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Schreml

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Dieser Kilchenstein schreibt doch im Zusammenhang der vielen Verletzten vor dem So-Spiel tatsächlich, die Eintracht hätte in Gladbach einen Pyrrhussieg errungen. Für alle, die wie Kilchenstein, nicht wissen was ein Phyrussieg ist, sei kurz erläutert:"Phyrrhus besiegte in einer Schlacht bei Ascilum die Römer und hatte dabei viele Verluste. Dadurch war seine Armee so geschwächt, dass er langfristig mit einer Niederlage rechnete und dies so äußerte."

Jetzt will ich hier nicht klug scheissen und ob man die Story kennt oder nicht, halte ich für absolut nachrangig. Wenn ich mich allerdings als vermeintlicher Journalist solcher Bilder und Begriffe bediene, sollte ich die Bedeutung kennen. Und der Sieg vom Dienstag bringt unsere Eintracht ganz nahe an den größten Erfolg seit 29 Jahren und nicht vor die komplette Niederlage. So wie im Phyrrischen Krieg, den Kilchenstein dann doch nicht so gut zu kennen scheint!

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Wenn ich mir die FR Berichterstattung der letzten 12 Monate so Revue passieren lasse, dann stehe ich dieser genauso fassungslos gegenüber wie der aktuellen Situation, in der wir uns befinden. Ingo Durstewitz hat offensichtlich grade selbst die letzte Patrone hinsichtlich seiner Glaubwürdigkeit geladen.

Bezüglich Trainer: Der Zeitpunkt wurde verpasst! Eindeutig! Jetzt irgendeine Notlösung zu holen, das müsste dann schon eine Art Feuerwehrmann wie Neururer (das ich so was mal schreiben werde...) sein. Bleibt Armin Veh seinem Stil treu, dass er immer wieder die gleichen Helden aufstellt und Woche für Woche, Spieltag für Spieltag diese dann ihren emotions- und mutlosen Auftritt hinlegen dürfen, dann kann man schon mal für die 2. Liga planen.
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Die Eintracht taumelt dem nächsten Abstieg entgegen. Aufsichtsrat, Vorstand, Trainer und vor allem Mannschaft scheinen paralysiert, Parallelen zu 2011 sind unverkennbar – geschenkt, bekannt und tausendfach thematisiert. Die „Eintracht im freien Fall“ titelt heute die FR und trifft damit den Nagel auf den Kopf. Doch Moment, die FR? Ja genau, hier findet er noch statt: Der investigative, objektive, aufdeckende und gnadenlose Journalismus. Diejenige Gewalt, die einschreitet und aufklärt, wenn sich in einer unseligen Melange aus Klüngel, Machterhalt und Eitelkeit die Verantwortlichen aus selbiger stehlen wollen. Beispiele gefällig für diesen selten gewordenen Journalismus der Unbestechlichkeit, Aufrichtigkeit und Integrität?

Belek, Januar 2011
Der Journalist begleitet wie auch einige Edelfans das Team auf Schritt und Tritt. Beobachtet das Training, riecht förmlich den Atem der Spieler und kommt am Ende des Trainingslagers u.a. zu folgender Erkenntnis:
„Ausgerechnet am letzten Tag des doch sehr ermüdenden Trainingslagers an der türkischen Mittelmeerküste setzte der Frankfurter Trainer Michael Skibbe vor dem Abflug noch mal eine knackige Laufeinheit an. Da pumpte und stöhnte der eine oder andere Eintracht-Spieler. Die Beine sind schwer, die Köpfe leer. Doch mit der Plackerei ist jetzt erst mal Schluss, nach der Rückkehr gönnen sich die Hessen am Dienstag einen freien Tag, und überhaupt: Die Belastungen werden nun, fünf Tage vor dem Bundesliga-Rückrundenauftakt gegen Hannover 96, heruntergefahren. Die Müdigkeit soll der Frische weichen. Denn am Sonntag wird es ernst, am Sonntag geht es nach der kurzen Winterpause schon wieder um Punkte. Und für die Eintracht ist es „total wichtig“ (Skibbe), gut aus den Startlöchern zu kommen.“
Der gesamte Text ist nachzulesen:
http://www.fr-online.de/eintracht-frankfurt/eintracht-frankfurt-bonuspunkte-fuer-die-aufholjagd,1473446,5144376.html

Frankfurt, Mai 2011
Die Eintracht steigt sang- und klanglos aus der Bundesliga ab.

