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Jetzt reicht es! Ich will meinen Sport zurück!

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Der Zorn ist auch drei Tage später noch nicht verraucht. 1200 Kilometer durch die Republik gereist, um das Spiel in einer Cottbuser Kneipe zu sehen. Ich weigerte mich, meine Gürteltasche abzugeben und Geldbeutel, Handy, Schlüssel, Zigaretten, Feuerzeug, Tempos, Kaugummis und was man so dabei hat in den Händen mitzuschleppen - oder halt alles komplett abzugeben. Ich sehe nicht ein, warum ich meine persönlichen Dinge einer intellektuell defizitären aber dafür mit reichlich Machtallüren ausgestatteten ABM-Maßnahme im Ordnerhemdchen anvertrauen soll. Werklisch net! Zumal ich für diese erneute Schikane keinerlei Veranlassung sehe. Was sollten wir mit einer intensivst gefilzten Gürteltasche denn anstellen? Uns gegenseitig erdrosseln? Was kommt als nächstes? Unterwäsche ausziehen? Wir könnten darin ja auch irgendwo toxische oder pyrotechnische Gegenstände transportieren. Oder kommen irgendwann auch noch Uro- und Gynäkologen zum Einsatz? Moderner Fußball olé!

Seit über 30 Jahren geh ich zur Eintracht, mit beruflich oder familiär bedingten Pausen, aber seit einiger Zeit wieder sehr intensiv. Bin Mitglied dieses Vereins und treuer Kunde der AG. Habe wie andere auch in all den Jahren Unsummen, Nerven und Tränen in diesen Verein gesteckt. Dafür gab es auch viel zurück, zahllose Glücksmomente vor allem in den glorreichen Zeiten. Und das Fußballerlebnis im Stadion oder auswärts.

Aber jetzt? Die glorreichen Zeiten sind lange vorbei, was auf dem Rasen geboten wird, bietet selten Anlass zum Jubeln und der Frust überwiegt die Glücksmomente.
Und das Fußballerlebnis??? Das hat sich gravierend verändert. Früher pilgerten wir ins Stadion, brüllten und pöbelten uns den Frust des Alltags von der Seele, fieberten, jubelten und schimpften gemeinsam mit dem Umstehenden, wenn’s ganz schlecht lief ging’s mal runter an den Getränkestand und dann wurde dort weiter gemosert. Aber egal wie es lief, irgendwie hat uns der Sport den Alltagsfrust vergessen lassen, wir hatten ein geiles Fußballwochenende.

Heute bringt uns der Sport den Frust. Schon das übliche Drumherum ist nervig. Die staatlichen Kampftruppen in ihrer Ninja-Turtle-Ausrüstung sind meist das erste, was man erblickt. Die hoch qualifizierten Ordner in den Stadien tragen auch nicht sonderlich zum Wohlfühlgefühl bei. Man fühlt sich eigentlich ständig wie ein Verbrecher. Und ist ja auch stets wie ein solcher unter Beobachtung. Dazu kommen noch Spezialitäten der einzelnen Stadien. Wie der erzwungene Strip in Mainz oder nun die Gürteltaschenaktion der Lausitzer...

Eigentlich wollen wir doch nur Fußball kucken, unseren Sport erleben, Kumpels treffen, Feiern, Spaß haben. Dafür zahlen wir einen Haufen Geld, gurken quer durch die Republik (in guten Jahren auch durch Europa), spülen unserem Verein schon alleine durch unsere stete massive Präsenz jede Menge Geld in die Kassen. Meine damit nicht nur Kartenverkauf und Fanartikel, sondern auch die Sponsorengelder. Denn wären wir nicht da, wäre kein Sponsor an dieser kostenintensiven Werbemaßnahme interessiert.

Wir, die Fans, sind ein wichtiger Bestandteil in dieser Geldmaschine Fußball – und werden dafür behandelt wie der letzte Dreck. All die Jahrzehnte waren wir mit all unsere Macken und Eigenarten (Fußball war und ist nun mal ein Proletensport) gut genug, dafür zu sorgen, dass in den Kurven dieses besondere Flair entsteht – was wiederum die Massen und die TV-Anstalten anlockte.

