Le God
659
Das Beispiel mit dem Balljungen ist mir zu extrem, aber ich verstehe worauf Du hinauswillst. Wenn aber das Regelwerk keinen Hinweis gibt, auf welcher Grundlage wird dann entschieden, ob ein heftiger Rempler gegen einen Trainer härter zu bestrafen ist als ein gezielter Ellenbogenschlag gegen einen Spieler? Das meine ich mit Willkür.
Der ganze Widerhall der Abraham-Geschichte regt mich dermaßen auf, dass ich hier nach ca. 15 Jahren des Mitlesens mal einen ersten Beitrag loswerden möchte. Dabei ließe sich das Thema eigentlich relativ schnell abhandeln: Abraham hat einen Fehler gemacht, eine berechtigte rote Karte gesehen und wird folgerichtig gesperrt. Was mich jedoch so auf die Palme bringt, sind drei Punkte:
1) Die Unfähigkeit der meisten Medien und vieler User, sich in David hineinzuversetzen
Dabei finde ich seine Aktion, so falsch sie auch war, absolut erklärbar:
Du bist in Unterzahl in der zweiten Halbzeit die bessere Mannschaft mit den klar besseren Chancen, liegst aber durch die mehr oder weniger einzige Torchance ansonsten komplett einfallsloser Freiburger zurück. Mit jeder eigenen vergebenen Torchance wächst das Gefühl der Hilflosigkeit und der Ungerechtigkeit. So ist es zumindest mir in den zwanzig Jahren, die ich aktiv gekickt habe, immer gegangen. Bringt natürlich nichts,ist aber menschlich.
Das steigert sich dann noch durch das subjektive Gefühl, dass der Schiedsrichter mehrfach zu Unrecht auf Foul von Dir entscheidet. Einmal hat Höler im Mittelfeld in meinen Augen sogar selbst gefoult, nur um sich dann wie vom Schlag getroffen fallen zu lassen. Man konnte förmlich sehen, wie Abraham mit jeder Entscheidung gegen sich immer aufgebrachter wurde. Das gipfelte dann in seinem Frustfoul an Höler nach dem Motto: Nachdem Du Dich zweimal gewälzt hast ohne, dass es eine Berührung gegeben hat, gebe ich Dir jetzt mal einen Grund.
Dann kommt es in der letzten Minute der Nachspielzeit zur Einwurfszene. Du siehst wie Streich dem auf ihn zufliegenden Ball aus dem Weg geht, um Zeit zu schinden – und ärgerst Dich innerlich darüber. Du willst den Ball schnell holen und merkst, dass Streich zwar dem Ball ausweichen konnte, Dir aber einen – zugegebenermaßen sehr kleinen - Schritt zurück in den Weg macht – und ärgerst Dich darüber. Du siehst wie Dir Streich mit aggressiver Mimik etwas zuruft – und ärgerst Dich darüber (wahrscheinlich ohne ihn überhaupt zu verstehen).
Das alles führt dann in Sekundenbruchteilen zu der „Entscheidung“ nicht auszuweichen, sondern geradeaus weiterzulaufen. Ich möchte nicht ausschließen, dass ich mich früher auf dem Platz nicht auch dazu hätte hinreißen lassen. Vielleicht mit etwas geringerer Intensität, aber ganz ohne Körperkontakt wäre ich in der Situation sicherlich kaum an Streich vorbeigelaufen. Und das gilt jetzt bestimmt nicht nur für mich, sondern für einen ordentlichen Prozentsatz aller Spieler. Denn ich war jetzt sicherlich weder für regelmäßige Überreaktionen noch für meine körperbetonte Spielweise bekannt. Mit einem harmlosen Rempler hat Streich wahrscheinlich ja sogar gerechnet. Deshalb bleibt Abrahams Aktion immer noch falsch, aber ein gewisses Verständnis für die Emotionen, die sich bei einem solchen Spiel aufbauen, fehlt mir bei fast allen Betrachtern. Dass sich von den Medien über Fans anderer Vereine bis zu Ex-Spielern jetzt alle hinstellen und sagen, „dass darf einem Profi nicht passieren“, ist mehr als scheinheilig.
