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Tradition, oder wie Dinge sich ändern XXL

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Gut finde ich am neuen Stadion das "Druck-ausüben-können" seitens des Publikums, ich denke z. B. an die Bespielung/Bearbeitung Podolskis (Köln) in der 2. Liga oder jüngst Diegos gegen Werder. Solche großartigen akustischen Möglichkeiten hatten wir früher im alten Stadion leider nicht, da kam manch frecher Gegner doch ungestraft davon... damals konnte man Lautern, Dortmund oder OFX um deren akustischen Möglichkeiten nur beneiden...
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Habe gut eine Stunde das Werk hier mit Kommentaren und Erwiderungen

gespickt und als ich auf Vorschau ging, war alles weg....................puhhhhhhh

bin einfach zu langsam..................

also ganz pauschal, jetzt aber doch gefrusted...............leider................

Danke ihr Zwei................
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Der Support durch die Westkurve ist matt und monoton. Das fängt schon bei dem ewigen "wir schenken euch unsere Herzen"-Sing-Sang an, der, wie die Vorredner bereits ausführten, keinerlei Bindung zum Spielgeschehen hat und an Langeweile kaum zu überbieten ist. Vielleicht sollte man dazu auch einfach eine Räucherstäbchen-Gebetsmühlen-Choreo machen. Mit Anfeuern hat das jedenfalls nichts zu tun, sondern mit monotoner Selbstbeweihräucherung.

Ehrlich gesagt gibt es auch in den letzten 4 Spielen wenig Grund dazu, sich die Stimme aus der Kehle zu brüllen. Ich habe nicht das Gefühl, daß die Eintracht über das Abspulen des Saisonrestes hinaus sich noch höhere Ziele setzt. In die internationalen Ränge will man (aus durchaus nachvollziehbaren Gründen) wohl gar nicht. Und so steht Galerie-Fußball auf dem Programm, für mich schon aus dem plötzlichen, mäßigen Offensiv-Fußball, der so gar nicht zum bisherigen Spiel der Eintracht passen will, offensichtlich, also ein den Verletzungen von Schlüsselspielern und den anstehenden Aufgaben der nächsten Saison geschuldetes Schaulaufen. Dabei geht Zeremonienmeister Funkel auch offenbar gerne auf die Caio-Wünsche des Publikums ein und demonstriert klammheimlich den Freunden des Offensiv- oder Hurra-Fußballs aus Forums-Nörglern und Tribüne mal, wie man sich Niederlagen einfährt.

Man sollte daher mit den Zuschauern nicht allzu sehr ins Gericht gehen. Viele spüren zumindest instinktiv, daß es am letzten Willen und sowohl an der Durchschlagskraft im Angriff, als auch am letzten Biss in der Abwehr hapert. Es geht halt um nichts mehr. Saure-Gurken-Zeit.
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@ bernie, @ peter
erstmal dickes Lob für den Beitrag. Die vielen Reaktionen zeigen, ihr habt da einen Nerv getroffen und viele interessante Antworten erhalten. Ich möchte auf die unten stehende Frage eingehen
peter schrieb:
hi all,
.....
was bedeutet eigentlich tradition im zusammenhang mit eintracht frankfurt?
peter


Wenn man Tradition als die Weitergabe von Handlungsmustern, Überzeugungen und Glaubensvorstellungen (verkürzt nach Wikipedia) bezeichnet, fällt auf, es muß erstmal etwas da sein, was weiter gegeben werden kann. Und da wird es schon schwierig: Einmal, wer entscheidet was Wert ist, weitergegeben zu werden und zweitens mit welchem Ziel. Gerne bezeichnet sich unsere SGE als Traditionsverein, wird aber aus wirtschaftlichen Gründen vermehrt darauf achten, welche der Traditionen weiter transportiert werden. So war zum Beispiel die Entscheidung, das Waldstadion (wegen der WM) durch eine Commerzbank-Arena zu ersetzen, ein, so wie es aussieht, wirtschaftlich erfolgreicher Traditionsbruch, der aber vielen Fans bis heute Probleme bereitet.
Mit dem wirtschaftlichen Aufgaben der AG stellt sich als weiteres natürlich auch die Machtfrage. Der Vorstand wird sich immer gegen seine Fans durchsetzen, wenn Veränderungen aus wirtschaftlicher Sicht erforderlich scheinen. Steigende Eintrittspreise sind heute am 'Markt' absetzbar, die Marke 'Eintracht' verkauft sich im Moment ganz gut beim Eventpublikum, die ins Stadium gehen wie ins Kino, wie die Besucherzahlen belegen. Ich habe ein gewisses Verständnis dafür, Hoeneß hat ja mal in einer 'Wutrede' sinngemäß gesagt, von den Einnahmen der Stehplatzbesucher könne man die Allianz-Arena nunmal nicht finanzieren. Begründet sich hier vielleicht gar eine neue Tradition  der Besucherstruktur? Ich setze noch einen drauf. Für die Kinobesucher sind die 'Fans' mit ihren Gesängen und Choreos Teil des Events - gibt es den Stehplatzbereich aus diesem Grunde noch? Nein, so makaber möchte ich nicht sein.
Aber eins erscheint mir in der Traditionsdiskussion anmerkenswert: Die Veränderungen werden zahlreicher und sorgen für einen immerwährenden Anpassungsdruck bei den Fans.
Sicher gibt es noch Vieles zur Tradition zu schreiben, aber für mich solls hier mal reichen.
Gruß
paw

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Rigobert_G schrieb:


Normalerweise würde ich jetzt schreiben "Gebt mir meinen Sport zurück!". Ich muss nicht ausdiskutieren, weshalb es Caio-Rufe gibt. Ich muss nicht ausdiskutieren, ob die Fans sich in der Kurve selbst feiern dürfen, während ich selbst den Mund im Stadion nicht aufbekomme. Ich muss nicht ausdiskutieren, was offensichtlich Scheisse ist, wie rosa Schals oder diese bargeldlose Karte.


Danke!!
Du hast es zwar nicht geschrieben, aber dann tu meinetwegen ich es!
Hat zwar mit diesem Thread, der durchaus lesenswerte Beiträge bietet, recht wenig zu tun, aber diese krankhafte Diskussionswut im Internet über Lappalien ist wirklich dämlich. Jeder Vorfall der nur am Rande eines Fussballspiels passiert, ist unter Garantie am nächsten Tag irgendwo in den Weiten dieses Forums zu finden, oft vom Threadersteller ums doppelte aufgepuscht.
Und gleich springen mit Sicherheit 10 Leute drauf an.
Im echten Leben kriegt dagegen kein Mensch den Mund auf...

Wie gesagt, in dem Thema nun möglicherweise wirklich fehl am Platz, wenngleich hier ja nun auch so ziemlich alles miteinander vermengt wird, aber wenn schon mal so ne Steilvorlage kommt...

