruflichen Laufbahn keine Transaktion beendet worden. Wenn eine Formalie nicht korrekt ist, dann wird der anderen Partei innerhalb einer gewisse Zeit eingeräumt, dies zu ändern.
Der DFB hat heute dem OFC wegen eines Formfehlers die Lizenz entzogen. Wahrscheinlich hat beim DFB-Pokal ein DFB-Funktionär dem Kicker-Chefredakteur dieses bereits gesteckt, während die OFC-Führung völlig im Unwissendem lag und Medienberichte von allen Seiten gar nicht kommentieren konnte, weil man sie offensichtlich nicht informiert hat. DAS, Herr Niersbach ist nicht nur ein Formfehler, wenn der Vorgang wirklich so war, sondern es ist eine bodenlose Unverschämtheit. Sicherlich nur ein Zufall.
Sehr geehrter Herr Niersbach, der DFB hat sich gegnüber dem OFC in der Vergangenheit mehrfach nicht korrekt verhalten. Dies sage ich nicht, weil ich eine rot-weisse Brille auf habe, sondern unisono alle Fussball-Historiker. Diese haben mehrfach den DFB gebeten, das Archiv zu öffnen, um etwaige einseitige Interpretationen zu verhindern. Der DFB hat bis zum heutigen Tag dies nicht erlaubt. Sicherlich nur ein Zufall.
Im Sinne des Anstandes, auch vor dem Lebenswerk des leider verstorbenen Ehrenpräsidenten Waldemar Klein, der einen grossen Teil seines Lebens unter dem DFB-Urteil (1971) gelitten hat, aber vor allen Dingen vor dem Hintergrund von den vielen amtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeitern und Jugendtrainern (von den immer noch vielen Fans ganz zu schweigen), wäre ein 2. Lizenzentzug wegen einer Formalie ein fataler Akt, der diesen traditionsreichen Verein wahrscheinlich von der Fussballlandkarte vollständig vernichten wird, da die GmbH auch den e.V. runterreissen wird.
Sie als Präsident des DFB stehen einem Verband vor, der nicht nur eine Lobby-Veranstaltung von grossen und wichtigen Vereinen und Eintracht Frankfurt ist, sondern Sie haben die Verantwortung, dass Sie als Dachverband ALLER Fussballvereine die Verpflichtung haben, alles für DFB-Mitglieder zu tun, und das vollumfänglich und besonders, dass sie ALLE Vereine GLEICH behandeln, egal wie geografisch nahe, wieviel Lobbyarbeit Vereine machen und wieviele Delegierte von Vereinen in den Gremien von DFB/DFL sind. Ich gehe davon aus, dass Sie als Präsident in dieser Sache gerecht, mit Anstand und vor allen Dingen im Sinne des Sportes und nicht des grünes Tisches agieren. Ich bedanke mich für Ihre Zeit und wünsche Ihnen in den nächsten Tagen eine glückliche Hand.
vonNachtmahr1982 schrieb: Der Fremdschäm-Faktor ist gerade drastisch angestiegen....
Die Auflistung ist durchaus interessant, aber das Geheule ist genauso unerträglich. Uns wurde 1992 ein entscheidender Elfer verwehrt. Den erwähne ich ab sofort auch immer wieder als Grundlage dafür, dass wir benachteiligt werden. Und sei es nur bei einem C-Jugend-Spiel der Eintracht gegen Rosenhöhe.
Eierkopf schrieb: hab ich grade auf der Facebook Seite von nem Arbeitskollegen gefunden.
Brief aus der OFC Community eines Users an DFB Präsident Wolfgang Niersbach: "Sehr geehrter Herr Niersbach, Eines vorne weg: ich schätze Sie sehr als Mensch, nicht nur aufgrund Ihrer Äusserungen, sondern Sie unterscheiden sich in einer sehr wohltuenden Art, Weise und Duktus von einigen Chefanklägern oder Präsidenten aus der Vergangenheit wie Kindermann, Mayer-Vorfelder oder Theo Zwanziger (Egidius Braun nehme ich hier ganz bewusst heraus), die in einer zum Teil arroganten Art und Weise nach Gutsherrenart über Wohl oder Weh von kleinen, oder soll ich sagen, unwichtigen Vereinen sich verhalten haben.
Heute hat zum 4. Mal der DFB dem Verein Kickers Offenbach die Lizenz entzogen. Man mag sich ein wenig die Augen reiben, dass in der Geschichte des DFB merkwürdigerweise einige Vereine während einer Schief-lage vom DFB relativ zügig durchgewunken werden, bei anderen Vereinen jedoch wird der Zeigefinger gehoben und das Regelwerk im Detail bemüht. Ich bin mir sicher, das Ihnen die Causa Kickers Offenbach etwas sagt, hier als Exkurs trotzdem noch mal einige “Zufälle” aus der Vergangenheit.
1963 wurde die Bundesliga, die sich ja dieses Jahr so feiern lässt, gegründet. Der DFB hat für die Aufnahme eine eigene Arithmetik aufgestellt, welche Vereine sich dafür qualifizieren. Nach dieser Arithmetik war der OFC der 2.beste Verein aus dem Süden (nach dem Club), wurde aber nicht zugelassen, weil neben fadenscheinigen Gründen von DFB-Funktionären u.a. Herr Gramlich von Eintracht Frankfurt sinngemäss sagte: “auf einer Strasse hat nur ein Bäcker Platz”. Die Bitte des OFC, in die BL aufgenommen zu werden oder wenigstens die BL auf 18 Mannschaften aufzustocken, wurde verworfen. Sicherlich nur ein Zufall.
