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Der Fall Hoeness (Selbstanzeige wegen Steuerhinterziehung)

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WuerzburgerAdler schrieb:
SGE-URNA schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:
SGE-URNA schrieb:
Ich kanns auch nur schwer verstehen, warum gerade multimillionenschwere das Risiko eingehen, in den Knast zu wandern, wenn es ihnen auch so schon gut genug gehen würde.


Naja, es wurde ja schon dutzendfach landauf und landab erklärt, wie es bei Hoeness zu dieser Steuerhinterziehung kommen konnte. Und auch wenn diese Gründe nichts, aber auch gar nichts rechtfertigen - nachvollziehbar sind sie allemal. Insbesondere die Denke "Spielgeld - gehört gar nicht mehr zu meinem Vermögen" ist psychologisch gut zu verstehen, ebenso der Gedanke "alles andere ist ja rechtmäßig bis auf den letzten Heller versteuert". Eine Denkweise, wie sie jeder kennt, auch der kleine Ein-Mann-Unternehmer, der eine Parkquittung zu den Betriebsausgaben legt, obwohl er privat einkaufen war.

Dies nur zum "Verständnis", wie es kommt, dass selbst so vermögende Menschen wie Hoeness so etwas machen. Wie gesagt: es rechtfertigt nichts.

Darf ich fragen, wohin du umgezogen bist?


Also da muss ich trotz landauf-landab doch vehement widersprechen. Diese Spielgeld und Psycholgisch "Hab ich ganz vergessen" Theorie halte ich für eine völlig unglaubwürdige Verteidigungskonstruktion. Man kann dem Hoeness ja alles mögliche vorwerfen, aber eins sicher nicht: dass er sich im geschäftlichen und mit allem was Geld anbelangt, nicht auskennt oder mal so einfach psychologischen Tricks erliegt.

Hoeness war Zeit seines Schaffens knallharter Manager, Unternehmer und offensichtlich auch langjähriger Privatinvestor... mit allen Wassern gewaschen. Dem konnte man nach meiner Auffassung in geschäftlichen Dingen kein X für ein U vormachen. Von daher wusste er sehr genau, dass ein Konto mit undeklarierten Erträgen sehr wohl gegen das Gesetz verstösst. Es hat sich schliesslich nicht um die berühmten 2 Mark fuffzich gehandelt.  


Nein, mit "vergessen" im herkömmlichen Sinn hat das nichts zu tun. Meine eigene Erfahrung ist Grundlage meiner Auffassung:

Vor einigen Jahren habe ich genauso einen kleinen (wirklich sehr kleinen) Teil meiner Ersparnisse auf eine andere Bank gelegt, es für mich gedanklich als "nicht mehr zu meinem Vermögen zugehörig" erklärt und damit gezockt. Mit dem Bewusstsein: wenn es weg ist, ist es weg. Und obwohl ich weitab davon bin, Steuern zu hinterziehen, fielen mir die Gewinne aus diesem "Depot" bei der Abfassung meiner Steuererklärung wirklich erst im allerletzten Moment ein - ganz einfach, weil dieses "Spielgeld" und das Konto bei dieser Bank gar nicht mehr im Bewusstsein meines Vermögens existierte.

Wie gesagt: es rechtfertigt nichts. Es soll lediglich - zumindest teilweise -erklären, wie es dazu kommen konnte.



Bezieht sich der "kleine Betrag" jetzt im Vehaeltnis zu Hoeness Vermoegen?
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Afrigaaner schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:
SGE-URNA schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:
SGE-URNA schrieb:
Ich kanns auch nur schwer verstehen, warum gerade multimillionenschwere das Risiko eingehen, in den Knast zu wandern, wenn es ihnen auch so schon gut genug gehen würde.


Naja, es wurde ja schon dutzendfach landauf und landab erklärt, wie es bei Hoeness zu dieser Steuerhinterziehung kommen konnte. Und auch wenn diese Gründe nichts, aber auch gar nichts rechtfertigen - nachvollziehbar sind sie allemal. Insbesondere die Denke "Spielgeld - gehört gar nicht mehr zu meinem Vermögen" ist psychologisch gut zu verstehen, ebenso der Gedanke "alles andere ist ja rechtmäßig bis auf den letzten Heller versteuert". Eine Denkweise, wie sie jeder kennt, auch der kleine Ein-Mann-Unternehmer, der eine Parkquittung zu den Betriebsausgaben legt, obwohl er privat einkaufen war.

