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Tradition, oder wie Dinge sich ändern XXL

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Zunachst mal DaZke für die weiteren konstruktiven Antworten.

Nur mal 2 Anmerkungen:
Wir haben den Thread nicht gemeinsam geschrieben sondern, nachdem peter und ich uns per PN ausgetauscht haben gemeinsam eröffnet, weil wir nicht 2 parelelle Diskussionsstränge wollten. Jeder ist für seinen eigenen Part verantwortlich.
Die Posts beleuchten zwar 2 unterschiedliche Aspekte, dennoch gibt es auch eine Menge Berührungspunkte.
Daher der "Versuch" einer gemeinsamen Frederöffnung.
Auch an die Mods ein Danke, dass die gemeinsame Frederöffnung möglich gemacht wurde.

Offensichtlich habe ich mich in meinem Eingangspost missverständlich ausgedrückt:
Der Support ist duch die UF nicht schlechter geworden. Im Gegenteil. Ich sprach von einem Quantensprung.
Das Problem betrifft imho mit 2-3- Spielen Ausnahme die laufende Saison.  
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Anbei eine PN, die ich ohne Verfasser in diesen thread reinstellen sollte:

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Probleme Grande disappointed:

Als Steher in 40b habe ich schon seit mehreren Monaten die Gewissheit, das unsere einst stolze Kurve den Weg ins graue Mittelmass schon lange und nahezu unaufhaltsam angetreten hat.

Orientierungslose und unstrukturierte Ultras, Kartenerschleichungen für die Stehplatzbereiche in den tausenden, Weitergabeverhalten von temporär ungenutzten Karten, welches eine Schande ist, das sind schwerwiegende und vor allem kaum mehr regulierbare Probleme.

Der Monotone Dauersupport ist kein Problem, jedenfalls dann nicht, wenn er mit Urgewalt und geschlossen vorgetragen wird. Heuer allerdings geht im Idealfalle ein Viertel der Kurve mit und von denen die Hälfte noch nahezu emotionslos.

Die gesamten Tribünen sind überzogen von Grosskotzigen "wir sind reif für den UEFA-CUP" Schwätzern, die vor Arroganz triefend den Masterplan für Ihre eigene Illusion parat halten (zumeist auf 4 Buchstaben reduziert - Caio - besonders intelligente noch zusätzlich auf Fukel raus erweitert).

Wo sind die stolzen Adler, die platzen vor Freude, das die paar wenigen vor uns platzierten Vereine vor uns zittern, weil sie regelmässig Punkte gg. uns lassen, gleich ob daheim oder auswärts?

Es wird wieder über das gemeckert und über jenes geflucht, statt sich an dem vielen Guten zu erfreuen. Das heisst nicht, wie hier im Forum immer wieder fabuliert, das man nicht kritisieren dürfte, das bedeutet, das es hier ausschliesslich darum geht, immer etwas zum Kritisieren zu finden und das tun sie hier leider viel zu erfolgreich, wie sie es auch im Stadion praktizieren.

Unsere Kurve ist zerrissen, jedes Spiel stehen se rum und glotzen, die Klappe geht nur zum Weisse und Köhler ausplärren auf, oder um Caio zu fordern. Legt man denen zur Pipi die Hände auf die Schultern, schubsen sie diese wieder weg, mitsingen, mithüpfen, Arme hoch? Fehlanzeige. Diskussionsbereitschaft hierüber? Leck mich. Zum Kotzen.

Wir müssen uns damit abfinden, das wir einen Support abliefern, der lediglich noch Mittelmass ist. Ganz Deutschland haben wir durch unsere Kurve, ja das Stadion in den Jahren 02-06 infiziert. Wir haben etwas erlebt, was so schnell nicht mehr wieder kommt. Wir haben keine Ultras mehr, die den Rest des Stadions anstecken wie seinerzeit, wir haben keine geschlossene Fangemeinde, die sich an der Eintracht erfreut, wir haben einen Sack voll Schönschwetzer, einen noch grösseren von Motzern und eine Masse an Eventheinis, die sich den Support von alten You-Tube Videos reinziehen wollen, aber im Stadion Ihre Enttäuschung ob des Ausbleibens der Erwartungen an Funkel, Köhler und sonstwem auslassen.

Schön zu wissen, das ich nicht das letzte und einzige [bad]*********[/bad] bin, welches mit stolz geschwellter Eintracht Brust ins Stadion geht, sich an der Eintracht nahezu aufgeilt und mit der Gewissheit leben kann, das weder die Bäume in den Himmel wachsen, noch das wir jedes Spiel Hyperdominant die Gegner aus dem Stadion fegen.

Ab dem Tage, an dem unser Zuschauerschnitt deutlich unter die 40.000 rutscht, ab dem Tage wird es wieder besser.


Gerne kannst Du diesen Post als anonyme Zuschrift in Deinen/Euren wirklich tollen und überfälligen Fred setzen.
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@Bernie / Peter:
Danke.
Ihr sprecht mir aus dem Herzen.


In einem anderen Thread wird gefragt, ob wir für die Eintracht oder für Martin singen.
Ich glaube, wir singen für die SGE mit Martin.

