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Stadionverbote aus Köln

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ZoLo schrieb:
Nun, mal abgesehen davon, dass aquila und stefank, aus rechtlicher Sicht, natürlich den Nagel auf den Kopf getroffen haben (ist ja auch deren Job!), geht es hier ja auch um andere Dinge, nämlich ob und wie sch die Eintracht für die Leute einsetzt, welche zu Unrecht ein SV in Gelsenkirchen bekommen haben.

Hierbei dürfte allen klar sein, dass die Eintracht, solange nicht klar ist, wer denn nun unschuldig ist und wer nicht, sich gar nicht für die Unschuldigen einsetzen kann, da somit ja die Gefahr bestünde, dass sie sich eben auch für diejenigen stark machen würde, welche Mist gebaut haben.

Dementsprechend bleiben drei Möglichkeiten übrig:

1.) Die, die Mist gebaut haben, melden sich.

2.) Die Unschuldigen nennen die, die Mist gebaut haben!

3.) Alle halten die Klappe, was zur Folge hat, dass die SVs so lange aufrecht gehalten werden, bis die Schuldigen ermittelt oder die Anzeigen fallen gelassen wurden!

Da es im Moment wohl nach Option 3 aussieht, was wie bereits erwähnt, das Recht der Betroffenen ist, sollte sich aber auch niemand beschweren, wenn die Eintracht nichts oder nur wenig, in diesem konkreten Fall, unternehmen kann!

Mir fehlt da ein Punkt 4, nämlich das man erst Stadionverbot erteilt wenn die Schuld von jemanden bewiesen ist. Seit wann muss man seine Unschuld beweisen, sowas gibt es nur für Fussballfans.
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propain schrieb:
Mir fehlt da ein Punkt 4, nämlich das man erst Stadionverbot erteilt wenn die Schuld von jemanden bewiesen ist. Seit wann muss man seine Unschuld beweisen, sowas gibt es nur für Fussballfans.


Ich mach's kurz (da mein Hund raus will)....

Als ehemaliger Geschäftsführer einer Diskothek habe ich da eine etwas andere Sichtweise:

Wenn bei mir jemand (aus einer Gruppe) SHICE gebaut hat und ich konnte nicht genau feststellen, wer es war, bzw. wusste lediglich, dass es jemand aus dieser Gruppe war, dann flog die ganze Gruppe raus und bekam Hausverbot, denn meine Verantwortung bestand darin, dass ich den anderen Gästen ein uneingeschränktes und somit auch gefahrenfreies Vergnügen bieten wollte! Zudem gab es noch eine Anzeige gegen Unbekannt!


Du als ehemaliger Security-Mitarbeiter (warst Du doch?), solltest diese Situation doch kennen, oder etwa nicht?
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Pedrogranata schrieb:
Niemand will hier die Täter zu Opfern machen.
Es geht um rechtsstaatliche Grundsätze und Rechte der Beschuldigten und, ja, auch die Rechte der Täter, denn diese haben auch welche. Wenn du selbst in die Lage kommst, einmal strafrechtlich verfolgt zu werden, ob zu recht oder nicht, dann wirst du für diese Rechte, die Schalke versucht, mit dem Mittel des Stadionverbots zu bekämpfen, sehr dankbar sein.



Ich finde es klasse, dass hier mit einer großen Sachlichkeit unterschiedliche Meinungen ausgetauscht werden.  

In einem Rechtsstaat muss es auch so sein, dass ein Verdächtiger in einem Strafverfahren ohne Nachteile von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch machen kann. Ist dem Verdächtigen nichts nachzuweisen, muss er natürlich strafrechtlich freigesprochen werden. Ist es ihm nachzuweisen, hat er mit allen Konsequenzen zu leben und vor allem den entstandenen Schaden zu ersetzen. Bei der Strafmaßfestsetzung ist meines Erachtens natürlich auch die Zukunftsprognose zu berücksichtigen.

Ist dies aber auch bei der Aussprache eines Stadionverbots (Hausverbots) so?

Ich bin der Meinung, dass ein Gastgeber (in dieser Diskussion = Schalke 04) bei der Entscheidung eines Stadionverbots andere Maßstäbe anlegen darf. Muss ich es als Gastgeber hinnehmen, dass mir wieder Schaden zugefügt wird, nur weil es den Verdächtigen nicht nachgewiesen werden kann, für mich als Gastgeber aber feststeht, dass ich die Schuldigen auf jeden Fall durch die Stadionverbote nicht mehr in mein (Haus) Stadion  lassen muss? Darf ich als Gastgeber dann nicht annehmen, dass die Unschuldigen sich äußern werden und falls Sie es nicht tun, dass es mir als Gastgeber dann auch egal sein kann?