Die BL wurde 1966 dann wirklich aufgestockt, aber diesmal wollte man einen Berliner Verein haben, nicht die Kickers. Dass es am Ende Tasmania Berlin wurde, die sich sportlich gar nicht qualifiziert haben, ist nur eine Randnotiz. Kickers Offenbach musste weiterhin in der RL bleiben. Sicherlich nur ein Zufall.
1970/1971: der Bundesliga-Skandal. Es wurden mehrere Spiele verschoben. Sportlich musste DESHALB Kickers Offenbach absteigen. Die Vereine, die eigentlich Kickers Offenbach sportlich betrogen haben, durften in der nächsten Saison in der BL weiterspielen (bis auf Bielefeld), Kickers Offenbach wurde absurderweise die Lizenz entzogen. Nur die Spieler von Vereinen wie u.a. Berlin, Schalke, Köln wurden später bestraft, nicht die Vereine, obwohl viele Trainer und Funktionäre bescheid wussten. Groteskerweise wurden Personen wie Canellas und Waldemar Klein lebenslang gesperrt, obwohl sie zwar die Hand am Geldkoffer hatten, nicht jedoch an den Schiebereien unmittelbar beteiligt waren. Sicherlich nur ein Zufall.
1989 hatte der OFC sich sportlich für die 2.Liga qualifiziert und war im Gegensatz zu den früheren 80iger Jahren liquiditätsmässig relativ gut aufgestellt. Der damalige Präsident gab eine Privatbürgschaft ab, statt einer Bankbürgschaft. Diese konnte unmittelbar danach nachgereicht werden, wurde aber vom DFB nicht akzeptiert, weil die Frist abgelaufen war. Die Herren Straub und Holzhäuser äusserten: “Regeln sind dazu da, eingehalten zu werden”. Ein Gnadengesuch oder Fristverlängerung wurde abgelehnt. Spätere Nationalspieler wie Ralf Weber konnten ablösefrei den Verein wechseln (in Richtung Eintracht Frankfurt), und für viele Jahre musste der OFC in den Niederungen der Oberliga sein Dasein fristen, was fan- und Sponsorentechnisch dem Verein bis zum heutigen Tag eine Fangeneration kostete und den Verein um Jahre zurückwarf. Sicherlich nur ein Zufall.
Ähnliche Fälle gab es bei 1860 München, Waldhof Mannheim oder Rot-Weiss Essen (die im selben Jahr im DFB Pokalendspiel waren), wo man aus heutiger Sicht aus Formalien oder relativ geringen Liquiditätsnachweisen oder Bilanzierungs-Inkorrektheiten die Lizenz entzogen hat. Ein verspätetes Fax des SV Wilhelmshaven um wenige Minuten hat gelangt, um eine Lizenz nicht zu bekommen. Sicherlich nur ein Zufall.
Auf der anderen Seite konnte man in der Vergangenheit Fälle beobachten, wo der DFB vor diesem Hintergrund erstaunlich konziliant agierte. 1984 wurden beim 1.FC Nürnberg schwarze Kassen gefunden, Bilanzen frisiert, Schiedsrichter reich beschenkt, Steuern hinterzogen, Verantwortliche wurden rechtskräftig verurteilt........doch die Lizenz blieb unangetastet. Sicherlich nur ein Zufall.
Der 1.FC Kaiserlautern hatte zwischen 1999-2002 Steuern hinterzogen, Bilanzen gefälscht, hat Scheinfirmen gegründet, Spieler brutto für netto entlohnt. Die Vereinsführung (Friedrich & Co) wurde strafrechtlich verurteilt. Die Lizenz blieb aber unangetastet. Sicherlich nur ein Zufall.
1999 hatte Eintracht Frankfurt die Lizenz nur unter strengsten Auflagen erhalten, hat aber entgegen allen Regularien sowohl keinen Nachweis eines Jugendausbildungszentrums (die damaligen Absteiger Ulm und Freiburg hatten dies), als auch massiv gegen die Lizenzauflagen verstossen, als sie in der Winterpause die Spieler Heinen und Sobozik verpflichteten. Der DFB bestrafte die Eintracht salomonisch mit einem niedrigen Geldbetrag und einem Punktabzug. Die Lizenz wurde aber nicht entzogen. Sicherlich nur ein Zufall.
2002 war es wieder Eintracht Frankfurt, die nach dem Octagon-Debakel dringend einen Investor suchten. Mit einem ungarischen Investor war man sich kurz vor Abgabe der Lizenzunterlagen einig. Der Investor aber sprang kurz danach ab. Beim OFC wurde seitens des DFB peinlich genau darauf geachtet, dass es keine Fristverlängerung geben kann. Bei Eintracht Frankfurt wurde aber eine Ausnahme gemacht und die Frist wurde um 3 Monate (!) verlängert. Einen Investor wurde trotzdem nicht gefunden, sondern es wurden dank der Politik alle staatlichen, kommunalen und öffentlich-rechtlichen Firmen in der unmittelbaren Umgebung in einer konzertierten Aktion aktiviert, diesen Verein zu subventionieren. Doch selbst bei der 2. Abgabe konnte keine werthaltige Bankbürgschaft (von der Helaba) erbracht werden. Merkwürdigerweise wurde am Ende die Lizenz (nach einigen Instanzen) nicht entzogen. Wenn man diesen Fall mit dem Kickersfall von 1989 vergleicht, so ergeben sich erstaunlich viele Parallelen, mit Ausnahme der Fristverlängerung und des Resultates. Sicherlich nur ein Zufall.
