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Nemeth ist vom Sieg überzeugt
Von Michael Löffler
Frankfurt. Nervosität vor der Zweitliga-Premiere im Eintracht-Trikot? „Wozu? Wir gewinnen
gegen Reutlingen“, sagt Peter Nemeth. Der 28-Jährige freut sich auf den Samstag noch aus
einem anderen Grund: Vormittags kommt seine Frau Eva mit der gleichnamigen neun Monate
alten Tochter nach Frankfurt, um sein Debüt live zu verfolgen: „Nächste Woche suchen wir
dann eine Wohnung.“
Obwohl Nemeths Verpflichtung erst am Mittwoch beschlossen wurde, bestanden für den
Slowaken keine Zweifel, wessen Trikot er künftig tragen wird. „Als ich von dem Angebot hörte,
war ich sofort begeistert. Die Eintracht ist in der Slowakei sehr populär, mir wurde sie zudem
von Marek Penksa, mit dem ich einst in Banska Bystrica spielte, wärmstens empfohlen“, so
der 19-malige Nationalspieler, der sich über den deutschen Fußball via Fernsehen stets auf
dem Laufenden hielt. Ein Engagement in Deutschland stand auf dem Wunschzettel von
Nemeth (das heißt übersetzt „Deutscher“) immer ganz oben: „Die Deutschen kämpfen 95
Minuten lang unermüdlich, kein Vergleich zum Fußball daheim.“
Daheim, das war zuerst in seinem Heimatort Prievidza, wo er mit acht Jahren mit dem Fußball
begann und nach einem Abstecher zu Dukla Banska Bystrica auch in der Ersten Liga spielte.
„Prievidza zählt 50000 Seelen. 5000 bis 6000 Zuschauer kamen zu den Spielen. Und gegen
Slovan Bratislava wurde sogar jeder Baum erklettert, so dass 10000 Fans dabei waren.“ Drei
Jahre lang spielte der gelernte Schlosser bei Inter Bratislava, das 2000 das Double gewann.
Nach Deutschland kam Nemeth vom tschechischen Erstligisten Banik Ostrau, wo er ein
einjähriges Gastspiel gab. „In der Slowakei überwiegt der technische Fußball, in Tschechien ist
wiederum mehr Power drin. Insgesamt ist das Niveau aber kaum besser als in der Zweiten
Bundesliga. Dort muss man schon hin gehen, wo es weh tut. Doch davor habe ich keine
Scheu.“
Das bestätigten auch die ersten Eindrücke in Frankfurt. Der kampfstarke, lauffreudige und
spielintelligente Mittelfeldspieler dürfte seinen Stammplatz in der Elf von Martin Andermatt
vorerst sicher haben. Auch sein Nationaltrainer Jozef Adamec bestätigte, dass er mit ihm
weiterhin rechnet. Für die Slowakei stehen 2001 noch ein Testspiel sowie drei
WM-Qualifikationsspiele an. Vielleicht gelingt Nemeth ein ähnliches Kunststück wie am
25.April 2000: Gegen die deutsche A2 umkurvte er drei Gegner und traf in letzter Minute zum
4:1-Endstand.
Von Michael Löffler
Frankfurt. Nervosität vor der Zweitliga-Premiere im Eintracht-Trikot? „Wozu? Wir gewinnen
gegen Reutlingen“, sagt Peter Nemeth. Der 28-Jährige freut sich auf den Samstag noch aus
einem anderen Grund: Vormittags kommt seine Frau Eva mit der gleichnamigen neun Monate
alten Tochter nach Frankfurt, um sein Debüt live zu verfolgen: „Nächste Woche suchen wir
dann eine Wohnung.“
Obwohl Nemeths Verpflichtung erst am Mittwoch beschlossen wurde, bestanden für den
Slowaken keine Zweifel, wessen Trikot er künftig tragen wird. „Als ich von dem Angebot hörte,
war ich sofort begeistert. Die Eintracht ist in der Slowakei sehr populär, mir wurde sie zudem
von Marek Penksa, mit dem ich einst in Banska Bystrica spielte, wärmstens empfohlen“, so
der 19-malige Nationalspieler, der sich über den deutschen Fußball via Fernsehen stets auf
dem Laufenden hielt. Ein Engagement in Deutschland stand auf dem Wunschzettel von
Nemeth (das heißt übersetzt „Deutscher“) immer ganz oben: „Die Deutschen kämpfen 95
Minuten lang unermüdlich, kein Vergleich zum Fußball daheim.“
Daheim, das war zuerst in seinem Heimatort Prievidza, wo er mit acht Jahren mit dem Fußball
begann und nach einem Abstecher zu Dukla Banska Bystrica auch in der Ersten Liga spielte.
