rotundschwarz schrieb: Kann mal bitte jemand etwas genauer berichten? Wie viele Leute waren auf die Schnelle überhaupt da?
418...
Erst 419...dann 411 und wenn nötig auch nur 401...wie man es halt braucht.
Nein im Ernst: Es waren 419 Stimmen registriert. Die Abstimmungen liefen so das nur Nein und Enthaltungsstimmen gezählt wurden und der rechnerische Rest einfach als Ja gebucht wurde. Bis jemand Einwand das das so nicht ginge und eigentlich auch die Ja Stimmen gezählt werden müssten....immerhin haben wir keine Abstimmungspflicht und es waren ja auch nicht immer alle Personen im Saal. Da ging das Überlegen auf der Vorstandstribüne los... Es wurde weiter fleissig abgestimmt bis zum Ende. Dann gab es eine nicht angekündigte Abstimmung über das gesamte Satzungsänderungspaket! Jawohl...erst wurden die Einzelpunkte abgestimmt und dann lies der Vorstand nochmal über das Gesamtpaket abstimmen!! Hier wurden jetzt auch die Ja Stimmen ausgezählt... Ergebnis: 411 abgegebene Stimmen 268 Ja 133 Nein 10 Enthaltungen Mehrheit verfehlt....aber jetzt kommt der Trick...die 10 Enthaltungen wurden einfach von der Gesamtsumme abgezogen. Also nur noch 401 Stimme...ergo: 268 Ja-Stimmen reichen ganz exakt...für die erforderliche Zweidrittel Mehrheit. Demokratie leicht gemacht. Der Präsi erzählt dann noch was von Kinderstube und Ergebnisse akzeptieren... Würde mich wundern wenn sich da niemand findet der diese Versammlung Juristisch prüfen lässt. Ach ja Pyroartikel und Fördermitgliedschaft waren ebenfalls sehr knappe Abstimmungen. Danke auch an die mit dem großen Maul die heute ausgeschlafen haben...
Die Abstimmung wird einer juristischen Prüfung nicht standhalten. Für die sog. einfache Zweidrittelmehrheit, wie hier, sind Zweidrittel der abgegebenen Stimmen erforderlich.
rotundschwarz schrieb: Kann mal bitte jemand etwas genauer berichten? Wie viele Leute waren auf die Schnelle überhaupt da?
418...
Erst 419...dann 411 und wenn nötig auch nur 401...wie man es halt braucht.
Nein im Ernst: Es waren 419 Stimmen registriert. Die Abstimmungen liefen so das nur Nein und Enthaltungsstimmen gezählt wurden und der rechnerische Rest einfach als Ja gebucht wurde. Bis jemand Einwand das das so nicht ginge und eigentlich auch die Ja Stimmen gezählt werden müssten....immerhin haben wir keine Abstimmungspflicht und es waren ja auch nicht immer alle Personen im Saal. Da ging das Überlegen auf der Vorstandstribüne los... Es wurde weiter fleissig abgestimmt bis zum Ende. Dann gab es eine nicht angekündigte Abstimmung über das gesamte Satzungsänderungspaket! Jawohl...erst wurden die Einzelpunkte abgestimmt und dann lies der Vorstand nochmal über das Gesamtpaket abstimmen!! Hier wurden jetzt auch die Ja Stimmen ausgezählt... Ergebnis: 411 abgegebene Stimmen 268 Ja 133 Nein 10 Enthaltungen Mehrheit verfehlt....aber jetzt kommt der Trick...die 10 Enthaltungen wurden einfach von der Gesamtsumme abgezogen. Also nur noch 401 Stimme...ergo: 268 Ja-Stimmen reichen ganz exakt...für die erforderliche Zweidrittel Mehrheit. Demokratie leicht gemacht. Der Präsi erzählt dann noch was von Kinderstube und Ergebnisse akzeptieren... Würde mich wundern wenn sich da niemand findet der diese Versammlung Juristisch prüfen lässt. Ach ja Pyroartikel und Fördermitgliedschaft waren ebenfalls sehr knappe Abstimmungen. Danke auch an die mit dem großen Maul die heute ausgeschlafen haben...
Die Abstimmung wird einer juristischen Prüfung nicht standhalten. Für die sog. einfache Zweidrittelmehrheit, wie hier, sind Zweidrittel der abgegebenen Stimmen erforderlich.
Und wird die Abstimmung jetzt rechtlich angefochten? Z.B. mit dir oder Heinz Gründel als Anwalt?
rotundschwarz schrieb: Kann mal bitte jemand etwas genauer berichten? Wie viele Leute waren auf die Schnelle überhaupt da?
418...
Erst 419...dann 411 und wenn nötig auch nur 401...wie man es halt braucht.
Nein im Ernst: Es waren 419 Stimmen registriert. Die Abstimmungen liefen so das nur Nein und Enthaltungsstimmen gezählt wurden und der rechnerische Rest einfach als Ja gebucht wurde. Bis jemand Einwand das das so nicht ginge und eigentlich auch die Ja Stimmen gezählt werden müssten....immerhin haben wir keine Abstimmungspflicht und es waren ja auch nicht immer alle Personen im Saal. Da ging das Überlegen auf der Vorstandstribüne los... Es wurde weiter fleissig abgestimmt bis zum Ende. Dann gab es eine nicht angekündigte Abstimmung über das gesamte Satzungsänderungspaket! Jawohl...erst wurden die Einzelpunkte abgestimmt und dann lies der Vorstand nochmal über das Gesamtpaket abstimmen!! Hier wurden jetzt auch die Ja Stimmen ausgezählt... Ergebnis: 411 abgegebene Stimmen 268 Ja 133 Nein 10 Enthaltungen Mehrheit verfehlt....aber jetzt kommt der Trick...die 10 Enthaltungen wurden einfach von der Gesamtsumme abgezogen. Also nur noch 401 Stimme...ergo: 268 Ja-Stimmen reichen ganz exakt...für die erforderliche Zweidrittel Mehrheit. Demokratie leicht gemacht. Der Präsi erzählt dann noch was von Kinderstube und Ergebnisse akzeptieren... Würde mich wundern wenn sich da niemand findet der diese Versammlung Juristisch prüfen lässt. Ach ja Pyroartikel und Fördermitgliedschaft waren ebenfalls sehr knappe Abstimmungen. Danke auch an die mit dem großen Maul die heute ausgeschlafen haben...
Die Abstimmung wird einer juristischen Prüfung nicht standhalten. Für die sog. einfache Zweidrittelmehrheit, wie hier, sind Zweidrittel der abgegebenen Stimmen erforderlich.
Stefan, da ist dein juristischer Schnellschuss wahrscheinlich nicht korrekt.
Aus der Satzung Eintracht Frankfurt e.V.:
IV. Organe § 19 Ordentliche Mitgliederversammlung 8. Die Mitgliederversammlung beschließt mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen, sofern die Satzung nicht eine andere Mehrheit vorsieht. Stimmengleichheit gilt als Ablehnung; Stimmenthaltungen oder ungültige Stimmen werden nicht mitgezählt. [...] 9. Beschlüsse über Satzungsänderungen bedürfen zu ihrer Wirksamkeit einer Mehrheit von zwei Dritteln der abgegeben Stimmen. [...]
Es sind also bei der Eintracht für Satzungsänderungen, kurz übersetzt, also wenn ich das richtig verstehe, mindestens doppelt so viele Ja- wie Nein-Stimmen nötig.
Ausführlicher Bericht von der Versammlung folgt gleich, bzw. sobald er getippt ist - und soo schnell schreibe ich nicht.
Mal vorab, so schlimm wie beim letzten Mal (vorbereitet wie beim Kasperle-Theater Kleinkleckersdorf e.V.) war es diesmal nicht. Aber von gut oder gar sauber auch noch weit entfernt...
8. Die Mitgliederversammlung beschließt mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen, sofern die Satzung nicht eine andere Mehrheit vorsieht. Stimmengleichheit gilt als Ablehnung; Stimmenthaltungen oder ungültige Stimmen werden nicht mitgezählt.[...] 9. Beschlüsse über Satzungsänderungen bedürfen zu ihrer Wirksamkeit einer Mehrheit von zwei Dritteln der abgegeben Stimmen.
Sieht aber so aus, als ob stefank recht hat. Das Weglassen der Enthaltungen nur bei erforderlicher einfacher Mehrheit. Bei erforderlicher 2-Drittel-Mehrheit dürfen diese nicht weggelassen werden, sonst wäre dies wie unter Pkt. 8 auch unter Pkt. 9 aufgeführt...
8. Die Mitgliederversammlung beschließt mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen, sofern die Satzung nicht eine andere Mehrheit vorsieht. Stimmengleichheit gilt als Ablehnung; Stimmenthaltungen oder ungültige Stimmen werden nicht mitgezählt.[...] 9. Beschlüsse über Satzungsänderungen bedürfen zu ihrer Wirksamkeit einer Mehrheit von zwei Dritteln der abgegeben Stimmen.