Dies nur zum "Verständnis", wie es kommt, dass selbst so vermögende Menschen wie Hoeness so etwas machen. Wie gesagt: es rechtfertigt nichts.

Darf ich fragen, wohin du umgezogen bist?


Also da muss ich trotz landauf-landab doch vehement widersprechen. Diese Spielgeld und Psycholgisch "Hab ich ganz vergessen" Theorie halte ich für eine völlig unglaubwürdige Verteidigungskonstruktion. Man kann dem Hoeness ja alles mögliche vorwerfen, aber eins sicher nicht: dass er sich im geschäftlichen und mit allem was Geld anbelangt, nicht auskennt oder mal so einfach psychologischen Tricks erliegt.

Hoeness war Zeit seines Schaffens knallharter Manager, Unternehmer und offensichtlich auch langjähriger Privatinvestor... mit allen Wassern gewaschen. Dem konnte man nach meiner Auffassung in geschäftlichen Dingen kein X für ein U vormachen. Von daher wusste er sehr genau, dass ein Konto mit undeklarierten Erträgen sehr wohl gegen das Gesetz verstösst. Es hat sich schliesslich nicht um die berühmten 2 Mark fuffzich gehandelt.  


Nein, mit "vergessen" im herkömmlichen Sinn hat das nichts zu tun. Meine eigene Erfahrung ist Grundlage meiner Auffassung:

Vor einigen Jahren habe ich genauso einen kleinen (wirklich sehr kleinen) Teil meiner Ersparnisse auf eine andere Bank gelegt, es für mich gedanklich als "nicht mehr zu meinem Vermögen zugehörig" erklärt und damit gezockt. Mit dem Bewusstsein: wenn es weg ist, ist es weg. Und obwohl ich weitab davon bin, Steuern zu hinterziehen, fielen mir die Gewinne aus diesem "Depot" bei der Abfassung meiner Steuererklärung wirklich erst im allerletzten Moment ein - ganz einfach, weil dieses "Spielgeld" und das Konto bei dieser Bank gar nicht mehr im Bewusstsein meines Vermögens existierte.

Wie gesagt: es rechtfertigt nichts. Es soll lediglich - zumindest teilweise -erklären, wie es dazu kommen konnte.



Bezieht sich der "kleine Betrag" jetzt im Vehaeltnis zu Hoeness Vermoegen?  


Nein, im Verhältnis zu meinem Vermögen.  
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WuerzburgerAdler schrieb:
Afrigaaner schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:
tobago schrieb:
 Zur Hoeneßproblematik muss ich allerdings sagen, ich finde, wer seine Kohle hier in Deutschland verdient und alle Annhemlichkeiten in Anspruch nimmt der kann durchaus auch den Betrag für die Gesamtheit leisten. Ich freue mich auch nicht darüber was mir jeden Monat entgeht aber letztendlich partizipiere ich vom System Deutschland, lebe hier und finde das sehr wichtig wenn wir diesen Status den wir haben auch in Zukunft halten können. Das System wäre schon lange zusammengebrochen wenn jeder nur ein wenig "hoenessen" würde.

Gruß,
tobago


Tobago, ich denke, dass so gut wie jeder, der die Möglichkeit dazu hat (sprich: Unternehmer, Freiberufler etc.) ein klein bisschen hoenesst. Ein klitzekleines bisschen. So wie für Hoeness das "Spielgeld" auch ein klitzekleines bisschen war. Das System steht noch.

Deinen sonstigen Thesen würde er vermutlich entschieden entgegentreten, denn alles andere hatte er ja ordnungsgemäß in Deutschland versteuert, bis auf den letzten Heller. Plus Gemeinschaftsengagement. Im Gegensatz zB zu seinem Präsidentenvorgänger, der sich nach Kitzbühel verdrückt hat. Ich denke, da hättest du in einer Diskussion mit UH schlechte Karten.

Es liegt mir fern, den Anwalt für Herrn Hoeness zu spielen oder irgendetwas zu beschönigen. Man sollte ihn aber nur dafür verantwortlich machen, was er wirklich getan hat.