Frankfurt, Juni 2013
Saure-Gurken-Zeit nennt man das wohl. Aber eine Zeitung will gefüllt werden. Also packt man aus, erzählt die Wahrheit von Belek - 2,5 Jahre vorher. Die Pumperei, die Plackerei, die schweren Beine, die leeren Köpfe….Alles gelogen? Bewusst gelogen? Waren wohl eher schwere Köpfe und leere Beine. Vielleicht vertippt, kann passieren. Soll man mal nicht so genau nehmen. Hinterher, nach der Kirche und so! Auf jeden Fall liest sich die Erkenntnis des Journalisten deutlich anders:
„Im Wintertrainingslager in der Türkei nahm es der eine oder andere Profi schon nicht mehr so genau, die Arbeitsmoral nahm ab, die Feierlaune zu. Die Intensität des Trainings war eher überschaubar und für Freizeitsportler mühelos zu absolvieren, was zu einer unangenehmen Spätfolge führte: einer unfitten Mannschaft. Trotzdem glaubte man, den Angriff auf Europa starten zu können. Welch Narretei.“
Der gesamte Text ist nachzulesen:
http://www.fr-online.de/eintracht-frankfurt/eintracht-frankfurt-mit-dem-dritten-bein-in-liga-zwei,1473446,23397328.html
Frankfurt, September 2014
Eintracht hat beim späteren Tabellenzweiten VWL Wolfsburg, der in der ganzen Saison keine Heimniederlage verbucht, einen Spieltag vorher mit 2:2 ein Remis erreicht und steht nach 3 Spieltagen mit 4 Punkten ganz gut da. Die Saison wird mit dem 9. Platz auch respektabel abgeschlossen. Aber ein Journalist sollte ja auch eher früher den Finger in die Wunde legen (siehe Belek oder halt 2,5 Jahre später….) und aufrütteln, wach machen. Gerade wurde gegen Augsburg, die am Ende in den Europacup einzogen, verloren (Stichwort: Headset):
„Er wird Veränderungen vornehmen müssen, Kurskorrekturen. Er wird nicht alles über den Haufen werfen, was sich das Team erarbeitet hat, aber in der Form kann es so nicht weitergehen. Er wird etwa Spieler wie Meier, Flum, auch Oczipka, Korsettstangen der vergangenen Runde, abholen, sie zurück ins Boot holen müssen. Auf deren Spielstärke kann er auf Dauer nicht verzichten. Er wird an Stellschrauben im System drehen müssen, mutmaßlich wird die Mannschaft auf Schalke ein anderes Gesicht haben. Zum Aufrütteln war es gut, dass die Technik versagte.“
Der gesamte Text ist nachzulesen:
http://www.fr-online.de/eintracht-frankfurt/kommentar-eintracht-frankfurt-wachmacher,1473446,28424060.html
Nein ich erspare mir hier die endlose Schaaf-Diskussion und uns weitere Kommentare dieser Saison aus dem Hause FR!

Frankurt, Juni 2015
Unser kritische Journalist (Wachmacher) begleitet die Ankunft des neuen Trainers wie folgt:
„Armin Veh ist immer dann an der richtigen Stelle, wenn er mit Menschen zusammenarbeiten kann, die er mag. Das ist bei den Hessen der Fall. Veh, kein pflegeleichter Typ, aber einer, der sehr gradlinig seinen Weg geht und Kompromisse hasst, hat ein prima Verhältnis zu den wesentlichen Männern im Aufsichtsrat, zu Sportdirektor Bruno Hübner, er kann gut mit Finanzvorstand Axel Hellmann und sogar mit Boss Heribert Bruchhagen, allen Sticheleien und Frotzeleien zum Trotz. Und die Eintracht hat er eh nie aus den Augen verloren, war stets bestens informiert. „
Dazu kommt: Veh kennt diesen Klub, er kennt diese Mannschaft aus dem Effeff, er hat sie entscheidend geprägt. Es ist auch auszuschließen, dass er das Team, wie sein Vorgänger Thomas Schaaf, verlieren könnte.
Ganz im Gegenteil: Diese Mannschaft steht voll und ganz hinter dem begnadeten Moderator, der so charmant und eloquent sein kann. Er strahlt eine natürliche Autorität aus, ist eine Persönlichkeit, die Menschen mitreißen kann.“
Der gesamte Text ist nachzulesen:
http://www.fr-online.de/eintracht-frankfurt/armin-veh-volltreffer,1473446,30936172.html
Frankfurt, 04.03.2016