Wie die Dinge sich ändern, um mal auf das Thema zurückzukommen, ist auch mir letzten Freitag aufgefallen.
Nein, ich hab nicht Premiere geguckt und kritisiere jetzt die Leute, die in der Kurve standen für dies und jenes, vor allem aber dafür, dass sie nicht so singen, wie ich das gern hätte, allerdings war ich das erste Mal seit Jahren wieder Inhaber einer Tribünenkarte, da die kurzfristig frei war und ich kurzfristig krank war.
Zugegeben, von der Lage her Premiumplätze (GGT Oberrang, Höhe Mittellinie), dennnoch hat der Preis mich dann doch arg schockiert.

Blicken wir mal 10 Jahre zurück. Mag sein, dass es da hier und da etwas "unkomfortabler" war, im Stadion, aber es war ja auch immerhin Fussball...
Da saß ich mit relativer Sicherheit mal auf ziemlich ähnlichen Plätzen, neben der gleichen Person wie letzten Freitag. Was das damals gekostet hat, vermag ich nicht genau zu sagen, schätze aber mal, dass der Babba damals nicht mehr als 50 DM auf den Tisch gelegt hat- für 2 Karten.
Wenn wir gar 15 Jahre zurückblicken, mag auch der Gegner eventuell mal Borussia Dortmund gewesen sein, und der gebotene Fussball war sicherlich keinen Deut schlechter als der derzeitige..

Nun, Freitagabend hat EINE Karte 44 EURO gekostet. Für 2 Personen demnach mal locker das 4fache von damals. Für ein Fussballspiel das genausolang dauert, in etwa die gleiche Qualität hat und auch am selben Ort stattfindet.

Das ist, denke ich, ein wichtiger Faktor, was die Änderungen angeht, denn mit dem Preis ändern sich eben die Leute, die dann da Platz nehmen, vor mir saß ein junger Herr im BVB-Dress, der sich mal locker 4mal im Spiel einen Kaffee holen ging, 2 Reihen vor mir wurde fleißig Popcorn gekaut und um mich herum waren Klatschfächerterroristen zu finden. Des hätts früher ned gegebbe.

Wir werden uns in 10 Jahren noch umgucken, wie die Fanstrukturen sich geändert haben, weil der Nachwuchs nicht mehr oft ins Stadion gehen kann, da Stehplatzkarten faktisch unerreichbar und Sitzplatzkarten faktisch unbezahlbar sind. Momentan finden zwar alle die Eintracht toll, aber die "richtige" Fan-Karriere (mitm Vater/Onkel/Opa ins Stadion, irgendwann dann mit Kumpels auf die Stehränge, irgendwann dann mal auswärts...) gibt's bald kaum mehr, scheitert ja schon am ersten Punkt, denn so n spontanen Ausflug für 30 DM zu Eintracht gegen Saarbrücken wie früher gibts halt nicht mehr...

Dafür Popcorn, Kaffee und Klatschfächer.

Und Dauersingsang statt Dauergemecker von den Tribünen.
Ich erinnere mich bei meinen ersten Stadionbesuchen jedenfalls nicht an besonders entfesselte, die Mannschaft zum Sieg schreiende Massen, sondern eher an Rentner, die Kritik-üben wohl als Lebensinhalt hatten. Aber damals gabs ja auch noch kein Premiere, da hat das der ein oder andere wohl schlichtweg nicht mitgekriegt...
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Pedrogranata schrieb:

.....Vielleicht sollte man dazu auch einfach eine Räucherstäbchen-Gebetsmühlen-Choreo machen.
......


Du und deine Pyros!
paw
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peter_aus_wiesbaden schrieb:
... Für die Kinobesucher sind die 'Fans' mit ihren Gesängen und Choreos Teil des Events - gibt es den Stehplatzbereich aus diesem Grunde noch? Nein, so makaber möchte ich nicht sein.





...doch, doch! Wir (Stehplatzbesucher) sind mittlerweile wie eine Folkloretruppe in einem Fremdenverkehrsgebiet (z. B. Schuhplattler in Oberbayern), die von Touristen aus aller Welt bestaunt wird!  
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Hmmm, ich habe lange überlegt ob ich zu diesem Thema etwas schreiben soll. Ich bin erst seit 4 Jahren aktiver Fan. Ich war mit 29 sozusagen ein Spätstarter in Sachen Fußball.  

Support:

Wie gesagt meine aktive Zeit als Fan begann erst vor 4 Jahren. Doch auch in den letzten 4 Jahren kann man einige deutliche Veränderungen wahrnehmen. In den ersten Spielen war ich vom Support sehr angetan und habe mich rege daran beteiligt. Meine Stimme ging öfters mal flöten. Der Hauptgrund lag aber eher an dem noch nicht so ausgeprägten Spielverstaendniss. Mittlerweile konzentriere ich mich viel mehr auf das eigentliche Spiel und nicht auf den Dauergesang unter mir. Ich muss sagen dass mir das jetzt einfach wichtiger ist. Ich bin aber auch einem gepflegten Grölen, wenn es der Situation zuträglich ist, nicht abgeneigt. Ich denke auch, wie viele meiner Vorredner, dass einfache Schlachtrufe eine groessere Wirkung erzielen und eine groessere Masse erreichen. Dies habe ich in den letzten Jahren auch oft genug erlebt. Eine groessere Mischung aus Gesang und Schlachtrufen war da an der Tagesordnung.    

Dies ändert aber nichts an der Tatsache, dass ich die Spiele mit allen Emotionen die dazu gehören genieße. Manchmal mit viel Lärm manchmal mit stillem Ärger oder stiller Freude. Im Grunde genommen soll das jeder mit sich ausmachen wie er Fussball erleben will.

Die Tradition:

Das Thema Tradition ist dann für mich schon schwieriger. Wie gesagt, ich verfolge die Ereignisse Rund um die Eintracht erst seit relativ kurzer Zeit sehr intensiv. Im Vergleich zu vielen hier, die schon seit Jahrzehnten dabei sind und alle möglichen Höhen und Tiefen mitgemacht haben . Hier kann ich eigentlich nur beschreiben wie ich Tradition für mich definiere. Zum einen gehört für mich zur Tradition sein Wurzeln nicht zu vergessen. Zum anderen, sich zu fragen wo will ich hin? Wie komme ich da hin ohne meine Werte zu verraten.    

Natürlich hat man in diesem Geschäft nicht immer die Wahl sich die Mittel auszusuchen. Der Fußball unterliegt nun mal gewissen Marktregeln, welchen sich die Eintracht nicht entziehen kann.  

Aber man sollte versuchen die Werte des Vereins und der Gruendervaeter nicht aus den Augen zu verlieren. Hier sind auch die Mitglieder des Vereins gefragt. Im Moment bin ich der Meinung, dass die Vereinsführung den Spagat von Tradition und hartem Geschäft einigermaßen gut hinbekommt.

Verhalten von einigen Fans:

Nun ja, ich war auch mal 16 und nicht wirklich Pflegeleicht. Ich denke vieles wird heisser gekocht als es gegessen wird. Es gibt allerdings no go’s. Gewalt und poebeln gegen Kinder ist ein absolutes Tabu! So was sollte von Niemandem in der Kurve geduldet werden.