2) Die Sensationsgier der Berichterstattung
Von Ausraster bis Rambo, die Darstellung der Situation ist doch vollkommen überzogen. Es ist weder ein Ellenbogenschlag, noch ein klassischer Bodycheck, bei dem mit der Schulter oder der Hüfte voraus in den Mann gegangen wird. Er rennt ihn einfach über den Haufen. Die Geschwindigkeit ist halt relativ hoch, so dass es schon ordentlich rumst und auch spektakulär aussieht. Da aber so ein Fass aufzumachen und Verknüpfungen zu dem Faustschlag gegen den Schiedsrichter in Münster zu erstellen oder sogar wie beim hr im Heimspiel Rückwirkungen auf einen breiteren gesellschaftlichen Kontext zu ziehen, schießt mehr als deutlich über das Ziel hinaus. Als jemand, der selbst mehrere Jahre als (Finanz)Journalist gearbeitet hat, stößt mir hier vor allem die Arbeit der Presse sauer auf. Es geht fast immer nur um schnelle Schlagzeilen, auf saubere Analysen wird kaum noch Wert gelegt. Für mich schon vor einigen Jahren ein Hauptgrund, die Branche zu wechseln. Dass kein Journalist zumindest mal fragt, ob Streich sich in der Situation in irgendeiner Form anders hätte verhalten können, fällt ebenfalls in diesen Kontext.
3) Das willkürlich wirkende Strafmaß
Aus den dargelegten Gründen ist die Aktion für mich keinesfalls eine schwere Tätlichkeit. Darunter fallen ganz andere Dinge wie Ellenbogenschlag ins Gesicht, Kopfnuss, Nachtreten, etc. Solche Vergehen werden in der Regel mit 4-5 Spielen Sperre bestraft, je nach Intensität und strafmildernden Faktoren. Dass Abraham für ein geringeres Vergehen für 6 Spiele gesperrt wurde, ist für mich deshalb schwer nachvollziehbar. Es lässt sich eigentlich nur dadurch erklären, dass ein Vergehen an einem Trainer härter bestraft wird als ein Vergehen an einem Spieler. Ich bin auch ziemlich sicher, dass Aufregung und Strafe geringer ausgefallen wären, wenn die Situation sich z.B. mit einem sich hinter dem Tor aufwärmenden Ersatzspieler ereignet hätte. Wahrscheinlich würde sogar bei einem jüngeren, weniger gebrechlich wirkenden Trainer wie z.B. Kohlfeld anders geurteilt. Das darf für das Strafmaß aber keine Rolle spielen. Soweit ich weiß, macht das Regelwerk zumindest keinen Unterschied zwischen Spieler und Trainer. Insofern ist es in meinen Augen ein ziemlich willkürliches Urteil. Dass viele das anscheinend vollkommen in Ordnung finden und teilweise sogar nach noch höheren Strafen schreien, kann ich einfach nicht verstehen. Das geht Freunden und Kollegen ohne Eintracht-Brille aber umgekehrt genauso und vielleicht liege ich mit meiner Wahrnehmung am Ende ja auch komplett daneben.
Von daher bitte ich mir den langen Text nicht übel zu nehmen, sondern das hier als therapeutische Eigenmaßnahme zu betrachten. Dann hätte zumindest meine Frau was davon, die sich meinen Ärger seit Sonntag immer wieder aufs Neue anhören muss...
1) Die Unfähigkeit der meisten Medien und vieler User, sich in David hineinzuversetzen
Dabei finde ich seine Aktion, so falsch sie auch war, absolut erklärbar:
Du bist in Unterzahl in der zweiten Halbzeit die bessere Mannschaft mit den klar besseren Chancen, liegst aber durch die mehr oder weniger einzige Torchance ansonsten komplett einfallsloser Freiburger zurück. Mit jeder eigenen vergebenen Torchance wächst das Gefühl der Hilflosigkeit und der Ungerechtigkeit. So ist es zumindest mir in den zwanzig Jahren, die ich aktiv gekickt habe, immer gegangen. Bringt natürlich nichts,ist aber menschlich.
Das steigert sich dann noch durch das subjektive Gefühl, dass der Schiedsrichter mehrfach zu Unrecht auf Foul von Dir entscheidet. Einmal hat Höler im Mittelfeld in meinen Augen sogar selbst gefoult, nur um sich dann wie vom Schlag getroffen fallen zu lassen. Man konnte förmlich sehen, wie Abraham mit jeder Entscheidung gegen sich immer aufgebrachter wurde. Das gipfelte dann in seinem Frustfoul an Höler nach dem Motto: Nachdem Du Dich zweimal gewälzt hast ohne, dass es eine Berührung gegeben hat, gebe ich Dir jetzt mal einen Grund.