Sieht aber so aus, als ob stefank recht hat. Das Weglassen der Enthaltungen nur bei erforderlicher einfacher Mehrheit. Bei erforderlicher 2-Drittel-Mehrheit dürfen diese nicht weggelassen werden, sonst wäre dies wie unter Pkt. 8 auch unter Pkt. 9 aufgeführt...
Für all dies müssen aber auch die "Ja"-Stimmen gezählt werden, denn es geht um die 2/3 Mehrheit der abgegebenen Stimmen und dies ist bei den einzelnen Abstimmungen nicht gemacht worden. Da wurden nur die "Nein"-Stimmen und Enthaltungen gezählt und als "Ja"-Stimmen einfach der Rest von den 419 anwesenden Stimmberechtigten angenommen. Aber das mal einer auf dem Klo, eine Rauchen oder was zum Essen/Trinken holen war oder sogar seinen Zettel gar nicht gehoben hat, wurde nicht berücksichtigt.
Bei der letzten Abstimmung über die Gesamtsatzung wurden auch die Ja-Stimmen ausgezählt. Und diese waren bei 268. Wenn nun die Satzungsregel - Beschlüsse über Satzungsänderungen bedürfen zu ihrer Wirksamkeit einer Mehrheit von zwei Dritteln der abgegeben Stimmen. - umgesetzt wird, hätten bei abgegebenen 408 Stimmen (drei anwesende Stimmen haben nicht abgestimmt) 272 Ja-Stimmen abgegeben werden müssen, um die Satzung in ihrer neuen Fassung anzunehmen. Dies war also folglich nicht so. Also kann die Abstimmung angefochten werden.
So mein Rechtsverständnis.
Da bei den Einzelpunkten zu keiner Zeit die Ja-Stimmen ausgezählt wurden, sondern nur anhand der Nein-Stimmen und Enthaltungen eine Anzahl der Ja-Stimmen geschlussfolgert wurde, müsste auch dies anfechtbar sein. Denn die von der Satzung geforderte Zweidrittelmehrheit der abgegebenen Stimmen wurde zu keiner Zeit überprüft.
8. Die Mitgliederversammlung beschließt mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen, sofern die Satzung nicht eine andere Mehrheit vorsieht. Stimmengleichheit gilt als Ablehnung; Stimmenthaltungen oder ungültige Stimmen werden nicht mitgezählt.[...] 9. Beschlüsse über Satzungsänderungen bedürfen zu ihrer Wirksamkeit einer Mehrheit von zwei Dritteln der abgegeben Stimmen.
Sieht aber so aus, als ob stefank recht hat. Das Weglassen der Enthaltungen nur bei erforderlicher einfacher Mehrheit. Bei erforderlicher 2-Drittel-Mehrheit dürfen diese nicht weggelassen werden, sonst wäre dies wie unter Pkt. 8 auch unter Pkt. 9 aufgeführt...
Erstmal muss ich dem Ascheberscher zustimmen, ich wollte nämlich noch schreiben "sofern die Satzung nicht explizit etwas anderes bestimmt", war dann aber zu faul. Nun ist die Auslegung der Ziffern 8 und 9 wirklich interessant. Man kann es so auffassen, das die Bestimmung auschlieslich die einfache Mehrheit betriftt. Man kann es aber auch als Bestimmung "vor der Klammer" auslegen. Dazu müsste dann aber mehr als nur Ziffer 9 umfasst sein. Auf Grund des Schutzcharakters des Erfordernis einer Zweidrittelmehrheit würde ich zu einer engen Auslegung tendieren und somit zur Ablehnung des Vorhandenseins der erforderlichen Mehrheit gelangen.
Es lag an einer Stimme - Bericht von der außerordentlichen Mitgliederversammlung von Eintracht Frankfurt e.V.
Heute früh also aus dem Bett gequält, Niederlage noch im Kopf, Omas Geburtstag geschwänzt (hat sie ja hoffentlich nächstes Jahr wieder) und ins Auto nach Frankfurt gesetzt.
Am Einlass lief diesmal alles gesittet ab, war gleich zu erkennen, dass wesentlich weniger Teilnehmer anwesend waren als bei der ordentlichen Versammlung.
Meine Hoffnung, dass allerdings von den sporttreibenden Abteilungen erstrecht nur sehr wenige anwesend sein würden, schließlich war es ja im November um Wahlen und Gremiumbesetzungen gegangen und jetzt nur um ein paar Satzungsänderungen, wurde allerdings nicht bestätigt. Auffällig war auch wie am Eingang, z.B. von den Triathleten (erkennbar in ihrer Sportkleidung - kamen wohl vom Frühsport) mit Vollmachten umgegangen wurde. Es wurden vom Vollmachtsgeber bereits ausgefüllte Vollmachten ausgeteilt, bei denen das Vollmachtsnehmerfeld noch blanko war. Das ist sicher nicht der Sinn der Sache.
Teilnehmermäßig waren aus den sportteibenden Abteilungen nach meiner Schätzung ca. doppelt so viele da wie Fußballfans.
Beginn war relativ zügig, auch Fischers Ansprache hielt sich zeitlich im Rahmen, Kernsatz war, dass man mitgliedermäßig zu Vereinen wie Mönchengladbach Anschluss finden möchte (ja er hat wirklich "Anschluss" gesagt). Versammlungsleiter war diesmal auch niemand der schon Rente bezog als die Mauer noch stand, sondern jemand jüngeres, ich glaube aus der Fußballabteilung.
Es wurde bekanntgegeben, dass insgesamt 416 abstimmungsberechtige Stimmen anwesend seien.
Die Tagesordnung wurde erläutert, die Satzungsänderungen und der Grund weshalb warum wofür kurz und knapp erklärt, das Prozedere vorgestellt und dann wurde um Wortmeldungen gebeten. Es gab einige die sich allgemein äußerten, so z.B. viele Abteilungsleiter, dass sie die vorgelegten Satzungsänderungen samt und sonders begrüßen und für richtig halten - auch Stefan Minden von der Fan- und Förderabteilung.
Dann gab es die erste Wortmeldung zur Aufnahme des Satzes "Der Verein und seine Mitglieder stehen für eine lebendige und friedfertige Fankultur und lehnen daher die Gefährdung anderer Stadionbesucher, z.B. durch den Einsatz nicht genehmigter Pyrotechnik ab." in die Satzung. Sylvia Schenk (Ex-Richterin, Ex-Dezernentin im Römer, Ex-Vorsitzende Bund deutscher Radfahrer, jetzt Vorstand Transparency International) und Michael Gabriel (Kooedinierungsstelle Fanprojekte) sprachen sich deutlich dagegen aus, Tenor: An so prominenter Stelle in der Satzung sei das unnötig, sanktionieren könne man Mitglieder auch heute schon, kein vorauseilender Gehorsam, keine Überhöhung für sowieso selbstverständliche Dinge ("Ächtung von Doping schreiben wir ja auch nicht in die Satzung")
Dem wurde entgegnet, dass der Verein um sein Bild in der Öffentlichkeit besorgt sein müsse. Stefan Minden hatte zuvor schon monologisiert, dass man das Handeln nicht Staatsanwaltschaft und Polizei, wie in Italien, überlassen dürfe.
Weitere nennenswerte Wortmeldungen gab es nicht und so wurde zur Abstimmung geschritten.
Das Vorgehen sollte sein jeden Änderungspunkt einzeln abzustimmen und sollte bei einem die 2/3-Mehrheit nicht erreicht werden diesen zurückzustellen und dann am Ende schriftlich mittels der vorher ausgegeben Wahlzettel über diese Punkte abzustimmen.
Nachdem beim letzten Mal die Abstimmung ja schon an den verschiedenen Entwürfen zur Präambel gescheitert war, hatte man sich wohl zusammengesetzt und einen gemeinsamen Vorschlag erarbeitet, u.a. bei einem Vorbereitungstreffen am 05.02. am Riederwald, zu dem alle Vereinsmitglieder eingeladen waren aber kaum jemand da war (außer Vorstand- und Satzungskommissionsvertretern wohl nichtmal ein Dutzend). Entsprechend gab es sehr, sehr viele Ja-Stimmen, ich glaube keine Nein-Stimme und nur ca. 5 Enthaltungen.
Danach ging es um die "Pyro-Sache". Zuerst kam ein Änderungsantrag dass man das "Gefährdung anderer Stadionbesucher" bitte durch "Gefährdung von Stadionbesuchern" ersetzen möchte, denn wer wären denn diese "anderen"? Auch Eintracht-Mitglieder würden ja gefährdet werden, nur damit das klar sei...
Darüber wurde abgestimmt und da für Änderungsanträge eine einfache Mehrheit ausreicht, war das schnell erledigt.
Nun war vom Versammlungsleiter zu vernehmen: "Gut, kommen wir zum nächsten Satzungspunkt"... Aufraunen im Saal... "Moment!"... da fiel auf, dass wir zwar entschieden hatten über welchen Antrag wir abstimmen wollten, dieser aber noch lange nicht angenommen war, denn danach war noch gar nicht gefragt worden!