Und nun? Jetzt sollen wir weichgespült werden, schön brav im Vereinshemdchen das Vereinsfähnchen wedeln, dazu nette Liedchen ohne unflätigen Ausdrücke singen, und bloß keine Kritik an irgendwas üben, bezahlen und die Fresse halten. Oder halt aus den Stadien regelrecht vertrieben werden. Da passt doch schon wieder dieses nette, nicht mehr ganz neue Bildchen:



Wobei die Aussage inzwischen zu korrigieren wäre. Sie vertreiben gerade mit ihren Menschenwürde verachtenden Maßnahmen die normalen Fans aus den Stadien, aber aufpassen: Die Hools und die Ultras sind immer noch da! Und es könnten auch wieder mehr werden. Wenn ich bedenke, was ich in Cottbus nach der Aktion am Einlass an Aggressionspotential mit mir herum trug... Das macht Angst.

Bei der Gelegenheit: Danke Donna und Ina für Eure Bemühungen, danke Peter für die Begleitung durch die Abgründe der Cottbuser Ultras ;o) und danke Jörg. Dein Fußball-Schicksal hat meinen Zorn wegen des verpassten Spiels gewaltig relativiert. Den Zorn über die Gesamtsituation aber nicht kleiner gemacht! Ist ne Riesensauerei!

Zurück zum immer wieder aufkeimenden Aggressionspotential: Das war auch in Darmstadt da, als das Spiel angepfiffen wurde und ich noch weit weg davon in diesem von der Polizei organisierten Wahnsinn im Wald steckte. Das sind nur die zwei jüngsten Beispiele. Über freilaufende Polizeihunde, prügelnde Cops und völlig verblödete Ordner liest man ja selbst hier im Forum immer wieder – und das sind immer nur die Spitzen der Eisberge. Es ist erschreckend, was nach den Spielen (unabhängig vom Ausgang derselben) an Aggression unterwegs ist. Aber noch erschreckender, wie es zustande kommt. Die Begegnung mit der mit Macht ausgestatteten Dummheit hat die Fanbegegnung von früher abgelöst, statt Frust zu abzubauen, baut sich dieser auf. Dass irgendwann aus den unzähligen kleinen Scharmützeln, die bei jedem Spiel abgehen, ein großer Flächenbrand werden könnte, ist absehbar.

Ich will meinen Sport zurück! Deswegen gehe ich auch weiter ins Stadion und gurke mit Bussen quer durch die Republik. Ich prügel mich dabei nicht, mache nichts kaputt, zündel nicht herum. Ich will nur zum Fußball und meinen Spaß haben. Aber ich gebe meine Gürteltasche nicht ab, trenne mich nicht von meinen persönlichen Gegenständen und ziehe auch keine Klamotten oder Schuhe aus. Das ist mit meinem Verständnis von Menschenwürde nicht zu vereinbaren, das lass ich mir nicht gefallen. Ich werde jedes Mal wieder die Klappe aufreißen, an Vernunft appellieren, Dummheit und Machtgehabe beschimpfen – und schlussendlich das Spiel in irgendeiner Kneipe gemeinsam mit den SVlern anschauen. Das ist wohl moderner Erlebnisfußball.

Aber ich will meinen Sport zurück, das entspannende Erlebnis Fußball! Und ich will dabei wie ein Mensch, ein Vereinsmitglied, ein zahlender Kunde behandelt werden, nicht wie ein Stück Vieh, das in der Herde von den Cowboys in Grün zum Melken geprügelt wird.
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Meine 100% Zustimmung.
Ich glaube vor 3 Jahren war es, da musste ich meine Gürteltasche in Hannover abgeben. Am Ende war ich einer der wenigen die ihre Tasche (un nicht die eines anderen) hatten und noch alle Sachen drin waren.
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"Ei des seh isch genauso, awwer was will mer mache?"

--> Die Klappe aufmachen, so wie du! Sehr gut geschrieben!
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Schön geschrieben Audrey, 100% Zustimmung!!
@Bembelpetzer03 In Hannover war ich auch, selten so einen Sch*** gesehen. Vor dem Spiel alle Taschen, Rucksäcke (hatte einen schwarzen Eastpack, wie 1000nde andere auch) eingesammelt, ohne Nummern oder ähnliches zu verteilen und nach dem Spiel den Anhänger mit den Ruckis und co einfach vors Stadion gestellt, da konnte man dann sein Zeug suchen. Nächstes mal sind dann vielleicht die Schuhe dran, erinnert mich irgendwie an den Till Eulenspiegel.

