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Der gute Mensch Heribert Bruchhagen

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Stolzer_Adler schrieb:
..

mich irritieren diese Aussagen gewaltig:

"bei den Logen stockt es ein wenig. Da haben wir 49 verkauft. Da merkt man die zweite Liga. In der vergangenen Saison hatten wir 14 Kündigungen, die habe ich alle persönlich besucht. Da habe ich bei der Hälfte eine Wende geschafft, die habe ich drehen können. In dieser Saison habe ich von 21 Kündigungen fünf besucht – ich habe keinen drehen können. "

Meine Frage: Wieso besucht Herr Bruchhagen jetzt nur 5 von 21 (letztes Jahr hat er 14 von 14 besucht) und aktuell hat er mehr Zeit sich um diese Dinge zu kümmern, da es einen Sportmanager gibt!

Das irritiert mich extrem! Habe dabei nur mit dem Kopf geschüttelt und ich verstehe diese Aussage nicht.

Mich irritiert das überhaupt nicht.

Letztlich natürlich Interpretationssache. Ich verstehe das aber so: da fehlt schlicht und ergreifend ein "bisher". Gibt ja keinen Grund, warum er sein Verhalten aus dem letzten Jahr ändern sollte. Er will ja Logen verticken.
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Diese Selbstkritik ist doch schonmal ein erster Schritt, auch wenn ich weiterhin bezweifel, dass es diese auch geben würde, wenn wir uns rigendwie noch auf Platz 15 gerettet hätten.

Bei HB muss man in meinen Augen ohnehin unterscheiden zwischen dem HB der ersten 3-4 Jahre und dem danach.
Als er damals zu uns kam, konnte uns kaum etwas besseres passieren. Zwar hat nicht er die Entschuldung bei uns eingeführt (das ist schon zuvor unter Pröckl begonnen worden, der ohnehin mehr für die Finanzen zuständig ist als HB), aber er hat es durch seine ruhige Art geschafft den Verein wieder bei Sponsoren und auch der breiten Öffentlichkeit in ein besseres Licht zu rücken und das war nach unseren Vorgeschichte nicht gerade einfach. Das war eine tolle Leistung ohne wenn und aber!
Dann kam auch der direkte Wiederaufstieg, der zwar durchaus auch etwas glücklich war, aber danach fragt hinterher niemand und man hatte auch den Grundstein für die kommenden Spielzeiten gelegt. Sportlich hat er aus meiner Sicht damals einen ordentlichen Job gemacht, die (erneute) Verpflichtung von Amanatidis aus Kaiserslautern war ganz entscheidend für den Klassenerhalt. Damals stimmte noch alles. HB hatte seine Schlüsselspieler wie Nikolov, Meier, Köhler, Amanatidis, Spycher. Das war sein Gerüst für den Klassenerhalt und um nichts anderes ging es damals für uns.
Die ablösefreien Transfers von Streit und Kyrgiakos waren ebenfalls echte Ausrufezeichen und gerade durch Kyrgiakos wurden Leute wieder auf uns aufmerksam, für die wir nur noch eine weitere Fahrstuhlmannschaft waren.

Soweit so gut(!). Aber dann kam irgendwann der Punkt wo man den nächsten Schritt gehen wollte und auch musste, denn immer nur Abstiegskampf funktioniert eben auf Dauer nicht, weil es dich eben beim x-ten mal erwischt. Und genau hier hatte man alles falsch gemacht. Fenin, Caio, Bellaid, Korkmaz. In diese vier Spieler floss ein Großteil der zuvor in zwei erfolgreichen Pokalspielzeiten und dem Uefa-Cup eingenommenen Gelder. Es wurden vier Flops von denen so mancher in einigen Jahren wohl mit den Transferflops aus Salou & co Zeiten verglichen werden wird und das nicht einmal zu Unrecht.

