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Le God

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amsterdam_stranded schrieb:
Setz doch in Deinen Pamphleten einfach mal irgendeine andere heterogene Personengruppe ein. Vielleicht merkst du dann, in welche fanatische Richtung Du abgedriftet bist:
LDKler_ schrieb:
Sind Frauen zimperlich?
Die kämpfen mit allen Mitteln - Moral, Mitleid, Solidarität kennen die nicht.
Und sie sind ungleich mächtiger.
Ok, nochmal zur Klarstellung, damit es auch der letzte .... versteht: Ich schmeiße nicht alle Vermieter in einen Topf. Es gibt auch ganz viele super nette Vermieter. Aber die ganz überwiegende Mehrzahl der Wohnungen werden heute nicht mehr von den super netten Kleinvermietern vermietet, sondern von Konzernen und damit den dahinterstehenden Plutokraten. Nur diese adressiere ich in meinen "Pamphleten".

Und zudem ist dein Beispiel völlig unpassend. Warum sollten Frauen ungleich mächtiger sein? Ist doch total lächerlich. Meine Frau und ich begegnen uns auf Augenhöhe und ich denke, dass das auch der gesunde Normalzustand ist. Dass du es anders empfindest (und das tust du, sonst hättest du nicht ausgerechnet diesen Vergleich gewählt) lässt aber tief blicken .....
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LDKler_ schrieb:

Aber die ganz überwiegende Mehrzahl der Wohnungen werden heute nicht mehr von den super netten Kleinvermietern vermietet, sondern von Konzernen und damit den dahinterstehenden Plutokraten.


Das ist einfach Unsinn. Nach aktuellen Zahlen befinden sich in Deutschland knapp 60 Prozent aller vermieteten Wohnungen im Eigentum von Privatpersonen, die nicht hauptberuflich Immobilen vermieten (übrigens auch in den Großstädten). Weitere 24 Prozent verteilen sich auf Genossenschaften und kommunale Wohnungsunternehmen. Lediglich rund 17 Prozent gehören privatwirtschaftlichen, professionell-gewerblichen Eigentümern, wie Immobilienkonzernen, Kreditinstituten und Versicherungsunternehmen.

Diese Zahlen lassen sich mit wenigen Clicks finden, aber sie passen natürlich nicht zu Deiner ideologisch geprägten Denkweise. Dass auf dem Mietmarkt trotzdem manches schief läuft, darüber sind wir uns wahrscheinlich alle einig. Über die Wege dies zu ändern, lässt sich dann diskutieren. Aber eine Diskussion funktioniert nur, wenn man auch offen für andere Argumente ist und nicht nur seine eigene festgefahrene Sicht der Welt loswerden möchte...
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Wahrscheinlich werden mich einige lünchen oder angehen, aber es muss jetzt mal alles raus. Es kommt harsche, aber konstruktive Kritik. Ich bin durch und durch Frankfurter, aber es stoßen mir einige Dinge mittlerweile ganz übel auf...

Ein etwas glücklicher, aber letztendlich verdienter Einzug ins Halbfinale, aber so richtig Freude möchte bei mir nicht mehr aufkommen, wenn man sich das Gekicke, das Fehlpassfestival oder die technischen Fehler anschaut, speziell in Hälfte eins. Zweite Hälfte war besser, aber Bremen war der dankbare Gegner auf einem UNMÖGLICHEN PLATZ?!?!

So, es geht los...
Chandler (so lieb wie ich ihn habe) ist kein RA, der starke Rückrundenbeginn täuschte, wie ich es erwartet habe. Das ist schon wieder verflogen und er hat wieder seine Normalform. Technische Mängel mit dem Ball, teilweise auch unsaubere Abspiele wieviele in der aktuellen Mannschaft. Es geht eh nur über links, die rechte Seite fällt sowas von ab, da sollte im Sommer nachgelegt werden. Chandler ist ein guter und solider Backup, da Costa ebenso. Für mich wären beide keine Bundesligastammspieler.

Ilsanker gehört fußballerisch (auch wenn er alle mitreisst und er Einsatz wie ein Wahnsinniger zeigt) definitiv nicht in das defensive Mittelfeld, keine Ahnung was da Hütter sieht, aber anscheinend ist Kohr noch schlechter. Warum nicht mal de Guzman spielen lassen?

Ich weiß nicht, aber es spielen einige auf den falschen Positionen oder können es nicht besser. Die taktischen Maßnahmen ZUHAUSE mit 4-2-3-1 gegen Union (Aufsteiger), nun nochmal gegen Bremen (völlig in der Krise). Warum Adi? Muss ich nicht verstehen.

Die einzigen die mich stetig und kontinuierlich überzeugen sind Trapp, Hinteregger, Abraham, Kostic, mit Abstrichen N'dicka, Kamada, Rode, Hasebe und Silva. Das sind die einzigen die wirklich was mit dem Ball anfangen können.

Beim Rest paart sich das ganze in tonnenweise Abspielfehler und technische Unzulänglichkeiten, da verspringen Bälle rund 5m oder werden ins Nirvana gepasst. Fehlerfrei geht es nicht, das ist mir klar, aber die Häufigkeit ist enorm hoch, aber ich muss von einem Bundesligaspieler erwarten, das ihm nicht 8 von 10 Bälle verspringen oder jede 2.te / 3.te Ballaktion misslingt.

Spielerisch sind wir im unteren Drittel der Bundesliga angelangt, da habe ich mir einfach mehr versprochen.
Es ist mir klar das wir keine Übermannschaft sind, Meister werden oder unter den Top 4 mitspielen können und nein, ich brauch keine Kommentare wie "Dann geh doch zu den Bauern", es ist lediglich meine objektive Meinung wenn ich unsere Mannschaft auf dem Platz aktuell spielen sehe. Das hat mit Fußball spielen fast nichts zu tun.

Wenn man sich im Sommer nicht von einigen Spielern trennt, braucht man sich nicht wundern, wenn der Weg stagniert.

So, feuer frei.
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SGE_Noeppi schrieb:

Ilsanker gehört fußballerisch (auch wenn er alle mitreisst und er Einsatz wie ein Wahnsinniger zeigt) definitiv nicht in das defensive Mittelfeld, keine Ahnung was da Hütter sieht, aber anscheinend ist Kohr noch schlechter. Warum nicht mal de Guzman spielen lassen?

Ich weiß nicht, aber es spielen einige auf den falschen Positionen oder können es nicht besser.

Du behauptest, dass Hütter Spieler auf den falschen Positionen einsetzen würde und nennst im gleichen Atemzug de Guzman als Alternative für Ilsanker. Ilsanker war gestern Abend der einzige echte 6er bei uns, eine Position, die de Guzman ganz sicher nicht ausfüllen kann, der auf der 8 oder 10 zuhause ist.

SGE_Noeppi schrieb:

Das sind die einzigen die wirklich was mit dem Ball anfangen können.

