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Grass' Gedicht (überzogene Israelkritik?)

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HeinzGründel schrieb:
yeboah1981 schrieb:
Versteh nicht ganz auf was du hinaus willst.
Dass er von einem bevorstehenden "Nuklearschlag" Israel fabuliert, erwähnte ich ja bereits. Glaube nicht, dass das eine Finte ist, sondern dass Grass einfach keine Ahnung von Politik hat, v.a. von aktueller.


Eigentlich wollte ich dir weitestgehend zustimmen.  Bis auf die Antisemitismuskeule. Das sehe ich etwas anders. Cheers.


Gerade im heute-journal: keine Auseinandersetzung mit den "Argumenten" von Grass, über die ich mich gar nicht äußern möchte. Aber die Frage: Warum wählen Sie Holocaust-Vokabular? ("auslöschen")
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Mir scheint, im windstillen Kern seiner Aufregungszyklone sitzt immer nur er selbst: Günter Grass. So wie einstens unter den sieben Unterröcken seiner Großmutter aus der Kaschubei.

Ein Gedicht ist das übrigens nicht, was er da geschrieben hat. Allenfalls ein Casualcarmen.
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adlerkadabra schrieb:
Mir scheint, im windstillen Kern seiner Aufregungszyklone sitzt immer nur er selbst: Günter Grass. So wie einstens unter den sieben Unterröcken seiner Großmutter aus der Kaschubei.

Ein Gedicht ist das übrigens nicht, was er da geschrieben hat. Allenfalls ein Casualcarmen.




Heute ist irgendwie alles ein Gedicht.
Irgendwo.
Ein Stück weit.
Runtergebrochen.

Das übrigens auch.
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WuerzburgerAdler schrieb:
adlerkadabra schrieb:
Mir scheint, im windstillen Kern seiner Aufregungszyklone sitzt immer nur er selbst: Günter Grass. So wie einstens unter den sieben Unterröcken seiner Großmutter aus der Kaschubei.

Ein Gedicht ist das übrigens nicht, was er da geschrieben hat. Allenfalls ein Casualcarmen.




Heute ist irgendwie alles ein Gedicht.
Irgendwo.
Ein Stück weit.
Runtergebrochen.

Das übrigens auch.


Gedichte gehören auf die rote Liste der vom Aussterben bedrohten Arten. Inger Christensen, sie war eine Dichterin.

Schneewehen dürfen übrigens als ausgezeichnete Dichterklausen gelten. Ich bin gespannt, ob Ernst Meister die Fackel an IHN weiterreicht. Fackel in Schneewehe: eine genuin lyrische Ausgangslage  
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adlerkadabra schrieb:
Mir scheint, im windstillen Kern seiner Aufregungszyklone sitzt immer nur er selbst: Günter Grass. So wie einstens unter den sieben Unterröcken seiner Großmutter aus der Kaschubei.

Ein Gedicht ist das übrigens nicht, was er da geschrieben hat. Allenfalls ein Casualcarmen.




Casualcarmen? Was ist das?
Klingt jedenfalls nicht schlecht.  
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peter schrieb:

grass erzählt seit 20 jahren nur noch unsinn, die altersverdeppung hat bei ihm leider deutliche spuren hinterlassen.  


Mir kommt es eher so vor, als ob mit zunehmend nachlassender Manneskraft das Geltungsbedürfnis extrapotenziell ansteigt.  
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FräuleinAdler schrieb:

Mir kommt es eher so vor, als ob mit zunehmend nachlassender Manneskraft das Geltungsbedürfnis extrapotenziell ansteigt.  





Dann wäre das auch geklärt.
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FräuleinAdler schrieb:
adlerkadabra schrieb:
Mir scheint, im windstillen Kern seiner Aufregungszyklone sitzt immer nur er selbst: Günter Grass. So wie einstens unter den sieben Unterröcken seiner Großmutter aus der Kaschubei.

Ein Gedicht ist das übrigens nicht, was er da geschrieben hat. Allenfalls ein Casualcarmen.




Casualcarmen? Was ist das?
Klingt jedenfalls nicht schlecht.  