Die erste entscheidende Abstimmung stand also im Raum: "Wer ist dafür?" - Viele reckten ihre Karten mit der grünen "JA"-Seite nach oben "Wer ist dagegen?" - Viele blaue "NEIN"-Seiten waren zu sehen. "Ok, das müssen wir zählen - Moment - Wenn die Wahlhelfer bitte durchgehen würden" - Es wurde von ca. 4-6 Personen beim Durchgang durch die Reihen die Anzahl der Karten gezählt und diese dann dem Versammlungsleiter gemeldet der die Zahl bekanntgab. Ich glaube es waren ca. 110. "Enthaltungen?" - Einige Kärtchen gingen nach oben, auch hier schritten die Wahlhelfer durch die Gänge. Es wurden ein oder zwei Dutzend Enthaltungen vermeldet.
Der Versammlungsleiter stellte daraufhin fest, dass die Zweidrittelmehrheit erreicht sei und der Änderungsantrag damit beschlossen.
In den Reihen der Fans, traditionell im hinteren Bereich des Saals, ging das rechnen los, wieviele Stimmen man eigentlich bräuchte um einen Antrag zu kippen. Man kam auf ca. 140.
Als nächstes kam die Einführung der Fördermitgliedschaft dran. Hierzu gab es keine Wortmeldung, was ich persönlich etwas schade finde, denn da hätte schon mal jemand vom Fansprechergremium (anwesend) nach vorne gehen können und nochmal für alle klarmachen können, was das in Konsequenz dann vor allem für die Fanclubs heißt. Vielleicht hätte man auch den ein oder anderen Sporttreibenden beeinflussen können, indem man herausstellt was die Fanclubs für Eintracht Frankfurt ausmachen und was diese Satzungsänderung am Ende dafür bedeuten kann.
Es wurde also direkt abgestimmt. Das Vorgehen war wie oben beschrieben, die Anzahl der Nein-Stimmen lag so um 120, 125 herum (quasi alle die man als Fußballfans identifizieren konnte), die der Enthaltungen bei ca. 8-10. Da es um mehrere Unterpunkte ging (Einführung der Fördermitgliedschaft, Was sind Fördermitglieder, Was dürfen Fördermitglieder bzw. was nicht) musste mehrmals abgestimmt werden.
Das Prozedere war immer gleich, die Anzahl der gezählten Nein-Stimmen und Enthaltungen schwankte meiner Erinnerung nach leicht.
Es kam leichter Unmut auf, ob der Frage ob denn so genaues Zählen überhaupt möglich sei oder ob das nicht besser zu lösen sei.
Nachdem die Fördermitgliedschaft nach dem 2. Unterpunkt faktisch ja durch war, machte sich etwas Ernüchterung in den hinteren Reihen breit. man war enttäuscht und rechnete nach wie viele Stimmen gefehlt hatten. Dabei fiel auf, dass das nicht zu brechnen war, weil man die Anzahl der Ja-Stimmen nicht kannte. Denn die war ja nicht gezählt worden. Hm... Man war also davon ausgegangen, dass, wer nicht mit Nein oder Enthaltung gestimmt habe, schon mit Ja gestimmt haben werde. Naja, kann man schon vermuten, aber andererseits gibt es ja keine "Abstimmpflicht", wer weiß ob einige ihre Karte überhaupt nicht hochgehalten hatten. Ich selbst hatte z.B. bei den letzten 2 Unterpunkten auch nicht mehr mitgestimmt, weil ich es einfach nicht mehr als wichtig erachtete und schon am diskutieren war.
Also, war dieses "Zurückrechnen" eigentlich zulässig? In der Satzung steht für die Gültigkeit, dass man die "Mehrheit von zwei Dritteln der abgegebenen Stimmen" braucht, nicht dass nur weniger als ein Drittel der Stimmen dagegen sein dürfen. Und es macht ja schon einen Unterschied, ob man für etwas ist oder nur nicht dagegen.
Und knapp war die Entscheidung ja allemal ausgegangen, je nachdem welche Zahlen man noch in Erinnerung hatte ging es um ca. 10 Stimmen.
Also wurde die Frage ob so überhaupt ordnungsgemäß abgestimmt wird an den Tisch für die Rednerliste gebracht. Von dort wurde sie dann auf das Podium getragen, der Versammlungsleiter forderte zur Wortmeldung auf, auf dem Weg zum Mikro war vom Herrn Präsident schon "Jetzt wirds richtig peinlich..." zu hören, keine Ahnung ob das über das sein Mikro im Saal zu verstehen war.
Die Frage wurde gehört, das Vorgehen mit Praktikabilität begründet und die Entscheidung ob weiter so abgestimmt werden solle oder zumindest bei den weiteren Satzungsänderungen die Ja-Stimmen gezählt werden sollten der Versammlung zur Abstimmung gestellt.
Mit einfacher Mehrheit wurde entschieden, dass weiter so verfahren werden sollte, keine Ahnung, ob man früher nach Hause wollte oder fürchtete, dass man dann die vorhergehenden Änderungen nochmal abstimmen müsste oder was sonst noch dagegen gesprochen haben könnte auf das Zählen von ca. 250 hochgehaltenen Karten zu verzichten.
Es ging also so weiter. Da in der Folge nur noch organisatorischer Kleinkram (Einladung auch elektronisch, Austrittsfristen, etc.) auf dem Tapet stand besprach man sich hinten im Saal, ob das so korrekt laufen würde, von einigen wurde Sylvia Schenk, die ja schon beim letzten Mal bewiesen hatte, dass sie sich in solchen Dingen genauestens auskennt gesucht und um ihre Meinung gebeten.
Von Seiten der Veranstaltungsleitung wurde im persönlichen Gespräch gesagt, dass Personen die die Versammlung dauerhaft verlassen hätten dem Podium gemeldet worden waren und somit aus der Gesamtzahl der Stimmen gestrichen worden sein müssten und sich zum Zeitpunkt der Abstimmung im vorderen Bereich des Eingangs- bzw. des Nebenraumes nur Mitarbeiter, die sowieso nicht stimmberechtigt sind, befunden hätten.
Ob einzelne zu diesem Zeitpunkt auf Toilette waren ließ sich von dort meiner Meinung nach nicht einsehen, aber dass bei den entscheidenden Abstimmungen jeweils mehrere Personen austreten waren glaube ich jetzt auch nicht.
Im weiteren Verlauf wurden die restlichen Änderungspunkte sowie die Gebührenordnung angenommen.
Nachdem der Unmut über die Abstimmungsmodalitäten deutlich durch den Saal waberte und nicht zuletzt wohl auch weil Fr. Schenk Vertreter der Vereinsgeschäftsführung auf die Angreifbarkeit der Abstimmungen hingewiesen hatte verkündete der Versammlungsleiter, dass man nun, nachdem alle Änderungspunkte einzeln abgestimmt worden waren, quasi über die Annahme der kompletten Satzungsänderung abstimmen werde und dabei auch die Ja-Stimmen zählen werde.
Davon war nun der Saal doch recht überrascht. Man rieb sich verwundert die Augen - war man sich schlicht unsicher ob das was man in der letzten Dreiviertelstunde gemacht hatte wirklich so ok war, war man zur Einsicht gelangt, dass nicht oder wollte man die Sache nochmal absichern?
Nun tat sich in beiden Fraktionen Unmut auf, bei den Sportlern, ob der Tatsache, dass ja eigentlich alles schon abgestimmt war, bei den Fans da nun andere Regeln gelten sollten, obwohl die alten doch gerade verteidigt worden waren - "Jetzt auf einmal...!"
Die Abstimmung ergab, was es sonst nur im Film gibt, 268 Stimmen für die Satzungsänderungen, die vom Versammlungsleiter errechnete Mindestanzahl für die Annahme der Änderungen bei den vorhanderen Gegenstimmen (weiß die Zahl leider nicht mehr) - Punktlandung!
Wohlgemerkt wieder ermittelt durch Zählen beim Gang durch die Reihen!
Der folgende Antrag auf Wiederholung der Abstimmung durch schriftliche Abstimmung auf den ausgeteilten Wahlzetteln erreichte nicht die erforderliche Mehrheit, die Sporttreibendenden hatten sich, so zum Beispiel die Abteilungsvorstände Triathlon und Tennis in ihrer Wortmeldung dagegen ausgesprochen, weil sie nun "genug abgestimmt hätten und endlich heim wollten".
Im hinteren Teil des Saales wurde es nun etwas lauter, Rufe wie "Nicht immer haben die Lautesten recht" waren als Reaktion darauf dann aus den vorderen Reihen zu hören. Da es keine Wortmeldungen gab wurde der Punkt "Satzungsänderungen" vom Versammlungsleiter geschlossen. Beim Punkt "Verschiedenes" äußerten noch zwei oder drei ihren Unmut darüber wie undemokratisch das nun wieder gelaufen sei und über die Terminansetzung generell.
