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"Der dressierte Fanblock"

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SGE_Werner schrieb:
Teile der getroffenen Aussagen in dem Bericht würde ich sogar unterschreiben. Basta.


nämlich?
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Sinnloser Artikel, mancherlei Kritik am Verhalten einiger deutscher Ultragruppen kann ich sehr gut nachvollziehen, wenn man das allerdings wegen den Verkaufszahlen derart polemisch macht, und dazu noch eine Vergangenheit verklärt, bei der es jetzt in Deutschland fantechnisch nicht viel zu verklären gibt, ist das billig.

Ich hoffe auch, Herr Köster wird in seinem Heft niemals mehr ein Bild einer Choreographie verwenden...
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Max hat Recht. Das alte Waldstadion war sehr oft eine Gruft. Zumindest was die Stimmung betraf. Wobei der G- Block noch tat was er konnte.

Das änderte sich erst 1996 mit dem ersten Abstieg.
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Wir können ja auch zurück vor 1996: Tote Hose, keine Stimmung, keine Fahnen, keine Gegentribüne, eine "Kurve" von 2000 Leutchen.
Und auswärts mit 500 Mann. Und der G-Block war so anarchisch wie ein CDU-Kreisparteitag.
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Bisher habe ich den Leserbrief noch nicht abgeschickt....
In Ihr Forum haben sie mich auch noch nicht gelassen, irgendwie funktioniert das mit der Anmeldung nicht, aber die begründete Kündigung geht noch weg....


Sehr geehrter Herr Köster,
seit der Ausgabe Nr. 5, September 2001 habe ich Ihr Magazin für Fußball-Kultur 11 Freunde abonniert.
Nun wird es Zeit, dass ich mein Abo kündige.
Den Ausschlag dazu gab jetzt Ihr Artikel „Ruhe bitte!“ in der aktuellen Ausgabe Nr. 85 Dezember 2008.
Hiermit möchte ich versuchen diese Artikel zu kritisieren + zu beleuchten, warum er wohl aus ihrer Sicht sein musste.

Es ist schwer für Fußballkultur sich am Markt zu halten, denn das ist nicht massenkompatibel.
Die Qualität der 11 Freunde hat imho schon mal sehr nachgelassen, als es auf 2006 zuging. Was vorher eine Zeitschrift für Fußballfans war, wurde nun zunehmend eine für Fußballgucker oder so. Mann musste  ja auch Geld verdienen.
Seitdem hat man sich dann nun etabliert denn mit der aktuellen Ausgabe wurde wohl beschlossen, dass man „die Ultras“ und alle mit Ultraaffinität nicht mehr als Leser/innen braucht.
Das waren bestimmt sowieso nicht sehr viele, da es ja eine ganze Reihe Literatur + Hefte gibt, die diese Ecke bedient.

Zum Abschluss meiner Karriere als Leserin der 11 Freunde möchte ich Ihren unsäglichen Artikel „Ruhe bitte“ analysieren.

Vlt. bin ich als Anhängerin von Eintracht Frankfurt in einer besonderes privilegierten Position., d.h. ich glaube das sogar ganz sicher.

Bei uns gibt es zwar auch viele verschiedene Richtungen „Eintracht Fans“  + jede kocht auch hier ihr eigenes Süppchen, aber wenn´s drauf ankommt stehen wir zusammen. So wie beim Halbzeitboykott gg. Bielefeld im Dezember 2006 oder beim 5-minütigen Schweigen für Carsten, einen Kurvegänger, der ermordet wurde..
Ich bin nun nicht mehr in den Alter, dass ich irgendetwas mit den „Ultras“ am Hut haben könnte, aber dadurch, dass ich seit nunmehr 8 Jahren zu jedem Auswärtsspiel fahre, ergeben sich schon mal viele Berührungspunkte.
Auch werde ich nie vergessen, wie ich Angst hatte beim Pokalspiel gegen den verhassten Stadtnachbarn keine Eintrittskarte zu bekommen, weil ich immer nur „alleine“ zu den Auswärtsspielen fahre, und ich darüber im Eintrachtforum schriebe + mir ein bis dahin unbekannter 20 jähriger Ultra seine Karte angeboten hat.
Er meinte, dass es nicht angehen könne, dass ich, die überallhin fahre, nicht zum Pokalspiel könne, wenn das so wäre, bekäme ich seine Karte.