2003 war Borussia Dortmund durch die Ära Niebaum/Meier liquiditätsmässig pleite. Durch komplexe Steuertricks durch Verkauf und Ankauf von Rechte an Spielern, “Schütt-aus-hol-Zurück-Rochaden” mit der Stadiongesellschaft wurde am Ende ein Fehlbetrag von ca. Euro 70 mio generiert. Ein Nachweis an Liquidität durch die Lizensierungsvorschriften wurden hier massiv verstossen, massive Schulden ohne gedeckte Assets wurden aufgehäuft. Ohne massive Geldzuflüsse von aussen wäre die AG sofort zu liquidieren. Die Lizenz wurde nicht entzogen. Sicherlich nur ein Zufall.
Sehr geehrter Herr Niersbach, ich könnte Ihnen in Bezug auf die Lizensierung noch einige andere Fälle nennen, möchte nur kurz auf ein anderes Thema Stellung nehmen.
Der Karlsruher SC ist letztes Jahr im Relegationsspiel gegen Regensburg abgestiegen. Gleichzeitig stürmten enttäuschte Fans den Rasen. Der DFB verhängte bei dem Verein, der durch den Abstieg in die “Totesliga” (für Traditionsvereine) 3.Liga, ein Geisterspiel. Für ein 3.Ligisten eine massive Strafe. Beim letzten Heimspiel Entracht Frankfurt gegen den 1.FC Köln in der vorletzten Saison, bei der die SGE abgestiegen ist, stürmten auch Fans den Rasen, demolierten mutwillig Kameras und zerstörten andere Gegenstände. Resultat: kein Geisterspiel, sondern eine Kapazitätsbegrenzung in der 2.Liga auf 25.000 beim ersten Spiel. Merkwürdig dieser Unterschied, aber sicherlich nur ein Zufall.
Während Vereine wie Alemania Aachen (Becherwurf) und bevorzugt Ostvereine wie Jena, Erfurt, Rostock oder Dresden mehrmals mit Geisterspielen belegt werden, hat der DFB mit dem “Randalemeister 2010 und 2011” offensichtlich einen blinden Fleck. Selbst bei den letzten Ausschreitungen beim Auswärtsspiel in Leverkusen (Feuerwerkskörper, Bengalos erwirkten eine Spielunterbrechung) wartet die Fussballgemeinde seit knapp 5 Monaten (!) auf ein Urteil. Sicherlich nur ein Zufall.
Haben Sie sich, Herr Niersbach nicht manchmal gefragt, dass Eintracht Frankfurt seit dem ominösen Spiel gegen Kaiserslautern (5:1, 1998) von 15 nachfolgenden Spielen am Saisonende 11 mal (!) ein Heimspiel hatte. Sicherlich nur ein Zufall.
Nun haben die früheren Verantwortlichen des OFC gewiss einige Fehler gemacht. Sie haben in einer massiven Art und Weise mehr ausgegeben als sie eingenommen haben, sie haben Erträge aus der Zukunft in die Gegenwart gezogen mit der Konsequenz, dass der Verein/die GmbH in eine signifikante Schieflage geraten war. Dies ist selbstverständlich dem DFB nicht anzulasten, die Bedingungen in der 3. Liga für Traditionsvereine im Gegensatz dazu auf jeden Fall. Hat doch jeder Funktionär eines Traditionsvereins die Gradwanderung zu bewältigen, insolvent zu werden, weil man signifikant sparsam sein muss, mit der Folge, dass deshalb auch in einer unattraktiven Liga weniger Zuschauer/Sponsoren kommen weil man nicht um den Aufstieg spielt. Oder man investiert massiv in die Mannschaft, um mit aller Gewalt aus diesem Teufelskreis rauszukommen mit dem Risiko, sich zu überschulden. Der Karlsruher SC hat das geschafft, Bielefeld auch. Wehe, wenn sie es nicht geschafft hätten, beide hätten mit Sicherheit massive bilanzielle Probleme in der nächsten 3.Ligasaison. Dies ist auch bei u.a. Hansa Rostock, Erfurt, Osnabrück, Alemania Aachen und natürlich Kickers Offenbach der Fall. Alle haben eines gemeinsam: durch den massiven Druck des DFB, die Stadien nach der WM 2006 zu erneuern, wurde man förmlich gezwungen, neue Stadien zu bauen. Obwohl auf dem Bieberer Berg nie etwas Gravierendes passiert ist, hat der DFB der Klubführung klar und unmissverständlich mitgeteilt, mit dem alten BB kann man nicht mehr in der 2.BL spielen. Da die öffentliche Hand aber auch eine Rendite (Miete) für ihre Investitionen (zu recht) haben möchte, sind die Traditions-Vereine indirekt durch die DFB-Regularien bei einem Stadionneubau in der Schuldenfalle, denn die Mieten sind für die 3. Liga bei nur Euro 700.000 TV Geld (ein Siebtel im Vergleich zur 2.Liga) viel zu hoch.
Nun hat Herr Dr. Ruhl und sein Team in der Kürze der Zeit schier Unmögliches geleistet. Er hat im Gegensatz zur Vergangenheit frühzeitig den DFB in höchstmöglicher Transparenz die finanzielle Lage der Kickers offenbart. Der DFB hat hier im Gegensatz zu den weiter oben angeführten Punkten relativ zeitnah den Verein mit einem Punktabzug bestraft. Das Team um Herrn Dr. Ruhl hat in einer beispiellosen Aktion nicht nur ein Teil der Mietforderungen gegenüber der Stadt reduziert, weitere Stundungen von signifikanten Beträgen wurden erreicht sowie erstaunlicherweise alle Forderungen von Gläubigern auf Null gestellt. Das Team hat weiterhin eine Landesbürgschaft bekommen im Zusammenhang mit einer Bankbürgschaft. Derart liquiiditätsgenerierende Aktionen habe ich im Deutschen Fussball selten gesehen. Da ich aus der Finanzbranche komme, weiss ich, dass aus ökonomischer Hinsicht der Unterschied zwischen einem Einzahlen auf ein DFB-Konto/Garantie und einer landesbürgschaftsgedeckte Bankbürgschaft (egal auf welchem Dokument dieses niedergeschrieben ist), nicht so signifikant ist, dass man diese einfach komplett negiert. In meiner Branche wird eine Transaktion nicht gemacht, wenn der Käufer zu wenig bezahlen will, der Verkäufer zu viel haben will, oder wenn der Käufer seine Solvenz nicht ausreichend darlegen kann. Aus formalistischer Hinsicht ist innerhalb meiner beruflichen Laufbahn keine Transaktion beendet worden. Wenn eine Formalie nicht korrekt ist, dann wird der anderen Partei innerhalb einer gewisse Zeit eingeräumt, dies zu ändern.