Üblicherweise vorbestellte Ruhm- und Ehrgedichte von in aller Regel überschaubarer Qualität, meistens aber gut bezahlt, jedenfalls besser als die richtigen.
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SGE_Werner schrieb:
sotirios005 schrieb:
Nicht Israel - mit welcher Art der Bewaffnung auch immer - ist eine Bedrohung des Weltfriedens, sondern die Menschen sind es, die dem jüdischen Volk nicht zugestehen wollen, einen eigenen Staat auf der Welt zu haben.  


Dass Israel eine Bedrohung des Weltfriedens ist, halte ich auch für Quatsch und viel zu hochtrabend.

Aber um ehrlich zu sein, ist der zitierte Teil von Dir genauso einseitig und schlecht wie Grass´ Gedicht. Wer hat einen eigenen Staat auf dem Boden anderer gegründet, wer unterdrückt diese Leute seit über 60 Jahren, wer nimmt ihnen das Land weg, das Wasser, die Infrastruktur, wer hat 1967 im Sechs-Tage-Krieg letztlich angefangen und danach den Rest Palästinas in Besitz genommen inkl. Ost-Jerusalem, wer ist es, der dem palästinensischen Volk nicht zugestehen will, einen eigenen Staat auf der Welt zu haben? Wer ist es denn? Richtig, genau dieses Israel, das kein Stück besser ist, als seine arabischen Nachbarn, dies aber für sich proklamiert, zu sein.

Wer hat keinen Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet und lässt keine Beobachter ins Land, wer kooperiert nicht mit der UN, wer verhängt Embargos, wer ignoriert UN-Resolutionen, wer ignoriert die Menschrechte, wer hat als einziger in der Region bisher Atombomben, wer unterdrückt Mio Menschen? Richtig, genau dieses Israel.

Und ja, ich könnte jetzt die Taten aller arabischen Nachbarn auflisten, die sind keineswegs besser. Aber dieses "Israel ist das Opfer und die anderen sind die Täter" Geschwafel geht mir allmählich aufn Keks.

Grass darf sagen, was er will (@ pelo), das steht ihm zu. Mir steht es zu, ihn nicht ernstzunehmen. Das tue ich dementsprechend auch nicht, also das ernst nehmen. Angesichts seiner lange nicht ausgesprochenen Vergangenheit allzu verständlich, dass es da bessere Leute gibt.

Wir schlittern auf nen Krieg zu und es wird in Deutschland die Meinung verbreitet, dass die Guten (Israelis) letztlich nur die Bösen (Iran) angreifen, die nichts besseres zu tun haben werden, als ihre erste Atombombe bereits direkt nach Produktionsende über Tel-Aviv zu zünden. Aus purer Existenzangst handelt der Staat Israel so, dass die anderen so reagieren und handeln, dass ihre Existenzangst langfristig immer größer werden muss. Wer Angst hat, begeht einfach nunmal Dinge, die nicht von Vorteil sind. Man kann froh sein, dass die Sowjets und die USA im Kalten Krieg nicht genauso gehandelt haben, wie es die Israelis jetzt scheinbar vor haben. Präventivschläge betreffend. Das war aber wohl bei den beiden Großmächten eher Glück als nur Verstand.

Letztlich sehe ich es so, dass dort unten ein Staat ist, der dem anderen die Existenz abspricht, während er selbst existiert und der andere Staat dem anderen den Besitz einer Atombombe nicht zulässt, während er selbst welche hat. Verlogener gehts nicht.


Applaus! Guter Beitrag, dem ich zustimme.

Israels Selbstverständnis lässt sich unter dem Motto "nie wieder Holocaust" zusammenfassen. Nie wieder will man widerstandslos das eigene Schicksal nur erdulden. Nie wieder sich beherrschen lassen. Wenn man die einzige westlich orientierte Demokratie in einem Pulverfass und umgeben von feindlich gesinnten Staaten ist, muss man sich diese Mentalität wohl auch zu eigen machen um nicht unterzugehen.