Hoffe ihr laß Euch nicht den Spaß an der Eintracht verderben.
Vielleicht lässt sich bei der nächsten sinnlosen Taschenabgabeaktion eine Spontandemo durch die Stadtmitte der Gastmannschaft gegen den modernen Fußball organisieren.
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Das mit Cotzbus wird ja nicht einfach so stehen bleiben. Haben vor dem Spiel auf die Anfrage vom Rudi nicht geantwortet, und dann soll man aber alles abgeben. Das ist unerhört. Und das ist auch keine Umgang der Fanbetreuungen der Vereine untereinander. Kann aber gut sein, dass die FB der Cotzbusser jetzt wieder nicht erreichbar ist. Aber wenn das Fans anderer Vereine auch so geht, dann könnte das bis in die DFL Kreise ziehn.

Aber für jemanden, der oft fährt, passt das natürlich prima ins Bild. Es summiert sich halt. Ein Ärgernis hier, ein Ärgernis da, und irgendwann hat man die Schnauze voll.

Irgendwann fahren dann nur noch die Leute, denen dann alles egal ist. Dann wird es so wie bis vor kurzem in Italien, dass nur noch die fahren, denen aber auch wirklich alles egal ist, auch mal nen Bullen umhaun, egal. Und dann hat man auf einmal ein Gewaltproblem.
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@schusch: Zu dem Thema FB in Cottbus nehm ich nachher noch Stellung. Hab mit dem Kameraden ja Kontakt wegen der vermissten Gürteltasche mit Schlüssel.
Muss jetzt aber erst mal schnell nach Würges...
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schusch schrieb:
Das mit Cotzbus wird ja nicht einfach so stehen bleiben. Haben vor dem Spiel auf die Anfrage vom Rudi nicht geantwortet, und dann soll man aber alles abgeben. Das ist unerhört. Und das ist auch keine Umgang der Fanbetreuungen der Vereine untereinander. Kann aber gut sein, dass die FB der Cotzbusser jetzt wieder nicht erreichbar ist.


Diesbzgl. hat ja Cottbus FB geantwortet...

http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/2/11130133/

Beitrag 18

... bundesligareif ist das aber allemal nicht.  

@ Audrey , ich bin kein großer Auswärtsfahrer und in meinen Auswärtsspielen kam ich bisher mehr oder weniger zurecht, aber ich bin froh, dass du weiter für den "Sport" kämpfst! Und wie du auch hoffe ich , dass die Ungerechtigkeiten, die Missstände, die du in deinem Plädoyer ansprichst, irgendwann, ja irgendwann, verschwinden werden, so wie sie auch einmal gekommen sind!!!
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Okay, er hat sich entschuldigt. (Hab ich jetzt erst gesehen)

Bundesligareif ist das trotzdem nicht, das weiß er ja selbst. (Das spricht ja auch über den Zustand der Fanbetreuung bei anderen Vereinen. Beim Fankongress war das ja Thema....)

Das führt, neben vielen anderen Dingen, aber zu einer Frustration bei den Leuten, so wie Audrey es beschrieben hat. Und da reagieren manche Leute so wie Audrey, manche ziehen sich zurück, manche reagieren halt anders darauf.

Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten, mit der Situation umzugehen:

Man lässt die Dinge weiter laufen, fühlt sich selbst nicht verantwortlich, Schuld sind ja die annnern, es schaukelt sich auf, es eskaliert immer weiter, und irgendwann tuts den großen Schlag wie in Italien.

Oder

Alle Beteiligten fühlen sich verantwortlich, entspannen, tun das richtige, um Aggression heraus zu nehmen, und alles wird wieder normal. Und da muss ich von den Profis halt einfach mehr erwarten.
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Hi Audrey,

ich finde es toll, dass du hier mal außerhalb irgend eines "Randale in..."-threads geschrieben hast, worauf es wirklich ankommt.
Bezüglich einkassierter, dann aber verschwundener Gegenstände sollte man aus juristischer Sicht mal über eine Schadenersatz/Unterlassungsklage nachdenken.

Keep on fighting!