Der DFB hat heute dem OFC wegen eines Formfehlers die Lizenz entzogen. Wahrscheinlich hat beim DFB-Pokal ein DFB-Funktionär dem Kicker-Chefredakteur dieses bereits gesteckt, während die OFC-Führung völlig im Unwissendem lag und Medienberichte von allen Seiten gar nicht kommentieren konnte, weil man sie offensichtlich nicht informiert hat. DAS, Herr Niersbach ist nicht nur ein Formfehler, wenn der Vorgang wirklich so war, sondern es ist eine bodenlose Unverschämtheit. Sicherlich nur ein Zufall.
Sehr geehrter Herr Niersbach, der DFB hat sich gegnüber dem OFC in der Vergangenheit mehrfach nicht korrekt verhalten. Dies sage ich nicht, weil ich eine rot-weisse Brille auf habe, sondern unisono alle Fussball-Historiker. Diese haben mehrfach den DFB gebeten, das Archiv zu öffnen, um etwaige einseitige Interpretationen zu verhindern. Der DFB hat bis zum heutigen Tag dies nicht erlaubt. Sicherlich nur ein Zufall.
Im Sinne des Anstandes, auch vor dem Lebenswerk des leider verstorbenen Ehrenpräsidenten Waldemar Klein, der einen grossen Teil seines Lebens unter dem DFB-Urteil (1971) gelitten hat, aber vor allen Dingen vor dem Hintergrund von den vielen amtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeitern und Jugendtrainern (von den immer noch vielen Fans ganz zu schweigen), wäre ein 2. Lizenzentzug wegen einer Formalie ein fataler Akt, der diesen traditionsreichen Verein wahrscheinlich von der Fussballlandkarte vollständig vernichten wird, da die GmbH auch den e.V. runterreissen wird.
Sie als Präsident des DFB stehen einem Verband vor, der nicht nur eine Lobby-Veranstaltung von grossen und wichtigen Vereinen und Eintracht Frankfurt ist, sondern Sie haben die Verantwortung, dass Sie als Dachverband ALLER Fussballvereine die Verpflichtung haben, alles für DFB-Mitglieder zu tun, und das vollumfänglich und besonders, dass sie ALLE Vereine GLEICH behandeln, egal wie geografisch nahe, wieviel Lobbyarbeit Vereine machen und wieviele Delegierte von Vereinen in den Gremien von DFB/DFL sind. Ich gehe davon aus, dass Sie als Präsident in dieser Sache gerecht, mit Anstand und vor allen Dingen im Sinne des Sportes und nicht des grünes Tisches agieren. Ich bedanke mich für Ihre Zeit und wünsche Ihnen in den nächsten Tagen eine glückliche Hand.
vonNachtmahr1982 schrieb: Der Fremdschäm-Faktor ist gerade drastisch angestiegen....
Die Auflistung ist durchaus interessant, aber das Geheule ist genauso unerträglich. Uns wurde 1992 ein entscheidender Elfer verwehrt. Den erwähne ich ab sofort auch immer wieder als Grundlage dafür, dass wir benachteiligt werden. Und sei es nur bei einem C-Jugend-Spiel der Eintracht gegen Rosenhöhe.
Die Auflistungen sind natürlich interessant. Aber hätte der Verfasser sein gejammer über die bösen Nachbarn aus Frankfurt weg gelassen mit ewig alten Phrasen die schon lange keiner mehr ernst nimmt.. ja dann könnte man diesen Brief sogar selbiges... ernst nehmen. So, ist er einfach nur peinlich.
Ich war schon in den 60 und 70er Jahren mit der Eintracht in diesem Sch...stadion. Noch 1970 wurden das widerliche 'Juden-Geschrei' der Gegengrade mit wohlwollendem Beifall der Hautptribüne belohnt.
Jetzt freue ich mich einfach über die aktuelle Entwicklung und bekomme das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht.
Man sollte auch nicht vergessen, daß Bayer Leverkusen (und andere Bayer-Sportvereine) ursprünglich aus dem Betriebssport kommen - im Gegensatz z.B. zum VfL Wolfsburg, wo VW erst nach dem Erstligaaufstieg wirklich aktiv geworden ist, um sich einen Werbeträger zu schaffen. Insofern werfe ich einem Hopp auch nicht vor, daß er seinen Lieblingsclub pampert, sondern, daß er den großen Macher gibt, aber dann nicht die Verantwortung übernimmt und sich als Präsident, Vorstand oder wasauchimmer zur Verfügung steht und damit belangbar wird für sein Handeln.
Richtig übel finde ich eigentlich vor Allem die Dosenkicker von RBL, weil das ein reiner Fakeverein ist, der nur dazu dient, die Statuen auszuhebeln. Ich glaube, der Verein selbst hat nicht einmal ein Dutzend Mitglieder, die alle mit RB verbandelt sind, irgendsowas stand mal in der 11Freunde.
,Ich habe diese Zeiten auch noch miterlebt und kann mich dem nur anschließen.