Zu guter letzt möchte ich mich bei peter und bernie für den tollen Eingangspost bedanken.                    
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Lieber bernie, lieber peter,
ich habe mir Euer „Pamphlet“ durchgelesen + möchte eine Erwiderung aus meiner Sicht schreiben, denn imho seit Ihr in sehr vielen Sachen einfach ungerecht.
Erstens einmal schreibt Ihr alles der „Nordwest“ net „West“ zu was schlecht ist…
Die "Caio-Caio" –Rufe, die ich auch unter aller Sau finde, kamen aus „meinem“ Block.
Und; ich habe hinterher einen ganz lieben Sitznachbarn gefragt, was dass denn solle.
Ich argumentierte mit jung + Aufbau und so weiter und er antwortete mir: „Der hat xyz Millionen gekostet (wieviele habe ich mir noch nie behalten können + werde ich mir auch nie, denn was´s soll’s bringen, ich liebe Fußball, genauer die Eintracht + neide keinem Spiel sein Geld), also soll er auch spielen, und wenn er halt schlecht ist, gehört er wieder rausgeschmissen, haben wir halt Pech gehabt.“
Also, nix Zeit, nix Aufbau.
Und wie viele Jahre sitzt der jetzt schon neben mir???
Wie kommt Ihr drauf, dass die „Caio-Hysterie“ etwas mit der Nordwest zu tun hat???

Das war zu Caio, jetzt zu der früher angeblich so tollen Unterstützung.
Ich werde nie verstehen, wie Ihr "alten Säcke“ immer drauf kommt, dass die Unterstützung früher besser war.
Ich erinnere mich nur an „tote Hose“.
Die letzten Jahre im alten Stadion saß ich immer auf der Gegentribüne, aber unten, ohne Dach..
Da kam nix, auch während meiner Stehzeiten, das war dann so in den 80ern, kann ich mich net an besonders tolle Fangesänge erinnern.

Außerdem geht der Martin immer auf Gesinge, wenn es net gerade "Caio rein", oder "Funkel-raus" ist, ein.
Und; der Martin war gg. Dortmund net, da, jedenfalls habe ich seine Stimme net gehört.
Und sein „Ersatz“ war leider nur ein solcher.
Ich kenne Euer „Genöle“ über „monotone Lieder.
Aber wenn nicht der 40er singt, singt leider niemand + dann höre ich nur die Gäste…

Jetzt schreibe ich auch mal was zu dem Foto von dem Jungen.
Dies ist mir auch erst aufgefallen, so ziemlich am Ende dieser unleidlichen Diskussion, war mir aber net sicher, ob meine Vermutung der Sachlage in so ein öffentliches Forum stellen soll, schließlich kennt mich, im Gegensatz zu ganz vielen anderen „jeder“.
Wenn es denn tatsächlich so war, dass der Junge angespuckt wurde, kann ich es mir nur aus der Angst erklären, anschließen in you.tube aufzutauchen. Früher durfte “man“ Fotos von der Kurve machen, aber früher gab es weder you.tube noch Stadionverbote. Es soll wohl schon öfters vorgekommen sein, dass bei fotografiertem + veröffentlichtem Material hinterher die Polizei auf der Matte stand.
Oder erinnert ihr Euch an den vollgekotzten Schalker??
Na gut, das ist wieder ein anderes Thema, gehört aber dazu.
Der Junge kann ja gar net verantwortungsvoll mit den geschossenen Bildern umgehen…
Wie gesagt, ohne jetzt unbedingt Recht zu haben, wäre das meine Vermutung des Grundes…
Natürlich kann es auch „einfach“ nur Aggressivität gewesen sein..

Apropos Aggressivität, jetzt wäre ich beim nächsten Thema “Fanzug“.
Auch zu diesem Thema habe ich mich schon wiederholt geäußert, da es aber auch hier wieder auftauchte, gegen die "Ultras“, „muss“ ich halt meine Sicht auch hier noch mal schreiben.

Ich bin zum Auswärtsfan geworde, indem ich mich alleine traute im Sonderzug nach Schalke mitzufahren. Das war 99 oder 2000 oder 2001, habe jetzt keine Lust noch mal nachzuschauen.
Damals fuhr jeder mit dem Zug. Habe damals Matze Thoma, den Andi Köhler und den Mini kennen gelernt, nur um sie aufzuschreiben, die mir noch in Erinnerung sind.
Es gab einen Partywaagen mit Musik + Getränkeverkauf + der Waagen sah aus „wie Sau“. So halt, wie auch am Freitagnacht das Fritsche, wo zuvor die Bembelbar stattfand, ausgesehen hat.
Ich bin dann lange, lange Jahre mit den Griesheimern gefahren + auch da sah der Bus aus „ wie Sau“.,
Manchmal hat jemand schon kurz nach der Abfahrt gekotzt.
Dann hat halt jemand versucht den Bus sauber zu machen.
Auch im per-sempre Bus wurde schon gekotzt, der große Unterschied ist der, dass für den Bus jemand verantwortlich zeichnet. Das ist im Zug leider nicht der Fall.
Viele hundert pubertierende Jungs fahren alleine im Zug, der „niemand“ gehört.
Ja, leider fahren sie alleine im Zug, denn nach der großen Diskussion hier wird sich noch weniger jemand finden, der „vernünftig“ ist + die Bagage zur Rede stellt.
Was habe ich in dem Zug schon alles erlebt…
Wobei ich nicht festgestellt habe, dass es im Zug nach/von Hannover besonders schlimm war, es war nur eben besonders voll. In den beiden Zügen vorher fuhren je 150 Menschen mit, in diesem dann 700, so dass auch mehr die Toilette benutzten, rumsauten + zerstörten.

Und zum Abschluss, klar kann ich vor Premiere ein Spiel besser analysieren, als wenn ich in Hannover irgendwo im Stehblock stehe + evtl. eine Fahne vor mir rumwedelt, oder ich gerade mal auf der Toilette war, wenn das Tor fällt.
Ich würde aber niemals zuhause bleiben, denn auch + gerade die Eintracht-Fans gehören für mich genau wie Marco Russ + Friedhelm Funkel + Heribert Bruchhagen + Peter Fischer zur Eintracht.
Die vlt. noch mehr, weil ich Öri + Adi und, und, heute immer noch jedes Mal bei der Eintracht treffe, den Horst Ehrmantraut, den Thomas Rohrbach + den Thomas Zampach zum Beispiel nur noch ab und an mal im Museum.
Wobei ich mir den Alex Schui, dann wieder öfters ansehen kann, da er ja hier bleiben durfte…

Und, ich bin in allererster Linie Eintrachtfan + kein Fußballfan, die Genialität eines Luca Toni z.B. geht mir am ***** vorbei..  
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Maxfanatic schrieb:
Hat zwar mit diesem Thread, der durchaus lesenswerte Beiträge bietet, recht wenig zu tun, aber diese krankhafte Diskussionswut im Internet über Lappalien ist wirklich dämlich.