Ich möchte damit nur zum Ausdruck bringen, dass ich einen Unterschied zwischen Strafrecht und Hausrecht sehe.

Gruß

revilo
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Man könnte bei den Stadionverboten auch ganz einfach gucken, wer IM Bus war, und wer NICHT im Bus war... Das hat die Polizei ja bei der Personalienfeststellung mitbekommen und dürften sie auch jetzt noch differenzieren können. (sonst schlechte Arbeit!!)
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ZoLo schrieb:


1.) Die, die Mist gebaut haben, melden sich.

2.) Die Unschuldigen nennen die, die Mist gebaut haben!



Diese Möglichkeiten taugen nur um die SVs zu rechtfertigen. Selbst wenn einer der beiden Fälle gewollt wäre, wie sollte das aussehen?

Angenommen es meldet sich jemand, wer sagt denen dass das wirklich alle sind? Vielleich hat sich ja einer doch nicht gemeldet? In einem ähnlichen Fall in Dortmund haben sich die Schuldigen gestellt, wieviele SVs wurden aufgehoben? 1 von ca.30, dass von dem Vermittler....

Möglichkeit 2, so abwägig das an sich schon ist, wie soll das aussehen? Jeder erzählt was er gesehen hat? Und was haben die Leute gesehen? Vielleicht wie jemand aus dem Bus aussteigt? Vielleicht sogar wie jemand zur Kneipe hinläuft? Ich glaube kaum das jemand zur Kneipe gerannt ist um die Situation zu beobachten, wer da was gemacht hat.

Wie wird es kommen? Die Masse der Verfahren wird eingestellt und daher sind die Leute vor dem Gesetzt unschludig, Demzufolge muss alles unternommen werden, dass die Verbote aufgehoben werden.
Ich fürchte allerdings, dass es anders kommen wird. Das ist bitter wenn man Leute kennt die sich niemals etwas zuschulden haben kommen lassen und jetzt das zweite SV am Hals haben.
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ZoLo schrieb:
Ich mach's kurz (da mein Hund raus will)....

Als ehemaliger Geschäftsführer einer Diskothek habe ich da eine etwas andere Sichtweise:

Wenn bei mir jemand (aus einer Gruppe) SHICE gebaut hat und ich konnte nicht genau feststellen, wer es war, bzw. wusste lediglich, dass es jemand aus dieser Gruppe war, dann flog die ganze Gruppe raus und bekam Hausverbot...


Ich machs auch kurz (weil mein Schaf rein will)...

Du hast dann aber eben nicht beim Bundesverband der Diskotheken angerufen, damit die bundesweites Diskothekenverbot bekommen.
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ZoLo schrieb:


Ich mach's kurz (da mein Hund raus will)....

Als ehemaliger Geschäftsführer einer Diskothek habe ich da eine etwas andere Sichtweise:

Wenn bei mir jemand (aus einer Gruppe) SHICE gebaut hat und ich konnte nicht genau feststellen, wer es war, bzw. wusste lediglich, dass es jemand aus dieser Gruppe war, dann flog die ganze Gruppe raus und bekam Hausverbot,  


4-6 Jahre?  Für Stammkunden die nur zufällig da standen wo was passiert ist?
Kein wunder das du da nicht mehr arbeitest .

Der vergleich war fürn A.



ps: Falls dein Hund jetzt schon in die Wohnung gepisst hat, bekommt er eine aufs Fell plus belehrung oder darf er erst in ein paar jahren wieder in die Wohnung?
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ZoLo schrieb:
Du als ehemaliger Security-Mitarbeiter (warst Du doch?), solltest diese Situation doch kennen, oder etwa nicht?

Aber nur auf Konzerten, da läuft das etwas anders, da fliegt einer raus für den Tag, er bekommt aber kein Hallenverbot oder sowas. Was noch passieren konnte, beging einer Straftaten das er der Polizei übergeben wurde, das kam aber net so oft vor das jemand übergeben wurde.
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Dann ist der Aufhänger also, dass es sich um bundesweite SV handelt?
Bei einem lokalen SV wäre die Entscheidung der Betroffenen eine andere?

Kann man wohl beides mit "Nein" beantworten. Dann macht aber stefanks Einwand keinen Sinn.

Ist aber auch deshalb egal, weil es hier wohl eher darum ging, dass solange die Betroffenen schweigen sie von der Eintracht keine Unterstützung verlangen können. Denn wen soll die AG denn unterstützen unter der Prämisse sich für niemanden einsetzen zu wollen/können, der zu Recht ein SV bekommt?
Dass einige der Betroffenen es zweifellos verdient hätten steht nach meinem Kenntnisstand außer Frage.
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pipapo schrieb:
dass solange die Betroffenen schweigen sie von der Eintracht keine Unterstützung verlangen können.  


