Die Realitätsferne dieses Herren zeigt sich schon darin, daß es gesetzlich nur Anspruch auf 4 Wochen Urlaub gibt. 6 Wochen Urlaub sind bei weitem nicht so üblich wie es sich dieser Unwissende vorstellt. Anhand seines Sachfehler in der dümmlichen Aussage kann ich also zusammenfassen: der Kerl hat keine Ahnung. Und weiter kann ich abschließend daraus folgern:
Vielleicht kann man den Satz auch etwas anders interpretieren. Es ist schon manchmal komisch, wieviel manche Leute über Geldsorgen meckern und andererseits viel Geld für teuren Urlaub ausgeben.
Kenne ein paar Leute von der Uni, die dauernd jammern, Bafög-Höchstsatz bekommen und jedes Jahr 2 Wochen nach Österreich und 3 Wochen nach Griechenland fahren können...
TreuerCharly schrieb: Kenne ein paar Leute von der Uni, die dauernd jammern, Bafög-Höchstsatz bekommen und jedes Jahr 2 Wochen nach Österreich und 3 Wochen nach Griechenland fahren können...
Ich bitte Dich. Nicht einmal 20% der deutschen Studis erhalten BAföG und davon wohl noch weniger den ominösen Höchstsatz. Was soll man Deinem Einspruch noch entnehmen? Daß BAföG-Bezieher das Jahr – oder besser: die Jahre über in der vorlesungsfreien Zeit rührselig dem Staat danken und Verzicht üben sollen, indem sie zu Hause bleiben? Es soll auch BAföG-ianer geben, die sich ihren Urlaub zusammenarbeiten. Und falls Du es vergessen haben solltest: BAföG = Darlehen, das zurückgezahlt werden muß.
Irgendwie muten manche Äußerungen schon "kongenial" an...
Gerade vor dem Hintergrund, dass Norbert Walter selbst aus eher kleinen Verhältnissen stammt, ist dieser ganz, ganz dumme Spruch ziemlich peinlich. In meiner Jugend habe ich einen Bruder des gern gesehenen Talk-Show-Gastes und Interview-Partners recht gut kennengelernt.
Die Familie Walter kommt aus eher kleinen Verhältnissen in Kleinheubach (Landkreis Miltenberg). Wenn ich mich recht erinnere, ist Norbert Walter eines von sechs Kindern. Da er und seine Geschwister recht begabt waren, mussten sich die Eltern ziemlich krumm legen für die Ausbildung ihrer Sprösslinge. Urlaub? Mangelware.
Klar, dass der Herr Chefvolkswirt auf diesem Gebiet der Experte ist. Momende mal. Da muss isch grademol lache: Höhöhöhöhö!
Zeus schrieb: Ich bitte Dich. Nicht einmal 20% der deutschen Studis erhalten BAföG und davon wohl noch weniger den ominösen Höchstsatz. Was soll man Deinem Einspruch noch entnehmen? Daß BAföG-Bezieher das Jahr – oder besser: die Jahre über in der vorlesungsfreien Zeit rührselig dem Staat danken und Verzicht üben sollen, indem sie zu Hause bleiben? Es soll auch BAföG-ianer geben, die sich ihren Urlaub zusammenarbeiten. Und falls Du es vergessen haben solltest: BAföG = Darlehen, das zurückgezahlt werden muß.
Was die Leute mit ihrem hart erarbeiteten Geld sollte einem scheißegal sein. Deswegen ist der Spruch von Walter selbstverständlich Blödsinn (wobei ich denke, dass er als Volkswirt die Bedeutung der Tourismus- und Luftfahrtindustrie kennt).
Aber für die Empfänger von Transfereinkommen sehe ich das anders. Der Steuerzahler sollte niemandem den Urlaub bezahlen...
1. Walter ist Bankangestellter. Nach Tarifvertrag haben alle Bankangestellten 30 Tage Urlaub im Jahr. Diese 30 Tage Urlaub sind nun mal (mindestens) 6 Wochen. Deshalb kommt er auf die Zahl 6 Wochen.
2. Walter redet von Familien. Wenn ich Urlaub habe, möchte ich auch mal mit meiner Familie etwas unternehmen, bzw. etwas bieten. Das kostet einen Haufen Geld. Wann seit ihr das letzte Mal mit einer Familie z.B. im Zoo oder auch im Stadion gewesen. Man muß im Urlaub nicht weg fahren, um Geld auszugeben. Urlaub kostet letztendlich mehr Geld als arbeiten. Das ist einfach so.