Doch, finde ich schon, dass es hier reingehört.
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sotirios05 schrieb:

Dann gibt es noch "die Menschen, die an Eintracht hängen" (Fans, Verrückte, ...), das ist für mich z. B.

ein Bernd Hölzenbein (2002: "Wenn die Eintracht in die Regionalliga muss, werden meine Frau und ich uns die Eintrittskarten kaufen und die Ehrenkarte auf Lebenszeit nicht beanspruchen, denn Eintracht ist dann ja ein armer Verein!"),

ein Rolf Heller, der mit Herrn Lötzbeier und Herrn Patella Weihnachten 1996 am Riederwald sitzt und den Mangel verwaltet an einem großen alten und gediegenen Schreibtisch, während draußen der Putz von den Wänden fällt, am Schreibtisch, an dem große Präsidenten zu großen Zeiten Verträge mit großen Spielern gemacht haben...

Tradition ist für mich die Erinnerung

...an die Vorverkaufsstelle im Oeder Weg in der Turnhalle der Eintracht, wo ich als Jugendlicher hin bin und man musste klingeln, im Büro sass ein älterer Herr im Rentenalter mit beiger Weste im dicken Nebel seiner Zigarre und vor sich die Glückseligkeit: Ein großer Holzksaten mit den vielen bunten Eintrittskarten, jede Farbe hatte eine andere Bedeutung, dem Ziel des Begehrens: "FC Bayern bitte, Schüler!" oder "Kickers Offenbach, bitte, Schüler!"

Ja und dann sehe ich sie in Gedanken wieder spielen: Grabi, Holz, Nickel, Trinklein, Rohrbach, Dr. Kunter, Jürgen Kalb, Roland Weidle, Peter Reichel... und alle anderen... Uwe Kliemann, Bruno Pezzey und die Anderen...

... und ich höre den Stadionsprecher von damals, durchdringend jeweils die wunderbare Ansage: "Das 1:0 für die Eintracht, erzielt von..."

... ich sehe den Motorradfahrer auf der Laufbahn des alten Stadions, der die Filmrollen in der Halbzeit zum HR brachte, wenn Eintracht nicht von den blauen Ü-Wagen des HR direkt zur MAZ ins Funkhaus überspielt wurde, ja dann kam sie entweder in der Sportschau oder bei Motorradfahrer nur im "Hessensport"...

...dann sehe ich HR-Moderator Wolfhard Kuhlins vor meinem geistigen Auge ("und Tschüssjen!")...

...dann höre ich den HR-Rundfunkreporter Joachim Böttcher aufstöhnen (".... und Nickel verzieeeht!!")....

...ich sehe Spieler in ihren Privatwagen hinter der alten Haupttribüne auf den Parkplätzen ankommen und sie nehmen ihre Sporttaschen aus dem Kofferraum...

... ich lerne später einen netten und bescheiden auftretenden älteren Herrn in der U-Bahnstation Eschenheimer Tor kennen, der da jeden Tag wie ich von seiner Arbeit nach Hause fährt, er lächelt eines Tages, als wir über Eintracht sprechen  ("als ICH noch mit Grabowski und Hölzenbein zusammengespielt habe...", "...der Ivica Horvat besucht mich am Wochenende..."), ich frage ihn nicht nach seinem Namen, gucke zuhause lieber in die alten Mannschaftsfotos, es ist Egon Loy, der Torhüter der 59er Meisterelf...

...erinnere ich mich an die Abschiedrede von Präsident Achaz von Thümen anlässlich seines Ausschiedens aus dem Präsidentenamt, der Albert Schweitzer zitierte: "Jahre runzeln die Haut, aber den Enthusiasmus aufgeben runzelt die Seele." Der längst verstorbene von Thümen endete mit den Worten: " Und ich wünsche Ihnen in diesem Sinne auch in der Zukunft weiterhin viel Freude mit unserer Eintracht!"

Das alles ist für mich Tradition.



ungewollt bringst du damit auf den Punkt, daß ihr (bernie+peter und alle die in die gleiche Kerbe hauen) auf dem Holzweg seid, euch etwas vormacht und in die tasche lügt:

willkommen im 21. Jahrhundert!
Ihr armen Dinosaurier.
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Ich bin ganz gerne  Dinosaurier.

Von denen redet man heute noch. Große Köpp und kleines Hirn. Scheiß drauf. Wir sind immer noch hier.

Tradition?  Sotirios hat dies ganz wunderbar beschrieben. Was soll ich denn da noch schreiben?

Ach ja, Tradition ist auch das  Gespräch mit   dem 88-jährigen Eintracht -Fan, der  Concordia und meiner Wenigkeit in der Halbzeit des Pokalspiels Eintracht Frankfurt gegen den OFC , etwas über das Derby 1947 erzählte. Ohne die MP der US Army wären sie wohl da nicht mehr lebend raus gekommen.
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DerRuhendeBall schrieb:
ungewollt bringst du damit auf den Punkt, daß ihr (bernie+peter und alle die in die gleiche Kerbe hauen) auf dem Holzweg seid, euch etwas vormacht und in die tasche lügt:

willkommen im 21. Jahrhundert!
Ihr armen Dinosaurier.


Vielleicht sind es die Kommentare wie diese, die für mich das Forum, wie auch den Stadionbesuch, immer unerträglicher machen.
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So, zu diesem Thema muss ich auch mal was schreiben. Ich weiß, sinnvolle, ernstgemeinte und produktive Beiträge von mir sind rar geworden, aber ich denke das geht nicht nur mir so.

Bernie/Peter, ihr habt bei mir einen Nerv getroffen. Schon lange habe ich überlegt etwas zum Thema Tradition zu schreiben. Ich lese gerade im Zuge der vielen Insolvenzen und drohenden Auf-/Abstiege immer mehr von „dieser Verein muss aufsteigen (Traditionsverein)“ oder „schade das dieser Verein am Abgrund steht (Traditionsverein)“…
Also habe auch ich mir mal Gedanken gemacht was Tradition für uns Eintrachtler eigentlich bedeutet.
Zum einen muss man die Tradition nehmen die der verein für jeden geben kann. Dazu zählen für mich Erfolge, Verluste, „Unsterbliche“, Krisen, eben Geschichte – und davon der hat die Eintracht mehr als genug. Die „Diva“ werden wir bestimmt nicht mehr los^^.