Nachdem der Erneuerungseffekt nicht funktioniert hatte, kam HB dann auch auf seinen "Konstanz"-Tripp. Zuvor hätte ein Korkmaz noch einen Köhler, ein Caio einen Meier und ein Bellaid einen RUss oder Chris verdrängen gekonnt. Da dies nicht funktionierte musste man also auf die Entwicklung des vorhandenen Personals setzen. Die einstigen Zweitligaspieler wurden zu den Aushängeschildern einer "anderen" Personalpolitik gemacht, die auf die große personelle Konstanz setzte. Deutliche Verbesserungen können wir uns nicht leisten, war die Devise.
Diese Einstellung hat HB dann leider rigendwann zu sehr verinnerlicht. Das gilt auch für seinen Vorsatz weit weg von der Mannschaft zu sein und damit die Autorität des Trainers nicht anzukratzen. Genauso gab es keine Trainerentlassungen während der Saison, denn man weiß ja zu Saisonbeginn welchen Trainer man hat und der verändert sich ja nicht einfach mal so.

Als es dann in der Rückrunde steil bergab ging, rächte sich diese Einstellung der Distanz zum sportlichen Alltag und HB began genau entgegengesetzt zu handeln, was ich eigentlich nur als Panikreaktion interpretieren kann.
Als Amanatidis von Skibbe aus der Mannschaft geworfen wurde, griff HB erstmals persönlich ein und sprach sein Veto aus. Amanatidis war eben, wie er in dem Interview so schön sagt, einer "seiner Jungs". Damit untergrub er erstmals die Autorität eines seiner Trainer massiv. Noch schlimmer aber war, dass er durch die Distanz zur Mannschaft garnicht mitbekam, wie weit Amanatidis in der Hierarchie der Mannschaft nach unten durchgereicht worden war und wie wenig Zuspruch er mit seiner Art bei einigen der Spieler fand. Der einstige Führungsspieler Amanatidis, der das sportliche Gesicht von Eintracht Frankfurt war, war schon lange nur noch ein Schatten seiner selbst, der mit seiner Selbstüberschätzung der Mannschaft massiv daneben lag.

Dann ging HBs nächster Vorsatz über Bord, als er während der Saison und nach einem Sieg Skibbe entlassen hatte. Gerade der Zeitpunkt war schon skurril. Nicht etwa nach wiederstandslosen Niederlagen wie gegen Leverkusen (0:3) oder in Nürnberg (0:3) wurde reagiert, auch nicht vor den so wichtigen Duellen gegen die direkten Konkurrenten Stuttgart (die damals eigentlich tot waren und erst von uns wiederbelebt wurden) oder Kaiserslautern. Nein es war nach dem einzigsten Sieg und nachdem mit Gladbach, Stuttgart, Kaiserslautern, St. Pauli schon die meisten Abstiegskonkurrenten durch waren.

Die Spitze des "neuen HBs" war aber die Verpflichtung von Daum. Die Diva war endgültig wieder da! Quer durch ganz Fussballdeutschland wurde gelacht und der Kopf geschüttelt. Natürlich wurde HB mit seinen vergangenen Aussagen bzgl. Christop Daum konfrontiert, was eigentlich zeigte, dass Daum nicht der Trainertyp ist, der eigentlich typisch HB ist. Spätestens nach Daums Auftritt im aktuellen Sportstudio und dessen wirren Aussagen müsste auch dem letzten klar gewesen sein, dass das nur noch mit sehr viel Glück gut gehen kann.


Wie es am Ende ausging weiß jeder und das HB selbstkritisch ist, lässt ihn in meiner Sympathieskala auch wieder etwas steigen. An den vielen Fehlern, die er gerade in seiner letzten Halbserie hier gemacht hat (man bedenke auch den Verzicht auf einen weiteren IV in der Winterpause als alle IVs verletzt waren), ändert das ganze aber nichts. Hätte er in der Winterpause den Geldbeutel aufgemacht für einen passenden IV oder aber Amanatidis nicht begnadigt oder aber Skibbe früher entlassen, oder, oder, oder... ich bin überzeugt davon, dann hätten wir uns noch irgendwie mit zwei blauen Augen vor dem Abstieg drücken gekonnt.