Stefan
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Audrey kann dir in allen Punkten zustimmen. Ich hoffe das alle die Köpfe nich in Sand stecken und weiter gegen diese sinnlosen Maßnahmen vorgehen.
Alle die solche Erlebnisse hinter sich haben und unseren Verein weiter unterstützen, dient ganz großer Respekt!!!

Gruß Flo
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Moin Audrey, auch wenn ich nicht in allen Punkten übereinstimme,  du hast absolut richtig gehandelt. Irgendwann ist halt mal Schluß.

Mir geht die Gängelei vor dem eigenen Stadion schon auf die Nerven.  Ich komm da eigentlich nur dann reibungslos durch ,wenn ich mich an meine 12 jährige Tochter klammere. Des kanns ja eigentlich auch nicht sein.  Na ja wenn man so wie ich wie ein gerichtnotorischer Gewalttäter aussieht, bleibt den Ordnungskräften halt nichts anderes übrig.
Sollte ich jemals gezwungen werden die Schuhe auszuziehen oder ähnliche Sprenzrenchen mitzumachen, wird die Veranstaltung halt ohne mich stattfinden.

Nur, dann sind wir genau dort angekommen wie Du und Schusch es so trefflich beschreiben.
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Erhebt eure Stimme und lasst euch nicht alles gefallen.


Dies erinnert mich doch an die Aktion der Cops beim Heimspiel gegen Karlsruhe,als auf einmal so 10 Cops mit Knüppeln usw. auf uns eingeschlagen haben. Wie es dann ausgegangen ist,wissen ja auch viele.
Nach dem Spiel, dann das Warten vor dem Bahnhof, mit den Worten:"Ihr wolltet das Spektakel haben".
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Audrey schrieb:
Ich weigerte mich, meine Gürteltasche abzugeben und Geldbeutel, Handy, Schlüssel, Zigaretten, Feuerzeug, Tempos, Kaugummis und was man so dabei hat in den Händen mitzuschleppen


Ich habe mir sowas schon gedacht. Ging noch etlichen anderen Leuten so. Lies mal den Bericht über die Kotzbus-Fahrt in der FgV am WE

Die sind sowas von lächerlich geworden in den Stadien, man kann es kaum noch mit Worten beschreiben.


PA
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HeinzGründel schrieb:

Sollte ich jemals gezwungen werden die Schuhe auszuziehen oder ähnliche Sprenzrenchen mitzumachen, wird die Veranstaltung halt ohne mich stattfinden.



Das sagste so lässig nach 8std Busfahrt . Mir stand der Schaum vorm Mund.

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Schon etwas verwunderlich, diese fast einhellige "Hurra, gib's ihm" - Reaktion...

"Ich sehe nicht ein, warum ich meine persönlichen Dinge einer intellektuell defizitären aber dafür mit reichlich Machtallüren ausgestatteten ABM-Maßnahme im Ordnerhemdchen anvertrauen soll."

Derart arrogante Formulierungen liest man von dieser Userin nicht zum ersten Mal...

Es ist nicht sonderlich gewagt, festzustellen, daß es sicher etliche ABMler gibt, die einen intellektuellen Vergleich mit Audrey nicht zu scheuen brauchen.
Sie sind oft unverschuldet Opfer ungünstiger Umstände, verschuldet von einem gleichermassen verantwortungslosen, überbewerteten und hoffnungslos überbezahlten Management - ein Schicksal, das jeden von uns treffen kann! Es besteht mithin weder das Recht noch die Veranlassung, diese Leute unisono zu verunglimpfen.

Befremdlich, das das hier kritiklos bis bejahend hingenommen wird!

Desweiteren ist mir nicht bekannt, ob ABMler für solche Arbeiten herangezogen werden. Wer hierzu mehr weiß, darf sich gerne melden.
Darüber hinaus ist festzuhalten, das sämtliche Ordnungskräfte eine Schulung bekommen. Inwieweit Mängel im Verhalten der Ordner auf eine schlechte Schulung oder auf eine persönlich mangelhafte Auffassungsgabe zurückzuführen sind, ist wohl von außen eher schlecht einschätzbar.
Fakt ist: diese Leute handeln auf Anweisung! Und wenn die Anweisung lautet, keine Leute mit Taschen in ein Stadion oder in eine Halle zu lassen, dann ist der persönliche Ermessensspielraum stark eingeschränkt oder tendiert gegen Null, und die Leute tun das, was ihnen aufgetragen wird - wenn sie ihren Job nicht loswerden wollen. Ganz sicher nicht einfach und oft genug unangenehm - auch für die Ordner. Nicht zuletzt auch deshalb, weil sie regelmässig der Uneinsichtigkeit und Pöbelei von Besuchern ausgesetzt sind.