Danach schloss Peter Fischer die Versammlung u.a. mit allgemeinem Geschwurbel über Demokratie und Meinungsrechte und dem Hinweis darauf, dass man auch wissen müsse wann man verloren habe.
Persönliches Fazit: Nachdem es ja kaum schlimmer kommen konnte als in der letzten Versammlung hat sich zwar einiges verbessert, aber bemüht die Sache wirklich wasserdicht und unangreifbar zu machen hat man sich von Präsidiums- bzw. Versammlungsleiterseite leider nicht. Es ist mir schlicht unbegreiflich, wie man darauf verzichten kann die Anzahl der Ja-Stimmen zu zählen, wenn es nach der Satzung auf diese Zahl doch so ankommt. Und dann das ganze mit Praktikatibilität zu begründen und zeitliche Gründe anzuführen setzt dem Ding die Krone auf! Wie wenn es zeitlich soooo intensiv wäre ca. 250 Stimmen zu zählen. Dafür hätte man dann z.B. auf das, nach Satzung absolut unnötig, Zählen der Enthaltungen verzichten können (was diese meiner Meinung nach in der Wahrnehmung sowieso abscheulich aufwertet - real ist sich enthalten nunmal genauso gut wie gar nicht kommen) . Aber gut, die Zeit, die ist halt wichtig, so wurde ja auch beim letzten Mal nur ca. eine knappe Stunde damit vergeudet auf die Schalte mit Hrn. Vettel zu warten. Ich meine, die Mitgliederversammlung ist das höchste Gremium des Vereins und da kommt es auf ein paar Minuten an?
Durch den ganzen Ablauf bleibt mindestens ein schaler Beigeschmack...
Zur Fanszene bleibt zu sagen, dass man bei besserer Vernetzung, Absprache, Kommunikation und sich einig werden das Ding heute locker hätte kippen können! Schon mit besserer Beschäftigung mit der Sache und vielleicht Absprachen untereinander (z.B. zwischen FSG und UF) und Einbringen von Gegenanträgen etc. pp. wäre das Ding ganz anders gelaufen. Keine Ahnung z.B. was die heute gemacht hätten wenn, wie im November bei zwei konkurrienden Vorschlägen wieder keiner die 2/3-Mehrheit erreicht hätte - wieder die Versammlung aufgelöst?
Schade, dass man das bei Teilen der Sportler gegenüber uns Fans vorherrschende "laute, pöbelnde Masse" - Vorurteil gegen Ende quasi bestätigt hat, gab es doch recht wenig Wortmeldungen, dafür umso mehr laute Unmutsäußerungen.
Für die Zukunft würde ich den EFC-Mitgliedern die Vereinsmitglied werden wollen(?) um weiterhin ermäßigungsberechtigt zu sein empfehlen dann nicht die stimmrechtslose Fördermitgliedschaft zu wählen, sondern mit der 40€ teureren Fanabteilungsmitgliedschaft beim nächsten Mal auf solchen Versammlungen für eine stärkere (Stimm-)Vertretung der Fans zu sorgen. Bin mir nicht sicher, ob man bei den Sporttreibenden sich am Ende freuen wird, wenn da beim nächsten Mal mehrere hundert insbesondere junge Fanclub- und UFler (denn für Schüler, Studenten etc. kostet die ermäßigte FuFa-Mitgliedschaft ja das gleiche wie die Fördermitglidschaft) stimmberechtigt sind...
8. Die Mitgliederversammlung beschließt mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen, sofern die Satzung nicht eine andere Mehrheit vorsieht. Stimmengleichheit gilt als Ablehnung; Stimmenthaltungen oder ungültige Stimmen werden nicht mitgezählt.[...] 9. Beschlüsse über Satzungsänderungen bedürfen zu ihrer Wirksamkeit einer Mehrheit von zwei Dritteln der abgegeben Stimmen.
Sieht aber so aus, als ob stefank recht hat. Das Weglassen der Enthaltungen nur bei erforderlicher einfacher Mehrheit. Bei erforderlicher 2-Drittel-Mehrheit dürfen diese nicht weggelassen werden, sonst wäre dies wie unter Pkt. 8 auch unter Pkt. 9 aufgeführt...
Erstmal muss ich dem Ascheberscher zustimmen, ich wollte nämlich noch schreiben "sofern die Satzung nicht explizit etwas anderes bestimmt", war dann aber zu faul. Nun ist die Auslegung der Ziffern 8 und 9 wirklich interessant. Man kann es so auffassen, das die Bestimmung auschlieslich die einfache Mehrheit betriftt. Man kann es aber auch als Bestimmung "vor der Klammer" auslegen. Dazu müsste dann aber mehr als nur Ziffer 9 umfasst sein. Auf Grund des Schutzcharakters des Erfordernis einer Zweidrittelmehrheit würde ich zu einer engen Auslegung tendieren und somit zur Ablehnung des Vorhandenseins der erforderlichen Mehrheit gelangen.
Die Mitglieder von Eintracht Frankfurt haben am heutigen Sonntagvormittag, den 17. Februar auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung ein klares Bekenntnis gegen Gewalt und Pyrotechnik im Stadion abgelegt. Eine nötige Zwei-Drittel-Mehrheit stimmte für eine Änderung des Paragrafen 7: „Der Verein und seine Mitglieder stehen für eine lebendige und friedfertige Fankultur und lehnen daher die Gefährdung anderer Stadionbesucher, z.B. durch den Einsatz nicht genehmigter Pyrotechnik ab“, heißt es dort ab sofort. Auch die Änderungen aller weiteren 23 Vorschriften wurden von der Mitgliederversammlung beschlossen.
Am Ende der Versammlung verabschiedete Präsident Peter Fischer die anwesenden Mitglieder mit den Worten: „Zu einer Demokratie und lebendigen Vereinskultur gehören unterschiedliche Meinungen. Ich freue mich, dass unsere Mitglieder den Vorschlägen des Präsidiums zu den Satzungsänderungen gefolgt sind - in Eintracht für die Eintracht.“
Aha... Naja... Dass es sachlich falsch ist, denn da gab es ja noch diesen Änderungsantrag und deshalb steht das jetzt gar nicht so in der Satzung, wie in dieser vorher (?) formulierten Mitteilung, steht außer Frage...
um mal öl ins feuer zu gießen: ich finde es interessant, dass in der neuen satzung steht, dass die "gefährdung von stadionbesuchern durch nicht genehmigte pyro abgelehnt wird."
mit anderen worten wird also die gefährdung von spielern, ordnern, sanitätern und fotografen toleriert, da diese ja nicht das stadion besuchen, sondern arbeiten. wenn das mal kein böses blut gibt .
schusch schrieb: Falls mir noch Mal jemand ankommen sollte von wegen als Eintracht-Fan muss man selbstverständlich auch Mitglied sein:
Hm... Kann man vielleicht so sehen... Auf der anderen Seite: Hätten nur ein paar mehr Fans heute ihre Stimme in den Ring geworfen wäre die Sache mit Pauken und Trompeten durchgerasselt.
schusch schrieb: Für so was zahl ich keinen Beitrag.
Kann man sicher auch so sehen... Was man dann aber auch sagen ist, dass wenn die Vertreter des Fansprechergremmiums auf einer solchen Veranstaltung sich nicht zu Wort melden, dann braucht man auch gar keine Vertretung...
Ascheberscher, da kann ich nichts zu sagen, war ja nicht da. Das FSG hat zumindest in zwei Fanbriefen auf die Wichtigkeit der Versammlung hingewiesen.
Vielen Dank jedenfalls für den ausführlichen und lesenswerten Bericht.
Es hat in der Tat einen schalen Beigeschmack, wenn alle Register wie Terminansetzung und "schnelles" Zählen und weiteres gezogen werden, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen und es dann freudestrahlend zu verkünden als wäre es einstimmig zustande gekommen.
Da will ich nicht wirklich Teil davon sein. Dann hätte ich zwar meine Meinung dort gesagt, die ich auch hier sage, die hätten dann dass dann doch noch so gebogen, wie es passt.
Ascheberscher_Bub schrieb: IV. Organe § 19 Ordentliche Mitgliederversammlung 8. Die Mitgliederversammlung beschließt mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen, sofern die Satzung nicht eine andere Mehrheit vorsieht. Stimmengleichheit gilt als Ablehnung; Stimmenthaltungen oder ungültige Stimmen werden nicht mitgezählt. [...] 9. Beschlüsse über Satzungsänderungen bedürfen zu ihrer Wirksamkeit einer Mehrheit von zwei Dritteln der abgegeben Stimmen. [...]
Die Einschränkung bzgl. ungültiger Stimmen und Enthaltungen bezieht sich in meinen Augen nur auf Ziffer 8. Wenn das für mehrere Ziffern gelten würde, müsste das doch auf andere Art und Weise kenntlich gemacht werden.