Ich bin da ganz bei dir.

So wie ich es verstehe hat Herr Hoeness das Geld in D versteuert. Wir wissen allerdings alle nicht wieviele Jahre er keine Steuer abgefuehrt hat. Wir wissen auch deren Hoehe nicht.

Dass Hoeness jetzt einen auf bemitleidenswert macht finde ich laecherlich.



Nun, ich denke nicht, dass er auf "bemitleidenswert" macht, sondern eher auf reuig. Er hat sicher gute Anwälte, und die sagen ihm schon, mit welcher "Einstellung" er die größten Chancen hat, mit einer mlden Strafe davonzukommen. "Reuig" steht da sicher ganz oben.


Reuig - wenn aus vollen Herzen ja.

Aber die Story, dass er "spielsuechtig" war - ist mir dann doch etwas zu viel. Und wenn mein spielsuechtig dazu fuehrt, dass ich Millionen auf einen Schweizer Bank-Konto haben, moechte ich auch auch suechtig werden - und nein mich braechte keiner bedauern.
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WuerzburgerAdler schrieb:
SGE-URNA schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:
SGE-URNA schrieb:
Ich kanns auch nur schwer verstehen, warum gerade multimillionenschwere das Risiko eingehen, in den Knast zu wandern, wenn es ihnen auch so schon gut genug gehen würde.


Naja, es wurde ja schon dutzendfach landauf und landab erklärt, wie es bei Hoeness zu dieser Steuerhinterziehung kommen konnte. Und auch wenn diese Gründe nichts, aber auch gar nichts rechtfertigen - nachvollziehbar sind sie allemal. Insbesondere die Denke "Spielgeld - gehört gar nicht mehr zu meinem Vermögen" ist psychologisch gut zu verstehen, ebenso der Gedanke "alles andere ist ja rechtmäßig bis auf den letzten Heller versteuert". Eine Denkweise, wie sie jeder kennt, auch der kleine Ein-Mann-Unternehmer, der eine Parkquittung zu den Betriebsausgaben legt, obwohl er privat einkaufen war.

Dies nur zum "Verständnis", wie es kommt, dass selbst so vermögende Menschen wie Hoeness so etwas machen. Wie gesagt: es rechtfertigt nichts.

Darf ich fragen, wohin du umgezogen bist?


Also da muss ich trotz landauf-landab doch vehement widersprechen. Diese Spielgeld und Psycholgisch "Hab ich ganz vergessen" Theorie halte ich für eine völlig unglaubwürdige Verteidigungskonstruktion. Man kann dem Hoeness ja alles mögliche vorwerfen, aber eins sicher nicht: dass er sich im geschäftlichen und mit allem was Geld anbelangt, nicht auskennt oder mal so einfach psychologischen Tricks erliegt.

Hoeness war Zeit seines Schaffens knallharter Manager, Unternehmer und offensichtlich auch langjähriger Privatinvestor... mit allen Wassern gewaschen. Dem konnte man nach meiner Auffassung in geschäftlichen Dingen kein X für ein U vormachen. Von daher wusste er sehr genau, dass ein Konto mit undeklarierten Erträgen sehr wohl gegen das Gesetz verstösst. Es hat sich schliesslich nicht um die berühmten 2 Mark fuffzich gehandelt.  


Nein, mit "vergessen" im herkömmlichen Sinn hat das nichts zu tun. Meine eigene Erfahrung ist Grundlage meiner Auffassung:

Vor einigen Jahren habe ich genauso einen kleinen (wirklich sehr kleinen) Teil meiner Ersparnisse auf eine andere Bank gelegt, es für mich gedanklich als "nicht mehr zu meinem Vermögen zugehörig" erklärt und damit gezockt. Mit dem Bewusstsein: wenn es weg ist, ist es weg. Und obwohl ich weitab davon bin, Steuern zu hinterziehen, fielen mir die Gewinne aus diesem "Depot" bei der Abfassung meiner Steuererklärung wirklich erst im allerletzten Moment ein - ganz einfach, weil dieses "Spielgeld" und das Konto bei dieser Bank gar nicht mehr im Bewusstsein meines Vermögens existierte.