Am besten schwirren sie in die unteren Regionen ab. Da haben sie dann ein Derby nach dem anderen. (SG Rosenhöhe und was da noch immer so herumschwirrt.)
Da sparen sie auch Reisekosten.
Das hat aber nur damit zu tun, daß niemand außer diesen "Alibi-Mitgliedern" eine ordentliche Mitgliedschaft erlangen kann. Sonst wären das sicher mehr aber der Verein darf das mit Segen des DFB ablehnen.
Aber nun zurück zu den kackers: Was mir extrem sauer aufstößt ist die Indiskretion. innerhalb des DFB. Es kann doch nicht sein daß Samstag vor der entscheidenden Montagsitzung bereits der Kicker Bescheid weiß, daß es keine Lizenz gibt.. So etwas geht gar nicht.
Yip. So ist es. Von daher muss man jetzt auch aufpassen, nicht jeden Verein aus einer kleiner Stadt, der nun nen etwas größeren Sponsor mal hat, zu einem Plastikclub zu erklären.
Umgekehrt gibt es ja finanzielle Schwierigkeiten und untergehende Traditionsvereine ja nicht erst, seit es Hoffenheim und Wolfsburg gibt. Mannheim, Essen, zwischenzeitlich Düsseldorf, zwischenzeitlich KSC, Wattenscheid, sämtliche Ostclubs, und als wir erstmals so richtig in finanziellen Schwierigkeiten steckten, war Hoffenheim auch noch kein Thema.
Letztlich war und ist das Problem doch immer das Selbe. Das eigene Selbstverständnis, was man erreichen müsste liegt über dem, was man tatsächlich erreicht. Daraufhin investiert man und die Investitionen (meist in Spielerbeine, manchmal aber auch in Infrasturktur) erbringen nicht den gewünschten Ertrag.
So war es ja auch bei uns. Eine sehr teure Mannschaft stieg ab, Gehälter und alles andere war eigentlich auf zusätzliche UEFA-Cup Einnahmen ausgerichtet. Spieler verließen uns nach Abstieg entweder Ablösefrei oder hatten ein riesiges Zweitligagehalt. Nach dem man das unter Ehrmanntraut wieder irgendwie hinbekommen hatte und mit einer Billigtruppe am Ende tatsächlich den Klassenerhalt packte (zwischendurch ein bißchen unnütz Geld für diverse Trainer und Sportdirektoren ausgab), wollte man mit Gewalt die letzten 5 mageren Jahre hinter sich lassen und doch auf den zwischenzeitlich entwickelten Geldzug der europäischen Wettbewerbe aufspringen. Dafür nahm man Gelder in die Hand, die wir heute erst lansam zu Ende abgezahlt haben. Klappte sportlich dann wieder nicht.
So eine Geschichte steckt doch letztlich hinter jedem Absturz.
Bielefeld und Duisburg sehen sich als Teams, die zumindest 7 von 10 Jahren in Liga 1 Spielen. Aachen traf seine Fehlentscheidungen auch kurz nach Abstieg und Europapokal-Teilnahme. Offenbach sieht sich als Zweitligisten. Wir sahen uns als Team mit Europacup-Garantie.
Was jetzt bei der aktuellen Absturzgeneration dazu gekommen ist sind weniger die Plastikclubs, sondern, dass man im Zuge der großen bundesweiten Stadionmodernisierungen dort investierte. Sei es über direktinvestments oder höhere Mieten. Dieses liegt aber auch daran, dass die Menschen die neuen Stadien wollen (man muss ja nur gucken wie viel Zuschauer bei uns nach dem Umbau mehr kamen) und man ohne tatsächlich wohl nicht Zukunftsfähig ist. Aber auf der anderen Seite ist es klar, dass wenn 25 Teams Ihr Stadion so umbauen, dass es auf Liga 1 ausgerichtet ist, dass da welche auf der Strecke bleiben.
Mir tun die übrigen 0,0 Leid. Von denen bekommt man immer VEB Frankfurt etc. zu hören. Jetzt hat sie's selbst erwischt, obwohl es Kohle von der Stadt und Land gegeben hat. Von daher Neuanfang in der Hessenliga...
Das ist ja beim DFB nix neues, das kennen wir ja nur zu gut, damals das Theater mit Unterhaching und Korrupka, da bekamen die damals Einblick in unsere Unterlagen und hätten das garnicht haben dürfen. Der DFB ist einfach nur ein schäbiger Drecksladen.
Das fand ich schon immer mehr als dämlich von denen, denn sie waren jahrelang nix anderes. Den alten Berg hatten die für eine DM von der Stadt bekommen, hatten wie wir auch immer städtische Sponsoren. Der Spruch war schon immer ein Eigentor.
Bloß nicht, wenn die in die selbe Liga wie die Rosenhöhe kommen würden die ja auch gegen Dietesheim spielen (vorrausgesetzt die packen morgen den Klassenerhalt).
Unser Sportplatz muss OFX frei bleiben.
Brief aus der OFC Community eines Users an DFB Präsident Wolfgang Niersbach:
"Sehr geehrter Herr Niersbach,
Eines vorne weg: ich schätze Sie sehr als Mensch, nicht nur aufgrund Ihrer Äusserungen, sondern Sie unterscheiden sich in einer sehr wohltuenden Art, Weise und Duktus von einigen Chefanklägern oder Präsidenten aus der Vergangenheit wie Kindermann, Mayer-Vorfelder oder Theo Zwanziger (Egidius Braun nehme ich hier ganz bewusst heraus), die in einer zum Teil arroganten Art und Weise nach Gutsherrenart über Wohl oder Weh von kleinen, oder soll ich sagen, unwichtigen Vereinen sich verhalten haben.