Die Eintracht taumelt dem nächsten Abstieg entgegen. Aufsichtsrat, Vorstand, Trainer und vor allem Mannschaft scheinen paralysiert, Parallelen zu 2011 sind unverkennbar – geschenkt, bekannt und zigfach hier thematisiert. Die „Eintracht im freien Fall“ titelt heute die FR und trifft genau wie in ihrem blog gestern damit den Nagel auf den Kopf:
„Das fängt damit an, dass Trainer Armin Veh im Grunde immer nur den gleichen 13, 14 Spielern vertraut. Das hat er schon in seiner ersten Amtszeit getan. In dieser Saison empfand er den Kader sogar als stärker denn je. Doch das war eine fatale Überschätzung der einzelnen Fähigkeiten. Djakpa, Chandler, Flum, Ignjovsko, Medojevic, Waldschmidt, Gacinovic, sodann die Neuzugänge Ayhan und Ben-Hatira oder auch Kadlec, Gerezgiher und Kinsombi spielen und spielten bald keine Rolle mehr, die letzten drei suchten sich einen neuen Klub.
Das hat natürlich zur Folge, dass im Training ein seriöser Konkurrenzkampf gar nicht mehr stattfindet. Veh traut den Männern aus der zweiten Reihe ja ohnehin nicht zu, von Anfang an zu spielen. Aber schwächer als die, die in den letzten drei Partien ran durften, können sie auch nicht sein. „
Der gesamte Text ist nachzulesen:
http://www.fr-online.de/eintracht-frankfurt/eintracht-frankfurt-im-freien-fall,1473446,33910258,view,asFirstTeaser.html

Ich erspare mir jeden weiteren Kommentar und wünsche meinem Verein alles Gute!
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Die Eintracht in der Krise, am Abgrund oder auf dem Weg zu neuen Ufern? Schwierig zu beurteilen, aber ich will meine Bestandsaufnahme teilen. Als da wären:

1. Vereinsführung
Hier gibt es wohl schon seit Jahren 2 Gegenspieler, namentlich Hellmann und Bruchhagen. Der erste, vor 3 Jahren als „Mastermind der Eintracht“ geadelt, hat seitdem vor allem eines nicht nachgewiesen: ausgewiesenen Fußballsachverstand. Das muß er m.E. auch nicht, denn er ist für die Netzwerke und Finanzen zuständig und hat meisthin seine wirksamsten Auftritte, wenn er in Dubai fast einen Sponsor an Land zieht. Schwierig wird die Sache mit dem fehlenden Stollenschuhgeruch allerdings durch den Gegenspieler, dem Mann der von sich sagt:“ Bei der Einschätzung der Bundesliga kenne ich mich einfach besser aus: Das behaupte ich, da bin ich arrogant." Hier prallen Welten aufeinander, einerseits der Jurist und Fan der Eintracht, andererseits das Kind der Bundesliga, der immer noch an der Einführung von Rückpaß- und Dreipunkteregel knappst. Das konnte nicht gutgehen, geht nicht gut und wird nicht mehr gut gehen. Befeuert wird diese unsägliche Konstellation, die man im Sommer 2011 hätte verhindern können, durch die Herren Bender und Steubing. Doch wenigstens da zeichnet sich ja eine baldige Veränderung ab.
Huch, jetzt hätte ich fast den schönen Bruno vergessen. Ein ehrlicher Arbeiter, der eben in jenem Sommer 2011 diesen unsäglichen Kompromiss darstellte, als man Teflon-Heribert mal wieder nicht los wurde/werden wollte und dem seit diesem Tag gezeigt wird, wer hier Herr im Hause ist. Anfangs weniger, dazu trug sicherlich auch Veh sein Scherflein bei, später dann umso mehr. Man erinnere sich nur an die FAZ-Meldung der Veh-Demission. Enteiert isser, der sportliche Leiter im Wartestand.
2. Ex-Trainer Schaaf
Schaaf hat zu 100% das gebracht, was Schaaf kann. Er hat 2 Jugendspieler fest im Team integriert, sich sehr akribisch mit dem Verein und allen Teams beschäftigt. Dazu ist er konsequent inkonsequent im Umgang mit Spielern und läßt den einen zu viel durchgehen (Gibson), während er bei anderen hart durchgreift (Social Media). So etwas kommt in keiner Gruppe flächendeckend gut an.
Taktisch hat er wie vor 10 Jahren spielen lassen. Ein Selbstmordsystem im heutigen Fußball zumal gegen Mannschaften, der vermeintlich schwächer sind. Ein Ballverlust in der Vorwärtsbewegung und man ist mit nur einem Sechser und einer sehr langsamen Viererkette schlichtweg am *****. Gegen stärkere Mannschaften kann das sogar noch eher funktionieren, da das ganze Team stärker defensiv steht sowie denkt und damit die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen nicht so/zu groß werden.
Und sonst hat er geschwiegen, der Nachfolger von Armin Veh. Der Mannschaft –die einer feedbackgewohnten Gen Y enstammt- war das zu wenig; der Presse, die launige PKs und Rotwein- oder auch Skibb‘sche Belekrunden gewohnt war, erst recht.
Geschwiegen und in sich rein gefressen. Das typische Muster introvertierter Menschen. Ja und irgendwann platzt es dann halt raus und er haut in den Sack. Die einen sagen konsequent, die anderen mimosenhaft. Ich tendiere zu letzterem, denn gerade die von ihm genannten Anfeindungen der Medien sind zwar nachvollziehbar, aber auch zu vernachlässigen und dies führt mich zu:
3. Medien/Presse
Die Bild bleibt die Bild und hier fährt man im Fahrstuhl hoch und wieder runter. Geschenkt. Konzentrieren wir uns auf die lokale Zeitung und hier besonders auf die FR. Natürlich hat die FR in immer gleichen Artikeln, mit immer gleichen Formulierungen („es ist etwas faul im Staate Eintracht“…) und immer gleichen Behauptungen („Fakt ist,….“)  aufgemacht. Teilweise war dies schon slapstickartig, wie sich Aussagen von Spielern oder Verantwortlichen zurecht gebogen wurden (er hat aber nicht einmal Schaaf gesagt!!!). Noch unqualifizierter empfinde ich diese komischen Videos und die Krönung des schlechten Geschmacks sind für mich die peinlichen Satire-Artikel des Herrn Kilchenstein. Aber da die beiden in meinen Augen derartig durchsichtigen und schlecht gemachten Boulevardjournalismus betreiben, müßte ein Trainer doch souverän darüber stehen können, oder?