Das sind doch schon einige. Es gibt aber noch deutlich mehr. Der von Dir geforderte de Guzman wäre hier ebenso zu nennen und auch Toure, Paciencia oder Sow sind keine Klumpfüße.

SGE_Noeppi schrieb:

Spielerisch sind wir im unteren Drittel der Bundesliga angelangt

Wer außer den aktuellen TOP-5-Vereinen ist spielerisch denn wirklich besser? Vielleicht noch Hoffenheim, sonst sehe ich da keinen. Schau Dir doch Mannschaften wie Schalke, Wolfsburg oder Freiburg an, die spielen alle ziemlich biederen Fußball. In der Bundesliga überwiegen aktuell halt Mannschaften, die sich größtenteils darauf beschränken gut zu stehen und die Räume eng zu machen und vorne auf Standards oder gegenrische Fehler zu hoffen. Ohne für uns unbezahlbare Extrakönner ist es schwer dagegen zu glänzen. Und gerade ein Techniker wie Kamada geht in solchen Spielen regelmäßig unter.
SGE_Noeppi schrieb:

ich muss von einem Bundesligaspieler erwarten, das ihm nicht 8 von 10 Bälle verspringen oder jede 2.te / 3.te Ballaktion misslingt

Das erwarte ich auch und ärgere mich ebenso wie Du wenn mal wieder das Gegenteil der Fall ist. Dies passiert auch aus meiner Sicht noch zu häufig. Aber seit der Umstellung auf die Viererkette ist das finde ich schon besser geworden, gerade Toure und Ndicka verarbeiten viele Bälle technisch gut und vorwärtsgewandt.
SGE_Noeppi schrieb:

Wenn man sich im Sommer nicht von einigen Spielern trennt, braucht man sich nicht wundern, wenn der Weg stagniert.

Das sehe ich ganz anders. Unser Grundgerüst gefällt mir sogar ziemlich gut, es fehlen eigentlich nur noch kleinere Bausteine. Ein spielstarker 6er (junger Hasebe), zwei möglichst schnelle, spielstarke und robuste Außen (ich weiß, eierlegende Wollmilchsau, aber Rashica fände ich z.B. klasse) und evtl. noch ein torgefährlicher 8er/10er (robustere Version von Daichi). Ansonsten sehe ich uns gut aufgestellt. Dass es auch den ein oder anderen Abgang geben wird, ist sowieso klar.

Insgesamt hast Du mit dem ein oder andern Punkt sicherlich nicht ganz Unrecht, siehst das in Summe aber in meinen Augen viel zu negativ.
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Bei der medialen Nachbetrachtung - auch im Klassenbuch der FR - kommt mir Sow zu schlecht weg. Was er gestern wieder für Balleroberungen durch seinen untrüglichen Riecher für das, was der Gegner vorhat, hatte, war schon einsame Spitze. Dazu noch ein Riesenlaufpensum, anständiges Passspiel (auch wenn ein paar vertikale Risikopässe nicht ankamen) und eine permanente Anspielbarkeit.
Tolles Spiel. Unspektakulär, aber eminent wichtig für die Mannschaft.
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Absolut. Sow ist unglaublich wichtig. Mit seiner Antizipationsgabe, seiner Laufbereitschaft und seinem Tempo (auf mich wirkt er zumindest wahnsinnig schnell) erstickt er ganz viele gegnerische Angriffe schon im Keim. Anfangs hatte er halt in gefühlt jedem Spiel noch mindestens einen kapitalen Bock in gefährlichen Räumen, das hat sein Standing wahrscheinlich etwas geprägt. Aber zuletzt hat er das gut abgestellt. Wenn er jetzt nach vorne sein Passspiel noch verbessert und auch mal selbst torgefährlich wird, ist er genau der Spieler, den viele glauben erst noch verpflichten zu müssen.
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PhillySGE schrieb:

Ich möchte nicht wissen was hier los wäre, wenn das gegen uns gepfiffen worden wäre.

In der Tat...dann wäre hier die Hölle los gewesen....regeltechnisch mag das in Ordnung gewesen sein, im Sinne des Fußballs ist es das nicht....wer sich sowas ausdenkt, kann nie selbst gespielt haben...
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cm47 schrieb:

...regeltechnisch mag das in Ordnung gewesen sein, im Sinne des Fußballs ist es das nicht....wer sich sowas ausdenkt, kann nie selbst gespielt haben..

Sehe ich ähnlich. Lösungsvorschlag: Handelfmeter nur noch bei Handspielen im Strafraum, die eine klare Torchance verhindern. Für alle anderen - nach der aktuellen Regel zu pfeifenden - Handspiele im Strafraum dann indirekter Freistoß. Das wäre in meinen Augen fairer und würde etwas Zündstoff aus solchen Entscheidungen nehmen. Allerdings käme natürlich eine neue auslegungsfähige Komponente hinzu, über die sich in vielen Fällen wieder trefflich streiten ließe.

Zum Spiel: Gute Leistung. Mit Ausnahme der kurzen Phase MItte/Ende der ersten Halbzeit, konnte man eigentlich tiefenentspannt sein. Das mit Kostic ist für alle Beteiligten dumm gelaufen, aber ich kann mir durchaus Aufstellungen vorstellen, die für ein Spiel mal ohne Filip funktionieren.
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Genau an diesem Punkt bin ich in meinen Überlegungen heute auch angekommen.

Wir befinden uns in einer Situation, die durch die Kommerzialisierung (angefangen mit Premiere, ran, dann Sky, mediales Interesse, dann Hoffenheim, RB, VW etc.) und dem
kompletten Rattenschwanz der da dran hängt und aus dieser Kommerzialisierung resultiert (Spieltagszertückelung, Anstosszeiten, Eintrittspreise, Eventcharakter, Polizeieinsätze, —> daraus wiederum resultierende Proteste, daraus wiederum resultierende Kollektivstrafen usw.) so weit fortgeschritten ist, dass sie sich gar nicht mehr lösen lässt.

Man wird Leipzig, Hoffenheim und Co nicht die Lizenz entziehen und Fußball wird weiter im TV übertragen werden. Damit einhergehend bleibt es bei den genannten Effekten und das Problem wird niemals gelöst.

Resultat: Ob durch Verbannung oder irgendwann freiwilligen Verzicht, Zustände wie in England, ausgetauschtes Publikum.

Ende der Geschichte.
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drlove29 schrieb:

Ende der Geschichte.

Kurz- und mittelfristig fürchte ich, dass Du Recht hast. Viele Menschen, die den Fußball um des Spiels willen lieben, die von Kindesbeinen an im Fanblock standen und oft selbst jahrelang auf dem Bolzplatz oder in unterklassigen Ligen gekickt haben, verlieren immer mehr das Interesse. Das sehe ich bei mir selbst genauso wie bei vielen Freunden und Bekannten. Zwar rücken aktuell genügend Interessierte nach, doch diese haben vielfach längst nicht die gleiche tiefe Bindung zum Spiel.