Heute hat zum 4. Mal der DFB dem Verein Kickers Offenbach die Lizenz entzogen. Man mag sich ein wenig die Augen reiben, dass in der Geschichte des DFB merkwürdigerweise einige Vereine während einer Schief-lage vom DFB relativ zügig durchgewunken werden, bei anderen Vereinen jedoch wird der Zeigefinger gehoben und das Regelwerk im Detail bemüht. Ich bin mir sicher, das Ihnen die Causa Kickers Offenbach etwas sagt, hier als Exkurs trotzdem noch mal einige “Zufälle” aus der Vergangenheit.
1963 wurde die Bundesliga, die sich ja dieses Jahr so feiern lässt, gegründet. Der DFB hat für die Aufnahme eine eigene Arithmetik aufgestellt, welche Vereine sich dafür qualifizieren. Nach dieser Arithmetik war der OFC der 2.beste Verein aus dem Süden (nach dem Club), wurde aber nicht zugelassen, weil neben fadenscheinigen Gründen von DFB-Funktionären u.a. Herr Gramlich von Eintracht Frankfurt sinngemäss sagte: “auf einer Strasse hat nur ein Bäcker Platz”. Die Bitte des OFC, in die BL aufgenommen zu werden oder wenigstens die BL auf 18 Mannschaften aufzustocken, wurde verworfen. Sicherlich nur ein Zufall.
Die BL wurde 1966 dann wirklich aufgestockt, aber diesmal wollte man einen Berliner Verein haben, nicht die Kickers. Dass es am Ende Tasmania Berlin wurde, die sich sportlich gar nicht qualifiziert haben, ist nur eine Randnotiz. Kickers Offenbach musste weiterhin in der RL bleiben. Sicherlich nur ein Zufall.
1970/1971: der Bundesliga-Skandal. Es wurden mehrere Spiele verschoben. Sportlich musste DESHALB Kickers Offenbach absteigen. Die Vereine, die eigentlich Kickers Offenbach sportlich betrogen haben, durften in der nächsten Saison in der BL weiterspielen (bis auf Bielefeld), Kickers Offenbach wurde absurderweise die Lizenz entzogen. Nur die Spieler von Vereinen wie u.a. Berlin, Schalke, Köln wurden später bestraft, nicht die Vereine, obwohl viele Trainer und Funktionäre bescheid wussten. Groteskerweise wurden Personen wie Canellas und Waldemar Klein lebenslang gesperrt, obwohl sie zwar die Hand am Geldkoffer hatten, nicht jedoch an den Schiebereien unmittelbar beteiligt waren. Sicherlich nur ein Zufall.
1989 hatte der OFC sich sportlich für die 2.Liga qualifiziert und war im Gegensatz zu den früheren 80iger Jahren liquiditätsmässig relativ gut aufgestellt. Der damalige Präsident gab eine Privatbürgschaft ab, statt einer Bankbürgschaft. Diese konnte unmittelbar danach nachgereicht werden, wurde aber vom DFB nicht akzeptiert, weil die Frist abgelaufen war. Die Herren Straub und Holzhäuser äusserten: “Regeln sind dazu da, eingehalten zu werden”. Ein Gnadengesuch oder Fristverlängerung wurde abgelehnt. Spätere Nationalspieler wie Ralf Weber konnten ablösefrei den Verein wechseln (in Richtung Eintracht Frankfurt), und für viele Jahre musste der OFC in den Niederungen der Oberliga sein Dasein fristen, was fan- und Sponsorentechnisch dem Verein bis zum heutigen Tag eine Fangeneration kostete und den Verein um Jahre zurückwarf. Sicherlich nur ein Zufall.
Ähnliche Fälle gab es bei 1860 München, Waldhof Mannheim oder Rot-Weiss Essen (die im selben Jahr im DFB Pokalendspiel waren), wo man aus heutiger Sicht aus Formalien oder relativ geringen Liquiditätsnachweisen oder Bilanzierungs-Inkorrektheiten die Lizenz entzogen hat. Ein verspätetes Fax des SV Wilhelmshaven um wenige Minuten hat gelangt, um eine Lizenz nicht zu bekommen. Sicherlich nur ein Zufall.
Auf der anderen Seite konnte man in der Vergangenheit Fälle beobachten, wo der DFB vor diesem Hintergrund erstaunlich konziliant agierte.
1984 wurden beim 1.FC Nürnberg schwarze Kassen gefunden, Bilanzen frisiert, Schiedsrichter reich beschenkt, Steuern hinterzogen, Verantwortliche wurden rechtskräftig verurteilt........doch die Lizenz blieb unangetastet. Sicherlich nur ein Zufall.
Der 1.FC Kaiserlautern hatte zwischen 1999-2002 Steuern hinterzogen, Bilanzen gefälscht, hat Scheinfirmen gegründet, Spieler brutto für netto entlohnt. Die Vereinsführung (Friedrich & Co) wurde strafrechtlich verurteilt. Die Lizenz blieb aber unangetastet. Sicherlich nur ein Zufall.
1999 hatte Eintracht Frankfurt die Lizenz nur unter strengsten Auflagen erhalten, hat aber entgegen allen Regularien sowohl keinen Nachweis eines Jugendausbildungszentrums (die damaligen Absteiger Ulm und Freiburg hatten dies), als auch massiv gegen die Lizenzauflagen verstossen, als sie in der Winterpause die Spieler Heinen und Sobozik verpflichteten. Der DFB bestrafte die Eintracht salomonisch mit einem niedrigen Geldbetrag und einem Punktabzug. Die Lizenz wurde aber nicht entzogen. Sicherlich nur ein Zufall.
