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Offene Briefe auf den Kommentar von Herrn Franzke vom Kicker 16.5. [in den Beiträgen #1, #93, #315]

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Danke Uli...
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Das trifft den Punkt!
Danke.
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Sehr guter Brief, dickes Kompliment von mir! Besonders der Teil mit den bürgerkriegs ähnlichen Zuständen hat genau meine Gedanken dazu getroffen. Bürgerkrieg ist für mich eine Situation wie in Syrien wo Tausende Leute leiden müssen und geliebte Menschen verlieren! Eine unfassbare Unverschämtheit den Opfern gegenüber sowas mit Fussball "Krawalle" zu vergleichen.  

Traurig, damit ist der Kicker für mich endgültig auf Bild Niveau gesunken.
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schusch schrieb:
3zu7 schrieb:
Franzke hat es offenbar bis heute nicht verkraftet, dass er damals kein Pressesprecher bei der Eintracht wurde. Eine Torhüterin vom FSV wurde ihm vorgezogen. Man möge ihm daher verzeihen, dass er ab und an mal draufschlagen will, um das Damalige verarbeiten zu können.    


Ach, er wollte gerne Ploog sein? Das erklärt einiges.

Ich hab noch ein Buch von ihm über die Eintracht. Das Cover ist ein Foto ausm G-Block.


Wobei ich mir gerade nicht sicher bin, ob ich ihn nicht mit einem anderen uns wohlbekannten Namen verwechsel. Mein Alter... Egal. A-Loch. Großes.
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Oh, schon 5 Seiten Kommentare, bevor ich die Threaderöffnung gelesen habe.

Ich sage dann einfach auch: Danke!
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Danke.
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Danke lieber C-E.
Leider fasst der Franzke nur den Tenor der gesamten Medienlandschaft zum gestrigen Spiel plakativ zusammen.
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Sehr stark! Danke.

Jetzt weiß ich, warum de beim Deppen Spiel "abstinkst"  ,-)
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Passt zu dem was ich ihm geschrieben habe
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Sehr gut, vielen Dank.
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Ich hätte auch fast kotzen müssen. als ich den Artikel gelesen habe. Die richtigen Worte gefunden
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Sehr, sehr stark, CE  

Sachlich, treffend, argumentativ -
sowas könnte ich Wort für Wort unterschreiben.

Mir geht das mediale Frankfurt-Bashing seit Jahren
dermaßen auf den Zünder...
Hut ab, dass Du derart sachlich bleiben konntest
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Letztendlich habe dem Kicker doch eine Mail geschrieben, da ich denke, das man dort ruhig ein wenig was zu lesen bekommen sollte und ein Punkt im offenen Brief vom c-e nicht enthalten war, der mich persönlich dann doch sehr geärgert hat.

Wenn es interessiert, der kann gerne einen Blick darauf werfen:

An Kicker online
Chefredaktion

Offener Brief

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich lese ihr Magazin nun seit über 15 Jahren und glaube daher, mir ein (wenn auch subjektives) Urteil über Ihren Stil erlauben zu können. Die Berichterstattung über das aktuell Geschehen um "König Fussball" und auch die anderen Sportarten, welche (mehr oder weniger) im Fokus des Sportinteressierten stehen, befand sich bisher stets auf einem Niveau, welches mir die Lektüre des Kicker zu einem kurzweiligen Vergnügen machte.

Zwar stimme ich nicht immer mit der jeweiligen Ansicht des zuständigen Redakteurs überein, war jedoch bisher immer in der Lage, die geäußerte Meinung auf Basis der dargelegten Argumente akzeptieren zu können.

Mit dem am heutigen Tage auf Ihrer Internetpräsenz veröffentlichten Kommentar von Herrn Franzke zu den aktuellen Vorfällen in deutschen Stadien verlassen Sie dieses Niveau jedoch deutlich. Die Art und Weise, wie diese schon teilweise polemisch zu nennende Abhandlung daherkommt, ist eine Beleidung jedes Fans, der sich nicht von der eindimensionalen Panikmache mancher Medien anstecken lässt.

