Grabi58
1774
Koi schrieb:
sag mal Grabi 58. Wie war es, als Du das alte Stadion gegen das 74er Stadion tauschen musstest? Gross war das neue schon. Aber so rein architektonisch müsst Ihr doch alle geschockt gewesen sein?? Ich hätte das alte so gerne mal in echt gesehen. War leider eine Saison zu spät dran...
Tja, groß war das alte Stadion ja nun auch, aber irgendwie weiter und nicht so stark überdacht - auf der Gegengeraden überhaupt nicht, und die Haupttribüne war goldig mickrig.
... und irgendwie konnte ich mir gar nicht vorstellen, wie das klingen sollte im umgebauten Stadion:
"Ju-, Ju-, Jusufi"
Das waren mir die wunderbarsten Klänge aus den Sechziger Jahren, und die wurden mit den Steinen der alten Tribüne endgültig hinausgetragen.
Das erste Waldstadion war nicht mehr - die damals neue Haupttribüne stand gerade im Rohbau - absolut riesig und überdimensioniert für unsere Augen; da kam der VFB Stuttgart zu uns, 1973, Monat entfallen.
Das Spiel verlief nicht schlecht, aber doch nur 0:0 zur Halbzeit. Auch nach einer Stunde noch kein Tor. Dann aber gleich drei auf einmal, innerhalb von fünf Minuten, und alle für die Gäste. Wir rechnen heute in Cent und Euro, aber damals gab keiner mehr einen Pfifferling für die Eintracht. Diese - damals - zwei Punkte "konnste derr in die Hoarn schmiern".
Naja, das 1:3, das 2:3 verstanden wir als Ehrentore, doch dann fiel noch der Ausgleich und sogar der Siegtreffer. Ich hatte damals das Geld für die Gegentribüne und fand mich also am Hals mir wildfremder feiner Leute - das waren die, die später Block 8 besetzten.
Uwe Kliemann, der Funkturm, war der Mann des Spiels. Mehr als einmal schickte er den Hölzenbein steil, und der schoss - glaube ich - drei der vier Tore.
Musik:
Oh, wie war das schön,
Oh, wie war das schön,
so was hat man lang nicht mehr gesehn,
so schön, so schön,
jajaja...
Das Spiel verlief nicht schlecht, aber doch nur 0:0 zur Halbzeit. Auch nach einer Stunde noch kein Tor. Dann aber gleich drei auf einmal, innerhalb von fünf Minuten, und alle für die Gäste. Wir rechnen heute in Cent und Euro, aber damals gab keiner mehr einen Pfifferling für die Eintracht. Diese - damals - zwei Punkte "konnste derr in die Hoarn schmiern".
Naja, das 1:3, das 2:3 verstanden wir als Ehrentore, doch dann fiel noch der Ausgleich und sogar der Siegtreffer. Ich hatte damals das Geld für die Gegentribüne und fand mich also am Hals mir wildfremder feiner Leute - das waren die, die später Block 8 besetzten.
Uwe Kliemann, der Funkturm, war der Mann des Spiels. Mehr als einmal schickte er den Hölzenbein steil, und der schoss - glaube ich - drei der vier Tore.
Musik:
Oh, wie war das schön,
Oh, wie war das schön,
so was hat man lang nicht mehr gesehn,
so schön, so schön,
jajaja...
miep0202 schrieb:
24.02.1990
22.Spieltag Eintracht - Stuttgart 5:1
Mit diesem Spieltag startete die Eintracht ins neue Jahr. Es war der geilste Start in ein neues Jahr, den ich je mit der Eintracht erleben durfte!
Stuttgart (eigentlich damals auch eine von den besseren Mannschaften) wurde demontiert von einer Klasse-Eintracht, allen voran glänzte Uwe Bein mit Traumpässen. Die Eintracht war danach Tabellenführer.