WIR nennen uns die lautesten Fans der Liga mit dem besten Support.
laut sind wir, dass ist wahr (wenn der Shouter uns führt, wie man am Freitag sah [=>Antwort auf Kommentar 'Mittelkreis']).
Tatsächlich sind wir aber nicht situationsgebunden (wie es sich eigentlich gehört), sondern einfach NUR laut.
Man wir ja schon manchmal schräg angeguggt oder freundschaftlich angeschubst, wenn man wegen spannender Situationen - oder einfach weil man gerade kein Bock hat - nicht mithüpft, sondern sich auf die wichtigste Nebensache der Welt - das Geschehen dort unten auf dem Rasen - konzentriert.
Ich gehe hauptsächlich ins Stadion, weil ich unsere Eintracht spielen sehen will.
Natürlich stimme ich auch in die Anfeuerungen mit ein. Aber das immerwährende "Eure Eltern sind Geschwister" (egal, gegen wen es geht) oder das Pippi-Langstrumpf-Gehüpfe zum Selbstzweck und zur Darstellung der tollen Nordwestkurve den Fernsehzuschauern gegenüber finde ich bisweilen unangebracht, überflüssig.
Mit Caio verbinden sich bei uns halt Hoffnungen (die für den jungen Mann zur Last werden). mein Eindruck: Caio ist ein toller Spieler, aber (noch) kein guter Einwechselspieler.
Fußball ist nicht mehr der, den wir kennen (ich meine damals, was min. 10 Jahre zurückliegt). Auch gewollt von den Verantwortlichen entwickelt sich der Stadionbesuch immer mehr hin zum Event.
Klar heute haben wir alle im Berufsleben weniger zu lachen, als früher. umsomehr wird der Fußball als Blitzableiter hergenommen. D.h. wir haben auf Knopfdruck gute Stimmung und verbreiten die auch weiter (aufgesetzte Stimmung?) aber DAS ist inzwischen nicht nur beim Sport, sondern in vielen Bereichen des Lebens so. Emotionen auf Knopfdruck.
In gar nicht allzu langer Zeit wird man im Stadion bald nicht mehr merken, ob man bei der SGE oder bei der (toten) Galaxy ist. Football war und ist halt in der Kommerzialisierung einfach nur einen Schritt voraus.
[*so, dass musste jetz mal raus*]
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Afrigaaner schrieb:

.................
Ja die Dinge ändern sich, im Fußball nicht weniger als im realen Leben. CE schrieb es, der wirkliche Bruch kommt dann, wenn die Eintracht nicht mehr Eintracht ist, sondern ein Spielzeug von irgend welchen Firmen oder gelangweilten Multimillionären. Ich hoffe ich erleb es nicht mehr, aber ich befürchte, es wird so kommen.
...............
Gruß Afrigaaner


Hallo Ralf,
genau da steckt der Kopf vom Strauß im Sand. Je mehr wirtschaftlicher Erfolg im Profifußball steckt, desto größer werden die wirtschaftlichen Zwänge, denen er ausgesetzt ist.
Profifußball wird zum Profitfußball - des Überlebens willen.
Überlegt man sich, welches Spielerpotential eine Mannschaft, wie die unsrige, zur Haltung oder maßvollen Steigerung der Qualität sich nicht leisten kann, weil der Markt derzeit viel höhere Preise verlangt, wäre es verständlich sich nach einem Finanz-Guru umzusehen. Siehe Chelsea, Schlacke 06 oder Hoffenheim.  Der zweite schnelle Weg wäre wieder eine hohe Verschuldung aufzubauen. Haben wir negative Erfahrungen genug.
Deswegen wird geschaut, wo die €uronen herzuholen sind, mit denen man für die weitere Zukunft einen Aufbau betreiben kann. Hierbei können Traditionen sehr schnell über Bord geworfen oder - subtil - umfunktioniert werden.  Z.B. Fansupport als Teil des Events.
Traditionen , die zur Ehrung des Vereins und seiner Mannschaft gedacht waren, können so zu Traditionen werden, die auch oder vlt. hauptsächlich den wirtschaftlichen Interessen des Vereines dienen.
Der anonyme Schreiber textet in #82:
"Ab dem Tage, an dem unser Zuschauerschnitt deutlich unter die 40.000 rutscht, ab dem Tage wird es wieder besser."
Er spielt wohl damit auf ein nachlassendes Interesse der 'Kunden' an und auf den Wunsch als Fan wieder nur unter Seinesgleichen zu sein.
Ich sehe in diesem Falle daneben zwei andere Alternativen: 2. Liga oder Großinvestor.
Gruß
paw
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wimi schrieb:

Mit Sicherheit ist es schade, dass dadurch Stehplätze wegfallen, aber man muss in dieser Loungdiskussion(wie vielleicht auch bei anderen Themen) in erster Linie nicht an sich selber bzw. die Fans denken, sondern an den Verein, der daraus große und wichtige Einnahmequellen hat! Das kommt ja im Endeffekt uns wieder zu gute, da dadurch ein erfolgreicher Fußball von Eintracht Frankfurt ermöglicht wird.


Sorry, diese Haltung kann ich in keinster Weise teilen. "Nicht in erster Linie an sich selber bzw. die Fans denken" - ich finde es echt übel, dass vermehrt auch von Fanseite die Interessen der Blutsauger-Connection in den Vorstandsetagen der Sponsoren, Investoren, Unternehmensberater und nicht zuletzt natürlich auch der DFL-Lizenznehmer mit voller Überzeugung vertreten werden.
Denn: Was bringt mir ein "erfolgreicher Fußball" eines kühl kalkulierenden Wirtschaftsunternehmens, mit dem ich mich einfach in keinster Weise mehr identifizieren kann? Wenn es auf Grund einer streng marktwirtschaftlichen Ausrichtung jegliche unprofitable Nischen, Residuen, Rückzugsräume und Zugständnisse an die Fans eines Vereins(!) ausmerzt; dieses Unternehmen die Fans nicht mehr als Teil von Eintracht Frankfurt (und zwar nicht in schönen Worten zum Saisonabschluss oder anderweitigen Sonntagsreden - sondern im alltäglichen Umgang und Handeln!) begreift, sondern als reine Melkkühe zur Mehrung des Unternehmensgewinnes?