Dann kommt es in der letzten Minute der Nachspielzeit zur Einwurfszene. Du siehst wie Streich dem auf ihn zufliegenden Ball aus dem Weg geht, um Zeit zu schinden – und ärgerst Dich innerlich darüber. Du willst den Ball schnell holen und merkst, dass Streich zwar dem Ball ausweichen konnte, Dir aber einen – zugegebenermaßen sehr kleinen - Schritt zurück in den Weg macht – und ärgerst Dich darüber. Du siehst wie Dir Streich mit aggressiver Mimik etwas zuruft – und ärgerst Dich darüber (wahrscheinlich ohne ihn überhaupt zu verstehen).
Das alles führt dann in Sekundenbruchteilen zu der „Entscheidung“ nicht auszuweichen, sondern geradeaus weiterzulaufen. Ich möchte nicht ausschließen, dass ich mich früher auf dem Platz nicht auch dazu hätte hinreißen lassen. Vielleicht mit etwas geringerer Intensität, aber ganz ohne Körperkontakt wäre ich in der Situation sicherlich kaum an Streich vorbeigelaufen. Und das gilt jetzt bestimmt nicht nur für mich, sondern für einen ordentlichen Prozentsatz aller Spieler. Denn ich war jetzt sicherlich weder für regelmäßige Überreaktionen noch für meine körperbetonte Spielweise bekannt. Mit einem harmlosen Rempler hat Streich wahrscheinlich ja sogar gerechnet. Deshalb bleibt Abrahams Aktion immer noch falsch, aber ein gewisses Verständnis für die Emotionen, die sich bei einem solchen Spiel aufbauen, fehlt mir bei fast allen Betrachtern. Dass sich von den Medien über Fans anderer Vereine bis zu Ex-Spielern jetzt alle hinstellen und sagen, „dass darf einem Profi nicht passieren“, ist mehr als scheinheilig.
2) Die Sensationsgier der Berichterstattung
Von Ausraster bis Rambo, die Darstellung der Situation ist doch vollkommen überzogen. Es ist weder ein Ellenbogenschlag, noch ein klassischer Bodycheck, bei dem mit der Schulter oder der Hüfte voraus in den Mann gegangen wird. Er rennt ihn einfach über den Haufen. Die Geschwindigkeit ist halt relativ hoch, so dass es schon ordentlich rumst und auch spektakulär aussieht. Da aber so ein Fass aufzumachen und Verknüpfungen zu dem Faustschlag gegen den Schiedsrichter in Münster zu erstellen oder sogar wie beim hr im Heimspiel Rückwirkungen auf einen breiteren gesellschaftlichen Kontext zu ziehen, schießt mehr als deutlich über das Ziel hinaus. Als jemand, der selbst mehrere Jahre als (Finanz)Journalist gearbeitet hat, stößt mir hier vor allem die Arbeit der Presse sauer auf. Es geht fast immer nur um schnelle Schlagzeilen, auf saubere Analysen wird kaum noch Wert gelegt. Für mich schon vor einigen Jahren ein Hauptgrund, die Branche zu wechseln. Dass kein Journalist zumindest mal fragt, ob Streich sich in der Situation in irgendeiner Form anders hätte verhalten können, fällt ebenfalls in diesen Kontext.
3) Das willkürlich wirkende Strafmaß
Aus den dargelegten Gründen ist die Aktion für mich keinesfalls eine schwere Tätlichkeit. Darunter fallen ganz andere Dinge wie Ellenbogenschlag ins Gesicht, Kopfnuss, Nachtreten, etc. Solche Vergehen werden in der Regel mit 4-5 Spielen Sperre bestraft, je nach Intensität und strafmildernden Faktoren. Dass Abraham für ein geringeres Vergehen für 6 Spiele gesperrt wurde, ist für mich deshalb schwer nachvollziehbar. Es lässt sich eigentlich nur dadurch erklären, dass ein Vergehen an einem Trainer härter bestraft wird als ein Vergehen an einem Spieler. Ich bin auch ziemlich sicher, dass Aufregung und Strafe geringer ausgefallen wären, wenn die Situation sich z.B. mit einem sich hinter dem Tor aufwärmenden Ersatzspieler ereignet hätte. Wahrscheinlich würde sogar bei einem jüngeren, weniger gebrechlich wirkenden Trainer wie z.B. Kohlfeld anders geurteilt. Das darf für das Strafmaß aber keine Rolle spielen. Soweit ich weiß, macht das Regelwerk zumindest keinen Unterschied zwischen Spieler und Trainer. Insofern ist es in meinen Augen ein ziemlich willkürliches Urteil. Dass viele das anscheinend vollkommen in Ordnung finden und teilweise sogar nach noch höheren Strafen schreien, kann ich einfach nicht verstehen. Das geht Freunden und Kollegen ohne Eintracht-Brille aber umgekehrt genauso und vielleicht liege ich mit meiner Wahrnehmung am Ende ja auch komplett daneben.