Es war ein wunderschöner, sonniger Tag mit Mittagstemperaturen von über 20 Grad. Ich hatte ihn vor dem Spiel schon im Garten genossen.
Am nächsten (Sonntag)morgen bin ich um 10.30 Uhr mit dem Rad zu meinen Kumpels zum Sonntags-Kick zu den Mainwiesen in Sindlingen gefahren, eigentlich eher geschwebt, und alles war einfach nur klasse.
Das ist jetzt auch schon wieder über 15 Jahre her...
Ähem, miep. äh...
Wäre das nicht ein anderer thread? Oder doch nicht?
Egal.
Ich freue mich über die Ausbeute an Reaktionen!
Morgen mein zweiter persönlicher Knaller in Alte Zeiten II.
Es war 16 jahre früher im Waldstadion...[
Befragt, was in meiner Erinnerung am aufregendsten war, fielen mir gleich zehn Spiele auf einmal ein. Nach und nach will ich sie hier mit euch wieder aufleben lassen.
Im November 1989 fuhr ich zu einem meiner seltenen Auswärtstripps mit der Eintracht nach Köln. Der Karnevalsverein war schon fast Herbstmeister, die 'Höhner' sangen kölschselig von der Meisterschaft, und eigentlich war klar, dass nur einer gewinnen könne, nämlich der FC.
Es kam aber anders.
In dem rassigsten Spiel, das ich je erlebt habe, führte die Eintracht nach einer Viertelstunde schon mit 2:1. Beide Teams stürmten, was das Zeug hielt. Es stand lange gegen Ende hin 4:3 für die Eintracht, und Köln drückte wie verrückt. Bodo Illgner hielt es nicht mehr im Kasten. Und mit dem Schlusspfiff schob Eckstein fast von der Mittellinie aus zum 5:3-Endstand ein. Mit weichen Knien vor Freude verließen wir das Stadion. Selbst die Kölner Kartoffelpuffer schmeckten anschließend, verbunden mit einer ordentlichen Spülung aus den bekannten Reagenzgläsern.
Im November 1989 fuhr ich zu einem meiner seltenen Auswärtstripps mit der Eintracht nach Köln. Der Karnevalsverein war schon fast Herbstmeister, die 'Höhner' sangen kölschselig von der Meisterschaft, und eigentlich war klar, dass nur einer gewinnen könne, nämlich der FC.
Es kam aber anders.
In dem rassigsten Spiel, das ich je erlebt habe, führte die Eintracht nach einer Viertelstunde schon mit 2:1. Beide Teams stürmten, was das Zeug hielt. Es stand lange gegen Ende hin 4:3 für die Eintracht, und Köln drückte wie verrückt. Bodo Illgner hielt es nicht mehr im Kasten. Und mit dem Schlusspfiff schob Eckstein fast von der Mittellinie aus zum 5:3-Endstand ein. Mit weichen Knien vor Freude verließen wir das Stadion. Selbst die Kölner Kartoffelpuffer schmeckten anschließend, verbunden mit einer ordentlichen Spülung aus den bekannten Reagenzgläsern.
Zwei Spiele aus dieser Saison möchte ich wieder aufleben lassen - das zweite kommt etwas später!
Grabowski hin oder her - der Größte damals war Horst Heese, ganz klar. Welche power der auf den Platz brachte, wie der rackerte und seine Mannschaft mitriss, so etwas gab es nie mehr danach, und zwar nirgends.
Eintracht Braunschweig kam irgendwann in der Rückrunde. Ging das Ding 3:2 aus? Ich weiß es nicht mehr. Aber dass Heese eben noch per Torpedokopfball eines der schönsten Eigentore aller Zeiten erzielte und quasi im Gegenzug exakt auf dieselbe Weise den Ausgleich erzielte, das vergesse ich nie mehr. Am Ende der Saison hatte es gereicht, weil Mannschaft und Fans sich von diesem Mann elektrisieren ließen.
Ein Filigrantechniker war er gewiss nicht, aber ein Typ!