"Eintracht Frankfurt" ist nicht das Wirtschaftsunternehmen Eintracht Frankfurt Fußball AG - "Eintracht Frankfurt" sind in aller erster Linie die Menschen, die diesen Verein ausmachen, ihn unverwechselbar mit anderen "Fußballanbietern" werden lassen. Dieses nach wie vor große Identifikationspotential von "Eintracht Frankfurt" leitet sich für mich in erster Linie durch die gebündelte Liebe, Leidenschaft, Hingabe und Aufoperungsbereitschaft der "Herzblut-Eintrachtler" aus.
Wenn diese Menschen durch allzu radikal-kommerzielle Umtriebe vertrieben werden, schwindet auch die Faszination an Eintracht Frankfurt, zurück bliebe eine weitestgehend seelenlose Hülle. Das Stadion mag zwar immer noch voll sein mit Fußballinteressierten (und weniger Fuballinteressierten, die in erster Linie des "Eventcharakters" wg. ein Fußballstadion aufsuchen) - doch das kollektive Gefühl "Eintracht Frankfurt" wäre einfach nicht mehr vorhanden. Zu jenen Menschen, die die Eintracht ebenso sehr in ihr Herz geschlossen haben, wie meinereiner, spüre ich eine tiefe innere Verbundenheit - Menschen, für die "Eintracht Frankfurt" ebenfalls mehr ist, als eine Art Freizeitbelustigung.

"Das kommt ja im Endeffekt uns wieder zu gute, da dadurch ein erfolgreicher Fußball von Eintracht Frankfurt ermöglicht wird."  - wer ist "uns" und wem käme eine solche Entwicklung zu Gute? Evtl. jenen, für die es die oberste Priorität ist, dass "ihr" Fußballverein erfolgreich ist - dass dabei mehr oder weniger schleichend ein Prozess am wirken ist, der dafür sorgt, dass es immer weniger "ihr" Verein ist, wird dabei erstaunlich bis erschreckend teilnahmslos hingenommen.
Es kommt einfach der Punkt, an dem dies nicht mehr "unser" Verein ist - und dies ist spätestens dann der Fall, wenn der Fan eben nicht mehr als Teil des Gesamtkonstruktes "Eintracht Frankfurt" begriffen wird/begriffen werden kann - sondern nur noch als eine (Kunden)Nummer im System völlig unpersönlich abgekanzelt wird.
Es stand m.W. schon an anderer Stelle in diesem Thread geschrieben - da kommen in Absagen hinsichtlich Ticketwünschen solche Sätze vor, wie "Vielen Dank für ihr Interesse an unserer Eintracht." - sorry, aber entweder ist das vollkommen unsensibel und unüberlegt als Standardsatz in diese Absagebescheide integriert worden - oder aber, was ich bedeutend schlimmer fände, es bestünde auf AG-Seite ein krasses Missverständnis, wer hier überhaupt "unsere Eintracht" ist... - "Unsere Eintracht", das sind verdammt noch mal wir alle! All jene, die ihr Herz unwiderbringlich an "Eintracht Frankfurt" verloren haben. Wenn man aber diese Stelle so liest, liegt die Vermutung nahe, dass manch einer da den Begriff "unsere Eintracht" exklusiv auf die Angestellten des Wirtschaftsunternehmens Eintracht Frankfurt Fußball AG herunterbrechen möchte - und der gemeine Fan nur noch als zahlende Kundschaft betrachtet wird. Ich "interessiere" mich für unseren Verein(!), nicht für "euer KonsumentenbelustigungsWirtschaftsunternehmen der Unterhaltungsindustrie". Zumal der erste Teil des Satzes in diesem Zusammenhang schon wie eine Verhöhnung in den Ohren jener Leute klingen muss, die z.T. seit Jahrzehnten mit "Eintracht Frankfurt" im Kopf aufwachen und mit "Eintracht Frankfurt" im Kopf zu Bett gehen. "Vielen Dank für ihr Interesse..." - sorry, aber wir sind hier bei einem FUßBALLVEREIN, bei UNSEREM Fußballverein, etwas, was für eine nicht geringe Anzahl von Menschen einen großen Teil ihrer Freizeit ausmacht - eigentlich... - und dann erhält man irgendwelche Schreiben, in denen man angesprochen wird, als hätte man Interesse an Tickets für irgendeine Musical-, Theater- oder anderweitige Happeningveranstaltung geäußert, mittels derer man sich mal irgendwo einen schönen Abend hätte machen wollen.

"Das kommt ja im Endeffekt uns wieder zu gute, da dadurch ein erfolgreicher Fußball von Eintracht Frankfurt ermöglicht wird. " - gar nichts kommt da "uns" zu Gute. Dieses unbeschreibliche Lebensgefühl "Eintracht Frankfurt" welches einen durch den noch so grauen Alltag tragen kann und welches in der Regel immer dann wahre Urständ feiert, wenn man mit anderen Herzblut-Eintrachtlern beisammen ist und über unsere große Liebe babbelt, wird auf Sicht durch diese Entwicklung zerstört werden - und wenn diese Basis der Identifikation verloren geht... - ist es mir notwendigerweise eines Tages einfach sch...egal, was die Männeken da unten auf dem Rasen veranstalten. Wenn's nur ums Gucken von erfolgreichem Fußball geht, kann ich mir auch ein Premiere-Abo besorgen und mir Barca, Arsenal oder einen anderen "Giganten" aus dem Reigen der CL-Favoriten anschauen. Das mag zwar mitunter schön anzusehen sein, aber man wird es doch weitestgehend emotionslos verfolgen. Denn das, was einem "Eintracht Frankfurt" geben kann, wird dabei einfach nicht rüberkommen. Und es wird auch hier nicht mehr rüberkommen, wenn man sich immer weiter von der Basis, jenem "Eintracht-Geist" entfernt, der "Eintracht Frankfurt" eigentlich ausmacht.