Dies alles verstört Leute wie uns, die seit fast 70 Jahren im Frieden leben, die nur noch von Freunden umgeben sind. Als Israeli würde ich das vermutlich auch ganz anders sehen. Dennoch führt dieses Selbstverständnis auch zu Unterdrückung, Ungerechtigkeit, zu einer Art Arroganz gegenüber den Befindlichkeiten der Araber und nicht zuletzt zum einem Israelbild im Ausland, dass nicht grade förderlich ist und eher auf Konfrontation als auf Zusammenarbeit ausgelegt zu sein scheint. Man hat das Gefühl, Israel nimmt sich einfach sehr viel heraus innerhalb der Weltgemeinschaft.

Und wenn dann noch die immer wieder gefühlt übertriebene PC der deutschen Öffentlichkeit dazu kommt, ergibt das einfach einen Mix der einen auf die Palme bringen kann. Was dann übrigens auch ein gefundenes Fressen für Antisemiten ist. Wenn so einer behauptet, dass die deutsche Politik und die Medien Israel aus der Hand fressen, dass trotz offensichtlicher Missstände in Israel man über diese besser nicht spricht, dann kann man kaum ein überzeugendes Argument dagegen stellen. Und dies vermindert den latenten Antisemitismus in Deutschland mit Sicherheit nicht, im Gegenteil.
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sotirios005 schrieb:

Aber: Wir Deutschen haben eine ganz besondere Verantwortung im Hinblick auf die Existenzberechtigung des Staates Israel, da wir auch eine ganz besondere Schuld auf uns geladen haben mit dem Holocaust.  


Ich habe damit ein Problem. Natürlich hat der Staat Israel eine Existenzberechtigung. Die Leute leben dort und wollen in einem Staat leben. Genauso wie die Palästinenser. Würdest du also das Existenzrecht Israels höher stellen als das anderer Staaten oder Staatsvölker? Weil du Deutscher bist?

Ich kann da nicht mitgehen. Man soll sich seiner eigenen Geschichte bewußt sein. Man soll ihrer Gedenken, im Falle des Holocaust von mir aus auch mit Scham. Man soll für Aufklärung and dafür sorgen, dass soetwas nicht mehr passieren kann.

Daraus ziehe ich aber nicht die Konsequenz, dass ein deutscher Politiker, der nach dem Krieg geboren wurde, oder auch ein entsprechender deutscher Zeitungsredakteur, gegenüber Israel andere Maßstäbe anzulegen als gegenüber anderen Staaten/Völkern. Missstände sind dort anzuprangern, wo sie entstehen.
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Ach, scheisse... Warum wird immer gleich der Begriff 'Antisemitismus' ins Gefecht gebracht, wenn man die Politik des Staates Israel kritisiert?

Ich beobachte: Israels katastrophale Siedlungspolitik, das Erwachsen fundamentalischer Strömungen, eine auf der Strasse Gott-sei-dank vorhandene Opposition, eine historisch bedingte Konfrontation mit den Palästinensern, hohe Maurern und die Angst durch die Bedrohung von Aussen...

Alles nicht normal. Eine solche Situation können wir Deutsche gar nicht nachvollziehen. Rasseln bei uns ab und an Raketen in Städte - abgefeuert aus Lichtenstein?

Doofes Beispiel, ich weiss. Aber die Situation dort ist einmalig.

Israel muss sich Kritik gefallen lassen. Der Mossad ist nicht unschuldiger als die CIA. Andererseits ist Israel in einer Position, die ich nachvollziehen kann. Und für alle nachfolgenden Debattierer hier noch zur Info: "Den Juden" gibt es sowieso nicht. Die Bürger Israels sind ebenso differenziert zu betrachten wie wir Christen / Nicht-Christen...

Scheiss Thema, ich weiss...
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Wenn Herr Grass mit einem Gedicht herauskommt, interessiert mich nicht seine Meinung (er hätte ja sonst Prosa geschrieben, ein Pamphlet oder was auch immer).

Mich interessiert das Gedicht. Und ja, ich habe es gelesen und kann berichten: es ist keines. Es ist Meinungsprosa, willkürlich in Strophen gepresst.

Zu allem Überfluss kokettiert dieses Machwerk auch noch mit der Endlichkeit seines Urhebers.