Mittlerweile ist doch das Einlaß-Prozedere vor den deutschen Stadien überall sehr ähnlich bis gleich: man wird gefilzt, und bestimmte Gegenstände bis hin zu Taschen oder gar Rucksäcken dürfen nicht mit rein bzw. sind abzugeben.
(Übrigens haben die angeführten Vorgänge in M1 mit diesen Dingen nichts zu tun, sie waren gänzlich anderer Natur!)

Die meißten Leute wissen das mittlerweile oder sie kalkulieren diese Möglichkeit vorsichtigerweise mit ein, sie sind einsichtig genug, verzichtbare Attribute ihres Menschseins zurückzulassen. Es gibt normalerweise genügend Möglichkeiten dazu: sei es im Auto, im Bus, oder in den Schließfächern der Bahnhöfe. Auch an den meißten Stadien gibt es Aufbewahrungscontainer. Wer nun meint, ohne Not seinen halben Hausstand mit sich rumschleppen zu müssen, sollte die Schuld am ehesten bei sich selbst suchen. Inwieweit es nötig ist, im Stadion ein Sammelsurium der aufgeführten Gegenstände mit sich zu führen, erschliesst sich mir nicht. Ist es denn so schwer, auf den ganzen Krempel mal für 2-3 Stunden zu verzichten? Und was an den aufgeführten Utensilien derart intim oder persönlich ist, das man es nicht abgeben mag, darauf will ich garnicht weiter eingehen.
Sachen noch mal kontrollieren, Tasche verschliessen, Quittung oder ähnliches aushändigen lassen und fertig. Ich selbst benötige gerade mal meine Hosentasche, und es gab noch nie Beanstandungen. Man stelle sich mal vor, jeder Besucher käme mit einem Täschen anmarschiert - dann stellt man sich besser schon morgens an...
Warum gerade die Fanblocks, und hier wiederum der Auswärtsblock, möglicherweise genauer kontrolliert wird, durften wir doch gerade erst wieder beim letzten Heimspiel sehen: die laxen Kontrollmaßnahmen kosten die Eintracht sicher wieder einen vierstelligen Betrag!
Natürlich gibt es Grenzen - man muß nicht alles hinnehmen. Vor einiger Zeit war hier zu lesen, daß sich eine Besucherin eines Spiels ("immerhin" in geschlossenen Räumlichkeiten und "nur" gegenüber einer weiblichen Kontrollbeamtin) ausziehen mußte oder sollte. So etwas ist natürlich völlig inakzeptabel.

Ja, die glorreichen Zeiten sind vorbei. Ob sie wirklich so glorreich waren, ist eine andere Frage. Das, was auf dem Rasen geboten wird, steht aber wohl kaum in einem Zusammenhang mit den beschriebenen Vorgängen vor einem Stadion.

Ich darf für mich in Anspruch nehmen, früher auch brüllend und zeitweise pöbelnd im Stadion unterwegs gewesen zu sein. Mehr als das: auch heute noch bin ich, je nach Anlaß, regelmässig gut vernehmbar. Bisher wurde mir das von offizieller Seite auch noch nicht verwehrt, und ich konnte bei mir selbst auch keine Schmälerung dieses Vergnügens feststellen, weil ich statt einer kompletten Tasche voller Zeugs "nur" einen Autoschlüssel bei mir hatte...

Was die Ninjas angeht: ein sehr unerfreulicher Anblick, auf den wohl jeder "Normalo" gerne verzichtet. Man muß sich jedoch nur die wenige Tage alten Vorgänge von Darmstadt ins Gedächtnis rufen, um regelmässig zu der Erkenntnis zu kommen: selber Schuld...Wer hier nun das Agressionspotential der Polizei anlastet, ist meiner Meinung nach fern der Realität! Die Dinge waren verabredet, bevor der erste Schritt vor die Haustür gesetzt wurde. Ist doch merkwürdig, das plötzlich 1200 Mann aufmarschieren, wo sonst bei den Spielen, wo es nichts zum Posieren gibt, gerade mal 50 bis 200 Figuren zu sehen sind.