Wie gesagt: es rechtfertigt nichts. Es soll lediglich - zumindest teilweise -erklären, wie es dazu kommen konnte.


Dann frage ich mich, warum er das Spielgeld ausgerechnet auf eine ausländische Bank zum Zocken gebracht hat... auch Zufall? Und nochmal... wird reden hier nicht von 20k bis 50k, also Summen, die in Hoeness' Kategorie durchaus mal in Vergessenheit geraten können, sondern von Summen, die das weitaus übersteigen. Klar hab ich auch schon irgendwelche Altkonten mal "vergessen", von dem dort gelagerten Guthaben kann ich mir aber maximal nen Besuch im Steakhaus leisten und keine 10 oder mehr Porsche.
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es ist ja auch nachwievor ungeklärt, warum Hoeness die 20 Mios erhielt. Geldwäsche? Bestechung? Geschenk? Gut für den Uli, dass der Dreyfuss schon Wurmfrass ist.
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Afrigaaner schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:
Afrigaaner schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:
tobago schrieb:
 Zur Hoeneßproblematik muss ich allerdings sagen, ich finde, wer seine Kohle hier in Deutschland verdient und alle Annhemlichkeiten in Anspruch nimmt der kann durchaus auch den Betrag für die Gesamtheit leisten. Ich freue mich auch nicht darüber was mir jeden Monat entgeht aber letztendlich partizipiere ich vom System Deutschland, lebe hier und finde das sehr wichtig wenn wir diesen Status den wir haben auch in Zukunft halten können. Das System wäre schon lange zusammengebrochen wenn jeder nur ein wenig "hoenessen" würde.

Gruß,
tobago


Tobago, ich denke, dass so gut wie jeder, der die Möglichkeit dazu hat (sprich: Unternehmer, Freiberufler etc.) ein klein bisschen hoenesst. Ein klitzekleines bisschen. So wie für Hoeness das "Spielgeld" auch ein klitzekleines bisschen war. Das System steht noch.

Deinen sonstigen Thesen würde er vermutlich entschieden entgegentreten, denn alles andere hatte er ja ordnungsgemäß in Deutschland versteuert, bis auf den letzten Heller. Plus Gemeinschaftsengagement. Im Gegensatz zB zu seinem Präsidentenvorgänger, der sich nach Kitzbühel verdrückt hat. Ich denke, da hättest du in einer Diskussion mit UH schlechte Karten.

Es liegt mir fern, den Anwalt für Herrn Hoeness zu spielen oder irgendetwas zu beschönigen. Man sollte ihn aber nur dafür verantwortlich machen, was er wirklich getan hat.


Ich bin da ganz bei dir.

So wie ich es verstehe hat Herr Hoeness das Geld in D versteuert. Wir wissen allerdings alle nicht wieviele Jahre er keine Steuer abgefuehrt hat. Wir wissen auch deren Hoehe nicht.

Dass Hoeness jetzt einen auf bemitleidenswert macht finde ich laecherlich.



Nun, ich denke nicht, dass er auf "bemitleidenswert" macht, sondern eher auf reuig. Er hat sicher gute Anwälte, und die sagen ihm schon, mit welcher "Einstellung" er die größten Chancen hat, mit einer mlden Strafe davonzukommen. "Reuig" steht da sicher ganz oben.


Reuig - wenn aus vollen Herzen ja.

Aber die Story, dass er "spielsuechtig" war - ist mir dann doch etwas zu viel. Und wenn mein spielsuechtig dazu fuehrt, dass ich Millionen auf einen Schweizer Bank-Konto haben, moechte ich auch auch suechtig werden - und nein mich braechte keiner bedauern.


Auch das kann nur verstehen, wer es selbst erlebt hat.

Der Spiegel berichtet ja von diesem Interview in Hoeness` Arbeitszimmer, bei dem er alle zwei Minuten auf den ntv-Videotext geguckt hat. Von dem Börsenkursgerät, das vor dem Start und nach der Landung eines Fliegers gecheckt wurde. Von nächtelangen Sitzungen am Bildschirm vor den Börsenkursen und vor Analystenempfehlungen.

Kenn ich alles.