Was hielten eigentlich die Nürnberger Normalfans davon mal eigene Lieder anzustimmen, wenn das Gesinge der Ultras denn so „einschläfernd“ war?
Was hält überhaupt die Menschen des restlichen Stadions davon ab zu singen, wenn sie das Lied, das der Capo gerade singt nicht passend finden?
Diese Kritik liest man hier auch ab und an, allerdings kann ich mich daran erinnern, dass unser Capo auch schon auf Gesänge aus den Randbereichen oder wo auch immer her, eingegangen ist.
Warum singen die „anderen“ nicht, wenn die „Ultras“ gerade mal am einschlafen sind?
Ist es irgendwo in der Republik bei Androhung von Sanktionen seitens der Ultras verboten?

Vor allen Dingen auswärts ist es schon ab und an mal vorgekommen, dass unser Capo aus irgendwelchen Gründen verhindert war.
Da merkt man dann aber deutlich, dass es an Unterstützung fehlt, auch wenn man gewollt versucht das Ganze koordiniert aufzuziehen.

Dieser von Ihnen so bezeichnete gut gedrillte „Männerchor“ ist zumindest in Frankfurt ein gemischter.
Schauen sie sich mal Bilder aus unserer Kurve an, mindestens 30% der Anwesenden + singenden Personen sind weiblich.

Ich bezweifle außerdem stark, dass es vort 1997 bei uns keinen Vorsänger gab. Ich erinnere da  in unserem Falle nur an den legendären „Seemann“, dem im Buch „Die Fans aus der Kurve“ von 1986 ein Kapitel gewidmet ist. Auch existiert meiner Meinung nach Martin Steins Vorsängerrolle schon länger, als es bei uns die Ultras gibt; auch versucht dieser Vorsänger spielbezogen zu singen, bzw. steht nicht nur mit dem Rücken zum Spielfeld, aber um die Massen zu koordinieren ist es sehr ratsam auch Einfluss auf diese zu haben, von Angesicht zu Angesicht..
Meine überwiegenden Erinnerungen an die 70er + 80er Jahre sind jedoch die, dass es kaum mal "Schlachtrufe" gab. Höchstens mal das gerade wieder aus der Mottenkiste geholte „Eintracht“ oder ein Kickers Schmählied.

Geradezu unbegreiflich ist mir auch, wie sie die Choreographien, die meiner Erfahrung nach niemals der Anmoderation der Premiere Konferenz dienen, zumindest ist mir das von unserer nicht bekannt, als „nicht viel kreativer als eine nordkoreanische Aufführung anlässlich des Geburtstages des großen Führers Kim Jong II" bezeichnen können.
Wo haben Sie solche Choreos je gesehen?
Die wenigen, außer den grandiosen der Frankfurter Ultras, die ich bisher gesehen habe, hatten keinerlei Ähnlichkeiten mit irgendetwas aufgezwungenem…

Klar dient Gladbach, das Verhältnis dort zur Illustration des Anti-Ultra-Artikels. Gladbach ist ja auch ein Paradies für Ultras…

Die von Ihnen beklagte „schwer nachvollziehbare Orthodoxie“ könnte evtl. was mit dem zeitweiligen Übereifer des Staats gegen „die Anarchie“ der Ultras/Fußballfans vorzugehen zu tun haben.
Auch die beobachtete durchgängige schwarze Kleidung dürfte eine Reaktion auf die Gängelung sein. Uns wurde letztes Jahr in Stuttgart auch der Besuch der Vasen verboten. Ohne Schal wären wir bestimmt als eine Gruppe Touristen durchgegangen, wobei wiederum unsere eigentlich durchgängig Sachen tragen, die eindeutig Eintracht Frankfurt zuzuordnen sind.
Manchmal sind das auch Fanutensilien der Freunde von Atalanta Bergamo, was ich dann auch nicht so recht verstehen kann, aber wenn die Jungs (und Mädels) meinen…

Nur mal anmerken möchte ich, dass wir es zusammen mit den Ultras geschafft haben, die leidigen Stadionverbotsrichtlinien aufzuweichen. Die vorgefertigten zur Unterschrift vorliegenden Formulare wie bei dem Fan aus Hamburg, der für das Kleben von 4 Aufklebern in Wolfsburg 3 Jahre bekommen hat, sind abgeschafft, ebenso das zwingende Strafmaß von 3 Jahren.