Merken die "Event-Zuschauer" irgendwann, dass Fußball überhaupt kein Event mehr ist, werden sie ganz schnell wegbleiben. In England ist das doch längst der Fall. Das wird aktuell noch überkompensiert durch ausländische TV-Zuschauer. Doch ob es europäischen Fußballligen im Allgemeinen und der Bundesliga im Speziellen, gelingt, TV-Zuschauer aus China oder den USA langfristig an sich zu binden, kann ich mir ehrlich gesagt schwer vorstellen. Dafür gibt es eine zu große Konkurrenz zu anderen Sportarten und die allgemeine Übersättigung nimmt immer mehr zu. Spätestens dann implodiert das ganze Luftschloss.

Natürlich wird das nicht von heute auf morgen geschehen, sondern sicherlich noch das ein oder andere Jahrzehnt dauern. Und auch danach wird es selbstredend weitergehen, denn wie heißt es so schön: "Der Fußball schreibt immer neue Geschichten".
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Es wird letztlich die neue Pyro Diskussion werden.

Fast keiner findet es richtig, wenn Plakate oder Schmährufe zu Spielabbrüchen, Ausschlüssen etc. führt. Wenn damit aber weiter gemacht wird im Wissen, dass dies zu Spielabbrüchen, Ausschlüssen, Punkteabzügen etc. führt, dann geraten halt doch die entsprechenden Fans in den Focus der Wut der anderen Fans. In Bochum gab es schon am Wochenende für die Plakate (dort aber wohl nicht zum ersten mal) "Ultras Raus!" Rufe.
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Exil-Adler-NRW schrieb:

Fast keiner findet es richtig, wenn Plakate oder Schmährufe zu Spielabbrüchen, Ausschlüssen etc. führt. Wenn damit aber weiter gemacht wird im Wissen, dass dies zu Spielabbrüchen, Ausschlüssen, Punkteabzügen etc. führt, dann geraten halt doch die entsprechenden Fans in den Focus der Wut der anderen Fans. In Bochum gab es schon am Wochenende für die Plakate (dort aber wohl nicht zum ersten mal) "Ultras Raus!" Rufe.


Richtig ist, dass ein Spielabbruch wohl von einer Mehrheit als negativ eingestuft werden würde. Jetzt kommt es aber darauf an, wem der schwarze Peter dafür zufallen würde. Den aktiven Fans, weil die Banner als unangemessen angesehen werden, oder dem DFB, weil dieser scheinheilig und überzogen handelt?

Wenn die Ultras es schaffen, Verband und Liga mit kreativen, satirischen Plakaten zu einer Überreaktion zu bewegen, könnte das den DFB schon ziemlich in die Enge treiben. Schaffen es die Funktionäre mit ihrer Scharfmacher-Rethorik hingegen, die Ultras zu tumben Reaktionen zu verleiten, wird es dem DFB recht leicht fallen von eigenen Verfehlungen abzulenken und genügend Rückhalt hinter sich zu versammeln, um kritische Stimmen durch neuerliche Sanktionen und Beschränkungen zu verdrängen.

In welche Richtung das Pendel ausschlägt ist für mich hierbei noch vollkommen offen. Der Unmut auf DFB und Konsorten ist auch bei den "normalen Stadiongängern" mittlerweile so groß, dass die Mehrheit inhaltlich klar hinter dem Protest stehen dürfte. Die Ultras haben es also selbst in der Hand, während der DFB sich in eine Lage gebracht hat, in der er nur reagieren kann. Hier gibt es mehrere mögliche Szenarien:

1. Der DFB eskaliert die Situation bewusst und "harmlose" Plakate führen zu einem Spielabbruch
Das wird nur geschehen, wenn der DFB die Fanseele wirklich so falsch einschätzt, wie es einige Aussagen vermuten lassen. Ich kann mir das nur schwer vorstellen und glaube vielmehr, dass der DFB alles tun wird, um so eine Situation zu vermeiden, denn in diesem Falle wären die Ultras die ganz großen Gewinner.

2. Die Ultras eskalieren die Situation und weitere Fadenkreuz-Plakate führen zu einem Spielabbruch
Darauf warten die Hardliner im Verband und in den Vereinen nur, um kritische Meinungen einzuschränken oder ihnen unliebsame Gruppen in den Stadien ganz loszuwerden.

3. Es kommt zu kreativen Protesten, die vom DFB hingenommen werden
Lassen sich beide Seiten nicht provozieren, könnte das am Ende zu einer Wiederaufnahme des Dialogs führen, bei dem der DFB sein Gesicht wahrt und die aktive Fanszene gewisse Zugeständnisse erhält.

Müsste ich einen Tipp abgeben, so würde ich zunächst auf Szenario 3 setzen. Allerdings mit der Befürchtung, dass es in Szenario 2 umschlägt, sobald die Ultras merken, dass sie es nicht schaffen, den DFB zu Szenario 1 zu verleiten.  
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Azriel schrieb:

Woran liegt es dann deiner Meinung nach,  dass wir in dieser Saison so oft nicht die nötigen Meter machen, nicht in die Zweikämpfe kommen, Spieler stehen vorne rum und warten dass das Bällchen in den Fuß gespielt wird, oder bleiben nach Ballverlust einfach stehen oder versuchen das Spiel ohne körperliche Zweikämpfe rumzukriegen.
Oder siehst du auch das nicht so?

Also das waren Dinge, die ich vorallem in der Hinrunde gesehen habe, in den letzten Wochen weniger. In Düsseldorf würde ich das noch unterschreiben, aber am Freitag? In der ersten Halbzeit haben wir ja fast alles vom Tor weggekämpft, was da kam. Die zweite Halbzeit war dann sicher zu wenig, aber ganz ehrlich, wenn das Spiel so früh entschieden ist...ich behaupte, da würden du oder ich auch nicht mehr wie um unser Leben rennen.
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Also ich sehe die Dinge ja meistens ziemlich positiv und schimpfe lieber auf Gegner, Schiedsrichter, Spielglück oder den Kommentator bevor ich etwas auf die Eintracht kommen lasse. Mit der ersten Hälfte gegen Dortmund habe ich deshalb auch überhaupt kein Problem. Wir hatten zwar jede Menge unnötiger Fehlpässe, aber Struktur und Einsatz haben mehr oder weniger gestimmt. Aber wie man die zweite Hälfte irgendwie schönreden kann, verstehe ich nicht.

Ich kann auch mit den Erklärungsansätzen wenig anfangen. Kampf und Leidenschaft sind doch eigentlich in den letzten Jahren unsere Markenzeichen. Von Rückständen haben wir uns selten beeindrucken lassen, selbst bei schwachen Spielen wie gegen Düsseldorf oder Paderborn haben wir bis zum Schluss alles versucht. In Dortmund hat in der zweiten Halbzeit einfach alles gefehlt, deshalb sind viele hier auch so erschrocken und enttäuscht. Nicht von der Niederlage, sondern von der Art und Weise wie ein Flutlichtspiel vor 80000 Zuschauern, darunter jede Menge Frankfurter, ohne jede Gegenwehr abgeschenkt wurde.