2002 war es wieder Eintracht Frankfurt, die nach dem Octagon-Debakel dringend einen Investor suchten. Mit einem ungarischen Investor war man sich kurz vor Abgabe der Lizenzunterlagen einig. Der Investor aber sprang kurz danach ab. Beim OFC wurde seitens des DFB peinlich genau darauf geachtet, dass es keine Fristverlängerung geben kann. Bei Eintracht Frankfurt wurde aber eine Ausnahme gemacht und die Frist wurde um 3 Monate (!) verlängert. Einen Investor wurde trotzdem nicht gefunden, sondern es wurden dank der Politik alle staatlichen, kommunalen und öffentlich-rechtlichen Firmen in der unmittelbaren Umgebung in einer konzertierten Aktion aktiviert, diesen Verein zu subventionieren. Doch selbst bei der 2. Abgabe konnte keine werthaltige Bankbürgschaft (von der Helaba) erbracht werden. Merkwürdigerweise wurde am Ende die Lizenz (nach einigen Instanzen) nicht entzogen. Wenn man diesen Fall mit dem Kickersfall von 1989 vergleicht, so ergeben sich erstaunlich viele Parallelen, mit Ausnahme der Fristverlängerung und des Resultates. Sicherlich nur ein Zufall.
2003 war Borussia Dortmund durch die Ära Niebaum/Meier liquiditätsmässig pleite. Durch komplexe Steuertricks durch Verkauf und Ankauf von Rechte an Spielern, “Schütt-aus-hol-Zurück-Rochaden” mit der Stadiongesellschaft wurde am Ende ein Fehlbetrag von ca. Euro 70 mio generiert. Ein Nachweis an Liquidität durch die Lizensierungsvorschriften wurden hier massiv verstossen, massive Schulden ohne gedeckte Assets wurden aufgehäuft. Ohne massive Geldzuflüsse von aussen wäre die AG sofort zu liquidieren. Die Lizenz wurde nicht entzogen. Sicherlich nur ein Zufall.
Sehr geehrter Herr Niersbach, ich könnte Ihnen in Bezug auf die Lizensierung noch einige andere Fälle nennen, möchte nur kurz auf ein anderes Thema Stellung nehmen.
Der Karlsruher SC ist letztes Jahr im Relegationsspiel gegen Regensburg abgestiegen. Gleichzeitig stürmten enttäuschte Fans den Rasen. Der DFB verhängte bei dem Verein, der durch den Abstieg in die “Totesliga” (für Traditionsvereine) 3.Liga, ein Geisterspiel. Für ein 3.Ligisten eine massive Strafe. Beim letzten Heimspiel Entracht Frankfurt gegen den 1.FC Köln in der vorletzten Saison, bei der die SGE abgestiegen ist, stürmten auch Fans den Rasen, demolierten mutwillig Kameras und zerstörten andere Gegenstände. Resultat: kein Geisterspiel, sondern eine Kapazitätsbegrenzung in der 2.Liga auf 25.000 beim ersten Spiel. Merkwürdig dieser Unterschied, aber sicherlich nur ein Zufall.
Während Vereine wie Alemania Aachen (Becherwurf) und bevorzugt Ostvereine wie Jena, Erfurt, Rostock oder Dresden mehrmals mit Geisterspielen belegt werden, hat der DFB mit dem “Randalemeister 2010 und 2011” offensichtlich einen blinden Fleck. Selbst bei den letzten Ausschreitungen beim Auswärtsspiel in Leverkusen (Feuerwerkskörper, Bengalos erwirkten eine Spielunterbrechung) wartet die Fussballgemeinde seit knapp 5 Monaten (!) auf ein Urteil. Sicherlich nur ein Zufall.
Haben Sie sich, Herr Niersbach nicht manchmal gefragt, dass Eintracht Frankfurt seit dem ominösen Spiel gegen Kaiserslautern (5:1, 1998) von 15 nachfolgenden Spielen am Saisonende 11 mal (!) ein Heimspiel hatte. Sicherlich nur ein Zufall.
Nun haben die früheren Verantwortlichen des OFC gewiss einige Fehler gemacht. Sie haben in einer massiven Art und Weise mehr ausgegeben als sie eingenommen haben, sie haben Erträge aus der Zukunft in die Gegenwart gezogen mit der Konsequenz, dass der Verein/die GmbH in eine signifikante Schieflage geraten war. Dies ist selbstverständlich dem DFB nicht anzulasten, die Bedingungen in der 3. Liga für Traditionsvereine im Gegensatz dazu auf jeden Fall. Hat doch jeder Funktionär eines Traditionsvereins die Gradwanderung zu bewältigen, insolvent zu werden, weil man signifikant sparsam sein muss, mit der Folge, dass deshalb auch in einer unattraktiven Liga weniger Zuschauer/Sponsoren kommen weil man nicht um den Aufstieg spielt. Oder man investiert massiv in die Mannschaft, um mit aller Gewalt aus diesem Teufelskreis rauszukommen mit dem Risiko, sich zu überschulden. Der Karlsruher SC hat das geschafft, Bielefeld auch. Wehe, wenn sie es nicht geschafft hätten, beide hätten mit Sicherheit massive bilanzielle Probleme in der nächsten 3.Ligasaison. Dies ist auch bei u.a. Hansa Rostock, Erfurt, Osnabrück, Alemania Aachen und natürlich Kickers Offenbach der Fall. Alle haben eines gemeinsam: durch den massiven Druck des DFB, die Stadien nach der WM 2006 zu erneuern, wurde man förmlich gezwungen, neue Stadien zu bauen. Obwohl auf dem Bieberer Berg nie etwas Gravierendes passiert ist, hat der DFB der Klubführung klar und unmissverständlich mitgeteilt, mit dem alten BB kann man nicht mehr in der 2.BL spielen. Da die öffentliche Hand aber auch eine Rendite (Miete) für ihre Investitionen (zu recht) haben möchte, sind die Traditions-Vereine indirekt durch die DFB-Regularien bei einem Stadionneubau in der Schuldenfalle, denn die Mieten sind für die 3. Liga bei nur Euro 700.000 TV Geld (ein Siebtel im Vergleich zur 2.Liga) viel zu hoch.