Bei der Veranstaltung hieß es, dass von den 411 noch anwesenden Mitgliedern 408 ihre Stimme abgegeben haben. Es gab 268 Ja-Stimmen. 2/3 von 408 sind 272. Somit 2/3-Mehrheit knapp verfehlt und Satzungsänderung abgelehnt. Könnte man meinen.
Selbst bei dieser großen Schluss-Abstimmung wurde übrigens wieder in Windeseile von der Handvoll Wahlhelfer durchgezählt. Da muss sich nur mal einer um eine einzige Stimme verzählen und schon hat man ein ganz anderes Ergebnis.
Ich hab kein Problem damit, das Votum der Versammlung zu akzeptieren, wenn die Abstimmungen mit rechten Dingen ablaufen. Das war aber hier definitiv nicht der Fall. Man kann nur hoffen, dass da das letzte Wort noch nicht gesprochen ist...
Kleine Anekdote am Rand: Nach der Veranstaltung mit einem Herren aus dem Lager der Befürworter der Satzungsänderung ins Gespräch gekommen - selbst dieser fand das ganze Abstimmungsprozedere skandalös (trotz des von ihm gewünschten Ausgangs) und bemerkte, dass die Beschlüsse keiner rechtlichen Anfechtung standhalten würden.
Was man dann aber auch sagen ist, dass wenn die Vertreter des Fansprechergremmiums auf einer solchen Veranstaltung sich nicht zu Wort melden, dann braucht man auch gar keine Vertretung...
Das FSG (zu dem ich nicht gehöre) hat im Vorfeld mehrere Gesprächen mit dem Kollegen Hellmann, mit Vertretern der UF und mit reichlich Fanclubvorsitzenden geführt. Hat in zwei Briefen die Dringlichkeit des Problem hinreichend dargestellt. Wenn du die Sinnhaftigkeit einer Interessenvertretung an Ihrem Entertainmentfähigkeiten festmachst...dann empfehle ich die Fufa, das kann der Minden tatsächlich besser.
interessant waren frau schenks einlassungen. nicht inhaltlich, sondern weshalb? letztes mal ging es noch um die historie in der präambel, die das ganze damals hat kippen lassen. davon war heute keine rede mehr. dafür legte sie sich ins zeug, den pyroparagraphen in frage zu stellen. weshalb so plötzlich? was ist ihr eigentliches interesse, sich nach so vielen jahren der abwesenheit in den vordergrund bei eintracht frankfurt zu schieben?
Beverungen schrieb: interessant waren frau schenks einlassungen. nicht inhaltlich, sondern weshalb?
Sicher kann man sich das fragen, aber man muss auch nicht hinter jedem Baum den Feind sehen...
Beverungen schrieb: letztes mal ging es noch um die historie in der präambel, die das ganze damals hat kippen lassen. davon war heute keine rede mehr.
Vielleicht weil der Präambelvorschlag in ihrem Sinne geändert worden war? Nicht gemerkt?
Vergleiche mal den Änderungsvorschlag aus der Tischvorlage vom November und von heute. Da steht dann auf einmal sowas wie "Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden beide Vereine durch die "Gleichschaltung" Teil des NS-Unrechtssystems." drin. Davon war im November noch nicht die Rede gewesen.
Soll sie da heute nochmal ans Mikro gehen und sich wie der Stammesälteste bei den Gorillas auf die Brust hauen und röhren "Schaut her, was ich erreicht habe!"?!?
Beverungen schrieb: dafür legte sie sich ins zeug, den pyroparagraphen in frage zu stellen. weshalb so plötzlich? was ist ihr eigentliches interesse, sich nach so vielen jahren der abwesenheit in den vordergrund bei eintracht frankfurt zu schieben?
Nun, der "Pyro-Paragraph" war beim letzten Mal ja noch gar nicht zur Sprache gekommen, von daher ist es etwas unfair ihr zu unterstellen, das "plötzlich in Frage zu stellen". Wer weiß ob sie das auch auf der regulären Versammlung getan hätte, wenn diese nicht zwischenzeitlich abgebrochen worden wäre? Oder gibts Hinweise dafür, dass sie das im November nicht angesprochen hätte?
Das Problem bei der Fufa sind dann die Beiträge was mich als Fan dazu bewegt Fördermitgliedschaft zu machen was auch eigentlich für die Abstimmungen egal ist denn bei Abstimmungen komme ich nicht 250km angefahren . Es gibt den Beitrag für Leute die im Ausland wohnen aber keinen die so eine Entfernung weit weck Wohnen .Darum ist ein Austreten aus der Fufa für mich eine Überlegung wert.Ausser es wird endlich mal besser zusammen gearbeitet und mal ein anderes Systhem überdacht wie man Versammlungen besser legen kann. Frankfurt ist nicht nur Hessisch sondern international und bundesweit beliebt.Man ist halt Mitglied bei was fühlt sich aber nicht so sondern eher Zahl die Rechnung und wenn du nicht zahlst kommen die 2-3Mahnung in ein paar Tagen plus Spesen .Geburtstagsgruss gib's nicht.
Vielleicht weil der Präambelvorschlag in ihrem Sinne geändert worden war? Nicht gemerkt?
Vergleiche mal den Änderungsvorschlag aus der Tischvorlage vom November und von heute. Da steht dann auf einmal sowas wie "Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden beide Vereine durch die "Gleichschaltung" Teil des NS-Unrechtssystems." drin. Davon war im November noch nicht die Rede gewesen.
wenn mich nicht alles täuscht, war davon auch im damaligen gegenvorschlag nicht die rede.
wie auch immer, mich wundert nur die plötzliche präsenz und das öffentliche wenden gegen vorschläge des präsidiums - nach all den jahren.
luxadler schrieb: Das Problem bei der Fufa sind dann die Beiträge was mich als Fan dazu bewegt Fördermitgliedschaft zu machen was auch eigentlich für die Abstimmungen egal ist denn bei Abstimmungen komme ich nicht 250km angefahren . Es gibt den Beitrag für Leute die im Ausland wohnen aber keinen die so eine Entfernung weit weck Wohnen .Darum ist ein Austreten aus der Fufa für mich eine Überlegung wert.Ausser es wird endlich mal besser zusammen gearbeitet und mal ein anderes Systhem überdacht wie man Versammlungen besser legen kann. Frankfurt ist nicht nur Hessisch sondern international und bundesweit beliebt.Man ist halt Mitglied bei was fühlt sich aber nicht so sondern eher Zahl die Rechnung und wenn du nicht zahlst kommen die 2-3Mahnung in ein paar Tagen plus Spesen .Geburtstagsgruss gib's nicht.
Gut ist ja auch nicht so das du außerhalb von Frankfurt nichts von der FuFa geboten bekommst. Wir in Oberhessen bauen uns mitlerweile seit fast einem Jahr durch ein Regionalbüro der FuFa etwas auf wo man auch Vorteile durch eine Mitgliedschaft bei der FuFa hat und das 100km von FFm entfernt. Diese Vorteile habe ich natürlich als Fördermitglied nicht. Aber natürlich gebe ich dir Recht, hast du keinen der Vorteile und dir sind die in deinem Fall 250km zu weit um auf eine MItgliedersitzung zu fahren wäre dein einziger merklicher "Vorteil", dass du das Vereinsmagzin Diva vom Main in deinen Briefkasten bekommst
Die Abstimmung wird einer juristischen Prüfung nicht standhalten. Für die sog. einfache Zweidrittelmehrheit, wie hier, sind Zweidrittel der abgegebenen Stimmen erforderlich.
Und wird die Abstimmung jetzt rechtlich angefochten? Z.B. mit dir oder Heinz Gründel als Anwalt?
Stefan, da ist dein juristischer Schnellschuss wahrscheinlich nicht korrekt.
Aus der Satzung Eintracht Frankfurt e.V.:
IV. Organe
§ 19 Ordentliche Mitgliederversammlung
8. Die Mitgliederversammlung beschließt mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen, sofern die Satzung nicht eine andere Mehrheit vorsieht. Stimmengleichheit gilt als Ablehnung; Stimmenthaltungen oder ungültige Stimmen werden nicht mitgezählt.
[...]
9. Beschlüsse über Satzungsänderungen bedürfen zu ihrer Wirksamkeit einer Mehrheit von zwei Dritteln der abgegeben Stimmen.
[...]
Es sind also bei der Eintracht für Satzungsänderungen, kurz übersetzt, also wenn ich das richtig verstehe, mindestens doppelt so viele Ja- wie Nein-Stimmen nötig.
Ausführlicher Bericht von der Versammlung folgt gleich, bzw. sobald er getippt ist - und soo schnell schreibe ich nicht.
Mal vorab, so schlimm wie beim letzten Mal (vorbereitet wie beim Kasperle-Theater Kleinkleckersdorf e.V.) war es diesmal nicht. Aber von gut oder gar sauber auch noch weit entfernt...
Sieht aber so aus, als ob stefank recht hat. Das Weglassen der Enthaltungen nur bei erforderlicher einfacher Mehrheit.