Wenn die Eintracht Frankfurt Fußball AG eines Tages (noch ist es glücklicherweise nicht so weit, denn noch gibt es hier eine vergleichsweise widerständige Fanszene, die eben (noch) nicht alles mit sich machen lässt und gewisse Grundwerte und Basisidentifikationsobjekte verteidigt) ein wirklich rein profitorientiertes Unternehmen im Bereich der Entertainment-Industrie wird, ist "Eintracht Frankfurt" an dieser Stelle für mich gestorben.
"in erster Linie nicht an sich selber bzw. die Fans denken" ist demnach ein Argument, was ich gerade wieder zurück geben kann. Nicht der erfolgreiche Fußball macht "Eintracht Frankfurt" in erster Linie aus, es ist dieser noch vorhandene Gemeinschaftsgeist; "Eintracht Frankfurt" ist (immer noch) in gewisser Weise auch ein Träger sozialer Verantwortung und sozialer Integration! All dies wird nicht mehr der Fall sein, wenn wir hier in wenigen Jahren Eintrittspreise wie in England haben sollten. Wenn der "normale Kurvengänger" mehr und mehr per "Out-Pricing" aus dem Stadion verbannt wird und Fußball auch hier zu einem reinen Vergnügen der Mittel- und Oberschicht wird, ist der Fußball, wie wir ihn kennen und lieben gelernt haben tot (ganz zu schweigen davon, dass auch der Nachwuchs nicht mehr an die Faszination Eintracht rangeführt werden kann - schon heute ist das bei Kartenpreisen von 20%uFFFD aufwärts (die wenigen Stehplatzkarten mal außen vor gelassen)) kaum noch möglich. Mitte der 90er konnte man für um die 100DM noch eine Stehplatzdauerkarte für die komplette Saison erwerben... - heutzutage bezahlt man soviel teilweise für eine Karte, wenn man einmal kurzentschlossen zu einem Spiel möchte, da die günstigen Karten in der Regel schon kurz nach Verkaufsstart vergriffen sind) Die Stadien mögen zwar voll sein, doch es wird an Herz, Leidenschaft und (daraus resultierend) echten Emotionen mangeln.
Denn gerade diese Gefühle des höchsten Glückes auf Erden bei einem 5:1 gegen Kaiserslautern,einem 6:3 gegen Reutlingen oder aber auch diesem magischen 6:0 über Schalke... - ebenso jedoch auch der abgrundtiefen Trauer wie bei diversen Abstiegen, der puren Angst wie im Sommer 2002 oder aber auch der herzlichsten Abneigung gegenüber gewissen Vereinen oder Personen, die unserer "Geliebten" Eintracht Frankfurt "unwiderbringliches Leid" zugefügt haben bzw. versucht waren, dieses zu tun - all diese für einen "normalen Menschen" vollkommen irrational wirkenden, aber dennoch umso tiefergehenden Gefühle werden nur dann weiterhin möglich sein, wenn "Eintracht Frankfurt" ausreichend Ansatzpunkte zur Identifikation bietet - "Eintracht Frankfurt" eben möglichst "Eintracht Frankfurt" bleibt.

Und genau dafür "kämpfe" ich.

Dass die Unternehmensberater, Investoren und aus der Wirtschaft kommenden (bzw. sich rein nach ihr orientierender) Vereinsmanager am Erhalt dieser Dinge kein sonderlich großes Interesse haben, dürfte auch klar sein. Für diese Leute zählen die nackten Zahlen auf dem Papier, nichts weiter. Die materielle Verwertbarkeit des Produktes Fußball steht bei ihnen über allem - dass dabei die sich in der Minderheit befindende Klientel der Herzblutfans durch die flüchtigen Massen der "interessierten Kundschaft" (um mal die Terminologie der AG aufzugreifen) ersetzt werden, kommt ihnen meist sogar noch entgegen. Diese "interessierte Kundschaft" fordert in aller Regel keinen Respekt vor profithemmenden Traditionen, Handlungsweisen und Gegebenheiten ein - diese "interessierte Kundschaft" möchte für ihr Geld gut unterhalten werden und ist deshalb ohne größeren Widerstand bereit, jegliche der Gewinnmaximierung entgegenstehenden Überbleibsel aus der Historie des Vereins über Bord zu werfen. Was zählt ist der sportliche Erfolg - und sonst nichts. Dass das Publikum dabei auf sportliche Schwächephasen entsprechend wankelmütig reagieren wird... - geschenkt, denn etwaige "Schwächephasen" sind im "Businessplan" des jeweiligen Unterhaltungsbetriebes im Bereich Fußball in der Regel nicht einkalkuliert. Dass es im Fußball in aller Regel auch mal wieder nach unten geht... - diese Tatsache wird in den Chefetagen im und um den Bereich Fußball herum geflissentlich außen vor gelassen. Und wenn die Nieten in Nadelstreifen mal ordentlich Mist gebaut haben sollten, der Verein abgestiegen und/oder vor dem finanziellen Bankrott steht... - nunja, dann zieht der Manager-Nomade unserer Tage eben weiter, auf zum nächsten Verein, bei dem er seine Business-Pläne verwirklichen kann. Wirkliche Identifikation mit dem von ihnen geleiteten Unternehmen, das in früheren Tagen mal ein "FußballVEREIN" war, ist nicht mehr zu erwarten. Früher blieben in diesen Zeiten immerhin noch die Fans, die ihrem Verein die Treue hielten und diesen in schweren Zeiten aktiv beim Überleben halfen - doch was bleibt, wenn man diese Fans zu Gunsten der zahlungskräftigeren "interessierten Kundschaft" ersetzt hat? Jene, die zuvor in erster Linie wg. des sportlichen Erfolgs bzw. der "gesellschaftlichen Anerkennung" das Stadion des Fußballunternehmens ihrer Wahl beehrten, werden in aller Regel wohl kein großes Interesse daran mehr zeigen, weiterhin das Stadion eines auf dem Weg in die sportliche Bedeutungslosikeit befindlichen Vereins zu besuchen - zumal es mit der "gesellschaftlichen Anerkennung" auch nicht mehr weit her sein dürfte, wenn man sich allerorten dafür belächeln oder wahlweise bemitleiden lassen muss, bei welch einer Loser-Truppe man denn da seine Freizeit verbringe. Geschweige denn, dass sie die Aufopferungsbereitschaft mitbringen, ihrem Verein beim Überleben zu helfen, ihm auch in dunklen Tage beizustehen. Warum auch? Sie waren an Entertainment interessiert, wenn ihnen das abgestürzte Fußballunternehmen A dies nicht mehr bieten kann, schaut man eben mal beim aufstrebenden Fußballunternehmen B vorbei - oder sucht sich andere Events aus, die einem eine entsprechende Unterhaltung samt einer gewissen gesellschaftlichen Anerkennung zu versprechen scheinen.