4. Mannschaft
Zuletzt genannt und doch die wichtigsten Protagonisten im System. Aktuell wird Schuster für seinen Slogan: “Mentalität schlägt Qualität“ abgefeiert. Bei der Eintracht ist es umgekehrt – zum Glück. Die  Europacupteilnehmer aus Wolfsburg, Lev, Schalke und Gladbach erspielten zusammen gerade mal 5 Punkte in 8 Saisonspielen gegen die Eintracht und dies auch nur mit sehr viel Glück durch späte Tore (Leverkusen und Wolfsburg). Dies spricht für Qualität. Dagegen stehen die unsäglichen Niederlagen –gerade auswärts- gegen Graupen und Absteiger. Dies spricht gegen Mentalität. Insofern können wir ein Team unser eigen nennen, das an guten Tagen (bei Abruf der Qualität) tollen Fußball spielt und an schlechten Tagen gegen den Tabellenletzten untergeht. He Freunde, das war schon in den Siebzigern so, das ist Eintracht Frankfurt, die Diva vom Main Man braucht das nicht zu mögen, es aber für die älteren auch nichts neues und wird gerne immer mal wieder verklärt dargestellt…
Und letztlich schlägt in der Bundesliga ja auch Qualität Mentalität – siehe jüngst Fürth, Braunschweig, Paderborn und bald Darmstadt.
Fazit:
So schlimm steht es nicht um unsere Eintracht. Wenn sich Steubing als neuer starker Mann etabliert, man Bruchhagen vielleicht noch vor der Saison kalt stellen kann (nein, stellen nicht machen…) und Hübner wieder mit Begeisterungsfähigkeit in Vertragsverhandlungen geht, ja dann könnte der unselige Machtkampf beendet oder befriedet werden. Dazu einen Trainer, der weiterhin die Qualität des Kaders erhält bzw. steigert, taktisch auf dem neuesten Stand ist und die Presse entweder galant ignoriert oder ihr die nötigen Häppchen charismatisch hinwirft. Des weiteren eine Mannschaft, die um einige Facebook- und Gibsonjünger bereinigt, mit mehr Schnelligkeit und Wille ausgestattet ist, einem gesunden Fußballgott sowie dem leicht zu begeisterten Publikum – ja, so meine Herren stelle ich mir die Zukunft doch recht rosig vor. Wohlwissend, dass die anderen Clubs halt auch nicht schlafen und eine Niederlage (und da bin ich mal ganz bei Bruchhagen) eben auch zum Fußball gehört, auch wenn das in vielen Foren (gerade während der Spiele) scheinbar noch angekommen ist.
Schönen Sommer