Trotz dieser 45minütigen Nicht-Leistung bin ich von der Mannschaft übrigens nach wie vor absolut überzeugt und bleibe optimistisch, dass wir am Ende einen einstelligen Tabellenplatz belegen.
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Bei allem Respekt, waren das Gegner mit Bundesliga Niveau, die dir aus 20 Metern 3 von 4 Bällen mit 120 khm neben den Pfosten setzen, wenn der Ball frei liegt...?

Ich kann den Ansatz ja nachvollziehen, weil dem TW die Sicht gegeben wird. Aber für mich liegt das Problem doch eindeutig im Verhalten IN der Mauer. Das Gemächt zu schützen ist normal und Instinkt, dass man sich aber immer (!) weg dreht oder zaghaft hoch hüpft, ist nicht okay. Steht die Mauer gut, ist es für den Schützen einfach ungleich schwieriger, den Ball zu versenken.

Dann muss man ggf drüber reden, WEN man in die Mauer stellt und ob man die eher schreckhaften Kerls, außen vor lässt. Und das meine ich gar nicht despektierlich. 5 Legats in der Mauer und der Ball dreht vorher freiwillig ab, bevor sich da einer weg dreht...
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Bommer1974 schrieb:

Bei allem Respekt, waren das Gegner mit Bundesliga Niveau, die dir aus 20 Metern 3 von 4 Bällen mit 120 khm neben den Pfosten setzen, wenn der Ball frei liegt...?

Also wenn man beim Aufwärmen vor den Spielen sieht wie wenige Bälle bei freien Schüssen aus 20 Metern Entfernung tatsächlich ins Tor gehen, fände ich das mal ein spannendes Experiment. Ich würde eher bezweifeln, dass wesentlich mehr Tore fallen als mit Mauer...
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tobago schrieb:

Sorry das ist Humbug. Dortmund hat doch keine Mannschaft die uns normalerweise mit 4:0 wegschicken kann. Das haben wir schon ganz alleine verbockt und zwar mit einer Nicht-Leistung wie ich sie lange nicht mehr gesehen habe. Gegen Paderborn, Köln und Mainz war es schwach, wirklich schwach. Hier lasse ich aber den Substanzverlust der über 30 !! Spiele in 6 Monaten durchaus gelten. Gegen Dortmund waren wir ausgeruht, mit breiter Brust durch 4 super Spiele und das gegen einen Gegner der nicht gerade vor Selbstbewusstsein strotzte und mit Brandt und Reus zwei Schlüsselspieler nicht dabei hatte. Vergiss die Kluft die war es nicht. Wir haben uns selbst gekluftet.

Gruß
tobago


Falsch. Falsch. Falsch.
Mich nervt es ungemein das hier von manchen wissentlich ignoriert wird das Dortmund eine überragende Heimstatistik hat. Wir sind nicht das einzige Team das diese Saison mit ner Packung heimgeschickt wurde, in mehreren Beiträgen wurde das jetzt aufgeführt und thematisiert. Der BVB ist also sehr wohl eine Mannschaft die uns mit 4:0 besiegen kann, wenn wir selbst keinen guten Tag erwischen erst recht.
Man kann gerne die falsche taktische Ausrichtung kritisieren, den fehlenden Mut. Aber sicherlich nicht leugnen das es einen gewissen Unterschied der Qualität bei einzelnen Spielern gibt und es dann eben je nach Spielverlauf auch mal zu solch einem Ergebnis kommen kann...
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Ich bin da eher bei Tobago. Schon in der ersten Halbzeit waren wir ja nicht wirklich gut und dennoch hat es gereicht um Dortmund vor Probleme zu stellen. Die hatten kaum Torchancen und haben sich zahlreiche einfache Ballverluste geleistet. Wir waren am Freitag leider nicht in der Verfassung das auszunutzen.

Und auch die Tore in der zweiten Halbzeit waren nicht in erster Linie der Klasse der Dortmunder geschuldet, sondern kapitalen Fehlern, Unaufmerksamkeiten und der konsequenten Verweigerung von Zweikämpfen. Diese Freiheiten hätte jeder Drittligist genutzt.

Du hast natürlich Recht, dass Dortmund uns an einem guten Tag mal mit 4-0 heimschicken kann. Das akzeptiert dann auch jeder. Die Klatsche am Freitag hatte aber andere Gründe.

Ich fand uns übrigens auch gegen Augsburg längst nicht so gut wie das Ergebnis vermuten ließe. Ähnlich wie die Dortmunder am Freitag, durften wir dort halt vollkommen unbedrängt agieren. Gegen Leipzig im Pokal waren wir deutlich stärker. Für Donnerstag wünsche ich mir wieder diese Pokalform und bin auch zuversichtlich, dass wir eine gute Leistung sehen werden.
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Trapp 3
Bei den Gegentoren machtlos, ansonsten wenig geprüft.

Toure 5
An drei der vier Gegentore beteiligt und auch bei seinen Aktionen nach vorne ungenau und ohne den letzten Esprit. Vor der 6 bwahrt ihn, dass er zum einen öfter allein gegen zwei Dortmunder stand und ich ihm auch den Willen nicht ganz absprechen möchte.

Abraham 4,5
Ganz große Böcke sind mir nicht in Erinnerung. Bis auf die Grätsche vor dem 2:0 natürlich. Die war absolut hanebüchen; da war ja überhaupt keine Körpertäuschung, sondern Sancho hat noch überlegt was er machen möchte, als Abraham mit 3 Meter Sicherheitsabstand vorbeigerutscht ist. So konnte Sancho einfach geradeauslaufen.

Hinteregger 4
Ähnlich wie Abraham nur ohne ganz großen Bock.

Ndicka 5
Eigentlich einer meiner Lieblingsspieler, bei ihm sieht das meistens elegant und leicht aus. In Spielen wie am Freitag wirkt das dann schnell lustlos, das möchte ich ihm aber nicht unterstellen. Zumal ich ihn auch in Dortmund am Anfang gar nicht mal so schlecht fand. Da sich defensiv niemand für Hakimi zuständig fühlte, stand Ndicka meist allein gegen zwei Gegenspieler. Beim Tor von Pisczek dann allerdings zu langsam und unentschlossen, hätte er sich im Vollsprint davorgeschmissen hätte er den Schuss locker geblockt. In der zweiten Halbzeit dann mit einem kapitalen Kaiser das zweite Gegentor eingeleitet und danach vollkommen von der Rolle.

Rode 3,5
Für mich mit Trapp zusammen noch unser bester Spieler. Bei ihm war zumindest der Wille zu erkennen und hin und wieder ein Minimum an Struktur.