Grass hat eine Reihe handwerklich gut gemachter Romane geschrieben. Dass diese hohe Auflagen erzielen, okay. Dass er indessen dafür den Nobelpreis erhielt, ist absolut unverständlich. Aber so ist es halt: Literaturnobelpreisträger tendieren dazu, rasch dem Vergessen anheimzufallen. Insofern passts schon wieder.

Grass ist auch ein handwerklich solider Zeichner und Illustrator. Auch hier gilt: handwerklich solide, nicht weniger, aber eben auch nicht mehr.

Ihr merkt: zum Inhalt des Textes kein Wort. Warum auch? Da müsste ich mich ja über jeden, der sich zu diesem Thema äußert, uffreesche. Und das tu ich nicht.
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So sehen israelische Linke die Meinungsäußerung von Grass.

More power to Gunter Grass for ‘What must be said’
http://972mag.com/more-power-to-gunter-grass-for-what-must-be-said/40255/
Despite Israeli accusations, Gunter Grass is not an anti-Semite
http://972mag.com/despite-israeli-accusations-gunter-grass-is-not-an-anti-semite/40250/
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Na dann...folgen wir der doch mal kritiklos.
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guuuude schrieb:


Na wie wäre es denn mal mit ein bisschen Kontext zu dem Bild.

Bild 1 (1947)
Völliger Quatsch. Das müsste alles die gleiche Farbe haben und "British Land" heißen. Zu dem Zeitpunkt war das nämlich alles eine Britische Kolonie.

Bild 2 (UN Plan 1947)
Das ist der so genannte UN-Teillungsplan. Jederzeit hätten die Palästinenser auf diesem Gebiet einen Staat ausrufen können. Die Israelis haben diesen Plan akzeptiert und schließlich auf diesem Gebiet 1948 einen Staat ausgerufen. Nur Tage später haben Ägypten, Syrien, Jordanien und der Irak eben diesen neuen Staat militärisch angegriffen, mit dem erklärten Ziel ihn zu vernichten und durch die "Vereinigten Staaten von Palästina" zu ersetzen. Blöderweise hat man den Krieg dann aber verloren, das führt uns zu...

Bild 3 (1949-1967)
den Waffenstillstandslinien von 1948, alternative auch die "Grüne Linie" oder die "Grenzen von '67" genannt. Nachdem es also 4 Länder geschafft haben, einen Krieg gegen einen Tage alten Staat zu verlieren, stand man an eben diesen Grenzen. Was dort grün als "Palestinian Land" markiert ist, war in Wirklichkeit Ägypten (der kleine Flecken links unten, Gaza) bzw. Jordanien (der große Fleck rechts, das Westjordanland, Judea und Samaria bzw. Cisjordanien). Jupp, die großartigen arabischen Freunde der Palästinenser haben, statt ihnen einen Staat zu ermöglichen, lieber ein paar nette Kolonien gepflegt.

So, und nun überspringen deine Bilderchen mal ganz entspannt 40 Jahre. Was ist in der Zeit passiert?

1967: Nachdem es seit 1948 immer und immer wieder zu Scharmützeln an den Grenzen gekommen ist, wurde die Situation heiß. Die arabischen Führer (al-Attasi (Syrien) und Nasser (Ägypten) haben offen die Vernichtung Israels angekündigt. Im Mai sind zunächst Ägyptische Truppen massiv an der Grenze zu Israel (der Sinai-Halbinsel) aufmarschiert, anschließend hat Nasser die UN-Truppen, die dort bisher auf die Grenze aufpassen sollten, rausgeschmissen. Dann hat er noch eine Seeblockade in der Straße von Tiran errichtet und Israel somit von seinem wichtigsten Handelsweg abgeschnitten. Daraufhin haben die Israelis dann in einem Präventivschlag die ägyptische Luftwaffe zerdeppert und die in Angriffsstellung auf dem Sinai wartenden ägyptischen Truppen zurück getrieben. Dabei fiel dann Gaza an Israel, zusammen mit dem Sinai. Mit Jordanien und seiner Kolonie, der West Bank, hatte das alles erst mal wenig zu tun, und König Hussein (Papa vom jetzigen König Hussein) hatte das erst mal wenig zu tun, er wurde von Israel aufgefordert, sich rauszuhalten. Nasser (der mit der kürzlich abhanden gekommenen Luftwaffe) allerdings erzählte Hussein, dass man großartige Erfolge erzielte und Hussein hat darauf hin Tel Aviv beschießen lassen. Also haben sich die Israels gewehrt, die jordanischen Truppen über den Jordan zurück getrieben und das Westjordanland besetzt.