Allein die Wortwahl wäre schon ausreichend, den Artikel bedenklich zu finden. Wenn Sie sich beispielsweise an den Balkankonflikt in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts erinnern, werden Sie sehr schnell feststellen, dass eine solche Wortwahl bestenfalls unangebracht ist, selbst wenn es „im übertragenden Sinne“ gemeint gewesen sein sollte. Geschmacklos, wenn hier ein Platzsturm (den ich ausdrücklich nicht gutheiße) mit einem Massengenozid gleichgesetzt wird. Eigentlich bin ich so etwas vom Boulevard gewohnt, nicht jedoch von Ihnen.

„Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen“… Wollen Sie die alttestamentarische Sippenhaftung wieder einführen? Und was ist ihre Erwartungshaltung? Keine Duldung bedeutet im konkreten Fall was? Das der Stadionbesucher, der in der Nähe eines Bengalowerfers steht, sich vielleicht in eine für ihn nicht kalkulierbare Situation begibt, die ihn möglicherweise in Gefahr bringt nur um Konsequenzen für die eigene Person (Stadionverbot ?) zu vermeiden. Ich finde dies fast schon surreal.

„Warum sollen Bayern München, Schalke 04 oder Borussia Dortmund bestraft werden wegen Vereinen wie zum Beispiel Köln und Frankfurt, die einen wachsenden Teil ihrer Stehplatzbesucher nicht in den Griff bekommen?“ Eine Unterteilung in Gut und Böse, namentlich benannte Vereine, deren Fans hiermit abgestempelt werden, kategorisiert als friedliebend oder gewalttätig. „Schickeria München“ sagt Ihnen sicherlich was, aber dies scheint ja nur eine Minderheit zu sein, die nicht relevant ist. Obwohl, im Kontext mit Ihrem Kommentar gesehen gibt es keine Minderheiten, also warum diese Aufzählung?

Jeder größere Verein in Deutschland hat leider auch seine Problemklientel. Weil nun mal im Stadion Menschen aus allen Bereichen der Gesellschaft zusammenfinden, verschiedenste Charaktere mit ganz unterschiedlichem Hintergrund. Und da es in unserer Gesellschaft auch Menschen mit sehr seltsamen Vorstellungen vom menschlichen Zusammenleben gibt, finden sich diese auch im Stadion wieder, in jedem Stadion dieser Republik, in dem Profifußball gespielt wird (und nicht nur dort).

Das der Fußball damit umgehen muss und es keine Frage ist, das Gewalt nicht toleriert werden darf, steht außer Frage. Aber mit der Erzeugung von Feinbildern, die man einzelne Vereine eingrenzt, wird das Problem sicherlich nicht gelöst.

„Die diese "Fans" sogar noch subventionieren mit vergünstigten Tickets und der Bezuschussung von Reisen zu den Auswärtsspielen? Diese Subventionspolitik gibt es weder bei Rockkonzerten noch bei anderen Großveranstaltungen. Allein dort, wo Gewalt wächst und begünstigt wird, macht ein Stehplatzverbot Sinn.“ Subventionen und Bezuschussungen sind für die Fans, die Ihren Verein unterstützen und ihm quer durch die Republik folgen, Woche für Woche, Jahr für Jahr. Weil die Vereine die Unterstützung der Fans nicht nur zu schätzen wissen, sondern auch, weil die Fans nicht neben dem Verein existieren, sondern ein Teil davon sind. Wenn man damit auch die unterstützt, die es nicht verdienen, dann ist dies leider etwas, das in dem Kontext nicht zu vermeiden ist. Denn wenn man es vermeiden könnte, würde man es tun. Aber Ihnen wäre es wohl lieber, wenn tausende von friedlichen Fans wegen einer Gruppe Unbelehrbarer bestraft wird.  Sippenhaft für Fans, weil Politik und Gremien konzeptionell bei diesem Thema versagt haben. Die Last der Problemlösung sehen sie also bei den Fans und nehmen die Zuständigen aus der Verantwortung.