Auch die Parole: „wider den modernen Fußball“, die natürlich „alles was seit Fritz Walter im deutschen Fußball schief gelaufen ist“ umfasst, ist nicht verkehrt, auch wenn es ihnen irgendwie missfällt.

Bleibt nur noch Ihnen alles Gute zu wünschen, ich verabschiede mich ins Eintrachtforum, da bleibt genug zu lesen + zurechtzurücken, da muss ich nicht auch noch Geld für Ihre zweifelhafte Lektüre ausgeben..

Mit freundlichen Grüßen
wib
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RedZone schrieb:
brockman schrieb:
Das Absingen von Liedgut (das ich zu großen Teilen schon längst nicht mehr kenne) ist nett, aber in erster Linie gehts doch um's Fußballgucken. Oder?


Dann hol dir am besten ein Premiere Abo (auch die 11-Freunde  Abonnenten werden mehrheitlich eins haben), da musst du keine Texte kennen - noch gewillt sein diese zu lernen.



Genau aus dem Grund macht eine Diskussion wenig Sinn, wegen solch dämlicher Sprüche. Ich geh seit 1992 zur Eintracht, seit meinem 10. Lebensjahr, hab mir schon oft genug die Seele aus dem Hals gebrüllt, das ist bei Teilen der Kurve bei weitem nicht so. Also steck dir dein Premiere-Gelaber.
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brockman schrieb:

Genau aus dem Grund macht eine Diskussion wenig Sinn, wegen solch dämlicher Sprüche.


Welchen dämlichen Spruch meinst Du? Und wie möchtest Du sinnvoll zur Diskussion beitragen.

Ich wiederhole mich. Ich halte nichts von 11 Freunde. Das liegt aber einzig daran, dass ich Fussball nicht auseinanderphilosophiert haben möchte. Fussball ist für mich proletarisch, besser noch, proletisch. Ein "Eure Eltern sind Geschwister" ist mir tausendmal lieber, als ein Hohelied auf Diego, abgehandelt von einem Germanistik-Studenten, der besonders geistreich rüberkommen will. Aber jeder nach seiner Facon.

Ich wiederhole mich. Ich halte nichts von einem Fingerzeig gegen die Ultras- und Vorsänger-Kurven unserer Zeit, indem man eine Zeit glorifiziert, in der in den meisten Stadien, bei den meisten Spielen, nicht nur stimmungsmäßig Totentanz angesagt war, sondern nebenbei auf den Stehrängen rechtes Gedankengut hoffähig war. "Juden"-Beschimpfungen, Gaskammer-Lieder und das auch heute noch durchaus vorhandene Affen-Gebrülle, ist nicht das, was ich rückblickend als besonders kreativ bezeichnen würde. Meine Zeit waren vom Alter her die 80er Jahre. Da war ich so alt, wie 1997 der überwiegende Teil der UF-Gründer. Ich hätte damals einen Dauerorgasmus gehabt, wenn wir, wie heute selbstverständlich, mit 5.000 Leuten nach Köln gefahren wären. Nicht mal bei Spielen in Darmstadt oder Oxxenbach war das möglich, obwohl nicht mal ausverkauft (Darmstadt). Aber auch mit 50-100 Leuten in Köln hatte es seinen Reiz. Anders allerdings, als es 11 Freunde mit seiner Titelstory Glauben machen möchte.