Aber jetzt sind wir nun mal zweite Liga und ich hoffe wir sehen wieder den alten HB, allerdings in einer erfahreneren Version, die aus seinen Fehlern gelernt hat. Dann wird es auch mit dem Wiederaufstieg und dem folgenden zweiten Anlauf dabei sich in der Bundesliga zu etablieren etwas.  
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@Wuschelblubb: sehr fundierter Beitrag. Top!
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Cheneration schrieb:
In einem Interview der FR, "Felix, ruf' den Bruno an",
nimmt HB zu einigen Dingen sehr offen & ehrlich Stellung. Vor allem diese Passage finde ich hoch interessant:

"Meine Erklärung ist die: Ich habe eine Fehleinschätzung vorgenommen. Ich habe fünf, sechs Jahre lang von Russ, Ochs, Meier, Köhler, Nikolov, Chris, Amanatidis, Vasoski geschwärmt, das waren meine Jungs, das war für mich Eintracht Frankfurt. Wir waren authentisch, stabil, bescheiden, anständig. Wir hatten eine wunderbare Gruppe, charaktervoll, ein riesiges Gemeinschaftsgefühl. Sie wissen doch, was es im Profifußball für Sauhaufen gibt. Deshalb habe ich nie geglaubt, dass wir als Gruppe so hilflos abstürzen könnten. Das, was ich als Trumpf, als Markenzeichen angesehen habe, hat nicht gegriffen. Das werfe ich mir vor."

Auf der einen Seite finde ich ja HB menschlich hoch sympathisch...

Er ist ehrlich, treu, fair & authentisch! Er hat auch seine moralischen & wirtschaftlichen Prinzipien, an die er sich hält.

Aber viele dieser Eigenschaften sind ihm im modernen Profifußball zum Verhängnis geworden... Wo andere Vereine ihre Fußballspieler nur nach dem brutalen Leistungsprinzip beurteilen, kommt bei HB der Faktor Menschlichkeit hinzu. Dieser Satz verdeutlicht meiner Meinung nach alles wofür Heribert Bruchhagen steht "das waren meine Jungs, das war für mich Eintracht Frankfurt".

HB, früher einmal Gymnasiallehrer, hält seinen Spielern, Mitarbeitern und Vertragspartnern die Treue, wie kaum ein anderer Manager in unserer Zeit. Er fühlt sich verantwortlich, nicht nur kalten und nackten Zahlen gegenüber, sondern Menschen, die er kennt und schätzt. Hier wäre nicht nur sein beinahe störrisches Festhalten an Spielern und Trainern zu nennen, sondern auch sein Verbleib bei regionalen Vertragspartnern, wie Jako, obwohl Eintracht Frankfurt ein lukrativeres Angebot von Nike vorliegen hatte.

Was festzuhalten wäre, ist, dass mit dem Abstieg in die 2 Bundesliga nicht nur eine neue Ära begonnen hat, die „Ära Hübner“, sondern auch, dass das „System Bruchhagen“ gescheitert ist, leider… Leider, weil es mal wieder verdeutlicht, dass „Menschlichkeit“ kein Erfolgsrezept ist in unserer modernen und globalisierten Gesellschaft & ist es nicht das, was wir alle wollen (auch ich) - Erfolg?

Ja, leider…



Schön geschrieben.
Aber das Du heuzutage als *****.... mehr Erfolg hat,
ist leider mittlerweile in vielen Bereichen so.
Und viele Leute werden auch dazu erzogen/gezwungen.
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Seltener Beitrag.        
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@Wuschelblubb:

Guter Beitrag, ich stimme dir zu, bis auf folgende Passage:


Wuschelblubb schrieb:
Spätestens nach Daums Auftritt im aktuellen Sportstudio und dessen wirren Aussagen müsste auch dem letzten klar gewesen sein, dass das nur noch mit sehr viel Glück gut gehen kann.



Hier tun wir Daum Unrecht. Seine Handschrift war bis zum Mainz-Spiel klar erkennbar.