Dann muss man aber auch die Tradition als Beispiel nehmen, die man durch Ältere mitbekommt. Wenn ich meine Tante von ihren G-Blockzeiten reden höre, wie sie als Kuttenträger dabei war. Oder wenn ich mich mit (für mich gesehen) Älteren unterhalte wie die Eintracht, die Spieler, die Fans vor meiner zeit waren…
Für mich strahlt das alles in einer art Romantik heraus die ich gerne erlebt hätte.
Natürlich weiß ich, dass nicht alles besser war. Aber es war eben anders. Ich stelle mir das alles persönlicher vor.
Ich schaue mir die hr-Reportage aus mitte 70ern an (Treffpunkt Waldstadion) und entdecke dort so vieles, was einem den Fußball nahe bringt. Sei es im Stadion, die nähe zu den Spielern bei ihrer Ankunft oder die Gemeinschaft die diese Bilder ausstrahlen. Oder der trockene Fernsehkommentar ohne Drumherum Geschichten zu erzählen. (was regt mich ein Kommentar eines Dahlmann-Formats auf).
Nunja, mir sei es nicht gegönnt diese zeit zu erleben, ich bin erst ’86 geboren.
Zumindest kann uns diese Tradition niemand nehmen und keiner kann sie mehr ändern, wobei es eigentlich „verlebte Erinnerungen“ sind…

Zum anderen muss man aber auch die persönliche Tradition betrachten und die spielt in meinen Augen eine große Rolle.
Diese muss jeder mit sich selbst ausmachen. Ich verbinde damit zum Beispiel das Fußballspielen in der Pause Anfang der 90er, die Tore waren der Eingang zum Fahrradschuppen der Schule und die Türen zum Geräteschuppen vom Hausmeister. Wir kommentierten unsere Aktionen selbst, „und Okotcha wieder mit einem Zauberstück“ „und Parade von Köpke sensationell“…
Natürlich die gespannten Momente vor den Zusammenfassungen oder vorm Radio.
Für mich war leider niemand da, der mich ins Stadion mitnahm, mein Vater interessiert sich selbst heute nur durch meine Begeisterung für die Ergebnisse…

Meine persönliche Tradition ist es aber auch am Spieltag durch den Wald zu gehen, und zwar ganz gemütlich. Dann richtung Gleisdreieck und bekannte Gesichter zu treffen. Und es kommen immer mehr Menschen dazu, die ich immer wieder treffe und von denen ich hoffe sie noch in zig Jahren wieder zu treffen.
Was hab ich nicht alles für tolle Menschen durch die Eintracht kennengelernt!

Und das ist für mich Eintracht!

Ich sehe kleine Kinder, die sich freuen wie verrückt weils gleich los geht, daneben ihre stolzen Väter. Ich sehe jugendliche die feiern, weils wieder so weit ist und das Spiel ansteht. Und ich sehe Ältere, die ihren Schoppe trinken und über alles mögliche reden, bischen fachsimpeln, bischen ärgern, bischen babbeln…
Und alle bringt eines zusammen: die Eintracht.
Die gemeinsame, sowie die persönliche Tradition.

(Zu diesem Forum muss ich allerdings eins sagen, für mich gehört es nicht dazu.
Ich habe zwar auch hierüber viele interessante Menschen kennengelernt, aber sich mittlerweile hier alles für Abgründe auftun hat für mich nichts mehr mit meiner Vorstellung von Eintracht zu tun. Von mir aus kann es hier nur noch das Gebabbel, den SAW und das dies und das geben, der Rest ist manchmal einfach nur peinlich.)

Ich könnte noch so viel schreiben, aber es ist mir einfach zu spät. Es gibt auf jeden fall noch mehr und aus den Gesprächen wird bestimmt noch so manch interessantes herauskommen.
Es freut mich auf jeden Fall endlich mal wieder einen solchen Thread mit viel Inhalt lesen zu dürfen.
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womeninblack schrieb:
Lieber bernie, lieber peter,
ich habe mir Euer „Pamphlet“ durchgelesen + möchte eine Erwiderung aus meiner Sicht schreiben, denn imho seit Ihr in sehr vielen Sachen einfach ungerecht.
Erstens einmal schreibt Ihr alles der „Nordwest“ net „West“ zu was schlecht ist…
Die "Caio-Caio" –Rufe, die ich auch unter aller Sau finde, kamen aus „meinem“ Block.
Und; ich habe hinterher einen ganz lieben Sitznachbarn gefragt, was dass denn solle.
Ich argumentierte mit jung + Aufbau und so weiter und er antwortete mir: „Der hat xyz Millionen gekostet (wieviele habe ich mir noch nie behalten können + werde ich mir auch nie, denn was´s soll’s bringen, ich liebe Fußball, genauer die Eintracht + neide keinem Spiel sein Geld), also soll er auch spielen, und wenn er halt schlecht ist, gehört er wieder rausgeschmissen, haben wir halt Pech gehabt.“
Also, nix Zeit, nix Aufbau.
Und wie viele Jahre sitzt der jetzt schon neben mir???
Wie kommt Ihr drauf, dass die „Caio-Hysterie“ etwas mit der Nordwest zu tun hat???

Das war zu Caio, jetzt zu der früher angeblich so tollen Unterstützung.
Ich werde nie verstehen, wie Ihr "alten Säcke“ immer drauf kommt, dass die Unterstützung früher besser war.
Ich erinnere mich nur an „tote Hose“.
Die letzten Jahre im alten Stadion saß ich immer auf der Gegentribüne, aber unten, ohne Dach..
Da kam nix, auch während meiner Stehzeiten, das war dann so in den 80ern, kann ich mich net an besonders tolle Fangesänge erinnern.

Außerdem geht der Martin immer auf Gesinge, wenn es net gerade "Caio rein", oder "Funkel-raus" ist, ein.
Und; der Martin war gg. Dortmund net, da, jedenfalls habe ich seine Stimme net gehört.
Und sein „Ersatz“ war leider nur ein solcher.
Ich kenne Euer „Genöle“ über „monotone Lieder.
Aber wenn nicht der 40er singt, singt leider niemand + dann höre ich nur die Gäste…

Jetzt schreibe ich auch mal was zu dem Foto von dem Jungen.
Dies ist mir auch erst aufgefallen, so ziemlich am Ende dieser unleidlichen Diskussion, war mir aber net sicher, ob meine Vermutung der Sachlage in so ein öffentliches Forum stellen soll, schließlich kennt mich, im Gegensatz zu ganz vielen anderen „jeder“.
Wenn es denn tatsächlich so war, dass der Junge angespuckt wurde, kann ich es mir nur aus der Angst erklären, anschließen in you.tube aufzutauchen. Früher durfte “man“ Fotos von der Kurve machen, aber früher gab es weder you.tube noch Stadionverbote. Es soll wohl schon öfters vorgekommen sein, dass bei fotografiertem + veröffentlichtem Material hinterher die Polizei auf der Matte stand.
Oder erinnert ihr Euch an den vollgekotzten Schalker??
Na gut, das ist wieder ein anderes Thema, gehört aber dazu.
Der Junge kann ja gar net verantwortungsvoll mit den geschossenen Bildern umgehen…
Wie gesagt, ohne jetzt unbedingt Recht zu haben, wäre das meine Vermutung des Grundes…
Natürlich kann es auch „einfach“ nur Aggressivität gewesen sein..