Ilsanker 5,5
Mit dem einen oder anderen gewonnenen Zweikampf, aber in erster Linie mit einer ganzen Reihe haarsträubender Fehlpässe. Auch bei ihm fehlte es mir vordergründig nicht an Willen. Das macht die Leistung eigentlich aber noch schlimmer...

Gacinovic 5
In den ersten 30 Minuten haben wir mehrfach den Ball in der Dortmunder Hälfte erobert mit der Chance, gefährliche Situationen zu kreieren. Miat hat allerdings alle Möglichkeiten im Keim erstickt durch Fehlpässe und falsche Entscheidungen. Einmal war Chandler beispielsweise rechts total frei, aber Miat hatte nur Augen für Kostic obwohl dieser von zwei Mann gedeckt war. Ich hätte Gaci trotzdem nicht herausgenommen, denn er hat immerhin Bälle erobert und Leidenschaft an den Tag gelegt. Mit seiner Laufstärke und seinem Einsatzwillen aus meiner Sicht aktuell unverzichtbar, allen anderen Mängeln zum Trotz.

Kostic 5,5
Nach vorne abgemeldet und nach hinten hat er Hakimi ein ums andere Mal laufen gelassen. Natürlich kenne ich die taktischen Vorgaben nicht und theoretisch hätte auch einer aus dem defensiven Mittelfeld rausrücken können. Auf dem Papier ist Hakimi aber der Gegenspieler von Kostic gewesen und das Duell hat er am Freitag offensiv wie defensiv haushoch verloren.

Timmy 4,5
Nach vorne ähnlich wirkungslos wie Filip auf der anderen Seite, aber defensiv etwas präsenter.

Silva 4,5
Bekam kaum Bälle und falls er doch mal einen hatte, rückte niemand nach, Von daher ziemlich arm dran, strahlte aber auch nicht unbedingt den ganz großen Willen aus mal ein Ausrufezeichen zu setzen.

Dost 5,5
Schwierig für ihn in einer in der zweiten Halbzeit auseinanderfallenden Mannschaft, aber auch ihm gelang absolut nichts. Mir fehlt da komplett die Dynamik. Er braucht Bälle im Strafraum, in Spielen wie diesen bislang keine Hilfe.

Fazit
Insgesamt war ich bis zur Halbzeit eigentlich noch ganz optimistisch. Nach hinten haben wir in den ersten 45 Minuten kaum was zugelassen, nach vorne hatten wir ein paar Balleroberungen, die gefährlich hätten werden können. Die zweite Hälfte war dann jedoch desaströs mit haarsträubenden Fehlern und ohne jeglichen Kampfgeist. Das lag auch nicht an starken Dortmundern, sondern allein an uns. Das 2:0 hätte so jeder Kreisligist schießen können: Bei Sancho stand nach dem Fehlpass von N'Dicka im Umkreis von 20 Metern niemand und danach musste er nur noch geradeaus laufen und einschieben, weil sich Abrahma als einzig verbliebener Gegenspieler grundlos selbst aus dem Spiel nahm. Wäre Dortmund in Spiellaune gewesen, hätten wir mit der Darbietung in der zweiten Halbzeit locker ein halbes Dutzend Tore gefangen. Insofern finde ich auch nicht, dass wir zu hoch verloren haben, sondern im Gegentleil, wir waren damit am Ende noch gut bedient. Auch Hütter hatte mit der Einwechlsung von Dost daran seinen Anteil: Ich hatte nicht den Eindruck, dass uns vorne ein Stürmer fehlt, sondern vielmehr eine ordnende Hand im Mittelfeld bzw. defensive Hilfe auf den beiden Außenpositionen. Sow oder Hasebe für Ilsanker hätte ich deshalb besser verstanden. Das 0:1 erstmal halten und die letzten 15 Minuten dann noch einmal richtig Gas geben wäre wohl erfolgversprechender gewesen. Wenn man sich aber so willenlos ergibt wie wir das in der zweiten Halbzeit getan haben, hätte keine Taktik und kein Spielerwechsel irgendetwas am Ausgang geändert...
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Wenn sich bei Dortmund Guerreiro und Hakimi offensiv einschalten stehen unsere Außenverteidiger oft allein gegen zwei. Insbesondere N'Dicka wird von Kostic oft im Stich gelassen. Fast alle gefährlichen Situationen sind so entstanden. Das müssen wir in der zweiten Halbzeit besser machen. Habe den Glauben an Punkte aber noch nicht verloren.
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Man könnte es auch einfach nicht schreiben. Ich werde langsam hungrig, wenn ich nicht bald frühstücke. Interessiert hier auch niemanden.
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Basaltkopp schrieb:

Ich werde langsam hungrig, wenn ich nicht bald frühstücke.

Mensch Basaltkopp, wieso wartest mit der Nahrungsaufnahme auch so lange. Der Bedarf hatte sich in den vergangenen Stunden doch angekündigt. Auf eine so absehbare Entwicklugn nicht rechtzeitig zu reagieren ist absolut fahrlässig. Wenn Du Pech hast, gibt es jetzt nur noch was von der Resterampe
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Selbst die Schalker Fans sind mehrheitlich der Meinung, dass die 4 Spiele zu wenig sind. Ich bleib dabei: Grobe Foulspiele sind völlig unterbewertet bzgl. Strafrahmen. Das war früher schon so und ist es heute immer noch. Dass der DFB aber nicht mal bei so einer krassen Situation ein Zeichen setzt und mal 6 Spiele gibt, das ist schon dreist.

Und ich hoffe, dass jetzt die Vereine konsequent bei hohen Strafen Einspruch einlegen und darauf verweisen. So eine Steilvorlage muss man nutzen.
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SGE_Werner schrieb:

Ich bleib dabei: Grobe Foulspiele sind völlig unterbewertet bzgl. Strafrahmen.

Das sehe ich ganz genauso. Insgesamt fehlt mir komplett die Stringenz bei den Strafen.

Während Tätlichkeiten verpönt sind und selbst in leichteren Fällen relativ hart bestraft werden, sind Schwalben akzeptiert und ziehen in den seltesten Fällen gelbe Karten nach sich (persönlich würde ich sogar rote Karten für Schwalben befürworten).

Für harmlose Notbremsen gibt es meist zwei Spiele Sperre (warum - wenn nur der Nachteil durch die verhinderte Chance ausgeglichen werden soll, müsste eine Spieldauerstrafe doch eigentlich reichen), für grobe Fouls hingegen oft nur drei und für brutale wie jetzt gesehen nur vier.

Das passt einfach alles nicht und sollte mal grundsätzlich überdacht werden...  
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Le God schrieb:

PhillySGE schrieb:

Ich hätte Nübel jetzt auch eher 5-6 Spiele gesperrt, aber wie oben versucht zu beschreiben, glaube ich das der DFB da zwischen grobem Foulspiel (3-6 Spiele) und grober Unsportlichkeit/Tätlichkeit/Ausraster unterscheidet.