Bei erforderlicher 2-Drittel-Mehrheit dürfen diese nicht weggelassen werden, sonst wäre dies wie unter Pkt. 8 auch unter Pkt. 9 aufgeführt...
Für all dies müssen aber auch die "Ja"-Stimmen gezählt werden, denn es geht um die 2/3 Mehrheit der abgegebenen Stimmen und dies ist bei den einzelnen Abstimmungen nicht gemacht worden. Da wurden nur die "Nein"-Stimmen und Enthaltungen gezählt und als "Ja"-Stimmen einfach der Rest von den 419 anwesenden Stimmberechtigten angenommen. Aber das mal einer auf dem Klo, eine Rauchen oder was zum Essen/Trinken holen war oder sogar seinen Zettel gar nicht gehoben hat, wurde nicht berücksichtigt.
So mein Rechtsverständnis.
Da bei den Einzelpunkten zu keiner Zeit die Ja-Stimmen ausgezählt wurden, sondern nur anhand der Nein-Stimmen und Enthaltungen eine Anzahl der Ja-Stimmen geschlussfolgert wurde, müsste auch dies anfechtbar sein. Denn die von der Satzung geforderte Zweidrittelmehrheit der abgegebenen Stimmen wurde zu keiner Zeit überprüft.
Was sagen die Rechtsexperten?
Erstmal muss ich dem Ascheberscher zustimmen, ich wollte nämlich noch schreiben "sofern die Satzung nicht explizit etwas anderes bestimmt", war dann aber zu faul.
Nun ist die Auslegung der Ziffern 8 und 9 wirklich interessant. Man kann es so auffassen, das die Bestimmung auschlieslich die einfache Mehrheit betriftt. Man kann es aber auch als Bestimmung "vor der Klammer" auslegen. Dazu müsste dann aber mehr als nur Ziffer 9 umfasst sein. Auf Grund des Schutzcharakters des Erfordernis einer Zweidrittelmehrheit würde ich zu einer engen Auslegung tendieren und somit zur Ablehnung des Vorhandenseins der erforderlichen Mehrheit gelangen.
Heute früh also aus dem Bett gequält, Niederlage noch im Kopf, Omas Geburtstag geschwänzt (hat sie ja hoffentlich nächstes Jahr wieder) und ins Auto nach Frankfurt gesetzt.
Am Einlass lief diesmal alles gesittet ab, war gleich zu erkennen, dass wesentlich weniger Teilnehmer anwesend waren als bei der ordentlichen Versammlung.
Meine Hoffnung, dass allerdings von den sporttreibenden Abteilungen erstrecht nur sehr wenige anwesend sein würden, schließlich war es ja im November um Wahlen und Gremiumbesetzungen gegangen und jetzt nur um ein paar Satzungsänderungen, wurde allerdings nicht bestätigt.
Auffällig war auch wie am Eingang, z.B. von den Triathleten (erkennbar in ihrer Sportkleidung - kamen wohl vom Frühsport) mit Vollmachten umgegangen wurde. Es wurden vom Vollmachtsgeber bereits ausgefüllte Vollmachten ausgeteilt, bei denen das Vollmachtsnehmerfeld noch blanko war. Das ist sicher nicht der Sinn der Sache.
Teilnehmermäßig waren aus den sportteibenden Abteilungen nach meiner Schätzung ca. doppelt so viele da wie Fußballfans.
Beginn war relativ zügig, auch Fischers Ansprache hielt sich zeitlich im Rahmen, Kernsatz war, dass man mitgliedermäßig zu Vereinen wie Mönchengladbach Anschluss finden möchte (ja er hat wirklich "Anschluss" gesagt).
Versammlungsleiter war diesmal auch niemand der schon Rente bezog als die Mauer noch stand, sondern jemand jüngeres, ich glaube aus der Fußballabteilung.
Es wurde bekanntgegeben, dass insgesamt 416 abstimmungsberechtige Stimmen anwesend seien.
Die Tagesordnung wurde erläutert, die Satzungsänderungen und der Grund weshalb warum wofür kurz und knapp erklärt, das Prozedere vorgestellt und dann wurde um Wortmeldungen gebeten.
Es gab einige die sich allgemein äußerten, so z.B. viele Abteilungsleiter, dass sie die vorgelegten Satzungsänderungen samt und sonders begrüßen und für richtig halten - auch Stefan Minden von der Fan- und Förderabteilung.
Dann gab es die erste Wortmeldung zur Aufnahme des Satzes "Der Verein und seine Mitglieder stehen für eine lebendige und friedfertige Fankultur und lehnen daher die Gefährdung anderer Stadionbesucher, z.B. durch den Einsatz nicht genehmigter Pyrotechnik ab." in die Satzung.
Sylvia Schenk (Ex-Richterin, Ex-Dezernentin im Römer, Ex-Vorsitzende Bund deutscher Radfahrer, jetzt Vorstand Transparency International) und Michael Gabriel (Kooedinierungsstelle Fanprojekte) sprachen sich deutlich dagegen aus, Tenor: An so prominenter Stelle in der Satzung sei das unnötig, sanktionieren könne man Mitglieder auch heute schon, kein vorauseilender Gehorsam, keine Überhöhung für sowieso selbstverständliche Dinge ("Ächtung von Doping schreiben wir ja auch nicht in die Satzung")
Dem wurde entgegnet, dass der Verein um sein Bild in der Öffentlichkeit besorgt sein müsse. Stefan Minden hatte zuvor schon monologisiert, dass man das Handeln nicht Staatsanwaltschaft und Polizei, wie in Italien, überlassen dürfe.
Weitere nennenswerte Wortmeldungen gab es nicht und so wurde zur Abstimmung geschritten.
Das Vorgehen sollte sein jeden Änderungspunkt einzeln abzustimmen und sollte bei einem die 2/3-Mehrheit nicht erreicht werden diesen zurückzustellen und dann am Ende schriftlich mittels der vorher ausgegeben Wahlzettel über diese Punkte abzustimmen.
Nachdem beim letzten Mal die Abstimmung ja schon an den verschiedenen Entwürfen zur Präambel gescheitert war, hatte man sich wohl zusammengesetzt und einen gemeinsamen Vorschlag erarbeitet, u.a. bei einem Vorbereitungstreffen am 05.02. am Riederwald, zu dem alle Vereinsmitglieder eingeladen waren aber kaum jemand da war (außer Vorstand- und Satzungskommissionsvertretern wohl nichtmal ein Dutzend).
Entsprechend gab es sehr, sehr viele Ja-Stimmen, ich glaube keine Nein-Stimme und nur ca. 5 Enthaltungen.
Danach ging es um die "Pyro-Sache". Zuerst kam ein Änderungsantrag dass man das "Gefährdung anderer Stadionbesucher" bitte durch "Gefährdung von Stadionbesuchern" ersetzen möchte, denn wer wären denn diese "anderen"? Auch Eintracht-Mitglieder würden ja gefährdet werden, nur damit das klar sei...
Darüber wurde abgestimmt und da für Änderungsanträge eine einfache Mehrheit ausreicht, war das schnell erledigt.
Nun war vom Versammlungsleiter zu vernehmen: "Gut, kommen wir zum nächsten Satzungspunkt"... Aufraunen im Saal... "Moment!"... da fiel auf, dass wir zwar entschieden hatten über welchen Antrag wir abstimmen wollten, dieser aber noch lange nicht angenommen war, denn danach war noch gar nicht gefragt worden!
Die erste entscheidende Abstimmung stand also im Raum:
"Wer ist dafür?" - Viele reckten ihre Karten mit der grünen "JA"-Seite nach oben
"Wer ist dagegen?" - Viele blaue "NEIN"-Seiten waren zu sehen.
"Ok, das müssen wir zählen - Moment - Wenn die Wahlhelfer bitte durchgehen würden" - Es wurde von ca. 4-6 Personen beim Durchgang durch die Reihen die Anzahl der Karten gezählt und diese dann dem Versammlungsleiter gemeldet der die Zahl bekanntgab. Ich glaube es waren ca. 110.
"Enthaltungen?" - Einige Kärtchen gingen nach oben, auch hier schritten die Wahlhelfer durch die Gänge. Es wurden ein oder zwei Dutzend Enthaltungen vermeldet.
Der Versammlungsleiter stellte daraufhin fest, dass die Zweidrittelmehrheit erreicht sei und der Änderungsantrag damit beschlossen.
In den Reihen der Fans, traditionell im hinteren Bereich des Saals, ging das rechnen los, wieviele Stimmen man eigentlich bräuchte um einen Antrag zu kippen. Man kam auf ca. 140.
Als nächstes kam die Einführung der Fördermitgliedschaft dran. Hierzu gab es keine Wortmeldung, was ich persönlich etwas schade finde, denn da hätte schon mal jemand vom Fansprechergremium (anwesend) nach vorne gehen können und nochmal für alle klarmachen können, was das in Konsequenz dann vor allem für die Fanclubs heißt. Vielleicht hätte man auch den ein oder anderen Sporttreibenden
beeinflussen können, indem man herausstellt was die Fanclubs für Eintracht Frankfurt ausmachen und was diese Satzungsänderung am Ende dafür bedeuten kann.