So würde das Bild "1968" aussehen.

1973 haben die arabischen Länder dann Israel noch mal angegriffen (Jom-Kippur-Krieg), es lief wie üblich, Blablabla wir vernichten Israel, auauau, huch, verloren.

1980 hat Israel dann einen Friedensvertrag mit Ägypten geschlossen und alle besetzten Gebiete außer Gaza (das ja eh nicht Ägypten "gehörte") zurückgegeben. Mit Jordanien gab es 1994 einen Friedensvertrag. Im Westjordanland (das ein Hauptteil des biblischen Israels ist) werden seit dem israelische Siedlungen gebaut.

Bild 4 (2005) Seit den 90ern verhandeln nun Israelis und Palästinenser über einen Friedensvertrag. Das gefleckte Dingsbums im Osten ist ein Ergebnis dieser Verhandlungen (Interimslösung), bei dem sich die Palästinser selbst verwalten, während Israel weiterhin große Teile militärisch kontrolliert. Gaza ist komplett grün, weil Israel sich einseitig von dort zurückgezogen hat. Seit 2007 regiert dort die Hamas und schießt, wenn ihnen gerade mal danach ist, mit Raketen auf Israel.

Ist Israel schuldlos an allem und nur Opfer? Nö. Die Siedlungen, die primär aus religiösen Gründen gebaut werden, sind illegal, äußerst kontraproduktiv und unabhängig von allen moralischen und rechtlichen Aspekten, schlicht dämlich. Unforced Error.

Sind die Palästinser an allem Schuld? Nö, ein Gutteil des Loches, in dem sie sich momentan wiederfinden, haben ihre arabischen "Freunde" für sie gegraben.

Ist das gepostete Bild, völlig ohne Kontext, schwachsinnige Propaganda? Aber hallo! Gerade in einem so komplexen Zusammenhang wie der Geopolitik kann ein Bild niemals 1000 Worte ersetzen.

Stell dir mal ein ähnlich aufgemachtes Bild vor, "Deutschland 1915, Deutschland 1919, Deutschland 1950". Ohne Kontext wird da ein armes, unschuldiges Land ständig verkleinert. Mit Kontext sieht man ein größenwahnsinniges Land, das ständig Kriege anfängt und dann verliert. Und Deutschland war deutlich besser im Kriegführen als die arabischen Länder, die rund um Israel vor sich hindilettieren.

Muss man erst mal schaffen, sich derart regelmäßig von einem Mini-Ländchen wie Israel derart die Fresse polieren zu lassen. Nur mal so als Kontext, Ägypten allein hat so viele Einwohner wie Deutschland und ist drei mal so groß. Israel hat so viele Einwohner wie Niedersachsen (wobei 20% davon Araber sind, die für den Militärdienst in der Regel ausfallen) und ist ungefähr so groß wie Hessen.
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Der arme Günther.

Früher selbst ein erbarmungsloser Inquisitor über Äußerungen und Ansichten anderer. Und jetzt bekam und bekommt der frühere Draufdrescher ob seiner eigenen mutwillig verschwiegenen Geschichte und seinen als Gedicht bezeichneten öffentlichen Politäußerungen Contra. Das ist in seinen selbstherrlichen Augen natürlich ausschließlich eine böse inszenierte Kampagne.

Der Maulheld mit seinem verzerrten Gedicht
gilt in manchen Medien als dichtender Bösewicht.

Er glaubt vor allem die Springermedien heulen
und zeigen ihm unverhohlen Antisemitismuskeulen.