3. Viele Familien haben generell zu wenig Geld. Es gibt wohl viele Familienväter, die würden auf eine Woche (5 Tage) Urlaub verzichten, wenn sie dafür ein paar Prozent mehr verdienen würden. Sie werden aber durch unsere Gesellschaft daran gehindert, da Gewerkschaften und Arbeitgeber nicht offen sind für eine wirkliche Flexibilisierung der Arbeitszeiten. Walter kritisiert mit seinem Spruch genau dieses.
4. Die Aussage enthält keinerlei Wertung, das Familienväter (-mütter) mehr arbeiten sollten oder weniger Urlaub haben sollten. Er stellt lediglich die These auf, dass Familien eigentlich kein Geld für Urlaub haben. Daraus kann man auch den Rückschluß ziehen, dass Familien mehr Geld durch z.B. staatliche Unterstützung, Anrechnung von Erziehungszeiten auf Renten, etc. haben sollten. Indirekt ist hier auch eine Kritik an der derzeitigen Bevorzugung von kinderlosen gegenüber kinderreichen Familien enthalten. Und das stimmt!!! Er sagt ja implizit, dass sich Paare ohne Kinder 30 Tage Urlaub im Jahr leisten können.
4. Die Inflationsrate ist tatsächlich nicht durch den Euro gestiegen. Wissenschaftliche Tests belegen dies eindeutig. Der Mensch speichert nun mal negative Informationen länger als positive. Das einzigste was man hier sagen kann, dass Lebensmittel etc. überproportional zu anderen Gütern im Preis gestiegen sind. Daran waren aber auch BSE etc. mit Schuld. Das fällt halt mehr ins Auge. Hast du mal in letzter Zeit einen Fernseher, einen Waschtrockner etc. gekauft. Sind die im Preis gesteigen. Aber davon spricht keiner.
5. Ja, ich arbeite bei einer Bank. Das hat aber nichts damit zu tun, dass ich viele Punkte von Herrn Walter teile.
TreuerCharly schrieb: Aber für die Empfänger von Transfereinkommen sehe ich das anders. Der Steuerzahler sollte niemandem den Urlaub bezahlen...
Oh Gott, hast Du gerade die erste Vorlesung BWL hinter Dich gebracht? "Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren" - so hört man es in Frankfurt.
"Der Steuerzahler" - welch Argument. Noch einmal für Dich zum Mitschreiben: BAföG = mehrheitlich ein Darlehen. Wie oft denn noch.
Wieviel an Steuern hast Du denn schon bezahlt, daß Du hier die markigen "Mit meinem Einkommen aber nicht!"-Sprüche ventilieren kannst? Sonderbarerweise haben viele Steuerzahler Geld in Dich investiert (Kindergarten, Schule usf.) - soll jetzt jeder bei Dir vorstellig werden und seinen Anteil zurückverlangen?
Im übrigen: meinst Du ich finde es prall, daß Koch und Co. auf meine Kosten in Hessen regieren dürfen?
ich bin mir sicher das dir die Deutsche Bank oder auch andere Unternehmen die 5 Tage Urlaub ohne Gegenleistung streichen würden. Dann würde noch die Begründung kommen "wenn sie hier nicht mehr arbeiten wollen, dann gehen sie halt". Es ist doch bereits heute oft der Fall das man an 6 Tagen die Woche arbeiten muss und auch die Stundenanzahl erhöht wurde, gab es dafür einen Lohnausgleich? Im Gegenteil Weihnachts und Urlaubsgeld werden gekürzt aber die Firma vermeldet Rekordgewinnen, wie soll den sowas zusammengehn? Die Reallöhne sinken in den letzten Jahren und kaum ein Unternehmen sagt "Hier lieber Mitarbeiter hast du 5% mehr Gehalt, weil der Strom so teuer geworden ist". Und im Gegensatz beschwert sich dann die Industrie über mangelnde Binnennachfrage, wenn ich sinkende Einkommen habe wie soll ich dann mehr konsumieren?
Zeus schrieb: Man muß immer ein wenig vorsichtig sein bei aufgespießten Sentenzen. Dennoch läßt der Satz gewisse Implikationen, die für ihren Urheber wenig schmeichelhaft bis asozial im Wortsinne sind, durchaus als vertretbar erscheinen.