Wenn die Spanne für grobes Foulspiel bei 3-6 Spielen liegt, wie kann Nübel dann nur für 4 Spiele gesperrt werden? Viel gröber kann es doch nicht mehr werden. Ein Foul, das 6 Spiele Sperre nach sich zieht, möchte ich mir dann überhaupt nicht vorstellen.


Die Spanne ist von 2 Spielen bis 6 Monaten. Aber realistisch betrachtet werden grobe Foulspiele zwischen 3-6 Spielen eingeordnet. Daher bin ich von 5 oder 6 Spielen ausgegangen. 4 ist gelinde gesagt ein Witz. Jedes Sportgericht auf Kreisebene wird sich bedanken für diesen Bärendienst und der Vize vom DFB sollte sich mal überlegen, warum wir Einspruch eingelegt haben.
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SGE_Werner schrieb:

Jedes Sportgericht auf Kreisebene wird sich bedanken für diesen Bärendienst      


Wieso, ist doch in Zukunft ganz einfach: Für alles zwischen einer Notbremse mit minimalem Kontakt (zwei Spiele Sperre, siehe Kohr) und einem brutalen Einsteigen wie dem von Nübel, bleibt als Strafmaß ja nur noch drei Spiele Sperre übrig.
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cm47 schrieb:

PhillySGE schrieb:

Es wird halt zwischen grobem Foulspiel (mind. 3 Spiele Sperre) und Tätlichkeiten/Ausraster unterschieden.
Bailey bekommt für seinen Wischer ins Gesicht 3 Spiele und Nübel für das grobe Foulspiel 4 Spiele. Evt. vermutet man seitens des DFB Sportgerichts keine Absicht und eben aus dem Spielverlauf heraus passiert und Nübel sich grob verschätzt hat und eigentlich zum Ball wollte während  Bailey eine klare Unsportlichkeit/Tätlichkeit begangen hat.

Abraham wäre mMn nicht so lange gesperrt worden, wenn er den Check gegen einen Spieler oder gar Ersatzspieler gemacht hätte und nicht gegen einen Trainer. Damit scheint er eine Grenze überschritten zu haben.

Es ist letztlich schwer zu verstehen, so wie viele VAR-Entscheidungen oder Handspiele.....

Sorry, dafür fehlt mir jegliches Verständnis.
Diese Rechtspraxis des DFB, die man ja Recht nicht mehr nennen kann, kann man keinem normal denkenden Menschen mehr plausibel vermitteln.
Abraham kassiert für einen Trainerschubser sage und schreibe 7 Spiele,
Bailey für einen Nasenstreichler 3 Spiele, obwohl Wiederholungstäter
und Nübel tritt unseren Spieler selbstverschuldet ins Krankenhaus, was weit schlimmere Verletzungsfolgen hätte haben können und bekommt 4 Spiele, obwohl auch er Wiederholungstäter ist....?
Ich will nicht von Gerechtigkeit reden, die gibts ohnehin nicht, aber das ist eine Farce....

Ich hätte Nübel jetzt auch eher 5-6 Spiele gesperrt, aber wie oben versucht zu beschreiben, glaube ich das der DFB da zwischen grobem Foulspiel (3-6 Spiele) und grober Unsportlichkeit/Tätlichkeit/Ausraster unterscheidet. Ich glaube, dass Abraham durch das Checken des Trainers eine grenze überschritten hat und er beim Checken eines Spielers nicht so hart bestraft worden wäre.
Es ist aber auch wirklich alles sehr kompliziert geworden wo wie die Elfer-Entscheidungen durch Hand oder die VAR-Entscheidungen. So wirklich durchblicken tut keiner mehr
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PhillySGE schrieb:

Ich hätte Nübel jetzt auch eher 5-6 Spiele gesperrt, aber wie oben versucht zu beschreiben, glaube ich das der DFB da zwischen grobem Foulspiel (3-6 Spiele) und grober Unsportlichkeit/Tätlichkeit/Ausraster unterscheidet.

Wenn die Spanne für grobes Foulspiel bei 3-6 Spielen liegt, wie kann Nübel dann nur für 4 Spiele gesperrt werden? Viel gröber kann es doch nicht mehr werden. Ein Foul, das 6 Spiele Sperre nach sich zieht, möchte ich mir dann überhaupt nicht vorstellen.
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tobago schrieb:

6 Spiele ist eher ein Witz. Nübel ist mit seiner Aktion nicht nur die Gefahr einer Verletzung eingegangen, er hat vorsätzlich den Gegner verletzt. Jeder der so in den Gegner springt möchte ihn maximal verletzen. Was ihn dazu gebracht hat ist unklar aber es war nicht der Wille an den Ball zu kommen. Er wollte Gacinovic vorsätzlich verletzen.

Gruß
tobago

Mal die Sicht unseres Trainers Adi Hütter, der das ganze dann doch relativiert. Aussagen, dass der Torhüter hier maximal verletzen will, finde ich sehr grenzwertig

Auch als er von einem Reporter direkt auf den Vorfall angesprochen wurde, blieb der 49-Jährige nüchtern, geradezu verständnisvoll: "Ich glaube, vom Gefühl her - ich habe die Szene noch nicht gesehen - dass Alex Nübel vielleicht die Situation ein bisschen falsch eingeschätzt hat, aber in seinem Bewegungsablauf ihm auch gar nichts anderes mehr übrig geblieben ist, als dass er mit Mijat zusammenstößt.“

Die Frankfurter Entourage unterstellte Nübel allerdings keinerlei Absicht.
https://www.fr.de/eintracht-frankfurt/eintracht-frankfurt-niederschlag-schalke-zr-13336783.html

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PhillySGE schrieb:

Auch als er von einem Reporter direkt auf den Vorfall angesprochen wurde, blieb der 49-Jährige nüchtern, geradezu verständnisvoll: "Ich glaube, vom Gefühl her - ich habe die Szene noch nicht gesehen - dass Alex Nübel vielleicht die Situation ein bisschen falsch eingeschätzt hat, aber in seinem Bewegungsablauf ihm auch gar nichts anderes mehr übrig geblieben ist, als dass er mit Mijat zusammenstößt.“

Mit der Aussage hat Hütter vollkommen recht. Damit ist aber noch nichts über die Art des "Zusammenstoßes" gesagt. Denn zwischen den Zusammenstoß nicht mehr verhindern können und Gacinovic dermaßen brutal umzutreten, liegen Welten. Da hätte Nübel meines Erachtens durchaus noch die Chance gehabt, die Intensität des Zusammenpralls abzumildern.