Apropos Aggressivität, jetzt wäre ich beim nächsten Thema “Fanzug“.
Auch zu diesem Thema habe ich mich schon wiederholt geäußert, da es aber auch hier wieder auftauchte, gegen die "Ultras“, „muss“ ich halt meine Sicht auch hier noch mal schreiben.

Ich bin zum Auswärtsfan geworde, indem ich mich alleine traute im Sonderzug nach Schalke mitzufahren. Das war 99 oder 2000 oder 2001, habe jetzt keine Lust noch mal nachzuschauen.
Damals fuhr jeder mit dem Zug. Habe damals Matze Thoma, den Andi Köhler und den Mini kennen gelernt, nur um sie aufzuschreiben, die mir noch in Erinnerung sind.
Es gab einen Partywaagen mit Musik + Getränkeverkauf + der Waagen sah aus „wie Sau“. So halt, wie auch am Freitagnacht das Fritsche, wo zuvor die Bembelbar stattfand, ausgesehen hat.
Ich bin dann lange, lange Jahre mit den Griesheimern gefahren + auch da sah der Bus aus „ wie Sau“.,
Manchmal hat jemand schon kurz nach der Abfahrt gekotzt.
Dann hat halt jemand versucht den Bus sauber zu machen.
Auch im per-sempre Bus wurde schon gekotzt, der große Unterschied ist der, dass für den Bus jemand verantwortlich zeichnet. Das ist im Zug leider nicht der Fall.
Viele hundert pubertierende Jungs fahren alleine im Zug, der „niemand“ gehört.
Ja, leider fahren sie alleine im Zug, denn nach der großen Diskussion hier wird sich noch weniger jemand finden, der „vernünftig“ ist + die Bagage zur Rede stellt.
Was habe ich in dem Zug schon alles erlebt…
Wobei ich nicht festgestellt habe, dass es im Zug nach/von Hannover besonders schlimm war, es war nur eben besonders voll. In den beiden Zügen vorher fuhren je 150 Menschen mit, in diesem dann 700, so dass auch mehr die Toilette benutzten, rumsauten + zerstörten.

Und zum Abschluss, klar kann ich vor Premiere ein Spiel besser analysieren, als wenn ich in Hannover irgendwo im Stehblock stehe + evtl. eine Fahne vor mir rumwedelt, oder ich gerade mal auf der Toilette war, wenn das Tor fällt.
Ich würde aber niemals zuhause bleiben, denn auch + gerade die Eintracht-Fans gehören für mich genau wie Marco Russ + Friedhelm Funkel + Heribert Bruchhagen + Peter Fischer zur Eintracht.
Die vlt. noch mehr, weil ich Öri + Adi und, und, heute immer noch jedes Mal bei der Eintracht treffe, den Horst Ehrmantraut, den Thomas Rohrbach + den Thomas Zampach zum Beispiel nur noch ab und an mal im Museum.
Wobei ich mir den Alex Schui, dann wieder öfters ansehen kann, da er ja hier bleiben durfte…

Und, ich bin in allererster Linie Eintrachtfan + kein Fußballfan, die Genialität eines Luca Toni z.B. geht mir am ***** vorbei..  


Hi Sabine,

die Caio-Rufe kamen aus vielen Blöcken und einige User haben in diesem Thread auch angemerkt, dass sie diese völlig in Ordnung finden.
Da kann man halt geteilter Meinung zu sein.

Rigobert hat mich in einer PN richtigerweise an die Karger-, Svenson- und Kruse- Rufe in Spielen, in denen die erste Halbzeit ebenfalls unterirdisch war, erinnert.

Das die Unterstützung früher besser war habe ich so auch nicht geschrieben. 1997 hat es mit Gründung der UF und der durch den Abstieg vollzogenen Reinigung der Fanszene einen supporttechnischen Quantensprung gegeben.
Die Kritik bezieht sich auf die allerjüngste Zeit, also die laufende Saison.
...und damit meine ich z.B. auch in keinster Weise Martin Stein persönlich (in der 2 HZ am Freitag war er doch da), der durchaus nach Gegentoren entsprechende Anfeuerungsrufe initiiert (oder zumindest versucht).

Der spielbezogene Support ist einfach so gut wie nicht mehr da.

Nochmal kurz zu dem Jungen, obwohl man das Thema ad acta legen sollte.
Mir fällt kein Szenario ein, egal ob Angst, Agressivität, Alkohol oder was auch immer was dieses Szenario rechtfertigt.

Deinen Schlußsatz unterschreibe ich gerne zu 100%

@ruhender Ball: Wenn du das 21 Jahrhundert repräsentierst bin ich gerne ein armer Dinosaurier.
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@Mods
Es gibt Dinge die werde ich nie verstehen. Hierzu gehört, warum dieser Thread nicht im Forum "Unsere Eintracht" steht.

Kommentar folgt später ,-)

Gruß Afrigaaner
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DerRuhendeBall schrieb:


ungewollt bringst du damit auf den Punkt, daß ihr (bernie+peter und alle die in die gleiche Kerbe hauen) auf dem Holzweg seid, euch etwas vormacht und in die tasche lügt:

willkommen im 21. Jahrhundert!
Ihr armen Dinosaurier.


Ungewollt bringst Du es hier auf den Punkt. Arroganter und dämlicher kann man es nicht beschreiben. Um andere zu verstehen muss man die Fähigkeit besitzen über den eigenen kleinen und einengenden Tellerrand zu schauen. Viele stehen auf ihrem Teller und haben dummerweise zu kurze Beine. Herzlichen Glückwunsch, du gehörst dazu und hälst dich auch noch für einen Helden der Gegenwart    

tobago
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peter_aus_wiesbaden schrieb:
Ich setze noch einen drauf. Für die Kinobesucher sind die 'Fans' mit ihren Gesängen und Choreos Teil des Events - gibt es den Stehplatzbereich aus diesem Grunde noch? Nein, so makaber möchte ich nicht sein.
Gruß
paw


doch...so makaber kann man sein! Der Logen Besitzer würde ohne den "Stehplatzbereich und der Stimmung" doch gar nicht mehr kommen...was will er im "leeren/toten" Stadion, ohne Stimmung?!

@Afrigganer
warum er hier steht? Damit er nicht untergeht bzw. zu gemüllt wird  


Tradition ist ja nicht gleich Tradition.

Was ich damit meine ist, man muss ja ein bissi (jetzt nicht Eintracht bezogen) differenzieren...

Zur Tradition gehört für mich sicherlich auch der Erfolg, das Gründungsdatum des Vereins, im Profi-Bereich die Liga Zugehörigkeit usw.usf. - Nun kann man ja einem Amateur Verein, der sagen wir mal 100Jahre existent ist, nicht die Tradition absprechen "nur" weil er im Prinzip keine Erfolge (außer evtl. mal Kreispokal Sieger o.ä.) vorzuweisen hat oder "nur" weil er nie in der höchsten Deutschen Spielklasse gekickt hat. Sprechen wir vom Profi-Fußball dann gehören zur Tradtion mit Sicherheit auch die oben genannten Punkte (Eintracht bezogen natürlich so einige schöne Storys die Schuch angesprochen hat, leider kann ich da nicht so viel zu sagen --> geschultet der späten Geburt und wahrscheinlich weil ich leider nicht bei diesen "Aktionen" vor Ort sein konnte , aber: Ich kann mich damit Identifizieren!).