Wenn wir mit unserer Truppe per Zug zu Auswärtsspielen fahren, werden wir zwar an bestimmten Knotenpunkten von den Förstern sehr wohl als Eintrachtler erkannt - bisher ist jedoch noch niemand auf die Idee gekommen, uns eine Begleitung angedeien zu lassen. Woran das wohl liegen mag?

Es ist nunmal so: Druck erzeugt Gegendruck. Wie man in den Wald hineinruft...Von wem geht wohl der Druck aus? Ich halte es für einen fatalen Irrglauben, anzunehmen, bestimmte Leute würden gesittet und zurückhaltend ihrer Wege gehen, wenn keine Ordnungshüter zu sehen sind. Das Gegenteil ist der Fall!

Rein vorsorglich verwahre ich mich schon jetzt gegen mögliche Anwürfe, ich fände freilaufende Polizeihunde toll.  Nein, das tue ich ganz sicher nicht. Genausowenig, wie ich bestimmte andere Vorkomnisse in Ordnung finde.

Dennoch ist meine Meinung: erst mal vor der eigenen Türe kehren und prüfen, ob man sich nicht durch sein eigenes Verhalten, Uneinsichtigkeit und Imponiergehabe selbst in eine Situation bringt, die ach so überraschend ist, die einem nicht gefällt und die man dann ausschliesslich anderen anlastet.
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HeinzGründel schrieb:
Sollte ich jemals gezwungen werden die Schuhe auszuziehen oder ähnliche Sprenzrenchen mitzumachen, wird die Veranstaltung halt ohne mich stattfinden.



Sowas ist alles andere als neu. Ich habe das erstmals in Nürnberg erlebt - vor mittlerweile 9 Jahren...

Sollte es zukünftig auf der HT oder vor den Logen wiederholt zum Abbrennen von Feuerwerk kommen, kannst du dich auch darauf einstellen...
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Klaus ich kann dir nur zustimmen, mir wurde im Stadion nch nie das Pöbeln oder Rumbrüllen verboten und alle Sachen die ich im Stadion nicht brauche schliesse ich in ein Schließfach oder lasse sie gleich zu Hause.

ich finde es auch nicht richtig, wenn Fans ihre Schuhe ausziehen müssen etc. aber auf der anderen Seite gibt es auch immer wieder Leute die so Handeln, dass diese Dinge nötig sind.

Ich bin selber nicht die Unschuld vom Lande nur, die strengen Kontrollen haben sich die/manche Fans selber eingebrockt. Ich hatte selber schon oft genug ärger zum Beispiel in Gladbach wegen Aufklebern die ich abgeben musste und dann meine nicht wiederbekommen habe und andere Dinge auch.

Gerade die Ordner können am wenigsten dazu, diese befolgen nur ihre Vorgaben um ihren Job zu behalten. Ich denke, das möchte jeder von uns hier auch.

Auf eine entspanntere Fahrt nach Nürnberg.
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Schade, 1:0 verloren. Und mehr Cops als Eintrachtfans da aufm Dorf. Krass! Aber wenigstens galt der Hubschrauber nicht uns...

@schusch: Habe den Cottbuser Fanbeauftragte Montagabend wegen der eventuell liegen gebliebenen Gürteltasche angemailt (telefonisch war er nicht erreichbar) und hatte Dienstagvormittag Antwort. Hatte die Mail allerdings an den Sicherheitsbeauftragten adressiert und zum FB in Kopie geschickt. Diesbezüglich hat er schnell reagiert – und ich gehe davon aus, dass die Post in den nächsten Tagen das hochbrisante Täschchen samt Schlüssel abliefert.

Natürlich hab ich in meiner Mail auch die Aktion als solche kritisiert. Das war darauf die Antwort:

„Es ist schade dass sie kein Verständnis für die Herangehensweise aufbringen können (Abgabe der Taschen usw. auch Gürteltaschen), sie können mir glauben,dass dahinter keine böse Absicht besteht auch keine Schikane. Nachweislich wurden immer wieder, gerade in Gürteltaschen Dinge sichergestellt, die im Stadion nichts zu suchen haben. Der Missbrauch hierzu liegt auf der Hand und hat unseren Verein schon viel Geld gekostet.
Über sicherheitsrelevante Entscheidungen brauchen wir nicht zu diskutieren, das lässt auch in Frankfurt keiner zu, groß ist die Gefahr, durch pyrotechnische Aktionen die Gesundheit anderer zu gefährden.“


Blablabla...  Selbst völlig leere Gürteltaschen mussten abgegeben werden.