Außerdem stellen es jedoch so hin, als ob hier Vereine absichtlich eine Art „Terrorismusfinanzierung“ betreiben und man hier bewusst Gewalt fördert. Dies ist in aller Deutlichkeit eine absolute Frechheit gegenüber den handelnden Personen.  Ich habe noch auch nur im Ansatz eine Aussage vernommen oder Maßnahme erlebt, die zu solch einer Feststellung berechtigt.

Ich könnte noch mehr anbringen, halte aber allein dies schon für ausreichend. Zum Abschluss nur noch eine Anmerkung:
Wie sie sicherlich schon vermuten, bin ich Fan der Frankfurter Eintracht. Und ja, ich bin stolz darauf. Stolz, Teil einer Gemeinschaft zu sein, der unterschiedliche Generationen, gesellschaftliche Schichten, Glaubensgemeinschaften und ethnische Abstammungen angehören, welche alle durch die Liebe zu unserem Verein verbunden sind.  Es ist eine Leidenschaft, die mehr ist als nur im Stadion zu sitzen und Fussball anzusehen. Denn letztendlich geht es um die Menschen, mit denen wir die Eintracht erleben, es geht um uns als Ganzes. Und da ist die Art und Weise, wie Sie hier (nicht nur) mit Eintracht Frankfurt umgehen, respektlos und ein Schlag ins Gesicht.

Ich erwarte nicht zwingend eine Antwort, aber wenn vor dem nächsten Kommentar zu vielleicht eine gewisse Selbstreflektion vonstattengeht, wäre mir dies schon ausreichend.

Mit freundlichen Grüßen
XXX
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Zur Info:Jetzt kommt was in Stern-tv
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Hut ab! Mein Respekt gebührt Dir C-E!
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ElzerAdler schrieb:
Letztendlich habe dem Kicker doch eine Mail geschrieben, da ich denke, das man dort ruhig ein wenig was zu lesen bekommen sollte und ein Punkt im offenen Brief vom c-e nicht enthalten war, der mich persönlich dann doch sehr geärgert hat.

Wenn es interessiert, der kann gerne einen Blick darauf werfen:

An Kicker online
Chefredaktion

Offener Brief

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich lese ihr Magazin nun seit über 15 Jahren und glaube daher, mir ein (wenn auch subjektives) Urteil über Ihren Stil erlauben zu können. Die Berichterstattung über das aktuell Geschehen um "König Fussball" und auch die anderen Sportarten, welche (mehr oder weniger) im Fokus des Sportinteressierten stehen, befand sich bisher stets auf einem Niveau, welches mir die Lektüre des Kicker zu einem kurzweiligen Vergnügen machte.

Zwar stimme ich nicht immer mit der jeweiligen Ansicht des zuständigen Redakteurs überein, war jedoch bisher immer in der Lage, die geäußerte Meinung auf Basis der dargelegten Argumente akzeptieren zu können.

Mit dem am heutigen Tage auf Ihrer Internetpräsenz veröffentlichten Kommentar von Herrn Franzke zu den aktuellen Vorfällen in deutschen Stadien verlassen Sie dieses Niveau jedoch deutlich. Die Art und Weise, wie diese schon teilweise polemisch zu nennende Abhandlung daherkommt, ist eine Beleidung jedes Fans, der sich nicht von der eindimensionalen Panikmache mancher Medien anstecken lässt.

Allein die Wortwahl wäre schon ausreichend, den Artikel bedenklich zu finden. Wenn Sie sich beispielsweise an den Balkankonflikt in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts erinnern, werden Sie sehr schnell feststellen, dass eine solche Wortwahl bestenfalls unangebracht ist, selbst wenn es „im übertragenden Sinne“ gemeint gewesen sein sollte. Geschmacklos, wenn hier ein Platzsturm (den ich ausdrücklich nicht gutheiße) mit einem Massengenozid gleichgesetzt wird. Eigentlich bin ich so etwas vom Boulevard gewohnt, nicht jedoch von Ihnen.

„Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen“… Wollen Sie die alttestamentarische Sippenhaftung wieder einführen? Und was ist ihre Erwartungshaltung? Keine Duldung bedeutet im konkreten Fall was? Das der Stadionbesucher, der in der Nähe eines Bengalowerfers steht, sich vielleicht in eine für ihn nicht kalkulierbare Situation begibt, die ihn möglicherweise in Gefahr bringt nur um Konsequenzen für die eigene Person (Stadionverbot ?) zu vermeiden. Ich finde dies fast schon surreal.