Nun ist eben so, das Tradition Wachsen muss (3€). Als Beispiel nehme ich jetzt mal Hoffenheim weil es so gut passt - Hoffenheim hat für mich, wie gesagt Profi Bereich, keine Tradition...doch werden sie, wenn es nach Plan läuft, diese Tradition irgendwann erreichen. Die Tradition kommt ja nicht einfach mit der Gründung eines Vereins. Die jungen Zuschauer von Hoffenheim, sagen wir mal in 50Jahren, sind dann die "alten Säcke" bei diesem Verein...diese werden die "Tradition" der letzten 50Jahre weitertragen an die nun folgende jüngere Generation usw.usf.

Der Stadionname bzw. ein neues Stadion ist Tradition, aber auch "Geschichte eines Vereins". Nehmen wir mal Schlacke, dort hat '74 das Parkstadion die Glückauf-Kampfbahn ersetzt und 2001 wurde das Parkstadion durch die Arena ersetzt. Natürlich finde ich nun diese Vermarktunsshice (Stadionnamen verkaufen) nicht toll, aber ich kann mich vor einer neuen Arena nicht verschließen...ein neues/altes Stadion ist eben auch immer "Geschichte eines Vereins", was der "Alte Fan" dem "Jungen Fan" weiterreichen bzw. erzählen muss und somit die Geschichte/Vergangenheit des Vereins aufrechterhalten muss...das ist Tradition.

Die Vereinsfarben sind ein ganz großer Bestandteil der Tradition...werden sie von heute auf morgen, aus welchen Gründen auch immer, verändert, kann sich der Fan nicht mehr damit identifizieren. Er muckt auf und beschwert sich, hat der Verein etwas dafür übrig wird er die "alten" Farben wieder einführen...ist es dem Verein egal wird er die "neuen" Farben da lassen, da es eben Marketing/Sponsoren Gesichtspunkte gibt die dem Verein wichtiger sind und er ganz genau weis, das trotzdem weiterhin tausende von Menschen kommen werden...bis auf ein paar "alte Traditionalisten". So bescheiden das für einige und für mich auch klingen mag, irgendwann ist die Tradition (offiziell) weg --> einfach weg - sie muss dem Erfolg/Finanziellen Verbesserung des Vereins weichen! Kurz gesagt, die Tradition steht der neuen "Kapitalistischen FußballWelt" im Weg. Wo ich wieder bei meinen lieben Bürokraten und Sessel Fuzzies in irgendwelchen Gremien/Vereinen/Organisation angekommen wäre. Diese Leute haben meist nur sehr wenig für den Fußball, die Tradition der Vereine usw.usf. übrig --> sie versuchen seit Jahren diese Sportart attraktiver zu gestalten, damit diese Sportart interessanter für Sponsoren/Investoren wird. Was sie dabei vergessen, sie zerstören diese Sportart: Der Spielfluss wird immer mehr unterbrochen, einige Regeln versteht nicht mal der Schiri heute mehr richtig, der Trainer darf immer weniger ins Spiel eingreifen, die Spieler haben zu viel Macht, der Verein verkauft seine Tradition, die Meisterschaften werden von Anfang an entschieden sein, der Landespokal verkommt (ist schon) zur Europaliga, der UEFA-Cup ist ein Looser Cup (finanziell nicht attraktiv genug), Pokal Finals einzelner Länder werden im Ausland ausgetragen, der Pokalsieger Cup wurde schon abgesetzt usw.usf. - so geht "auch" einiges an Tradition verloren, wie gesagt nicht Eintracht lastig...aber Fußball-Tradition geht verloren!

Ein Fußball Spiel ist und war für mich immer: hingehen, ne Bratwurst essen, ein/zwei Bierchen trinken, das Spiel geniesen, verbal auchmal zulangen, sich aufregen, am Ende das Spiel analysieren (verdient verloren, verdient gewonnen usw.usf.).

So einiges was heute am Start dort ist, passt mir einfach nicht mehr so in den Kram...angefangen von dem vorprogrammierten Support, der dämlichen StadionMusik, der Stadion Sprecher der meint die Zuschauer anheizen zu müssen, ja auch dem ständigen vorlesen der Vornamen der einzelnen Spieler --> auf das darauf Nachnamen Geschrei der Zuschauer, dem Eckball Sponsor, dem Zugemülle von Sponsoren vor und nach dem Spiel, der Überhand nehmenden Polizei Einsätzen (ich möchte jetzt kein Richter spielen, wer auf welcher Seite für den Ärger sorgt --> aber dort wird ja manchma aufgefahren als wäre eine Horde Terroristen unterwegs) usw.usf.

Fußball ist eben leider keine Sportart alleine mehr, es ist dieses Event was so jeder hier richtiger Weise schreibt. Es wurde ja schon treffend geschrieben, für so manchen Zuschauer gehört eben genau das, was mir abgeht, zu einem Spiel dazu. Für die jüngere Generation wird dieses später sowieso stink normal sein...dann ist das Ihre Tradition  
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@Bernie,
@Peter,

erstmal lieben Dank, dass ihr der Empfehlung gefolgt seid und den Thread eröffnet habt.

Bernie schrieb mir, dass das ganze hier richtig aufgehoben wäre. Manu666 unterstützt ihn mit ähnlichen Worten.

Ich denke, ihr habt nicht recht, da nicht alle hier lesen, oder aber man muss gezielt User einladen, hier mit zu lesen, mitzudiskutieren. Ich fürchte, dann wird es wieder Einwände und Gerede über Besser Fan, Forums-Elite oder gar die Rede von den Forumsgoettern geben. (ich glaub einer hat heut Geburtstag)

Allein diese Tatsache, dass die Seite "Unsere Eintracht" zur "Bild-Niveau-Seite" verkommt, zeigt das Problem deutlich auf.

Natürlich gab es schon immer Fans, die dummes Zeug geredet haben, ich denke hier grad an den Werbe-Spot, zu das Wunder von Bern. Vielleicht sollte der ein oder andere Spieler, den ein oder anderen Experten auch mal "abschießen". Ich denke auch, wir alle hier haben un schon dabei erwischt über einen Spieler schlechtes zu sagen. Aus den Emotionen heraus und weil wir eh alles besser können, sind wir mehr oder weniger entschuldigt.

Wir dürfen bei der Betrachtungsweise auch nicht vergessen, dass für viele die Eintracht, der Fußballverein, ein Ersatz ist, ein Ersatz für Erfolg, Gott, Religion, eine Droge - ganz unterschiedlich.