Ich wiederhole mich, weil ich nicht sicher bin, ob in diesem Forum immer jeder Beitrag gelesen und auch verstanden wird.
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Ich hab gestern den Artikel gelesen und würde sagen, dass man als Stadiongänger und Auswärtsfahrer ein sehr viel besseres Bild der Situation hat, vor allem im Speziellen, was die Situation bei uns angeht.
Wenn ich mich recht entsinnen war (und ist) es wohl ein Hauptziel der UF97, die Kurve zu einen und alle sangeswillge mitzunehmen wenn es darum geht die Mannschaft zu unterstützen.
Das gelingt grundsätzlich gut, wie ich finde.
Einige Punkte die im Artikel angesprochen werden, sehe ich durchaus für beachtenswert, wie die Kritik am Dauergesang.
Das ist wohl ein Thema an dem sich die Geister scheiden. Ich persönlich denke an eine grandiose 3:4 Niederlage in Bochum vor 3 Jahren glaube ich. nach 10 min. 2:0 geführt und danach noch ziemlich bescheuert untergegangen.
Wir Fans haben trotz dieses Spielverlaufs die letzte Halbe Stunde "Eintracht Frankfurt EEheee, Eintracht Frankfurt OOhoo" gesungen Und nach dem Abpfiff und fünf Enttäuschungssekunden weitergemacht.
Kyriakos, Amanatidis und FF!!! kamen in die Kurve und haben sich bedankt!
Weil sie wussten wie wir es meinten und wir wussten, dass die Mannschaft das richtig versteht. Da war auch ne Portion Trotz dabei, aber es vor Allem darum zu zeigen, dass wir für die Mannschaft da sind, wenn sie hinfällt. (die Bochum Ultras hatten übrigens nach unserem 2:0 das Stadion verlassen und kamen auch nicht wieder rein.)
Andererseits gibt es auch Situationen, da wünschte ich mir ein lautes hartes
"Eintracht" und im 40er singen sie seit fünf Minuten irgend ein Mantra, Beschwörungs- wasweißich-Lied und ich denke mir, man! Jetzt müssten wir mal pushen. Und wie ich mir das so denke, kommte es vor, dass von recht über mir eine größere Gruppe einen Schlachtruf anstimmt und wenn genug drumerherum auch in einer Stimmung sind, stimmen sie mit ein. Und wie hier schon richtig bemerkt wurde, übernimmt das der Martin in der Regel.
Ein Argument meinerseits ist auch manchmal, dass so ein Dauergesang ein Crescendo für den Ausgleich oder das Siegtor sein. Man hat die anderen dann "weich" gesungen und nach so einem Tor machen alle mit.
Aber das kommt immer auf die Situation an, wie so ein Dauergesang wirkt; den Spielverlauf, Spielort, Gegner, die Spiele der letzten Wochen und wie die Woche persönlich so gelaufen ist.
Ich finde wir bekommen das ganz gut hin, Ich verlange auch von niemanden immer die passende Antwort auf das Spielgeschehen zu haben, aber meistens haben die Fans das.
So sehe ich das für uns in Frankfurt, um solche Feinheiten wahrnehmen zu können, muss man aber ein Fan sein und mehr mitbekommen, als das dem gemeinen Journalisten vergönnt ist.

Die 11Freunde werde ich weiterbeziehen, denn bei den Themen kenne ich mich ein wenig besser aus, als bei anderen und bilde mir ein meine Meinung nicht nach den Artikeln zu richten. Und für mich wäre es langweilig, wenn da immer nur das geschrieben würde, was ich eh schon denke...dann würde ich wahrscheinlich was anderes denken, wg. dem Protest und so...
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Ei, E,i Ei...

...manche fallen auch immer wieder auf den selben Trick rein. Da wird von Seiten eines Magazins, das bis vor kurzem noch als letzte journalistische Bastion ehrlicher Fussballkultur verstanden wurde, ein zugegeben etwas einseitiger Bericht verfasst, und schon schreien alle :"Nieder mit 11 Freunde, dem Kommerzblatt!".

Nicht, daß ich hier eine Lanze für 11 Freunde brechen will. Mir geht es um das unreflektierte, ja reflexhafte Geheule, wenn jemand mal eine Gegenthese zur allgemein bevorzugten Meinung zu bestimmten Reizthemen verbreitet.

Leute, daß ist doch das schöne an der Meinungsfreiheit. Mann kann versuchen, seine Meinung möglichst vielen nahe zu bringen. Mal klappt es, mal nicht, so what?