„Warum sollen Bayern München, Schalke 04 oder Borussia Dortmund bestraft werden wegen Vereinen wie zum Beispiel Köln und Frankfurt, die einen wachsenden Teil ihrer Stehplatzbesucher nicht in den Griff bekommen?“ Eine Unterteilung in Gut und Böse, namentlich benannte Vereine, deren Fans hiermit abgestempelt werden, kategorisiert als friedliebend oder gewalttätig. „Schickeria München“ sagt Ihnen sicherlich was, aber dies scheint ja nur eine Minderheit zu sein, die nicht relevant ist. Obwohl, im Kontext mit Ihrem Kommentar gesehen gibt es keine Minderheiten, also warum diese Aufzählung?

Jeder größere Verein in Deutschland hat leider auch seine Problemklientel. Weil nun mal im Stadion Menschen aus allen Bereichen der Gesellschaft zusammenfinden, verschiedenste Charaktere mit ganz unterschiedlichem Hintergrund. Und da es in unserer Gesellschaft auch Menschen mit sehr seltsamen Vorstellungen vom menschlichen Zusammenleben gibt, finden sich diese auch im Stadion wieder, in jedem Stadion dieser Republik, in dem Profifußball gespielt wird (und nicht nur dort).

Das der Fußball damit umgehen muss und es keine Frage ist, das Gewalt nicht toleriert werden darf, steht außer Frage. Aber mit der Erzeugung von Feinbildern, die man einzelne Vereine eingrenzt, wird das Problem sicherlich nicht gelöst.

„Die diese "Fans" sogar noch subventionieren mit vergünstigten Tickets und der Bezuschussung von Reisen zu den Auswärtsspielen? Diese Subventionspolitik gibt es weder bei Rockkonzerten noch bei anderen Großveranstaltungen. Allein dort, wo Gewalt wächst und begünstigt wird, macht ein Stehplatzverbot Sinn.“ Subventionen und Bezuschussungen sind für die Fans, die Ihren Verein unterstützen und ihm quer durch die Republik folgen, Woche für Woche, Jahr für Jahr. Weil die Vereine die Unterstützung der Fans nicht nur zu schätzen wissen, sondern auch, weil die Fans nicht neben dem Verein existieren, sondern ein Teil davon sind. Wenn man damit auch die unterstützt, die es nicht verdienen, dann ist dies leider etwas, das in dem Kontext nicht zu vermeiden ist. Denn wenn man es vermeiden könnte, würde man es tun. Aber Ihnen wäre es wohl lieber, wenn tausende von friedlichen Fans wegen einer Gruppe Unbelehrbarer bestraft wird.  Sippenhaft für Fans, weil Politik und Gremien konzeptionell bei diesem Thema versagt haben. Die Last der Problemlösung sehen sie also bei den Fans und nehmen die Zuständigen aus der Verantwortung.

Außerdem stellen es jedoch so hin, als ob hier Vereine absichtlich eine Art „Terrorismusfinanzierung“ betreiben und man hier bewusst Gewalt fördert. Dies ist in aller Deutlichkeit eine absolute Frechheit gegenüber den handelnden Personen.  Ich habe noch auch nur im Ansatz eine Aussage vernommen oder Maßnahme erlebt, die zu solch einer Feststellung berechtigt.

Ich könnte noch mehr anbringen, halte aber allein dies schon für ausreichend. Zum Abschluss nur noch eine Anmerkung:
Wie sie sicherlich schon vermuten, bin ich Fan der Frankfurter Eintracht. Und ja, ich bin stolz darauf. Stolz, Teil einer Gemeinschaft zu sein, der unterschiedliche Generationen, gesellschaftliche Schichten, Glaubensgemeinschaften und ethnische Abstammungen angehören, welche alle durch die Liebe zu unserem Verein verbunden sind.  Es ist eine Leidenschaft, die mehr ist als nur im Stadion zu sitzen und Fussball anzusehen. Denn letztendlich geht es um die Menschen, mit denen wir die Eintracht erleben, es geht um uns als Ganzes. Und da ist die Art und Weise, wie Sie hier (nicht nur) mit Eintracht Frankfurt umgehen, respektlos und ein Schlag ins Gesicht.