Einigermaßen erfolgreicher Fußball ist wichtig - doch wichtiger ist in meinen Augen, dass "unsere Eintracht" auch "unsere Eintracht" bleibt. Wenn mir der Verein nicht mehr nahe steht, kann er so erfolgreich Fußball spielen wie er möchte - wirklich tangieren würde mich das alles nicht mehr.
"Identifikation" ist dabei die Basis von allem. Denn ohne Identifikation ist im Fußball alles nichts. Es wird zwar auch so ein schönes Spiel bleiben - aber die in gewisser Weise "sinnstiftende" Ebene (einhergehend mit den oben angesprochenen Begriffen der "sozialen Verantwortung" und der "sozialen Integration") wird nicht mehr vorhanden sein.
Dann ist "Eintracht Frankfurt" nicht mehr "eine wie keine" - sondern "eines wie alle".







wimi schrieb:
Ich würde mir, genau wie ihr, mir auch wünschen, dass Spielbezogener supportet wird! Die Ursachen dafür, dass das momentan eher nicht der Fall ist, sind mir unbekannt. Denke, dass  M. Stein eigentlich tolle Arbeit verrichtet, wobei er die ewigen Dauergesänge etwas dosieren könnte.


Achja, die ewigen Supportdebatten... - Diskussionsstand als solcher ist in diesem Forum wohl:
a) Die "bestimmten Gruppierungen" (manchmal aber auch die "gewissen Gruppierungen") feiern sich (mittels Dauergesänge) nur noch selbst
b) Der Support ist nicht mehr spielbezogen
c) Viele Leute bekommen ihren Mund überhaupt nicht auf

Zu a): Den Vorwurf der "Selbstfeierei" kann ich zwar aus der Perspektive der Außenbetrachtung in Teilen nachvollziehen, teilen kann ich ihn aber nicht. In meinen Augen geht es bei dem vielbeklagten "Singsang" immer noch in erster Linie um zwei Dinge: A) Den Support der Mannschaft B) Liebesbekundungen zu Eintracht Frankfurt.
B) impliziert zwar durchaus eine gewisse "Selbstfeierei" - aber in dem Falle des Vereins Eintracht Frankfurt. Dass die "gewissen/bestimmten Gruppierungen" sich selbst feiern würden, ist für mich demnach nicht haltbar. Und wenn man seine Liebe, seinen Stolz, seine Leidenschaft für den Verein Eintracht Frankfurt (bzw. die Stadt Ffm als solches) herausschreit, ist dies für mich keine Selbstfeierei.
Zumindest ist mir im Waldstadion bislang kein Gesang à la "Gewisse Gruppierung allez, gewisse Gruppierung allez!" aufgefallen...