Derjenige, der kritisch reflektiert, wird in dem Artikel auch einige Wahrheiten finden. Und daraus lassen sich Ansätze zur Optimierung finden. Wer diese Chance nicht erkennt und nutzt, ist schlicht dumm. Diese Dummheit würde ich mir nicht unterstellen lassen, wenn mich der Artikel tiefer ansprechen würde.

So ist´s und bleibt´s nur ein Stück Unterhaltung für Wartezeiten an Bahnhöfen oder Flughäfen. Und allemal unterhaltsamer als der dröge Kicker.
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@3:7: Mir geht's genau so. Wer den Scheiss mit 100 Mann nach Leverkusen mitgemacht hat, denkt vielleicht eher in die Richtung.
2001 war der Köster auf meine Einladung zum Spiel gegen HSV (Jan-Aages letztes Spiel). 90 Minuten hat er mit offenem Mund die Gegentribüne beobachtet und war hin und weg...
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@ wib

Ich kann dir weitestgehend nur zustimmen. Die Entdeckung der Mottenkiste freut mich persönlich sehr, könnte man noch mit einem Hinweis auf die Lernfähigkeit der Ultras versehen.
Achja, es waren drei und nicht fünf Schweigeminuten.
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Als verkaufsfördernde Maßnahme scheint es sich gelohnt zu haben: Als ich vorhin das gute Stück erworben habe waren jedenfalls noch 2 andere Leute dort, die sie sich auch primär auf Grund des Artikels gekauft haben.
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Die gleichen 11 Freunde die in irgendeiner Ausgabe schrieben "in keinem anderen Stadion in Deutschland machen die Fans so einen Rabatz wie in Frankfurt" und im gleichen Artikel das Waldstadion als "Wiege der deutschen Ultrabewegung" bezeichneten?  

Sooooo schlecht koennen sie die Ultras nun auch nicht finden...
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monk schrieb:
@ wib

Ich kann dir weitestgehend nur zustimmen. Die Entdeckung der Mottenkiste freut mich persönlich sehr, könnte man noch mit einem Hinweis auf die Lernfähigkeit der Ultras versehen.
Achja, es waren drei und nicht fünf Schweigeminuten.



Danke für die Berichtigung, habe wg. der Minuten nicht nachgesehen.

Und das mit der "Lernfähigkeit" wollte ich auch ausdrücken, indem ich auch schrieb, dass Martin auch Rufe aus anderen Ecken aufnimmt, was mich sehr freut.
Bis auf das "Funkel raus" das hätt er sich imho sparen können, aber im Endeffekt scheint er sogar damit Recht gehabt zu haben + die Mannschaft  dadurch "geweckt" zu haben.
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untouchable schrieb:
Als verkaufsfördernde Maßnahme scheint es sich gelohnt zu haben: Als ich vorhin das gute Stück erworben habe waren jedenfalls noch 2 andere Leute dort, die sie sich auch primär auf Grund des Artikels gekauft haben.


Ich aber werde mein Abo definitiv kündigen...
Wie repräsentativ das jetzt ist, weiß ich allerdings net.
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3zu7 schrieb:
brockman schrieb:

Genau aus dem Grund macht eine Diskussion wenig Sinn, wegen solch dämlicher Sprüche.

Welchen dämlichen Spruch meinst Du? Und wie möchtest Du sinnvoll zur Diskussion beitragen.


Z.B. dass jedem, der mal sachlich (!!) Kritik am Support übt, gleich empfohlen wird, er möge sich doch lieber ein Premiere-Abo holen. Ansonsten interessiert mich weder die Entwicklung von 11 Freunde noch wie's früher war, sondern die Situation heute. Und da hat igelF1 einiges richtiges dazu geschrieben, das brauch ich jetzt nicht zu wiederholen.
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Habe mir das Ganze jetzt auch mal zu Gemüte geführt: Das nun ausgerechnet Gladbach als Beispiel für ein funktionierendes Miteinander von Ultras und Trikots, Kutten. etc herhalten soll ist irgendwie bezeichnend für den ganzen Artikel.
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womeninblack schrieb:
untouchable schrieb:
Als verkaufsfördernde Maßnahme scheint es sich gelohnt zu haben: Als ich vorhin das gute Stück erworben habe waren jedenfalls noch 2 andere Leute dort, die sie sich auch primär auf Grund des Artikels gekauft haben.