Sie sollen also was aussagen was sie garnicht gesehen haben können?
Oder sollen sie vermuten? Oder sich selbst belasten?

Klär mich uff
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stefank schrieb:
Du hast dann aber eben nicht beim Bundesverband der Diskotheken angerufen, damit die bundesweites Diskothekenverbot bekommen.


Nein, natürlich nicht, wäre ich jedoch Besitzer oder GF mehrerer Diskotheken gewesen, dann hätten diese Leute, auch wenn es rechtlich umstritten ist, auch in den Anderen ein Hausverbot bekommen.

Bevor mich aber jemand falsch versteht....

Ich finde, dass die Richtlinien zur Vergabe von Stadionverboten absoluter Unfug sind, da diese nicht differenziert genug und die Strafen auch deshalb oftmals schlicht überzogen sind. Auch sind sie mir einfach nicht transparent genug, weshalb ich es absolut unterstütze, dass hier etwas geschieht, bzw. geschehen muss. Ich bin auch absolut dafür, dass es SVs auf Bewährung geben sollte, bzw. auch nicht jede kleinere Pöbelei oder auch mal gegen einen Baum zu pinkeln, ein solches nach sich ziehen sollte und finde auch, dass einige Punkte, des von den Ultras verfassten Konzepts, mehr als nur eine Überlegung wert sind.

In diesem konkreten Fall geht es jedoch nicht um irgendwelche Lappalien, sondern, laut aquilas Ausführungen, wohl um größere Sachbeschädigung, Bedrohung und auch Körperverletzung, weshalb ich durchaus verstehen kann, dass Vereine, auch zum Schutze ihrer Zuschauer, hier auf der sicheren Seite stehen wollen, bzw. dass deren, so gern zitierte soziale Verantwortung, erstmal gegenüber den restlichen 50.000 Zuschauern besteht.


Genau dies ist der Grund, warum ich auch von drei Optionen sprach, zu welchen ich zwar meine eigene Meinung habe, aber ich sicherlich nicht hergehen werde und hier irgendeine Empfehlung ausspreche, denn dies müssen die Betroffen schon selbst entscheiden.
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Vermutlich beziehst du dich auf diejenigen die im Bus geblieben waren?
Wie viele waren das?
Oder meinst du jetzt alle? Es hat also niemand was gesehen, getan und gehört? Hm...

Im Übrigen verdrehst du meinen Ansatz zu versuchen es aus der Sichtweise der AG zu sehen.
Versuch das doch auch mal.

Und bitte nicht schon wieder so einen Kinderschändervergleich.  
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pipapo schrieb:
Vermutlich beziehst du dich auf diejenigen die im Bus geblieben waren?


Klar, um wen denn sonst. Die in der erste Reihe standen wissen ja was passiert ist.
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pipapo schrieb:

Ist aber auch deshalb egal, weil es hier wohl eher darum ging, dass solange die Betroffenen schweigen sie von der Eintracht keine Unterstützung verlangen können.


Also kann man als zu unrecht bestrafter erst auf Unterstützung hoffen wenn man die Täter genannt hat? Reichen da ein paar oder müssen es alle sein?!?

Es kann nicht die Schuld der Leute sein wenn die Beweislast, sagen wir mal "mau" ist. Es war immer die Rede davon, dass HB nach Ahlen gefahren ist, die Polizeivideos zu sehen bekam (was ich persöhnlich wie die ganze Geschichte sehr fragwürdig finde) und immerhin zumindest einen rausboxen konnte. Dieses Mal gibt es keine Polizeivideos also das ist es dann das Pech der Unschuldigen, dass gegen die Schuldigen nichts vorliegt?
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Dann wäre es meiner meinung nach der beste vorschlag, dass wenn die Vereine Stadionverbote beantragen diese auch nur in ihren Stadien sind.
Wenn den Vereinen dann das gegenteil beweißt wird, so sind diese Verbote hinfällig, aber so ist und wird es einfach immer unfair sein. Die Polizei verteilt willkürlich SV und die betroffenen/"nicht" betroffenen dürfen in ganz Deutschland (Europa) nicht mehr in Stadien...
Das ist ein Teufelskreis
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Mal eine Frage an Rechtsexperten: Wenn man unber. Verbot bekommt und sich dann trotzdem ins Stadion setzt und sich bewusst mal meldet, beim Ordner oder so und dann eine Anzeige provoziert, dann hat man doch die Möglichkeit sich mal per Richter zu wehren.
Dann müsste doch der Aussprecher (hier also Köln) beweisen das es berechtigt ist. Ich meine also, die Beweiserei umdrehen  die müssen dazu gezwungen werden ihren Scheiss zu beweisen. dann wären doch die Spatzen gefangen.