Das zu diesem Vorwurf, jetzt in aller Kürze generell zum Thema "spielbezogener Support" bzw. "Support der am Spiel vorbeigeht".
Generell halte ich auch Dauergesänge für tauglich, der Mannschaft den "entscheidenden Kick" zu geben. Es wird ja geradewegs so getan, als würden diese Gesänge monoton dahergemurmelt, vollkommen egal was auf dem Spielfeld gerade passiert. Das ist m.E. nicht der Fall.
Als Beispiel dazu kann man z.B. mal die letzten beiden Spiele der U23 in Fulda oder gegen Würges anfügen. Bei Mittelfeldgeplänkel und ähnlich "uninteressanten" Spielszenen floß der Dauergesang tatsächlich vergleichsweise(!) "ruhig" dahin - sobald es eine Ecke, eine Torszene oder andere aufregende Situation gab, nahm die Lautstärke und das Feuer in den Gesängen massiv zu.
Wobei kommt es denn bei "spielbezogenem" Support an? Darauf, dass der Funke von den Rängen aufs Feld überspringt; dass wir einen Teil unserer Leidenschaft, unseres Feuers, unseres Einsatzwillens auf die Mannschaft übertragen können. Und eben dies ist auch durch Dauergesänge möglich - wenn auch wohl derzeit nicht im großen Stadion, da die Akzeptanz für diese Form der Unterstützung dort aktuell deutlich zu gering ist.
Wenn nur ein Kreis von ein paar hundert Personen dabei mitsingt gehen die zu gewissen Spielsituation zunehmende Lautstärke und verstärkten Emotionen in den Gesängen in einer 10.000 Köpfe zählenden Kurve eben weitestgehend unter.
Dass diese Dauergesänge demnach nicht ihre Wirkung entfalten, liegt nicht in erster Linie an eben diesen Dauergesängen als solchen bzw. "gewissen Gruppierungen", die diese Form der Unterstützung bevorzugen - sondern eben an jenen, die sich daran nicht beteiligen / beteiligen möchten.
Ist ja nun mal jedem freigestellt, ob und wann er im Stadion singt oder eben auch nicht. Ebenso ist es auch den anderen Fans freigestellt, wann und wie sie supporten. Es wirkt von daher auf mich doch ein wenig komisch, wenn man sich hinstellt und darüber beklagt, dass einem die "gewissen Gruppierungen" "nervige" Gesänge aufoktroyieren würden - und man andererseits am Liebsten jenen Fans, die eben ein Faible für Dauergesänge haben, dazu verdonnern möchte, jeden Eckball, Einwurf, Zweikampf mit einem "Eintracht, Eintracht" zu begleiten.
Mal vollkommen hypothetisch angenommen, 5.000 Leute auf der NWK würden bei diesen "Sing-Sang"-Liedern mitmachen und bei entsprechend spannenden Spielszenen an Lautstärke und Leidenschaft zulegen - das Waldstadion wäre auf dem Weg zum reinsten Hexenkessel. Eine derartige Form der Unterstützung würde mit Sicherheit keinen Spieler kalt lassen. Dieses Liedgut ist nämlich alles andere als "emotionsfrei", die Erfahrungen bei manchen Spielen der U23 (oder auch dem einen oder anderen Auswärtsspiel) sind diesbzgl. ansich recht eindeutig.
Dass der Funke dabei im Waldstadion nicht zündet, liegt m.E. in erster Linie an den Leuten in der Kurve selbst. Wenn der Großteil der Kurve nicht mitsingt bzw. die Liedchen einfach leidenschaftslos/halbherzig herunterträllert... - dann wirkt das eben im Gesamtbild auch entsprechend trist und emotionslos.
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das Problem ist, dass das Event-Publikum von Bill Shanklys (Ex-Liverpool-Manager über Jahrzehnte) Aussage sehr gut beschrieben wird:

'Some people believe football is a matter of life and death.
I'm very disappointed with that attitude.
I can assure you it is much, much more important than that.'  
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Rigobert_G schrieb:
Judy59 schrieb:
Was die rosa Schals angeht: ich mag sie nicht. Aber eine Trägerin eines solchen Schals anzupöbeln wäre so ziemlich das Letzte, was mir einfiele.


Dito! Was aber im Forum noch überhaupt nicht diskutiert wird, weshalb werden jetzt schon die Unterschriften-Sammler gegen diesen rosa Mist beschimpft und mit Bier beschüttet???


Um es mal deutlich zu sagen: das liegt daran, dass Dummheit nicht ausstirbt.
Anderes fällt mir dazu leider nicht ein...
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a.saftsack schrieb:
"Eintracht Frankfurt" ist nicht das Wirtschaftsunternehmen Eintracht Frankfurt Fußball AG - "Eintracht Frankfurt" sind in aller erster Linie die Menschen, die diesen Verein ausmachen, ihn unverwechselbar mit anderen "Fußballanbietern" werden lassen. Dieses nach wie vor große Identifikationspotential von "Eintracht Frankfurt" leitet sich für mich in erster Linie durch die gebündelte Liebe, Leidenschaft, Hingabe und Aufoperungsbereitschaft der "Herzblut-Eintrachtler" aus.



...ein toller Satz den ich gerne unterschreiben würde. Leider sehen die Realitäten in Teilen der Fanszene (oder soll ich Kundenszene schreiben ganz anders aus.
Ungeduld bei der sportlichen Weiterentwicklung, das Fordern (nicht Wünschen) von internationalen Startplätzen, irgendwo auch wieder die Caio-Rufe (der Mann war so teuer, der soll spielen).
Vor der Winterpause wurde gefordert: Das Sparbrötchen HB soll endlich Geld in die Hand nehmen. Zur Not auch ein bissel fremdfinanziert, Hauptsache wir haben Erfolg.

Dieses unbeschreibliche Lebensgefühl Eintracht, von dem Du sprichst, ist bei vielen schon aufgebraucht, wenn irgend ein anderer Verein den Spieler xy für zig Millionen gekauft haben und wir diesen Transfer nicht getätigt haben.

Die Quadratur des Kreises, sprich die Identität bewahren und in diesem nur noch auf Profit ausgerichteten Fußballsystem zu überleben wird immer schwieriger.

...und ich gebe Dir völlig Recht. Wir müssen aufpassen, dass hier gewisse Grenzen nicht überschritten werden.


a.saftsack schrieb:
Mal vollkommen hypothetisch angenommen, 5.000 Leute auf der NWK würden bei diesen "Sing-Sang"-Liedern mitmachen und bei entsprechend spannenden Spielszenen an Lautstärke und Leidenschaft zulegen - das Waldstadion wäre auf dem Weg zum reinsten Hexenkessel. Eine derartige Form der Unterstützung würde mit Sicherheit keinen Spieler kalt lassen. Dieses Liedgut ist nämlich alles andere als "emotionsfrei", die Erfahrungen bei manchen Spielen der U23 (oder auch dem einen oder anderen Auswärtsspiel) sind diesbzgl. ansich recht eindeutig.
Dass der Funke dabei im Waldstadion nicht zündet, liegt m.E. in erster Linie an den Leuten in der Kurve selbst. Wenn der Großteil der Kurve nicht mitsingt bzw. die Liedchen einfach leidenschaftslos/halbherzig herunterträllert... - dann wirkt das eben im Gesamtbild auch entsprechend trist und emotionslos.