Eines zumindest ist einfach nur hochgradig dumm bis realitätsfern: sechs Wochen Urlaub bedeuteten nach meiner Rechnung (6*7) 42 Urlaubstage im Jahr. Ausweislich meines Gesetzestextes (Bundesurlaubsgesetz) ist ein solcher Anspruch aber nicht verbrieft. Vielleicht schließt der gute Mann da schlicht von sich auf andere und zwar nicht nur in bezug auf den Urlaub.
Es ist diese erzdämliche Vereinfachung gewisser selbsternannten Granden der Wirtschaft, die gerne in der NJW von Juristen hinsichtlich ihrer Aussagen auf deren Wahrheitsgehalt hin abgeklopft werden. Insbesondere Herr Rogowski war da nur allzu beliebtes "Spottobjekt".
Servus Zeus,
Du trägst hier aber jetzt mächtig dick auf, oder? Implikationen, Sentenzen, man, wie lange hast Du dafür gebraucht um im Duden nachzuschlagen...
Aber eines hast Du bei Deiner Rechnung vergessen. 6*7 ist nicht, weil wir nur eine 5-Tage Woche haben, bzw. 40 Stunden-Woche (der eine hat sie, der andere nicht!) - ergo müsste Deine Formel also ((6*7) - (6*(7-5)) lauten, oder?
Wieviel an Steuern hast Du denn schon bezahlt, daß Du hier die markigen "Mit meinem Einkommen aber nicht!"-Sprüche ventilieren kannst?
Wo hab ich denn etwas gegen Steuern und Abgaben geschrieben? Wenn es dir egal ist wofür der Staat das Geld ausgibt ist es doch völlig in Ordnung.
Sonderbarerweise haben viele Steuerzahler Geld in Dich investiert (Kindergarten, Schule usf.) - soll jetzt jeder bei Dir vorstellig werden und seinen Anteil zurückverlangen?
Darauf beruhen grundsätzlich einige Teile unseres Systems (Umlagefinanzierung etc).
Im übrigen: meinst Du ich finde es prall, daß Koch und Co. auf meine Kosten in Hessen regieren dürfen?
Meinst Du, das es andere Staats- oder Regierungsformen gibt, die langfristig günstiger als eine parlamentarische Demokratie sind?
Kenne ein paar Leute von der Uni, die dauernd jammern, Bafög-Höchstsatz bekommen und jedes Jahr 2 Wochen nach Österreich und 3 Wochen nach Griechenland fahren können...
Ich bitte Dich. Nicht einmal 20% der deutschen Studis erhalten BAföG und davon wohl noch weniger den ominösen Höchstsatz. Was soll man Deinem Einspruch noch entnehmen? Daß BAföG-Bezieher das Jahr – oder besser: die Jahre über in der vorlesungsfreien Zeit rührselig dem Staat danken und Verzicht üben sollen, indem sie zu Hause bleiben? Es soll auch BAföG-ianer geben, die sich ihren Urlaub zusammenarbeiten. Und falls Du es vergessen haben solltest: BAföG = Darlehen, das zurückgezahlt werden muß.
Irgendwie muten manche Äußerungen schon "kongenial" an...
Die Familie Walter kommt aus eher kleinen Verhältnissen in Kleinheubach (Landkreis Miltenberg). Wenn ich mich recht erinnere, ist Norbert Walter eines von sechs Kindern. Da er und seine Geschwister recht begabt waren, mussten sich die Eltern ziemlich krumm legen für die Ausbildung ihrer Sprösslinge. Urlaub? Mangelware.
Klar, dass der Herr Chefvolkswirt auf diesem Gebiet der Experte ist. Momende mal. Da muss isch grademol lache: Höhöhöhöhö!
http://www.ariva.de/board/236245
Was die Leute mit ihrem hart erarbeiteten Geld sollte einem scheißegal sein.
Deswegen ist der Spruch von Walter selbstverständlich Blödsinn (wobei ich denke, dass er als Volkswirt die Bedeutung der Tourismus- und Luftfahrtindustrie kennt).
Aber für die Empfänger von Transfereinkommen sehe ich das anders. Der Steuerzahler sollte niemandem den Urlaub bezahlen...
2. Walter redet von Familien. Wenn ich Urlaub habe, möchte ich auch mal mit meiner Familie etwas unternehmen, bzw. etwas bieten. Das kostet einen Haufen Geld. Wann seit ihr das letzte Mal mit einer Familie z.B. im Zoo oder auch im Stadion gewesen. Man muß im Urlaub nicht weg fahren, um Geld auszugeben. Urlaub kostet letztendlich mehr Geld als arbeiten. Das ist einfach so.