Die Info, dass die Teile nicht erlaubt sind, kam scheinbar kurz vorm Spiel. Die Ultras wurden noch informiert, aber die kamen eh wieder mit der obligatorischen Verspätung an. ;o) Und ließen Ihre Taschen im Auto.

Ich habe zwar die Schnauze voll, aber ich ziehe mich nicht zurück. Das war schon mein Verein als die Jungs und Mädels in Ninja-Turtle-Ausrüstung noch mit dem Dreirädchen um den Christbaum fuhren. Irgendwann ist vielleicht auch mir alles egal, aber gewiss nicht mein Sport.

@Stefan: Das mit dem Verklagen hab ich auch schon überlegt. Wegen Mainz sollte ja mal was starten, verlief aber wohl im Sande. Rein theoretisch könnte ich auch den Eintrittspreis und die Reisekosten einklagen. Wusste schließlich nicht, dass ich meine persönlichen Gegenstände abgeben muss. Aber was brächte es...?
Vielmehr würde mich interessieren, wie ein spanisches Urteil, dass bekanntermaßen auf ein erzwungenes Geständnis beruht, in Deutschland so viel Rechtskraft besitzt, dass es auch noch ein fünfjähriges Stadionverbot rechtfertigt.

@Pole: Das geht auch so lässig, auch nach acht Stunden Busfahrt und mit Schaum vor dem Mund. Haste doch gesehen! ;o)

@miep: Mir geht es um die Sache und ich führe hier jetzt gewiss keinen Krieg gegen einen offenbar verbitterten alten Mann, der scheinbar Probleme mit mir hat, diese aber nur hier im Forum äußern kann, jedoch im realen Leben nicht das Maul aufkriegt.
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Audrey schrieb:
@miep: Mir geht es um die Sache und ich führe hier jetzt gewiss keinen Krieg gegen einen offenbar verbitterten alten Mann, der scheinbar Probleme mit mir hat, diese aber nur hier im Forum äußern kann, jedoch im realen Leben nicht das Maul aufkriegt.



Ich habe weiß Gott hier genügend zur Sache geschrieben und stelle zum wiederholten Male fest, daß du weder Willens noch dazu in der Lage bist, hierauf zu antworten - es sei denn auf deine altbekannte, dummdreiste Art und Weise. Spar dir das, damit richtest du bei mir nichts aus. Du unterstreichst damit nur deine Hochnäsigkeit, die nicht die geringste Grundlage hat - und die ist auch der Grund dafür, das es mir schon längere Zeit zuwider ist, dich im realen Leben in meiner Nähe zu wissen. Aus dem Wege werde ich dir jedoch ganz sicher auch nicht gehen, mach dir da keine Hoffnungen.
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@miep

Sorry, da muss ich dir widersprechen. Audrey hat evtl. ein bisschen (absichtlich ) übertrieben mit der Ordnerschellte. ABER , Schuhe ausziehen und sich in den Geldbeutel schauen lassen darf nicht zur Regel werden. Ebenso wenig wie andere ungefährliche sachen die mann   (oder nochbesser FRAU) abgeben muss, wie etwa eine Gürteltasche mit Schlüssel und Tempos oder Kippen. Denn NEIN, das hat alles nichts mehr mit Sicherheit zu tun , das ist Schikane. Und das sollten wir uns ,und das auch noch ohne vorwarnung, nicht mehr gefallen lassen. Warum du Mainz ausdrucklich ausgenommen hast bleibt wohl dein geheimniss.

Und was so eine Willkür auslösen kann fragste mal den Tristan, der wartet heute noch auf seine vertauschte Tasche samt Haustürschlüssel von diesen Ordnern .Ich nenne sie mal  ungeschulte Aushilfen die zu blöd sind ne gescheite auskunft zu geben. Aber stehen da rum als hättense ne Nahkampfausbildung.

Da erwarte ich mehr für mein Eintrittsgeld.
Neeeee, da könnte ich ausflippen als Vollblutfan.


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