Eine Kampagne, das glaubt er, ihm nun widerfährt
wo ihn doch früher jeder "Anständige" hat verehrt,
sei es Nobelpreis oder Mahner gegen Rechte,
er stand für das linke Gewissen, das gerechte.
Und nun gibt es von links und von rechts in die Fresse,
das geschieht nur ihm, weder Walser noch Hesse.

Er wollte nur mal sagen was man auch mal sagen dürfe
verstieg sich dabei in verquerte verbale Würfe,
das erkennen alle, die sein "Gedicht" zu lesen wagen,
viele finden es schlecht, aber das darf man nach Grass nicht sagen.

Grass nimmt sich sehr wichtig, aber das ist er nicht
die Danziger Trilogie war es einst - nicht dieses "Gedicht"
die gaben ihm Geltung und machten ihn wichtig
Den Butt und die Rättin ehrte niemand, das fand er nicht richtig

So beglückte er uns mit seinen neuen Thesen,
von Fritze Müller hätte die niemand gelesen,
nur Günther, der gute, der streitbare Held,
erkannte als einziger das Böse der Welt.
Und wußt schon beim Dichten gleich macht man ihn nieder,
und richtig, da sind sie, die Bösen mal wieder.
Zerlegen genüsslich manch verbale Volte,
dabei sagt doch nur einer, was man auch mal sagen sollte.


P.S Ich weiß, das Versmaß stimmt nicht immer - aber das warme Mittagessen ruft unten nach mir    
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viel spannender ist doch, wer ist nach Grass der nächste Wulff in den Medien?

Holt die nächste Sau aus dem Schuppen und hängt Sie öffentlich! Los gehts!
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adlerkadabra schrieb:
Wenn Herr Grass mit einem Gedicht herauskommt, interessiert mich nicht seine Meinung (er hätte ja sonst Prosa geschrieben, ein Pamphlet oder was auch immer).

Mich interessiert das Gedicht. Und ja, ich habe es gelesen und kann berichten: es ist keines. Es ist Meinungsprosa, willkürlich in Strophen gepresst.

Zu allem Überfluss kokettiert dieses Machwerk auch noch mit der Endlichkeit seines Urhebers.

Grass hat eine Reihe handwerklich gut gemachter Romane geschrieben. Dass diese hohe Auflagen erzielen, okay. Dass er indessen dafür den Nobelpreis erhielt, ist absolut unverständlich. Aber so ist es halt: Literaturnobelpreisträger tendieren dazu, rasch dem Vergessen anheimzufallen. Insofern passts schon wieder.

Grass ist auch ein handwerklich solider Zeichner und Illustrator. Auch hier gilt: handwerklich solide, nicht weniger, aber eben auch nicht mehr.

Ihr merkt: zum Inhalt des Textes kein Wort. Warum auch? Da müsste ich mich ja über jeden, der sich zu diesem Thema äußert, uffreesche. Und das tu ich nicht.


Genau so ist es. Ich hatte schon vor, den Text des Gedichtes als Fließtext, also ohne die Absätze, hier zu zitieren.
Was Grass hier schreibt, ist seine Ansicht. Sie ist weder besonders scharfsinnig noch von hohem intellektuellen Grad. Es kommt mir selbstüberschätzt vor, dass Grass glaubt, das dies unbedingt von ihm gesagt werden musste.
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stefank schrieb:
Was Grass hier schreibt, ist seine Ansicht. Sie ist weder besonders scharfsinnig noch von hohem intellektuellen Grad. Es kommt mir selbstüberschätzt vor, dass Grass glaubt, das dies unbedingt von ihm gesagt werden musste.


Wenn du es gesagt hättest, hätte es ja auch keine Sau interessiert.  

Ein Lothar Matthäus sagt auch ab und an mal was...  
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WuerzburgerAdler schrieb:
stefank schrieb:
Was Grass hier schreibt, ist seine Ansicht. Sie ist weder besonders scharfsinnig noch von hohem intellektuellen Grad. Es kommt mir selbstüberschätzt vor, dass Grass glaubt, das dies unbedingt von ihm gesagt werden musste.


Wenn du es gesagt hättest, hätte es ja auch keine Sau interessiert.  



Vielleicht
muss man
bloß
die richtige
Form
wählen.


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