Es wurde also direkt abgestimmt. Das Vorgehen war wie oben beschrieben, die Anzahl der Nein-Stimmen lag so um 120, 125 herum (quasi alle die man als Fußballfans identifizieren konnte), die der Enthaltungen bei ca. 8-10.
Da es um mehrere Unterpunkte ging (Einführung der Fördermitgliedschaft, Was sind Fördermitglieder, Was dürfen Fördermitglieder bzw. was nicht) musste mehrmals abgestimmt werden.
Das Prozedere war immer gleich, die Anzahl der gezählten Nein-Stimmen und Enthaltungen schwankte meiner Erinnerung nach leicht.
Es kam leichter Unmut auf, ob der Frage ob denn so genaues Zählen überhaupt möglich sei oder ob das nicht besser zu lösen sei.
Nachdem die Fördermitgliedschaft nach dem 2. Unterpunkt faktisch ja durch war, machte sich etwas Ernüchterung in den hinteren Reihen breit. man war enttäuscht und rechnete nach wie viele Stimmen gefehlt hatten. Dabei fiel auf, dass das nicht zu brechnen war, weil man die Anzahl der Ja-Stimmen nicht kannte. Denn die war ja nicht gezählt worden. Hm... Man war also davon ausgegangen, dass, wer nicht mit Nein oder Enthaltung gestimmt habe, schon mit Ja gestimmt haben werde. Naja, kann man schon vermuten, aber andererseits gibt es ja keine "Abstimmpflicht", wer weiß ob einige ihre Karte überhaupt nicht hochgehalten hatten. Ich selbst hatte z.B. bei den letzten 2 Unterpunkten auch nicht mehr mitgestimmt, weil ich es einfach nicht mehr als wichtig erachtete und schon am diskutieren war.
Also, war dieses "Zurückrechnen" eigentlich zulässig?
In der Satzung steht für die Gültigkeit, dass man die "Mehrheit von zwei Dritteln der abgegebenen Stimmen" braucht, nicht dass nur weniger als ein Drittel der Stimmen dagegen sein dürfen. Und es macht ja schon einen Unterschied, ob man für etwas ist oder nur nicht dagegen.
Und knapp war die Entscheidung ja allemal ausgegangen, je nachdem welche Zahlen man noch in Erinnerung hatte ging es um ca. 10 Stimmen.
Also wurde die Frage ob so überhaupt ordnungsgemäß abgestimmt wird an den Tisch für die Rednerliste gebracht. Von dort wurde sie dann auf das Podium getragen, der Versammlungsleiter forderte zur Wortmeldung auf, auf dem Weg zum Mikro war vom Herrn Präsident schon "Jetzt wirds richtig peinlich..." zu hören, keine Ahnung ob das über das sein Mikro im Saal zu verstehen war.
Die Frage wurde gehört, das Vorgehen mit Praktikabilität begründet und die Entscheidung ob weiter so abgestimmt werden solle oder zumindest bei den weiteren Satzungsänderungen die Ja-Stimmen gezählt werden sollten der Versammlung zur Abstimmung gestellt.
Mit einfacher Mehrheit wurde entschieden, dass weiter so verfahren werden sollte, keine Ahnung, ob man früher nach Hause wollte oder fürchtete, dass man dann die vorhergehenden Änderungen nochmal abstimmen müsste oder was sonst noch dagegen gesprochen haben könnte auf das Zählen von ca. 250 hochgehaltenen Karten zu verzichten.
Es ging also so weiter.
Da in der Folge nur noch organisatorischer Kleinkram (Einladung auch elektronisch, Austrittsfristen, etc.) auf dem Tapet stand besprach man sich hinten im Saal, ob das so korrekt laufen würde, von einigen wurde Sylvia Schenk, die ja schon beim letzten Mal bewiesen hatte, dass sie sich in solchen Dingen genauestens auskennt gesucht und um ihre Meinung gebeten.
Von Seiten der Veranstaltungsleitung wurde im persönlichen Gespräch gesagt, dass Personen die die Versammlung dauerhaft verlassen hätten dem Podium gemeldet worden waren und somit aus der Gesamtzahl der Stimmen gestrichen worden sein müssten und sich zum Zeitpunkt der Abstimmung im vorderen Bereich des Eingangs- bzw. des Nebenraumes nur Mitarbeiter, die sowieso nicht stimmberechtigt sind, befunden hätten.
Ob einzelne zu diesem Zeitpunkt auf Toilette waren ließ sich von dort meiner Meinung nach nicht einsehen, aber dass bei den entscheidenden Abstimmungen jeweils mehrere Personen austreten waren glaube ich jetzt auch nicht.
Im weiteren Verlauf wurden die restlichen Änderungspunkte sowie die Gebührenordnung angenommen.
Nachdem der Unmut über die Abstimmungsmodalitäten deutlich durch den Saal waberte und nicht zuletzt wohl auch weil Fr. Schenk Vertreter der Vereinsgeschäftsführung auf die Angreifbarkeit der Abstimmungen hingewiesen hatte verkündete der Versammlungsleiter, dass man nun, nachdem alle Änderungspunkte einzeln abgestimmt worden waren, quasi über die Annahme der kompletten Satzungsänderung abstimmen werde und dabei auch die Ja-Stimmen zählen werde.
Davon war nun der Saal doch recht überrascht. Man rieb sich verwundert die Augen - war man sich schlicht unsicher ob das was man in der letzten Dreiviertelstunde gemacht hatte wirklich so ok war, war man zur Einsicht gelangt, dass nicht oder wollte man die Sache nochmal absichern?
Nun tat sich in beiden Fraktionen Unmut auf, bei den Sportlern, ob der Tatsache, dass ja eigentlich alles schon abgestimmt war, bei den Fans da nun andere Regeln gelten sollten, obwohl die alten doch gerade verteidigt worden waren - "Jetzt auf einmal...!"
Die Abstimmung ergab, was es sonst nur im Film gibt, 268 Stimmen für die Satzungsänderungen, die vom Versammlungsleiter errechnete Mindestanzahl für die Annahme der Änderungen bei den vorhanderen Gegenstimmen (weiß die Zahl leider nicht mehr) - Punktlandung!
Wohlgemerkt wieder ermittelt durch Zählen beim Gang durch die Reihen!
Der folgende Antrag auf Wiederholung der Abstimmung durch schriftliche Abstimmung auf den ausgeteilten Wahlzetteln erreichte nicht die erforderliche Mehrheit, die Sporttreibendenden hatten sich, so zum Beispiel die Abteilungsvorstände Triathlon und Tennis in ihrer Wortmeldung dagegen ausgesprochen, weil sie nun "genug abgestimmt hätten und endlich heim wollten".
Im hinteren Teil des Saales wurde es nun etwas lauter, Rufe wie "Nicht immer haben die Lautesten recht" waren als Reaktion darauf dann aus den vorderen Reihen zu hören. Da es keine Wortmeldungen gab wurde der Punkt "Satzungsänderungen" vom Versammlungsleiter geschlossen. Beim Punkt "Verschiedenes" äußerten noch zwei oder drei ihren Unmut darüber wie undemokratisch das nun wieder gelaufen sei und über die Terminansetzung generell.
Danach schloss Peter Fischer die Versammlung u.a. mit allgemeinem Geschwurbel über Demokratie und Meinungsrechte und dem Hinweis darauf, dass man auch wissen müsse wann man verloren habe.
Persönliches Fazit:
Nachdem es ja kaum schlimmer kommen konnte als in der letzten Versammlung hat sich zwar einiges verbessert, aber bemüht die Sache wirklich wasserdicht und unangreifbar zu machen hat man sich von Präsidiums- bzw. Versammlungsleiterseite leider nicht. Es ist mir schlicht unbegreiflich, wie man darauf verzichten kann die Anzahl der Ja-Stimmen zu zählen, wenn es nach der Satzung auf diese Zahl doch so ankommt.
Und dann das ganze mit Praktikatibilität zu begründen und zeitliche Gründe anzuführen setzt dem Ding die Krone auf! Wie wenn es zeitlich soooo intensiv wäre ca. 250 Stimmen zu zählen. Dafür hätte man dann z.B. auf das, nach Satzung absolut unnötig, Zählen der Enthaltungen verzichten können (was diese meiner Meinung nach in der Wahrnehmung sowieso abscheulich aufwertet - real ist sich enthalten nunmal genauso gut wie gar nicht kommen) .
Aber gut, die Zeit, die ist halt wichtig, so wurde ja auch beim letzten Mal nur ca. eine knappe Stunde damit vergeudet auf die Schalte mit Hrn. Vettel zu warten.
Ich meine, die Mitgliederversammlung ist das höchste Gremium des Vereins und da kommt es auf ein paar Minuten an?
Durch den ganzen Ablauf bleibt mindestens ein schaler Beigeschmack...