Von daher bitte ich mir den langen Text nicht übel zu nehmen, sondern das hier als therapeutische Eigenmaßnahme zu betrachten. Dann hätte zumindest meine Frau was davon, die sich meinen Ärger seit Sonntag immer wieder aufs Neue anhören muss...
Le God schrieb:
ich weiß, macht das Regelwerk zumindest keinen Unterschied zwischen Spieler und Trainer
Nein. Das Regelwerk nicht. Tätlichkeit ist Tätlichkeit, egal gegen wen.
Es macht aber einen Unterschied bei einem Sportsgerichtsverfahren, ob Du einen herumstehenden Trainer außerhalb des Spielfelds in seiner eigenen Coaching-Zone umcheckst oder einen Spieler auf dem Platz.
Man stelle sich vor, Grifo würde in einem Spiel in Frankfurt einen Balljungen umchecken, weil er den Ball festhält oder Grifo würde in einem Spiel in Frankfurt Trapp umchecken, weil er nach einem Anschlusstreffer den Ball festhält. Was glaubst Du, welches Vergehen schärfer bestraft wird?
Selbstverständlich macht es in der Strafmaßentscheidung einen Unterschied, wann, wo und wen man umcheckt.
Ob das Sinn macht, steht natürlich auf einem anderen Blatt.
Finde das ok und für mich als Fussballer nachvollziehbar was Du schreibst!
Leider denken die Inquisitoren vom DFB (ich muss immer wieder kotzen, wenn ich daran denke, dass die hier in Frankfurt ihr Nest haben!) anders:
https://www.kicker.de/762620/artikel/abraham_sperre_dfb_vizepraesident_findet_einspruch_komisch_
Ich glaube, wenn so eine Aktion von einem Spieler des FC Bavern oder von BvB gekommen wäre, wäre die Sperre sicher nicht so lang ausgefallen!
Und wenn man sieht, das der Spieler Geis für sein Brutalofoul seinerzeit nur für 5 Spiele gesperrt wurde!
Leider denken die Inquisitoren vom DFB (ich muss immer wieder kotzen, wenn ich daran denke, dass die hier in Frankfurt ihr Nest haben!) anders:
https://www.kicker.de/762620/artikel/abraham_sperre_dfb_vizepraesident_findet_einspruch_komisch_
Ich glaube, wenn so eine Aktion von einem Spieler des FC Bavern oder von BvB gekommen wäre, wäre die Sperre sicher nicht so lang ausgefallen!
Und wenn man sieht, das der Spieler Geis für sein Brutalofoul seinerzeit nur für 5 Spiele gesperrt wurde!
Le God schrieb:
Der ganze Widerhall der Abraham-Geschichte regt mich dermaßen auf, dass ich hier nach ca. 15 Jahren des Mitlesens mal einen ersten Beitrag loswerden möchte.
Sorry...Du hättest es besser sein lassen sollen...
Nachtrag zur Sperre aus hesssenschau.de
"Die Strafe für Eintracht-Kapitän David Abraham fiel laut DFB härter aus, weil der Argentinier Wiederholungstäter sei. Das bestätigte ein Sprecher des Fußballbundes dem hr-sport. Eigentlich sehe eine Tätlichkeit einen Strafrahmen von mindestens sechs Wochen vor, die siebte Woche sei ein Aufschlag wegen früherer Vergehen"
Ich kann Deinen Beitrag in jedem Punkt nachvollziehen. Ich finde, Du hast das sehr gut geschrieben und schön zusammen gefasst.
Man sollte die Kirche wirklich mal im Dorf lassen: Abraham ist nicht zu Streich gegangen, um ihm eine mitzugeben. Das unterscheidet die Sache schon mal von anderen Tätlichkeiten im Fußball = Tritt oder Schlag, wenn der Ball schon weg ist. Und das unterscheidet ihn auch vom Container Willi...