Ich war durch Zufall bei der ersten Meisterschaft vom BVB in den 90ern in Dortmund. Da ging es nicht mehr um Fußball, da ging es darum, dass diese Menschen aus Dortmund - der Arbeitslose, die Kioskinhaberin, der Wirt, der Kumpel, aber auch der Inhaber eines mittelständischen Unternehmens, alle anderen besiegt haben. Wir, die Dortmunder, sind die besten. Vergessen waren die 25% Arbeitslosen, die Schulden usw, man war wieder wer.

ähnlich war es mit unserer Eintracht. Angetreten der Welt zu zeigen, wie man Fußball 2000 spielt, wie man die Bayern entzaubert, gabs sowohl sportlich als auch wirtschaftlich eine Bruchlandung. Das Umfeld der Fans ist in Frankfurt sicherlich weiter gemischt, hier kommen noch die Gruppe von Anwälten, Steuerberater, Bänker und Flugpersonal hinzu, doch jeder Traditionsverein hat die Fans, die Eintrachtler oder OFCler sind, so wie Katholiken oder Protestanten, weils der Opa und der Vadder waren und weil's sich so gehört.
Diese Fans können dir nicht wirklich erklären warum. Weil sie schönen Fußball spielen - na ja bedingt, weil sie erfolgreich sind, ok ned schlecht, aber auch nicht so 100%.

Nein das ist eine "Liebe", eine Zuneigung, die man nicht wirklich erklären kann. Diese Liebe muss sich aber nicht notgezwungenermaßen durch laute Fangesaenge auszeichnen, sondern viel mehr mit welchem Respekt und Inbrunst man über den Verein, hier unsere Eintracht spricht. Ich denke auch, dass diese Fans auch anderen Fans, anderer Vereine dies zubilligt, auch wenn die Wahl eines anderen Vereins außer der Eintracht, nicht so richtig nachvollziehbar ist.

Zu all diesen Fans, nennen wir ihn den Kern, kommen nun die hinzu, die durch die Atmosphäre, durch die Berichterstattung oder weil es grad Hipp ist als solchige bezeichnen. Es wäre unfair ihnen das Fan sein abzusprechen. Solange sie die Eintracht anfeuern, die Plätze im Stadion füllen, sind sie für mich und ich denke auch den Verein herzlich willkommen.

Und es ist so, dass durch die sogenannten VIP-Plätze im Stadion (Hoenes hat da vollkommen recht), die regulären Plätze subventioniert werden. Und warum auch nicht.  Und ob das Mädel, von mir aus auch Bub, den Rosa Schal umhängt, ist mir auch egal, so lang ich ihn nicht tragen muss.

Es kommt mir hier sowieso seltsam vor, da geht ne Welt unter, wenn jemand die Farbe rosa liebt, aber es wird als normal hingenommen, wenn Mitfans bespuckt, angepoepelt werden. Flaschen geworfen werden, ein Zug demoliert wird usw. Ich druecks mal so aus, da ist mir eine rosa ausstaffierte Tunte lieber, als ein volltrunkener, poepelnder Meister Proper.

Ja die Dinge ändern sich, im Fußball nicht weniger als im realen Leben. CE schrieb es, der wirkliche Bruch kommt dann, wenn die Eintracht nicht mehr Eintracht ist, sondern ein Spielzeug von irgend welchen Firmen oder gelangweilten Multimillionären. Ich hoffe ich erleb es nicht mehr, aber ich befürchte, es wird so kommen.

Mir ist auch klar, dass ich mich mit der ein oder anderen Aeusserung hier nicht so beliebt mache. Obwohl ich sehr harmoniesuechtig bin, manchmal muss man auch die Harmonie hinten anstellen.


Noch eins, ich finde die Idee recht gut, gemeinsam einen Thread zu eröffnen.
Da können schon Missverständnisse herausgefiltert werden, manche Formulierung ist gelungener usw.

Gruß Afrigaaner
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Schöner Artikel. Großes Lob!
Ich stimme fast in allen Punkten mit euch überein. Auch das mit den Vip-Lounges sehe ich ähnlich wie ihr, habe mich aber ehrlich gesagt nicht getraut das hier iwann einmal zu schreiben. Naja für solche Aufgaben sind ja die alten Forumshaudegen gut. Mit Sicherheit ist es schade, dass dadurch Stehplätze wegfallen, aber man muss in dieser Loungdiskussion(wie vielleicht auch bei anderen Themen) in erster Linie nicht an sich selber bzw. die Fans denken, sondern an den Verein, der daraus große und wichtige Einnahmequellen hat! Das kommt ja im Endeffekt uns wieder zu gute, da dadurch ein erfolgreicher Fußball von Eintracht Frankfurt ermöglicht wird.
Es ist einfach so, dass wir zum Wohle der Eintracht manche Tatsachen verstehen müssen(Lounges, Umbennenung des Stadions), da sich der Fußball verändert hat(ob das gut ist, ist eine andere Frage ).In diesen Bereich fällt auch die Erhöhung von Eintrittskarten.Das wurde ja in eurem Artikel kritisiert, aber der Verein muss in manchen Situationen gegen den eigentlichen Willen der Fans  handeln, damit die Mannschaft konkurrenzfähig ist.

Ich stimme euch allerdings nicht zu, dass die Stimmung seit es die UF 97 gibt schlechter geworden sei. Ich war zwar leider nur bei zwei Spielen im alten Waldstadion(bin erst 15 ,-) ), aber insgesamt war die Stimmung doch in den vergangenen Jahren(speziell vor dem letzten Aufstieg in die Bundesliga doch richtig gut! Und ich denke, dass die UF 97 positiven Ausschlag auf die Eintracht hat.
Leute, die sich assozial verhalten, gab es auch schon früher und bei anderen Vereinen. Das ist kein spezifischen Problem der heutigen Generation bzw. der Ultras.

Ich würde mir, genau wie ihr, mir auch wünschen, dass Spielbezogener supportet wird! Die Ursachen dafür, dass das momentan eher nicht der Fall ist, sind mir unbekannt. Denke, dass  M. Stein eigentlich tolle Arbeit verrichtet, wobei er die ewigen Dauergesänge etwas dosieren könnte.

Das die Stimmung gegen Dortmund nicht so toll war, liegt m.E. an der momentanen sportlichen Lage. Wir sind jenseits von gut und böse- und in dieser Lage sind die Emotionen nicht ganz so hoch wie im Abstiegskampf oder im Kampf um die Plätze oben.

Es mag schwieriger sein an Plätze im  neuen Waldstadion zu kommen, als das im alten der Fall war, aber das spiegelt doch nur das Interesse der Leute für den Verein wieder. Es ist also ein positives Indiz!

Da wir die Uhr leider net zurückdrehen können(würde so gerne nochmal diesen Frühlingstag 2003 erleben), sollten wir alle zusammen in die Zukunft schauen und versuchen diese möglichst positiv zu gestalten!
Eintracht- das soll auch in Zukunft für eine tolle Mannschaft mit super Fans stehen!!!


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