Aber ich darf dich beruhigen: Millionen machst du damit nicht.  
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SGE-URNA schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:
SGE-URNA schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:
SGE-URNA schrieb:
Ich kanns auch nur schwer verstehen, warum gerade multimillionenschwere das Risiko eingehen, in den Knast zu wandern, wenn es ihnen auch so schon gut genug gehen würde.


Naja, es wurde ja schon dutzendfach landauf und landab erklärt, wie es bei Hoeness zu dieser Steuerhinterziehung kommen konnte. Und auch wenn diese Gründe nichts, aber auch gar nichts rechtfertigen - nachvollziehbar sind sie allemal. Insbesondere die Denke "Spielgeld - gehört gar nicht mehr zu meinem Vermögen" ist psychologisch gut zu verstehen, ebenso der Gedanke "alles andere ist ja rechtmäßig bis auf den letzten Heller versteuert". Eine Denkweise, wie sie jeder kennt, auch der kleine Ein-Mann-Unternehmer, der eine Parkquittung zu den Betriebsausgaben legt, obwohl er privat einkaufen war.

Dies nur zum "Verständnis", wie es kommt, dass selbst so vermögende Menschen wie Hoeness so etwas machen. Wie gesagt: es rechtfertigt nichts.

Darf ich fragen, wohin du umgezogen bist?


Also da muss ich trotz landauf-landab doch vehement widersprechen. Diese Spielgeld und Psycholgisch "Hab ich ganz vergessen" Theorie halte ich für eine völlig unglaubwürdige Verteidigungskonstruktion. Man kann dem Hoeness ja alles mögliche vorwerfen, aber eins sicher nicht: dass er sich im geschäftlichen und mit allem was Geld anbelangt, nicht auskennt oder mal so einfach psychologischen Tricks erliegt.

Hoeness war Zeit seines Schaffens knallharter Manager, Unternehmer und offensichtlich auch langjähriger Privatinvestor... mit allen Wassern gewaschen. Dem konnte man nach meiner Auffassung in geschäftlichen Dingen kein X für ein U vormachen. Von daher wusste er sehr genau, dass ein Konto mit undeklarierten Erträgen sehr wohl gegen das Gesetz verstösst. Es hat sich schliesslich nicht um die berühmten 2 Mark fuffzich gehandelt.  


Nein, mit "vergessen" im herkömmlichen Sinn hat das nichts zu tun. Meine eigene Erfahrung ist Grundlage meiner Auffassung:

Vor einigen Jahren habe ich genauso einen kleinen (wirklich sehr kleinen) Teil meiner Ersparnisse auf eine andere Bank gelegt, es für mich gedanklich als "nicht mehr zu meinem Vermögen zugehörig" erklärt und damit gezockt. Mit dem Bewusstsein: wenn es weg ist, ist es weg. Und obwohl ich weitab davon bin, Steuern zu hinterziehen, fielen mir die Gewinne aus diesem "Depot" bei der Abfassung meiner Steuererklärung wirklich erst im allerletzten Moment ein - ganz einfach, weil dieses "Spielgeld" und das Konto bei dieser Bank gar nicht mehr im Bewusstsein meines Vermögens existierte.

Wie gesagt: es rechtfertigt nichts. Es soll lediglich - zumindest teilweise -erklären, wie es dazu kommen konnte.


Dann frage ich mich, warum er das Spielgeld ausgerechnet auf eine ausländische Bank zum Zocken gebracht hat... auch Zufall? Und nochmal... wird reden hier nicht von 20k bis 50k, also Summen, die in Hoeness' Kategorie durchaus mal in Vergessenheit geraten können, sondern von Summen, die das weitaus übersteigen. Klar hab ich auch schon irgendwelche Altkonten mal "vergessen", von dem dort gelagerten Guthaben kann ich mir aber maximal nen Besuch im Steakhaus leisten und keine 10 oder mehr Porsche.


Das mit der Schweiz ist allerdings wesentlich angreifbarer. Dahinter könnte man in der Tat Vorsatz vermuten. In diesem Punkt gebe ich dir vollkommen recht. Das widerspricht jeglichem "Versehen".
Wohingegen ich nach wie vor bei der Höhe der "Hinterziehung" anderer Meinung bin. Evtl. sind die Relationen ja vergleichbar.