Ich aber werde mein Abo definitiv kündigen...
Wie repräsentativ das jetzt ist, weiß ich allerdings net.


ich werde mir das noch ein paar ausgaben angucken, dann ist auch bei mir schluss... wer noch die "dünngebundenen" hefte kennt, kann die neuen nur noch schwer ertragen. schade, dass es das stadionwelt magazin auch nicht mehr gibt, sonst wäre mein 11 freunde abo schon lange gekündigt....
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Der Artikel ist ziemlich ausgewogen, lobt den frischen Wind der durch die Ultras kam, legt aber gleichzeitig den Finger in Wunden die unübersehbar sind.

Um mal einige Punkte anzusprechen:

Keine Glorifizierung der Vergangenheit
Es heißt klar: „Wo es früher oft nicht einmal Haupttribüne und Kurve hinbekamen, den Heimatverein einigermaßen einstimmig anzufeuern...“ oder „ Natürlich gibt es kein Zurück mehr zum statischen Support der 80er Jahre...“
Es heißt mitnichten früher sei alles besser gewesen.

Klares Anprangern der Kommerzialisierung
11Freunde stellt sich auch in diesem Artikel klar gegen die üblen Entwicklungen des Fussballs.
“....Denn Vereine und Polizei hatten in den Jahren zuvor jede nur erdenkliche Anstrengung unternommen, um aktiven Fans den Aufenthalt im Stadion gründlich zu verleiden. Lückenlose Überwachung durch unzählige Kameras, willkürliche Stadionverbote, brachiale Dauerbeschallung mit Rummelplatzmusik, die jedes Einsingen vor dem Spiel verhindert, Fahnenpässe, flächendeckende Verkleinerung der Stehplatzränge, man könnte noch zwei, drei Stunden so fortfahren, ohne sich zu wiederholen...“
“ ...Und wollten sich abgrenzen von jenen, die getrieben in den nächsten Fanshop rennen, wenn der eigene Klub die siebte Away-Kollektion der Laufenden Saison herausgebracht hat...“

Sorry, aber nichts andere steht zurecht auch jedesmal im Blickpunkt Ultra, aber hier werden unzählige Menschen erreicht die nie Ultrahefte kaufen würden. Denen wird mal klar die Wahrheit gesagt.
Wo bitte liest man so was im Kicker oder in der BILD?
Man kann zurecht über eine Verflachung von 11Freunde debattieren, aber zeigt mir etwas was anähernd da ran kommt in der deutschen Presse.

Kritik an komplexen, ständig wechselnden Liedgut
Es werden immer mehr, immer schneller neue Lieder herausgebracht. Die können noch nicht mal alle Ultras, wie soll da eine Kurve geschlossen mitsingen.
Stimmt doch, oder etwa nicht?

Support unabhängig vom Spielverlauf
"...nur haben sich die Anhänger stillschweigend vom einstigen Selbstverständnis jedes Fanblocks verabschiedet, ein Teil des Spieles sein zu wollen...“

Es geht um das eigene Programm, den Dauersupport.
Platz für Fans mit Leidenschaft, also die auch mal mitleiden ist da nicht. Es geht nicht einfach nur trübselig dazustehen weil die eigene, geliebte Mannschaft 0:4 zurückliegt....denn es gilt das nächste imaginäre Tor zu feiern.


Also für mich ein guter Artikel, man sollte auch mal etwas selbstkritisch sein und solche Worte nicht gleich verteufeln (teilweise schon ohne den Artikel überhaupt gelesen zu haben).
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Wobei ich imaginäre Tore sehr lustig finde. Aber in ner Niederlage, wie sonst auch, sind die Menschen verschieden. Nur wenn man nach ner halben Std. ein Spiel verloren hat, entspricht ne ironische Reaktion durchaus meinem Gemüt. Das passiert aber auch nicht, wenn noch was möglich ist auf dem Platz.


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