In VW-City hätten wir gewinnen können, gegen Bremen machte Halil ein Eigentor, in Hoppenheim patzte Fährmann, sonst hätts da ein Remis gegeben. Gegen Bayern brauch ich außer "Gekas" nichts mehr zu sagen.

Danach kam das Mainz-Spiel, da hatten die Tasmanen die Hosen voll. Ja vor wem eigentlich? Vor Svensson, Fuchs oder Soto?

Gegen Köln waren dann die Folgen vom Mainz-Spiel zu spüren, die Beine waren gelähmt. Und Dortmund, tja.

Auch mit Daum hätte es klappen können, Zentimeter haben gefehlt.

Mir ist das alles zu einfach, entweder ist alles gut oder alles ist schlecht. Ich hätte mich übrigens gefreut, wenn Daum weiter gemacht hätte.
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Morphium schrieb:
@Wuschelblubb:

Guter Beitrag, ich stimme dir zu, bis auf folgende Passage:


Wuschelblubb schrieb:
Spätestens nach Daums Auftritt im aktuellen Sportstudio und dessen wirren Aussagen müsste auch dem letzten klar gewesen sein, dass das nur noch mit sehr viel Glück gut gehen kann.



Hier tun wir Daum Unrecht. Seine Handschrift war bis zum Mainz-Spiel klar erkennbar.

In VW-City hätten wir gewinnen können, gegen Bremen machte Halil ein Eigentor, in Hoppenheim patzte Fährmann, sonst hätts da ein Remis gegeben. Gegen Bayern brauch ich außer "Gekas" nichts mehr zu sagen.

Danach kam das Mainz-Spiel, da hatten die Tasmanen die Hosen voll. Ja vor wem eigentlich? Vor Svensson, Fuchs oder Soto?

Gegen Köln waren dann die Folgen vom Mainz-Spiel zu spüren, die Beine waren gelähmt. Und Dortmund, tja.

Auch mit Daum hätte es klappen können, Zentimeter haben gefehlt.

Mir ist das alles zu einfach, entweder ist alles gut oder alles ist schlecht. Ich hätte mich übrigens gefreut, wenn Daum weiter gemacht hätte.


Da stimme ich zu.
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Ohne HB wären wir nicht mehr Eintracht Frankfurt, sondern 1. Fc Frankfurt oder gar Tasmania Frabkfurt.

Ich finde es fantastisch, wie sich HB präsentiert. Er hielt an Funkel so gut wie es geht fest mit dem Ergebnis das wir immer zwischen Platz 9-13 uns platzieren. Für mehr reichte es aber unter Funkels führung nicht, was die Fans dann nervte (zumal seine letzte Saison fast so grauenhaft war wie unseere letzt Spielzeit) und jeder den kopf von Funkel forderte, wo HB schließlich nachgeben musste.

Mit MS sprang er über sein Schatten, denn der Trainer ist ehrgeizig und polarisierender als FF gewesen. Er wollte sofort hoch hinaus schießne, die erste Saison gab es auch fantastischen Fußball mit tollen Toren und super Ergebnissen. Die folgende Saison war die beste Hinrunde aller Zeiten, die Vertragsverlängerung zur Winterpause war dann das natürlichste der Welt, wer konnte denn unseren Absturz vorhersehen? Irgendwann kam Daum, der noch mehr polarisiert, wir standen auf einmal in den Medien, was spaß machte aber den Druck auf Verein und Mannschaft erhöhte.