Ich erwarte nicht zwingend eine Antwort, aber wenn vor dem nächsten Kommentar zu vielleicht eine gewisse Selbstreflektion vonstattengeht, wäre mir dies schon ausreichend.

Mit freundlichen Grüßen
XXX


Stark!  
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Vielen Dank an den Verfasser concordia-eagle... den R.F. sollte man verklagen!
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Tackleberry schrieb:
ElzerAdler schrieb:
Letztendlich habe dem Kicker doch eine Mail geschrieben, da ich denke, das man dort ruhig ein wenig was zu lesen bekommen sollte und ein Punkt im offenen Brief vom c-e nicht enthalten war, der mich persönlich dann doch sehr geärgert hat.

Wenn es interessiert, der kann gerne einen Blick darauf werfen:

An Kicker online
Chefredaktion

Offener Brief

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich lese ihr Magazin nun seit über 15 Jahren und glaube daher, mir ein (wenn auch subjektives) Urteil über Ihren Stil erlauben zu können. Die Berichterstattung über das aktuell Geschehen um "König Fussball" und auch die anderen Sportarten, welche (mehr oder weniger) im Fokus des Sportinteressierten stehen, befand sich bisher stets auf einem Niveau, welches mir die Lektüre des Kicker zu einem kurzweiligen Vergnügen machte.

Zwar stimme ich nicht immer mit der jeweiligen Ansicht des zuständigen Redakteurs überein, war jedoch bisher immer in der Lage, die geäußerte Meinung auf Basis der dargelegten Argumente akzeptieren zu können.

Mit dem am heutigen Tage auf Ihrer Internetpräsenz veröffentlichten Kommentar von Herrn Franzke zu den aktuellen Vorfällen in deutschen Stadien verlassen Sie dieses Niveau jedoch deutlich. Die Art und Weise, wie diese schon teilweise polemisch zu nennende Abhandlung daherkommt, ist eine Beleidung jedes Fans, der sich nicht von der eindimensionalen Panikmache mancher Medien anstecken lässt.

Allein die Wortwahl wäre schon ausreichend, den Artikel bedenklich zu finden. Wenn Sie sich beispielsweise an den Balkankonflikt in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts erinnern, werden Sie sehr schnell feststellen, dass eine solche Wortwahl bestenfalls unangebracht ist, selbst wenn es „im übertragenden Sinne“ gemeint gewesen sein sollte. Geschmacklos, wenn hier ein Platzsturm (den ich ausdrücklich nicht gutheiße) mit einem Massengenozid gleichgesetzt wird. Eigentlich bin ich so etwas vom Boulevard gewohnt, nicht jedoch von Ihnen.

„Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen“… Wollen Sie die alttestamentarische Sippenhaftung wieder einführen? Und was ist ihre Erwartungshaltung? Keine Duldung bedeutet im konkreten Fall was? Das der Stadionbesucher, der in der Nähe eines Bengalowerfers steht, sich vielleicht in eine für ihn nicht kalkulierbare Situation begibt, die ihn möglicherweise in Gefahr bringt nur um Konsequenzen für die eigene Person (Stadionverbot ?) zu vermeiden. Ich finde dies fast schon surreal.

„Warum sollen Bayern München, Schalke 04 oder Borussia Dortmund bestraft werden wegen Vereinen wie zum Beispiel Köln und Frankfurt, die einen wachsenden Teil ihrer Stehplatzbesucher nicht in den Griff bekommen?“ Eine Unterteilung in Gut und Böse, namentlich benannte Vereine, deren Fans hiermit abgestempelt werden, kategorisiert als friedliebend oder gewalttätig. „Schickeria München“ sagt Ihnen sicherlich was, aber dies scheint ja nur eine Minderheit zu sein, die nicht relevant ist. Obwohl, im Kontext mit Ihrem Kommentar gesehen gibt es keine Minderheiten, also warum diese Aufzählung?