Deshalb finde ich die Strafe auch nicht verhältnismäßig. Für eine Notbremse mit minimaler Berührung wird Kohr zwei Spiele gesperrt und für dieses Foul gibt es gerade einmal vier Spiele? Da bleibt dann aber sehr wenig Spielraum, zwischen unterschiedlichen Vergehen abzugrenzen. Und war der mediale Aufschrei bei Abraham mit Blick auf die Vorbildfunktion riesengroß, bleibt hier schon ein wenig die Botschaft stehen: Wenn der Ball in der Nähe ist, darf ich treten wie ich will, war ja keine Absicht. Ich hätte für das Foul von Nübel 10 Spiele Sperre, davon die Hälfte auf Bewährung als angemessen empfunden.
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Wenn du die Ironie ignorierst, macht das keinen Sinn hier. Da müsste ich mich ja tatsächlich - erneut - ernsthaft auf eine der bislang peinlichsten Diskussionen einlassen, die ich in fast 20 Jahren Eintracht Forum mitbekommen habe.

Wenn man davon ausgeht, dass Streich tatsächlich bewusst im Bruchteil einer Sekunde die Entscheidung getroffen hat, Abraham den Weg zu versperren, dann könnte man das so sehen.
Aber erstens: kann das keiner wissen. Sowas nennt man Hypothese und die ist halt letztlich nix als Spekulation
und zweitens hat er dann immer noch nicht dafür gesorgt, dass der Abraham komplett out of order ist und ihn zu Boden bringt (da sieht man schon wie doof diese Diskussion ist, ich musste wirklich kurz nachdenken, wie ich das jetzt schreib, damit hier nicht wieder fünf, sechst Leutchen eskalieren).

Aber gut. Watzlawik hätte seine helle Freude an dieser Wirkllichkeitskonstruktionsorgie ohne Realitätsbezug gehabt und da ich Watzlawik sehr verehre, freu ich mich an seiner statt!

Die Aufforderung weiter Chips zu fressen werte ich als einen extrem unsportlichen Anschlag auf meinen Blutdruck also meine gesundheitliche Verfassung, was als grobe Unsportlichkeit gewertet und mit mehrmonatigeer Forumssperre für dich geahndet werden muss.
Wenn die Forumsgerichtsbarkeit das nicht genauso sieht, werde ich einen Thread eröffnen und mich in dysfunktionalem Hypothtisieren ergehen!
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FrankenAdler schrieb:

Wenn man davon ausgeht, dass Streich tatsächlich bewusst im Bruchteil einer Sekunde die Entscheidung getroffen hat, Abraham den Weg zu versperren, dann könnte man das so sehen.

Ich frage mich tatsächlich, wie irgendjemand, der die Bilder gesehen und selber mal gekickt hat, das ernsthaft anders sehen kann.

FrankenAdler schrieb:

Aber erstens: kann das keiner wissen. Sowas nennt man Hypothese und die ist halt letztlich nix als Spekulation.

Klar ist das eine Hypothese. Diese lässt sich aber durchaus argumentativ belegen - wurde in diesem Thread zigmal gemacht. Genauso ist es übrigens eine Hypothese, dass Abraham Streich mit voller Absicht umgerannt hat. Dennoch hat Brych das unterstellt und die DFB-Richter sind dem letztlich gefolgt. Auch dafür gibt es durchaus Argumente, aber wissen kann es letztlich nur der Vadder selbst.

FrankenAdler schrieb:

und zweitens hat er dann immer noch nicht dafür gesorgt, dass der Abraham komplett out of order ist und ihn zu Boden bringt.

Vielleicht gab es in der allerersten Erregnung ein paar Ausnahmen, aber ansonsten behauptet das hier wirklich niemand.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Was mich aber nach wie vor fassungslos macht ist, dass niemand Streichs Verhalten (erst den Ball mit Absicht durchlassen und sich danach Abraham in den Weg stellen) als sportwidriges Verhalten und als Provokation gewertet wird.        


Gerne noch mal Würzi.

1. Der Trainer ist nicht verpflichtet, den Ball zu stoppen.
2. Der Trainer ist nicht verpflichtet, in seiner eigenen Coaching-Zone einem gegnerischen Spieler auszuweichen.

Was der Trainer nicht darf:

1. Den Weg des Balls aktiv zum Nachteil des Spielers verändern (z.B. wegschießen, in die Hand nehmen und nicht aushändigen)
2. Eine bewusste Bewegung in einen berechenbaren Laufweg des Spielers zu machen.

Ersteres ist nicht passiert , zweiteres in meinen Augen auch nicht, außer die 20 cm Bewegung von Streich 2 Sekunden vor dem Zusammenprall nach rechts und das sich stramm machen unmittelbar vor dem Zusammenprall würde als solches gewertet werden. Mir reicht das jedenfalls nicht, um das Streich anzulasten.

Jetzt gibt es natürlich Trainer, die den Ball trotdem stoppen würden (ich tippe, diese Zahl ist aber sehr gering in der Nachspielzeit bei 1:0 Führung) und es dürfte vor allem einige Trainer geben, die einfach rechtzeitig aus dem Laufweg verschwinden, selbst wenn sie es nicht müssen. Kurzum: Streich hatte die Möglichkeit, wie ein Sportsmann zu reagieren, hat es aber nicht getan.

Man stelle sich einfach mal vor, in der 92. Minute rollt der Ball bei 1:0 Führung ins Aus. Der Ball rollt Richtung unserer Auswechselspieler, die sich neben dem Tor warm machen. Glaubt jemand ernsthaft, einer unserer Spieler würde a) den Ball stoppen und b) beiseite treten, damit der gegnerische Spieler schneller an den Ball kommt? Und glaubt jemand, dass man das hier breit kritisieren würde oder Verständnis hätte für den Gegenspieler, wenn er dann unseren Spieler umcheckt, weil er sich provoziert fühlt?

Dieser fehlende Sportsgeist ist enorm verbreitet und das wird von den meisten gar nicht mehr hinterfragt. Ich wurde schon als Hu....ohn bezeichnet von eigenen Spielern, weil ich bei knapper Führung den Ball gestoppt habe für den Gegner (Kreisliga). Und ich bin mir sicher, dass ich das in den meisten anderen Vereinen auch zu hören bekommen hätte in der selben Situation. Oder wenn ich als Linienrichter ("nichtneutral") mal für den Gegner eine knappe Sache richtig angezeigt habe. Ich finde es gut, dass Du das ansprichst, Würzi, aber die Leute haben sich einfach schon zu sehr daran gewöhnt. Wenn Streichs Verhalten ein Ausreißer wäre, dann würde ich übrigens Dir vollumfänglich zustimmen, leider ist das aber Alltag. Und ich bin mir sicher, dass ein sportlich faires Verhalten von z.B. Hütter in so einer Situation von vielen Eintracht-Fans negativ bewertet werden würde. Die Unsportlichkeit ist zur Selbstverständlichkeit geworden.
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SGE_Werner schrieb:

Dieser fehlende Sportsgeist ist enorm verbreitet und das wird von den meisten gar nicht mehr hinterfragt. Ich wurde schon als Hu....ohn bezeichnet von eigenen Spielern, weil ich bei knapper Führung den Ball gestoppt habe für den Gegner (Kreisliga). Und ich bin mir sicher, dass ich das in den meisten anderen Vereinen auch zu hören bekommen hätte in der selben Situation. Oder wenn ich als Linienrichter ("nichtneutral") mal für den Gegner eine knappe Sache richtig angezeigt habe. Ich finde es gut, dass Du das ansprichst, Würzi, aber die Leute haben sich einfach schon zu sehr daran gewöhnt. Wenn Streichs Verhalten ein Ausreißer wäre, dann würde ich übrigens Dir vollumfänglich zustimmen, leider ist das aber Alltag. Und ich bin mir sicher, dass ein sportlich faires Verhalten von z.B. Hütter in so einer Situation von vielen Eintracht-Fans negativ bewertet werden würde. Die Unsportlichkeit ist zur Selbstverständlichkeit geworden.        