Alles in allem hat HB wirklich viel für den Verein getan um wiedersportlich erfolgreich zu werden. Es ist nun mal schief gegangen, keine Frage. Aber er ist dennoch ein Manager, der Fan-nähe zeigt (sonst hätte er nicht FF gefeuert und CD geholt) und uns mit einem Spielmacher aus Brasilien beglücken wollen. Natürlich war dies auch ein Flop, aber es wird sich kaum ein anderer mehr ärgern als HB, denn durch seine über Jahr geschicktes verhandeln mit Sponsoren und Medien konnte man erst soviel investieren. Und das interview zeigt doch einmal mehr, dass er weiß das auch er dafür verantwortlich ist was schief gelaufen ist und er macht auch weiterhin den EIndruck, dass er sich diese Heruasforderung stellen will.
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Hyundaii30 schrieb:

Aber das Du heuzutage als *****.... mehr Erfolg hat,
ist leider mittlerweile in vielen Bereichen so.
Und viele Leute werden auch dazu erzogen/gezwungen.
Wenn das so wäre...dann wärst du Rockefeller...Bill Gates...der Präsident von Amerika und Kanzler von Deutschland in einem...
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Brady schrieb:
Hyundaii30 schrieb:

Aber das Du heuzutage als *****.... mehr Erfolg hat,
ist leider mittlerweile in vielen Bereichen so.
Und viele Leute werden auch dazu erzogen/gezwungen.
Wenn das so wäre...dann wärst du Rockefeller...Bill Gates...der Präsident von Amerika und Kanzler von Deutschland in einem...



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ich bin nach wie vor froh, dass hb hier bei uns gelandet ist und hoffe auch, dass er uns über 2012 erhalten bleibt.

vielleicht wären wir ohne ihn gar nicht mehr in der bundesliga, vielleicht wären wir aber auch niemals abgestiegen, wer weiss, wer weiss....

wir stehen finanziell passabel da und können spieler in liga 2 halten, wovon andere noch nicht einmal träumen.

fehler macht jeder, aber wenn ich eine bilanz der geleisteten arbeit von hb ziehen sollte, würde diese sehr, sehr positiv aussehen !

by the way:
hat den gründel´s heinz noch nix hier reingeschrieben??
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DougH schrieb:

Dazu haben die Leistungen von Nikolov, Russ, Ochs, Meier, Köhler mit steigendem Alter nachgelassen bzw. waren sie letzte Saison teils Totalausfälle    


Nikolov saß im Herbst noch als gefeierter Torwart Held im Sportstudio als die Eintracht auf Platz 3 stand. Meier durfte keine Tore mehr schießen genauso Russ weil alles dem System Gekas untergeordnet war. Gerade diese Spieler haben mich nicht enttäuscht - eher die die für 15 Millionen nachgekauft wurden. Glaubt ihr wirklich der Magath ist so dumm und holt sich 2 schlechte Spieler nach Wolfsburg ? Der Skibbe wollte mit aller Gewalt nach oben und das hat dem Verein das Genick gebrochen. Im Sportlichen Bereich hat der Bruchhagen zuwenig Ahnung um zu erkennen das ein torgefährlicher Meier aus dem Mittelfeld heraus und ein Gekas der nur vorne lauert kaum zusammen passen. Dazu der Abgang von Selim Teber den man hätte vermeiden sollen.
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Ich sehe Bruchhagens Weg auch alles andere als gescheitert an.
Er hat uns von einem fast bankrotten Fahrstuhlverein zu einem wirtschaftlich gesunden Verein gemacht, der über ein halbes Jahrzehnt am Stück Bundesliga gespielt hat.
Und wie ein paar schon geschrieben haben, ging es eigentlich erst so bergab, als er diesen Weg verlassen musste.
Natürlich hat Bruchhagen auch Fehler gemacht, aber wer macht die nicht? Und wenn jemand im knallharten leistungsbezogenen Profigeschäft aus der Reihe fällt und Werte wie Menschlichkeit und Treue schätzt dann sehe ich das nicht als Fehler, sondern im Gegenteil als große Stärke und als großen Gewinn für den Verein und das Geschäft an sich.
Ich gehöre auch zu denen, die Menschlichkeit über den Erfolg stellen und mir ist dieser Weg auch sehr viel lieber als wenn jede Saison knallhart der halbe Kader ausgetauscht werden würde. Das sorgt zwar während der Sommerpause für mehr Spannung aber das war es für mich dann auch an Vorteilen.
Ich akzeptiere die Meinung derjenigen, die meinen in dem knallharten Profigeschäft muss man sich anpassen um zu überleben, auch wenn ich das anders sehe, aber diejenigen, die das so sehen sollten sich das das nächste Mal auch sagen, wenn einer unserer Leistungssträger für ein paar Hunderttausend mehr den Verein wechselt.
Dann kann man sich auch nicht über fehlende Treue und Vereinsidentifaktion beklagen, denn so ist nunmal das knallharte Profigeschäft und die meisten Spieler haben sich eben angepasst.  ,-)
Ich finde nur weil die Mehrheit einen Weg geht, muss man nicht automatisch untergehen, wenn man einen anderen wählt und dass ist es was Bruchhagen im letzten halben Jahrzehnt bewiesen hat.
Ich hoffe das Hübner diesen Weg nicht vollständig verlässt und wir in Zukunft eine erfolgreiche Symbiose zwischen Hübners und Bruchhagens Weg sehen werden.
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Wuschelblubb schrieb:

Bei HB muss man in meinen Augen ohnehin unterscheiden zwischen dem HB der ersten 3-4 Jahre und dem danach.

Schöner Beitrag. Kann ich auch einiges unterschreiben. Aber nicht alles.
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Was ich HB zugute halte ist das er sich stellt und nicht um den heißen Brei rumredet.
Aber er hat natürlich in der Vergangenheit einige Fehlentscheidungen bzw. Einschätzungen getroffen.
Die Verpflichtung von Skibbe hat er z.B. im Alleingang getätigt, obwohl viele der Meinung waren das Slomka der bessere Mann gewesen wäre.
Aber es hilft ja alles nix.
Ich bin nur froh das zwei unbefleckte Personen wie Veh und Hübner jetzt in der Verantwortung stehen, denn HB macht einen angeschlagenen Eindruck.
Ich hoffe das die zwei mehr Glück bei der Zusammenstellung des Kaders haben als HB.
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realdeal schrieb:

Die Verpflichtung von Skibbe hat er z.B. im Alleingang getätigt, obwohl viele der Meinung waren das Slomka der bessere Mann gewesen wäre.

???
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SGE_Fieber schrieb:
Er hielt an Funkel so gut wie es geht fest mit dem Ergebnis das wir immer zwischen Platz 9-13 uns platzieren. Für mehr reichte es aber unter Funkels führung nicht, was die Fans dann nervte (zumal seine letzte Saison fast so grauenhaft war wie unseere letzt Spielzeit) und jeder den kopf von Funkel forderte, wo HB schließlich nachgeben musste.


Unter Funkel wurden wir einmal 9.
Und drei mal 14.

Platz 9-13 ist also doch leicht übertrieben. Im Prinzip war es konstant in der Nähe der Abstiegsplätze von einer Ausnahme abgesehen. Vor allem waren es in seiner letzten Saison nur 33 Punkte. Hätte es in dieser Saison nicht so einen bescheuerten Abstiegskampf gegeben und es hätte sich ein zweites St. Pauli herauskristallisiert, wären wir auch nicht abgestiegen. Im Umkehrschluss: Hätte es in Funkels letzter Saison derartig starke Konkurrenz gegeben, hätte es auch damals schon runter gehen gesollt.

Von zwei Jahren abgesehen haben wir also in den letzten 6 Jahren Bundesliga immer am Ende der Saison das Ziel Klassenerhalt erreicht, aber auch nicht mehr und das zwei mal mit einer Punkteanzahl mit der du absteigen kannst. Das erste mal hat es noch gereicht, das zweite mal nicht.


Wir hatten halt auch viel Pech/Unfähigkeit bei den ganzen Transfers. Die vermeintlichen Talente haben außer Fenin nie angedeutet wieso so viel für sie bezahlt wurde (Caio, Korkmaz, Bellaid).
Die verletzungsanfälligen Spieler (Chris, Pröll, Bajramovic, Amanatidis am Ende, Vasoski, Preuß) wurden auch immer wieder eingeplant und immer wenn man dachte "ok jetzt sind sie wieder da" kam der nächste Rückschlag. Gerade hier hätte man bei allem menschlichen Verständnis für Einzelschicksale irgendwann rein rational entscheiden sollen zum Wohle des Vereins.
Und dann gab s noch die Kategorien "Wundertüten". Das hatte bei Vasoski damals geklappt. Bei Hannover hat das zuletzt auch einige male gut geklappt. Bei uns war das dan nauch nicht mehr von Erfolg gekrönt (Petkovic, Mantzios, Kweuke).