„Prievidza zählt 50000 Seelen. 5000 bis 6000 Zuschauer kamen zu den Spielen. Und gegen
Slovan Bratislava wurde sogar jeder Baum erklettert, so dass 10000 Fans dabei waren.“ Drei
Jahre lang spielte der gelernte Schlosser bei Inter Bratislava, das 2000 das Double gewann.
Nach Deutschland kam Nemeth vom tschechischen Erstligisten Banik Ostrau, wo er ein
einjähriges Gastspiel gab. „In der Slowakei überwiegt der technische Fußball, in Tschechien ist
wiederum mehr Power drin. Insgesamt ist das Niveau aber kaum besser als in der Zweiten
Bundesliga. Dort muss man schon hin gehen, wo es weh tut. Doch davor habe ich keine
Scheu.“
Das bestätigten auch die ersten Eindrücke in Frankfurt. Der kampfstarke, lauffreudige und
spielintelligente Mittelfeldspieler dürfte seinen Stammplatz in der Elf von Martin Andermatt
vorerst sicher haben. Auch sein Nationaltrainer Jozef Adamec bestätigte, dass er mit ihm
weiterhin rechnet. Für die Slowakei stehen 2001 noch ein Testspiel sowie drei
WM-Qualifikationsspiele an. Vielleicht gelingt Nemeth ein ähnliches Kunststück wie am
25.April 2000: Gegen die deutsche A2 umkurvte er drei Gegner und traf in letzter Minute zum
4:1-Endstand.
Frankfurt (sp) Große Sorgen für Eintracht Frankfurts Trainer Martin
Andermatt vor dem Saisonauftakt heute (15 Uhr) im Waldstadion
gegen den SSV Reutlingen. Nachein-ander haben sich in den letzten
beiden Tagen mit Rolf-Christel Guié-Mien, Ervin Skela, Thomas
Reichenberger und Vladimir Maljkovic gleich vier Spieler krank
gemeldet. Die Symptome sind bei allen vier Profis gleich, Fieber,
Durchfall und Erbrechen, mehr eine Lebensmittelvergiftung denn eine
Magen-Darm-Grippe. Der Verdacht auf Salmonellenvergiftung wurde
gestern von ärztlicher Seite bestätigt. Alle vier hatten bei einem
Mannschaftsabend am Dienstag in einem Restaurant das gleiche
gegessen und getrunken. Behandelt wird das Quartett mit
Antibiotika, Infusionen und Tabletten. "Wer Fieber hat, kann nicht
spielen", sagt Martin Andermatt. Nun muss der Trainer abwarten, bei
welchem Spieler die Medikamente am schnellsten wirken und wer
sich fit genug fühlt, um beim Heimauftakt zur Zweiten Liga doch
aufzulaufen. 19 Mann hat Andermatt mit ins Team-Hotel genommen,
die vier Kranken haben Einzelzimmer bezogen.
Am schlechtesten sah es gestern nach wie vor bei Rolf-Christel
Guié-Mien aus. "Ich kann nicht spielen", sagte der Mittelfeldmann.
Andermatt versuchte beim Abschlusstraining aus der Not eine
Tugend zu machen und eine neue Mittelfeldformation einzuspielen.
Da war die Freude groß, als am Nachmittag gerade noch rechtzeitig
die Freigabe des slowakischen Verbandes für Neuzugang Peter
Nemeth eintraf. Der Leiter der Lizenzspielerabteilung, Rainer
Falkenhain, konnte beim neuen Liga-Verband die Spielberechtigung
einholen.
Nemeth wird im Mittelfeld spielen, auf den Außenbahnen Christoph
Preuß und Serge Branco. Bei den Spielmachern aber wird Andermatt
warten müssen. Für Skela und Guié-Mien stehen Michael Mutzel und
Albert Streit bereit. "Wenn wir Ausfälle haben, bietet das
Möglichkeiten für die anderen", versucht der Trainer seine Linie der
Gelassenheit beizubehalten. Auch die erwartete Hitzeschlacht im
Waldstadion schreckt ihn nicht. Das beste Mittel gegen den
drohenden Sonnenbrand laut Andermatt: Nicht daran denken, nicht
darüber sprechen. "Man kann sich die Müdigkeit auch selbst
einreden", sagt er.
Die voraussichtliche Aufstellung der Eintracht: Nikolov - Wimmer,
Rada, Bindewald - Preuß, Mutzel, Nemeth, Skela (Streit), Branco -
Kryszalowicz, Yang - Bank: Heinen - Rasiejewski, Schur, Gemiti,
Streit, Jones, Reichenberger.