Mein Gedanke ist also eine Rechtsgrundlage zu erzwingen. Denn das Hausrecht ist doch in Frage zu stellen weil Fussball ist doch irgend wie Grundnahrungsmittel.

Mfg      ,-)                  
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niemiec schrieb:
pipapo schrieb:
dass solange die Betroffenen schweigen sie von der Eintracht keine Unterstützung verlangen können.  


Sie sollen also was aussagen was sie garnicht gesehen haben können?
Oder sollen sie vermuten? Oder sich selbst belasten?

Klär mich uff



Couragiert wäre es, wenn sich die Täter melden, die Schuld auf sich nehmen und die Unschuldigen entlasten. Weshalb das mit Sicherheit nicht passieren wird, hat Aquila beschrieben. Wer will schon für 40000 Euro Schaden aufkommen... Schade ist es trotzdem. "Wahre Freunde" ziehen sich nicht gegenseitig in den Dreck. Wenn ein "Freund" von mir in einem solchen Fall meine Unschuld bezeugen könnte und es nicht tut, weil ihm die Courage fehlt, zu seinen Fehlern zu stehen, würde ich ihn nicht mal mehr mit dem ***** angucken.
Die Eintracht kann in diesem Fall nichts tun, auch kann sie an dem SV-Verfahren nichts ändern. Es ist utopisch zu glauben, dass die SV-Richtlinien in nächster Zeit gelockert werden (Stichwort: Bewährung), nachdem die Diskussion über Gewalt in deutschen Stadien (ob zu recht oder zu unrecht) wieder derart in den Medien kursiert.

Traurig ist, dass es wegen eben diesen Vorfällen (Schalke) zu Repressionen gegen Fans kommt. Wegen einigen Chaoten muss die gesamte Fanszene gerade bei Auswärtsspielen leiden. Da kann man sich bei den entsprechenden Leuten nur "bedanken"...
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Taipan schrieb:
Wenn ein "Freund" von mir in einem solchen Fall meine Unschuld bezeugen könnte und es nicht tut, weil ihm die Courage fehlt, zu seinen Fehlern zu stehen, würde ich ihn nicht mal mehr mit dem ***** angucken.


Wie könnte denn so ein Fall aussehen? Doch höchstens dass du ANSTELLE deines Kumpels bestraft wirst.
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@niemiec
Ich bezog mich wiederum auf die Übrigen. Wie viele waren im Bus geblieben?
Für diese ist der Fall aus meiner Sicht eindeutig.

@tovo1811
Ich möchte keiner Beweislastumkehr das Wort reden. Den Standpunkt von aquila etc kann ich verstehen und sehe das genauso.
Die zu unrecht Bestraften (ich übernehme die Formulierung jetzt mal so) können sich ja weiterhin gegen ihr SV wehren. Nur muss man die Sichtweise der AG respektieren, dass sie selbst sich nur für solche Fälle einsetzt in denen es eben unstrittig ist.
Sind denn alle zu unrecht Bestraften vorher nie auffällig geworden? Also wirklich unbelastet? Oder muss man als Außenstehender (AG) davon ausgehen, dass die Wahrscheinlichkeit einer Beteiligung gar nicht so abwegig ist so dass man sich eben zurückhält?
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AburgEagle schrieb:
Dann wäre es meiner meinung nach der beste vorschlag, dass wenn die Vereine Stadionverbote beantragen diese auch nur in ihren Stadien sind.
Wenn den Vereinen dann das gegenteil beweißt wird, so sind diese Verbote hinfällig, aber so ist und wird es einfach immer unfair sein. Die Polizei verteilt willkürlich SV und die betroffenen/"nicht" betroffenen dürfen in ganz Deutschland (Europa) nicht mehr in Stadien...
Das ist ein Teufelskreis


Wenn es uns darum geht das niemand zu unrecht für irgendetwas bestraft wird, verzichtet ihr bestimmt  gerne auf gewisse Persöhnlichkeitsrechte und lasst euch gerne überall und zu jeder Zeit beobachten/ÜBERWACHEN !!!

Wie man in einigen Medien beobachten kann, wird es nämlich darauf hinauslaufen!!!

Das ist die einzigste Möglichkeit Unschuldige von Schuldigen zu trennen und wird wohl in naher Zukunft im Stadion schule machen.

Ich glaube kaum dass wir da wieder raus kommen.

LG,
Matze


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