Ebenso stimme ich Boccia zu. Der Empfang des Dreyfußschen "Darlehens" und alles, was damit zusammenhängt, stinkt für mich persönlich wesentlich stärker als alles andere.
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Beim Franz-Josef hätt's das nicht gegeben.
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Bigbamboo schrieb:
Beim Franz-Josef hätt's das nicht gegeben.  


Stimmt. Für 20 Mios wäre der gar nicht erst aufgestanden.
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Bigbamboo schrieb:
Beim Franz-Josef hätt's das nicht gegeben.  


Wenn's keine offensichtliche Ironie gewesen wäre , hätte ich mich jetzt "Zwick"en müssen   .
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Schaedelharry63 schrieb:
Bigbamboo schrieb:
Beim Franz-Josef hätt's das nicht gegeben.  


Wenn's keine offensichtliche Ironie gewesen wäre , hätte ich mich jetzt "Zwick"en müssen   .


 

Ich moecht nicht wissen (eigentlich doch) wieviel Saubermaenner aus Politik und Wirtschaft von Hoeness Konto wussten.
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tobago schrieb:
... Zur Hoeneßproblematik muss ich allerdings sagen, ich finde, wer seine Kohle hier in Deutschland verdient und alle Annehmlichkeiten in Anspruch nimmt der kann durchaus auch den Betrag für die Gesamtheit leisten.


Das ist ja gerade der Oberhammer: In seiner Eigenschaft als Bayern-Manager hat Hoeneß jahrzehntelang das aus öffentlichen Geldern (=Steuern) errichtete Olympiastadion in Anspruch genommen und damit den FC Bayern zu einem der reichsten Klubs der Welt geformt. Und in seiner Eigenschaft als Privatmann mit schwäbischer "Sparsamkeit" hat er sich um die gerechte Zahlung seines persönlichen Steuer-Anteils gedrückt. Pfui!
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sotirios005 schrieb:
tobago schrieb:
... Zur Hoeneßproblematik muss ich allerdings sagen, ich finde, wer seine Kohle hier in Deutschland verdient und alle Annehmlichkeiten in Anspruch nimmt der kann durchaus auch den Betrag für die Gesamtheit leisten.


Das ist ja gerade der Oberhammer: In seiner Eigenschaft als Bayern-Manager hat Hoeneß jahrzehntelang das aus öffentlichen Geldern (=Steuern) errichtete Olympiastadion in Anspruch genommen und damit den FC Bayern zu einem der reichsten Klubs der Welt geformt. Und in seiner Eigenschaft als Privatmann mit schwäbischer "Sparsamkeit" hat er sich um die gerechte Zahlung seines persönlichen Steuer-Anteils gedrückt. Pfui!


Es soll sogar deutsche Spitzensportler geben, die bezahlen gar keine Steuer in D und ziehen ins Ausland. Doppelt Pfui??
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WuerzburgerAdler schrieb:
Das System steht noch.


Nun ja.
Schulen werden von Schülern und Eltern renoviert.
Bibliothken kosten Geld oder werden geschlossen.
Schwimmbäder vergammeln oder werden geschlossen.
Ämter haben weniger Mitarbeiter und nehmen entsprechend mehr Zeit in Anspruch, wenn man sie aufsucht.
Straßen und öffentlicher Raum können nicht mehr im vorgegebenen Zeitrahmen saniert werden.
Zuschüsse für soziale Einrichtungen werden gekürzt bzw gestrichen.
Kinderbetreuung wird von berufsfremden Mitarbeitern geleistet.
Unterstützung für kulturelle Einrichtungen wird zurück gefahren.
tbc...

Aber sonst: Alles tutti. Das System steht noch.
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reggaetyp schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:
Das System steht noch.


Nun ja.
Schulen werden von Schülern und Eltern renoviert.
Bibliothken kosten Geld oder werden geschlossen.
Schwimmbäder vergammeln oder werden geschlossen.
Ämter haben weniger Mitarbeiter und nehmen entsprechend mehr Zeit in Anspruch, wenn man sie aufsucht.
Straßen und öffentlicher Raum können nicht mehr im vorgegebenen Zeitrahmen saniert werden.
Zuschüsse für soziale Einrichtungen werden gekürzt bzw gestrichen.
Kinderbetreuung wird von berufsfremden Mitarbeitern geleistet.
Unterstützung für kulturelle Einrichtungen wird zurück gefahren.
tbc...