Das einzige was funktioniert hat war es erfahrene Spieler zu verpflichten, deren Limits zwar jedem bekannt waren, die dann später auch keine große Ablösesummen generieren, die aber immerhin etwas gebracht haben (Liberopoulos, Gekas, Franz, Teber, Fink etc.).


Leider reicht das alles in allem nun mal nicht. Du brauchst entweder einen sehr guten Nachwuchs (z.B. wie Stuttgart) oder musst eben die Überraschungseikarte besser ausspielen (Hannover, Mainz, Freiburg).
Ich hoffe man hat daraus gelernt und mit Talenten wie Jung, Kittel oder Rode scheint man ja auf dem richtigen Weg zu sein. Die große Frage wird nur wie lang man sie halten kann und ob man es schafft die nötigen Überraschungstranfers (und wenn es auch nur Leihen ohne Kaufoption sind) zu tätigen.
Und noch kurz ein Wort zu eben diesen Leihtransfers ohne Kaufoption: Wenn dir damit eine oder zwei gute Spielzeiten gelingen wie Nürnberg zuletzt, kletterst du ganz schnell im TV-Ranking als Aufsteiger von Platz 15. oder 16. auf Platz 9 oder 10 und das sind 3-5 Millionen mehr TV-Gelder, weshalb kurzfristige Verstärkungen mit überschaubarem finanziellen Risiko auch uns weiter bringen können. Das hat aber bereits unser Aufsichtsratvorsitzender nach dem Abstieg in einem Interview als potentielles Zukunftsmodel erwähnt.
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Nuriel schrieb:
Bruchhagen ist bei all seinen allen Menschen eigenen Fehlern mehr Eintracht als 99% der Schreier es je waren, sind und sein werden


1000 Prozent einverstanden
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Morphium schrieb:

Man muss diesen Lutschern mal zeigen, wo der Hammer hängt. Allerdings muss man auch aufpassen, diese verlogene Bande - sei es FAZ, Süddeutsche oder BILD - sie haben alle eine viel zu große Macht. Sie können dich hochleben lassen und gleichzeitig wieder fallen lassen. Sie verhindern dass du dir deine eigene Meinung bildest, sie zwingen dir ihre Meinung auf.


Genau. Es liegt an allen, die ein bißchen Grips in ihrer Birne haben, diese Pamphlete nicht zu lesen.

Wer ein bißchen Selbstachtung hat, verzichtet bewußt auf diese Journallie, weil er weiß, dass die einen nur verarschen.
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Brady schrieb:
Hyundaii30 schrieb:

Aber das Du heuzutage als *****.... mehr Erfolg hat,
ist leider mittlerweile in vielen Bereichen so.
Und viele Leute werden auch dazu erzogen/gezwungen.
Wenn das so wäre...dann wärst du Rockefeller...Bill Gates...der Präsident von Amerika und Kanzler von Deutschland in einem...




Es tut mir leid, dass zu sagen, aber der "*****" & "Rockefeller" der Dummheit bist leider gerade Du...    Hyundaii30 hat nichts blödes von sich gegeben und immer wahllos und verbal auf ihn einzuprügeln, ist ja mitunter genau das, was er meint...

Wir leben in einer Gesellschaft, in der nicht der Moralische gewinnt, was jetzt nicht Du wärst, mit Deinen verbalen Tiefschlägen, in die sich der geifernde Mob gleich einreiht; es gewinnt der Skrupellose und Stärkere. Somit beglückwünsche ich Dich "Brady Gates"...der Präsident von Amerika und Kanzler von Deutschland in einem... zu Deinem Erfolg!


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