Ich glaube nicht, dass Du 200 supportgeile Fans bei der U23 mit der NWK oder gar mit dem restlichen Stadion vergleichen kannst.
Es ist ja nichts gegen den Gesang zu sagen, aber diesen spielbezogen zu steuern, wie von Dir bei der U23 beschrieben im vollen Waldstadion für schlicht unmöglich.
Nit "einfachen" Gesängen bzw. einem Eintracht, Eintracht halte ich dies sehr wohl für möglich.
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Rigobert_G schrieb:
Es gab Zeiten, da wurde bei Grottenkicks im G-Block Feuerchen gezündelt. Aus lauter Langweile...

Grundsätzlich, und ich habe es auch schon Bernie per PM geschrieben: Fußball sind Emotionen und Proleten. So habe ich Fußball kennen und lieben gelernt. Und so liebe ich Fußball auch heute noch. Weil ich beim Fußball ein emotionaler Prolet sein kann.

Wer - um alles in der Welt - ist nur auf diese blöde Idee gekommen Fußball ausdiskutieren zu wollen???

Liegt es daran, dass jetzt mehr 11 Freunde anstatt Kicker oder Bild gelesen wird?

Normalerweise würde ich jetzt schreiben "Gebt mir meinen Sport zurück!". Ich muss nicht ausdiskutieren, weshalb es Caio-Rufe gibt. Ich muss nicht ausdiskutieren, ob die Fans sich in der Kurve selbst feiern dürfen, während ich selbst den Mund im Stadion nicht aufbekomme. Ich muss nicht ausdiskutieren, was offensichtlich Scheisse ist, wie rosa Schals oder diese bargeldlose Karte.

Ich schreibe es nicht, weil sich viele User an den Diskutionen beteiligen, die ich gerne lese. Aber es hat nichts mit meinem Selbstverständnis zu tun. Daher beteilige ich mich nicht oder nur höchst ungern an solchen Threads. Ich finde diese schlicht überflüssig...


Und warum hast du dich dann diesmal beteiligt?
Keiner (zumindestens ich nicht) hat die Absicht, Fußball tot zu diskutieren. Aber Meinungsaustausch ist doch wichtig und gut, oder? Sicherlich hast du nicht unrecht, Fußball, das sind Emotionen und Proleten. Aber bitte unter Proleten nicht "Vandalen" verstehen.
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@a.saftsack, unglaublich viel Herzblut in deinen Zeilen, dennoch widerspreche ich dir an ein paar Stellen. Ich fand das Geschriebene von @wimi sehr gut, auch wenn ich seine Meinung nicht teile, aber er als - ich glaube 15jähriger - beschreibt ziemlich gut das „neue“ Traditionsbewusstsein und damit auch das Problem mit der „Tradition“ oder Liebe zur Eintracht, die jeder unterschiedlich mit sich herumträgt. Dazu gehören auch unterschiedliche Erwartungen an die sportliche Entwicklung und die Geschwindigkeit.

Die Liebe zur Eintracht ist einfach zu beschreiben, auch der „Stolz“ auf vergangene Zeiten und Spieler sowie die Mannschaft. Ab jetzt wird es schwer.

Meine „Tradition“ kommt aus dem Herzen, dies sind Erinnerungen, Erfahrungen und Bekanntschaften sowie natürlich die alten Zeiten „vor mir“, die ich nur nachlesen (oder im Museum nachhören) kann. Das lasse ich mir persönlich nicht von Modeartikeln, Stadionnamen oder den neuen, meiner Meinung nach üblen Entwicklungen der Vermarktung oder Nadelstreifen kaputt machen, noch nicht. Octagon und Jedlicki kamen und gingen, ich blieb (ok, wen interessiert es ausser mir selbst). Wann die Liebe aufhört und ab wann ich mich von der Fussball- und Eventindustrie trenne, weiß ich nicht, da bin ich wohl sehr leidensfähig, aber meine Tradition lasse ich mir nicht kaputt machen, von nix und niemand, weil die steckt zu tief drin, das ist meine Tradition und meine Liebe!

Beim Dauergesang ist es wohl Geschmackssache, ich schreie lieber kurz und laut als lange zu singen. Das ganz Viele mit genauso viel Inbrunst (oder noch mehr) für die Eintracht singen, wie ich gröhle, glaube ich gerne. Vielleicht vermittelt hier auch das Forum („singt ihr für..“, „beste Fans der Welt“ oder „Fahnenschwenken“) den falschen Eindruck, weil hier viele, mMn zu viele genau diesen Aspekt in den Vordergrund stellen. Ob dies repräsentativ für die Nordwestkurve ist, hoffe ich nicht, denn dann hätten wir „Dauergesangskeptiker“ recht. Und hier hätte ich gerne unrecht. Dennoch liebe ich den Wechselgesang, das kurze laute gröhlende „Eintracht“, die Pfeifforgien, das Beben!
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...sollte die 50+1 Regelung kippen, wäre auch die Tradition der Eintracht in absehbarer Zeit in Gefahr...

ist ja nur noch ne Frage der Zeit...

"Erschwerend kommt hinzu, dass der Rechtsanwalt Andres Schollmeier in seinem Vortrag ausführte, dass die Beibehaltung der 50+1-Regel vor dem europäischen Recht aller Voraussicht nach keinen Bestand haben würde. Eine Neuregelung würde dann sogar notwendig werden. Allerdings müssen Satzungsänderungen von einer Zwei-Drittel-Mehrheit der Mitgliederversammlung des Ligaverbandes und des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) abgesegnet werden."