Aber sonst: Alles tutti. Das System steht noch.


Da wuerde doch ne Strafzahlung von Hoeness ein wenig helfen.
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Afrigaaner schrieb:
reggaetyp schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:
Das System steht noch.


Nun ja.
Schulen werden von Schülern und Eltern renoviert.
Bibliothken kosten Geld oder werden geschlossen.
Schwimmbäder vergammeln oder werden geschlossen.
Ämter haben weniger Mitarbeiter und nehmen entsprechend mehr Zeit in Anspruch, wenn man sie aufsucht.
Straßen und öffentlicher Raum können nicht mehr im vorgegebenen Zeitrahmen saniert werden.
Zuschüsse für soziale Einrichtungen werden gekürzt bzw gestrichen.
Kinderbetreuung wird von berufsfremden Mitarbeitern geleistet.
Unterstützung für kulturelle Einrichtungen wird zurück gefahren.
tbc...

Aber sonst: Alles tutti. Das System steht noch.


Da wuerde doch ne Strafzahlung von Hoeness ein wenig helfen.


Ha. Ha. Ha.
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reggaetyp schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:
Das System steht noch.


Nun ja.
Schulen werden von Schülern und Eltern renoviert.
Bibliothken kosten Geld oder werden geschlossen.
Schwimmbäder vergammeln oder werden geschlossen.
Ämter haben weniger Mitarbeiter und nehmen entsprechend mehr Zeit in Anspruch, wenn man sie aufsucht.
Straßen und öffentlicher Raum können nicht mehr im vorgegebenen Zeitrahmen saniert werden.
Zuschüsse für soziale Einrichtungen werden gekürzt bzw gestrichen.
Kinderbetreuung wird von berufsfremden Mitarbeitern geleistet.
Unterstützung für kulturelle Einrichtungen wird zurück gefahren.
tbc...

Aber sonst: Alles tutti. Das System steht noch.


Du musst bei deinem Eifer nicht Dinge aus dem Zusammenhang reißen. Es ging nur darum, inwieweit man nachvollziehen kann, dass Superreiche noch Steuern hinterziehen und darum, dass der freiberufliche Schriftsteller genauso im Kleinen Steuern hinterzieht wie der großindustrielle Unternehmer im Großen.

Wenn du eine Systemdiskussion vom Zaun brechen willst, würde ich darauf verweisen, dass im Gegensatz zu heute beispielsweise Kapitaleinkünfte noch bis weit in die 80er-Jahre praktisch überhaupt nicht erklärt wurden, dass die Steuereinnahmen des Staates jährlich neue Rekordsummen und -quoten erreichen und dass die Aufklärungsquote gegen die großen Hinterzieher beständig wächst, die Quellen der Steuerfreiheit dagegen beständig schrumpfen.

Deine Argumente decken sich im Übrigen mit den Ausreden der Hinterzieher, die ihre Pflicht dem Gemeinwesen gegenüber lieber selbst regeln wollen als sie dem unfähigen Staat zu überlassen, der Schulen verlottern lässt etc. - siehe deine angeführten Feststellungen des Elends.
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http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/startseite#/beitrag/video/1894858/Hassknecht-und-der-Bayern-Boss

Die bisher beste Einschätzung zum Fall Hoeneß ^^

UNBEDINGT ANSCHAUEN  
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https://www.youtube.com/watch?v=5jFG7rN8l9g

Ein Schelm, wer böses denkt....
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WuerzburgerAdler schrieb:


Deine Argumente decken sich im Übrigen mit den Ausreden der Hinterzieher, die ihre Pflicht dem Gemeinwesen gegenüber lieber selbst regeln wollen als sie dem unfähigen Staat zu überlassen, ...


Der Hoeneß z. B. hat lieber dem Gerd Müller eine Anstellung beim FCB verschafft, als ihn mit einer Trinker-Laufbahn der staatlichen Sozialhilfe und den staatlichen Suchtkliniken anheim fallen zu lassen. Er hat das lieber mit FC Bayern-Geld geregelt, als mit Einrichtungen des "unfähigen" Staates. Eigenes Geld freilich dürfte er dafür nicht in die Hand genommen haben...


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