Jeder größere Verein in Deutschland hat leider auch seine Problemklientel. Weil nun mal im Stadion Menschen aus allen Bereichen der Gesellschaft zusammenfinden, verschiedenste Charaktere mit ganz unterschiedlichem Hintergrund. Und da es in unserer Gesellschaft auch Menschen mit sehr seltsamen Vorstellungen vom menschlichen Zusammenleben gibt, finden sich diese auch im Stadion wieder, in jedem Stadion dieser Republik, in dem Profifußball gespielt wird (und nicht nur dort).

Das der Fußball damit umgehen muss und es keine Frage ist, das Gewalt nicht toleriert werden darf, steht außer Frage. Aber mit der Erzeugung von Feinbildern, die man einzelne Vereine eingrenzt, wird das Problem sicherlich nicht gelöst.

„Die diese "Fans" sogar noch subventionieren mit vergünstigten Tickets und der Bezuschussung von Reisen zu den Auswärtsspielen? Diese Subventionspolitik gibt es weder bei Rockkonzerten noch bei anderen Großveranstaltungen. Allein dort, wo Gewalt wächst und begünstigt wird, macht ein Stehplatzverbot Sinn.“ Subventionen und Bezuschussungen sind für die Fans, die Ihren Verein unterstützen und ihm quer durch die Republik folgen, Woche für Woche, Jahr für Jahr. Weil die Vereine die Unterstützung der Fans nicht nur zu schätzen wissen, sondern auch, weil die Fans nicht neben dem Verein existieren, sondern ein Teil davon sind. Wenn man damit auch die unterstützt, die es nicht verdienen, dann ist dies leider etwas, das in dem Kontext nicht zu vermeiden ist. Denn wenn man es vermeiden könnte, würde man es tun. Aber Ihnen wäre es wohl lieber, wenn tausende von friedlichen Fans wegen einer Gruppe Unbelehrbarer bestraft wird.  Sippenhaft für Fans, weil Politik und Gremien konzeptionell bei diesem Thema versagt haben. Die Last der Problemlösung sehen sie also bei den Fans und nehmen die Zuständigen aus der Verantwortung.

Außerdem stellen es jedoch so hin, als ob hier Vereine absichtlich eine Art „Terrorismusfinanzierung“ betreiben und man hier bewusst Gewalt fördert. Dies ist in aller Deutlichkeit eine absolute Frechheit gegenüber den handelnden Personen.  Ich habe noch auch nur im Ansatz eine Aussage vernommen oder Maßnahme erlebt, die zu solch einer Feststellung berechtigt.

Ich könnte noch mehr anbringen, halte aber allein dies schon für ausreichend. Zum Abschluss nur noch eine Anmerkung:
Wie sie sicherlich schon vermuten, bin ich Fan der Frankfurter Eintracht. Und ja, ich bin stolz darauf. Stolz, Teil einer Gemeinschaft zu sein, der unterschiedliche Generationen, gesellschaftliche Schichten, Glaubensgemeinschaften und ethnische Abstammungen angehören, welche alle durch die Liebe zu unserem Verein verbunden sind.  Es ist eine Leidenschaft, die mehr ist als nur im Stadion zu sitzen und Fussball anzusehen. Denn letztendlich geht es um die Menschen, mit denen wir die Eintracht erleben, es geht um uns als Ganzes. Und da ist die Art und Weise, wie Sie hier (nicht nur) mit Eintracht Frankfurt umgehen, respektlos und ein Schlag ins Gesicht.

Ich erwarte nicht zwingend eine Antwort, aber wenn vor dem nächsten Kommentar zu vielleicht eine gewisse Selbstreflektion vonstattengeht, wäre mir dies schon ausreichend.

Mit freundlichen Grüßen
XXX


Stark!    


Finde ich auch - Danke
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ElzerAdler schrieb:
....auch ne starke Nummer
 
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Superstar76 schrieb:
Vielen Dank an den Verfasser concordia-eagle... den R.F. sollte man verklagen!


Wegen Dummheit?


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