Nun hat Herr Dr. Ruhl und sein Team in der Kürze der Zeit schier Unmögliches geleistet. Er hat im Gegensatz zur Vergangenheit frühzeitig den DFB in höchstmöglicher Transparenz die finanzielle Lage der Kickers offenbart. Der DFB hat hier im Gegensatz zu den weiter oben angeführten Punkten relativ zeitnah den Verein mit einem Punktabzug bestraft.
Das Team um Herrn Dr. Ruhl hat in einer beispiellosen Aktion nicht nur ein Teil der Mietforderungen gegenüber der Stadt reduziert, weitere Stundungen von signifikanten Beträgen wurden erreicht sowie erstaunlicherweise alle Forderungen von Gläubigern auf Null gestellt. Das Team hat weiterhin eine Landesbürgschaft bekommen im Zusammenhang mit einer Bankbürgschaft. Derart liquiiditätsgenerierende Aktionen habe ich im Deutschen Fussball selten gesehen. Da ich aus der Finanzbranche komme, weiss ich, dass aus ökonomischer Hinsicht der Unterschied zwischen einem Einzahlen auf ein DFB-Konto/Garantie und einer landesbürgschaftsgedeckte Bankbürgschaft (egal auf welchem Dokument dieses niedergeschrieben ist), nicht so signifikant ist, dass man diese einfach komplett negiert. In meiner Branche wird eine Transaktion nicht gemacht, wenn der Käufer zu wenig bezahlen will, der Verkäufer zu viel haben will, oder wenn der Käufer seine Solvenz nicht ausreichend darlegen kann. Aus formalistischer Hinsicht ist innerhalb meiner beruflichen Laufbahn keine Transaktion beendet worden. Wenn eine Formalie nicht korrekt ist, dann wird der anderen Partei innerhalb einer gewisse Zeit eingeräumt, dies zu ändern.
Der DFB hat heute dem OFC wegen eines Formfehlers die Lizenz entzogen. Wahrscheinlich hat beim DFB-Pokal ein DFB-Funktionär dem Kicker-Chefredakteur dieses bereits gesteckt, während die OFC-Führung völlig im Unwissendem lag und Medienberichte von allen Seiten gar nicht kommentieren konnte, weil man sie offensichtlich nicht informiert hat. DAS, Herr Niersbach ist nicht nur ein Formfehler, wenn der Vorgang wirklich so war, sondern es ist eine bodenlose Unverschämtheit. Sicherlich nur ein Zufall.
Sehr geehrter Herr Niersbach, der DFB hat sich gegnüber dem OFC in der Vergangenheit mehrfach nicht korrekt verhalten. Dies sage ich nicht, weil ich eine rot-weisse Brille auf habe, sondern unisono alle Fussball-Historiker. Diese haben mehrfach den DFB gebeten, das Archiv zu öffnen, um etwaige einseitige Interpretationen zu verhindern. Der DFB hat bis zum heutigen Tag dies nicht erlaubt. Sicherlich nur ein Zufall.
Im Sinne des Anstandes, auch vor dem Lebenswerk des leider verstorbenen Ehrenpräsidenten Waldemar Klein, der einen grossen Teil seines Lebens unter dem DFB-Urteil (1971) gelitten hat, aber vor allen Dingen vor dem Hintergrund von den vielen amtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeitern und Jugendtrainern (von den immer noch vielen Fans ganz zu schweigen), wäre ein 2. Lizenzentzug wegen einer Formalie ein fataler Akt, der diesen traditionsreichen Verein wahrscheinlich von der Fussballlandkarte vollständig vernichten wird, da die GmbH auch den e.V. runterreissen wird.
Sie als Präsident des DFB stehen einem Verband vor, der nicht nur eine Lobby-Veranstaltung von grossen und wichtigen Vereinen und Eintracht Frankfurt ist, sondern Sie haben die Verantwortung, dass Sie als Dachverband ALLER Fussballvereine die Verpflichtung haben, alles für DFB-Mitglieder zu tun, und das vollumfänglich und besonders, dass sie ALLE Vereine GLEICH behandeln, egal wie geografisch nahe, wieviel Lobbyarbeit Vereine machen und wieviele Delegierte von Vereinen in den Gremien von DFB/DFL sind.
Ich gehe davon aus, dass Sie als Präsident in dieser Sache gerecht, mit Anstand und vor allen Dingen im Sinne des Sportes und nicht des grünes Tisches agieren.
Ich bedanke mich für Ihre Zeit und wünsche Ihnen in den nächsten Tagen eine glückliche Hand.
Mit sportlichen Gruß"
Die Auflistung ist durchaus interessant, aber das Geheule ist genauso unerträglich. Uns wurde 1992 ein entscheidender Elfer verwehrt. Den erwähne ich ab sofort auch immer wieder als Grundlage dafür, dass wir benachteiligt werden. Und sei es nur bei einem C-Jugend-Spiel der Eintracht gegen Rosenhöhe.
Wahre Worte
Die Auflistungen sind natürlich interessant. Aber hätte der Verfasser sein gejammer über die bösen Nachbarn aus Frankfurt weg gelassen mit ewig alten Phrasen die schon lange keiner mehr ernst nimmt.. ja dann könnte man diesen Brief sogar selbiges... ernst nehmen. So, ist er einfach nur peinlich.