Mal einfach gefragt an all Abraham-Verteufler: wenn ein Spieler im Galopp ankommt, um einen Ball aus dem Aus zum Einwurf zu holen (die Balljungs hatten ihre Tätigkeit ja eingestellt, weil die eigene Mannschaft führt, was ich alleine schon für eine Frechheit halte), dann geht jeder normale Mensch etwas zur Seite. Und die meisten Trainer sind normale Menschen, deswegen ist das auch noch nicht passiert. Anderes Beispiel aus dem täglichen Leben: wenn einer rennt wie bekloppt, damit er die U-Bahn noch bekommt, mache ich ihm Platz und bleibe nicht stur im Weg stehen, auch wenn ich rechtlich nicht Platz machen muss. Einfach eine Frage von Höflichkeit. Streich blieb aber stehen, um den Eklat zu provozieren, weil er selbst bis unter die Haarspitzen voller Wut und Hass auf Abraham und die Eintracht war.
Man sollte die Kirche wirklich mal im Dorf lassen: Abraham ist nicht zu Streich gegangen, um ihm eine mitzugeben. Das unterscheidet die Sache schon mal von anderen Tätlichkeiten im Fußball = Tritt oder Schlag, wenn der Ball schon weg ist. Und das unterscheidet ihn auch vom Container Willi...
Mal einfach gefragt an all Abraham-Verteufler: wenn ein Spieler im Galopp ankommt, um einen Ball aus dem Aus zum Einwurf zu holen (die Balljungs hatten ihre Tätigkeit ja eingestellt, weil die eigene Mannschaft führt, was ich alleine schon für eine Frechheit halte), dann geht jeder normale Mensch etwas zur Seite. Und die meisten Trainer sind normale Menschen, deswegen ist das auch noch nicht passiert. Anderes Beispiel aus dem täglichen Leben: wenn einer rennt wie bekloppt, damit er die U-Bahn noch bekommt, mache ich ihm Platz und bleibe nicht stur im Weg stehen, auch wenn ich rechtlich nicht Platz machen muss. Einfach eine Frage von Höflichkeit. Streich blieb aber stehen, um den Eklat zu provozieren, weil er selbst bis unter die Haarspitzen voller Wut und Hass auf Abraham und die Eintracht war.
Ich finde, du regst dich vollkommen zu Recht auf. Deine Einlassungen jedenfalls absolut nachvollziehbar.
Über die Schlussfolgerungen, die du ziehst, kann man durchaus diskutieren. Aber die differenzierte Herangehensweise an diesen Vorfall ist absolut gelungen und eine Wohltat verglichen mit den Einzeilern à la "Das hättest du besser lassen sollen".
Danke vielmals.
Ach ja, @Werner: ich glaube nicht, dass wir hier auf einer Linie liegen. Ich habe zwar gesagt, dass solche Mätzchen à la Streich heute als "normal" angesehen werden, habe aber gerade diesen Umstand angeprangert. Um nicht zu sagen gegeißelt.
Über die Schlussfolgerungen, die du ziehst, kann man durchaus diskutieren. Aber die differenzierte Herangehensweise an diesen Vorfall ist absolut gelungen und eine Wohltat verglichen mit den Einzeilern à la "Das hättest du besser lassen sollen".
Danke vielmals.
Ach ja, @Werner: ich glaube nicht, dass wir hier auf einer Linie liegen. Ich habe zwar gesagt, dass solche Mätzchen à la Streich heute als "normal" angesehen werden, habe aber gerade diesen Umstand angeprangert. Um nicht zu sagen gegeißelt.
Nein. Das Regelwerk nicht. Tätlichkeit ist Tätlichkeit, egal gegen wen.
Es macht aber einen Unterschied bei einem Sportsgerichtsverfahren, ob Du einen herumstehenden Trainer außerhalb des Spielfelds in seiner eigenen Coaching-Zone umcheckst oder einen Spieler auf dem Platz.
Man stelle sich vor, Grifo würde in einem Spiel in Frankfurt einen Balljungen umchecken, weil er den Ball festhält oder Grifo würde in einem Spiel in Frankfurt Trapp umchecken, weil er nach einem Anschlusstreffer den Ball festhält. Was glaubst Du, welches Vergehen schärfer bestraft wird?
Selbstverständlich macht es in der Strafmaßentscheidung einen Unterschied, wann, wo und wen man umcheckt.
Ob das Sinn macht, steht natürlich auf einem anderen Blatt.