Quelle:
http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/startseite/artikel/375897/

weils grad so schön mit ins Thema passte...
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manu666 schrieb:


"Erschwerend kommt hinzu, dass der Rechtsanwalt Andres Schollmeier in seinem Vortrag ausführte, dass die Beibehaltung der 50+1-Regel vor dem europäischen Recht aller Voraussicht nach keinen Bestand haben würde. Eine Neuregelung würde dann sogar notwendig werden. Allerdings müssen Satzungsänderungen von einer Zwei-Drittel-Mehrheit der Mitgliederversammlung des Ligaverbandes und des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) abgesegnet werden."



Kein Grund zu vorauseilendem Gehorsam. Und das bei dieser Investorenwerbeveranstaltung Infoveranstaltung die dargereichte Propaganda vermittelten Informationen entsprechend einseitig ausgewogen sind, stand ja wohl nicht anders zu erwarten.

Zum Glück Leider ist der Widerstand gegen den Kind'schen Wahnsinn Masterplan mittels dessen der Fußball endgültig zum reinen Kommerzobjekt würde hierzulande einen qualitativen Sprung von ungeahntem Ausmaße und unbegrenzter Dauer erführe noch groß genug, so dass zumindest aktuell keine DFL-interne Aufweichung vor der Türe stehen dürfte.
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a.saftsack hat in seinem großartigen Beitrag absolut alles gesagt, sowohl was die Tradition und Werte angeht, wer Eintracht Frankfurt ist als auch zum Thema Support.

Danke.
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@a.saftsack
Das war glaube ich das Beste, was ich bis jetzt im Forum gelesen haben. Ausdrucken und ueber das Bett haengen!!!
Wirklich in allen Punkten 100% konform. Danke fuer diesen bewegenden Beitrag, der sich mit meinen Gedanken und Gefuehlen deckt!!!

Gruss
Jan
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anknüpfend an a. saftsack:

ich stelle bei mir selbst fest nach 35-jähriger beschäftigung mit der BuLi, dass die spiele ANDERER bundesligisten mir mittlerweile sonstwo vorbeigehen, die habe ich früher viel intensiver auch mit in mich geradezu "aufgesogen"...

Leute, ist sowas altersbedingt oder ist es mir inzwischen schlicht egal, wenn "Firma FC Bayern" gegen Firma "VfB Stuttgart" spielt und nehme nur noch die Ergebnisse dort zur Kenntnis??? Oder liegt das nur an UNSERER augenblicklichen tabellensituation im Niemandsland?

Und dann habe ich immer ein bissel Angst, das solche "Egal-Gefühle" irgendwann mal bei unserer Eintracht ("Firma ...") passieren könnten... Ich hoffe: nie, nie!!
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So ein "Investor", wie ihn @a.saftsack beschreibt, will meist auch willkommen sein. Wir sind hier nicht z.B. Schalski. Dort wurde Gasprom weitestgehend auch von den eingefleischten Fans angenommen.
Natürlich gibt es auch hier "Fans", die eine solche Entwicklung abnicken, oder sogar begrüßen würden. Das sind aber nicht diejenigen, die Eintracht Frankfurt tragen. Es gibt keinen Grund zur Angst. Solange wir, wie z.B. @a.saftsack, so weiter einträchtig um unsere Liebe kämpfen, wird sich jeder "Investor" an uns die Zähne ausbeißen. Um es mit Sergio Ortega zu sagen:
Concordia unida, jamás será vencida !
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@sotirios05

Ich verstehe dich...ist bei mir ganz genauso! Früher habe ich alle Spiele sehen wollen bzw. die Ergebnisse, heute nehme ich diese teilnahmslos zur Kenntniss. Ansonsten haben micht natürlich einige Ergebnisse im Tabellen Keller interessiert, das ist diese Saison auch net mehr wichtig... ,-)

Doch muss ich dir in einem Punkt wiedersprechen...als "Firma" würde ich, noch, nicht alle anderen Vereine in der Bulli betitteln...VFB Stuttgart ist ja dann doch noch ne andere Hausnummer wie der Deppenverein aus München...oder an was machst du die "Firma" fest? Sind wir, wenn wir mal in den Genuss kommen sollten und die Meisterschaft holen sollten, dann auch eine Firma?

Ich gehe auch davon aus das in anderen Vereinen genauso wie bei uns ein gewisser Wiederstand vorhanden ist/wäre...wir sollten nicht so tun als wären wir die letzten "Fußball Romantiker/Traditionalisten" in Fußball Deutschland...
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manu666 schrieb:
Sind wir, wenn wir mal in den Genuss kommen sollten und die Meisterschaft holen sollten, dann auch eine Firma?


nein, wir sind es jetzt schon ...
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Beverungen schrieb:
manu666 schrieb:
Sind wir, wenn wir mal in den Genuss kommen sollten und die Meisterschaft holen sollten, dann auch eine Firma?


nein, wir sind es jetzt schon ...



schon klar...mir ging es um die Titulierung v. Fan Seite...
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zu der preispolitik:
für 5DM ins stadion *träum* schade das ich die alten zeiten net erlebt hab^^ wenn ich zur eintracht fahre dann meistens mit dem zug!

morgens um 9uhr gehts los aus paderborn und dann bin ich abends (wenn ich glück habe!!!) um 0.00uhr wieder in paderborn.... und dann guck in mein portmonaise und seh von den 40-50€ NÜSCHTS(!) mehr.... das is schon ziemlich happig... zumal die zugreise(!) ziemlich aufe nerven geht....zum glück teile ich mir das ticket mit zwei kumpels , denn alleine würde ich(17) so ne reise ganz sicher nich machen....
und dann allein auch schon die überredungskunst bei meinem eltern alle zwei wochen.... die nich checken das ich net zu unserem kack zweitligaabsteiger will sondern zur eintracht! das geht mir auch immer ziemlich aufn ...keks...


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