Zur Fanszene bleibt zu sagen, dass man bei besserer Vernetzung, Absprache, Kommunikation und sich einig werden das Ding heute locker hätte kippen können!
Schon mit besserer Beschäftigung mit der Sache und vielleicht Absprachen untereinander (z.B. zwischen FSG und UF) und Einbringen von Gegenanträgen etc. pp. wäre das Ding ganz anders gelaufen.
Keine Ahnung z.B. was die heute gemacht hätten wenn, wie im November bei zwei konkurrienden Vorschlägen wieder keiner die 2/3-Mehrheit erreicht hätte - wieder die Versammlung aufgelöst?
Schade, dass man das bei Teilen der Sportler gegenüber uns Fans vorherrschende "laute, pöbelnde Masse" - Vorurteil gegen Ende quasi bestätigt hat, gab es doch recht wenig Wortmeldungen, dafür umso mehr laute Unmutsäußerungen.
Für die Zukunft würde ich den EFC-Mitgliedern die Vereinsmitglied werden wollen(?) um weiterhin ermäßigungsberechtigt zu sein empfehlen dann nicht die stimmrechtslose Fördermitgliedschaft zu wählen, sondern mit der 40€ teureren Fanabteilungsmitgliedschaft beim nächsten Mal auf solchen Versammlungen für eine stärkere (Stimm-)Vertretung der Fans zu sorgen.
Bin mir nicht sicher, ob man bei den Sporttreibenden sich am Ende freuen wird, wenn da beim nächsten Mal mehrere hundert insbesondere junge Fanclub- und UFler (denn für Schüler, Studenten etc. kostet die ermäßigte FuFa-Mitgliedschaft ja das gleiche wie die Fördermitglidschaft) stimmberechtigt sind...
Die Satzung des Vereins kann man hier nachlesen, ist ja in der Juristerei nicht unwichtig, wie die einzelnen Punkte jetzt so im einzelnen genau geschrieben sind - Seite 17:
http://www.eintracht-frankfurt.de/fileadmin/upload/Verein/Vereinsorganisation/ET_Satzung_11.pdf
Außerordentlichen Mitgliederversammlung: Satzungsänderung beschlossen
Die Mitglieder von Eintracht Frankfurt haben am heutigen Sonntagvormittag, den 17. Februar auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung ein klares Bekenntnis gegen Gewalt und Pyrotechnik im Stadion abgelegt. Eine nötige Zwei-Drittel-Mehrheit stimmte für eine Änderung des Paragrafen 7: „Der Verein und seine Mitglieder stehen für eine lebendige und friedfertige Fankultur und lehnen daher die Gefährdung anderer Stadionbesucher, z.B. durch den Einsatz nicht genehmigter Pyrotechnik ab“, heißt es dort ab sofort. Auch die Änderungen aller weiteren 23 Vorschriften wurden von der Mitgliederversammlung beschlossen.
Am Ende der Versammlung verabschiedete Präsident Peter Fischer die anwesenden Mitglieder mit den Worten: „Zu einer Demokratie und lebendigen Vereinskultur gehören unterschiedliche Meinungen. Ich freue mich, dass unsere Mitglieder den Vorschlägen des Präsidiums zu den Satzungsänderungen gefolgt sind - in Eintracht für die Eintracht.“
http://www.eintracht-frankfurt.de/verein/aktuelles/aktuelles1/article/ausserordentlichen-mitgliederversammlung-satzungsaenderung-beschlossen.html
Aha... Naja... Dass es sachlich falsch ist, denn da gab es ja noch diesen Änderungsantrag und deshalb steht das jetzt gar nicht so in der Satzung, wie in dieser vorher (?) formulierten Mitteilung, steht außer Frage...
mit anderen worten wird also die gefährdung von spielern, ordnern, sanitätern und fotografen toleriert, da diese ja nicht das stadion besuchen, sondern arbeiten. wenn das mal kein böses blut gibt .
Hm... Kann man vielleicht so sehen...
Auf der anderen Seite: Hätten nur ein paar mehr Fans heute ihre Stimme in den Ring geworfen wäre die Sache mit Pauken und Trompeten durchgerasselt.
Kann man sicher auch so sehen... Was man dann aber auch sagen ist, dass wenn die Vertreter des Fansprechergremmiums auf einer solchen Veranstaltung sich nicht zu Wort melden, dann braucht man auch gar keine Vertretung...
Vielen Dank jedenfalls für den ausführlichen und lesenswerten Bericht.
Es hat in der Tat einen schalen Beigeschmack, wenn alle Register wie Terminansetzung und "schnelles" Zählen und weiteres gezogen werden, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen und es dann freudestrahlend zu verkünden als wäre es einstimmig zustande gekommen.
Da will ich nicht wirklich Teil davon sein. Dann hätte ich zwar meine Meinung dort gesagt, die ich auch hier sage, die hätten dann dass dann doch noch so gebogen, wie es passt.
Die Einschränkung bzgl. ungültiger Stimmen und Enthaltungen bezieht sich in meinen Augen nur auf Ziffer 8. Wenn das für mehrere Ziffern gelten würde, müsste das doch auf andere Art und Weise kenntlich gemacht werden.
Bei der Veranstaltung hieß es, dass von den 411 noch anwesenden Mitgliedern 408 ihre Stimme abgegeben haben. Es gab 268 Ja-Stimmen. 2/3 von 408 sind 272. Somit 2/3-Mehrheit knapp verfehlt und Satzungsänderung abgelehnt. Könnte man meinen.
Selbst bei dieser großen Schluss-Abstimmung wurde übrigens wieder in Windeseile von der Handvoll Wahlhelfer durchgezählt. Da muss sich nur mal einer um eine einzige Stimme verzählen und schon hat man ein ganz anderes Ergebnis.
Ich hab kein Problem damit, das Votum der Versammlung zu akzeptieren, wenn die Abstimmungen mit rechten Dingen ablaufen. Das war aber hier definitiv nicht der Fall. Man kann nur hoffen, dass da das letzte Wort noch nicht gesprochen ist...
Kleine Anekdote am Rand: Nach der Veranstaltung mit einem Herren aus dem Lager der Befürworter der Satzungsänderung ins Gespräch gekommen - selbst dieser fand das ganze Abstimmungsprozedere skandalös (trotz des von ihm gewünschten Ausgangs) und bemerkte, dass die Beschlüsse keiner rechtlichen Anfechtung standhalten würden.
Das FSG (zu dem ich nicht gehöre) hat im Vorfeld mehrere Gesprächen mit dem Kollegen Hellmann, mit Vertretern der UF und mit reichlich Fanclubvorsitzenden geführt.
Hat in zwei Briefen die Dringlichkeit des Problem hinreichend dargestellt.
Wenn du die Sinnhaftigkeit einer Interessenvertretung an Ihrem Entertainmentfähigkeiten festmachst...dann empfehle ich die Fufa, das kann der Minden tatsächlich besser.
Sicher kann man sich das fragen, aber man muss auch nicht hinter jedem Baum den Feind sehen...
Vielleicht weil der Präambelvorschlag in ihrem Sinne geändert worden war?
Nicht gemerkt?
Vergleiche mal den Änderungsvorschlag aus der Tischvorlage vom November und von heute. Da steht dann auf einmal sowas wie "Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden beide Vereine durch die "Gleichschaltung" Teil des NS-Unrechtssystems." drin. Davon war im November noch nicht die Rede gewesen.
Soll sie da heute nochmal ans Mikro gehen und sich wie der Stammesälteste bei den Gorillas auf die Brust hauen und röhren "Schaut her, was ich erreicht habe!"?!?
Nun, der "Pyro-Paragraph" war beim letzten Mal ja noch gar nicht zur Sprache gekommen, von daher ist es etwas unfair ihr zu unterstellen, das "plötzlich in Frage zu stellen".
Wer weiß ob sie das auch auf der regulären Versammlung getan hätte, wenn diese nicht zwischenzeitlich abgebrochen worden wäre? Oder gibts Hinweise dafür, dass sie das im November nicht angesprochen hätte?
wenn mich nicht alles täuscht, war davon auch im damaligen gegenvorschlag nicht die rede.
wie auch immer, mich wundert nur die plötzliche präsenz und das öffentliche wenden gegen vorschläge des präsidiums - nach all den jahren.
Gut ist ja auch nicht so das du außerhalb von Frankfurt nichts von der FuFa geboten bekommst. Wir in Oberhessen bauen uns mitlerweile seit fast einem Jahr durch ein Regionalbüro der FuFa etwas auf wo man auch Vorteile durch eine Mitgliedschaft bei der FuFa hat und das 100km von FFm entfernt. Diese Vorteile habe ich natürlich als Fördermitglied nicht. Aber natürlich gebe ich dir Recht, hast du keinen der Vorteile und dir sind die in deinem Fall 250km zu weit um auf eine MItgliedersitzung zu fahren wäre dein einziger merklicher "Vorteil", dass du das Vereinsmagzin Diva vom Main in deinen Briefkasten bekommst