Das ist der springende Punkt. Während die vielen unsportlichen Kleinigkeiten weitestgehend akzeptiert werden, erreicht die Erregnung schwindelerregende Sphären, wenn etwas wie bei Abraham außerhalb der Norm stattfindet. Ich finde das ehrlich gesagt ziemlich befremdlich. Zumal ich auch das Argument, "derZug in punkto Unsportlichkeiten sei abgefahren" nicht teile. Vieles ließe sich mit wenigen Maßnahmen ganz schnell eindämmen:

Rote Karten für alle Täuschungsversuche
Nach den ersten Anschauungsfällen würde sich jeder Spieler zweimal überlegen, für eine Schwalbe eine rote Karte zu riskieren. Und wenn es am Anfang den ein oder anderen diskussionswürdige oder unberechtigte Karte gibt, so what. Dann würden evtl. sogar die elenden Einfädler aufhören, wo bewusst ein minimaler Kontakt gesucht wird, um dann spektakulär zu fallen. Die Behauptung, sobald ein Kontakt da ist, könne keine Schwalbe mehr vorliegen, hat mich schon immer gestört.

Striktes Vorgehen gegen Zeitspiel
Warum gibt es gelbe Karten für Zeitspiel immer erst kurz vor Schluss? Teilweise beginnt das schon in der ersten Halbzeit und müsste viel konsequenter geahndet werden. Gibt es eigentlich noch die 6-Sekunden-Regel für Torhüter? Oftmals werden die Bälle für 10-15 Sekunden gehalten, da müssen die Schiedsrichter einfach viel früher eingreifen.

5 Minuten Pause für Spieler, die sich auf dem Platz behandeln lassen
Wer schwerer verletzt ist, benötigt diese Pause meist sowieso für die Behandlung. Wer nur leicht angeschlagen ist, kann eigenständig den Platz verlassen und sich außerhalb behandeln lassen ohne, dass dies eine Zeitstrafe mit sich bringt. Und wenn ein Spieler den Platz nicht eigenständig verlässt, sich aber weiter wälzt und dadurch eine Spielfortsetzung verhindert, ordnet der Schiedsrichter eine Behandlung auf dem Platz inkl. nachfolgender Zeitstrafe an.  
Einwurf für die gegnerische Mannschaft, wenn zu viel Zeit vergeht oder der Einwurf deutlich zu weit vorne ausgeführt wird.

Rudelbildungen, abwinkende Handbewegungen gegenüber Schiedsrichtern, ständiges Diskutieren von Trainern und Spielern viel konsequenter mit gelben Karten ahnden.

Und, und, und...

Fußballer sind ja nicht doofer oder unsportlicher als andere Sportler. Mit diesen oder ähnlichen Maßnahmen würde sich ganz schnell ein Lerneffekt einstellen.Die meisten wollen einfach nur gewinnen und nutzen dafür halt alle Mittel, die sich ihnen bieten. Wenn sich ein bestimmtes Verhalten nicht mehr lohnt, weil Risiko/Ertrag auf einmal in einem anderen Verhältnis stehen, hört es eher früher als später auf. Klare Regeln aufzustellen und diese auch durchzusetzen würde letztlich auch die Schiedsrichter stärken. Während Schiedrichterentscheidungen in anderen Sportarten wie z.B. Hockey, Handball oder Rugby meist einfach akzeptiert werden, wird im Fußball über jede Einwurfentscheidung diskutiert und lamentiert. Das ist in den meisten Fäller nur nervig.  

Am Anfang würde es wahrscheinlich eine kurze Phase geben mit ungewohnter Kartenflut und großem Aufschrei, wenn ein Spiel mit 9 gegen 9 beendet wird. Aber ich behaupte, bei konsequenter Umsetzung, würde sich das in kürzester Zeit geben. Nicht etwa, weil sich alle daran gewöhnen, sondern weil die Spieler ihr Verhalten ganz schnell anpassen würden. Man müsste es nur wollen. Das gilt zuallererst für die Vereine und Verantwortlichen, die sich klar hinter eine solche Regelauslegung stellen müssten. Aber natürlich auch für die Fans. Ist den meisten jedoch zu anstrengend. Da ist es doch viel einfacher, Abraham für seinen Ausraster zu geißeln und zum Sündenbock für ekelhafte Angriffe auf Schiedsrichter in Kreisligen zu machen.
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Le God schrieb:
Der ganze Widerhall der Abraham-Geschichte regt mich dermaßen auf, dass ich hier nach ca. 15 Jahren des Mitlesens mal einen ersten Beitrag loswerden möchte.

Sorry...Du hättest es besser sein lassen sollen...

Nachtrag zur Sperre aus hesssenschau.de

"Die Strafe für Eintracht-Kapitän David Abraham fiel laut DFB härter aus, weil der Argentinier Wiederholungstäter sei. Das bestätigte ein Sprecher des Fußballbundes dem hr-sport. Eigentlich sehe eine Tätlichkeit einen Strafrahmen von mindestens sechs Wochen vor, die siebte Woche sei ein Aufschlag wegen früherer Vergehen"
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garffield schrieb:

Sorry...Du hättest es besser sein lassen sollen...
Dem Argument habe ich nichts entgegenzusetzen...
garffield schrieb:

"Die Strafe für Eintracht-Kapitän David Abraham fiel laut DFB härter aus, weil der Argentinier Wiederholungstäter sei. Das bestätigte ein Sprecher des Fußballbundes dem hr-sport. Eigentlich sehe eine Tätlichkeit einen Strafrahmen von mindestens sechs Wochen vor, die siebte Woche sei ein Aufschlag wegen früherer Vergehen"        
28 gelbe Karten und eine rote Karte in zuvor 158 Bundesligaspielen, wobei die rote aus der Saison 16/17 stammt. Nicht gerade die Statisktik eines unbelehrbaren Holzfällers...

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Aber Hölers Eltern haben ihn doch gezeugt, sie sind schuld!
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Das klingt schlüssig, darauf können wir uns einigen. Fall geklärt, Akte zu...