3. Viele Familien haben generell zu wenig Geld. Es gibt wohl viele Familienväter, die würden auf eine Woche (5 Tage) Urlaub verzichten, wenn sie dafür ein paar Prozent mehr verdienen würden. Sie werden aber durch unsere Gesellschaft daran gehindert, da Gewerkschaften und Arbeitgeber nicht offen sind für eine wirkliche Flexibilisierung der Arbeitszeiten. Walter kritisiert mit seinem Spruch genau dieses.
4. Die Aussage enthält keinerlei Wertung, das Familienväter (-mütter) mehr arbeiten sollten oder weniger Urlaub haben sollten. Er stellt lediglich die These auf, dass Familien eigentlich kein Geld für Urlaub haben. Daraus kann man auch den Rückschluß ziehen, dass Familien mehr Geld durch z.B. staatliche Unterstützung, Anrechnung von Erziehungszeiten auf Renten, etc. haben sollten. Indirekt ist hier auch eine Kritik an der derzeitigen Bevorzugung von kinderlosen gegenüber kinderreichen Familien enthalten. Und das stimmt!!! Er sagt ja implizit, dass sich Paare ohne Kinder 30 Tage Urlaub im Jahr leisten können.
4. Die Inflationsrate ist tatsächlich nicht durch den Euro gestiegen. Wissenschaftliche Tests belegen dies eindeutig. Der Mensch speichert nun mal negative Informationen länger als positive.
Das einzigste was man hier sagen kann, dass Lebensmittel etc. überproportional zu anderen Gütern im Preis gestiegen sind. Daran waren aber auch BSE etc. mit Schuld.
Das fällt halt mehr ins Auge. Hast du mal in letzter Zeit einen Fernseher, einen Waschtrockner etc. gekauft. Sind die im Preis gesteigen. Aber davon spricht keiner.
5. Ja, ich arbeite bei einer Bank. Das hat aber nichts damit zu tun, dass ich viele Punkte von Herrn Walter teile.
Oh Gott, hast Du gerade die erste Vorlesung BWL hinter Dich gebracht? "Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren" - so hört man es in Frankfurt.
"Der Steuerzahler" - welch Argument. Noch einmal für Dich zum Mitschreiben: BAföG = mehrheitlich ein Darlehen. Wie oft denn noch.
Wieviel an Steuern hast Du denn schon bezahlt, daß Du hier die markigen "Mit meinem Einkommen aber nicht!"-Sprüche ventilieren kannst? Sonderbarerweise haben viele Steuerzahler Geld in Dich investiert (Kindergarten, Schule usf.) - soll jetzt jeder bei Dir vorstellig werden und seinen Anteil zurückverlangen?
Im übrigen: meinst Du ich finde es prall, daß Koch und Co. auf meine Kosten in Hessen regieren dürfen?
Die Reallöhne sinken in den letzten Jahren und kaum ein Unternehmen sagt "Hier lieber Mitarbeiter hast du 5% mehr Gehalt, weil der Strom so teuer geworden ist". Und im Gegensatz beschwert sich dann die Industrie über mangelnde Binnennachfrage, wenn ich sinkende Einkommen habe wie soll ich dann mehr konsumieren?
Servus Zeus,
Du trägst hier aber jetzt mächtig dick auf, oder? Implikationen, Sentenzen, man, wie lange hast Du dafür gebraucht um im Duden nachzuschlagen...
Aber eines hast Du bei Deiner Rechnung vergessen. 6*7 ist nicht, weil wir nur eine 5-Tage Woche haben, bzw. 40 Stunden-Woche (der eine hat sie, der andere nicht!) - ergo müsste Deine Formel also ((6*7) - (6*(7-5)) lauten, oder?
Einträchtliche Grüße
Max_Merkel
Der Spruch des Tages. Köstlich.
Einträchtliche Grüße
Max_Merkel
Wo hab ich denn etwas gegen Steuern und Abgaben geschrieben? Wenn es dir egal ist wofür der Staat das Geld ausgibt ist es doch völlig in Ordnung.
Darauf beruhen grundsätzlich einige Teile unseres Systems (Umlagefinanzierung etc).
Meinst Du, das es andere Staats- oder Regierungsformen gibt, die langfristig günstiger als eine parlamentarische Demokratie sind?